Erdungsfrage

Der chaotische Hauptfaden

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duese
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Re: Erdungsfrage

Beitrag von duese »

Ah, ok. Danke

@Bastelbruder: Ich hab nicht gefragt, warum. Das ist mir völlig klar: Weil man's kann oder weil's geht oder Spaß macht oder so. Ich konnte mir als Gleichstromelektriker einfach nicht sicher eine Antenne in Form einer großen Platte vorstellen. Den Formfaktor kannte ich bis jetzt (zumindest intuitiv) nur als Gegengewicht und das ist ja eh meist geerdet.
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uxlaxel
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Re: Erdungsfrage

Beitrag von uxlaxel »

Bastelbruder hat geschrieben:
uxlaxel hat geschrieben:die VDE hat ihn aber in die knie gezwungen, weil es eindeutlige reglungen dazu gibt.
Hat der Verein die Regelung veröffentlicht? Oder wer hat den Zwang ausgeübt?
Den Zwang haben meine Chefs ausgeübt, da sie die vertragliche Leistung an die VDE geknüpft hatten. Selbst wenn es nicht rechtlich bindend wäre, wurde ja ein Auftrag erteilt und dieser mangelhaft umgesetzt.
Da die Teile zum Potentialausgleich aber rechtlich bindend inzwischen sind (wie bereits von Chemnitzsurfer geschrieben) und auch die Betriebsstättenverordung und das Bauordnungsamt darauf bestehen, gibt es da keinerlei Diskussion. 130V bei 10mA (konstant) beißen einfach nun mal derbe.
Des weiteren sind die Stränge der Solaranlage einpolig geerdet und da schreibt der Hersteller der Wechselrichter (egal wie hoch die Strangspannung ist) auch die Erdung des Gestelles vor.
Wenn du das bei dir daheim nicht machst bzw. machen willst, dann steht das auf einem ganz anderen Blatt. Falls du sowas vor hast und ein Dachdecker den Stromtod findet, wird allerdings ein Staatsanwalt und ein Richter die VDE als Quasi-Gesetz vorlesen und du bekommst Erklärungsnot. Davon wollen wir aber mal nicht ausgehen, oder?
Du bist doch ein lieber Mensch und magst niemanden was vorsätzlich antun ;)
73, Axel
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Bastelbruder
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Re: Erdungsfrage

Beitrag von Bastelbruder »

duese hat geschrieben:Den Formfaktor kannte ich bis jetzt (zumindest intuitiv) nur als Gegengewicht und das ist ja eh meist geerdet.
Das kann durchaus auch mal andersrum aussehen!

Vor einigen Jahren hab ich mal ein Modell simuliert, es ging um Zündfunkenstörungen im Autofunk und Entstörung. Der Weg der Hochfrequenz ist da recht ungewöhnlich, es sind plötzlich Masse und Antenne vertauscht.
Zündstörungen.pdf
(106.95 KiB) 158-mal heruntergeladen
Schließlich fragt man sich ernsthaft, warum die Antenne an dem dem Motor entgegengesetzten Ende der Karosserie befestigt werden soll. Steht in allen Entstöranleitungen und bringt nix. Garnix.
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uxlaxel
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Re: Erdungsfrage

Beitrag von uxlaxel »

Mir ist heute ein Außendienstler von der Firma Dehn&Söhne übern weg gelaufen und ich habe ihn direkt mal nach den Klemmen bei V4A gefragt. Ja in der Tat müssen auch diese mit Korrosionsschutzbinde eingewickelt werden, aber nur, weil die VDE das in den Errichtervorschriften zu Erdungsanlagen so geschrieben hat und biszum heutigen Zeitpunkt die V4A-Geschichte nicht explizit ausgeklammert wurde. Er selbst würde es dennoch ebenfalls empfehlen, weil wohl auch das V4A eine leichte Oxidschicht im Erdreich ausbildet und somit Übergänge höheren Widerstand bekommen könnten. Die Oxidschicht ist wohl relativ dünn, aber vorhanden.
Wieder was gelernt. Ihr hattet also Recht. In den Errichtervorschriften seitens der Hersteller konnte ich bisher leider noch nichts dazu finden. LG und Sorry für die Fehlinformation
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MatthiasK
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Re: Erdungsfrage

Beitrag von MatthiasK »

thyratron hat geschrieben: Ich bin mir relativ sicher, dass es genau anders herum ist. Benachbarte Leiter, die in derselben Richtung vom Strom durchflossen werden, ziehen sich an! Also müsste sich das Litzen-Bündel beim Blitzeinschlag sogar noch verdichten.

Für das Verbot von Litze müssen wohl andere Gründe herhalten (z. B. dass evtl. nur einzelne Feindrähte kontaktiert sind, Gefahr von kapillar eingesogener Feuchtigkeit oder sonstwas).
Ich hatte irgendwo mal gelesen, dass es der Grund die Luft zwischen den Drähten sein soll, die beim Blitzschlag stark erhitzt wird und so den Leiter sprengen soll. Eindrähtig hat das Problem nicht und bei mehrdrähtig währen die Drähte stark genug, um den Druckstoß auszuhalten.
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uxlaxel
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Re: Erdungsfrage

Beitrag von uxlaxel »

MatthiasK hat geschrieben:
thyratron hat geschrieben: Ich bin mir relativ sicher, dass es genau anders herum ist. Benachbarte Leiter, die in derselben Richtung vom Strom durchflossen werden, ziehen sich an! Also müsste sich das Litzen-Bündel beim Blitzeinschlag sogar noch verdichten.

Für das Verbot von Litze müssen wohl andere Gründe herhalten (z. B. dass evtl. nur einzelne Feindrähte kontaktiert sind, Gefahr von kapillar eingesogener Feuchtigkeit oder sonstwas).
Ich hatte irgendwo mal gelesen, dass es der Grund die Luft zwischen den Drähten sein soll, die beim Blitzschlag stark erhitzt wird und so den Leiter sprengen soll. Eindrähtig hat das Problem nicht und bei mehrdrähtig währen die Drähte stark genug, um den Druckstoß auszuhalten.
richtig, bei impulsströmen wirkt der skineffekt auf jeden einzelnen leiter des leiterpaketes und damit werden die einzelnen litzen auseinander getrieben. dies hat zur folge, dass litze und mehrdrähtrige leiter aufgesprengt werden und somit nach einmaligem durchfluss mechanisch zerstört sind und ihre funktion nicht oder nur noch minimal gegeben ist.
aus diesem grund wird übrigens auch in der energietechnik auf feindrähtrige litze verzichtet, sondern möglichst grobes leitermaterial eingesetzt.

dass litze durch kapilarwirkung auch unbemerkt absäuft, kommt erschwerend hinzu!
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ESDKittel
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Re: Erdungsfrage

Beitrag von ESDKittel »

Möchte die Erdung hier am Haus etwas optimieren, da eh Erdarbeiten anstehen; daher grabe ich den Faden mal wieder aus:

Für zu vergrabende Ringerder wird ja aktuell V4A nahe gelegt.
Wie sieht das eigendlich mit der Kompatibilität zu bestehenden verzinkten Einschlagerdern aus?
Gammeln die dann schneller weg?

Wie groß ist denn die Standzeit von verzinktem Bandstahl in anlehmigem Sandboden?
Hab eine Rolle Erdermaterial in verzinktem Bandstahl angeaalt bekommen.
Den würde ich verbuddeln; wenn der dann nach 40Jahre durchgammelt, ist das höchstwarscheinlich nicht mehr mein Problem ;).
Lukas94
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Re: Erdungsfrage

Beitrag von Lukas94 »

ESDKittel hat geschrieben: Für zu vergrabende Ringerder wird ja aktuell V4A nahe gelegt.
Wie sieht das eigendlich mit der Kompatibilität zu bestehenden verzinkten Einschlagerdern aus?
Gammeln die dann schneller weg?
Wird dir nicht nur nahe gelegt, soweit ich informiert bin ist als Neuinstallation an Ortsfesten Anlagen nichts anderes mehr zulässig. Lediglich die Kreuzerder für nicht-ortsfeste Anlagen (Baustromverteiler, "fliegende Bauten") dürfen noch aus verzinktem Stahl bestehen...
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uxlaxel
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Re: Erdungsfrage

Beitrag von uxlaxel »

die elektrochemische korrosion der tiefenerder wird natürlich beschleunigt, wenn man sie jetzt mit V4A direkt koppelt. in diesem fall ist tatsächlich der verzinkte stahl wirklich besser. lege ihn so tief wie es geht, dann hält der auch recht lange. die anschlüsse nach oben (blitzableitung?) sollten mindestens 1/2m unter der grasnarbe bereits isoliert werden. entweder mit der petrolatum-binde oder schrumpfschlauch mit kleber. wenn die isolation etwas tiefer ragt, ist es sogar besser. wichtig ist, dass der stahl hochkant im graben steht, dass sich das erdreich ganz drum legen kann und die unterseite nicht luft hat und dort schneller gammeln kann
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Harley
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Re: Erdungsfrage

Beitrag von Harley »

Das kenn ich anders! Siehe Deutsches Museum:
https://www.youtube.com/watch?v=UNp4rVtd9_0

Ab 6:50 ...

Alle 4 Leiter sind parallelgeschaltet.
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