Das Kompressor-Projekt
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Das Kompressor-Projekt
Mir ist ein Kompressor nebst Motor zugelaufen. Ein Drucktank 40L war auch dabei. Allerdings wurde daran schon fleißig rum geschweißt und geflext. Dem trau ich nicht mehr. Der Kompressor stammt aus einer Druckluftbremsanlage. Hub 35 mm, Bohrung 75 mm. Der Motor hat 0,8 kW bei 1450 1/min 3P.
Im Originalzustand war der Motor über eine elastische Kupplung direkt am Kompressor angebunden. Das lief so weit allerdings neigte das ganze Konstrukt dazu ausgedehnten Wanderungen im Rahmen des Kabels zu unternehmen. Das ganze unter einer extremen Lärmentwicklung aber nicht so unangenehm wie die Baumakt Luftqueschen.
Das muss sich ändern. Als erstes habe ich einen Rahmen aus 25 mm Vierkantrohr geschweißt. Der Kompressor ruht auf einer 10er Stahlplatte mit Langlöchern zum Einstellen der Flucht und der Riemenspannung. Ein Keilriemen mit Profilvezahnung soll die Leistung übertragen. Untersetzung 1:2. So sieht es gerade aus:
Bis 4 Bar funktioniert das ganze auch hervorragend. Dann rutscht der Riemen durch. Die Geräuschentwicklung ist stark stark reduziert. Klingt sogar angenehm.
Jetzt habe ich ein paar Berechnungen angestellt. Der Motor leistet mit Untersetzung 10,5 Nm. Der Kompressor braucht für 8 Bar 25 Nm. Das kommt auch hin wenn man versucht mit einem Schraubenschlüssel gegen verschlossenen Auslass durchzudrehen.
So sieht der berechnete Drehmomentverlauf währende dem Verdichten gegen 8 Bar. Auf der X-Achse ist die Kurbelwellenstellung in Grad aufgetragen wobei 0 Grad der unter TP ist. Auf der Y-Achse ist das Kurbelwellendrehmoment in Nm aufgetragen. Wieso der Motor sogar bei direkte Kopplung das nötige Drehmoment aufbringen konnte ist mir ein Rätsel. Ich vermute mal das hier die Schwungmasse und die Überlastfähigkeit des Motors hilft.
Aber jetzt zur Frage, Welcher Riementyp wäre geeignet? Im Moment tendiere ich zu einem Poly-V Riemen weil:
-Geeignet für kleine Riemenscheibendurchmesser
-Hohe Kraftübertragung
-Laufruhig
-Riemenscheiben lassen sich relativ einfach durch Drehen herstellen.
Hat jemand mit Poly-V Riemen Erfahrung?
Zahnriemen halte ich für ungeeignet weil einmal sind die Riemenscheiben teuer und die Laufruhe ist eher schlecht.
Allgemeine Kritik und Anregungen sind natürlich auch gerne gesehen.
LG
Anse
Im Originalzustand war der Motor über eine elastische Kupplung direkt am Kompressor angebunden. Das lief so weit allerdings neigte das ganze Konstrukt dazu ausgedehnten Wanderungen im Rahmen des Kabels zu unternehmen. Das ganze unter einer extremen Lärmentwicklung aber nicht so unangenehm wie die Baumakt Luftqueschen.
Das muss sich ändern. Als erstes habe ich einen Rahmen aus 25 mm Vierkantrohr geschweißt. Der Kompressor ruht auf einer 10er Stahlplatte mit Langlöchern zum Einstellen der Flucht und der Riemenspannung. Ein Keilriemen mit Profilvezahnung soll die Leistung übertragen. Untersetzung 1:2. So sieht es gerade aus:
Bis 4 Bar funktioniert das ganze auch hervorragend. Dann rutscht der Riemen durch. Die Geräuschentwicklung ist stark stark reduziert. Klingt sogar angenehm.
Jetzt habe ich ein paar Berechnungen angestellt. Der Motor leistet mit Untersetzung 10,5 Nm. Der Kompressor braucht für 8 Bar 25 Nm. Das kommt auch hin wenn man versucht mit einem Schraubenschlüssel gegen verschlossenen Auslass durchzudrehen.
So sieht der berechnete Drehmomentverlauf währende dem Verdichten gegen 8 Bar. Auf der X-Achse ist die Kurbelwellenstellung in Grad aufgetragen wobei 0 Grad der unter TP ist. Auf der Y-Achse ist das Kurbelwellendrehmoment in Nm aufgetragen. Wieso der Motor sogar bei direkte Kopplung das nötige Drehmoment aufbringen konnte ist mir ein Rätsel. Ich vermute mal das hier die Schwungmasse und die Überlastfähigkeit des Motors hilft.
Aber jetzt zur Frage, Welcher Riementyp wäre geeignet? Im Moment tendiere ich zu einem Poly-V Riemen weil:
-Geeignet für kleine Riemenscheibendurchmesser
-Hohe Kraftübertragung
-Laufruhig
-Riemenscheiben lassen sich relativ einfach durch Drehen herstellen.
Hat jemand mit Poly-V Riemen Erfahrung?
Zahnriemen halte ich für ungeeignet weil einmal sind die Riemenscheiben teuer und die Laufruhe ist eher schlecht.
Allgemeine Kritik und Anregungen sind natürlich auch gerne gesehen.
LG
Anse
- Alexander470815
- Beiträge: 2396
- Registriert: So 11. Aug 2013, 15:42
- Wohnort: D:\Hessen\Gießen
Re: Das Kompressor-Projekt
Was spricht denn gegen einen normalen Keilriemen?
Die Scheiben bekommt man bei Mädler recht günstig, passende Taper Buchsen erlauben fast alle Wellendurchmesser.
Der ist auch bei der Ausrichtung nicht so kritisch wie ein ein Poly-V Riemen.
Das Problem jetzt dürfte sein das beide Scheiben für das erforderliche Moment einfach zu klein sind.
Von Optibelt gibt es auch ein Berechnungs Programm für die Riemen.
Ich habe das damit mal gefüttert:
Der Elektromotor dreht das ganze einmal wegen der Masse ohne Probleme durch und auch weil ein Asynchronmotor bis zum Kippmoment noch deutlich mehr Moment aufbringen kann.
Die Scheiben bekommt man bei Mädler recht günstig, passende Taper Buchsen erlauben fast alle Wellendurchmesser.
Der ist auch bei der Ausrichtung nicht so kritisch wie ein ein Poly-V Riemen.
Das Problem jetzt dürfte sein das beide Scheiben für das erforderliche Moment einfach zu klein sind.
Von Optibelt gibt es auch ein Berechnungs Programm für die Riemen.
Ich habe das damit mal gefüttert:
Der Elektromotor dreht das ganze einmal wegen der Masse ohne Probleme durch und auch weil ein Asynchronmotor bis zum Kippmoment noch deutlich mehr Moment aufbringen kann.
Re: Das Kompressor-Projekt
Ich befürchte, Deine Riemenscheiben sind zu klein um die Kraft zu übertragen!?
EDIT; sorry, steht oben ja schon!
EDIT; sorry, steht oben ja schon!
-
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Re: Das Kompressor-Projekt
Im LKW war de Verdichter u.U. so angeordnet, das er im Fahrtwind lag oder im Luftstrom vom Lüfter. Hier hat er nur etwas Konvektion-/Strahlungskühlung und weiter nichts. Eventuell eine doppelte Riemenscheibe auf den Verdichter montieren davon einen Lüfter am Verdichter selber antreiben. Vor allem, wenn es recht großer Kessel zu füllen ist und sich dadurch recht lange Laufzeiten ergeben.
Alternativ eine große Riemenscheibe, die als Lüfter ausgeführt ist, auf den Verdichter montieren. Er muss ja nicht schnell laufen…
Alternativ eine große Riemenscheibe, die als Lüfter ausgeführt ist, auf den Verdichter montieren. Er muss ja nicht schnell laufen…
Re: Das Kompressor-Projekt
Das mit der Ausrichtung war mir nicht bekannt. Wäre aber auch machbar.Alexander470815 hat geschrieben:Der ist auch bei der Ausrichtung nicht so kritisch wie ein ein Poly-V Riemen.
Wo hast Du das Berechnungs-tool gefunden?
Die große Riemenscheibe war eigentlich für einen größeren Keilriemen gedacht. Obere Breite 17 mm, der jetzige hat 10. Darum habe ich die Nut in der Scheibe tiefer gedreht. Muss erst mal prüfen wie groß die größte Scheibe sein darf.
Wie sieht es eigentlich aus mit zwei oder mehr Riemen parallel? müssen die im Satz bestellt werden?
Wegen Kühlung. Ich denke mal das ich da eine nicht ganz stilechte Lösung machen werden. Einen 100er PC-Lüfter sollte ausreichen.
- Alexander470815
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Re: Das Kompressor-Projekt
Nennt sich Optibelt CAP 6.
Kann man irgenwie dreimal starten dann muss man sich einen Key schicken lassen (geht vermutlich nur an Gewerbe raus).
Riemen parallel ist besser wenn die aus einer Charge stammen.
Bei den Leistungen sollte man aber ohne Probleme mit einem Riemen hinkommen.
Kann man irgenwie dreimal starten dann muss man sich einen Key schicken lassen (geht vermutlich nur an Gewerbe raus).
Riemen parallel ist besser wenn die aus einer Charge stammen.
Bei den Leistungen sollte man aber ohne Probleme mit einem Riemen hinkommen.
Re: Das Kompressor-Projekt
Kann mal jemand probieren die CAD-Daten runter zu laden von dem Link?: http://www.maedler.de/Article/15121800
Bei mir kommt immer nur 404.
Bei mir kommt immer nur 404.
Re: Das Kompressor-Projekt
Hallo,
bei dem Pippifaxverdichter reicht dir ein 17er Keilriemen gut.
Wichtig, schau das große Scheibendurchmesser hast.
Noch wichtiger, schau das sich die Luft um den Kompressor rum bewegt sonst stirbt dir der Kopf (eher noch die Ventilplatten) den Hitzetod.
Und noch ein kleiner Tipp, ich würde den Kompressor fest montieren und den Motor verschieben zum Riemen spannen.
Wenn du den Verdichter verschiebst musst du jedesmal die Verrohrung am Verdichter verändern, Spannung ist da nicht gut. Schläuche direkt nach'm Kopf übrigens auch nicht (was meinst wohl wo her ich das weiß) da die das Hitzetechnisch nicht aushalten (ja auch der Hydraulikschlauch hat aufgegeben).
Grüße
Josef
bei dem Pippifaxverdichter reicht dir ein 17er Keilriemen gut.
Wichtig, schau das große Scheibendurchmesser hast.
Noch wichtiger, schau das sich die Luft um den Kompressor rum bewegt sonst stirbt dir der Kopf (eher noch die Ventilplatten) den Hitzetod.
Und noch ein kleiner Tipp, ich würde den Kompressor fest montieren und den Motor verschieben zum Riemen spannen.
Wenn du den Verdichter verschiebst musst du jedesmal die Verrohrung am Verdichter verändern, Spannung ist da nicht gut. Schläuche direkt nach'm Kopf übrigens auch nicht (was meinst wohl wo her ich das weiß) da die das Hitzetechnisch nicht aushalten (ja auch der Hydraulikschlauch hat aufgegeben).
Grüße
Josef
Re: Das Kompressor-Projekt
Im Moment läufts wohl auf 90 mm auf 180 mm raus. 17er Keilriemen halte ich vom Biegeverhalten nicht so günstig.Joschie hat geschrieben:bei dem Pippifaxverdichter reicht dir ein 17er Keilriemen gut.
Wichtig, schau das große Scheibendurchmesser hast.
Das sind mal wertvolle Tipps. Stimmt, die Ventilplatte bekommt die Kompressionswärme voll ab.Joschie hat geschrieben:Noch wichtiger, schau das sich die Luft um den Kompressor rum bewegt sonst stirbt dir der Kopf (eher noch die Ventilplatten) den Hitzetod.
Ups, zu spät Da der Motor das breiteste Teil im System ist wollte ich die Position des Kompressors daran anpassen. Wenn man die Ableitung mit ein paar Windungen Kupferrohr macht sollte es aber gehen.Joschie hat geschrieben:Und noch ein kleiner Tipp, ich würde den Kompressor fest montieren und den Motor verschieben zum Riemen spannen.
Re: Das Kompressor-Projekt
Ja, das mit den Kupferwindungen geht.
Aber du brauchst da einige Windungen und auch Luftdurchsatz nicht das da das Kondenswasser drin stehen bleibt und das dann anfängt zu korrodieren.
Wegen der Belüftung, nimm ein einfaches Radialgebläse sowas oder einen einfachen Rohreinschublüfter und klemm das paralell zum Motor und mach ne improv. Luftführung rum und gut ist.
Grüße
Josef
Aber du brauchst da einige Windungen und auch Luftdurchsatz nicht das da das Kondenswasser drin stehen bleibt und das dann anfängt zu korrodieren.
Wegen der Belüftung, nimm ein einfaches Radialgebläse sowas oder einen einfachen Rohreinschublüfter und klemm das paralell zum Motor und mach ne improv. Luftführung rum und gut ist.
Grüße
Josef
Re: Das Kompressor-Projekt
Never mind, die Wayback Machine hat noch einen Snapshoot vom letzten Monat. Hätte nicht gedacht, das die von so einer kleinen Seiten sogar sämtliche Zip-Files archivierenAnse hat geschrieben:Kann mal jemand probieren die CAD-Daten runter zu laden von dem Link?: http://www.maedler.de/Article/15121800
Bei mir kommt immer nur 404.
Ich würde den Lüfter vielleicht eher eigenständig schalten um etwas Nachlauf zu erreichen. Das sind aber Details.Joschie hat geschrieben:Wegen der Belüftung, nimm ein einfaches Radialgebläse sowas oder einen einfachen Rohreinschublüfter und klemm das paralell zum Motor und mach ne improv. Luftführung rum und gut ist.
Re: Das Kompressor-Projekt
Laufen tut es super, sogar noch ruhiger wegen der vergrößerten Schwungmasse direkt auf der Kompressorwelle.