Reserverad vollwertig oder nicht?

Der chaotische Hauptfaden

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Sascha
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Sascha »

Manche neuere Geländewagen haben tatsächlich auch im Ersatzrad nen RDKS-Sensor und meckern dann auch wenn der Luftdruck nicht stimmt.

Du kannst mit nem vollwertigen Ersatzrad (sofern genug Luft drin ist und nicht steinalt) ruhig 200 fahren, auch wenn das RDKS meckert. Das ist nur ein Informationssystem, kann man an sich (wenn man weiß was man macht) ignorieren.
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uxlaxel
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von uxlaxel »

wenn man die gleiche reifengröße auf dem ersatzrad, wie auch regulär fährt, kann man auch beim nächsten reifenwechsel auch den besten der vier reifen zum neunen ersatzrad machen. so sehr aufwendig ist das ja nicht. je nach reifengröße könnte man sich auch einfach so mal ein neuen reifen leisten, wenn das ersatzrad schon deutlich älter als 15 jahre ist.
ich vergesse das beim auto leider immer, beim ahnänger hingegen klappt das wunderbar.

übrigens, für das ersatzrad des wohnwagens habe ich mir mal einen adapter gebaut, dass dieser jetzt einen sonnenschirm (oder auch einen antennenmast) tragen kann. das sorgte vergangenes WE anfangs für komische gesichter, aber wurde dann doch als "total praktisch" anerkannt! ;)
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MatthiasK
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von MatthiasK »

uxlaxel hat geschrieben:wenn man die gleiche reifengröße auf dem ersatzrad, wie auch regulär fährt, kann man auch beim nächsten reifenwechsel auch den besten der vier reifen zum neunen ersatzrad machen.
Ich erneuere die Reifen immer achsweise. Dieses Jahr habe ich den Reifen vom originalen Reserverad entsorgt, mangelst Profil. Ersatzrad ist jetzt ein alter Winterreifen.
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Bastel-Onkel
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Bastel-Onkel »

Wenn man die gleiche reifengröße auf dem ersatzrad, wie auch regulär fährt, kann man auch beim nächsten reifenwechsel auch den besten der vier reifen zum neunen ersatzrad machen. so sehr aufwendig ist das ja nicht.
Hab ich auch schon gemacht. Setzt aber auch gleiche Felgen voraus, sonst muß man den alten Gummi noch ummontieren lassen und das lohnt wohl kaum.
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o_christoph_o
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von o_christoph_o »

Ich hab beim Wechseln auf die Sommerreifen festgestellt, dass ein Sommerreifen platt war. Was für ein Zufall. Ich hab mir vermutlich ein paar Tage vor dem Wechsel eine M4-Blechschraube eingefangen, sie so grade bis ins Innere ging. Eine klitzekleine Spitze ragte innen heraus. Einen Ersatzrad (vollwertig wäre 100€ Aufpreis gewesen) hatte mein Berlingo nicht, nur ein Pannenset.

Ich hab mir gedacht dass es eigentlich kein Problem sein sollte, das vulkanisieren zu lassen. War ja auf der Lauffläche so etwa 1/4 vom Rand weg. Also zum ersten Google-Treffer zu vulkanisierien gefahren und dem den Reifen gezeigt. Der hatte offenbar keine Lust und meinte nur, dass er V-Decken wegen der Sicherheit nicht flicken darf (quatsch). Dann hat er auf eine Druckstelle an der Seite gezeigt (Reifen hat darauf gelegen im Winter), und meinte schon deswegen geht es nicht.

Also zum zweiten Treffer. Der hat sich die Mühe gemacht, die Decke abzuziehen und reinzuschauen. Er meinte es geht nicht, weil die Schraube genau durch wichtige Tragstrukturen geht.

Also hab ich mir 2 günstige Goodyear rausgesucht und bestellt,mit einer neuen Felge. Der andere Reifen wird mein vollwertiges Ersatzrad.

Ich hab folgendes bei der ganzen Sache gelernt, vielleicht interessant für andere, um nicht dieselben Fehler zu machen:
- Vulkanisierer finden ist nicht leicht, das macht anscheinend keiner gern
- Ein Pannenset ist scheisse. Wenn man es benutzt hat, geht da kein Vulkanisierer mehr ran (darf er glaube ich auch nicht). Somit ist mit Pannenset jeder Platten zwei neue Reifen.
- Am besten direkt beim Kauf das vollwertige Ersatzrad als Extra mitbestellen. Die 100€ sind ein Schnäppchen. Selbst mit meinem Recycling kommt ich da nicht ran. Wenn man das Extra nicht bestellt fehlt nicht nur das Rad (mit Felge und Michelin-Pneu 150€), sondern beim Berlingo auch die Unterbodenhalterung (78€), Schlüssel und Wagenheber(30). Insofern sind 100€ grade mal 40% von dem Preis, den man bezahlt, wenn man das alles nachkauft/nachrüstet.
Bin immer noch dabei die notwendigen Teile bei ebay zu schiessen, damit das Nachrüsten nicht so teuer wird.

Edit hat mir noch ins Ohr geflüstert, dass man mit vollwertigem Ersatzrad am schnellsten wieder mobil wird, weil ich in Düsseldorf schon 2h auf den ADAC gewartet habe als meine Batterie schlapp war (anderen helfen mit Starthilfe ist leider aus der Mode gekommen. Alle, die ich gefragt hatten Angst um Ihr Auto bzw hatten keine Ahnung- aber egal, hab ja Adac sollte man meinen. Nach 1h kam ein Taxi im ADAC-Auftrag mit einer Lachnummer von Starthilfeteil und 1h später dann der ADAC-Mann mit amtlichem Gerät).
basti1
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von basti1 »

Alle reifen hab ich bislang repariert bekommen. Fahre dann zu meiner Werkstatt wo ich sonst auch meine reifen herhole.

Kostet nen 10er. Braucht den reifen nicht mal runter machen. Perfekt.

MFG Sebastian
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Weisskeinen
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Weisskeinen »

o_christoph_o hat geschrieben:... weil die Schraube genau durch wichtige Tragstrukturen geht.
Die wichtigen Tragstrukturen bestehen doch aus Gewebe und Stahldrähten. Die werden durch so eine Schraube doch nicht zerstört sondern nur zur Seite geschoben. Deshalb halte ich die Argumentation für sehr windig. Bei ähnlichen Fällen wird eigentlich ein Stöpsel einvulkanisiert oder so eine Glibberschnur eingezogen.
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o_christoph_o
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von o_christoph_o »

Weisskeinen hat geschrieben:
o_christoph_o hat geschrieben:... weil die Schraube genau durch wichtige Tragstrukturen geht.
Die wichtigen Tragstrukturen bestehen doch aus Gewebe und Stahldrähten. Die werden durch so eine Schraube doch nicht zerstört sondern nur zur Seite geschoben. Deshalb halte ich die Argumentation für sehr windig. Bei ähnlichen Fällen wird eigentlich ein Stöpsel einvulkanisiert oder so eine Glibberschnur eingezogen.
Du hast recht. So stell ich mir die Innereien auch vor.

Naja, dem erste Vulkanier konnte man es am Gesicht sehen, dass er keinen Bock hatte. Daher auch die definitiv falschen Aussagen. War vielleicht einn Fehler, 30 Minuten vor Feierabend zu kommen.

Beim zweiten Vulkanier hab ich ein wesentlich besseres Gefühl gehabt, weil er nicht sofort abgeblockt sondern Zeit investiert hat, um den Reifen von der Felge zu holen. Er hatte den Flicken schon in der Hand und (Kaltvulkanisation) hat mir die Innenfläche gezeigt. Man konnte tatsächlich sehen, dass der Bereich, in dem die Schraube steckte, erhaben war und anders strukturiert. Liegt vielleicht auch am Profil. Der Pneu hat ne sehr breite umlaufende Rille:
https://picclick.de/2-x-Michelin-Primac ... id=1&pid=1

Die Schraube steckte im linken tragenden breiten Treil am Rand, 6 mm von der Rille. Mr. Spok meinte, dass die Schraube in der Rille kein Problem wär.

Ich war auch sehr skeptisch, weil ich auch gelesen hatte, dass man so kleine Löcher in der Lauffläche immer reparieren kann. Aber der wollte eigentlich und hat das prüfen sogar für lau gemacht. Klar hat sein Kollege vom Verkauf mir 3 Angebote für neue Reifen gemacht. Kann also gut abgekartetes Spiel gewesen sein. Aber ich hatte jetzt auch keinen Bock mehr zu Vulkanier 3 zu fahren und mir de 3. Strophe vom Geht-nicht Lied vorsingen zu lassen.

Ich hab die Reifen dann bei ATU geholt, weil Mr. Spok die GutesJahr, die ich wollte, nicht da hatte. Wenn er also zocken wollte, hat er zumindes nicht gewonnen.

Die Goodyear haben mir vom Preis und Eigenschaften am besten gefallen. Aber in der Größe (215/55 R16) sInd die Reifen a) Teuer und be) nirgens auf Lager. Ich musste 40km zu einer ATU-Filiale mit Bestand fahren.Bei einem Händler in der Nähe hatten die einen anderen Reifen in der Größe da, aber 40€ teurer.

Also ich bin jedenfalls froh, dass es bei mir zukünftig mit Vollwertersatzrad im Pannenfall sofort weitergeht und ich Zeit hab, günstig Ersatz zu beschaffen. Kein Zeitdruck macht beim Preis viel aus.
Virtex7
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Virtex7 »

just saying... mit meinem Flickset wäre das ohne Demontage des Reifens von der Felge gegangen, hab ich ja keine Maschine für.
Auch hab ich nur von außen geflickt, innen musste nichts gemacht werden.

Ich bleibe dabei, das wäre bestimmt gegangen.
sysconsol
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von sysconsol »

Reserverad und Gummialterung - ja, der wird rissig.
Und die Felge rostet, wenn unter dem KFZ montiert.
Da sollte man auch gegenwirken.

Was spricht denn dagegen - wenn man Sommer- und Winterräder nutzt - jeweils eines des gerade unbenutzten Satzes
als Reserverad mitzuführen?
Das kommt dann im Ernstfall natürlich nicht auf die Antriebsachse.


Wegen dem Transportgewicht mache ich mir da weniger Gedanken - da bringt der Fahrstil mehr Einsparung.
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PowerAM
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von PowerAM »

Andere Taktik:

Notrad beim Autoverwerter kaufen. Zu beachten:

- Lochkreis
- Mittenzentrierung
- Abrollumfang
- ggf. andere notwendige Radschrauben oder Radmuttern

Einen Radschraubenschlüssel und einen Wagenheber müsste man dann noch dazu legen.

Das Notrad bringt einen immer heim. Es wiegt weniger und braucht weniger Platz als ein normales Reserverad.
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queck
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von queck »

Mir wurde geflüstert das mittlerweile selbst so ein Reifenreparaturkit beim Neuwagenkauf aufpreispflichtig ist, Serie ist dann nur noch – nix (natürlich nicht alle Hersteller, Klein(st)wagen).
basti1
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von basti1 »

Und seien wir doch ehrlich. Wieviele bekommen den Radwechsel selber hin??? Die brauchen das nicht mehr.

Ist wie mit dem Anzeigen im kombiinstrument. Ist auf das wesentliche reduziert, da der Großteil der Nutzer damit eh nichts anfangen konnte.


MFG Sebastian
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Sunset
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Sunset »

Für mich ist die Frage Reserverad oder nicht eine Frage der Risikobewertung.

Wie oft habe ich in den letzten 34 Jahren, in denen Ich Auto fahre, einen Platten Reifen gehabt? Einen einzigen, und den habe ich selbst an einem Bordstein kaputt gefahren.
Zugegeben, wenn der Fall der Fälle eintritt, ist es doof und kostet Zeit, da man ungeplant möglichst schnell einen Ersatz besorgen muss, aber der Aufwand entsteht ja sowieso.
Bleibt also der momentane Ausfall des Fahrzeugs bis zum Ersatz des kaputten Reifens.

Was ist der Nachteil eines Ersatzrads? Es muss angeschafft werden und wird als totes Gewicht mit durch die Gegend gefahren.
Mal kurz überschlagen, wieviel Sprit kostet denn eigentlich das Ersatzrad rumfahren?
Mal angenommen, ein Auto wiegt mit Fahrer 1500kg, ein Ersatzrad ca. 20kg, das Auto verbraucht 6 l/100km, dann liegt der spez. Verbrauch bei 0,004 l/100km/kg, das resultiert in einem Verbrauch für den Transport von 20kg bei 0,08 l/100km, bei 10.000km / Jahr macht das 8 l im Jahr, zum Preis von 1,40€/l also 11,20€ im Jahr.
Mal weiter angenommen, der Ersatzreifen kostet 100€ und wird alle 10 Jahre neu gekauft, dann kostet er auf 10 Jahre verteilt 10€/Jahr.
Zusammen mit dem Sprit komme ich auf 21,20€/Jahr an Kosten für einen Ersatzreifen.

Habe ich einen Schutzbrief oder bin Mitglied in einem Automobilclub? Dann ist abschleppen bis zur Werkstatt meist bereits mit versichert und ich muss mir überlegen, ob ich im Fall der Fälle bereit bin, 1 Stunde bis zum Eintreffen des Abschleppwagens zu warten oder ob ich die 21,20€ zusätzlich pro Jahr investiere und einen selten gebrauchten Ersatz kaufe und immer mit rumfahre.

Ich habe mich entschieden, bei uns in D auf den Abschlepper zu warten und keinen Reifen durch die Gegend zu fahren.
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GregorB
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von GregorB »

Sunset hat geschrieben:Für mich ist die Frage Reserverad oder nicht eine Frage der Risikobewertung.

Wie oft habe ich in den letzten 34 Jahren, in denen Ich Auto fahre, einen Platten Reifen gehabt? (...)

Habe ich einen Schutzbrief oder bin Mitglied in einem Automobilclub? Dann ist abschleppen bis zur Werkstatt meist bereits mit versichert und ich muss mir überlegen, ob ich im Fall der Fälle bereit bin, 1 Stunde bis zum Eintreffen des Abschleppwagens zu warten oder ob ich die 21,20€ zusätzlich pro Jahr investiere und einen selten gebrauchten Ersatz kaufe und immer mit rumfahre.

Ich habe mich entschieden, bei uns in D auf den Abschlepper zu warten und keinen Reifen durch die Gegend zu fahren.

Ich sehs eigentlich ganz genauso, leider ist mittlerweile bei den meisten Fahrzeugen, (sofern vorhanden und mir bekannt) der Ersatzreifen struktureller Bestandteil des Laderaumbodens.
Abschleppen ist doch eigentlich in jeder halbwegs anständigen Haftpflicht beinhaltet, zumindest kenne ich keinen, bei dem das so nicht wäre.

Zum anderen, immer wenn ich einen mit Platten am Straßenrand stehen sehe, dann ist das:
1) Auf der Autobahn
2) mit vollem Kofferraum
3) Abends/Nachts/ bei Regen
Alles in allem Situationen bei denen ich persönlich auf das Wechseln liebend gerne verzichten würde und dann doch lieber warte bis mir geholfen wird.

Gregor
doc_c
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von doc_c »

Tja, ich verlasse mich da lieber auf mich selbst und schleppe ein richtiges Rad mit, auch wenn's mich 20€ p.a. kosten sollte.
Und wenn's nachts regnen sollte hab ich Rad-Kreuz, Wagenheber (+Brett), Taschenlampe und 'nen Regencape im Auto.

Ich komme vom Dorf, alles was ich an meiner Karre selbst machen kann wird selbst gemacht, $Automobil-Club und Werkstatt werden nur bemüht wenn es absolut notwendig ist.
Bevor ich dem Schlepper von $Club erklärt habe wo ich bin und bis der mich dann gefunden hat, hab ich das Rad locker selbst gewechselt.

Aber das ist ja heutzutage leider eine Aussterbende Meinung, alle wollen sich lieber gegen Kohle geholfen bekommen, anstatt sich selbst helfen zu können.
Früher (bei meinen Eltern) bekam man erklärt wie ein Auto funktionierte, heute ruft die Karre Hilfe wenn das Scheibenwischwasser leer ist. :evil:
Wir erziehen uns immer mehr Konsumenten ... wahrscheinlich haben wir's nicht besser verdient :cry:
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uxlaxel
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von uxlaxel »

Ich hatte mitten im Hermsdorfer Kreuz mal einen Plattfuß. Mangels Standstreifen und wegen sehr massivem Verkehrsaufkommen (LKWs ohne Ende werktags) bin ich einfach mit 30 auf der Felge weiter gefahren bis zur nächsten Ausfahrt und habe dann da mein Ersatzrad montiert. Da konnte ich auch hemmungslos den Kofferraum entleeren. Die Felge war zwar Schrott, aber mein Arsch ist mir wichtiger. Selbst auf den Abschleppdienst dort zu warten, wo kein Standstreifen war, war für mich keine Option.
Ich bin froh, ein echtes Ersatzrad zu haben und fahre bei Anhängerbetrieb sogar ein Ersatzrad für den Anhänger mit. Der kleine Klaufix hat inzwischen sein Ersatzrad (4.00x8, ist wirklich nicht sehr schwer) fest an der Front mit dran, der Wohnwagen hat ein Trabirad (155/70R13 4Jx13) dran, das fährt in der Zugmaschine mit.
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Sunset
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Sunset »

Mal eine Gegenfrage:
Wer hatte denn schon mal eine leere Batterie?
Wieviel geladene Batterien fahren wir denn so in der Gegend rum als Reserve?

Wem ist schon mal der Auspuff abgefallen?
Wer fährt mit einem Ersatz-Auspuff durch die Gegend?

Wer hatte schon einmal einen kapitalen Motorschaden und fährt mit einem Ersatzmotor rum?
(Ja, diese Redundanz gibt es bei Flugzeugen und einigen Schiffen durchaus)

Ich glaube ganz einfach, die Reifen hatten früher (tm) eine ganz andere Qualität als heute, auch die Straßen waren nicht so gut wie heute und es gab damals (tm) einfach mehr Reifenpannen als heute. Vielleicht ist es auch nur ein Gefühl, rein aus Gewohnheit haben wir daher immer noch das Bedürfnis, ein Ersatzrad mit zu führen, das war ja schon immer so. Oder?
In manchen (einsamen) Gegenden mag ein Ersatzrad auch sehr sinnvoll sein, weitab von der nächsten Werkstatt, in anderen Gegenden wie in unseren Ballungsgebieten ist das heute nicht mehr unbeding notwendig.

Wer sein Fahrzeug regelmäßig wartet, egal ob jetzt selbst oder in einer Werkstatt, sollte die Schwachstellen seines Auto kennen und wird entsprechende Vorsorge treffen.
Manche kaufen sich ein Auto neu oder gebraucht vom Händler und fahren dann in der ersten Zeit doch zur Wartung in die Werkstatt um die Garantie aufrecht zu erhalten und bekommen dann noch zusätzlich eine Mobilitätsgarantie, andere warten Ihr Auto dann früher oder später selbst.

Es soll ja auch Leute geben (das Thema Werkzeug im Auto hatten wir ja auch schon), die eine kleine Werkstattausrüstung mit sich führen, um für alle Fälle gerüstet zu sein.

Was sagt denn der Topic-Ersteller zum Thema? Würde die Frau im Fall der Fälle den Reifen selber wechseln? Wie ist die Entscheidung ausgefallen? Gibt es ein neues Ersatzrad?
Das wäre mal interessant zu hören, besten Dank. ;-)
doofi
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von doofi »

Ich habe IMMER ein halbwegs gut ausgestattetes Werkzeugset, Draht, Säge, Blech, paar Schläuche, Dichtungsmasse, einen vollgeladenen Gel-Akku, Lötkolben und ABSOLUT SELBSTVERSTÄNDLICH ein Reserverad dabei. Passt alles locker unter den Kofferraumboden meines Autos und wiegt keine 25 kg.
Wenn ich wegen eines abgefallenen Auspuffs, einem kaputten Reifen oder einer leeren Batterie den Abschlepper rufen müsste würde ich vor Scham im Boden versinken.
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Sunset
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Sunset »

:D
doofi hat geschrieben:Ich habe IMMER ein halbwegs gut ausgestattetes Werkzeugset, Draht, Säge, Blech, paar Schläuche, Dichtungsmasse, einen vollgeladenen Gel-Akku, Lötkolben und ABSOLUT SELBSTVERSTÄNDLICH ein Reserverad dabei. Passt alles locker unter den Kofferraumboden meines Autos und wiegt keine 25 kg.
Wenn ich wegen eines abgefallenen Auspuffs, einem kaputten Reifen oder einer leeren Batterie den Abschlepper rufen müsste würde ich vor Scham im Boden versinken.
:Thumbs Up:

Zu Dir passt das ja auch.

Aber was ist mit Frau/Freundin?
Also meine Frau werkelt mit 100%iger Garantie nicht am Auto rum und ruft Hilfe und sei es nur das sie mir sagt, das Wischwasser wird leer, die Lampe leuchtet (und ja, sie könnte schon noch Wischwasser auffüllen, wenn es sein müßte. :mrgreen: )
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uxlaxel
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von uxlaxel »

eine leere batterie hatte ich noch nie mitten auf der straße, geschweige denn mitten auf der autobahn. das hatte ich bisher immer nur, wenn ich an einem friedlichen ort war. einmal vor der haustür (plattenschluß) und einmal vor der tanke (polabriss). bei beiden fällen konnte daher relativ unbeschadet geholfen werden und es bestand für mich keine gefahr. der vergleich hinkt.
zu hause konnte ich mir selbst starthilfe geben und an der tanke (mit angeschlossener werkstatt) konnte mir auch eine neue batterie direkt verpaßt werden.
das ersatzrad habe ich aber immer fernab der heimat, fernab jeder werkstatt gebraucht. samstag nachmittag habe ich in der oberpfalz mir einen plattfuß gefahren und bis auf ATU hatte im 50km-radius keine werkstatt mehr auf. ATU hatte den passenden reifen nicht da. die haben einen gewissen fundus an werbeware zu liegen, aber keinen richtigen querschnitt durchs sortiment.
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ferdimh
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

Die Verbrauchsrechnung hinkt im Übrigen auch, denn wenn man nicht nur in der Stadt fährt, trägt doch eher die Form der Karre als das Gewicht zum Verbrauch bei. Sonst würde so ein SUV-Panzer noch ganz anders saufen.
Was Axel schreibt, zeigt im Übrigen ein Problem mit dem Notrad, das mir noch garnicht bewusst war: mit dem Notrad komme ich bequem bis zum nächsten Reifendealer, auch wenn der noch etwas weiter weg ist. Aber wenn ich mir die Felge versaue, dann habe ich mir die Felge versaut.
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von radixdelta »

Wenn man ein Reserverad haben möchte das nicht zu teuer und nicht zu alt ist haben sich drei Dinge bewährt:

Wenn man einen Reifenschaden hat kann man den heilen Reifen auf der Achse als Reserverad behalten. Selbst wenn man den umziehen muss lohnt sich das evtl.

Wenn man nur ein neues Reserverad braucht fragt man einfach den Reifenhändler nach (gebrauchten) Einzelstücken. Manchmal haben die noch gute rumliegen von jemandem mit Reifenschaden, wo beide Reifen gewechselt wurden. Geht natürlich nicht bei den großen Händlern, mehr so die kleinen wo der Chef noch selbst in der Halle steht.

Die meisten Schrottplätze können auch Reifen aufziehen. Und einige geben gebrauchte Reifen und gebrauchte Felgen ab. Ich habe mir mal einen Satz Winterreifen so organisiert, 25€ pro Stück frisch aufgezogen und gewuchtet incl. Felgen. (nein, ich würde nicht empfehlen gebrauchte Reifen zu kaufen, dafür sind neue zu billig, aber wenn Winterreifenpflicht ist und unerwartet der Winter kommt und alle Reifenhändler blank sind... als Reservereifen finde ich das aber ok)
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von scotty-utb »

Die Felge auf der der Fedima explodiert ist musste mit den Fedima-Resten noch 3km mit 20km/h am Standstreifen durchhalten, bis zur nächsten Ausfahrt wo ich dann auf das Reserverad gewechselt hatte.
"Lieber opfere ich eine Felge als mein Leben"
Die Felge hat mein Reifenhändler auf die Wuchte gespannt, hat überlebt
ferdimh hat geschrieben:Aber wenn ich mir die Felge versaue, dann habe ich mir die Felge versaut.
Oder war das auf das Dichtmittel bezogen?

Andere Anektote... Sackkarrenräder (mit Schlauch!) sollte man auch nicht mit Dichtmittel behandeln...
Nr1: Dose kurz geöffnet, peng ... ubs
Nr2: Dose noch kürzer geöffnet ... oh, zu viel, Ventil betätigt zum abblasen ... war nicht schnell genug, peng
(Da kamen dann Vollgummiräder dran)
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Weisskeinen
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Weisskeinen »

Gerade mal nach 'Fedima'-Reifen geschaut. Brrrrr..... runderneuert. Wenn ich so sehe, wie viele Leute ihre Reifen über Bordsteine quälen, kann man froh sein, dass die eine Lauffläche überleben. Aber noch eine drauf vulkanisieren? So was würde ich für ein Auto, das auch mal schneller als 30 km/h fährt, niemals riskieren. Ist aber nur meine Meinung...
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

uxlaxel hat geschrieben:eine leere batterie hatte ich noch nie mitten auf der straße, geschweige denn mitten auf der autobahn.
Mit den modernen Fahrzeugen und ihren Zwangsabstellern, die die wenigsten konsequent deaktivieren (noch ist das ja nicht verboten und überall legal als Bedienorgang vorhanden) , wäre ich im Stop&Go im Stau auf der BAB durchaus vorsichtig. Im Fahrbetrieb selbst passiert natürlich meistens nichts, solange man nicht anlassen muss.

Ich kenne genügend Kollegen, denen mit ihrem Ingenieursgehalt eine Batterie solange zu teuer ist, wie man sie täglich noch dauerladen kann, damit der PKW gerade so zum heimfahren anspringt. Wenn der Akku nichts mehr speichert oder zu hochohmig ist, bringt das Gelade auch nichts mehr, denn das macht der Generator im Fahrbetrieb ja sowieso.
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Weisskeinen
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Weisskeinen »

Die Zwangsabsteller haben aber auch eine durchaus ordentliche Batterie- und Motorüberwachung dabei, so dass man eben gerade nicht plötzlich mit leerem Stromspender da steht oder den Motor nicht mehr an kriegt. Das haben 'normale' Autos eben nicht.
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o_christoph_o
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von o_christoph_o »

Sunset hat geschrieben:Mal eine Gegenfrage:
Wer hatte denn schon mal eine leere Batterie?
Ich, etwa 4 mal bei meinem Golf 4 SDI. Das erste mal Innenraumleuchte angelassen und in Urlaub gefahren. Anschließend 65Ah-Batterie auf 8,8V und damit eigentlich Schrott. Ich hab die ausgebaut und zuhause am Labornetzteil wieder aufgeladen und dann hat Sie noch ne Weile gehalten, bis zum Winter. Da war es dann nach einer Woche Stillstand und viel Kurzstrecke davor wieder vorbei.

Da ich wohinmusste und ein Starthilfekabel hatte, hab ich 5 Leute, die zu ihren in der Nähe stehenden Autos kamen um Starthilfe gefragt. Die Frauen haben sofort abgewunken, die 3 Männer wollten nicht. Keine Zeit oder ähnliche Ausreden. Die soziale Lösungsvariante hat nicht geklappt.

Dann hab ich Adac angerufen. Für irgendwas muss die Plusmitgliedschaft schließlich gut sein. Nach einer Stunde hab ich angerufen und gefragt, wann denn jemand kommt. 15 Minuten später kam ein Taxi mit einer kleinen Batterie mit Starthilfekabel. Parallel an die Batterie angeklemmt und: Nix, der Motor dreht sich kaum. Der ist dann wieder abgefahren und hat nicht gesagt, was jetzt ist. Ich hab also mit Fragezeichen gewartet und nachher nochmal angerufen, und nach einer weiteren Stunde kam dann der ADAC-Mann im gelben Wagen. Der hat sein Starthilfekabel mit laufendem Motor parallel angeschlossen, mit demselben Ergebnis wie bei dem Starthilfespielzeug vom Taxi. Dann hat der die LKW-Starthilfekabel vom Auto aus ausgerollt und damit ging er dann an.

Was ich dabei gelernt habe ist fogendes: Starthilfe geben ist nicht ohne. Wenn man eine tiefentladene fette Diesel-Batterie hat, kommt man mit einer parallel angeschlossenen Autobatterie, ob Benzin oder Dieselgröße und laufendem Motor nicht weit. Die leere Batterie saugt viel zuviel Saft, als dass die Glühkerzen und Startermotor genug Saft bekommen. Dann: Verlass dich nicht auf den Adac.

Ich hab mir eine neue Batterie geholt und zusätzlich eine zweite 36Ah Benzinerbatterie, damit ich mir selbst Starthilfe geben kann. Die hab ich auch für meine Solarladerspielereien und zum Laden meiner RC-Flug-E-Modelle genutzt. Das hat auch beim 3. Event geholfen. Der Kofferaumbeleuchtungsschalter hat sich unbemerkt verklemmt mit Dauerlicht. Beim fogenden Urlaub war die neue Batterie wieder leer. Der Wagen springt problemlos an wenn man einen Pol von der tiefentladenen Batterie abklemmt und die 36Ah Batterie alleine anklemmt. Dann startet der Wagen sofort. Jetzt aber gaaaanz wichtig: Mit laufendem Motor und weiter angeklemmter Hilfsbatterie den Pol wieder auf die leere Batterie schieben und diese anklemmen. Es darf zu keinem Zeitpunkt keine Batterie angeschlossen sein wegen der Spannungsspitzen von der Lichtmaschine. Danach die Hilfsbatterie abklemmen und rumfahren, um die Batterie wieder zu laden. Das hat auch bei einem Mercedes A-Klasse mit schlapper Batterie geholfen. Der hat auch zuerst mit einem anderen Partygast parallele Starthilfe mit laufendem Motor des Spenderfahrzeugs probiert. Hat ganz jämmerlich gedreht obwohl der Starthilfegeber Gas gegeben hat. Die wollten schon aufgeben und den Diesel anschieben (viel Spass), da hab ich den Trick vorgeschlagen und er hat auch hier 1a funktioniert.

Mein neuer Akku hat dann noch 2 Jahre durchgehalten bis er im Winter wieder tot war, da hab ich dann die 36Ah-Batterie als Ersatz eingebaut. Auch hier hat sich meine Starthilfebatterie bewährt und mir stundenlanges Warten erspart. Die 36Ah-Batterie hat trotz halber Kapazität erstaunlich lange gehalten.

Also nach meinen Erfahrungen und dem ausloten von ADAC und Hilfsbereitschaft der Mitmenschen halte ich eine eigene alternative Startmöglichkeit zu haben für nicht verkehrt.
Sunset hat geschrieben:Wieviel geladene Batterien fahren wir denn so in der Gegend rum als Reserve?

Interessanterweise ist mir das mit der Batterie immer zuhause passiert, was auch Sinn macht. Die Probleme kommen eher nach langer Standzeit, und das ist meist vor der Haustüre. Daher ist mein alternative Energiespender auch zuhause. Wird aber nur gebraucht, wenn ich es eilig habe, ansonsten wird die Schlappe ausgebaut und geladen.

Nach Murphys law passiert sowas aber immer zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Allerdings habe ich mir später eine andere Alternative aufgetan: Ich hab mich bei Car2Go angemeldet. Hat mich schon mehrfach gerettet. EInmal ist ein verrottetes Kabel zum Startermotor durchgeglüht, als ich auf der Arbeit einen wichtigen Termin hatte. 8 Minuten zum Car2Go gelaufen und es easy geschafft. Ist wirklich ne tolle Sache.
Kaputter Anlasser
Kaputter Anlasser
Sunset hat geschrieben:Wem ist schon mal der Auspuff abgefallen?

Abgefallen nicht, aber komplett durchgebrochen. Und genau nach Murphys law zum ungünstigsten Zeitpunkt des ganzen Jahres. Es war Freitag Abends. Ich war bei meiner Mutter in der Eifel und wollte Nachts um 23:00 zurück nach Düsseldorf fahren. ca. 1:10 fahrt mit dem Auto, 2:30 mit den öffentlichen, über Tag, wenn es Verbindungen gibt. Nachts gibt es genau gar keine Verbindung.

Das war die Nacht vor meinem Teneriffa-Urlaub und der Flieger ging um 10:30 ab Düsseldorf.

Ich fahre also um 23:00 los und nach 10 Minuten, mitten auf dem platten Land ein Höllenlärm. Druntergeschaut und gesehen, das das Rohr vom Kat zu Schelle komplett durchgebrochen ist. Ich hab einen Freund mit Hebebühne, wohnhaft gegenüber meiner Mutter angerufen und Schwein gehabt: Die sind um 0:00 auch los und mit dem Auto nach Spanien. Ich bin untertourig zurück gefahren und hab den Wagen ins Dorf zurückrollen lassen und bin fast ohne Gas bis vor die Hebebühne gefahren. Ich denke ich hab keinen geweckt.

Auto rauf und das Rohr sah übel aus. Leider gab es kein Spenderrohr und nur ein E-Schweiss-Gerät. Ich hab dann die ganze Nach auf 10cm breite mit E-Schweisselektroden das verrostete Rohr aufgedickt und wieder zusammengeschweisst. Hat tatsächlich bis zum Zwangsverkauf (siehe Fred "Risikolose Bastelautoentsorgung") noch 5 Jahre gehalten. Da ich die Nachbarn meiner Mutter nicht aufwecken wollte hab ich statt Flex ne Feile benutzt. Ich war um 8:00 fertig, bin um 8:20 losgefahren, war um 9:30 in Düsseldorf, Koffer geschnappt und per App eingecheckt, mit Taxi zum Flughafen und war 45 Minuten vor Abflug am Flughafen und 30 Minuten vorher am Gate.

War echt stressig und den ersten Tag in Teneriffa hab ich verschlafen. Aber ich hab einen ruhigen Urlaub verbracht und musste keine Gedanken daran verschwenden, wie ich mein kaputtes Auto nach dem Urlaub wieder hinbekomme. Ne Wekstatt hätte für 600€ nen neuen Kat bestellt. So hat mich der Spass nur eine Nacht gekostet. Adac hätte nix machen können und mit dem Taxi nach Düsseldorf fahren kostet ein Vermögen. In der Situation hilft es ungemein, Probleme selbst lösen zu können.

Einen Ersatzauspuff fahre ich nicht herum, aber ein Aufpufflickset habe ich seitdem dabei. Sowas kann einem im Notfall den Urlaub retten.
Sunset hat geschrieben:Ich glaube ganz einfach, die Reifen hatten früher (tm) eine ganz andere Qualität als heute, auch die Straßen waren nicht so gut wie heute und es gab damals (tm) einfach mehr Reifenpannen als heute. Vielleicht ist es auch nur ein Gefühl, rein aus Gewohnheit haben wir daher immer noch das Bedürfnis, ein Ersatzrad mit zu führen, das war ja schon immer so. Oder?
Ich habe bisher in 600.000km und 24 Jahren Autofahrpraxis 4 mal einen Platten gehabt. Einmal hat jemand reingestochen und drei mal Nägel oder Schrauben. Da hilft auch keine bessere Reifentechnologie.

Das ist statistisch tatsächlich sehr wenig, was einem aber keinerlei Trost spendet, wenn man mitten in der Nacht im Nirgendwo mit einem Platten Nacht steht und am nächsten Tag zur Arbeit muss.

In Düsseldorf würde ich tatsächlich bei einem Problem den Wagen stehen lassen und mit Car2Go zum wichtigen Termin fahren. Die c2g Karte ist einfach die beste Versicherung. Nützt einem ausserhalb von Großstädten aber wenig. Und da ich oft in die Eifel fahre, wo der Adac viel länger brauchte und letztlich auch nicht unbedingt helfen kann bin ich aber froh, dass ich auch Sonntags Abends, 22:00 wenn ich zurück nach Düseldorf fahre, einen Ersatzrad dabei habe und auch bei einem Platten oder kaputter Felge mit 15 Minuten verspätung nach Hause komme und am nächsten morgen mit einem funktionierenden PKW zur Arbeit komme. Und danach dank Vollwertrad massig Zeit zu haben, um das Problem zu lösen ist angenehmer und auch billiger. Und jedesmal, wenn ich in die Eifel fahre das Ersatzrad reinzuwuchten macht keinen Sinn.
Sunset hat geschrieben:Es soll ja auch Leute geben (das Thema Werkzeug im Auto hatten wir ja auch schon), die eine kleine Werkstattausrüstung mit sich führen, um für alle Fälle gerüstet zu sein.
Ich habe dank der Erfahrungen, die ich gemacht habe ganz spezifische Werkzeuge immer dabei. Das hat schon oft geholfen. Beispiel: Sonntagabends, 22:00 auf dem Weg von Berlin nach Hause schnappt das Schloss der Beifahrertüre auf einer Autobahnraststelle nicht mehr zu. Christoph an Freundin: Halt einfach zu, die geht nicht auf, der Fahrwind drückt die zu. Freundin: Ich fahr keinen Meter mit der offenen Tür. Christoph: Manche Autos haben gar keine Tür, z.B. BMW Zx. Freundin: Ich fahr keinen Meter mit der offenen Tür. => Christoph hat verloren und geht in den Tank-Shop, holt sich ein Multitool, Fett und einen billigen Karrenkasten und schraubt in der Nacht die Tür auseinander, nachdem ölen von aussen nicht geholfen hat. Innernverkleidung ab, Schloss ausgebaut, aufgemacht und Fett rein. Alles wieder zusammen und Tata: Tür funktioniert wieder ganz normal. WAF ist grün und es geht mit 45 Minten Verspätung weiter.

Ich hab das Zeug heute noch in einer Kiste dabei mit Draht, Auspuffkit und sonstigen Tools. Mit denen konnte ich auch nach einer verlorenen Schraube den Auspuff in Berlin wieder so festmachen, dass er nicht mehr über die Strasse kratzt.

Andere Falll: Ich bin mit dem Golf nach Dänemark, auf die Norröna (Island-Fähre)und dann über die Faröer nach Island. Zweiter Tag auf der Insel. Verammt, die Insel ist so schön, ich hab dauernd angehalten um Fotos zu machen. Es war windig - und ich meine richtig windig, die Isländer mit Ihren fetten 4x4 Karren sind auf dem Mittelstreifen gefahren, damit Sie mehr Platz zum reagieren haben bei Seitenwind. Ich mach die Tür auf und der Wind meint, er müsste die noch weiter aufmachen. Mit Wucht gegen den Anschlag-> Tür geht nur noch mit Gewalt zu. das ist ein typisches Touristenproblem in Island. Auf einem Bauernhof haben sie mir erzählt, dass das anderen Gästen mit einem Mietwagen passiert ist. Mit beiden Türen wohlgemerkt, die sich sogar angelegt haben. Das war RICHTIG teuer und ich war froh, dass ich meine eigene Möhre dabei hatte. War auch viel billiger, ein Golf-Mietwagen kostet in der Nebensaison 2200€ für 20 Tage.

Ich hab nach Konsultation des Internets Abends das untere Scharnier abgeschraubt und mit einem Blech zwischen Scharnierfuss und Holm den Winkel wieder korrigiert. Das Provisorium hat die letzten 4 Jahre bis zur Zwangsabgabe gehalten.

Das Werkzeug sind vielleicht 10 Kilo Kram insgesamt, aber die haben mich so manches Mal nicht dumm und hilflos rumstehen lassen wie es der ADAC schon 2h lang getan hat.
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RMK
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von RMK »

ich erwähne jetzt als erster mal die Run-Flat-Reifen...
gibt es in vielen Größen, Nachteil ist das evtl. nötige Nachrüsten einer Reifendruckkontrollanlage.
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ferdimh
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

ich erwähne jetzt als erster mal die Run-Flat-Reifen...
gibt es in vielen Größen, Nachteil ist das evtl. nötige Nachrüsten einer Reifendruckkontrollanlage.
Ich hatte gestern das Vergnügen, am Straßenrand einen liegen gebliebenen Proll-BMW unterstützen zu dürfen. Runflat-Reifen vorhanden. Hats funktioniert? nein... Ersatzrad? nein. Der nächste Reifendealer war etwa 500m weg, hatte aber nix passendes, schließlich müssen da ja Spezial-Runflats drauf... Dann musste halt doch der ADAC ran.

Zum Diesel fremdstarten:
Der Trick ist Geduld. Zweites Auto anreißen, Drehzahl etwas anheben
Bild
Parallel klemmen (dabei hören, dass die Drehzahl abfällt, sonst fließt ziemlich sicher kein Strom) und 10 Minuten warten. Nach der Uhr.
Danach ist eigentlich immer genug Saft im leeren Bleiklotz, dass sich der Eimer starten lässt.
Das gleiche geht auch für LKW, dann erst den einen, dann den anderen Klotz 10 Minuten füllen.

Diesel anschieben geht übrigens gut, wenn er keine elektronisch gesteuerte VEP hat (Da sind Menschen (bei Bosch?) irgendwie der Meinung gewesen, dass "Oh der Motor dreht sich plötzlich" kein Grund ist, Diesel einzuspritzen). Selbst anschleppen hat den Dreckstransit zwar dazu gebracht, 20km/h und 1500 U/min anzuzeigen, aber keinen Tropfen Diesel in die BRennräume zu feuern.
Bei Pumpe/Düse oder Commonrail solte man vorher ein paar Minuten Saft ins Blei drücken und evtl die Sicherung oder das Relais der Glühkerzen ziehen.
Der Direkteinspritzer springt bei allen sinnvollen Temperaturen auch ohne Glühen an, schüttelt und rußt halt etwas...
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Julez
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Julez »

Ich hab bei mir einen Batterietrennschalter eingebaut. Den mach ich auf, wenn ich auf Festivals in der Pampa parke, sicher ist sicher.
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Bastel-Onkel
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Bastel-Onkel »

Meine Batterie ist nicht mehr die beste und ich hab im Winter durchaus schon eine Reservebatterie und ein Starthilfekabel in den Kofferraum geschmissen, wenn es mal wieder kritisch war. Besser das einmal zuviel rumgefahren, als irgendwo stehen bleiben und Hilfe benötigen. Ich arbeite Schicht, bin also öfters zu ungewöhnlichen Zeiten unterwegs. Gewechselt hab ich die Batterie übrigens nicht, weil ich zwar noch einige kleinere Batterien und auch eine größere rumliegen habe, aber die kleinen sind zu schwach und die große passt nicht. Bis jetzt hat sie es noch immer gepackt, manchmal aber eher knapp.
An Werkzeug hab ich Wagenheber, Radkreuz, Holzkeil, paar Gabelschlüssel, Kombizange, paar Schraubenzieher, Flachzange, Draht, einen Spanngurt und ein Lampen-/Sicherungsset im Auto.
Klingt nach viel totem Gewicht, aber das brauch ich durchaus öfters. Verklemmter Euro im Einkaufswagen -> Zange :lol: . Zuletzt Paletten geholt und dabei einen Regal-Einbau im Holzabfall erspäht. Zehn Metall-Winkelverbinder dran. Also Schraubenzieher geholt und alles vor Ort zerlegt. Auch am Gartengrundstück bin ich immer froh um mein Bordwerkzeug.

Was Starthilfe für Fremde angeht, da wäre ich auch skeptisch. Mein Starthilfekabel würde ich zur Verfügung stellen, aber Starthilfe geben würd ich höchstens einem älteren Benziner-Kleinwagen. Diesel, Start-Stopp, rollende Computer, PS-Boliden und Ähnliches müssen den gelben Mann holen.

Was enthält denn das Auspuff-Flickset? Den hab ich jetzt noch nie verloren und zum wieder drunter hängen, hätte ich sonst Draht dabei.
duese
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von duese »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Was Starthilfe für Fremde angeht, da wäre ich auch skeptisch. Mein Starthilfekabel würde ich zur Verfügung stellen, aber Starthilfe geben würd ich höchstens einem älteren Benziner-Kleinwagen. Diesel, Start-Stopp, rollende Computer, PS-Boliden und Ähnliches müssen den gelben Mann holen.
Kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Wenn jemand Starthilfe haben mag, geb ich die gern (sofern ich ein Starthilfekabel dabei hab). Wenn er Angst um sein Auto hat, soll er nicht fragen.

Und was den Diesel angeht: Ja, der braucht mehr Startstrom. Aber das was aus dem Spender fließt wird recht erfolgreich vom Starthilfekabel strombegrenzt. Ich hatte mal ne Anfrage, was man mit einem Haufen Autobatterien für Blödsinn anstellen könnte (war für ne Fernsehproduktion) die haben auch bevor sie mich angerufen hatten schonmal den Strom gemessen, wenn man eine Autobatterie kurz schließt. Waren etwa 400A. Die Frage war dann, ob das spektakulärer wird, wenn man mehr Batterien in Reihe schaltet. Der Strom kam mir etwas klein vor. Nachfragen ergab aber dann, dass sie mit einem Starthilfekabel kurzgeschlossen hatten. Damit wird es auch nicht wesentlich spektakulärer, wenn man mehr Batterien nimmt, wenn je Batterie auch ein Starthilfekabel dazu kommt.

Das zeigt wieder, dass Geduld ganz wichtig ist (wie Ferdi schon schrieb). Wichtig ist das Laden der Nehmerbatterie, nicht das Strom zur Verfügung stellen im Startmoment.

Unser voriges Auto, das auf der Autobahnabfahrt kaltverformt wurde hatte zu dem Zeitpunkt schon eine recht kapazitätsarme Batterie (Innenwiderstand war noch i. O.). Die halbe Stunde Warnblinker hat die Batterie sehr leer gemacht (selbst der Warnblinker war nur noch sehr schwach). Als ich die Kiste zum Verkaufen (am Sonntag) von der Werkstatt abgeholt hab (da war nur der Gutachter vorher aktiv gewesen, die Werkstatt hat nur freundlicherweise das Notrad montiert) hat der Anlasser es nicht die Bohne geschafft auch nur eine Umdrehung hinzukriegen. 10-15 Minuten 3A per Heli-Akku und Stepdown in die Batterie geschoben und die Karre sprang an, als wär eine nagelneue Batterie drin.
Matt
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Matt »

Dasselbe kenne ich mit Minatur-Starterbatterie* (der sogar Wartungsöffnung besitzt) aus Nissan.
Der kam mit ihm sowie es aus Japan, mir fällt schon auf, dass 5 minute Lichtvergessen schon zum unmögliche Start führt.
Irgendwann habe ich es gegen neue getauscht und alte Batterie flog dann in meine Haupt-Wagen und hat paar mal Arsch gerettet.



Hilfe von Fremde.. vergiss es.. du kannst vorbeifahrende Auto zum einschlafen zählen.
Da ist Werkstatt und Autohändler wesentlicher hilfreicher.


*japanische Norm, nochmals kleiner als übliche mit gleiche Kapazität, ist in Europa nicht soo leicht aufzutreiben (oft nur einzige Auswahl bei eine Marke)
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Sascha
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Sascha »

Ach, du meinst diese besseren Moped-Batterien? :lol:
Robby_DG0ROB
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Weil ihr hier eure Werkzeuge und Hilfsmittel zur Unterwegshilfe aufführt: Dazu gibt es ja ein eigenes Thema Ich packe mein Auto und nehme mit…
Matt
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Matt »

Sascha hat geschrieben:Ach, du meinst diese besseren Moped-Batterien? :lol:
Ja, der mit kleinere Batteriepole.

Diese Batterie ist nun in Werkstatt gezogen, für Spielerei. Der wird nicht lang leben, ist schon 8 Jahre alt.
nox
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von nox »

hier hat auch schon mal ein 18V-Makita-Akku Starthilfe gegeben - allerdings über 4m 2x 2,5mm^², also eher ne kurze Ladehilfe :lol:

Ersatzrad? Wenn möglich: immer vollwertig, notfalls auch ein Notrad. Das mMn natürlich hinten montieren. Bevor ich hier ungezählte Zeit auf den ADAC/KS/Notdienst warte mache ich es lieber selbst.
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eisapc
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von eisapc »

Ich bin jedenfalls froh noch ein richtiges Ersatzrad rumzufahren, auch wenn es ein ziemlicher Scheiß ist bei vollbesetztem Auto auf der BAB einen geplatzten Reifen zu wechseln. Ich behalte auch immer einen Reifen des letzten Satzes als Reserverad. Gegenbeispiel hatten wir erst letztes Wochenende auf einem Festival in Tschechien. Kollege fährt sich beim rangieren auf dem Festivalgelände eine Schraube in den Reifen. Das freundliche Festivalpersonal telefoniert alle Reifenhändler im Ort ab, mit dem Ergebnis, das die Reifengrüße nicht verfügbar ist. Dann ADAC angerufen. Abschleppen ist nicht, da mit Wohnwagen unterwegs, Auto aufgebockt und Rad bereits demontiert. Mo Mittag gabs dann endlich ein halbwegs passendes Ersatzrad für die Heimfahrt. Batterie und Auspuff finde ich da weniger kritisch. Starthilfe hab ich bisher immer bekommen und ich bin auch schon mit direkt hinter dem Krümmer abgerissenen Auspuff von Bonn nach Stuttgart gefahren. Was haben mir anschließend die Ohren geklingelt.
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von doofi »

Hä? Da war dann aber ordentlich Pech im Spiel. Eine Schraube im Reifen ist doch in 99% der Fälle in zehn Minuten geflickt. Da muss noch nicht mal das Rad ab.
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von ZBPDT4MWM »

eisapc hat geschrieben:Ich bin jedenfalls froh noch ein richtiges Ersatzrad rumzufahren
Ichauchichauchichauch!
Gerade kommt der Nachbar vorbei: "Ihr habt einen Platten" Hä, wie was? Ach ja, gestern der "Hubbel" auf der Straße... War wohl doch kein Stein sondern ein Scharnierbolzen von irgendeiner Landmaschine (8mm Durchmesser und 70mm lang!), der noch 2mm aus dem Reifen guckte. 6 Minuten später stand das Auto wieder auf 4 prallen Reifen und ich habe eine kleine Baustelle für morgen Vormittag. Wird von innen so ein TipTop Pilz von innen reingezogen, hat der örtliche Schrauber da und ich darf bei Ihm selber werken ;)
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von doofi »

Bei einem pkw der ab und an zügig gefahren wird würde ich mir den Reifen bei einem 8mm-Loch aber sehr genau angucken.
8mm klingt ganz schön "hart".
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von ZBPDT4MWM »

doofi hat geschrieben: 8mm klingt ganz schön "hart".
Ja, ist das Maximum, was mit den TipTop-Pilzen gemacht werden darf. Da es ja aber heißt "Für Laufflächenstichverletzungen bis 8mm" würden nach deutscher Präzision auch 8,5 kein Problem sein ;)
So schnell treibe ich den Lada aber nicht, da er eh bei 100 schon so laut ist und bei 90 das Saufen richtig los geht :roll:
Angst bekomme ich eher bei den Fahrzeugen, die solche Bolzen fallen lassen :shock: Letztens in Fallingbostel hat auch ein Fahrzeug schön so einen zinkplattierten Flanschbolzen (also irgendetwas Ernsthaftes!) fallen gelassen. Lag dann einfach auf dem Kreisel... Was da wohl nicht mehr richtig fest war.
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Obelix77
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Obelix77 »

Sunset hat geschrieben:Mal eine Gegenfrage:
Wer hatte denn schon mal eine leere Batterie?
Wieviel geladene Batterien fahren wir denn so in der Gegend rum als Reserve?
Ich! ohne Ersatz.
Eine Tote Batterie bringt Dich aber normal NICHT auf freier Strecke zum Totalausfall.
Das übernimmt die LiMa. Wenn die Batt keinen totalen Kurzschluss hat -> Wurscht.
Das kommt dann beim starten, ist super nervig aber man steht dabei sicher.
Wenn die Batterie unterwegs "stirbt", kann man bis zum abschalten der Maschiene normal fahren.
Das ist also nicht wirklich gefährlich.
Zum Flieger: Auch wenn das komplette Glaskockpit weg ist, kannste manuell steuern
und irgendwo notlanden.
Im Auto habe ich Starthilfekabel. Irgendwer wird dann helfen.
Sunset hat geschrieben: Wem ist schon mal der Auspuff abgefallen?
Wer fährt mit einem Ersatz-Auspuff durch die Gegend?
Ich! Wird unangenehm laut. Aber sonst keine Probleme.
kann man immernoch weiterfahren bis zur nächsten (miet) Werkstatt.
Mein Passi fuhr mit Cabrio Endtopf (oben offen) bis zum
Gardasee und zurück. Laut wie ein Porsche, ja . Aber fuhr ohne Probleme.
Sunset hat geschrieben: Wer hatte schon einmal einen kapitalen Motorschaden und fährt mit einem Ersatzmotor rum?
(Ja, diese Redundanz gibt es bei Flugzeugen und einigen Schiffen durchaus)
Da kann ich nicht mit dienen.

Zurück zum Thema:
Die Reifen halten Dich auf der Straße.

Wenn Dir beim Flugzeug eine Batterie oder die Hälfte der eh Redundanten Avionik
ausfällt kommst du meistens einwandfrei an.
Bricht aber eine Tragefläche ab, wir wollen nicht daran denken!

Lg,
Dirk
Robby_DG0ROB
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Der Vergleich mit dem Flieger scheitert, weil das Bordnetz nicht mit dem PKW identisch ist. Die redundate Doppelmagnetzündung geht immer, wenn es keinen Kurzschluß an _beiden_ Leitungen zum Schloß gibt. Kreisel geht mit Unterdruck und Fahrtmesser/Vario/Höhe sind sowieso nicht-elektrisch. Natürlich wirkt das altbacken, aber ist betriebssicher und bewährt. "Runter gekommen sind bisher alle" - auch unsere fast 40 -jährige C172.
derrdaniel
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von derrdaniel »

Meine Starthilfephilosophie: Das Auto steht über n Wochen und wird dann das Wochenende über mehrere hundert km bewegt. Ich setze drauf, dass die Batterie Freitags und nicht Sonntags schlapp macht, da sie Sonntags ja frisch geladen ist. Also muss zuhause in der Stadt Starthilfe gegeben sein. Blöd sind nur die Touren aus dem warmen Rheintal in kältere Gefilde. Da müsste ich dann betteln, meistens geht es aber zu meinen Älteren wo fitte Diesel rumstehen.

Geschichte: Die Batterie wurde 2009 eingesetzt. Im Winter 2014/15 begann die Bordspannung beim Starten deutlich unter 9V zu fallen. Im Februar 2018 habe ich beim TÜV-Termin die Order gegeben die Batterie mitzuwechseln. Hab das Auto mit alter Batterie und "Die ist noch gut" zurückerhalten. Es interessiert mich schon wie lange die es noch macht. Um nicht dumm aus der Wäsche zu gucken ist irgendwann 2015 oder -16 unten stehendes Gerät entstanden. Das Auto hat es bisher noch nicht gesehen. Die 1200er BMW mit komplett toter Batterie war in ner Sekunde an.

Funktion: Einstecken und warten bis das Display 14,5V anzeigt. Dauert 10 Minuten bei 1-2A Ladestrom. Schneller geht es mit Labornetzgerät. Das muss man aber raussuchen. Dann zum Auto laufen und alle unnötigen Verbraucher (Lüfter...) ausmachen. Gerät in den Fußraum setzen und in dem Moment in dem man das Gerät verbindet das normale Startprozedere einleiten. Vor Verbinden des zweiten Pols messen ob da nicht grob 24V Spannungsdifferenz zwischen den zu verbindenden Polen sind.
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

derrdaniel hat geschrieben:(…)Im Februar 2018 habe ich beim TÜV-Termin die Order gegeben die Batterie mitzuwechseln. Hab das Auto mit alter Batterie und "Die ist noch gut" zurückerhalten.(…)
Der TÜV führt doch nur zerlegungs- und zerstörungsfreie Prüfungen durch und ist nicht für Wartungs-/Reparaturarbeiten zuständig. Die Prüfung der Batterie (Kaltstartfähigkeit), meist als Spannungsmessung bei definierter Last/Prüfstrom durchgeführt, ist Teil der Kundendienstarbeiten.
Zuletzt geändert von Robby_DG0ROB am Sa 21. Jul 2018, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von doofi »

Man kann sein Auto auch in die Werkstatt zur HU geben. Der "tüv" prüft nicht nur "beim tüv".
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ah, OK. Von dieser Art Werkstattbesuch wird eigentlich immer abgeraten, also PKW hinbringen und "TÜV-fertig machen", dann HU durchführen lassen und ggf. weitere Mängel abstellen lassen. Viele Werkstätten nutzen das aus, unnötige Dinge, die wenig Arbeit machen, aber gut abrechenbar sind, durchzuführen, obwohl noch "TÜV-konform". Ratsam ist, nur jene hinterher abstellen zu lassen, die wirklich bemängelt wurden. Normalerweise sollte ein gut gewarteter PKW da eigentlich keine Probleme haben, wo der TÜV (oder einer der anderen Prüfdienste) dann Mängel aufdeckt, die den Weiterbetrieb verhindern.
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Re: Reserverad vollwertig oder nicht?

Beitrag von RMK »

derrdaniel hat geschrieben: Funktion: Einstecken und warten bis das Display 14,5V anzeigt. Dauert 10 Minuten bei 1-2A Ladestrom. Schneller geht es mit Labornetzgerät. Das muss man aber raussuchen. Dann zum Auto laufen und alle unnötigen Verbraucher (Lüfter...) ausmachen. Gerät in den Fußraum setzen und in dem Moment in dem man das Gerät verbindet das normale Startprozedere einleiten. Vor Verbinden des zweiten Pols messen ob da nicht grob 24V Spannungsdifferenz zwischen den zu verbindenden Polen sind.
Extra elegant wäre natürlich, "der Gerät" mit dem Rest aus der eh vorhandenen Bleibatterie (und einem Step-Up) aufzuladen...
womit (und wo) klemmst Du das Ding ans Bordnetz? nur in den Fussraum legen würde zumindest bei meinem Auto nicht ausreichen... ;) ;)
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