Schweißelektroden : Worauf achten ?

Der chaotische Hauptfaden

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Raja_Kentut
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Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Raja_Kentut »

Moin,

nach meinem Brat-Erstlingswerk möchte ich mir für mein DRALEX Eisenschwein passende Schweißelektroden kaufen.
Der kann von 85A - 220A. Ich werde keine filigranen Blechschweißungen machen, es geht darum z.B. Gestelle, Halterungen, Gartengerätereparaturen u. dergl. zu machen.
Ein kurzer Suchmaschinenexkurs zum Thema hat mich erschlagen...
WORAUF sollte ich beim Elektrodenkauf achten ?
tom
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von tom »

..das sie nicht zu alt sind, und immer trocken gelagert waren / sind.
Daffid
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Daffid »

Hallo,

Das Alter und die Lagerung können Stabschweisselektroden beeinflussen. Je nach Hersteller kann man diese im Backofen bei 100°C mehrmals wieder aufbacken.

Ich habe mal dieses Dokument gefunden was mir sehr geholfen hat.
https://www.schweisstechnik-schwalbach. ... stoffe.pdf

Ich würde 2,5er Elektroden ( E42 0 RR 12) nehmen die brauchen Max 110 A da brennt man nicht gleich durch und kann auch gezielt Schweisspunkte setzen. Die Schlacke löst sich relativ gut und das Zündverhalten ist auch sehr gut.

Bei der Auswahl der Stabelektroden ist auch wichtig zu wissen in welche Richtung man schweißen möchte. Fallnaht geht nur bei wenigen bestimmten Elektroden.

Gruß David
Kerko
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Kerko »

Nimm auf alle Fälle keine Elektroden aus dem Baumarkt.

Die hier http://www.kjellberg.de/Schweisselektro ... -blue.html sind sehr gutmütig zu verarbeiten.
Daffid
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Daffid »

Die von mir oben genannten Elektroden habe ich aus dem Fachmarkt bezogen. Marke Oerlikon Bezeichnung Fincord D=2,5

210 Stk. für 76 Euro

Nur so als Anhaltspunkt.
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Gobi
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Gobi »

Es gibt manchmal auch Elektroden mit 2mm, die mag ich eigentlich am liebsten - Nachteil, man kann sie oft nicht auf einmal zuende schweißen, weil sie dann zu heiß werden und anfangen zu tropfen.
Also für den Anfang ist 2,5 Milimeter schon gut.
Fincord usw. sind halt recht teure Elktroden, weil die eine Zulassung haben - das brauchen wir nicht. Aber Baumarkt und gar Supermarkt ist tasächlich oft Mist, diese Unsicherheit willst Du gerade am Anfang beim Üben nicht.
Ich müsste jetzt wirklich naschauen, wie meine aktuell heißen :oops: sind billig und ok.

Sonst sprich mit deinem Schweißfachhändler. Gerade am Anfang solltest Du ein bisschen was verbraten (aber nicht unnötig Geld) um reinzukommen.
Virtex7
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Virtex7 »

Hallo!

Ich kann dir ein paar Böhler EV50 basisch geben, wenn du willst.
Die Dinger kleben zwar gern, aber die Nähte werden schön. Rüktrocknen ist gut möglich, aber auch nötig.

Oder ein paar Universalekektroden zum verbraten und üben.
Durchmesser 2,5 bei beiden, EV50 hätte ich auch in 3,2mm da.

DC kann der Kasten?


EDIT: von den Billokram kann ich auch nur abraten. Gedacht ich wär zu dumm zum schweißen, aber inzwischen schiebe ich das auf die Elektroden.

Gruß,
Philipp
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RMK
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von RMK »

Virtex7 hat geschrieben: DC kann der Kasten?
das kann der mit Sicherheit NICHT. :-)

Edit:
versuchs mal hier:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-nue ... k0l6810r20

noch zwei Tips - wenn Du grade keine Zeit oder Lust auf den Backofen hast, mit geringstem Strom die Elektrode ans Werkstück
halten und warten bis sie dampft... (nicht glühen lassen!!)
Vermutlich ist Dein Monster dafür aber schon zu kräftig.

und für den Anfang würde ich den Strom eher "zu hoch" einstellen, bis Du das mit dem Zünden und gleichmässig zuführen
etwas geübt hast....

Viel Spass! :)
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Raja_Kentut
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Raja_Kentut »

vielen Dank erstmal!
Also anfangen mit "Markenware" - Empfehlung?
Erstmal viel Strooom
Woran merke ich das die Dinger getrocknet werden müssen ?
andreas6
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von andreas6 »

Elektrode ans Werkstück antippen und dort halten. Fängt die Umhüllung an zu dampfen, ist sie zu feucht. Notbehelf: So bleiben, bis der Dampf entwichen ist. Besser ist allerdings das Durchtrocknen im Ofen.

MfG. Andreas
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Durango
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Durango »

Wichtig ist, welche Einschaltdauer der Eisenhaufen bringt.
Sollte mal mit einem Kaufhaus-Billigteil einen Zaun schweißen.

Es ging, nur nach einer Elektrode war Pause angesagt.

Bei den Elektroden gibt es viele zu kaufen.
Man unterscheidet zw. Rutil und Basis umhüllt. Trocknen ist immer wichtig.

Entscheidend ist der Startvorgang. Hat der Trafo eine Drossel oder gibt er sogar Gleichspannung raus ?

Wenn jemand noch ein Paket Edelstahl-Elektroden aus dem Werftbereich brauch, bitte melden.

73 Manfred
Zuletzt geändert von Durango am Mo 21. Jan 2019, 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Toni
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Toni »

Raja_Kentut hat geschrieben:vielen Dank erstmal!
Also anfangen mit "Markenware" - Empfehlung?
...
Ich bin / war auch Anfänger und komme mit Phönix blau 2,5mm gut zurecht. Habe allerdings auch keinen Vergleich zu anderen Markenelektroden...
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Hightech
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Hightech »

Eine gute Schweißelektrode erkennt man daran, das sich die Schlacke beim Schweißen selbst von der Naht hebt ;)

Ich hab da echt ein Paket im Keller das ist schon ewig alt und leicht feucht gewesen, aber die schweißen wie von selber :)
Hab ich mal von Flohmarkt geholt.

Da kannst du 2/3 von abhaben wenn du möchtest.
TDI
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von TDI »

Blechei (?) empfahl mir mal „Stino grün“.
Die hießen 6043 wenn ich mich richtig erinnere
Blechei
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Blechei »

Stimmt, Stino steht für Stinknormal und meinte zB Thyssen grün.
Sind allrounder und damit für uns Universaldilettanten genau richtig.
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Gobi
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Gobi »

Die ich gerade habe sind von MTC und heissen MT-RR billig und gehen.
Hightech hat geschrieben:Eine gute Schweißelektrode erkennt man daran, das sich die Schlacke beim Schweißen selbst von der Naht hebt ;)
Das ist wohl eher ein Zeichen für eine gelungene Naht!

@73 Manfred: auf alle Fälle, wenn die sonst keiner will. Allerdings keine 3,25er das kommt bei mir zu selten. Edelstahl Elektroden lassen sich besonders gut schweißen!
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Durango
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Durango »

Wegen der Anfragen war ich der Werkstatt auf Forschungsreise:
2mm dick, 30 cm lang, von Fontargen ( https://www.schweisshelden.de/media/pdf/e_138_mo.pdf )

Müßten ca. 100 Stück vorrätig sein.

Solche Schwarz/Weiß Elektroden sind eigentlich immer ideal bei Reparaturen.

Wer sich im Netz umschaut, findet solche bis zu 4mm.

73 Manfred
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Joschie
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Joschie »

Ich würde zu keiner Basischen Elektrode greifen da diese zum einen mehr Übung benötigen als auch ganz ehrlich gesagt bescheiden zu verschweißen sind.

Ansonsten, wie geschrieben nimm ne Thyssen grün oder greife zur einfachen Orlikon Overcord (eine Standart Wald-und-Wiesen Elektrode für'n Bau).

Ach ja, und nimm die nicht zu dünn, 2,5 oder 3,25er sind die standart Werte. 4, 5 und 6mm liegen zwar bei mir zu hauf im Keller, werden aber nur ganz wenig benötigt.

Grüße
Josef
ando
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von ando »

Moin,

von wegen der Feuchtigkeit:

Ich schweiß selten und bewahre mien Elektroden daher in einer Bundeswehr Munitionskiste auf.
Da passen die stehend rein und ich kann die grad benötigte rausziehen.

Der Vrteil von den Ksiten ist, das sie sich Luft und Wasserdicht vershcliessen lassen. So bleiben die Elektroden lange Zeit Trocken.

Ich benutze welche von Würth. Die sind nicht so toll.
Dannhabe ich mal Oerlikon "gelb" geschenkt bekommen. Ur Alt, aber die gehen gut.

Und dann hab ich noch so ein paar Spezial Dinger, die ich mal zugestekct bekommen hab. Für Edelstahl und für doofe, die schweissen echt gut. Sind Blau, Fincord heißen die glaube ich. Die Naht schimmert golden.

Ando
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Freak
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Freak »

Wie schon genannt:
Thyssen/Phönix grün
Thyssen/Phönix blau
Oerlikon Overcord
Oerlikon Fincord
und eigentlich für Edelstahl, teuer, aber gehen total knorke auf allem:
Thermanit HW
Relativ universell verwendbar in 2.5mm. Eventuell eine kleine Packung 1.6 für Bleche um 2mm.
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tschäikäi
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von tschäikäi »

Standardelektroden für Baustahl und niedrig legierte Stähle sind rutilumhüllt und meistens gelb markiert.
Mehr braucht man eigentlich für die einfacheren Sachen nicht zu wissen.
2 bis 2.5mm wurde ja schon erwähnt. Dünner ist besser, dann wird die Gefahr des Löcher- brennens geringer. Wenn du durch Kellerfeuchte schlecht zündfähige Elektroden hast: einfach vorm Zündversuch fpr 5 bis 10s aufs Werkstück drücken. Wenns dann nimmer dampft sind se trocken. Phoenix grün hab ich auch. Die sind super, aber für Baustahl Overkill.
Gruß Julian
Profipruckel
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Profipruckel »

Freak hat geschrieben:Wie schon genannt:
Thyssen/Phönix grün
Thyssen/Phönix blau
Oerlikon Overcord
Oerlikon Fincord
Na ja, Phönix grün ist so ein Modell, was heiß geht und bei geringer Materialstärke gnadenlos durchpfeift. Die Fincord ist etwas zahmer, aber auch immer noch ein heißer Typ mit feinem Übergang.

Beiden gemeinsam ist, dass sie zwar gut aussehen (können), aber heftig aufhärten und eine schlechte Zugfestigkeit aufweisen.

Kettenraucher sind mit der Overcord glücklich, als Cellulose-umhüllt qualmt sie heftig, für Fallnähte definiert bei sehr geringen Anforderungen.

Ich habe Fincord und Citorex im Regal. Die Citorex zündet schlecht, die Nähte werden grobschuppig, aber sie hat wenig Tendenz zum Löcher ziehen und ist z.B. für Zugdeichseln und Kesselbau zugelassen.

Also, wie immer: Es kommt drauf an, was man machen will und noch viel mehr, wie viel Erfahrung und Gefühl man hat.
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Gobi
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Re: Schweißelektroden : Worauf achten ?

Beitrag von Gobi »

Wenn wir schon drüber sprechen, mal nebenbei:
ich hab hier einen ziemliche Menge von ungelabelten Elektroden aus DDR Produktion. Das sollten eigentlich "Titan W" werden, ganz eindeutig zu erkennen, gleiche Form bis hin zum Karton. Aber sie gehen nicht! Was kann an den Dingern eigentlich schief gehen?? Und nein, sie sind nicht nass.
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