Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Der chaotische Hauptfaden

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Till
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Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Till »

Hallo,

seit längerem spiele ich mit der Idee einen vernünftigen tragbaren Lautsprecher zu bauen,
das ist ja an sich ein ziemlich ausgelutschtes Thema, allerdings bringt die Suche eigentlich immer
nur irgend welche Kisten mit diesen typischen "Auto" Lautsprechern, also oft solche mit koaxialen Hochtöner in der Mitte.
Seltenst gibt es auch mal ein paar "echte Daten" wie Frequenzgang, Gehäusevolumen, Ports und so weiter.

Mir schweben aktuell zwei Varianten im Kopf herum,
zum einen etwas recht großes, ähnlich dieser Kiste:

https://www.ebay.de/itm/Soundboks-2-Lau ... 2627061980

kennt zufällig jemand Lautsprecher, die bei korrektem Gehäuse einer solchen Aufgabe gewachsen sind?
Der Plan wäre folgender:
Eine Class D Endstufe wird aus einem potenten Akku (LiFePo?) mit möglichst hoher Spannung gespeist, bekommt seine Signale aus einem DSP, welches zum
einen den Frequenzgang ein wenig verbiegt und auch mittels dynamischem EQ bei geringen Pegeln potente Bässe erlaubt, sowie wenn es zur Sache geht die
tiefen Frequenzen ein wenig beschneidet um das Clipping zu verhindern.

Mir schweben da 1-2 8-12" Breitbänder vor, wahrscheinlich eher aus dem PA als aus dem "Hifi" Segment,
dazu dann eben noch Hochtöner. Das ganze dann untergebracht in einem stabilen Gehäuse aus Holz.
Gewichtsmäßig dann wahrscheinlich eher in der Liga angeordnet wo man besser zu zweit anpackt, es zur Not aber auch mal kurz alleine geht.

Klingt das ganze realisierbar?
Dazu käme dann natürlich noch ein bisschen Geraffel wie Bluetooth usw. aber das ist ja keine Kunst.


Alternativ stolpere ich auf der Arbeit immer wieder über leere Munitionskisten recht großen Kalibers,
sie sind angegeben mit ca. 18 Litern Volumen und sehr massiv gebaut, da klappert nichts, auch wenn man es vielleicht erwarten würde.
Ich weiß, dass vor einigen Jahren hier schon einmal jemand eine ziemlich schicke Box aus so einer Kiste gebaut hat, allerdings meine ich es
wäre ein kleineres Kaliber gewesen, das in der Kiste gewohnt hat.

Dort hat man natürlich nicht so viele Möglichkeiten im Bezug auf Anpassung vom Volumen für die Lautsprecher.
Hier müsste man dann wahrscheinlich wirklich auf die klassischen "Car Hifi" Chassis zurück greifen und dann etwas mehr Leistung hinein pumpen oder?

https://store.thodio.com/products/thodi ... vy-edition

So in etwa stelle ich mir das vor, nur halt etwas größer.
Kann man so einer Kiste wohl einen einigermaßen passablen Klang und Pegel entlocken?
Vielleicht sogar etwas, was an Bass erinnert?

Die Munikisten Variante wäre natürlich ein wenig "Kultiger" als eine langweilige Holz Kiste, und ich hätte endlich mal eine sinnvolle Verwendung für die Boxen.
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uxlaxel
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von uxlaxel »

was hälst du davon, einen alten HiFi-Lautsprecher zu kopieren? sprich du nimmst einen daher-gelaufenen lautsprecher, verpflückst den, nimmst dir die maße und baust das gehäuse aus MFD oder siebdruckplatte nach.
ggf. lässt du die seitenwände nach vorne und hinten überstehen, um einen zusätzlichen mechanischen schutz der chassis und der anschlüsse hinten zu haben.
im inneren der box platzierst du außer der frequenzweiche auch noch deinen verstärker und akku, bzw. was alles dort rein muß. praktisch braucht das alles so wenigh volumen, dass das dir den frequenzgang nicht versaut.
rückseitig (warum eigentlich nicht vorne?) machst du dir alle deine anschlüsse und regler dran, die du brauchst.
ein paar lüftungsgitter oder auch richtige lautsprechergitter schützen deine chassis vor unbeabsichtigen mechanischen einwirkungen (ein bierkasten fällt im kofferraum drauf oder sowas...

lg axel
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Marsupilami72
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Marsupilami72 »

Schau Dir mal den Visaton BG20 an, der ist recht günstig, hat einen ordentlichen Wirkungsgrad und kann im richtigen Gehäuse durchaus etwas Bass.
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ferdimh
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von ferdimh »

Hier ist ganz dringend die Frage nach dem Anwendungsfall zu klären.
Im Nahfeld auf 50cm kann auch ein 8cm-Lautsprecher im Winzgehäuse Bass.
Mit ner Wand im Rücken und auf dem Boden und drei weiteren Wänden in greifbarer Nähe bringt füllt auch ein 20cm-Lautsprecher das Wohnzimmer bis zu erheblichem Pegel. Draußen sind erstmal alle Wände weg, auf größeren Abstand ist auch der Boden nutzlos.
Auf einmal eskalieren die benötigten Pegel und damit die Membranflächen. Gehäusevolumina sind erstmal Nebensache, die (geschlossene) Box muss nur den Schall auf der Rückseite irgendwie verschwinden lassen. Dummerweise bringt macht das die Aufhängung härter (Zusätzliche Luftfeder von hinten).
Wenn man dieses Problem mit Tricks oder Leistung oder beidem überwinden kann (bei üblichen PA-Lautsprechern geht das üblicherweise) kriegt man mit Mittel/Hochtonbereich einen sehr ernsthaften Wirkungsgrad hin. Im Kickbassbereich hilft die Grundresonanz, so dass das ganze so klingt wie die übliche PA halt klingt. Das muss nicht schlecht sein. Sowas ist aber halt auch deutlich größer als die durchschnittliche Munitionskiste.

-> werde dir erstmal klar, was du willst. Bass im Freien aus der 18l-Kiste ist auf signifikanten Abstand >3m nur mit brachialer Leistung machbar. Wenn es die Maße einer üblichen PA-Box haben darf, würde ich genau eine solche kaufen und umbauen. Gehäuse und Lautsprecher kriegt man für die üblichen Preise einer halbwegs seriösen Box (~150€) nicht.
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Roehricht
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
die Kleinheit der Boxen fordert höhere Leistung die man zum mitnehmen auch nicht kleiner oder leichter machen kann. Zu deutsch wenns Krachen soll hilft entweder Power oder Boxen grösseren Volumens.

Grosses Basshorn z.B JBL 4550 mit 2x15er bestückt macht mit 50mW Erdbeben. Andersrum, eine ziegelsteingrosse Kompakt box ist mit 100W in 5m nur ein plärriges Etwas.
Der Kompromiss wird wohl sein das man für die effekivste Lösung das geringste Gesamtgewicht bestehend aus Energiequelle, Verstärker und Box anstrebt.
Da wären Visaton oder Philips Breitbandchassis mit 115-22cm Ø . Die haben ansehnliche Wirkungsgrade . Dazu ein Digitalamp ohne Wandler mit möglichst hoher Ub .

Ne Vollbrücke bringt an 24V mit 4 Ohm Last theoretisch 72W an den Brüller. Bei Heavy-metall auf 11gedreht wären das im Mittel ca 12W . Digital Amps haben hohe Wirkungsgrade. Rechnet man mit 15W Leistungsaufnahme könnte man mit 2 Stk. 12V 7,5Ah Bleiklötze die Umgebung ca 12h lang mit Rockmukke nerven, wenn man die gesamte Kapazität der Batterie nutzen könnte.

Eine portable Box in den Abmessungen eines Klampfenamps würde ein 12er beherbergen. Da gibts amtliche Chassis mit deutlich 100dB 1W/1m. Dann reicht ein 5W Amp völlig aus. Vorteil, ein kleiner 12V/3Ah Akku hält den ganzen Tag.

Mein kleinen Boxen haben je ein 65mm Breitbandchassis von Visaton. Der Amp ist ne analoge Halbrücke in Form eines ICs (TDA2040) und tut gemessene 15W an 4 Ohm raus. Die Batterie besteht aus 20x Ni-Mh Zellen mit 2,2Ah. Die Batterieladung des Konstrukts hält einen kompletten Betriebstag im Stadtpark aus. Der Sound deckt 4x4m ab mit brauchbarer Lautstärke. Kein Tiefbass aber ohrenfreundlich. Die Boxen passen zusammen mit den 0,5l Betriebsstoff Kartuschen in die Umhängetasche.

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Wolfgang
Till
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Till »

Soo,

also der Plan mit der großen Kiste ist vorerst verworfen, dafür habe ich aktuell leider zu wenig Platz
und auch zu selten eine Anwendung.

Nachdem diese Woche schon wieder einige der Munitions Kisten angefallen sind möchte ich diese gerne nutzen.
Gesucht sind also jetzt Lautsprecher der 10-15cm klasse, tendentiell dann halt die "Hifi" Variante mit Wabbelsicke
und seltsamen Leistungsangeben.

Gibt es in dem Segment eigentlich Hersteller, die so etwas auch mit einigermaßen brauchbaren Daten und vielleicht
auch einer Spur von Wirkungsgrad anbieten?
Das meiste was sich dort findet wird ja mit Haarsträubenden "Technischen Daten" beworben.

Oder hilft dort wirklich nur testen und hoffen?


Akku technisch wäre mir ein LiFePo4 Akku am liebsten, von denen liest man ja hier viel gutes,
mir schwebt da ein 4 Zelliges Pack vor, welches mittels Fassung ausgetauscht werden kann und dann
als universal Akku für diverse Basteleien dienen soll.
Damit hätte ich das Akku Problem für mein Kamera Geraffel auch endlich mal erschlagen.

Leider kommt man bei 12V ja leider auch mit Class D nicht mehr ganz weit.
Einige Händler auf Ebay sind ja zum Glück so freundlich und nennen den Namen des
verbauten ICs in der Beschreibung, da kann man sich ja schön die "echte" Leistung aus
den Datenblättern raus suchen.
Interessant wären ja mindestens 24V für meine Anwendung, nur leider wird ein
solches Akkupack dann schnell recht teuer und für meine anderen Basteleien unvorteilhaft.

Hätte man eine Chance mittels einem der vielen China Step up Wandlern die Spannung auf ein brauchbares Level zu bringen?
Oder artet das nachher nur in eine entstör Schlacht aus, um erst der Stromversorgung und dann nachher dem Amp das Brummen und fiepen abzugewöhnen?

Angedacht wären 12V Akku => Step up auf 20-30V, je nach bedarf => evtl. Pufferelko + Induktivität => Class D Amp vom Chinamann.

Anders herum könnten die 12V ja auch mit viel Glück reichen um genügend Pegel zu schieben ohne zu klirren, ich kann da die
Lautsprecher schlecht abschätzen.
Lohnt es sich das erst einmal zu probieren?

Gruß Till.
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Harry02
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Harry02 »

Warum gehen 12V und Class-D nicht? Ist das ein Wirkungsgradproblem? Denn ich bezweifle, dass der Wirkungsgrad signifikant besser wird, wenn man die 12V erst durch einen StepUp jagd, aber das ist ein faktenbefreites Bauchgefühl. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der durchschnittliche China-Stepup die dicke Entstörung schon deshalb braucht, weil er die abrupten Lastwechsel nicht mag.

Wie problemlos die Entfiepung wird, kommt auf den Wandler an, genauer gesagt darauf, wie gerne er beim Einschalten dicke Kapazitäten am Ausgang läd. Aber das lässt sich ja mit einer simplen Einschaltverzögerung mittels Relais lösen.

Es gibt grade auf ebay DE aus Polen gebrauchte A123 LiFePos für knapp 4€ mit angeblich 2,4Ah Restkapazität. Ich berichte, wenn ich die getestet habe. Als Hochsromzellen sind die für Musikboxzwecke ungeeignet (LiFePos mit max. Kapazität und geringer Stromfestigkeit wären besser), aber dafür steigt der Nutzen als Bastelakku.

Die 24V in 12V doppelter Kapazität zu verwandeln ist ja auch problemlos. Dann kann man aus knapp 5Ah 100A Dauer/240A Peak ziehen.
Zuletzt geändert von Harry02 am Do 9. Aug 2018, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
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ferdimh
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von ferdimh »

Naja, 12V Spitze an 4Ω sind nun mal nur 12²/2/4=18W... Mehr kommt da in keinem Fall raus.
Das könnte allerdings durchaus reichen.
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Marsupilami72
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Marsupilami72 »

Till hat geschrieben:Gibt es in dem Segment eigentlich Hersteller, die so etwas auch mit einigermaßen brauchbaren Daten und vielleicht
auch einer Spur von Wirkungsgrad anbieten?
Klar gibt es das, z.B. den hier:

http://www.spectrumaudio.de/breit/monac ... PH60X.html

P.S. alternativ den hier, den gibt es auch in 4 Ohm:

http://www.spectrumaudio.de/breit/monac ... 68XAD.html
Kellerkind
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Kellerkind »

Moin,
also genau das Thema schwebt mir auch schon seit 1-2 Monaten im Kopf herum.

Und ja die Videos dazu sind alle solala. Schönes Gehäuse aber keine Daten oder gar Lautsprecher aus der Schublade die noch über waren etc.

Also ein Kumpel hatte sich im Frühling so ein rollbares Beschallungsteil von Macaudio geholt. Den durfte ich natürlich auch reparieren da der Kumpel vom Typ "kriegt alles kaputt" ist. Drinnen ist u.a. ein simpler digitaler Amp wie es in überall zu kaufen gibt. Tiefmittelton/Breitband war ein ~12" oder 10"er + nen Piezo HT und nen Bleigelakku. Somit das billigste was es gibt aber fürs kleine beschallen hats wirklich gelangt. Wurde Ihm übrigens auf Heidewizka geklaut...

Ich hätte jetzt auch überlegt wie mans macht:

1 Sub und 2 "Satelliten" aber in einem Gehäuse. Es gibt relativ kleine Boxen von Magnat und co. die echt laut können und akzeptabel klingen. Ich hatte mal welche mit geschlossenem Alugehäuse (Acron 100 oder 130) die waren echt abartig belastbar und sind nicht angeschlagen. Dazu ein (Neodym)chassis mit hohem Wirkungsgrad als Sub, das sollte schon funktionieren. Nur wie weit runter soll der gehen... 30 Hz wird wahrscheinlich zutief sein um das noch rüberzubringen. 35 - 45 Hz würd ich mal tippen. Evtl.
sowas https://www.ltt-versand.de/Ton/Lautspre ... m=shopping
8" 93db Müsste halt elektronisch überedet werden müssen im kleinen Gehäuse. Da habe ich allerdings keine Erfahrung.

Oder nen Breitbänder aus ner alten Orgel, die hatten auch immer einen guten Wirkungsgrad. Und man bekommt sie relativ günstig. Wie die sich in einem geschlossenem Ghäuse verhalten ?

Eine andere Möglichkeit wäre ne Passivmebran. Mach zum Beispiel JBL bei den kleinen Bluetoothern auch so. Dadurch vergrössert man das Gehäuse ja auch imaginär.

Günstigste Variante die ich vielleicht demnächst mal teste ist ne einzelne ELAC Box die ich noch rumstehen habe und die mal mit so einem Bluetooth Dingens besaften.

Gruss Stefan
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uxlaxel
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von uxlaxel »

wenn man sowieso einen akku speziell in den brüllwürfel einbaut, kann man den auch statt mit 12V mit jeder beliebigen anderen spannung aufbauen. es gibt etliche IC, die durchaus 35V und mehr vertragen. als ich noch klein war, habe ich viel mit dem tda7294 (später 7293) gebastelt. gut der will eigentlich eine symmetrische betriebsspannung sehen, aber man konnte ihn auch mit einer virtuellen masse betreiben. so kann man durchaus echte 90W rauskitzeln, wenn man denn den akku mit 70V (?) aufbaut. das sind dann eben 15...20 lithium-zellen. alles eine frage, wie man das auslegt.

zombo hatte zum treffen auch amtliche akkupacks mit 36V (8....10Ah) verklingelt. das wäre ne gute grundlage. aber eh ihr ihn nun anschreibt, meines wissens sind die alle ausverkauft.
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Marsupilami72
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Marsupilami72 »

Von Tiefbass sollte man sich echt verabschieden...auch 45Hz sind noch viel zu tief. Je tiefer die Frequenz, umso mehr Luft musst Du für Pegel x bewegen - und genau das können die Breitbänder nicht...

Die ganzen kleinen Boomboxen gehen kaum unter 100Hz, haben dafür aber "untenrum" einen ordentlichen Buckel im Frequenzgang.

Je nach verfügbarem Volumen würde ich eine untere Grenzfrequenz um die 70-80Hz anstreben.
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Roehricht
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
aber man konnte ihn auch mit einer virtuellen masse betreiben.
Un wer sagt das die Mitte auf Masse sein muss? Der Nullpunkt kann frei definiert werden. Für Wechselspannung ist + und - auch Masse (Null-Volt). Das Chasssis kann auf Plus, Minus oder Mitte gelegt werden. Den Minus auf Masse zu legen hat den Vorteil mit nur einer Spannung das Akkupack laden zu können. In Fall 2er 24V akkus also ein 48V Ladegerät.
Wenns fest eingebaut ist kann man das Akkupack auch in der Mitte anzapfen und mit 2 passenden Elkos überbrücken um die Stromspitzen fernzuhalten. Mit 2x24V rummst das schon ganz gut.

Wandler würde ich wie schon an anderer Stelle erwähnt tunlichst vermeiden füre ein möglichst lange Betriebszeit. Der einzige Platz für ein Wandler wäre um aus der Akkuspannung die 5V für Blauzahn und USB Geraffel zu erzeugen. Da reichen aber ein bis zwei Watt völlig aus.


Gibt es in dem Segment eigentlich Hersteller, die so etwas auch mit einigermaßen brauchbaren Daten und vielleicht
auch einer Spur von Wirkungsgrad anbieten?
Ja, das gibts z.B. hier:
http://www.lautsprecher.visaton.de/de/p ... iszubehoer


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Wolfgang
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reutron
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von reutron »

Bei moderner Musik wird der Tiefbass auf einen Rauscht Teppich modelliert damit sich das auch noch einiger maßen anhört wenn man das auf ein Wischfon abspielt. ;)
rene_s39
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von rene_s39 »

Ich will mir ja seit gerade mal 3 Jahren den kleinen Bretterhaufen bauen:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-267-183.html

Darauf basierend gibt es auch eine mobile Version:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-118-3427.html

Teile liegen alle Bereit, vom Holz bis zum Sperrkreis.. Die Chassis habe ich sogar schon eingespielt :D

Gruß,
Rene
bulle
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von bulle »

Hallo
als Lautsprecher würde ich die JBL Control one https://de.jbl.com/lautsprecher/CONTROL+ONE_.html benutzen, klein aber guter Klang mit gutem Wirkungsgrad. Kleine Kiste mit Akku und Digiamp aufbauen. Wenn du die Lautsprecher und Technikboxen so aufbaust, das sie bei Bedarf abgekoppelt kannst, ist eine flexible Aufstellung der LS möglich.
doofi
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von doofi »

Control one und "guter Wirkungsgrad"?
Das ist jetzt aber nicht ernst gemeint, oder??
iirc. haben die irgendwas um 85 dB.
Till
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Till »

Soo,

Die Idee mit dem Wandler wird dann wohl erstmal verworfen,
Akku mäßig würde ich gerne bei 12V bleiben, der Akku soll dann austauschbar sein und auch noch andere Geräte mit Strom versorgen.
Werde es dann erstmal mit der geringen Spannung testen, vielleicht reicht es ja schon, sonst muss eben doch noch was gemacht werden.

Als Lautsprecher halte ich dann mal die Augen nach Breitbändern mit ausgewogenem Frequenzgang und einem Wirkungsgrad von ende 80dB offen,
das müsste ja dann ähnlich der verlinkten Monacor Chassis liegen.
Gehäusetechnisch klingt es ja teilweise so, dass das tatsächliche Volumen bei solch kleinen Kisten gar keine ganz so Große Rolle mehr spielt
so lange man nicht das letzte Promille an Wirkungsgrad heraus kitzeln möchte.

Ich suche jetzt mal ein bisschen nach Lautsprechern,
vielleicht findet sich ja auch noch etwas mit 4 Ohm, wenn nicht werden es wohl die von Monacor.
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Marsupilami72
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Marsupilami72 »

Die Monacor gibt´s auch mit 4 Ohm:

http://www.spectrumaudio.de/breit/monac ... 64XAD.html
Till
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Till »

Mal etwas ganz anderes:

Ich habe mir grade einfach mal nach Gefühl einen Treiber heraus gesucht und mit den Daten ein bisschen herum gespielt.

Als Grundlage habe ich den Kollegen genommen:

https://www.hifisound.de/de/Lautspreche ... apier.html

Als Gehäuse habe ich einfach die Munitionskiste genommen, wie sie daher kommt.
Von den 18Litern Volumen habe ich einfach mal 2 abgezogen für Akku usw.

Als Frequenzgang bekomme ich das heraus:
Bild

Für mich als Laien sieht das doch fast schon brauchbar aus für so eine kleine "draußen Box",
oder liege ich da total falsch?

Gruß Till.
Zuletzt geändert von Till am Fr 10. Aug 2018, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
bulle
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von bulle »

doofi hat geschrieben:Control one und "guter Wirkungsgrad"?
Das ist jetzt aber nicht ernst gemeint, oder??
iirc. haben die irgendwas um 85 dB.
neee,89 dB und machen ordendlich laut. Weiss ich aus Erfahrung.
Kumpel/ Terasse und so
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Hansele
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Hansele »

Ich habe für sowas immer Visaton BG17 verwurstet,
93 dB (1 W/1 m) ist eine Ansage :-).
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Marsupilami72
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Marsupilami72 »

Till hat geschrieben:Für mich als Laien sieht das doch fast schon brauchbar aus für so eine kleine "draußen Box",
oder liege ich da total falsch?
Im Prinzip brauchbar, aber:

Das ist der Frequenzgang "auf Achse" - sobald Du im Winkel von der Lautsprecherachse stehst, fällt der Frequenzgang ab ca. 4kHz deutlich ab.
Den Lautsprecher sollte man noch mit einem Hochtöner ergänzen, der spätestens ab 3kHz übernimmt.


Der BG17 ist tatsächlich einer der "Klassiker" für diesen Anwendungsfall, aber da kommt halt kein richtiger Bass raus...obwohl...geschlossen mit Hochpass sind knapp 100Hz drin...
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Hansele
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Hansele »

Ja mit dem Bass hast du recht, aber meistens beisst sich das sowieso mit dem Akkubetrieb.

Achja, also Akku würde ich ggf. auf die vorhandenen Akkus des Schraubers oder so setzen,
meine neuen Akkubauten bekommen alle die Makita Schnittstelle mit 18 Volt.

Die Akkus sind verfügbar, schnell zu tauschen und anderwaltig laufend einzusetzen.

Die 5 AH Klopper bringen schon eine ganze Menge an Energie mit.

Grüßle
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Till »

Hätte ich Akku Werkzeuge würde ich die Akkus auch nutzen..
Nur habe ich da so ein leichtes Defizit.
Daher wird es wohl doch ein eigenbau, allerdings auch steckbar ähnlich wie beim Akkuschrauber.
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RMK
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von RMK »

dann bau Dir doch zwei 12V-Akkukklötze für alle "anderen" Anwendungen, und steck die in Reihe zusammen
damit Du auf 24 Volt kommst für die Krachbox..?
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ferdimh
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von ferdimh »

Die JBL Control 1C wurden hier Wirkungsgrad(und Klang...)technisch problemlos von einem Satz Boxen eines besseren Aiwa-Ghettoblasters in die Tasche gesteckt und bei dieser Gelegenheit aus der Küche verbannt... Laut können die Dinger tatsächlich, dann wird aber mächtig Leistung reingeballert.

Zur Simulation: 15 dB Fehler sind schon ne ganze Menge Holz. Mit einem Stück Equalizer könnte das gehen, das Abstrahlverhalten des Breitbänders ist aber auch nicht so optimal (bündelt bei hohen Frequenzen eben mächtig).
shaun
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von shaun »

15dB sind aber reichlich viel eine Menge - das ist ja mehr als die Oberwellen der Piepstöne von einem Medizingerät abweichen dürfen, und da kann man von Musikgenuss wirklich nicht sprechen
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Roehricht
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Roehricht »

Hallo,


Der hier:
Ich habe für sowas immer Visaton BG17 verwurstet,
der ist sehr empfindlich , ohne Frage. Trotzdem würde ich diesen vorziehen:

http://www.visaton.de/de/produkte/chass ... g-20-8-ohm

weil das eine dB macht den Kohl nicht sonderlich fett. Aber er geht tiefer runter . Das sind Lautsprecher die schon den Name verdienen.

Besser noch wäre dieser , sodann man ihn noch bekommt:

http://www.audiotreff.de/foren/thread.p ... idx=23705&

Der ist unschlagbar in Sachen Empfindlichkeit. Ich besitze 2 von denen, wobei bei einem die Membrane von Mäusen angefressen ist. Auf einer Anfrage bei Philips ob die den noch herstellen bekam ich die Antwort. Wenn sie mindestens 1000 Stk bestellen fertigen wir den für Sie.... Na ja, wenigstens ne Antwort.

Wenn man unbedingt auf 12V Ub pochen will muss man die Endstufe wenigstens in Brückenschaltung betreiben das noch einigermassen was rauskommt.
Mit 24-48V Ub sind meiner Erfahrung nach sehr brauchbare Ergebnisse in Sachen Schalldruck mit Übersteuerungsreserven zu bekommen. Ne geclippte Endstufe klingt grauenhaft. 12V ist nix für ordentlichen Sound.

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Wolfgang
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Hightech
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Hightech »

Bei dem Bretterhaufen
http://www.hifi-forum.de/viewthread-267-183.html
Ist ein Sperrkreis beschrieben.

Wofür brauche ich den genau?

Die Spule ist ja recht heftig mit 0,7mm Draht, tut es da nicht auch dünnerer Draht, die Box macht ja keine 500W.
Oder kann man eine Spule mit Kern nehmen?
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reutron
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von reutron »

Wahrscheinlich um den Frequenzgang zu Linearisieren (siehe Post #21), der Drahtdurchmesser hängt wohl eher an der Güte als an der Leistung (dürfte aber relativ unkritisch sein).
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ferdimh
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von ferdimh »

die fragliche Spule ist sich er etwas oversized, sollte aber im 08/15 Lautsprecherzubehör (vrmtl direkt von Visaton) kostengünstig zu haben sein.
Eine Spule mit Ferritkern kann auch verwendet werden, es sollte lediglich ein Luftspalt vorhanden sein und der Draht nicht deutlich dünner sein. Die Standardspulen für Frequenzweichen tun es hier.
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Marsupilami72
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Marsupilami72 »

Die 0,71mm sind tatsächlich der dünnste Drahtdurchmesser, der für diese Induktivität bei Intertechnik zu haben ist - das dürfte auch die preiswerteste Bauteilvariante sein, die man hier einsetzen kann.

Das Ganze ist ein Sperrkreis, der die breitbändertypische Mittenüberhöhung ausgleicht, ohne den klingt´s nach "Dose".
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Hightech
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Registriert: So 11. Aug 2013, 18:37

Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Hightech »

Als ich beim überfliegen der Bauanleitung las:
Luftspule, 0,71mm dachte ich an 20Wdg./20mm lang oder sowas halt.
Mit einem Kupferbrocken hatte ich nicht gerechnet.
Mal sehen ob ich noch ca. passenden Draht in der Länge habe.
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Marsupilami72
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Re: Mobiler Lautsprecher - das alte Thema

Beitrag von Marsupilami72 »

Wie kommst Du auf Kupferbrocken? Das Ding ist mickrig...

Hier, bei Visaton gibt´s nen Zehntel Millimeter weniger Draht:

https://www.reichelt.de/visaton-sp-spul ... w_wcB&&r=1
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