Lautsprecher neu wickeln

[Lukas_P]

hallo ich hab hier nen RFT L2432 mit papp-Spulenträger der seine spule im magnet verteilt hab ... zerlegt hab ich ihn schon (ging mit aceton erstaunlich gut) ... nur spule brauch ich ne neue... wo bekomm ich sowas oder wie wickelt man sowas?

[Gobi]

und vorallem, wie zentriert man nachher wieder richtig? Ich habs bisher nicht hinbekommen

[Kellerkind]

Moin,
ui naja das kann man schon mal probieren

Beim Reconen geht das ja noch da muss die Kalotte ab und dann kann man mit Papierstreifen im Luftspalt zentrieren, kleben und dann die Streifen ziehen und mit etwas Sound testen und evtl. etwas nachjustieren. Da gehört aber auch gut Gefühl dazu...

Aber du hast ja wohl die Zentrierspinne auch mit ab. Hmm im Prinzip könnte es so wie oben geschrieben auch funzen.

Bei der Spule musst du wohl mit dem passenden Drahtdurchmesser selber wickeln.

Aber ehrlich gesagt ist das schon sehr sportlich, Zum üben aber sicher OK. Ich habe meinen letzten Speaker aber auch nicht mehr kratzfrei zusammenbekommen und der hatte sogar einen angeschraubten Magnet. Meine anderen Kandidaten habe ich lieber machen lassen.

Gruss Stefan

[reutron]

schaut mal hier.....
https://www.radiomuseum.org/forum/mebra ... ieren.html

[ferdimh]

Einen Hochtöner habe ich mal erfolgreich neu gewickelt. Drahtstärke schätzen ist das sportlichste, ich habe mächtig danebengelegen und bin bei 3 statt 8 Ohm rausgekommen. Das ließ sich aber durch Anpassen eines Teilers in der Weiche retten...
Kritisch ist für die sinnvolle Funktion die Wickelhöhe und die Position, dass das Ding nachher wieder sauber in der Mitte sitzt. Wenn die originale Wicklung fehlt, brauchst du einen Weg, die Höhe der Polplatte auf dem Schwingspulenträger zu markieren - oder du findest eine Spur der Position der originalen Wicklung.
In den Wickelkörper muss ein Dorn, dass das sich nicht zuzieht. Bei mir hats der Becher eines frisch gepöfftzten Elkos getan, sonst halt einen Dorn auf Maß drehen.
Dann eine Lage händisch wickeln, mit dünnflüssigem Kleber (ich weiß nicht mehr, was ich genommen habe, Heißkleber wars nicht) verkleben und dann erst die nächste Lage wickeln. Sonst rutscht man ab und alles ist fürn A. Die Drähte müssen sauber nebeneinander liegen.
Zentrieren ist eine riesige Fummelarbeit aber eigentlich nicht schwer. Wenn die Staubschutzkalotte ab ist, gehts mit Papierstreifen rundrum, sonst mit Hin-und Herbewegen und viel Gefummel.

[sysconsol]

Lautsprecher-Daten gibt es hier: rft-hifigeraete.de - DDR –Lautsprecherchassis
Etwas runterrollen oder die Webseite nach der Bezeichnung durchsuchen.

Ob das erfolgreich funktionieren wird, ist die eine Sache - lernen tut man auf jeden Fall etwas.

[sub]

Einen Hochtöner habe ich mal erfolgreich neu gewickelt. Drahtstärke schätzen ist das sportlichste, ich habe mächtig danebengelegen und bin bei 3 statt 8 Ohm rausgekommen.

Die 3 Ohm können schon stimmen! Der Widerstand wird bei 1kHz gemessen und nennt sich "Nennimpedanz". Bei DC ist der Wert natürlich niedriger. Oder hast du das Teil mit 1kHz Sinus gemessen?

[ferdimh]

Der andere Hochtöner (noch lebendig) hatte "8 Ohm" und knapp 7 Ohm Gleichstromwiderstand. Das ist auch so üblich, der Anstieg der Impedanz bei AC (und damit der Wirkungsgrad) ist garnicht mal so groß...
Ich musste da auch massiv an der Weiche basteln, bis die beiden Boxen wieder ungefähr den gleichen Frequenzgang hatten.

[Roehricht]

Hallo,
zum Wickeln von Schwingspulen habe ich ein paar Wickeldorne unterschiedlicher Durchmesser. Die waren mit bei den Wickelmaschinen mit dabei die ich von Georg gekauft hatte. Der Kieler Hersteller hatte seine Lautsprecher wohl selber gebaut.

73
Wolfgang

[jein]

ich habs auch schon mehrfach gemacht - unter mikroskop mit einem reststück den drahtdurchmesser mit vorhandenen lackisolierten drähten vergleichen hilft ungemein!
geht garnicht so schlecht, vor allem bei älteren chassis wo doch noch etwas mehr platz ist im magnet… elende fummelei ist es trotzdem, bis alles wieder sauber zentriert ist.

[Lutz95326]

Hallo Leute,

zum Ermitteln des Drahtdurchmessers bietet sich doch eine "Mikrometerschraube" an - Oder?

Schöne Grüße

Horst

[Bastelbruder]

Die verklebte Originalspule läßt sich mit Lupe und Schieblehre recht genau vermessen, einfach zehn oder zwanzig Windungen zählen. Und der neue Draht wird am elegantesten mit der Präzisions-Schraubzwinge kontrolliert. Wenn dann noch 5% Luft pro Windung dazugerechnet wird, sollte das Ergebnis hinhauen. Wichtig beim Lautsprecher ist nicht der ohmsche Widerstand sondern die Anzahl Windungen im aktiven Teil des Luftspalts.
Der beliebte Endsieg-Kleber ist für den Heimgebrauch vermutlich nicht zu schlagen, Aushärtung bei leicht angehobener Temperatur von ca. 100°C ist ideal.

Wenn der Spulenträger neu gemacht werden muß (das Original dürfte zerknautscht sein) unbedingt darauf achten daß die Fasern in Längsrichtung liegen.

[eJunkie]

In meiner Elektromaschinenbauzeit habe wir den Lack abgefackelt und die Drähte dann mit einer Mikrometerschraube gemessen. Das hat immer sehr zuverlässig geklappt, nur bei extrem dünnen Drähten könnte es schwierig werden.

[Lukas_P]

Ich hatte eigentlich gedacht den originalen draht wider zu benutzen ... weil da länge und dricke schon passen und der nicht defekt sein dürfte

[sukram]

Moin!

Falls du beim Wickeln nicht erfolgreich bist, hätte ich hier noch einen L2432 in gutem Zustand liegen, funktionstest würde ich bei Interesse noch mal machen...

MfG

[Lukas_P]

Danke für das Angebot ... noch hab ich die hoffnung nicht ganz aufgegeben ...

[Bastelbruder]

Den Originaldraht würde ich nicht mehr verwenden. Da ist "alter" Klebstoff drum, der ist gerissen und muß mit zusätzlichem Klebstoff an den alten Platz passen. Wahrscheinlich war das ein so genannter Backlackdraht (kommt von Backen) dessen Lackisolierung nach dem Wickeln nur durch Erhitzen genau einmal schmilzt und polymerisiert. Also ohne zusätzlichen Kleber.

[Lukas_P]

hm könnte natürlich sein .. mal sehen was ich so im lager hab sonst

[paul601]

Hallo Männer.
Ich bin zwar neu hier,aber warum so schwierig,ich habe die Spulen für den L2432 im Reich der Mitte fertigen lassen.
Ergebniss: Ich kann jetzt jeden L2432,der die Spulenpest hat , wieder zum laufen bringen (reconing).
Bedarf?
Mich einfach fragen oder eben Kontakt aufnehmen.
mfg Ingo

[Durango]

Eigentlich Frauenarbeit. Den richtigen Durchmesser stellt man mit dem passenden Wickeldorn her.
Die richtige Einbauhöhe muß auch stimmen, denn der Luftspalt stellt nur lokal sein Magnetfeld zur Verfügung.

Früher hatten wir sogar einen Musterbau für Chassis. So ein L1535 von RFT würde ich mit meinen Pranken auch versauen, obwohl der schon riesig ist.

Viel Erfolg beim verartzten deines Schätzchen !

73 Manfred

[Daniel]

Hallo,

eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe einmal die Spule selber zu wickeln und dann auch noch zentrieren.

In meiner Lehrzeit habe ich zentrieren gelernt bekommen.
Da gab es eine Kiste mit verschieden starken Lehren, welch dann am Umfang des Luftspaltes so lange verteilt wurden, bis die Spule endlich mittig saß.
War eine ziemliche Frimelei, heute könnte ich es wohl auch nicht mehr .

Respekt wer soetwas hinbekommt.

Gruß Jürgen

[paul601]

Hallo,
Wie auch immer, nur die Spule neu wickeln,ist wie beim Sickentausch nur die halbe Arbeit ( meine persöhnlich Meinung).
Denn all zu oft liegt am Lauti dann mehr im Argen.
Ich selber zerlege die Lautis komplett,um zu sehen welche Teile nun wirklich den Gang ins Nirvana genommen haben.
Diese werden alle ersetzt durch Neuteile ( oft noch durch NOS Teile).
Die Schwingeinheit wird dann in einer Lehre ( für jeden Lautsprecher extra) zusammengesetzt und verklebt.
Jedes Teil sitzt dann dort wo es sein soll,am Ende wird die Schwingeinheit mit einem Kaliber (gibt es für jeden Antrieb),im Korb verklebt und gleich zentriert.
Nach 24 Stunden ist der Lautsprecher wieder betriebsbereit,habe ich alles richtig gemacht,dann spielt er wieder wie am ersten Tag oft noch besser,da auch die Produktionsfehler beseitig worden ( hat man oft bei RFT-Lautis).
mfg Ingo

[Gobi]

Also, ich hätte ja GROßES Interesse an einer genauen Anleitung, wie man das hinbekommt. Ich hab hier auch noch ein paar RFT Gitarrenlautsprecher die "kratzen" ...

[paul601]

Hallo.
Geht es um DDR-Lautsprecher der L34XX-Serie?
mfg Ingo

[paul601]

Hallo Leute.
Hier mal ein seltenes Bild,aus der Lautsprecherproduktion in Frankfurt/Oder (ENKO).
Hier laufen die Lautsprecher der L71XX-Serie gerade durch.
mfg Ingo

[Fritzler]

@paul
Das sieht ja mal so richtig professionell aus.
Wo haste denn die Lehren her?

[Kellerkind]

Moin,
ach der Paul

Grüss dich Paul, ich bin der Stefan vom Flohmarkt in Kloster Vessra wenn du dich noch erinnerst. Dort stehen übrigens immer noch 50-80 leere Boxen von BR25 BR26 etc.
Beim Flohmarkt bin ich ja nicht mehr dabei aber ein Lager habe ich dort noch.
Reparierst du eigentlich auch die Hochtöner L 7101 / 7104 ? Du weisst schon wenn diese mistige Niete abfällt. Da hätte ich auch noch einige rumliegen. Ich hatte zwar mal geguckt und die scheint es ja auch zu geben aber habe mich dann nicht weiter drum gekümmert. Der Jürgen hatte anno dazumal ja ne M1,6 Schraube reingedreht und den Draht innen einmal von dem Schwingspulenträger abgezogen und dann drangelötet oder mit reingeschraubt oder so.

Grüsse

[paul601]

Hallo Männer.
Einer meiner Kumpel,der mir die Sache mit den Lautsprechern beigebracht hat,verstarb plötzlich 2018.
Von Ihm habe ich einige Dinge vererbt bekommen,da war auch eine der Lehren mit dabei,diese habe ich dann bei einem anderen Kumpel nachbauen lassen.
Deshalb habe ich die jetzt,die sind aber nur für den L2432 und die L71XX-Serie.
Für die anderen RFT Lautis muß ich die mir noch bauen lassen.
Stefan,Dich habe ich nicht vergessen.Wollte schon längst mal wieder zu fahren,aber keine Zeit und den Weg allein schaffe ich nicht mehr,brauche dann eben einen 2. Fahrer.
Ja, ich kenn die Palette noch und nehmen würde ich davon auch noch welche (BR-Boxen).
Die HT's mach ich auch,nicht nur die Nieten ... wenn ich im September wieder zu Hause bin,geht es wieder weiter. Ich muß noch einige Zeichnungen von den benötigten Ersatzteilen machen,damit die im Reich der Mitte für mich produziert werden.
Da fallen die Kalotten+Schwingspule für die HT's mit darunter.
Ich mache halt nicht nur etwas,nein... wenn dann schon richtig-eben Alles was notwendig ist,damit die Lautis wieder richigt laufen.
Jürgen hat Schrauben genommen,ich am Anfang auch,das kommt aber nicht mehr in die Tüte ... jetzt habe ich die passenden Nieten und Scheiben,also sieht das aus wie vom Werk,hält aber besser.
mfg Ingo

[video6]

Und in Wulkow vor Seelow wurden die Boxen gebaut.
Hatte mir da ab und zu mal Teile geholt.
Waren damals bessere Baracken gewesen.