Funkgerät auf Gardena auf Ackerschnacker Adapter

[Chrissy]

Hallo Leute,

ich habe eine 10 Stellen Feldvermittlung. Und ich habe Funkgeräte. Beide möchte ich gerne miteinander verwursten.

Zu der ganzen Thematik gab es schon mal hier einen Faden.

Dabei hatte Roehricht ja eine Schaltung gepostet. Die hab ich jetzt auch etwas modifiziert so aufgebaut:



Dabei ist der OLÜ bei mir einfach ein Netztrafo mit vier 3V Wicklungen.

An meinen DDR FF63 funktioniert das Ganze auch soweit, weil der über die Taste am Hörer eine Gleichstromschleife zulässt und so das Relais schaltet. Der Trafo scheint auch keine Sättigungeerscheinungen zu haben, jedenfalls kommt das Audio ganz gut durch. Ich würde das Ganze allerdings gerne an der Vermittlung betreiben wollen, um beide "Kommunikationsnetze", also Telefon und beispielsweise CB Funk oder PMR, miteinander verbinden zu können.

An der Feldvermittlung jedenfalls funktioniert das Ganze nicht. Von der Vermittlung aus kann man das Relais nicht mit der im Hörer eingebauten Taste schließen, sondern nur mit dem Abfrageschalter. Von einem Teilnehmer aus (FF63) funktioniert zwar das Setzen des Relais beim Drücken der Taste am Hörer, allerdings fällt das Relais nicht wieder ab. Zu alledem kommt noch dazu, dass in der Vermittlung noch ständig die jeweilige Klappe der Leitung, an dem das Funkgerät hängt, fällt. Ist also nicht nutzbar.

Hier gibt es doch einige ausgesprochene Experten bei Telefonanlagen. Und es haben ja einige Leute schon so etwas hin bekommen. Wo liegt denn mein Denkfehler?

Viele Grüße,
Ludwig

[urmel]

Eventuell müsste man da bei klassischer telefonie was mit Vox oder DTMF machen

[Chrissy]

Ja, mit ner VOX dürfte das vielleicht sogar gehen. Ich frage mich nur gerade, wie das beispielsweise das R109 macht, das hat ja auch eine Ackerschnackerbrücke dran...


Edit: Aber wie hat das ferdimh 2014? gemacht?

[zauberkopf]

Ludwig : Der Ackerschnacker hat ne PTT !

[Chrissy]

Der FF63 sozusagen schon. Aber die Feldvermittlung nicht und das ist mein Problem. Die Feldvermittlung gibt auch die PTT vom Ackerschnacker nicht weiter.

[ferdimh]

Ich habe das 2013-2016 gemacht
Der Trick ist, sich von dem Konzept der Telefonleitung zu lösen.
Ich habe deutlich niederohmige Leitungen verwendet und eine niedrigere Vorspannung. Das Konzept von 2015/16 war am Ende das funktionierendste:
Die Leitung wird über eine 10mA Stromquelle auf 24V vorgespannt.
Über C=1µF wird die Hörkapsel direkt auf die Leitung geklemmt.
Das Kohlemikro kommt mit der Sprechtaste in Reihe auf die Leitung.
Ergebnis: Beim PTT drücken bricht die Spannung auf etwa 3V ein und es liegt ~1Veff Sprache auf der Strippe.

Funkgeräteseitig wird ein Optokoppler verwendet, der über ne 6,2er Zener und viel R (10kΩ) an die Leitung geklemmt wird. Wenn der optokoppler "dunkel" erkennt, wird das Funkgerät getastet. Wenn das Funkgerät empfängt (Rauchsperre offen), wird Zener und R gebrückt, der Optokoppler kriegt viel Strom und die Spannung an der Leitung bricht wieder ein (was wieder andere Funkgeräte tasten kann - so war das CB-LPD-PMR-CB Relais realisiert.

Die Qualität der Besprechung wurde erhöht, in dem der primäre Funkarbeitsplatz ein dynamisches Mikro mit etwas Frequenzgang- und Pegelanpassung bekommen hat. Mit Kohlemikro klingt die Modulation... nach Kohlemikro.

[Chrissy]

Hm, du hattest also einen Ackerschnacker vor dem Funkgerät. Ich bin mir nicht sicher, ob das mit meinen FF63 so funktioniert, außerdem haben die so doofe Stecker für den Hörer, die man nirgendswo mehr zu annehmbaren Preisen bekommt. Und die Ackerschnacker wollte ich auch nicht verfriemeln.

Matze und ich hatten zwischendurch allerdings nen Hirnfurz:



Wenn man eine VOX-Schaltung verwendet, hat man hier das Problem, dass man verhindern muss, dass sich das Funkgerät durch sein eigenes Empfangssignal auf Senden schaltet.

An der Telefonleitung hängt nun also eine VOX, die gesperrt wird, sollte am Lautsprecherausgang des Funkgerätes ein Signal anliegen. Alternativ kann man auch die "Channel-Free" Leuchte einiger CB Funken auswerten.

Ich frage mich gerade, ob wir da irgendwas übersehen haben...

Ich baue das Ganze mal auf und schaue mal weiter.

[Roehricht]

Hallo,
ich hab ne fertige ÜLe von SEL. Die lässt sich für Simplex und Duplex verwenden. gehört zu der Funkgeräte serie der FuG7b. Und so sieht der Möller aus:

https://www.klaus-paffenholz.de/bos-fun ... teil7b.jpg

Das Gerät verwendet in Stellung W, also Wechselsprechen eine Vox. Wenn es drahtseitig gerufen wird sendet das angeschlossene Funkgerät 1750Hz Rufton. Empfängt das Funkgerät 1750hz Tonruf so sendet das Gerät 25Hz Ruf auf der Drahtseite.
Ein empfangenes Funksignal wird auf die Drahseite geschaltet und sperrt gleichzeitig den eigenen Sendeweg und die Vox. dazu brauch das Geät das Rauschsperren Signal.
Wird kein Signal empfangen und auf der Drahtseite steht ein NF Signal an wird durch die Vox der Sender getastet und selbige mit dem Signal moduliert.

Die Dose braucht also neben NF rein/raus und PTT von der Funkseite auch das Rsp Signal vom Empfänger. Das Gerät läuft mit Wahlweise 12 oder 24 V. Sendertastung gegen + und Rsp will ein geschalteten +

Anschlussbelegungen der Stecker und die Stecker selber habe ich dazu. Wenn jemand das mit der Funkanlage verheiraten will bringe ich es mit sammt Unterlagen mit.

73
Wolfgang

[ferdimh]

Bei Vox-geschichten muss man immer aufpassen, dass man sich keinen Oszillator baut, wenn z.B. nach dem Wegnehmen der Sendertastung der Empfänger nochmal kurz aufrauscht.
Auf dem 14er Treffen gab es eine Überleiteinrichtung, die ein 18x50cm-Laminatbrett und ein zusätzliches 19" "digital Delay" verwendet hat, um diesen Problemen Herr zu werden.
Die Klassische VOX hat ja auch noch das Problem, dass sie den Anfang vom ersten Wort zwangsweise abschneidet (hier hat die Verzögerungsleitung geholfen). Der Sender bekam dann etwas Nachlauf, der Empfänger wurde noch etwas länger gesperrt. Das ganze war elendig zu trimmen.
Ebenso muss man auf die Zeitkonstanten der Gleichrichter aufpassen. Wenn das empfangene Signal wegfällt, sollte die Sperre länger anliegen, als der Kondensator vom Gleichrichter des zu sendenden Signals geladen bleibt, sonst funkt das Ding kurz rein.

Man kann sich an dem Thema Wochen und Monate beschäftigen, wenn man das zum wirklich gut funktionieren bringen will. Ich kann es nur anraten, man wird dabei nicht blöder

Apropos Gardena: hat eigentlich schon jemand über Schall in dünnen Hydraulikleitungen kommuniziert?

[Chrissy]

So, ich hab mich jetzt mal an einer VOX Schaltung versucht. Schaltplan im Anhang als PDF.

Schaltungsbeschreibung:

Zwei übersteuerte Emitterschaltungen verstärken jedes ankommende Signal zu einem schönen Rechteck. Das Ganze geht dann auf einen Inverter mit Schmitt-Trigger. Der Schmitt Trigger baut ein noch schöneres Rechteck draus und lädt über ein Poti einen Elko. Damit kann man die Ansprechzeit einstellen. Mit dem anderen Poti parallel zum Elko geht das Ganze analog mit der Abfallverzögerung.

Die untere VOX sperrt dabei die obere wenn das Funkgerät empfängt. Mit den insgesamt vier Potis kann ich das Ganze bisher ganz gut einstellen, dass es schnell anspricht und trotzdem nicht schwingt. Ein Praxistest steht noch aus.

Aufgebaut ist das Ganze auf der hässlichsten Platine, die ich je geätzt habe, weil das Material wohl schon seit Jahren abgelaufen war und ich deswegen tausende Unterbrechungen auf allen Leiterbahnen hatte...



Ich freue mich schon drauf, das Ganze mal auf dem Treffen auszuprobieren.

Viele Grüße,
Ludwig