Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Der chaotische Hauptfaden

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janosch
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von janosch »

Unbedingt etwas "Luft" einplanen, damit jahreszeitlich bedingte Längenänderungen der Sparren nicht diese dünne Lage weg drücken.
Bei Holz gibt es eigentlich keine große Längenveränderung (0,1 %).
Weit aus größere Veränderungen sind radial und tangential.

Genaueres gibt es hier zum nachlesen: https://www.befestigungsfuchs.de/blog/d ... -von-holz/

Gruß
Jan
Azze
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Azze »

Ist bekannt, ich wollte es auch nur erwähnt haben. Bei 4m Sparren sind das 4mm Dehnung. Das kann schon für einen Riss ausreichen, wenn da wie beschrieben nur eine dünne Schicht davorgeklebt ist.

Ich habe inzwischen einen Heidenrespekt vor den Kräften im Holz. Ein Freund von mir ist Raumausstatter und musste mal einen Dielenboden raus reißen und ersetzen, den der Bauherr selbst gelegt hatte. Der war auf "Press" im Zimmer eingepasst und hatte wegen Quellens die seitliche und die stirnseitige Trennwand verschoben.

Bei meinem Flachdach habe ich z.B. rundum 3 cm Luft von den Deckenbalken zur Putzträgerplatte gelassen. Da ist wirklich Bewegung drin, man hört es nachts rumpeln und knacken. Dabei steht das Haus schon seit 10 Jahren.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

"Richtfest"

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In die Hütte sind stramme 10m³ Porenbeton gegangen. :?
Mal sehen, wie weit ich heute mit dem Dach komme. Eigentlich sollten die paar Quadratmeter kein Problem sein, aber ich habe seit ein paar Tagen mit unerträglichen Gelenkschmerzen zu tun. Das hält ganz schön auf.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Inzwischen ist die Buswerkstatt fast fertig. Wenn mich nicht zwischendurch lauter Gebrechen heimgesucht hätten wäre der Bus schon drin. Ziel ist nun bis Weihnachten.
Das Ganze ist mit 36er Porenbeton massiv gemauert und auch oben habe ich nicht an der Dämmung gespart. Im derzeitigen Zustand erreiche ich immerhin 17...18°C mit der vorhandenen Holzheizung. Im Vergleich zu vorher ist das Komfort pur und ich kann es kaum erwarten, weiter am Bus machen zu können.

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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

So, der Bus steht nun schon wieder fast 4 Wochen drin und es juckt mich schon die ganze Zeit in den Fingern, endlich daran weiter machen zu können. Arbeiten im T-Shirt. Ein Traum.
Obwohl die Hütte die gesamte Zeit ordentlich beheizt wurde und auch ein vernünftiger Luftaustausch herrscht steckt noch ordentlich Baufeuchte in den Wänden.
Im IR-Bild sieht man genau, welcher Teil der Wand schon stand und wo angebaut wurde. Interessant ist auch, daß die LED-Lampen keine meßbare Wärme abgeben:

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Aber nun zurück zum Bus:

Gestern habe ich erstmal die Stoßstangen und -Ecken montiert, damit ich sie nicht noch zehnmal hin und her räumen muß und am Ende doch noch Macken reinhaue.
Da mein "originaler" Frontgrill ziemlich zerdallert ist und ich zu faul war, 2 Tage an dem Ding herumzubeulen und zu schweißen hatte ich mich entschlossen, den Grill von der 1801er Feuerwehr zu verwenden.
Normalerweise werden die Grills ja komplett herausgenommen, wenn man von vorn in den Motorraum will. Bei Feuerwehren werden sie nach oben geklappt, wenn man an die Vorbaupumpe will. Das gefiel mir auch besser und darum wollte ich das so beim Bus übernehmen.
Beim Versuch, den Grill auszurichten, um die Position der Bohrlöcher für die Scharniere zu finden fiel mir auf, daß der Grill nur sehr knapp an der Stoßstange vorbei geht. Wenn ich dann noch das Aluttrittbrett dranschraube wird es nichts. Da fehlen fast 2cm.

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Bild

Mist. Um die Brücke mit dem Haubenverschluss einzubauen mußte ich den halben Vorderwagen auseinanderreißen.
Jetzt muß ich erstmal gucken, wie das bei den Feuerwehren gelöst war. Die Rahmenbrücke mit dem Stoßstangenträger habe ich identisch in Erinnerung. Oder saß die Stoßstange da tiefer?
Brate ich den Stoßstangenhalter um oder baue ich den Grill auf "herausnehmbar" um?
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Joschie
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Joschie »

Und wenn die Stoßstange weiter nach vorne setzt?
Evtl. links und rechts ein Distanzklötzchen unter die Schrauben.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Mal probieren. Da der Schwenkradius der Haube ziemlich groß ist muß ich wahrscheinlich ganz schön weit nach vorne. Ich gucke nachher mal, ob das optisch vertretbar ist.
ohu
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von ohu »

Und die Trittstufe ganz weglassen oder gegen optisch ähnliches dünnes Riffelblech ersetzen?
Vielleicht reicht es schon die hintere hohe Kante der Trittstufe wegzufräsen, oder auch die Stufe auf der Unterseite dünnerfräsen (falls gerade auf der Unterseite - sieht leicht gewölbt aus)? In die Stoßstange dann von unten ein Versteifungsblech geschraubt, um das wieder auszugleichen.
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Sunset
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Sunset »

Wie sah das denn vor der Renovierung aus?
Auf Seite 1 Bild 1 sieht das auch so aus wie hier, leider nur in der Gesamtansicht etwas schwierig im Detail zu erkennen. Kannst Du im Original Foto die Stelle besser zoomen?

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Wenn die Haube hinterher auf geht, würde ich auch einfach ein Riffelblech als Tritt passend hin bauen. Vielleicht liegt ja noch wo ein Rest Riffelblech rum zum ausprobieren?
manuel
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von manuel »

Mir viel gerade der Scharnier von alten BMW Motorhauben ein. Diese haben den Scharnier an der Wagenfront, und schwenken erst ein Stück nach vorn womit der Spalt zum Blech vor der Windschutzscheibe größer wird bevor man dir Motorhaube nach oben klappt. Das gleiche fürn den Grill: ein Schwenk nach oben und dann klappen. Ich vermute das sowas mit einem Doppelscharnier realisiert wird, wo ein Gelenk eine Feder hat.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Moin,
original ist das beim Bus so aufgebaut, daß der Grill kein Scharnier hat, sondern komplett herausnehmbar ist.
Vorn sind anstelle des durchgängigen Trägers (Vordergrund) nur links und rechts kurze Halter, wie ich sie in der Hand halte, angeschraubt.

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In die Löcher wird der Grill mit diesen Stiften reingestellt:

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und oben links und rechts mit 2 Drehverschlüssen gesichert, die von außen per Vierkantschlüssel betätigt werden. Die dazugehörigen Löcher sieht man schön in dem von Sunset verlinkten Bild.

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Nur bei Feuerwehrautos war das anders. Zum einen geht es deutlich schneller, an einer Kette zu ziehen und die Haube hochzuklappen, wenn man an die Vorbaupumpe will und zum Anderen wäre die Gefahr viel zu groß, daß der Grill im Eifer des Gefechts zertrampelt wird. Der Vorderwagen ist ansonsten genauso aufgebaut wie beim Bus, nur daß die Feuerwehren kein Trittbrett haben bzw. nur ein dünnes, aufgeschweißtes Lochblech.
Da man sehr oft da vorne ran muß (Scheibenwaschwasser, Sicherungen, Öl..) gefiel mir die klappbare Lösung wesentlich besser. Ich möchte nicht an der Tankstelle erstmal eine Decke rausholen, wo ich meine Haube drauflege oder sie irgendwo dagegenlehnen, wo sie am Ende umfällt usw.
Ich habe gestern erstmal die vordere Rahmenbrücke, die gleichzeitig der Stoßstangenträger ist, herausgenommen und begutachtet.

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Wenn ich nun die Halter abtrennen und um 180° verdreht anschweißen würde, dann käme die Stoßstange 47mm tiefer. Das ist mehr als ausreichend.

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Nachteil:
Der originale Befestigungsort der Abschleppöse würde weitgehend von der Stoßstange verdeckt und damit nicht mehr nutzbar. Man könnte sie aber einfach an die Stoßstange schrauben. Bei den LKWs war das meist so und die Aufnahme ist auch dafür vorgesehen.
Ich zögere auch noch etwas, weil ich befürchte, daß die tiefer hängende Stoßstange die Linie des Fahrzeuges beeinträchtigen könnte. Normalerweise schließen die Stoßstangen und -ecken bündig mit der Karosserieunterkante ab. Anderseits: Nimmt das außer mir überhaupt jemand wahr? :?:
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Fritzler
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Fritzler »

Das hör ich grad zum ersten Mal.
Allerdings muss der Bus dir gefallen und nicht Anderen ;)
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Bastelbruder
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn man den Grill an einem Doppelscharnier aufhängt, sollten sich die Originalbauteile Stift und Riegel weiter verwenden lassen. Das Verbindungsteil zwischen den beiden Drehpunkten hat die Form eines C, im geschlossenen Zustand sind die beiden Drehachsen (durchgängige Drahtstäbe) genau untereinander, im offenen Zustand waagrecht nebeneinander. Zusätzlich wird eine Feder benötigt die das Zwischenteil nach vorn an den Waagrecht-Anschlag dreht und die etwa das Gewicht des Grills trägt. Ich muß doch wohl keine Zeichnung machen?
Was dann noch fehlt ist eine einseitige Stütze in Form zweier Flacheisen mit Scharnierbolzen und Anschlag kurz nach "gerade" oder besser einem gefederten Riegel, die die Klappe oben festhält.
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Gobi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Gobi »

Wenn ich mir das Bild oben ansehe, würde Stoßstange tiefer sowieso besser aussehen!
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Sunset
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Sunset »

Gobi hat geschrieben: Sa 18. Jan 2020, 15:56 Wenn ich mir das Bild oben ansehe, würde Stoßstange tiefer sowieso besser aussehen!
Kann ich mir auch gut vorstellen, dass eine etwas tiefere Stoßstange gut aussieht.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Ich habe vorhin nochmal etwas herumexperimentiert. Mein erster Gedanke war, die Stoßstange so tief zu hängen, daß deren Oberkante mit der Unterkante der Karosse abschließt. Überraschenderweise sah das ziemlich blöd aus. Statt die Linie des Busses ein wenig nach unten zu ziehen wirkte die Stoßstange da eher wie ein Fremdkörper.
Die Lösung mit der Kniehebelgelenkhämofektik wollte ich gern vermeiden, da ich ja die originalen Scharniere und die dazugehörigen Aluzierteile bereits habe und auch verwenden möchte.
Nach längerem Hin und Her wurden nun die Stoßstangenhalter abgeschnitten und genau um deren ursprünglichen Überstand nach unten versetzt. So wurden 31mm gewonnen. Anschließend wurde das ganze angepunktet und anprobiert:

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Ich finde, daß das ziemlich gut aussieht. Die Stoßstange sitzt nun mittig vor der Unterkante der Karosserie, der Auftritt paßt exakt und die Halter sind bei montierter Stoßstange nicht großartig zu sehen.

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Nun wurden aus 5mm-Blech passende Schnipsel zurechtgeschnitzt...

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...eingebraten und verschliffen. (rechts ist die Oberseite) Morgen male ich das Teil noch ordentlich an und dann ist es einbaufertig.

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Sunset
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Sunset »

Gute Lösung! Sieht Klasse aus!
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Danke. :)
Das Teil wird mit Brantho Korrux 3in1 lackiert, was ich aber erst nachbestellen mußte. Hoffentlich kommt es heute an.

Inzwischen ist mein Set mit ein paar 300er Polierscheiben und einigen verschiedenen Pasten angekommen und es hat mich natürlich gewaltig in den Fingern gejuckt, die Sache gleich mal auszuprobieren.

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In meinem Messykabinett staubte seit 20 Jahren ein großer, alter Doppelschleifbock herum, der mir sehr geeignet schien.

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Beim Aufrauhen der Scheiben mit der Drahtbürste entstand eine riesige Staubwolke. Die ganze Werkstatt ist voll Flusen. Vielleicht hätte ich das besser draußen gemacht. :? Sehr erstaunt war ich über den Leistungsbedarf. Selbst mit Kleinteilen, wie Haubengriffen usw. bricht die Drehzahl extrem ein. Es ist überhaupt kein Problem, das Ding komplett abzuwürgen. Richtig aufdrücken fällt aus. Mist. Leider kann man den Motor nicht so ohne weiteres austauschen.
Nichtsdestotrotz erzielt man in sehr kurzer Zeit recht tolle Ergebnisse:

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So kann ich mich zwischendurch immer mal um einzelne Zierleisten, Türgriffe usw. kümmern.

Wenn man schonmal einen Polierbock am Start hat kann man auch gleich noch die Werkzeuge für die anstehenden Holzarbeiten schärfen und die Klingen polieren:

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Dann habe ich das schöne Wetter gleich noch genutzt, um die Abrichte vor die Tür zu ziehen und einige Holzteile vorzubereiten. So sind jetzt z.B. schonmal die Auflageleisten für die Dielung fertig, die ja auch demnächst rein soll.

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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Gestern Abend habe ich ungefähr die Hälfte der Dielung reinbekommen. Ursprünglich war 18mm Fichte drin, die in den Bereichen, wo das Regenwasser von den undichten Scheiben und den rissigen Spachtelfladen eingedrungen war, weggegammelt ist. Das Myzel sah mir damals wie echter Hausschwamm aus, so daß ich lieber sämtliche Holzteile ersetze. Nach langem Hin- und herüberlegen habe ich mich dann doch gegen Plattenmaterial entschieden und 22mm Lärche genommen. Das ist fäulnisbeständiger als Fichte und man merkt schon beim Draufhauen, daß es weniger dröhnt. Alle Auflageflächen und Blechfalze habe ich vorher noch dick mit dem Kaltfett vom KSD eingeschmiert. Oben sollen die Bretter dann vor dem Einbau von Dämmung und Linoleum mit Öl gestrichen werden. Unten kommt Mike Sanders drauf, wenn ich später die Busunterseite konserviere. Die originalen Bretter waren überhaupt nicht konserviert und dort, wo sie kein Wasser von oben abbekommen hatten, in sehr gutem Zustand.

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Azze
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Azze »

Propeller hat geschrieben: Do 23. Jan 2020, 11:11 . Unten kommt Mike Sanders drauf, wenn ich später die Busunterseite konserviere. Die originalen Bretter waren überhaupt nicht konserviert und dort, wo sie kein Wasser von oben abbekommen hatten, in sehr gutem Zustand.
Das ist die Frage, was denn nun besser ist. Gut erhalten trotz unbehandelt erscheint mir nachvollziehbar, denn da wo Holz nass wird, leidet es nur, wenn es nicht wieder austrocknen kann. Unten wird es normalerweise bei Regen nur nass, wenn gefahren wird. Dafür trocknet es beim Fahren ohne Regen auch recht zügig wieder aus.

Innen dagegen trocknet es weniger gut wegen eingeschränktem Luftaustausch. Solange die Scheiben und der Rest dicht sind, sollte da aber prinzipiell wenig Feuchtigkeit anfallen. Wenn du nun von unten Mike Sanders drauf pladderst, dann verhinderst du aber das Austrocknen in die Richtung. Wenn nun doch irgendwo Feuchte rein kommt, kann sie dann also nicht mehr raus.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Ich hätte jetzt vermutet, daß das Fett allmählich in das Holz einzieht und es dadurch gegen das Eindringen von Wasser imprägniert, oder..? :?:
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PowerAM
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Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von PowerAM »

Im Prinzip schon, so wurde es früher auch mit den hölzernen Bahnschwellen gemacht.
Azze
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Azze »

Ja, aber das wurde das auch nicht nur aufgespritzt, sondern per Kesseldruck oder Vakuum ins Holz gebracht. Die Schwellen triefen ja von dem Zeugs, sind buchstäblich durchtränkt. Zudem war das auch Karbolin, ein relativ dünnflüssiges Öl, wenn ich mich recht erinnere. Das wiederum würde ich nicht im Innenraum meines Mobils dauerriechen wollen...
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PowerAM
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Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von PowerAM »

Stimmt auch wieder. :lol:
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Ich denke auch ein wenig an das Quellverhalten des Holzes. Nut und Feder der Dielen sind dermaßen kurz, daß ich nur einen Spalt von ca. 2mm lassen konnte und das Holz dürfte kaum über 7..8% Restfeuchte haben. Wenn das bei fertig eingerichtetem Innenausbau hochquillt habe ich die Arschkarte in Platin. :o
In der Bucht gibt es für erträgliches Geld Leinöl in Kanistern (für Pferde, keine Ahnung, was die damit machen). Vieleicht haue ich davon ein paar Lagen erst verdünnt und später unverdünnt drauf? Dann stinkt es im Bus nicht nach Holzschutzmittel und den Fahrwerksteilen schadet das auch nicht. Anschließend Mike Sanders...
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von RMK »

Propeller hat geschrieben: Fr 24. Jan 2020, 10:59 In der Bucht gibt es für erträgliches Geld Leinöl in Kanistern (für Pferde, keine Ahnung, was die damit machen).
da wir ja alle gern dazulernen, hier die Antwort: sie essen es. :)

https://praxistipps.focus.de/leinoel-fu ... ung_105912

nur die "50mg" im Bericht sind Quatsch, ich denke eher das soll 50 ml heissen.
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von daruel »

Propeller hat geschrieben: Fr 24. Jan 2020, 10:59 Ich denke auch ein wenig an das Quellverhalten des Holzes
Das muss wirklich beachtet werden. Ich hatte im vorletzten Sommer die Gartenhütte mit Lärche N+F vertäfelt, nur locker ineinander gesteckt. Das war aber wohl so trocken, dass nach 2 Wochen Winterregen sich die Wände wölbten und ich auf ca. 2m höhe gute 5cm Brett "ausbauen" durfte.
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Gobi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Gobi »

Du kannst Dir auch für die erste Rutsche "Halböl" herstellen, also halb Leinöl, halb Terpentinersatz - das zeiht noch schneller und tiefer ein. Danach (nach 2 Tagen oder so) noch mal normal drüber
Hausmeister
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Hausmeister »

Gobi hat geschrieben: Fr 24. Jan 2020, 18:59 Du kannst Dir auch für die erste Rutsche "Halböl" herstellen, also halb Leinöl, halb Terpentinersatz - das zeiht noch schneller und tiefer ein. Danach (nach 2 Tagen oder so) noch mal normal drüber
Aber bitte mit Zwischenschliff!
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Na, der Zwischenschliff wird sich wohl schwer umsetzen lassen beim Unterboden. Aber wenn da mehrere Lagen Halböl mit zunehmendem Anteil Leinöl naß in naß draufkommen und nach dem Abbinden noch das dicke Fettzeug von Mike Sanders, dann weiß ich auch nicht, wie ich das noch weiter übertreiben kann. Wie gesagt: Original war da tatsächlich nichts drauf. Nichts zu sehen und bei der thermischen Zweitverwertung der alten Bretter war auch nichts zu riechen. Und die Bretter waren zu einem großen Teil immer noch tiptop. Gegammelt hat es nur da, wo Wasser von oben kam und nicht weg konnte.
Ich nehme auch an, daß der Unterboden beim Fahren gut trocknet. Zum Einen ist er immerhin um die 80cm von der Straße entfernt und zum Anderen produziert der Lärmgekühlte Motor Unmengen warme Kühlluft, die sich beim Fahren schön unter dem Bus verwirbelt. Schauen wir mal. Richtiges Dreckswetter wird der Bus ohnehin höchstens mal im Urlaub sehen. Ansonsten steht er in der beheizten Halle. Das ist ja auch was anderes als der Dauerbetrieb, den er früher sehen mußte.
Auf jeden Fall ist die Dielung nun komplett drin:

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Während ich mich langsam seelisch und moralisch auf die Dämmung des Daches und die in absehbarer Zeit anstehende Montage des Himmels ( :o ) vorbereite, habe ich den Grill, den ich damals aus der 1801er Feuerwehr geerntet habe, eingepasst und montiert. Vor dem Lackieren hatte ich ihn nur mal reingehalten und keine groben Passungsprobleme gesehen. Jetzt hatte ich den Salat: Die Öffnung in der Karosse ist nicht rechteckig, sondern um ca. 2mm rhombisch. Nun kann man bei dem Bus nicht wirklich von Spaltmaßen reden, aber das sah schon ganz schön blöd aus. Mit viel Zerren, Biegen und Fluchen habe ich das Ganze dann soweit vermittelt, daß es einigermaßen aussah. Nun mußten die Löcher für die Scharniere plaziert und alles moniert werden. Natürlich drehte sich eine Einnietmutter beim Schrauben mit, weil ich sie zu zaghaft eingezogen hatte. Mist! Beim x-maligen Ein- und Ausbau der Haube blieben logischerweise auch die ersten kleineren Lackmacken nicht aus. :evil:
Alles in allem habe ich fast den ganzen gestrigen Tag an dem Frontgrill zugebracht. Aber nun ist er auch drin:

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beste Grüße
Peter
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Geoschreiner
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Geoschreiner »

Hallo Peter,

dein Bus-Projekt macht beim Mitlesen wirklich Freude. Danke für die ausführlichen Berichte!

Was das Halb/Leinöl angeht: Das sollte nicht nass in Nass gestrichen werden, sondern die Schichten sollten Zeit zum Durchhärten haben. Ich würde für den Zweck auch etwas Sikkativ oder gleich Firnis verwenden, weil die Trockenzeiten ansonsten noch länger sind. Nachdem das in jedem Fall Sonnenlicht und Sauerstoff zur ordentlichen Härtung benötigt, wird dein Unterboden mangels Licht vermutlich längere Zeit noch etwas nach Leinöl riechen. Das macht draußen vermutlich nichts aus, könnte aber für eine gewisse Duftnote im Innenraum sorgen. Den Fettüberzug würde ich dem Holz vermutlich ersparen; das dürfte die Austrocknung behindern und damit eher schaden als nutzen. Holz bekommt man kaum komplett und dauerhaft versiegelt, deshalb sollte man dem eher Luft zu Atmen lassen (bildlich gesprochen). Das ist auch mit der Grund dafür, dass sich leinölbasierte Farben seit Jahrhunderten an Fenstern bewährt haben und synthetische Lacke in dem Bereich relativ schnell zu Gammel und Holzzerstörung führen.

Die deutlich teureren Fertigmischungen, also Hart/Hartwachs/Außenöle diverser Hersteller aus den konventionellen und Naturfarbenbereich trocknen deutlich sicherer und meist schneller. Allerdings benötigen eigentlich alle ölbasierten Anstriche (zumindest meines Wissens) ein gewisses Maß an Licht. Das diffus reflektierte Licht vom Boden dürfte aber schon ausreichen.

Wenn du leinölbasiert bleiben willst, könnte Kreidezeit vielleicht etwas passendes im Programm haben; da würde ich aber mal anrufen. Deren Standölfarbe ist jedenfalls ganz gut zu verarbeiten und trocknet relativ zügig im Vergleich zu normaler Leinölfarbe. Die wäre übrigens auch relativ robust, aber für den Zweck wohl über Ziel hinausgeschossen.
Wenn es richtig schnell gehen und belastbar sein soll, dann würde ich ein schnelltrocknendes Hartwachsöl (z.B. Saicos Premium HWÖ) verwenden. Das ist dann halt nicht ganz so naturnah und auch teurer als reines Leinöl, geht dafür sehr schnell und ist richtig belastbar. Man muss beim Verarbeiten halt etwas aufpassen, weil das (wie Lack) Nasen und Läufer bilden kann. "Dünn auftragen" steht nicht umsonst auf der Dose; leider ist das Zeug relativ viskos.

Reines Leinöl habe ich schon mehrfach hier bezogen: https://www.alvido.de/5-liter-leinoel-k ... etze/a-416 - das ist entschleimt (sollte es für Anstrichzwecke sein) und preislich sehr fair. Firnis würde ich Co- und Pb-frei verwenden; das gibts z.B. bei Kremer, Kreidezeit, Sehstedter Naturfarben und sicher vielen weiteren.

Vielleicht bringen Dir die Informationen ja etwas - viel Erfolg bei der Fertigstellung!
Azze
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Azze »

Propeller hat geschrieben: So 26. Jan 2020, 13:54 Na, der Zwischenschliff wird sich wohl schwer umsetzen lassen beim Unterboden.
Dann wäre aber doch vermutlich erst streichen und dann einbauen die vernünftigere Reihenfolge gewesen...
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Geoschreiner
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Geoschreiner »

Ich übertreibe es ja auch gerne - aber warum sollte man die Oberfläche des Unterbodens in bester Qualität gestalten? Zum Schutz braucht man den Zwischenschliff ja nicht und da sieht und fasst niemand hin (außer vielleicht bei Wartung und Reparatur).
Hausmeister
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Hausmeister »

Der Zwischenschliff "köpft" die aufgestellten Poren. Das Öl kann dann da eindringen. Ein Dritter Auftrag macht dann die Fläche komplett zu.auch an den Stoßseiten und Stirnseiten kann Feuchtigkeit eindringen und schlimmstenfalls zu Verzug führen.

Darum am besten rundumm.
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Danke und vielen Dank für die vielen Infos zu den Ölen!
Klar hätte auch ich es schöner gefunden, die Bretter erst komplett zu streichen und dann zu verbauen. Allerdings mußte fast jedes Brett einzeln eingemessen, zugeschnitten und zum Einbau ausgerichtet werden. Nach der Montage ergaben sich erst wieder die Maße des nächsten Brettes usw. Letztendlich hätte das bedeutet, alles soweit zu bauen, wie es jetzt ist und anschließend wieder zum Streichen zu demontieren. Ich scheue ja kaum eine Arbeit, aber da war mir das Verhältnis von Aufwand gegenüber dem zu erwartenden Vorteil zu groß.
Wenn es im Innenraum später noch eine Weile nach Leinöl riecht finde ich das nicht schlimm. Eigentlich rieche ich es ganz gerne und kippe es mir ja auch über die Pellkartoffeln. Was ich absolut vermeiden möchte sind jegliche potentiell ungesunden Holzschutzmittel. Ich habe einen äußerst sensiblen Geruchssinn und reagiere da recht empfindlich drauf. In Dänemark mußte ich mal in einem mit Karboleum behandelten Gartenhäuschen übernachten. Es ging mir noch Tage später richtig schlecht davon. Nee, bloß nicht! Selbst Elaskon vermeide ich hauptsächlich wegen des Geruches und nehme das Mike Sanders bzw. KSD Kaltfett statt dessen.
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alf
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von alf »

Hi, gerade läuft auf 3sat: Expedition Baikal - Mit dem Robur nach Sibirien.... nur so des Themas wegen. Im übrigen eine sehr schöne Dokumentation über den Aufbau des Busses, weiterhin viel Erfolg.

Viele Grüße Alf
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Danke. Die Doku kenne ich schon. Der Besitzer des Busses wohnt ca. 50km weg von hier und betreibt hier in der Nähe Tankstellen. Ich hoffe, daß ich ihm mal begegne und wir uns unterhalten können.

Da als nächster Schritt die Dämmung des Daches ansteht, mache ich mir Gedanken, wie ich das am Besten mit der Konservierung anstellen kann.
Von den Vorbesitzern bzw. ab Werk sind da ja noch einige unversorgte Überlappungen. Zusätzlich habe ich ja auch die Reparaturbleche überlappend eingebaut. Diese Stellen wurden erst mit Schweißprimer versorgt. Anschließend wurde ales mehrlagig mit Brantho Korrux lackiert. Zusätzlich hatte ich noch immer die Reste 2K-Lack, die beim Verarbeiten übrig blieben, in den Ritzen entsorgt. Soweit, so gut.
Nun müssen die Ritzen noch mit Korrosionsschutzfett befüllt werden. Zur Auswahl hätte ich Das Zeug von Mike Sander, welches zur Verarbeitung auf 120°C erwärmt werden muß oder das KSF- Kaltfett. Das eigentliche Problem ist, daß anschließend das Dach flächig mit dem selbstklebenden Armaflex ausgeklebt werden soll. Daher sitze ich gerade dabei fest, wie ich es am Besten anstelle, alles schön mit dem Fett zu fluten und gleichzeitig die anderen Flächen nicht einzusauen, damit der Kleber noch hält. Meine einzige Idee ist, die Ritzen einzeln mit der Spritze zu befüllen. Aber die meisten sind zu eng, um mit der Kanüle rein zu kommen und bei den anderen weiß ich nicht, was passiert, wenn die Hütte in der Sonne steht. Nicht, daß das rausdrückt und mir den Himmel versaut. Blöde Sache. Ich weiß, das ist wie duschen, ohne naß werden zu wollen. :D Aber wie stelle ich das am Besten an? Die Hohlräume sind kein Thema, aber die Überlappungen und Spalten...

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Azze
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Azze »

Da hilft dann wohl wirklich nur großflächig abkleben... :|
Ich glaube zwar nicht, dass das weiße Dach in der Sonne tatsächlich auf 120° kommt, aber evtl solltest du die Stöße nach dem Einjauchen unter der Dämmung einfach mit Klebefolie ala Decefix abkleben.
Sir_Death
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Sir_Death »

Auf Fett hält auch kein Decefix
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Julez
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Julez »

Mike Sanders kannst du mit Waschbenzin auf jede beliebige Konsistenz verdünnen.

Aber dennoch bleibt es so, dass der Korrosionsschutz von der Kriechfähigkeit des Materials kommt: Ist es warm, ist per Definition keine Feuchtigkeit da, und das Zeug kann flüssig werden und Ritzen und Poren verschließen. Ist es feucht, ist es per Definition auch kalt, und dann ist das Zeug fest und hält Wasser von der Oberfläche fern. Das ist das ganze Geheimnis.

Du wirst also, wenn die Kriechfähigkeit störend ist, keinen guten Korrosionsschutz haben, und guten Korrosionsschutz nicht ohne Kriechfähigkeit hinbekommen. Kriechfähigkeit willst du aber nicht, wenn du da was kleben möchtest. Das wird da mit der Zeit hinkriechen und den Kleber unklebrig machen.
Da musst du dich leider entscheiden, kleben oder Korrosionsschutz...
Azze
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Azze »

Sir_Death hat geschrieben: Mi 29. Jan 2020, 17:26 Auf Fett hält auch kein Decefix
Nein, es war eher so gemeint, dass zum Einsprühen der Stöße das umliegende Blech abgeklebt werden sollte (Tape und Zeitung z.B.), damit das sauber bleibt. Nach dem Sprühen die Abdeckung abziehen und danach Decefix über die Stöße auf das saubere Blech kleben. . Da dann die Dämmung und den Himmel drauf. Ob das so funktioniert, weiß ich nicht, war nur so ne Idee...
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

So, ich habe jetzt kurzerhand mal Herrn Sander angerufen. Ein sehr netter und hilfsbereiter Mensch, der Stimme nach wohl schon ein etwas älteres Semester. Wir haben die Sache lang und breit durchgesprochen und er hat mir empfohlen, das Fett auf die Ritzen und Überlappungen aufzutragen, reinzufönen und noch im warmen Zustand abzuwischen. Dann sei das anschließende Aufkleben des Armaflex kein Problem und es wird dann auch nicht nachträglich der Kleber unterkrochen.
Dann werde ich das mal so machen und hoffentlich übers Wochenende mit der Dämmung des Daches fertig werden.

Seit Tagen gehe ich verschiedenen Tischlern auf den Sack, um an Weiß- oder notfalls auch Rotbuche zu kommen, damit ich die 4 hölzernen Dachspanten und die zu erneuernden Holzverkleidungen vom Hochdach und den Türrahmen anfertigen kann. Bevor der Himmel rein kann müssen die fertig und trocken sein.

Parallel dazu mache ich mir schonmal konkretere Vorstellungen von der Innenaufteilung und ärgere mich, daß ich nicht CAD zeichnen kann. Zwar habe ich schon etwas mit FreeCAD herumprobiert, aber ich bekomme den Einstieg irgendwie nicht hin und mir fehlt auch zumindest im Moment die innere Ruhe dazu.
So sind die Maße (innen, Bodenhöhe, ohne Fahrer"haus"):

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Was ich auf jeden Fall beibehalten werde ist die Position der Sitzbänke und des Eßtisches:

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Hinten werde ich an der Kante der Heckablage eine senkrechte Wand mit integriertem Schrank für Kleinkram machen. Von dort ist es noch etwas mehr als 1,40m bis zur E-Säule. Diesen Raum möchte ich für das Bett nutzen. Es soll ein 1,40m x 2,00m Boxspringbett werden, das so hoch wird, daß man im Liegen rausgucken kann, wenn man mal einen Gammeltag am Fjord einlegen will. Unten drunter soll Stauraum für leichten Kram entstehen. Da muß ich dann bloß noch gucken, wie ich den erreichbar mache. Eigentlich wäre das Beste, einfach das Bett hochzuklappen, aber der Bus wird nach oben hin schmaler und auf der Höhe des Fensterrahmens habe ich dann nur noch eine Breite von ca. 1,95m zur Verfügung. Klar, den Lattenrost kann man kürzen, aber kriegt man da noch die Matratze vernünftig vorbei gezwängt, ohne jedesmal beim Klappen das Spannbettuch abzustreifen usw.? So ganz sicher bin ich mir noch nicht, wie ich das löse. Lange Schubkästen sind ja auch nicht die Lösung, da das nur im Mittelgang ginge. Ansonsten sind die Radkästen und Schränke im Wege...

Auf die linke Seite soll dann zwischen dem Bett und der 2er Bank ein Schrank mit der Kühl/Gefrierkombi hin. Unterhalb der Sitzbänke ist der Technikkeller, der die Elektrik, Heizung, Druckluftanlage, Werkzeug, Ersatzteile usw. aufnimmt.
Die rechte Fahrzeugseite Bekommt dann auch einen Schrank mit dem Herd und der Spüle. Im Fach darunter finden dann Wasser- und Abwassertank Platz.
Zum Kacken ist nur ein kleines Notfallklo angedacht, das man in den Schrank stellen kann. Ich muß mich da nochmal schlau machen, was es da an praktischen und geruchlosen Lösungen gibt. Ist ja noch Zeit.
Absolut vorgegeben ist, daß keinerlei Einbauten über die Fensterunterkanten hinausstehen dürfen. Das muß optisch von Außen 100% ein Bus bleiben. Löcher in der Außenhaut sind für mich auch tabu. Aus diesem Grund weiß ich noch nicht genau, wie ich das mit der Dunstabzugshaube anstellen soll. Meine Frau kocht viel und gerne, so daß so ein Ding schon sein muß. Mit schwebt ein Kasten vor, der hinter dem Herd senkrecht im Schrank steckt und bei Bedarf hochgezogen und in die Waagerechte geschwenkt wird. Die Absaugung erfolgt dann nach unten durch den Unterboden ins Freie.
Sowas schön CAD-mäßig planen zu können wäre echt toll. Ich muß unbedingt nochmal einen Anlauf machen. :?
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Raider
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Raider »

Weiß nicht wie groß ihr beiden seid, aber es gibt auch Matratzen in 140x190.
Und kannst du die Abzugshaube nicht in das Dach integrieren? Ausm Schrank hochziehen ist irgendwie nicht so intuitiv :D

Der Sanders wohnt bei mir 10min um die Ecke, aber ich komm nicht so mit ihm klar. :lol:
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Smily
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Smily »

Es gibt auch mittlerweile "abzugshauben" die im kochfeld integriert sind.
Wäre das eine Lösung, solch ein dingens nachzubauen?
Dann kann der Mief nach unten raus gedröhnt werden!
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Ich bin von den Dunstabzugsdingern, die nach unten abziehen nicht so beeindruckt. Vor ein paar Jahren habe ich einem Bekannten mal so ein (teures) Ding eingebaut und das war ein Witz. In einem Möbelhaus habe ich mir mal eine Vorführung von sowas angeschaut und da ging es nur, weil sie gigantische Luftmassen da durchgeschaufelt haben. Das wäre natürlich für den Bus nicht ganz optimal.
Momentan schwebt mir sowas wie diese Schwanenhalsdinger vor, die man benutzt, um bei Schweißen den Wrasen abzusaugen. Das müßte doch ausziehbar hinzubekommen sein.

Die Matratze kann auf keinen Fall kürzer als 2m sein. Ich selbst bin 1,89m groß und möchte nicht mit den Füßen oder dem Kopf an der kalten Scheibe liegen oder sie vielleicht sogar rausdrücken, falls wir in Urlaubsstimmung geraten. :o Ich ringe deshalb immer noch mit mir, das Bett vielleicht doch noch längs einzubauen. Aber eigentlich will ich das nicht.

Nachdem am Bus selbst nun wieder einige Zeit lang nichts passiert ist (danke nochmal für den Begriff "reverse Kausalkette", das gehört eigentlich ins Wiki) habe ich in den letzten Tagen zumindest ein paar Kleinigkeiten fertig bekommen. So wurde der umgebratene Stoßstangenträger mit mehreren Schichten Brantho Korrux 3in1 versehen und eingebaut. Die Stoßstange ist auch dran. Leider fehlt mir noch eine Schraube für die Zugöse, da diese nun aus Platzgründen eine Etage höher an die Stoßstange wandern mußte. Der Lochabstand und der Träger passen, da das bei den LKWs ja genau so aufgebaut war. Nur, daß die Schraube M16 x 1,5 (10.9) nun statt 80mm 100 lang sein muß.

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Die Stoßstange ist nun etwas tiefer gewandert...

Bild

...so daß die Haube sauber vorbei passt. Bin ganz zufrieden.

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Wenn ich jetzt noch schaffe, einen vernünftige Kreisschneider zu basteln kann ich die Dichtungen für die Lampentöpfe ausschneiden und diese auch endlich einbauen.
Apropros Lampen:
Für die Kennzeichenleuchten und vor allem für die Innenraumbeleuchtung möchte ich gern LED- Soffitten nehmen. Gibt es bei der Auswahl irgendwas zu beachten, speziell, wenn man sie dimmen möchte? Bei diesem Beispiel hier wundere ich mich auch etwas über die Leistung. Das ist genausoviel wie bei einer herkömmlichen Lampe mit Glühdraht. Sind die einfach nur um ein Vielfaches heller oder verheizen die absichtlich Strom, damit keine Steuergeräte meckern? Das wäre natürlich blöd, wenn man die Batterien schonen möchte. Falls das so ist: Kann man das ändern, also irgendeinen Widerstand runterlöten oder so?
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RMK
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von RMK »

zum Thema Kreisschneider, wie gross muss die Dichtung denn werden? wär das nix die lasern zu lassen..?
(also, übers Forum, nicht bei einer Firma...)
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Propeller
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Propeller »

Naja, das Material liegt schon hier und ich habe ja durchaus öfter mal Anwendungen für sowas. Insofern ist es schon gar nicht schlecht, einen Kreisschneider zu haben.
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Julez
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Julez »

Propeller hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 14:16[]
Für die Kennzeichenleuchten und vor allem für die Innenraumbeleuchtung möchte ich gern LED- Soffitten nehmen. Gibt es bei der Auswahl irgendwas zu beachten, speziell, wenn man sie dimmen möchte? Bei diesem Beispiel hier wundere ich mich auch etwas über die Leistung. Das ist genausoviel wie bei einer herkömmlichen Lampe mit Glühdraht. Sind die einfach nur um ein Vielfaches heller oder verheizen die absichtlich Strom, damit keine Steuergeräte meckern? Das wäre natürlich blöd, wenn man die Batterien schonen möchte. Falls das so ist: Kann man das ändern, also irgendeinen Widerstand runterlöten oder so?
Also 100 Lumen/W ist für LEDs ein guter Richtwert, und damit hätte eine 160lm Lapme 1,6W. 10W niemals, auch nicht mit Widerstand, das würde alles wegbrennen.
Ich persönlich würde auf LED Streifen setzen. Ein dünnes Alublech in der Größe der Glasfläche der Lampe zuschneiden, möglicht dicht LED Streifen mit der gewünschten Farbtemperatur draufkleben, und per Sofittenadapter bestromen.
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Gobi
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Gobi »

Zum Matratzenthema: Im Hymer haben wir das zwei mal - einmal kann man ein komplettes Bett runterlassen das über dem Fahrer schwebt und zweitens kann der Tisch so niedrig gestellt werden, das man die Matrazen der Sitzbänke und Lehnen zu einer großen Fläche umbauen kann - ich finde das eigentlich recht pfiffig! Allerdings war der Spaß auch ganz schön teuer, denn meine Frau hat die Hälfte der Schaumgummiteile neu machen lassen. Vom Platzbedarf ist das aber eigentlich unschlagbar.
Matt
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Re: Jetzt geht's los: Robur Bus aufbauen

Beitrag von Matt »

Julez hat geschrieben: Fr 13. Mär 2020, 16:16
Also 100 Lumen/W ist für LEDs ein guter Richtwert, und damit hätte eine 160lm Lapme 1,6W. 10W niemals, auch nicht mit Widerstand, das würde alles wegbrennen.
Ich persönlich würde auf LED Streifen setzen. Ein dünnes Alublech in der Größe der Glasfläche der Lampe zuschneiden, möglicht dicht LED Streifen mit der gewünschten Farbtemperatur draufkleben, und per Sofittenadapter bestromen.
Er meinte LED Birne mit zusätzliche Widerstand , damit KfZ Elektronik nicht über "kaputte Birne" wegen fehlende Durchfluss beim paar Volt meckert. Das genau will er entfernen.

@Propeller, Ja, aber nur der Widerstand parallel an Kontakte entfernen, aber nicht Widerstand zu LED -> sonst leuchtet der NUR kurz.
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