Fragen zum Blitzschutz bei Blechdach

Der chaotische Hauptfaden

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uxlaxel
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Re: Fragen zum Blitzschutz bei Blechdach

Beitrag von uxlaxel »

Maschine hat geschrieben: Staberder reinklopfen ist nicht, hier kommt nach 15 cm Humus der Fels der schwäbischen Alb.
Und nun? Wie tief und wie lange müsste die Erdung sein? Oder in Ohm ausgedrückt?
Bohren und doch ein Staberder?
du kommst der sache schon recht nahe. im professionellem falle, z.b. funkturm auf einem felsen (auf dem brocken kann man das in natura bewundern) wird tatsächlich so gearbeitet. man bohrt alle paar meter ein loch in den felsen und versenkt dort einen staberder, welcher mit leitfähigem zement eingearbeitet wird. diese ganzen erder (auf dem brocken ist es ein relativ großes feld und mit einem stahlnetz überzogen, erkennbar an dem schild "Bei Gewitter betreten verboten") sind so verbunden und stellen die erdungsanlage dar.

in deinem falle würde ich auf alle fälle erst einmal ein bandstahl V4A rings um, so tief wie möglich einbauen. die fassade sollte dann an den ecken jeweils mit der erdungsanlage verbunden werden. wenn du unter 10Ω kommst, bist du schon sehr gut bedient. vielleicht hast du die möglichkeit, einen stich in den graben der abwasserleitung mit zu legen, um tiefer zu kommen. ich habe keine ahnung, wie gut leitfähig trockener humus (im sommer) ist.

LG axel
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Maschine
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Registriert: Mo 12. Aug 2013, 18:51

Re: Fragen zum Blitzschutz bei Blechdach

Beitrag von Maschine »

Ah, ok, sorry, habs mir nicht sooo genau durchgelesen.

Ich schätz mal 100 Meter bis zum nächstgrößeren Verteiler.
Nur ob da gescheit geerdet wird? Oder noch geerdet ist,
wenn das nicht abgefault ist, stammt aus den 50ern.

Oszi wäre da, nur will ich eigentlich daraus kein weiteres Projekt starten.
Und ob ich da was sehe wenns nicht blitzt? Andererseits ist das dann auch futsch?


Hi Axel, naja, hier ist alles anders als optimal, 10 Meter bis zur vielleicht möglichen Erde
sind das bestimmt.

Vor 10 Jahren hab ich ums Haus rum das Fundament freigelegt, da noch was
vergraben wäre echt einfach gewesen. Wo war da mein Architekt? Grummel.
Und vom Verteiler hätte ich schräg rausbohren können, so wären das nur 2 Meter gewesen.
Jetzt steht da der Hauseingang drauf, und nebendran ist gepflastert.

Ich will ja nur Überspannung ableiten, und nicht ein direkter Treffer ins Haus mit zig Kiloampere.
Daran will ich lieber garnicht denken. Klar, wenn ich da mit einer zu dünnen Leitung durchs
Haus fahre habe ich ein paar Kilo Kupferplasma wo von der Kabelrinne in die Bude explodiert.
Mist, doch dran gedacht!

Bohren? Leitfähiger Zement? Hmm, doch mit der Hilti den Garten durchlöchern?

Ich glaub, wenn dann frag ich mal so einer hier in der Gegend wo Blitzableiter baut.
Nur wird der mir möglichst viel verkaufen wollen, wie immmer.

M.
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Bastelbruder
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Re: Fragen zum Blitzschutz bei Blechdach

Beitrag von Bastelbruder »

Ich finde die Vorgabe mit den zehn Ohm nicht so falsch, im Fall Kalkfelsen aber total unrealistisch. Einen großflächigen Ring um das Objekt legen so daß das ganze Gebilde aussieht wie ein Hut mit Krempe, dürfte auf der Alb das Optimum darstellen. Wo soll der Blitzstrom denn hin wenn da bloß kaum leitende Kalkstrukturen vorhanden sind? Den Strom auf eine große Fläche zu verteilen ist der beste Weg die Spannungsdifferenz zu minimieren. Und zehn Ohm bei einem Schwachblitz von 10 Kiloampere, das ist doch eine Lachnummer! Staberder in den Felsen zu treiben erinnert mich an das beim Abschreib-Karl entliehene Bild.
SalzErder.png
SalzErder.png (4.45 KiB) 1258 mal betrachtet
Funkamateure haben sowieso komische Ideen. Im Kosmos Elektromann, den ich mit Zehn durch hatte steht "Salzwasser setzt dem Strom einen großen Widerstand entgegen". Das kann ich bestätigen seit ich an der Modelleisenbahn die Schienen-Wackelkontakte mit Salzwasser besser leitend machen wollte. Mit der Hochfrequenz verträgt sich Wasser bloß deshalb, weil es eine relativ hohe Permittivität aufweist, die den Wellen aus fast allen Winkeln eine Totalreflexion bieten kann.

Ich kenne zwei Funkamateure an der Albkante, die hatten das gleiche Erdungsproblem und nur Ausbreitung in die Fläche führte zum Erfolg. Sowohl bei HF als auch bei Blitz-Gleichstrom.
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Bastelbruder
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Re: Fragen zum Blitzschutz bei Blechdach

Beitrag von Bastelbruder »

Ich hab da noch was gefunden. Natürlich nicht aus VDE-Land und in neu-Hochschwäbisch.
http://www.lightningmaster.com/wp-conte ... rticle.pdf
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Edith meint; Doch!
Die Abbildung 5 in der "Hausmitteilung" des Autors wurde offenbar vertauscht, sie soll nicht identisch sein mit Abb.6. Die richtige Abbildung ist die:
singleGndFig5.png
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