3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Der chaotische Hauptfaden

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phettsack
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3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von phettsack »

Hi,
es gibt jede Menge Anleitungen wie man einen 3D-Drucker mit einem Fräßkopf ausrüstet und damit ein Layout ausfräst.
Was ich bisher nicht gefunden habe:
Platine mit 2-3 Layern vom Layout bedrucken und dann ätzen. PLA müsste doch die paar Stunden im Ätzbad überleben.
Wäre doch eigentlich simpel, die Dicke der Platine im Slicer als Offset eintragen und los gehts.

WO ist mein Denkfehler? Im Netz habe ich nichts gefunden oder total falsch gesucht.
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Hightech
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von Hightech »

Gar keine schlechte Idee!
Müsste so gehen. Fürs grobe.
Einfach 1 Lage 0,2mm aufdrucken, fertig.
Aber 0,1mm Leiterbahn wird schwierig.
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ferdimh
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von ferdimh »

omega256 hat das schon probiert, soweit ich weiß. soll sogar halbwegs funktionieren.

0,1mm Leiterbahn ist eh illusorisch, das geht auch mit laserdrucker und Folien und Gedöhns eher nicht. mit ner einfachen Fräse schon gar nicht.
0,2mm war bisher in allen meinen Versuchen das Limit, 0,3mm geht einfach (und mit 0,3mm kann man schon ne Menge anstellen).
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Hansele
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von Hansele »

Hightech hat geschrieben:Gar keine schlechte Idee!
Müsste so gehen. Fürs grobe.
Einfach 1 Lage 0,2mm aufdrucken, fertig.
Aber 0,1mm Leiterbahn wird schwierig.
Ich meine, die kleinste Düse die hier rumkullert hat 0,1mm Durchmesser,
oder gibt es dort noch andere Probleme?

Grüßle
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ferdimh
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von ferdimh »

Die gelegte und im Ideafall etwas plattgedrückte Wurst wird immer etwas breiter sein als die Düse.
Pinocchio
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von Pinocchio »

Anderer Lösungsansatz: Laser dranspaxen und entweder Kaschierung runterbrennen oder eben belichten...
Funktioniert erstaunlich gut. Laserstrahl ist bei mir im optimalen Fall kleiner 0,05mm, da sollten doch so Leiterbahnen gehen...mal testen.

Ich mach damit Aluschilder (Beschriftung im Cockpit unserer Segelflugzeuge), kann da mal bei Gelegenheit wenn gewünscht bissl was dazu schreiben.
doofi
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von doofi »

Ja!! Von zumindest meiner Seite aus ist das in höchstem Masse gewünscht.
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Finger
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von Finger »

Lass hören bitte!
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gafu
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von gafu »

bei aluminium die eloxalschischt runterbrennen oder kupflerkaschierung weglasern ist wie holzofen versus atomkraftwerk.

also belichten mag wahrscheinlich gehen mit einem laser mit 485nm. ein laserscanner mit einem drehspiegel aus einem laserdrucker war da schonmal irgendwo für diesen zweck gebastelt worden.

beim plastik auf leiterplatten auftragen ist natürlich die anhaftung auf dem metall schlecht. ich kann mir eigentlich nur vorstellen, den fotolack mit dem drucker zu überdrucken (das sollte haften) und dann ganz normal auszubelichten, entwickeln und ätzen.
Pinocchio
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von Pinocchio »

Nun denn, seid gewarnt, das ist alles keinerlei Hochtechnologie. Eher sketchy as frig...

Ich habe einen 3D-Drucker der 100€-Klasse, welcher als 'Grundstein' dient. An selbigem habe ich eine art 'Universalaufnahme' drangeschlossert, welche wechselweise den Druckkopf oder eben den Laser aufnimmt:
1.jpg
Das ganze ist einfach stumpf im CAD runterkonstruiert, Spaltmaß 0 und anschließend solange mit Schleifpapier und Ziehklinge bearbeitet bis es gut klemmt aber nicht zu streng reingeht. Zur Sicherheit hab ich noch ein paar Magnete reingeballert, Haltekraft dürfte so bei 100g liegen.
Als Gehirn hat das Ding ein GT2560 intus, hier ist leider mit den PWM-Ausgängen gespart worden sodass ich den Laser stumpf auf den PWM-Lüfteroutput geklemmt habe, der ist über M106 S0 (aus) und M106 S255 (Vollgas) steuerbar.
Beim Laser handelt es sich um eines der auf eBay zuhauf verfügbaren 500mW-405nm(vielleicht auch 465nm, stand beides im Text...schaut aber mehr nach 405nm aus) Module, direkt aus China gibts die fürn Appel und ein Ei, mit Lager in D habe ich 30€ berappt-mir war das mit dem deutschen Zoll etwas zu heiss...

Den Laser drangeballtert, Z-Achse auf 80mm gefahren, fokussiert und ein Raster auf den Arbeitsbereich gebrutzelt, der GCode dazu ist fix von Hand geklöppelt (G1 X0 Y0, M106 S255, G1 X200, M106 S0...und so weiter):
4.jpg
Die Linse hab ich mit Loctite im Focus erstmal fixiert, kein Bock da dran rumfummeln zu müssen. Nun kann man bei jedem zu brutzelndem Element einfach die Dicke auf den Z80-Befehl draufaddieren, und der laser fährt in die passende Höhe.

Um nun zu den Aluschildchen zu kommen:
Beim Bauhaus 0,8er Trompetenblech Alublech blank (gibt auch eloxiertes, das ist doof...) besorgt, angeschliffen (=größere Oberfläche) und mit schwarzer Spraydose maskiert.
Anschließend das gewünschte Objekt erstellt und mit LaserWeb GCode (der noch etwas zurechtgestutzt werden muss für Marlin, aber das ist trivial...) erzeugt, auf die SD-Karte geklatscht und losgedruckt:
5.jpg
Wie man sieht raster der Kollege das ganze, das gibt hässliche Stufen wenn mans weiss... Anyway, weiter im Text:
Zeilenabstand hatte ich mit 0,05mm angegeben, den hat er laut GCode auch eingehalten. Es blieben aber fiese schwarze Linien übrig, die sich auch nach ner halben Stunde mit der Zahnbürste putzen nicht beseitigen ließen.
Hab den Kram dann schlichtweg in Abflussreiniger (=NaOH) geworfen, un der Hoffnung dass die Linien unterätzt werden und das war dann auch so:
6.jpg
Anschließend noch mit Klarlack überzogen und ne halbe Stunde bei 200 Grad in den Ofen gepackt, gefühlt wird das dann etwas widerstandsfähiger...auch wenn ich als Maschinenbauer im CFK-Sektor eigentlich nein sagen sollte, aufgrund der Materialien.

Wenn man sich etwas Mühe gibt und schöne Vektorgrafiken erzeugt, die dann als Pfad in LaserWeb geladen werden kann man auch netten Krempel basteln:
7.jpg
Die Unterbrechungen sind übrigends dem Rauch geschuldet, da wird zwischen Linse und Objekt schon zuviel dissipiert-der Grund für den Lüfter neben dem Laser, sorgt für geringe Konvektion am Objekt und der Rauch ist nimmer im Laserweg.

Wie ihr seht, das ist alles keinerlei Hexenwerk, ich probier die Tage mal mein Glück mit Platinen.
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Hightech
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von Hightech »

Wenn die Schrift schön werden soll, vor dem abrastern die Konturen mit dem Laser einmal abfahren. Danach wegrastern.
Oder alles plotten und nur die Zwischenräume rastern.
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Lukas_P
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von Lukas_P »

Hatte ich mir auch überlegt. Problem beim Fräsen ist nur das das Platinenmaterial die Fräser relativ schnell verschleißt. Was ich gesehen habe:

Jemand hatte die Platinen Schwarz lackiert und die Flächen bzw. Trennlinien mit ner Nadel (Glaub von nem Schweissgerät) die am Druckkopf (in ner Lagerung mit Feder) befestigt war wider abgekratzt hat.

Die Platine war glaub ich in Eagle gezeichnet, da gibts ne funktion um das Passend zu exportieren. damit lassen sich dann halt sehr feine Platinen Layouten.
Edit : Habs gefunden
Sowas
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zauberkopf
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von zauberkopf »

Was ich mal gemacht hatte :
Ich hatte einen alten Plotter..
Dazu habe ich mir stifte gebaut aus Insulinkanülen, und habe mit tusche oder eddingfarbe dann wirklich Layouts direkt auf ner PCB gemalt.
Der CAF (Cat Acceptance Factor) war sehr hoch ! Das vieh, konnte dem Plotter stundenlang zusehen!
Laser war auch geplant.. aber dabei blieb es auch, weil ich keine Laserschutzbrillen für die Katz gefunden habe..
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Hightech
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von Hightech »

zauberkopf hat geschrieben:weil ich keine Laserschutzbrillen für die Katz gefunden habe..
Mal in der Tielhandlung gefragt?
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zauberkopf
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Re: 3D Drucker für Platinen gebrauchen ohne Fräsen?

Beitrag von zauberkopf »

Übrigens.. was ich auch mal probieren musste :
Ich habe an einer mini-Tesla-Spule ne Nadel gespaxt, und das mal auf die bemalte PCB gehalten.
Sagen wir es mal so.. so ne Funkenstrecke macht gerne was sie will...
Jetzt im Nachhinhein, denke ich, das vielleicht der abstand doch noch zu groß war.. Und man vielleicht mit CW und etwas mehr MHZ etc.. mehr erreichen könnte.
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