Neuer Rüssel für alte Schüssel (Sat)?

Der chaotische Hauptfaden

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Name vergessen
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Neuer Rüssel für alte Schüssel (Sat)?

Beitrag von Name vergessen »

Der Sperrmüll hat endlich eine Satenne ausgekotzt. Leider nur 65*55, und außerdem fehlt ihr der Feedarm. Daher jetzt die Frage: Sind die Dinger generisch, oder braut da jeder ein eigenes Süppchen? Die Schüssel ist von SL, aber dort anscheinend nicht mehr im Programm, und selbst wenn, wären die "Informationen" dort recht übersichtlich. Sie hat anscheinend zwei Armlager, eins für die Runden und eins für die Flachen (zumindest deute ich das rechteckige Loch am unteren Rand hinten so, siehe letztes Bild). Im Prinzip müßte die Länge ja von der Schüsselgeometrie her gegeben und somit bei allen 65er Schüsseln gleich sein (und den Feedhalter könnte man ja beliebig verschieben), aber wenn diese Arme eigenwillig gebogen sind, kann der Winkel vom Halter natürlich fast beliebig falsch sein... (die runde Aufnahme hat eine ca. 3cm lange Plastikführung, siehe letztes Bild) was sagen die Experten dazu? Hopp oder Top?

Bilder:
BildBild

Immerhin: die Masthalterung ist bis auf eine Schraube vollzählig angetreten:
Bild

An einer Stelle am Rand sind zwei stecknadelkopfgroße Macken, die bereits rosten; den würde ich ggfs. mit Cola passivieren und dann einen Klecks Lack applizieren. Gute Idee?
berlinerbaer
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Re: Neuer Rüssel für alte Schüssel (Sat)?

Beitrag von berlinerbaer »

Ein Liter Phosphorsäure ist auch gar nicht so teuer und klebt nicht so eklig, wie Cola ;).

Innerhalb der Schüssel sollte es eben sein, aber am Rand isses egal.

Ich würde mir erstmal einen provisorischen LNB-Arm bauen und dann auf einen starken Satelliten ausrichten und messen, wo das Signal am stärksten ist. Die Dinger sind ja leicht ellipsoid, sonst müsste man nur den Abstand von der Mitte rausfinden.
Es wird da leichte Abweichungen von einem Hersteller zum anderen geben. Aber die Neigung der Befestigung ist sicher schonmal ein guter Startpunkt.

Du könntest sie auch mit Metallic-Lack lackieren und dann den Brennpunkt optisch mit der Sonne ermitteln ;).
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AVRbrutzel
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Re: Neuer Rüssel für alte Schüssel (Sat)?

Beitrag von AVRbrutzel »

hallo!

schau mal hier, so wird das wohl ausgesehen haben.

https://www.amazon.de/SAT-Sch%C3%BCssel ... B00SQWZHZC

73s
mastamx
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Re: Neuer Rüssel für alte Schüssel (Sat)?

Beitrag von mastamx »

Pragmatischer Ansatz:

Rettungsfolie mit etwas Wasser temporär "anpappen" und dann auf die Sonne ausrichten. Man sollte den Fokuspunkt recht "eindeutig" ermitteln können und dabei ggf. noch thermischen Spass haben.

Der Fokuspunkt sollte paar cm hinter den LNB Kappe liegen, da wo es eben ins Feedrohr geht. Ist aber meist unkritisch, je nach LNB kann man diese einige cm vor oder zurückschieben in der Halterung, selbst wenn nicht sind das kleinere Einstellige Prozentzahlen.

https://www.satking.de/sat--co/montage- ... gLB2PD_BwE

BTW, um Frankfurt rum, vor so 3-4 Jahren bekam ich zumindest mit einem Multifeedhalter Anstra 28,2 im Fokus problemlos rein (= Englisches Fernsehen besser als deutsches, und mehr Musiksender, auch Rock). Astra 19,2 musste schielen, ging aber gut, bis auf es gab Gewitter
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Re: Neuer Rüssel für alte Schüssel (Sat)?

Beitrag von Name vergessen »

Danke für die Antworten! Das Bild scheint zu bedeuten, daß durch das runde Loch die Ausrichtung bestimmt, und durch das Eckige nur die Fixierung gemacht wird, damit das hält und sich nicht dreht.

Also ist die Schüssel prinzipiell brauchbar, ist ja schonmal gut. Ich habe allerdings ein Quad LNB (von Pollin), und irgendwo gelesen, daß man für Anlagen mit 4 oder mehr Teilnehmern mindestens 80cm Schüsseln braucht (vermutlich, weil sich die empfangene Energie ja auf die Ausgänge verteilt und nicht magisch vervierfacht wird). Oder ist das Quatsch?

Die Macke kann man im Bild sogar sehen (erstes Bild ganz oben, links von der Stelle, wo die Schüssel aus dem Bild ragt). Ist zwar noch auf der Innenfläche, aber ganz am Rand. Ich würde da ja auch nur einen kleinen Klecks Lack draufsetzen, evtl. 1cm im Durchmesser, also ähnlich der Schrauben für den Masthalter. Ich glaube, ich habe letztes Jahr irgendwo sogar noch eine halbe Tube Rostumwandler gesehen.

Ich frage mich gerade, ob der Winkel, in dem der Arm steht, wirklich relevant ist, oder ob dann nicht einfach nur die Neigung der Schüssel anders sein muß, solange der NB mit der Öffnung genau zur Mitte zeigt?

Welcher Sat es dann wird, muß sich noch zeigen, erstmal peile ich Astra an (im doppelten Sinne ;) ), das dürfte das Einfachste sein.

Läßt sich eigentlich mit einem DVB-S (nicht S2) Empfänger die Ausrichtung/Signalstärke bestimmen, oder schaltet der auf stur, weil er die Kodierung nicht blickt?
berlinerbaer
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Re: Neuer Rüssel für alte Schüssel (Sat)?

Beitrag von berlinerbaer »

Mit dem Rost würde ich mir keine Sorgen machen. Solange das kleine Flecken sind und Du das weiterrosten verhinderst, macht das nix keinen messbaren Unterschied.

Bei größeren Rostbeulen würde man eine möglichst plane Reparatur anstreben, um die Antennengeometrie nicht zu stören. Das wäre dann angesichts des Aufwands im Vergleich zu einem unversehrten Spiegel aber nur für Basteleien sinnvoll, bei denen Rentabilität nicht im Vordergrund steht.

Wenn der LNB halbwegs akutell ist, kommt er im zivilisierten Mitteleuropa und Astra auch mit ner 60er Schüssel klar. Du hast dann halt bei Nebel, Regen und Schneetreiben spürbar weniger Luft nach oben, bis das Signal weg ist.

Wenn Du damit über vier Teilnehmer versorgst, stellt sich allerdings die Frage, wie relevant dann die Verwurstung eines unvollständigen Spiegels in Relation zu den zusätzlichen Kosten eines gekauften 80-100cm-Teils ist, aber das musst Du mit Deinen Mitglotzern abkaspern. Solange das Ursprungssignal sauber ist, muss es, je nach Kabellänge und Anzahl der TN eventuell noch verstärkt werden, was aber i.d.R. kein enormer Kostenfaktor ist.

Pass auf, daß Du bei der Kompensation für Deine Leistung nicht zubutterst, nur weil Du es kannst. Du solltest zwangsläufig kommende Wartungskosten von vornherein großzügig mit einpreisen.

Für einen selber sind solche Sachen ja OK, aber wenn Du Konsumenten mitversorgst, gehen die Anforderungen an Störungsfreiheit und Verlässlichkeit ja nochmal deutlich nach oben. Die wollen einfach nur ihr Unterschichtenfernsehen gucken und haben kein Verständnis für puntuelle Investitionen, kommen aber mit einer monatichen flatrate für ihren Glotzbedarf (oder einem Astra-Kisten-Abo) meistens wesentlich besser klar. Solange das billiger ist, als die Kabelfritzen...

Was DVB-S angeht, probiers, kommt drauf an, wie der Receiver misst und was Astra angeht, prost!
Wenn es mit dem DVBS-Receiver nicht geht, nimm entweder den, den Du sowieso produktiv einsetzen wirst oder einen billigen Satfinder, der nur das Signal misst und dem die Modulation komplett Stulle ist.
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Re: Neuer Rüssel für alte Schüssel (Sat)?

Beitrag von Name vergessen »

Danke für die Hinweise bzw. Warnungen! Das ist im Grunde für die Eigennutzung (+1 Pers.); mit dem LNB hatte ich mir einfach Multischalter oder ähnliche Krücken ersparen wollen, obwohl im Grunde nur mit zwei Empfängern gerechnet würde (FS+VCR halt). Es handelt sich bei LNB, Schüssel und ein paar Kabeln z.Zt. um die einzigen bereits vorhandenen Komponenten der "Anlage", denn trotz (wegen?) des seit DVB-T2 ersatzlos entfallen seienden FS-Konsums hat das ganze nicht gerade hohe Priorität. Einzig wäre der Plan, Sat-IP zu nutzen, damit nicht immer die Settop-Boxen gewechselt und zusätzliche Leitungen in bereits volle Röhrchen gezogen werden müssen. Aufgrund des minimalen FS-Konsums muß das Ganze aber in erster Linie stromsparend sein, und aufgrund der Konsumverweigerung aufgrund technisch unnötiger Inkompatibilitäten (völlig ungeplanter Hirsekuchen!) auch (nahezu) kostenneutral.
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