Stromaggregat liefert kaum Spannung

Der chaotische Hauptfaden

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Meninblack1994
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Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von Meninblack1994 »

Hallo liebe Community,
ich habe mir zum Wiederaufbau einen als Defekt deklarierten Synchrongenerator mit Benzinmotor gekauft.
Ich habe festgestellt dass einen der Statorwicklungen einen Kurzschluss hatte und Tauschte daraufhin den gesamten Stator aus.
Ein neues AVR habe ich mir auch bestellt doch es kommt kaum Saft etwa 5-10 V AC.
Nun zu meiner Frage
Kann es sein dass die Kondensatoren im neuen AVR die zur Erzeugung des Erregerfeldes wichtig sind, leer sind und wenn ja auf welchen Spannungswert lädt man diesen auf?
Welche Spannung ist auf der Erregerseite im Betrieb zu erwarten (DC)?

Kenne mich mit der Grundlegenden Materie relativ gut aus aber kann mir jemand sagen was in diesem AVR noch geregelt wird denn alle 3 Phasen + Nulleiter gehen da auch nochmal rein.

MfG Reithel
poolizei
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von poolizei »

Da hast du keine Remanenz mehr im System einfach kleine DC Quelle zb. 4,5V Taschenlampenbatterie zum Fremderregen verwenden.

Einfach während des laufenden Motors kurz die Erregung damit antippen >> läuft...
Meninblack1994
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von Meninblack1994 »

Alles klar vielen dank
werd ich nachher gleich mal ausprobieren :)
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Roehricht
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Ein neues AVR habe ich mir auch bestellt doch es kommt kaum Saft etwa 5-10 V AC.
Damit hat er genug Magnetfeld um hochzulaufen. Die Kondensatoren müssen nicht nur ok sein sonder auch die notwendige Kapazität haben. Mit vielen neuzeitlichen Multimetern kann man dies messen.
Wenn im verhandenen AVR irgendwas tot ist kann die Spannung möglichesweise deswegen nicht grösser werden. Der AVR regelt über die Erregerwicklung.
Ein Schaltplan würde hier hilfreich sein.

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Wolfgang
Meninblack1994
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von Meninblack1994 »

Da das AVR komplett eingegossen ist kann ich leider keinen schaltplan dazu liefern.
Allerdings hier mal der Link https://www.amazon.de/gp/product/B01N5J ... UTF8&psc=1
nachmessen ist auch nicht möglich bzw bin ich mir unsicher es gehen zwar zwei anschlüsse davon auf die schleifanschlüsse aber ich weiß nicht in wiefern da noch was anderes mit dranhängt
Das AVR habe ich nach der generatorbezeichnung ergoogelt weil ich keine unterlagen zum gerät habe wei´ß nur das er um die 3-4 kw liefern soll und dafür ist das avr ausgelegt
und selbst wenn der C nich groß genug ist sollte es doch wenigstens so um die 100-200V Liefern o. ?
doofi
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von doofi »

Welcher C denn? Wo gibt es denn bei Synchrongeneratoren mit elektronischem AVR und Schleifringen einen Kondensator?
Meninblack1994
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von Meninblack1994 »

Im AVR um genau zu sein
man hat 2 anschlüsse die auf den schleifkontakt gehen denke da hängt der c dran da in dem avr auch ein großer elko ist
ich denke über die 4 weiteren anschlüsse wird die ausgangsspannung kontrolliert und dann über eine längsregelung ein regelkreis gebildet so dass sich die ausgangsspannung selbst regelt
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Roehricht
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von Roehricht »

hallo,
Welcher C denn? Wo gibt es denn bei Synchrongeneratoren mit elektronischem AVR und Schleifringen einen Kondensator?
Es gibt sbei einigen Generatorreglern ein C der dient zur Vorrerregeung. Das ist eigentlich nur ein kapazitiver Vorwiderstand . Die grösseren alten FIMAg Jockel hatten sowas. Einen Kompoundgenerator mit elektronischem Regler.
Wenns interessiert, ich hab den Schaltplan dazu. Im moment nur auf Papier.

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Wolfgang
doofi
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von doofi »

Ich glaube aber nicht, dass der Glättungselko im AVR etwas mit dem Anlauf zu tun hat.
Sorry für die Klugscheißerei, aber ein "moderner" elektronischer AVR aus diesen Billig-Generatoren hat absolut überhaupt nichts mit einer Compoundregelung mit Absetzwiderstand gemein wie sie in den FIMAG-Mopeds verbaut ist.

Haben die Kohlen vernünftig Kontakt?
Hat der Rotor unendlich Ohm gegen Masse und "paar Ohm" zwischen den Schleifringen?
Wenn das gegeben ist würde ich mal den AVR aus dem Programm nehmen und ein paar Volt DC auf die Kohlen geben. Bei ~5V müssten erfahrungsgemäss um die 60-100V rauskommen.
Meninblack1994
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von Meninblack1994 »

[quote="doofi"]Ich glaube aber nicht, dass der Glättungselko im AVR etwas mit dem Anlauf zu tun hat.

Bist du sicher das der Elko zum Glätten der Spannung da ist denn Phasen und nulleiter gehen direkt nach draußen (an steckdose über sicherunge)
Kann mit halt nich vorstellen wie und was der glätten soll
Hatte vor eine 12V Bleibatterie mit einer 21 W blinkerbirne als vorwiderstand zu verwenden

An den User mit dem schaltplan
Das wäre ultra lieb von dir wenn du mir den hier reinposten könntest
Danke im vorraus :)
doofi
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von doofi »

Der Elko glättet die ERREGER-Spannung. Also die, die über die Kohlen und Schleifringe in den Läufer geht. Das ist definitiv Gleichspannung.

Edit: 12V könnten u.U. schon zu viel sein. Bei unbelastetem Generator können da; je nach Typ natürlich; schon über 300V rauskommen.
doofi
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von doofi »

Wegen dem Schaltplan:
Es gibt einen von mir eröffneten Thread hier in Sachen FIMAG und Compoundregler und dort habe ich einen Link zu einem pdf-Schaltplan gepostet. Ist allerdings irgendwas um 40MB groß weil der in einer größeren Broschüre versteckt ist. Der Plan hilft Dir aber bei Deinem Problem weniger als gar nicht weiter.
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ESDKittel
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von ESDKittel »

poolizei hat geschrieben:Da hast du keine Remanenz mehr im System einfach kleine DC Quelle zb. 4,5V Taschenlampenbatterie zum Fremderregen verwenden.
Nimm aber eine Saftquelle auf die Du notfalls auch verzichten kannst...bei soeiner Aktion haben wir aufm FKNW-Stammtisch mal fast Heatermans neuestes Laborschaltnetzteil geschrottet...die Erregung kahm sehr schnell hoch.
Leider gibts keine Bilder wie der magische Rauch...war aber Einglück nur der Ausgangselko :)
sysconsol
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von sysconsol »

Wenn man auf die Wicklung gezielt Gleichstrom gibt und den eine Weile da lässt, sollte doch genug Magnetfeld übrig bleiben :?
doofi
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von doofi »

Kann man probieren. Da der Generator aber ein paar Volt liefert glaube ich nicht dass es an fehlender Remanenz liegt.
Ich glaube dass da irgendwas falsch angeschlossen ist oder der AVR nicht passt/einen weg hat.
Hat der Generator-Ständer vielleicht einen 12V-Ausgang der irgendwo angeschlossen ist wo er nicht hin soll?
Am aussagekräftigsten wäre meiner Meinung nach:
Erstmal den AVR aus dem Rennen nehmen, irgendwas um 5V= aus irgend einer robusten Spannungsquelle direkt auf die Kohlen und dann messen was so rauskommt aus dem Ding.

Edit:
Wenn dann irgendwas um die 100V aus den einzelnen Wicklungen rauskommen weiß man schonmal dass alles funktioniert und Läufer/Ständer in Ordnung sind und machen was sie sollen.
andreas6
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von andreas6 »

Als Weile reicht eine Sekunde, also nur antippen. Das hinterlässt genug Restmagnetismus. Die Maschine muss dazu nicht laufen. Unwillige Gleichstrom-Limas wurden nur durch kurzes manuelles Schließen der mechanischen Reglerkontakte nach Abnehmen des Deckels im Stand wieder in Gang gebracht, sofern ein nicht ganz toter Akku angeklemmt war.

MfG. Andreas
Robby_DG0ROB
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Re: Stromaggregat liefert kaum Spannung

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Pech ist, wenn man eine Gleichstromlichtmaschine ausgebaut und repariert hat und an einer Quelle (Ladegerät) ausprobiert, so dass sie als Motor läuft. Dabei falsch herum angeschlossen, bleibt auch die Remanenz falsch herum, so dass sich die Lichtmaschine falsch herum erregt und die Polarität der Spannung nicht mehr stimmt. Ist mir mit einem Bekannten an einem Stapler vor einigen Jahren passiert. Der hatte nur Anlasser und und sonst nichts, so dass ich als "work arround" die Batterien mit Plus auf Masse angeschlossen habe (dem Anlasser ist das egal, der läuft immer richtig herum). Das ging nur, weil es keinerlei Verbaucher gab, selbst Öldruckmanometer und Wassertemperatur waren rein mechanischt bzw. hydraulisch. Als die Ursache für das Malheur klar war, wurde die Lima richtig herum erregt und die Batterien wieder korrekt angeschlossen. Es gab nur deshalb keinen Kurzschluß (Generator liefert negative Spannung), weil anfangs die Batterien sofort nach dem Anlassen abgeklemmt wuren, um erstmal die Spannung zu messen.
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