Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Der chaotische Hauptfaden

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topmech
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Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von topmech »

Hallo zusammen,

evtl. habe ich meine Drehmaschine schon mal erwähnt, falls nicht, das Alter wurde zwischen 1910 und 1950 geschätzt im CNC-Forum.
Dummerweise hat die Kegelnorm in der vorhandenen Hülse mit dem Morsekegel nichts gemein.
Ich habe nur feststehende Zentrierspitzen, die in die alte Hülse passen. Daher möchte ich diese beibehalten.
Habe mir unwissend, dass der Kegel nicht passt, ein MK2-Bohrfutter und eine mitlaufende Zentrierspitze besorgt.
Jetzt ist die Idee eine neue Hülse herzustellen und schon kommt das nächste Hindernis:
Heute mal das Gewinde auf ein Blatt Papier gelegt. Linksgewinde, okay. Aber: auf 1 Zoll habe ich 13 Gewindegänge mit Durchmesser 5/8".
Habe mir ein passendes Halbzeug besorgt, aus dem die Hülse entstehen soll. Zwei MK2-Reibahlen sind auch vorhanden.
Aber das Gewinde sollte noch auf Plausibilität geprüft werden. Die UNF-Norm kennt bei 5/8" 18 Gewindegänge pro Zoll.
Metrisch komme ich auf keinen grünen Zweig. Durchmesser 14,15mm, etwa 5,5 Gewindegänge auf 10 mm.
Ich würd mir das zutrauen das Gewinde als Außengewinde herzustellen um das dann als Gewindeschneider zu verwenden. Ist glaub auch die einzige Möglichkeit das Geldbeutel-schonend und frickelig herzustellen. Aber auf Zoll komme ich gar nicht klar.

Gruß
Nico
Anse
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von Anse »

Ich dachte es geht um Mk oder Mk ähnliches. Wo kommt jetzt das Gewinde her? Mach mal ein Bild zur Verdeutlichung.
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ferdimh
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von ferdimh »

Ich denke, es geht um die Reitstockspindel.
Ich würde die Messgeauigkeit überdenken:
5,5 Gänge auf 10mm sind 1,82 mm Steigung
13 Gänge auf 25,4mm sind 1,95 mm Steigung.
Irgendwas ist da faul - 13 Gänge pro Zoll sind verdächtig Nah an 2 mm Steigung.
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topmech
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von topmech »

Reitstockspindel triffts noch nicht genau, es ist die Hülse, also das Gegenstück zur Reitstockspindel.
Zeichnung zur Hülse mit Vorkriegskegel kommt morgen.
Ich bestell mir mal Schneidplatten und dann wird mal ein M14 x 2,0 Linksgewinde auf einen Bolzen geschnitten und auf Kompatibilität geprüft.
Bzw. ich bau die Spindel morgen wieder aus, wenn ich ein M14 x 2,0 Bolzen finde, leg ich den mal Gewinde auf Gewinde, so kann man zumindest mal erahnen, ob das halbwegs hinhaut.
Danke schon mal für den Input!
ZBPDT4MWM
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von ZBPDT4MWM »

topmech hat geschrieben:Hallo zusammen,

evtl. habe ich meine Drehmaschine schon mal erwähnt, falls nicht, das Alter wurde zwischen 1910 und 1950 geschätzt im CNC-Forum.
Dummerweise hat die Kegelnorm in der vorhandenen Hülse mit dem Morsekegel nichts gemein.
Schon mal an einen metrischen Kegel gedacht?
Es gab mal noch mehr Kegelvarianten, da müsste ich jetzt aber seehr tief in den Bücherstapel tauchen...

Gruß Philipp
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Freak
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von Freak »

Zum Gewinde: Das sollte sich drehen lassen. Aber erst mal prüfen, was es nun wirklich ist, es gibt so viele Spezialitäten da.. Zum Kegel: Schon versucht, den auf MK aufzureiben? [Oder geht es um Erhalt der Originalsubstanz?]
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topmech
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von topmech »

Die Idee war eigentlich die Hülse beizubehalten und eine neue Hülse für MK2 anzufertigen, sonst müsst ich die feststehenden Spitzen allesamt wegschmeißen.
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Raider
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von Raider »

Ich würde erstmal schauen ob's nicht irgendein Normkegel ist, gibt ja auch noch metrischen Kegel und Steilkegel. Gerade die alten Maschinen sind immer nach irgendwelchen Normen, da hat noch kein Hersteller sein eigenes Süpplein gekocht.

Und sonst würde ich auch die Hülse aufreiben. Ich denke um die feststehenden Spitzen ist es nicht schade, hab ich persönlich noch nie benutzt.
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Freak
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von Freak »

Da schliesse ich mich an - feststehende nur beim Drehen zwischen Spitzen, dann aber auch nur futterseitig. Als Körner vielleicht noch, mehr dann aber auch nicht. In Zeiten wo ich [rund!]mitlaufende für 20 Ocken incl. Versand aus Long Dong kriege, ist mir mittlerweile alles scheissegal.....
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Geistesblitz
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von Geistesblitz »

Kannst auf der Maschine eigentlich kegelig drehen, also mit angewinkeltem Werkzeugschlitten? So kannst im Prinzip jeden Kegel drehen. Die feststehenden Zentrierspitzen könntest so dann auch auf MK2 bekommen.

Und Steilkegel ist das sicher nicht, der muss nämlich mit irgendwas von innen angezogen werden, sonst hält der nicht.
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topmech
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von topmech »

Mit dem Möller kann ich zwar kegelig drehen, glaube aber nicht, dass ich den MK2 so genau hinbringe, dass es nachher a) passt und b) hält.
Glaube ich kriege das nicht übers Gewissen, die Hülse einfach aufzureiben.
Andererseits würde ich wie folgt vorgehen:
Das Halbzeug im Drehfutter spannen, dieses auf den Maschinentisch mit 4 Pratzen festpratzen, Ausrichtung nach dem Bohrer in zwei Raumrichtungen (Winkelfehler reduzieren)
Dann mit einem 8er Bohrer vorbohren, danach mit den zwei MK2 Reibahlen (einmal grob und fein) den Kegel reinbringen.
Umdrehen und mit einem 10er Bohrer vorbohren. Sobald ich ein Durchgangsloch habe, kann ich prüfen, ob der MK2 auch hält, was er verspricht.
Muss jetzt erst mal klären, was für ein Gewinde das nun ist. Sobald ich das weiß, gehts weiter.
Im Anhang eine wirklich lustlose Zeichnung, aber dann könnt ihr euch grob vorstellen, mit was für einem Teil wir es hier zu tun haben. Habe ich schon erwähnt, dass ich Creo hasse?
Dateianhänge
drw0001.pdf
Verstümmelter Versuch einer Zeichnung mit Creo
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Anse
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von Anse »

Und wo ist da ein Gewinde?
Einfach mal ein Bild von der unbekannten Zentrierspitze? das im Pdf sieht etwas nach einer Spannzange aus. 5c oder was in die Richtung.
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topmech
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von topmech »

Es ist ein Innengewinde an der parallelen Innenfläche.
Im Anhang eine bessere Zeichnung mit Solidworks, aber da kein Informationsgewinn daraus hervorgeht, aufs Minimalste beschränkt.
Länge des Kegels ist auch geraten, aber selbst wenn ich die Länge wüsste, bringt das nichts.
Da ich das Halbzeug für die neue Hülse schon neben mir stehen habe, denke ich, dass ich mich einfach daran wage und eine neue Hülse herstelle.
Dateianhänge
Reitstockhülse.PDF
Anlauf II mit Solidmurks.
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Maschine
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von Maschine »

Hi,

mach mal bitte ein paar Fotos, dann können wir Dir beser helfen.

Ein paar Maße wären auch super! Von mir aus auch den Messschieber
hinhalten und Fotos machen.

Doooooch, man bekommt das mit ein wenig Mµehe ultrasuper gedreht.
Erst mal Winkel einstellen, drehen, dann eine Zentrierspitze rein
und drehen bis es Druckstellen gibt. Dann nachstellen, repeat.
Bis die ganze Fläche trägt ... plenk
Mit Edding ansuddeln hilft dabei.
Oder du hast doch eine Reibahle? MK2 ist ja auch winzig, das wär
schon sportlich mit einem so dünnen Innendrehstahl so tief ausdrehen.
Vordrehen und dann aufreiben? Und das macht man doch auf einer
Drehmaschine oder? Frag mal nen Maschinenschlosser ob er dir
das machen kann?

Tjo, Creo ist hardcore! Ist halt unendlich mächtig, und will alles ganz
genau wissen, sonst macht das nix.
Murksen tu ich aber am liebsten mit Solidworks, das geht fix.
Nur muss man aufpassen dass alles stimmt und nicht etwas angenommen
wurde.

Ahso, feststehende Körnerspitzen sind ja Einwegartikel, die bekommst du
hinterhergeschmissen. An dem unbekannten Kegel würde ich nicht festhalten.
Zur Not eine neue Pinole drehen?

Maik
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topmech
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von topmech »

Mal etwas quer gedacht habe ich zwei Möglichkeiten
Mit etwas Bastlerei die neue Hülse selbst herstellen:
ich kann doch eine Zentrierspitze zerspanen, ein entsprechendes Gewinde draufschneiden und so ein Bohrfutter darauf befestigen.
Damit kann ich dann die neue Reitstockhülse herstellen, wenn ich das richtig anstelle.

Die originale Hülse auf MK2 aufreiben:
Die originale Hülse in ein Dreibackenfutter einspannen, auf einer etwas besseren Tischbohrmaschine ausrichten und festpratzen, auf MK2 aufreiben.

Kenne leider keinen Dreher/Maschinenschlosser, sonst wäre das schon lange gemacht.
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Maschine
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Re: Reitstockhülse einer uralten Drehmascheng

Beitrag von Maschine »

Reibahle ins Backenfutter oder Spannzange, und bäm, in die Pinole den MK2? Wenns maßlich passt?

Sind die Spitzen nicht hart? Und wie willst du die ins Futter spannen, die sind doch konisch. Spannbuchse drehen?

Muss halt alles schon fluchten, sonst nervt eine krumme Maschine nur.

Maik

Edit meint grad Römerstein ist echt nicht weit von Tuttlingen. Nur bin ich demnächst für 3 Wochen in Korsika. Bressierts dir?
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