Oi-Weh.
Ich bin ursprünglich vom Niederrhein - da kann man alles erklären, auch wenn es mit dem Wissen nicht so weit her ist
Ich habe mit dem Griffbrett der Gitarre immer so meine Probleme - das ist für mich ein Klavier mit verschiebbaren Tasten... Die Bünde trennen ja die Halbtöne voneinander. Sobald ich also in den Bund greife und die Grundstimmung der Saite verändere, ändert sich ja auch die Lage der Halbtöne und meine Tonleiter ist hin. Warum ich eine Tonleiter spielen will?
Harmonielehre und der Pfad zu Deiner Frage.
C-Dur. Das ist eine natürliche Tonart. Wenn ich die auf dem Klavier spielen will, taste ich mich einfach hoch: cdefgahc. Die Tonleiter wird also auf den weissen Tasten gespielt - wichtig ist in diesem Fall, dass zwischen dem dritten und vierten Ton (e-f) und dem siebten und achten Ton (h-c) keine schwarze Taste liegt. Da wird also ein Halbton gespielt, während zwischen den anderen immer noch ein Halbton nicht gespielt wird. Warum Dur? Dafür brauchen wir den natürlichen Dreiklang, der sich aus der Tonleiter ergibt. Der Dreiklang entsteht aus dem Grundton und drei darüberliegenden Tönen, die Terzabstand haben. Also drei ganze Töne. Für C-Dur wäre das c-e-g. Ein Dur-Dreiklang hat die kleine Terz oben und die grosse Terz unten (Halbtöne zählen: c-e [cis,d,dis,e=4], e-g [f,fis,g=3].
a-moll ist ebenfalls eine natürliche Tonart. Die spiele ich genauso auf den weissen Tasten: ahcdefga. Wenn man da jetzt aber den Dreiklang der ganzen Töne versucht, a-c-e, sind die Terzen vertauscht - die kleine ist unten, und die grosse oben (Halbtöne zählen: a-c [ais,h,c=3] c-e [cis,d,dis,e=4] - Viola, ein Moll-Akkord. Zudem hat sich die Lage der Halbtöne in der Tonleiter entsprechend geändert (h-c: zweiter und dritter) und (e-f: fünfter und sechster).
Wie kann ich dann erkennen, ob ein Stück in a-moll oder C-Dur gesetzt ist? Tough one. In einem Dur-Stück würden neben dem natürlichen Dreiklang c-e-g auch die Dreiklänge auf die Quart und Quint (Subdominante und Dominante) auftauchen, also f-a-c (F-Dur) und g-h-d (G-Dur). Für a-moll wären das also d-f-a (d-moll) und e-g-h (e-moll). Weil sich aber gerade der natürliche Dominantakkord in moll so holprig anhört, hat man das "harmonische" moll erfunden, bei dem die untere Terz dieses Akkords "erhöht" wird und so ein Dur-Akkord entsteht (e-gis-h). Die entsprechende "harmonische" Tonleiter a-h-c-d-e-f-gis-a hört sich aber auch direkt nach Kirchenmusik an. Taucht dieses gis dann in Deiner Melodie auf:
vielleicht a-moll.
Als Spass kann man zum Beispiel "Alle meine Entchen" anstatt in C-Dur mal in a-moll spielen. Einfach beim a anfangen