Elektrische Bügelsäge für Metall, Altanteil 95%

[Paul]

Bei meinen aktuellen Basteleien muss ich hin und wieder kleinere Stahl und Alu Teile durchsägen. Von Hand ist das mühselig und mit der Flex nicht sehr genau und mit viel Dreck und Funkenflug verbunden. Ich möchte mir deswegen eine elektrische Bügelsäge bauen. Anregungen gibt es im Internet und insbesondere auf YouTube zu genüge.

Besonders gut gefällt mir ein kommerzielles Modell, das auf den Namen Kasto Junior hört. Das Ding wird leider auf Ebay für ca. 250 € gehandelt.

RMK aus dem Forum hat so eine und mir geraten, die Bohrmaschine durch einen geeigneteren Motor zu ersetzen und die Umwandlung der Dreh- in eine Linearbewegung irgendwie besser umzusetzen. Außerdem hat die Säge 200mm Sägeblätter, deutlich besser wären die handelsüblichen 300mm Sägeblätter.
Ich habe hier einen Getriebemotor aus einer DDR Wäschemangel und möchte mir jetzt eine kleine einfache Säge bauen. Das Ganze soll möglichst ohne Schweißnähte auskommen und am Ende ansehnliche Sägeschnitte ermöglichen. Die Geschwindigkeit spielt dafür keine Rolle. Ich halte euch hier und auf meinem Blog auf dem Laufenden.

https://pauls-werkstatt.blogspot.com/2019/01/saege.html

Wer noch gute Ideen oder Anregungen hat – Immer her damit!

[RMK]

auf Kleinanzeigen gibts grad eine für 180 und eine weitere, sogar mit Winkelanschlag, für 200.

aber ich hab Dir ja versprochen noch die Maße abzunehmen und auch Fotos "ringsum" zu machen - kommt noch...
leider hat es in der Werkstatt grade schnuckelige 4°C

Edit: noch ein Hinweis, das Ganze ohne zu schweissen zusammenzubauen wird - wenn es stabil werden soll, und das
ist eindeutig Pflicht - aufwendig. Ich würd da wenigstens einen Rahmen schweissen. Die Kasto hat einen Rahmen
aus Alu-Druckguss, und das nicht ohne Grund...
wie schnell läuft denn der Getriebemotor? ich hätt auch noch einen Scheibenwischermotor, der intern bereits
eine oszillierende Bewegung erzeugt - spart vermutlich eine aufwendige Mechanik...

[Gobi]

ich möchte die Bastelfreude nicht schmälern, aber vorab grundsätzlichr Fragen:
- warum nicht was gebrauchtes? Propeller will gerade so was in amtlich loswerden
- warum keine Bandsäge? Wäre deutlich universeller

Die Schubladenführung ist zu schwach - was auch immer du damit vor hast. Mach doch mal ein paar Handskizzen, bevor Du loslegst - nachher meckern find ich auch immer doof.

[RMK]

ich vermute für "amtlich" fehlts an Platz, und auch eine Bandsäge ist nicht so schön kompakt...
und eine Bandsäge in der kompaktgrösse wird auch kompliziert.

[Finger]

Was spricht gegen Schubladenführungen? Lief bei mir Jahrelang: https://www.fingers-welt.de/gallerie/ei ... /saege.htm

[Gobi]

kann jetzt nicht erkennen wo du die verbaut hast, ich sehe nur massive Alu Profile.

Ich möchte fast wetten, bei den alten Sägen ist das einfach einen gleitende Fläche, oder? Früher wollte ich auch immer überall Kugellager verbauen, dabei ist ein Gleitlager und ein guter Schluck Öl oft sinnvoller und auch präziser. In die Richtung habe ich gedacht...

Edit: ich habe übrigens ein lustiges Buch zum Thema mechanische Richtungswandlung usw. in diesen Sägen war oft ein Getriebe verbaut, das langsam vor und schnell zurück fährt - gar nicht so schwierig, soll ich mal suchen? Ist allerdings für dieses Projekt etwas übertrieben, ausser Du hast Bock!

[ESDKittel]

Zweites Bild rechts unten.

[Gobi]

Ah, ok - jetzt habe ich auch den Film gefunden - ich bin ja schon still

[Paul]

Danke für alle Antworten. Ich baue meistens doch relativ kleine Sachen und möchte mir keine vollwertige Metallwerkstatt einrichten. Deswegen kommt eine richtige Bandsäge auch nicht in Frage. Mir haben die vielen Videos auf YouTube von sehr kleinen Metallsägen sehr gut gefallen.

Ich habe jetzt mal eine Zeichnung gemacht bin drauf und dran einfach mal anzufangen.

[Nello]

Boah! Mit der Hand gezeichnet! Und wie schön! Hömma! Gibt's das noch!

Also, wenn Du so gut basteln kannst wie Du zeichnest, dann wird die Rickeracke ein Klopper. Einfach mal anfangen? Na klar, mach!

[Anse]

Mal noch ein Gedanke von mir. Eigentlich müsste das Sägeblatt beim Rückhub immer leicht abgehoben werden. Sonst wird das Blatt in kürzester Zeit kaputt sein. Hab aber bisher noch keine robuste Lösung erdacht um dies zu bewerkstelligen. Bandsägen umgehen das Problem elegant durch das Endlosband.

[Propeller]

Eigentlich müsste das Sägeblatt beim Rückhub immer leicht abgehoben werden. Sonst wird das Blatt in kürzester Zeit kaputt sein.

Das ist sogar wichtig! Ich hatte mal eine hydraulisch angetriebene Bügelsäge, wo das wegen Luft im System nicht hinhaute. Das Ding hat die Blätter im Nu getötet!
Bei dem mechanischen Teil, was noch bei mir rumsteht ist das Ganze über einen simplen Exzenter geregelt. So würde ich das an Deiner Stelle auch machen. Er kann direkt auf der Kurbelwelle laufen.

[Paul]

Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Wie könnte man das realisieren? Ich hatte den Eindruck, dass die meisten Eigenbauten ohne auskommen. Bsp: https://youtu.be/8CdRztw8CzU?t=290

Danke für das Lob.

[Anse]

Das ist sogar wichtig! Ich hatte mal eine hydraulisch angetriebene Bügelsäge, wo das wegen Luft im System nicht hinhaute. Das Ding hat die Blätter im Nu getötet!
Bei dem mechanischen Teil, was noch bei mir rumsteht ist das Ganze über einen simplen Exzenter geregelt. So würde ich das an Deiner Stelle auch machen. Er kann direkt auf der Kurbelwelle laufen.

Weißt Du gerade welcher Hersteller? Hab so was noch nie gesehen. Der Sägentyp ist in der Industrie auch nicht mehr so verbreitet. Für den Privatgebrauch sehe ich sie aber als gute Option da die Blätter recht günstig sind.

[RMK]

die Kasto hebt nix an. arbeitet das (spezielle) Sägeblatt in beiden Richtungen?
werd es mir mal angucken....

[Propeller]

Das waren beides jeweils DDR- Maschinen. Bei der, die noch im Messykabinett steht kann ich morgen mal nach dem Namen gucken.

PS: Bei der Umsetzung ist doch eigentlich nicht viel dabei: Ein Exzenter auf der Kurbelwelle, der den Sägebügel beim Vorhub aushebt...

[Anse]

Ok, DDR Firmen sagen mir leider nichts mehr.

die Kasto hebt nix an. arbeitet das (spezielle) Sägeblatt in beiden Richtungen?
werd es mir mal angucken....

Das wäre echt interessant. Ein Bidirektionales Sägeblatt.
Ist OT aber mir ist gerade aufgefallen, dass die Firma Kasto gerade im Nachbardorf ist.

[RMK]

okay, es ist ein gewöhnliches Sägeblatt - falsch gedacht....

[Gobi]

Schöne Zeichnung, eine schnelle Skizze hätte gereicht - ich sehe da noch ein paar Sachen. Die Zug Stange würde ich nicht so filigran machen - schon richtig, wenn sie wirklich nur auf Zug belastet wäre, aber es gibt auch klein Klemm Situationen - gut, dann ist allerdings die Frage, wer nachgeben soll. Bei der Konstruktion könnte es sein, das beim zurückschieben das Sägeblatt so wie so angehoben wird

EDIT: geht das überhaupt, wenn der Motor nicht mitschwenkt??

Ich finde die Schubladenführung so immer noch schlecht, improvisiere das doch mal - ich gehe davon aus, es wackelt wie ein Kuhschwanz.

[RMK]

es gibt Schwerlastführungen für Schubladen, die sind eventuell spielarm genug - besser wäre aber tatsächlich eine Führung aus zwei Silberstahlstangen
(Drucker?) nud den entsprechenden Gleitstücken...

[Raider]

Wenn man's mit ner Nocke löst müsste der Motor mitgeschwenkt werden. Ich bin grad am Überlegen ob's das bringt wenn man die Kurbelwelle intelligent anordnet um die vertikale Kraftkomponente der Zugstange auszunutzen.

[Gobi]

Wenn der Motor nicht mitkommt, macht die Mechanik ein bisschen was sie will denke ich, entweder der ganze Arm wird angehoben oder die Säge bewegt sich, oder beides... das wäre mir zu unkalkulierbar. Theoretisch könnte man genau das ausnützen, vorwärts Last auf die Säge, rückwärts Last weg - aber wie will man das kalkulieren?

[Finger]

Bei meiner ging das tadellos ohne anheben. Jahrelang...

[RMK]

wie gesagt, die Kasto macht das auch nicht...

[Paul]

Dann werde ich es wohl erstmal ohne das Anheben probieren und jetzt in die Werkstatt verschwinden. Ein Freund hat mir ein super Teil mitgebracht. Eine Linearführung, die schon einige Jahre 300mm Wafer hin und her gefahren hat. Ich denke, die wird alle Probleme mit zuviel Spiel beheben.

[Paul]

Ich habe viel geschafft. Leider ist die Umwandlung der Drehbewegung in eine lineare Bewegung recht holprig und das Pertinax-Zahnrad gibt bei jedem Rucken ein Spänchen ab. Nicht so schön. Ich würde versuchen noch eine Schwungscheibe einzubauen und mit der Drehzahl weiter runter zu gehen. Hat jemand noch andere Vorschläge?

https://www.youtube.com/watch?v=oYXTGsE ... e=youtu.be

[daruel]

Brems das Gerät mal ein wenig, da wird jede Stichsäge neidisch bei der Hubzahl

[Paul]

Ich werde mal probieren, den Motor etwas langsamer laufen zu lassen.

Edit: ich habe übrigens ein lustiges Buch zum Thema mechanische Richtungswandlung usw. in diesen Sägen war oft ein Getriebe verbaut, das langsam vor und schnell zurück fährt - gar nicht so schwierig, soll ich mal suchen? Ist allerdings für dieses Projekt etwas übertrieben, ausser Du hast Bock!

Das würde mich jetzt schon interessieren. Wäre nett, wenn du das mal raussuchen könntest.

[Paul]

https://www.youtube.com/watch?v=kkZs0R2 ... e=youtu.be

Sägt schon das Ding. Diesmal am Stelltrafo mit etwas reduzierter Spannung, was bei einem Kondensatormotor aber kaum zur Drehzahlreduzierung beiträgt, sondern nur den Schlupf vergrößert und das Drehmoment reduziert. Keine besonders schöne Lösung. Ich werde wohl die Übersetzung ändern müssen.

Wo würdet ihr geeignete Zahnräder kaufen? Ich würde bei Mädler bestellen. Gibt es noch etwas schnelleres oder günstigeres?

[Raider]

Versuch mal dein Pleuel länger zu bekommen, das macht viel zu viel Winkel.

[Gobi]

hattest Du nicht Getriebemotor gesagt??
DIe Verzahnung ist bestimmt zu fein. hier mal ein erster Scan, heute abend mehr:

Und die Zwinge.... traust dich nicht die weg zu nehmen?

[Gobi]

so, da dürfte für jedem Geschmack was dabei sein:

Das Bild aus dem ersten Beitrag dürfte Dein Ding sein - einfach zu bauen und die Geschwindigkeit des hin und her ändert sich glaube ich nur durch versetzen des unteren Drehpunktes

[tschäikäi]

Hallo, wenn das unbedingt Schubladenführungen sein müssen, würde ich wenigstens zwei parallel nehmen.
Ansonsten wackelt das beim Sägen wie Sau und verklemmt sich dauernd.
Ich würde auch (mal von der ersten Zeichnung ausgehend), den Motor höher, bzw. die Säge tiefer setzen.
Alternativ (wenn ich deine Fotos auf dieser Seite betrachte) kannst du auch einfach das Pleuellager auf der Säge tiefer setzen,
möglichst nah ans Sägeblatt damit.
So wie gezeichnet drückt das stark schräg gegen die Führung statt in Längsrichtung der Säge.
Es gibt billig fertige Getriebemotoren, z.B. wenn man nen Akkuschrauber schlachtet.
Dessen Drehzahl kann man dann mit einem weiteren Zahnradpaar reduzieren um auf etwa 1,5 bis 2 Hübe pro Sekunde zu kommen,
die würde ich aus dem Bauch raus mal als guten Wert ansetzen. Alles was drüber geht, sorgt für Rumhüpfen der Maschine auf dem Tisch
und kaputte Sägeblätter.

Was auch wichtig ist, ist der richtige Schnittdruck aufs Werkstück. Wenn da nur das Gewicht der Säge+ deren Hebel auf dem Werkstück aufliegt,
hüpft das ein bisschen, aber wird nicht sägen. Du solltest dir eine Feder zum Runterziehen besorgen, die du dann passend stark spannst.
Weiter ist ein hydraulischer Dämpfer sehr zu empfehlen. Ich habe das mal bei der Restaurierung einer Bandsäge so gelöst:
doppeltwirkenden Pneumatikzylinder mit dünnflüssigem Öl gefüllt und die beiden Anschlüsse des Zylinders mittels Drossel "kurzgeschlossen".
Entweder bekommst du irgendwoher nen kleinen Zylinder, oder du baust ne Reibraddämpfung wie sie z.b. in antiken KFZ verbaut waren.
Das sind im einfachsten Fall Scheiben aus Holz oder Leder, die aufeinander gepresst werden.
Gruß Julian

[Andreas1960]

Ich hab 2 Parallele Stahlstangen als Führung benutzt. Die Säge läuft dann über Kunststoffbuchsen. Diese Konstruktion hält bestimmt schon 10 Jahre. Unten habe ich einfach eine handelsübliche Bügelsäge angeschweisst. Der Sägeschnitt sieht aus wie plangeschliffen. Angetrieben wird das durch einen alten WM Motor + Untersetzung. Angetrieben wird die Säge über einen Exzenter. Und der Druck wird durch das Motorgewicht erzeugt. Es gibt allerdings keine Vorrichtung um das Sägeblatt beim Rückhub abzuheben. Ich vermisse das aber auch nicht, da das Sägeblatt eigentlich ewig hält (wenn kein V4A geschnitten wird)
Hab hier im Moment nur dieses Bild, weil es ist mir zu kalt um in die Werkstatt zu gehen

[Paul]

Ich habe mal wieder gebastelt und versucht ein Schneckengetriebe zu bauen und ein Schwungrad zu montieren. Leider immer noch nicht zufriedenstellend, weil die Bohrung durch das Messingzahnrad nicht zentrisch ist.

[Tesla]

Ich habe hier noch eine Güde Montagebandsäge rumzustehen. Die sägt auf der vertikalebene schief, braucht wogl neue Kugellager an der Bandführung. Vom Format her ist die ähnlich kompakt wie deine Frickelsäge. Hättest du da Interesse dran? Geht zum Fricklerkurs raus, da ich eine Kaltkreissäge angeschafft habe.

[daruel]

Falls er kein Interesse hat, wäre sie vielleicht etwas für mich.

[Paul]

Danke für das freundliche Angebot. Ich bin jetzt mit meiner Bastelei auf einen grünen Zweig gekommen. Ich berichte demnächst. Jetzt brauchen die Prüfungen viel Zeit.

[Matt]

Quelle eblogx.com

[Paul]

Um das Projekt langsam abzuschließen - hat jemand einen Maschinenschraubstock zuviel?

[Paul]

Ich habe die Säge fertig gestellt und bin zufrieden damit.

https://pauls-werkstatt.blogspot.com/2019/01/saege.html