Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Der chaotische Hauptfaden

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derrdaniel
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Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von derrdaniel »

Hallo zusammen,

mit der ersten größeren Wohnung käme für mich die Möglichkeit Mini-Bearbeitungsmaschinen anzuschaffen und sie in eines der Zimmer zu stellen. Ich möchte (erstmal) keine Uhrwerke oder Verbrennungsmotoren machen aber ich will mich nicht dauerhaft ärgern. Anwendungsbeispiel wären das Drehen von Lenkerenden oder das Fräsen von Verbindungselementen für Stehlampen. Gibt es hier Erfahrungen mit den entsprechenden Chinageräten?
Als Drehbank sind mir v.a. zwei quasi gleichteure Modelle mehrfach unter verschiedenen Namen untergekommen:
https://www.hornbach.de/shop/Metalldreh ... j8EALw_wcB
oder
https://www.guede.com/cgi-bin/twinkleco ... 5D16777216

Bei der Fräse hat das Internet eigentlich nur eine ausgespuckt:
https://www.guede.com/cgi-bin/twinkleco ... 5D16777216

Hauptaugenmerk sind natürlich der Preis (wobei das nicht ganz so empfindlich ist - 1500 je Gerät wären im Prinzip auch ok) und v.a. die Standfläche. Viel größer darf es nicht werden.

Hat jemand von euch evtl. so eine Maschine oder gibt es evtl. sogar brauchbare Kombigeräte?

Gruß
Daniel
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Raider
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Raider »

Zu den Chinadrehmaschinen hat This Old Tony grade vor ein paar Tagen ein Video rausgebracht.
Irgendwas zerspanen kann man mit den Maschinen auf jeden Fall. Man muss halt die Grenzen kennen.

Wenn man sich diese "Fräs"maschine aus dem Link kauft, Bohrfutter darf man nicht zum Fräsen benutzen, die sind da nicht drauf ausgelegt!
derrdaniel
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von derrdaniel »

Das Video zu der Drehmaschine sieht interessant aus, ich bin gerade dabei. Die Klasse "ganz klein und leicht" bei der Drehmaschine kenne ich von einem Schulfreund von vor 10 Jahren. Von daher wäre für mich noch interessant wie ihr die Unterscheid von der 35kg "Güde" zur 65kg "Holzmann" (Hornbach Link) einschätzt.

Von den Fräsen habe ich gar keine Ahnung. Habe bisher immer nur mit größeren (4-16kW Motor) in der Lehrwerkstatt gespielt, aber das wird wohl kein Vergleich sein. Da wären Erfahrungen noch sehr willkommen. Was ist der Grund dafür, dass alle hier Käsefräsen aus Aluprfilen Bauen? Holzplattenbearbeitung?
Anse
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Anse »

Die China Drehmaschinen wirken erst mal recht ordentlich nach dem Video von This old Tony. Was mich permanent stören würde wäre der Reitstock ohne Hebel und der Werkzeughalter. Ein Schnellwechselhalter ist ein absolutes Muss. Schon wegen der Spitzenhöhe.
Das Vorschubgetriebe ist aber auch ein Witz. Würde ich sofort auf eine elektronische Zugspindel umbauen. Am besten noch mit Spindel-Synchronisierung zum Gewindeschneiden. Oder gleich auf CNC umbauen. Ist aber ein andere Kapitel.
b3170
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von b3170 »

Hallo.

Bei den verlinkten Drehbänken handelt es sich höchstwahrscheinlich um die selben Maschinen, vermutlich baugleich mit der Sieg SC 2. Vielleicht auch mal bei Paulimot, oder anderen Händlern schauen.

Bei diesen Maschinen sollte man es nicht mit der Zustellung übertreiben, ansonsten brechen die Kunststoffräder im Getriebe. Es sind auch Metallzahnräder erhältlich, aber
höchstwahrscheinlich geht der Motor in die ewigen Jagdgründe ein.

Bedenke auch bitte, daß das Zubehör auch noch ein etwas tieferer Griff in die Brieftasche bedeutet.

Mit freundlichem Gruss

Thomas
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ferdimh
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von ferdimh »

Die Käsefräse wird durch einen Trick benutzbar:
CNC!
Das ermöglicht, mit Geduld und übermäßigem Fräserverschleiß auch zumindest Aluminium zu bearbeiten, wenn man nur ausreichend wenig zustellt.
Dass man dann eine Kontur 20 mal fahren muss, ist für den Steuerrechner kein Problem.
Bei der Fräse möchte ich CNC auch absolut nicht mehr missen, stabiler darfs aber immer sein ;-)
Dass die Spindel nur bis 2500 U/min kann, dürfte bei der genannten Fräse das größte Problem darstellen. Die große Fräser werden wegen der Kräfte schwierig sein, kleine wegen der Drehzahl.
Das Futter ist zum Fräsen ungeignet - meins hat das aber noch nicht mitbekommen.
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RMK
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von RMK »

und dann werfe ich mal noch eine andere Idee in den Raum, ich hab ein Kombigerät,
Drehmaschine mit angebauter Fräse - kann alles aber nichts richtig #-)
(in meinem Fall ists eine Wemas AT500, es gibt auch noch die 280er die hat aber
keine Zug/Leitspindel.. wenn man eh auf CNC umrüstet ist das aber fast egal...)

die Dinger gibts immer wieder mal auf ebay Kleinanzeigen.

Vorsicht vor dem Gewicht, das Ding wiegt ~200 Kilo. Ich hätte wohl auch gern
beide Maschinen getrennt, aber hab zu wenig Platz dafür.
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MatthiasK
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von MatthiasK »

Ich habe mir vor fast 5 Jahren die Sieg SX1 als RC-Machines BF5 gekauft (war leider eine der letzten bei RCM). Man kann damit durchaus arbeiten, wichtig ist halt einfach die Qualität des Zubehörs. Wenn die Materialien härter werden, muss man mit dem Vorschub deutlich runter, aber ich konnte damit auch einen Gabelschlüssel flacher fräsen. Fräsen im Bohrfutter oft gut, aber das Bohrfutter kann sich durch die Vibrationen lockern und der Rundlauf ist nicht so gut.

Bei einer Fräsmaschine braucht man nicht ganz wenig Zubehör, verschiedene Fräser, Ausbohrkopf, Messerkopf, Spannzangen, Schraubstöcke, Teilapparate, usw.
Das meiste habe ich auf div. Messen von RDG-Tools und Wabeco gekauft. Jedes Jahr glaube ich, dass ich alles habe und jedes Jahr finde ich auf den Ständen was neues praktisches.

Alle elektrischen Klemmverbindungen musste ich bei mir erneuern, die waren alle verzinnt geklemmt. Das ging etwa zwei Jahre gut...

Noch zum Schluss eine kleine Falle: Das mitgelieferte Bohrfutter benötigt bei mir eine zöllige Anzugspindel (war dabei), alles andere Zubehör natürlich eine metrische. Die neue Spindel musste ich mir dann selbst drehen.
derrdaniel
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von derrdaniel »

wie gut lässt sich mit den Minifräsen Holz bearbeiten? Kann man da mit 5mm Schnittiefe/Zustellung zügig durchfahren oder klappt auch das nicht?
Schrauber
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Schrauber »

Also bei mir läuft eine Wabeco F1200 Fräsmaschine
und dazu eine D6000 Drehbank auch von Wabeco.
Die sind zwar für die Größe etwas teurer als dein Buget aber daür qualitativ hochwertiger.
Dazu kommt die Leistung welche bei 1200W losgeht. Für metallbearbeitung sind die 300-400W
der Chinaböller schon unterdimensioniert.
Deutscher support sowie Fertigung und du kannst die Teile auf einschlägigen Messen anschauen und testen.
Die Messemodelle gibt es dann auch vergünstigt zu kaufen.
Da habe ich meine beiden her.
Laufen seit über 10 Jahren problemlos.
derrdaniel
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von derrdaniel »

ja stimmt, die sehen auch gut aus. Und es gibt welche unter 100kg was Transport usw. deutlich vereinfacht. Die 1,4kW MAschinen brauchen noch keinen Drehstromanschluss, oder? Schmeißen die erfahrungsgemäß Haushaltssicherungen?

Wie ist das denn mit den Morseaufnahmen. Bis zu welchem Durchmesser lässt sich MK2 sinnvoll nutzen?

Wo liegt man denn Preislich mit ordentlicher Werkbank, Maschinenschraubstock, ein paar Schaftfräsern und Fräsfutter preislich? Mit der F1200 für 2500€ ist man wahrscheinlich doch fix über 5000€, oder?

Bei der Drehe sah das Video vom Old Tony für mich gerade noch akzeptabel aus zumal man ja eine (Gewichts/Preis)Klasse nach oben gehen könnte.
Zuletzt geändert von derrdaniel am Mo 24. Dez 2018, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.
jodurino
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von jodurino »

derrdaniel hat geschrieben:ja stimmt, die sehen auch gut aus. Und es gibt welche unter 100kg was Transport usw. deutlich vereinfacht. Die 1,4kW MAschinen brauchen noch keinen Drehstromanschluss, oder? Schmeißen die erfahrungsgemäß Haushaltssicherungen?

Wo liegt man denn Preislich mit ordentlicher Werkbank, Maschinenschraubstock, ein paar Schaftfräsern und Fräsfutter preislich? Mit der F1200 für 2500€ ist man wahrscheinlich doch fix über 5000€, oder?

Bei der Drehe sah das Video vom Old Tony für mich gerade noch akzeptabel aus zumal man ja eine (Gewichts/Preis)Klasse nach oben gehen könnte.
Die F1200 habe ich auch, ist gerade so tragbar, meine D280 von Optimum ist zerlegt für den Transport und noch nicht wieder montiert.
Das Zubehör würde ich nur nach und nach kaufen immer dann wenn man es braucht.
Für Holz sind diese Fräsen nicht so gut geeignet, das mache ich meist alles mit der Oberfräse.
Gut ist es wenn Du einen Workshop besuchst, oder mal einen Urlaubstag auf der Intermodellbau in Dortmund verbringst.

Was genau möchtest Du denn bauen, dann kann man es etwas eingrenzen.

cu
jodurino
derrdaniel
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von derrdaniel »

Meistens fehlen mir irgendwo kleine Verbindungselemente, die ich dann irgendwie hinfrickele. Z.b:
-ein Zwischenstück, zwischen Rahmen und Fahrradgepäckträger. Das konnte ich auch aus Blechen hämmern, schön wäre aber das Fräsen gewesen.
-Oder kleine Kunstspielereien wie ein Kerzennständer o.ä.
-Lenkerenden fürs Motorrad passend drehen
-Einen Halter für
-Langlöcher in ein Stahl-Rechteckrohr machen für den Möbelbau
-Ein Schlüsselkästchen mit Blechen, die in Nuten (Die irgendwie in das Holz müssen) in Hölzern sitzen
-Eine Vertiefung in einem Alu-Klotz um LEDs reinzukleben

Finanziell lohnen wird sich eine Fräse/Drehe wohl niemals, aber es gibt diesen Ich-Will Reflex. Und ich habe keine Lust die Hälfte der Zeit die Maschine zu reparieren. Außerdem schaffe ich es ab dem 30. Lebensjahr wohl nicht mehr die Anschaffung der Maschinen durchzusetzen.
Schrauber
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Schrauber »

Die Maschinen laufen alle mit 230V.
Der MK2 konus ist normalerweise ausreichend für die Fräsergröße die du mit der Maschine vernüftig verwenden kannst.
Einen 120mm Walzenstirnfräser würde ich da nicht einspannen. Dafür sind Führungen und Antrieb doch unterdimensioniert :D
Mein größter hat ne 16mm Bohrung und 50mm Durchmesser. Da musst du bei Stahl schon Geduld mitbrigen, aber es geht.
Für längere Teile könnte man noch eine längern Frästisch nehmen
oder bei der Drehbank einen größeren Spindeldurchlass.
Kostet halt wieder mehr.
Zubehör habe ich mir auch stückchenweise zusammengekauft. Je nachdem wo ich grade günstig
drübergestolpert bin oder es eben gebraucht habe.
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erwin
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von erwin »

Hallo die Drehmaschine dürfte Gleichsein mit einer Rot Werk EDM 300DS sein
Für die gibt es genügend Umbau Anleitungen im Netz und auf meine Tube
Bei mir hat der Motor früh schlab gemacht habe jetzt einen großen DC Motor aus einem Laufband dran und die klemmuter von der Transportspindel hat auch schon das seitige gesegnet
derrdaniel
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von derrdaniel »

Kennt jemand die Optimum Maschinen und wodurch unterscheiden die sich stark von den Wabeco? Die Größe ist Sympathisch, die weiteren sind dann schon wieder recht groß (Antriebsleistung natürlich...). https://www.dittmar-werkzeuge.de/Bohr-F ... ZsEALw_wcB

Die geben vor ein deutsches Unternehmen mit Fertigung in China zu sein, was ja sympathisch ist. Wo fertigt Wabeco? An der angegeben Adresse sieht es nur bedingt nach viel Fertigung aus: https://www.google.com/maps/place/Walte ... d7.2176949
Jannyboy
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Jannyboy »

Hallo,

Die Wabeco sind zwischen Optimum und Weiler einzuordnen. Hatten und sie mal für die Firma angeschaut.

Grüße
Jan
derrdaniel
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von derrdaniel »

Wie sind die Erfahrungen mit sowas: https://www.wabeco-remscheid.de/catalog ... egory/325/
Der mögliche BAuraum ist natürlich recht klein, aber der zusätzliche Platzaufwand für die Fräsfunktion wäre auch winzig.

Gibt es das auch andersherum? Quasi, dass man an der Frässpindel ein Drehfutter anbringt?

Was ist der nächste gute Händler von Karlsruhe aus gesehen?
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Raider
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Raider »

Man beachte auch das ganz frische Video von TOT https://www.youtube.com/watch?v=HYOgmhpBUJs

Die Chinesen bauen da wohl echt Rillenkugellager ein :shock:
Anse
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Anse »

Raider hat geschrieben:Die Chinesen bauen da wohl echt Rillenkugellager ein
Rikulas können prinzipiell auch axiale Lasten aufnehmen. Hängt aber recht stark davon ab ob auch eine radiale Last vorhanden ist.
In Spindellagerungen haben Rikulas trotz dem nicht verloren. Wenn man sie sich mal genauer ansieht merkt man wie wenig Kugel da eigentlich drin sind. Das ist Herstellungs-bedingt. Wenig Kugeln-->geringe Belastbarkeit.
Zerlegbare Lager können mit Wälzkörper gefüllt werden so viel wie halt rein passen und somit können sie sehr viel höhere Belastungen aushalten. Dynamische Steifigkeit ist mit mehr Wälzkörpern natürlich auch besser.
Einfach mal C-Werte von Kugellagern vergleichen:
Rikula 6206: C=20 kN
Kegelrollenlager 30206: C=40 kN

Zu dem kommt noch dazu, dass sich durch eine O-Anordnung von Kegelrollenlagern wie sie von TOT verwendet wurde die Tragfähigkeit noch mal erhöht. So werden üblicherweise auch Radlagerungen ausgeführt.
Thema Kugellager ist ein Wissenschaft für sich.
jodurino
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von jodurino »

derrdaniel hat geschrieben:Wie sind die Erfahrungen mit sowas: https://www.wabeco-remscheid.de/catalog ... egory/325/
Der mögliche BAuraum ist natürlich recht klein, aber der zusätzliche Platzaufwand für die Fräsfunktion wäre auch winzig.

Gibt es das auch andersherum? Quasi, dass man an der Frässpindel ein Drehfutter anbringt?

Was ist der nächste gute Händler von Karlsruhe aus gesehen?
Hallo
Wabeco und Optimum/Quantum und ähnl. bekommen ihre Maschinen alle aus China
Vorteil von Wabeco die Maschinen werden für den Anwender vorbereitet, kaufen, aufbauen und loslegen.

Bei meiner Optimum war kaufen, geliefert bekommen und beim Aufbau die Harzschicht entfernen was damals eine ganze Zeit gedauert hat.
Die Maschinen bekommen in China für den Versand eine Schutzschicht und die macht der Anwender selbst wieder runter, daher der Preisunterschied.
Aber das ist ein Wissen von 2003 da weiß ich nicht wie es aktuell ist wenn man Optimum kauft.

Mit der F1200 und Rundtisch kannst Du auch Runde Teile fertigen, ziemlich genau sogar, war in einer Maschinen im Modellbau beschrieben.
Erst die Fräse dann etwas Zubehör und drei Jahre später (wenn überhaupt) Drehbank wäre die Reihenfolge die ich Dir mit ruhigem Gewissen raten kann.
cu
jodurino

Edit sagt P.S. weil ich es andersherum gemacht habe und eigentlich seinerzeit die meisten Dinge mit der Fräse gemacht habe.
Maschinist
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Maschinist »

jodurino hat geschrieben: Erst die Fräse dann etwas Zubehör und drei Jahre später (wenn überhaupt) Drehbank wäre die Reihenfolge die ich Dir mit ruhigem Gewissen raten kann.
Genau das war auch mein Plan, ich habe vor mehreren Jahren eine Optimum BF20 gekauft und bin eigentlich recht zufrieden damit und arbeite oft daran.
Optimum ist eine Marke der Fa. Stürmer, die sitzen bei mir in der Nähe (in Hallstadt bei Bamberg). Ich hatte mir dort im Laden das Teil angeschaut und einen Maschinenschraubstock und Fräsersatz dazu rausgeschlagen.

Was an dem Ding nicht optimal ist:
- die Pinolenfeineinstellung ist klapprig. gewöhnt man sich dran.
- die Beleuchtung in der Säule ist Mist: ist genau hinter dem Werkzeug, welches Schatten dahin wirft, wo man was sehen will. ich hab mir einen Schwanenhals-LED-Spot angebaut.
- die Knebel für die Tischklemmung sind extrem nervig: sie sind so lang, daß sie beim verdrehen am Tisch anstossen oder (schlimmer) der verfahrende Tisch stösst beim Fräsen an den Knebel und verbiegt den Knebel / bricht ihn ab. Ich hab mir Klappknebel gebaut, damit gehts sehr gut.
- die Drehzahlregelung (analog, mit Poti) ist schlecht bei langsamen Drehzahlen, Drehzahlanzeige fällt manchmal aus.
- die Katalogangabe "geschabte Führungen" ist ein Witz: es hat zwar tatsächlich jemand an den Flächen herumgekratzt, hat aber blos ein mehr oder weniger gleichmässiges Muster hinterlassen. Das hat mit einschaben im Sinne von "genau passend machen" rein gar nichts zu tun.

Man sollte sowas generell nicht zu klein kaufen, besonders wenn man z.b. größere Teile bohren will, kommt man mit der Z-Achse schnell an die Grenze (Bohrfutter + dicker=langer Bohrer + Schraubstock)

Unbedingt nötiges Zubehör, mit einkalkulieren:
- guten Maschinenschraubstock, am Besten mit einem Gleitstein für die Tischnut, damit man nicht jedes mal ausrichten muss (hab ich selbst angebaut)
- gutes Bohrfutter mit MK2 Kegel
- Fräsersatz
- Spannzangenfutter oder Direktspannzangen. Ich hab Spannzangen, die direkt in die MK2-Aufnahme eingesetzt werden.

Bei mir sind dann im Lauf der Zeit noch dazugekommen:
- ein Rundtisch. braucht man für Radien, große Löcher, Teilungen
- ein großes Dreibackenfutter für den Rundtisch, zum Spannen von Rohren, Rundmaterial usw.
- ein kleines Dreibackenfutter mit MK2 Futterflansch zum in die Spindel montieren zum Drehen
- Satz geschliffene Unterlagen
- Satz Spannpratzen (Eigenbau)
- großer Messerkopf zum Planen von Flächen
- Sägedorn mit Sägeblättern
- Messuhr mit Magnetstativ
- diverse Werkzeuge (Senker, Plansenker, Bohrstange usw)

Noch zum Drehen an der Fräse: Plandrehen geht ganz gut, langdrehen eher schlecht. Gleichmäßger Vorschub in Z ist nicht gut möglich, außerdem wandert das Werkstück zur Seite aus, wenn man ein Stück weg ist vom Futter, deshalb wird das nie ganz zylindrisch. Lange Teile gehen eh nicht, weil die Spindel nicht hohl ist und man kein Gegenlager a la Reitstock hat. Aber um mal einen Stopfen dünner zu machen z.B. oder sowas kann man das durchaus gebrauchen.

Zum "richtigen" Drehen und vor allem zum Gewindeschneiden braucht man dann natürlich eine richtige Drehmaschine....
derrdaniel
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von derrdaniel »

Hallo zusammen,

seit ich am Arbeiten bin mahlen die Mühlen noch langsamer. Ich habe mir aber euren Rat zu Herzen genommen und bin auf der Durchreise mal bei Paulimot vorbeigefahren. War sehr interessant. Die F205 https://www.paulimot.de/fraesmaschinen/f205 hat mir am besten gefallen. Ist von der Grundfläche her kaum größer als die kleineren Maschinen, machte einen halbwegs stabilen Eindruck, lässt sich einigermaßen zerlegen, hat zwei echte Gänge und ein Drehstrommotor mit FU ist wohl auch nicht verkehrt. Außerdem gefällt es mir besser wenn man den Fräskopf oben und nicht am Fuß drehen kann. Vom Zubehör her verstehe ich die Beschreibung von "Maschinist" jetzt ganz gut.

Drei Fragen sind geblieben:
-Rundtische: Kann man hier Sinnvoll gegen den laufenden Fräser drehen oder dreht man quasi nur das Werkstück weiter und fräst anschließend in das stehende Werkstück?
-Spannzangen: Wenn man eine Spannzange 9mm und eine 10mm hat wie hier: https://www.paulimot.de/fraesen/spannza ... alu-koffer kann man dann in der 10mm Spannzange auch einen 9,5er Bohrer/Fräser spannen oder geht das nicht?
-Wie laut sind solche Maschinen? Mir ist klar, dass man mit einem Fräser beliebeig viel Lärm machen kann aber jetzt mal im Idealfall angenommen. Ist das grob vergleichbar mit so einer riemengetriebenen Ständerbohrmaschine marke China oder braucht man ständig Gehörschutz?

Mal schauen ob es 2020 wird bis ich die Fräse habe.

Vielen Dank für euren Input und liebe Grüße
Daniel
Anse
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Anse »

derrdaniel hat geschrieben:-Rundtische: Kann man hier Sinnvoll gegen den laufenden Fräser drehen oder dreht man quasi nur das Werkstück weiter und fräst anschließend in das stehende Werkstück?
Was für ein Rundtisch? mit Schneckengetriebe und ordentlicher Spannung sollte das aber nicht passieren. Gibt es genug Beweise auf YT.
derrdaniel hat geschrieben:-Spannzangen: Wenn man eine Spannzange 9mm und eine 10mm hat wie hier: https://www.paulimot.de/fraesen/spannza ... alu-koffer kann man dann in der 10mm Spannzange auch einen 9,5er Bohrer/Fräser spannen oder geht das nicht?
Ist unterschiedlich. Bei denen kann man normalerweise auch Zwischengrößen spannen. Allerdings sollten Fräser mit ungeraden Schaftdurchmessern mittlerweile selten sein. Zum Bohren sind Spannzangen eher Overkill. Da ist ein Bohrfutter eigentlich besser.
derrdaniel hat geschrieben:-Wie laut sind solche Maschinen? Mir ist klar, dass man mit einem Fräser beliebeig viel Lärm machen kann aber jetzt mal im Idealfall angenommen. Ist das grob vergleichbar mit so einer riemengetriebenen Ständerbohrmaschine marke China oder braucht man ständig Gehörschutz?
Das die Lautstärke stark von der Bearbeitungsart abhängt hast du Ja selbst schon bemerkt. Normales Fräsen mit den richtigen Schnittwerden ist nicht so laut, dass man sich nicht daneben noch bequem unterhalten kann. Wenn es anfängt zu vibrieren mach man was falsch. Wie laut die "leichten" Maschinen sind kann ich jetzt nicht genauer einschätzten. Bei Maschinen mit Getriebe ist oft das Getriebe lauter als der Fräsprozess. Vielleicht mal auf YT nach dem Maschinentyp suchen.
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Botanicman2000
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

als Fräse werfe ich diese noch ein

https://www.kami-maschinen.de/werkzeugm ... 0volt.html

gibt es auch in Drehstrom ist dann sogar Günstiger
Anse
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Anse »

Die Kami ist aber nicht günstige mit 1400 € zu 1700 €. Allerdings ist sie auch fast drei mal so schwer, was einen höheren Nutzwert verspricht.
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Alexander470815
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Alexander470815 »

Bei der Kami sehe ich ein Problem mit der Rundsäule.
Damit kann man nicht sinnvoll in Z Richtung zustellen da sich der Fräskopf verdreht, das verhaut einem jegliche Referenz.
Ein absolutes Muss ist m.M.n. ein DRO bei einer Fräsmaschine, Skalenringe ablesen und mitzählen ist einfach nicht schön.

Ich würde darauf achten das es eine Möglichkeit gibt das man mit der Anzugstange das Werkzeug auch herausdrücken kann.
Also nicht jedes mal mit einem Hammer dabei muss damit der Morsekegel wieder raus kommt.
Bei Steilkegel ist es nicht ganz so kritisch.
ch_ris
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von ch_ris »

IMG_20200327_100717.jpg
hab mir einen 80mm rundtisch + spannfuttter gegönnt.
jetzt ist die frage, wie kommt das zusammen.
es gibt einen adapter m14x1 auf 4loch-flansch.
Ich stelle mit das umrüsten aber nervig vor und frage mich ob ich nicht ein zentrales Gewinde (m8 o. m6) in den Teller schneide.
wird das zu unpräzise vielleicht? wirds mit dem 4loch flansch nicht auch ungenau?
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Alexander470815
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Alexander470815 »

Es braucht auf jeden Fall ein Zwischenstück das beide Teile zentriert.
Wie das aussieht kommt jetzt darauf an, der Rundtisch hat doch etwas rundes in der Mitte, das Futter auch.
Das in der Mitte nimmt man zum zentrieren und mit ein paar Schrauben in den T-Nuten spannt man das ganze fest.
Blechei
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Blechei »

Und der Rundlauf muß mit einem Puppitaster eingestellt werden. Danach würde ich den
Adapter nicht mehr abschrauben.
ch_ris
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von ch_ris »

ok, danke.
dann wird's der adapter und nix wird umgerüstet.
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MatthiasK
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von MatthiasK »

Es gibt auch Tische mit drei Nuten. Da passen dann die Futter ohne Adapter.

Ich habe mir diesen gleich zu meiner Fräsmaschine dazu gekauft:
https://www.rdgtools.co.uk/acatalog/New ... -1257.html

Das war vor 6 Jahren auf der Echtdampf in KA, keine Ahnung, warum da "NEW" auf der Seite steht.
Metalfreak
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Metalfreak »

Mir geht es schon länger auf den Keks, dass ich mit meiner billigen Tischbohrmaschine kein Stahl/Edelstahl bohren kann,
weil der Tisch mehr nach unten wandert als der Bohrer ins Werkstück.
Jetzt ist mir auf der Suche nach einer stabileren Variante aufgefallen, dass man mit Fräsmaschinen auch wunderbar bohren kann
und ein paar Sachen planfräsen wollte ich im Laufe der Jahre auch mal. Aktuell ist das Weihnachtsgeld angekommen und warum sich nicht mal selbst beschenken?

Ein Messsystem ist mir sehr wichtig, idealerweise ist das auch schon verbaut.
Ich habe leider nicht wirklich Platz auf dem Boden, daher muss die auf meiner Werkbank stehen
Ambitionen zur CNC habe ich nicht, dafür brauche ich selbst meinen 3D-Drucker doch zu selten

Also was haltet Ihr von einer Optimum MH 22 VD?
Die MH20VD ist mir vom Abstand Spindel->Tisch zu klein und die MH25VD zu teuer.
Ich würde zu diesen fast-rundum-Sorglos-Paket tendieren: https://www.top-maschinen.de/optimum-bo ... &fep=10764
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Alexander470815
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Alexander470815 »

Die "Vario" Maschinen sind mit ihren Gleichstrom Bürstenmotoren leider chronisch unzuverlässig weil zu stark auf Preis optimiert.
In der Zerspanungsbude häufen sich die Threads wo sowas kaputt gegangen ist und am Ende immer ein Umbau auf einen Drehstrommotor + FU dabei herauskommt.

Von daher würde ich etwas nehmen was das Problem gleich gelöst hat.
Ein Wegemesssystem anbauen ist absolut kein Hexenwerk, das kann man auch selber machen und damit einiges an Geld sparen.
Eine BT20 Aufnahme ist ziemlich exotisch, die Auswahl an Werkzeugen ist damit beschränkt und man ist auf wenige Bezugsmöglichkeiten eingeschränkt.
Zum Bohren sind 50mm Pinolenhub auch nicht so großzügig.

Ich würde zu etwas größerem raten.
Sowas in der Richtung hier: https://www.kami-maschinen.de/werkzeugm ... 50-pd.html
Schaltgetriebe und Polumschaltbarer Drehstrommotor, SK30 Aufnahme was gängig ist, viel größerer Pinolenhub etc.
Metalfreak
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Re: Erfahrung Tischfräse/-drehmaschine

Beitrag von Metalfreak »

Danke schon mal für die Einschätzung, damit ist die Optimum raus.
Leider ist deine verlinkte auch raus, 320kg kann ich meiner Werkbank nicht zumuten was wieder einen separaten Stellplatz erfordern würde.
Ich bin jetzt aber durch die Zerspanungsbude auf die Palimot F400-G gestoßen, die ist da ja recht gut aufgenommen worden.
Gibt es auch direkt mit Meßsystem https://www.paulimot.de/Maschinen/Fraes ... Messsystem
was hochwertiger aussieht als das von Optimum.
Vorteilhaft finde ich auch, dass man die laut Bewertungen zum Transport problemlos in mehrere Teile zerlegen kann.
Gibt es da noch andere(bessere) Maschinen in der Gewichtsklasse?
Ansonsten würde ich mir die bestellen
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