Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Der chaotische Hauptfaden

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Gobi
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Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Gobi »

Hier mal eine Ansammlung von diversen Schärfhilfen.
Einerseits bin ich wohl zu doof oder ungeschickt freihand eine gute Schneide anzuschleifen (was eigentlich durchaus mein Anspruch war), vorallem zeigt sich wie schnell und präzise man doch mit Hilfen schleift.
Großen Respekt an alle, die es freihand hinbekommen!

So, hier folgt der nächste Streich - das wolle mal ausprobiert werden:
scharfhilfe.jpg
Im Bild ein Behaubeil, das ich nicht gut scharf bekommen habe, kein Wunder die Klinge ist gewölbt und rund.
Die Spannvorrichtung für die Steine ist recht universell gehalten, das hat aber den Nachteil, das die Steine nicht ganz definiert drin sind - d.h. man muss bei jedem mal umspannen den Winkel neu einstellen - ich mache das mit der Winkelwage rechts unten im Bild. Leider ist es auch so, daß der Winkel der Rückseite des Steines nicht genau stimmt. Entweder muss ich da noch nachbessern, oder es ist eine Option - wenn nämlich die feinere Seite leicht steiler steht, gehts noch schneller!
Ansonsten habe ich versucht das Ding so einfach wie möglich zu halten.
Erste Versuche mit runden Bildhauer Eisen habe ich auch schon gemacht - das geht, muss ich aber noch ein paar Aufspannungen basteln.
Sehr gut gehen stabile Messer, biegsame Küchenmesser brauchen noch einen Support - auch da muss ich was gebaut werden.
Unterm Strich zeigt sich, schleifen mit 2 nicht zu feinen Körnungen, dann rausnehmen und dann freihand fein abziehen - super Ergenis ! Den feinen Stein noch extra einzuspannen macht dann doch zu viel Mühe und lohnt nicht.
Zuletzt geändert von Gobi am So 10. Mär 2019, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Gobi
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Gobi »

Aus dem anderen Thema:
Gobi hat geschrieben:Bei mir ist das Problem eher, das ich beim Schleifen ins Schaukeln komme, was ich daran sehe, daß meine Schneiden gerne leicht gewölbt sind. Dann schleife ich nach, oft aber an den falschen Stellen usw. - uneffektiv.

So sieht das Teil jetzt aus:
https://www.fingers-welt.de/phpBB/downl ... p?id=20535
Ich hatte das Ding für 25° konzipiert, will ich allerdings 30° schleifen, sitze ich vorne schon mit dem Holz auf - im Grunde genommen sind die Kugellager etwas zu klein.
Der Winkel ergibt sich daraus, wie weit die Schneide rausschaut - deshalb gehört unbedingt noch eine kleine Lehre dazu, denn der Winkel ist weniger wichtig, sondern daß er jedesmal gleich ausfällt. (einfach, weils dann viel schneller nach zu schleifen ist)
Ich muss mich doch noch etwas mit dem Thema befassen, die aller einfachsten Lehren sind im Prinzip so wie meine (nur die mit den Rädern aussen finde ich schwachsinnig) was zum Geier machen die teueren dann noch großartig anders?
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Propeller
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Propeller »

Moin,
bei mir steht auch noch ein angefangenes Schärfgerät herum, wo ich seit bestimmt 2 Jahren nicht dazu gekommen bin, einen vernünftigen Halter zu konstruieren.
In die runden Ausschnitte des einen Halters hatte ich 3 dicke Neodymmagnete reingedrückt und überrascht festgestellt, daß sie gemeinsam kaum Haltekraft hatten, wenn man z.B. ein Messer drauflegt. Auch unterschiedliche Ausrichtung der Magneten brachte nichts.
Jedes Mal, wenn ich wieder was zu schärfen habe ärgere ich mich wieder, daß das Ding noch nicht fertig ist und dann ist doch wieder was anderes wichtiger. :roll:

Bild

Ich habe ja noch einen nagelneuen, 60cm großen Sandstein, den ich mir mal aus Schweden mitgebracht habe. Da wollte ich auch immer einen langsamen Getriebemotor dranspaxen und mir ein universelles Schärfgerät bauen. Zeit müßte man haben...
andreas6
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von andreas6 »

Gib Deinen drei Magneten hinten eine eiserne Grundplatte mit wenigstens halber Magnetdicke. Dort fehlt der magnetische Rückschluss, ohne den ist der Magnetkreis wesentlich schwächer. So etwas lernt man beim Generatorbau...

MfG. Andreas
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Propeller
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Propeller »

Das werde ich probieren.
Interessant ist es trotzdem: Ein einzelner Magnet ist von Hand kaum vom Messer abzubekommen. Alle drei zusammen halten gefühlt weniger. Stellt das Messer keinen magnetischen Rückschluss her?
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Sterne
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Sterne »

Dadurch das du mit 3 Magneten und dem Messer vermutlich 2 magnetische Kreise baust, teilt sich die Kraft des mittleren Magneten auf beide Kreise auf. Also mein erster Versuch wären 2 Magnete mit Eisen für den Rückschluss.
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Gobi
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Gobi »

Ich würde die ganze Sache mit den Magneten lassen und einfach unverselle Spannpratzen verwenden - im Fall eines Messers ein Blech mit Schraube. Selbst wenn das mit den Magneten klappt, geht es doch nur bei ganz flachen Schneiden.

Das Teil ist doch so gut wie fertig sonst!? Vergiss das mit dem Getriebemotor, das brauchst Du nicht. Gut, wenn jetzt eine Schneide grundsätzlich falsch ist, dann dauerts (oder man geht wirklich erst mal an den Schleifbock) - genau das will man ja aber in Zukunft vermeiden.

EDIT: viele benutzen in den Schärfgeräten ja diese Diamant Platten, was bestimmt Sinn macht - mich machen nur die gigantischen Preisunterschiede stutzig. Jeman schon Erfahrungen gesammelt?
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Später Gast
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Später Gast »

Also ich hab vor ner Weile auch mal versucht, mir sone billich-Tormek Variante zusammenzuklöppeln. Was dabei rausgekommen ist, ist gerade so bescheiden, dass es noch einen gewissen Nutzen hat, sodass es nicht weggeschmissen werden kann, sondern im Weg rumstehen muss. :roll:
Es hat den Kosenamen Eichhörnchenreck bekommen. Winkeleinstellung passiert nach Augenmaß.
Gemessen an der Grottigkeit™ des gesamten Aufbaus sind die Ergebnisse ganz passabel. :P :lol:
Mein Hobel spuckt 1A Späne aus. Nach der groben Bearbeitung im fake-Tormek folgt aber auch noch Grat abnehmen und Abziehen mit feineren Steinen u. ggf Abziehleder.
Für Bohrer hab ich nix, mach ich von Hand. Mit Ergebnissen "besser als stumpf"...

Mein Fazit: was fertiges kaufen macht definitiv Sinn. :o
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bastelbjoern
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von bastelbjoern »

Dann muss ich mich auch outen.
Ich hab eine Woodstar und das Tormek zeug.
Bilder muss ich nachreichen muss erst freiräumen... :D
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Toddybaer
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Toddybaer »

ich dachte immer, an den Flanken vom Schleifstein schleifen ist unter Strafe verboten?
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Finger
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Finger »

Was dabei rausgekommen ist, ist gerade so bescheiden, dass es noch einen gewissen Nutzen hat, sodass es nicht weggeschmissen werden kann, sondern im Weg rumstehen muss.
Wundarbar, you made my day. Ich grüble schon seit Jahren über ein Schärfgerät für zweischneidige Fräser nach.... XYZ-Mechaniken liegen schon zwei Stück herum, aber mir fehlt die rechte Idee....
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Gobi
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Gobi »

@Toddybaer:Fragt sich immer, ob jemand da ist, der einen straft. :mrgreen:

Jetzt musste ich doch mal Werksspinage bei Tormek machen, nachdem alle davon schwärmen.

wirklich schlau!: https://www.tormek.com/germany/de/zubeh ... ehstaehle/

dann aber schon nicht mehr ganz so einfach: https://www.tormek.com/germany/de/schle ... n-svd-185/

und hier gehts dann langsam ins Absurde: https://www.tormek.com/germany/de/schle ... ne-messer/

Aber, ja - schönes System/Maschine! Warum baut ihr Euch das nicht einfach genau so nach? Die entscheidenen Sachen sind wirklich simpel.

@Später Gast : "Eichhörnchenschreck", was für ein geiler Name!
@Finger: ja diese ganzen Fräser/ Senker/ Gewindeschneider Sachen.... da suche ich auch noch nach Lösungen. Wäre bestimmt hilfreich, man könnte sich was abschauen.
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Später Gast
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Später Gast »

Toddybaer hat geschrieben:ich dachte immer, an den Flanken vom Schleifstein schleifen ist unter Strafe verboten?
In Gobis erstem Link das Vorschaubild vom zweiten Video zeigt deutliche Schleifspuren an der Flanke vom Schleifstein. Wenn sowas sogar beim Hersteller gemacht wird, scheint es nicht so wild zu sein. Und wie Gobi schon sagte, wo kein Richter, ... :twisted:

Und das horizontale Reck (zum Turnen für Eichhörnchen, nicht etwa zum Erschrecken, wir sind doch tierlieb ;) ) würde ja auch ermöglichen an der "richtigen" Seite zu schleifen. Die durch die runde Form des Steins entstehende Hohlkehle macht es nur schwerer den Schneidwinkel abzuschätzen, deswegen nehm ich meistens die Flanke. Sone Einstellehre sollt ich mir noch dazubasteln*, dann wird das am Ende noch n richtig nützliches Werkzeug. :shock:
Gobi hat geschrieben:Aber, ja - schönes System/Maschine! Warum baut ihr Euch das nicht einfach genau so nach? Die entscheidenen Sachen sind wirklich simpel.
Dachte ich auch. Simpel my ass, der Teufel steckt im Detail. Am originalen Tormek ist ne solide Halterung mit nem abgewinkelten Arm dran. An den billigen Nassschleifern gibts nix derartiges und man muss sich ne Halterung ausdenken. Und dann ist man relativ zügig an dem Punkt wo alles total kompliziert wird, obwohl es doch eigentlich so einfach sein müsste. :evil:



*wieder nix gelernt ich Hornochse. Fertig kaufen und glücklich sein sollte ich das. Wird also nicht passieren. :lol:
D2O
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von D2O »

Habt ihr Gedanken zum Unterschied in zwischen Schärfen am runden Stein vs. am gestütztem/ungestützen Schleifband?

Ich stelle mir das Einstellen vom Winkel bei der runden Scheibe als deutlich schwerer vor als am Band. Schwerer im Sinn von benötigt höhere Genauigkeit.

Hat vielleicht sogar schon jemand hier einen Adapter von Schleifbock auf Band gebaut?
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Gobi
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Gobi »

Das macht die oben verlinkte Schablone: beim runden Stein interessiert sozusagen nur der Anfang und das Ende der Schneide - dadurch ist der Winkel genügend definiert, das es dazwischen rund ist, spielt keine Rolle.
jodurino
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von jodurino »

Hallo
diese PDFs kennt ihr schon?
Friedrich Kollenrott:
http://www.woodworking.de/schaerfprojek ... -01-25.pdf

http://www.woodworking.de/schaerfprojek ... -09-25.pdf

http://www.woodworking.de/schaerfprojek ... -10-12.pdf

Mir geht es aber auch so, man zeigt es mir dann kann ich das 6 Wochen lang, dann bin ich wieder ein halbes Jahr mit dem Haus oder dem T4 beschäftigt und es ist alles vergessen.
cu
jodurino
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Finger
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Finger »

Würdest du die PDFse ins Wiki verfrachten?
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Gobi
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Gobi »

Wow, danke - das nenne ich mal ausführlich! :shock:
jodurino
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von jodurino »

Finger hat geschrieben:Würdest du die PDFse ins Wiki verfrachten?
würde ich glatt machen, aber wenn ich von der Seite:

https://www.fingers-welt.de/home.htm auf Wiki klicke lande ich wieder bei: https://www.fingers-welt.de/

liegt wohl daran das ich hier an diesem Rechner nix im cache habe?

cu
jodurino
andreas6
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von andreas6 »

Der Link ist falsch, nimm diesen.

Unter Internes/Wichtige Hinweise gibt es auch einen Link, der funktioniert.

MfG. Andreas
D2O
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von D2O »

Habe gerade gesehen, dass auf dem gleichen Server (http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/) auch noch eine Anleitung zum Messer schärfen vom gleichen Autor liegt. Hier zur Vollständigkeit:

http://www.woodworking.de/schaerfprojek ... -07-29.pdf
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Gobi
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Gobi »

Hab mir mal alles Ausdrucken und binden lassen (11€) das wars mir wert

Die Anleitungen sind schon sehr interessant, allerdings bin ich aktuell auch etwas frustriert. Ziehklingen "schärfen" funktioniert immer noch Null, aber das Schlimmste ist die Methode um die Steine selbst abzuziehen und seine Ansicht, daß sie 100% gerade bleiben müssen. Das scheint mit doch absurder Aufwand... ich will aber auch nicht widersprechen, ich weiß es ja nicht besser. Keine Ahnung, ob ich mir jetzt auch noch 3 Klinker einschleife.... WAS NOCH!? :roll:

(ausserdem scheint es wirklich so, wie im Text beschrieben, das mit die Kugellager der Schärfhilfe einen Stein kaputt gemacht haben, sprich, so verdichtet, das er nicht mehr schleift. Seufz und Doppelseufz)
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RMK
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von RMK »

der wird doch nicht durchgehend verdichtet sein und nicht mehr schleifen?
versuch nen Millimeter runterzubekommen von dem Stein, notfalls mit Nasschleifpapier auf
einer Glasplatte...
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Geoschreiner
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Geoschreiner »

Hi,

nachdem ich auch relativ viele Handwerkzeuge schärfen darf, erlaube ich mir auch mal ein paar Anmerkungen aus meiner Erfahrung:

- Die meisten "Schärfhilfen" halte ich für unnötig, besonders für das reine Abziehen und für Küchenmesser. Mit nur wenig Übung und etwas Nachdenken kommt man auch so weiter.
- Wenn man gerade Schneiden und plane Spiegelseiten haben will, sind plane Steine unabdingbar.
- Statt Klinkern oder Abrichtblöcken nehmen Handwerksbetriebe auch gerne mal den Kantenschleifer mit einem stumpfen Band, das geht dann ziemlich fix. Trägt halt mehr ab.
- Ich schleife alle Schneiden an der Tormek und ziehe bei geraden Schneiden auf dem Stein freihand ab (mehrfach, bis es zu lange dauert, dann wird wieder geschliffen). Der Hohlschliff erleichtert das Abziehen immens. Die Spiegelseite der Stemmeisen ist das aufwendigste Kapitel, wenn die nicht passt.
- Küchenmesser bleiben mit Wetzstahl sehr lange fit, Abziehen geht auf einer harten Filzscheibe mit Polierpaste super. Allerdings sollte man da mit dem Kopf bei der Arbeit sein - nur im Gleichlauf arbeiten, sonst kann es passieren, dass das scharfe Messer irgendwo in Richtung Schärfer fliegt und entsprechende Verletzungen verursacht. Damit ist nicht zu spaßen.
- Der genaue Winkel ist eigentlich ziemlich egal, da kommt es nicht aufs Grad an. Beim Nachschleifen sollte man den Winkel relativ genau treffen, um Zeit und Material zu sparen.
- Man kann auch Stemmeisen usw. auf Doppelschleifern schärfen - eine ordentliche Scheibe (idealerweise EK weiß, K60-80), immer sauber abgerichtet + eine passende Vorrichtung + vorsichtiges Arbeiten mit wenig Druck machen das möglich. Nassschleifen ist natürlich komfortabler und einfacher. Von iseli gibts auch eine Topfschleifmaschine, ist aber nicht ganz billig: http://www.stechbeitel.ch/ und https://www.youtube.com/watch?time_cont ... QivJQZmhB4
- Und schließlich: Man muss aus dem Schärfen keinen Fetisch machen, die Werkzeuge sollen wieder scharf werden. Das muss zwar sauber sein, aber auch da darf man durchaus rational denken und arbeiten.

Bohrer und Drechselbeitel schleife ich freihand am Doppelschleifer. Das geht ganz gut und reicht mir für meine Zwecke. Wenn es um hohe Präzision geht, sollte man sich wohl eine Bohrerschleifmaschine zulegen oder sehr viel Übung haben.

Von Hand komplett schärfen würde ich nie machen, weil mir das zu viel Arbeit ist. Ich will ja mit dem Werkzeug schaffen und nicht nur Werkzeugpflege betreiben.

Bzgl. der angesprochenen zweischneidigen Fräser und ähnlichem: Sitrnseitig können die meines Wissens auch auf Stichelschleifmaschinen geschliffen werden. Manuelle Werkzeugschleifmaschinen gibts immer wieder erstaunlich günstig gebraucht zu haben, die können dann je nach Zubehör auch die Umfangsschneiden bearbeiten, aber ich lass das meinen Schärfdienst machen. Für die paar Euro pro Werkzeug habe ich perfekte Schneiden und ebensolche Rundlaufgenauigkeit.

Gruß und viel Erfolg beim Schärfen!
Blechei
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Blechei »

Noch meine 2 Cent dazu:
Ich halte nichts von Wetzstählen, wie sollen die ohne Schleifkörper auch schärfen??
Ich nutze (für Küchenmesser) Wetzkeramiken, sehen aus wie Wetzstähle sind aber ein
sehr feiner (15000er) Schleif"stein".
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Bastelbruder
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Bastelbruder »

Dem gewöhnlichen Messer-VERbraucher ist doch geholfen wenn damit geschnitten werden kann. Und die Haupteigenschaft mit "schar" anfängt. Außer mit dem Einzelbuchstaben "f" kann der Begriff auch durch die Silbe "tig" ergänzt werden. ;)
D2O
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von D2O »

Blechei hat geschrieben:Noch meine 2 Cent dazu:
Ich halte nichts von Wetzstählen, wie sollen die ohne Schleifkörper auch schärfen??
Naja, die Theorie ist ja, dass der Wetzstahl kein Material abträgt (schleift), sondern den umgeklappten Grat an der Klinge wieder aufrichtet.
Ob das so stimmt, weiß ich nicht. Gefühlt bringt es was.
Dass die Fleischer das immer noch machen, ist entweder ein gutes Beispiel von Cargokult und Placebo oder ein Zeichen von Nützlichkeit. Oder beides ;) .
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Gobi
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Gobi »

Der Punkt ist halt: ich meine auch, das Schärfen sollte eigentlich relativ zügig gehen, nur dafür muss der Kram in Ordung sein und man muss sicher wissen was man tut, das macht mir den Einstieg etwas schwierig. Oft habe ich einen Kombination aus "verbeulten" Steinen und versaubeutelten Eisen und da kann man dann wirklich verzweifeln, bis man mal dahin kommt, wo das eigentliche Schärfen anfängt.
Lediglich mein Abziestein ist wohl ganz gut. Der im PDF beschriebene Schärfplatz ist bestimmt super, aber so was kann ich mir jetz hier nicht auch noch einrichten!
Gröbere Steine bekommt man mit Schleifpapier kaum mehr abgerichtet, das ist sofort hin. Für die "Steinpflege" muss also noch eine Lösung her.
Oder ich muss mir doch so einen Tormek o.ä. kaufen und nur von Hand abziehen, wie Geoschreiner schon schrieb. Eigentlich hatte ich gehofft ohne auszukommen.
So oder so, freihand abziehen geht tatsächlich besser als ich dachte, wenn erstmal die grundsätzliche Geometrie der Schneide hergestellt ist UND die Spiegelseite wirklich ok ist. Trotzdem rasiert nicht alles was ich schärfe, da fehlt mir noch was.

Wetzstähle haben meines Wissens eine ganz andere Funktion, sie stellen bei einem im prinzip scharfen Messer im wieder einen winzigen Grat am dünnsten Punkt der Schneide auf, der dürfte unter einem Mikroskop wie eine Säge aussehen und genau das will man in dem Moment auch.
Edit: hat D20 schon so beschrieben
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Geoschreiner »

Ich denke schon, dass die Wetzstähle etwas bringen. Kaum ein größerer gewerblicher Anwender (Zerlegebetriebe usw.), bei dem wohl zT sogar im Akkord gearbeitet wird, wird nur zum Zeitvertreib mit dem Wetzstahl in der Gegend herumwedeln. Selbst verwende ich aber auch einen Diamant-Wetzstahl, der schleift eigentlich. Aber auch den sollte man regelmäßig benutzen, sonst bringt das nichts.

@Gobi: Ich gebe dir vollkommen Recht, mit versaubeutelten Eisen macht das Ganz keinen Spaß und dauert ewig. Sobald aber die Spiegelseite passt, ist zumindest bei Stemmeisen das Schlimmste erledigt. Falls du einen Bandschleifer hast, kann man den natürlich auch zum Schärfen verwenden. Ganz besonders vermurkste Stemmeisen habe ich auch schon mit der Flex+Fächerscheibe grob hergerichtet, aber da sollte man schon sehr genau aufpassen, was man tut. Egal wie, diesen ersten aufwändigen und anstrengenden Schritt muss man hinter sich bringen, um dann sauber arbeiten und zügig schärfen zu können.

Die Rasiermesserschärfe ist zwar toll, aber nicht immer nötig. Zugmesser und Äxte brauchen das nur in Sonderfällen, ein Schrupphobeleisen braucht das nie.
Wenn die Schneiden geometrisch genau sein sollen, nehme ich immer einen Stein (harter japanischer Wasserstein, trägt sehr zügig ab) zum Abziehen (Hobeleisen, Stemmeisen), ansonsten hilft, gerade bei Messern, die besagte Polierscheibe schon sehr effizient weiter. Aber auch bei den (Küchen-)Messern braucht (zumindest im Hausgebrauch und nach allem, was ich weiß) man für die wenigsten Anwendungen wirkliche Rasiermesserschärfe. Man sollte sich da nicht verrückt machen, wenn man "nur" scharfe Werkzeuge will.

Natürlich kann man das bis zum Exzess treiben, das mag ich auch niemandem madig machen. Aber es gibt auch diverse Abkürzungen bzw. Möglichkeiten, schneller zu einer scharfen Schneide zu kommen.
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Gobi »

Rassiermesserschärfe deshalb, weil ich z.B. meine Hobel nicht so scharf bekomme, um Stirnholz befriedigend zu hobeln. Mag aber auch sein, ich weiß noch ganz andere Dinge nicht, ich bin ja kein Tischler.. :roll: Mir fehlt noch das rechte Gefühl, freue mich sehr, wenn die Flächen schön glatt werden - und dann >>splitter<< bricht mir wieder irgendwo eine Ecke ab....

Ich habe heute mit ganz guten Erfolg (nachdem ich entsetzt mit einem Klinkerstein probiert habe) meine Batterie von Steinen gegeneinander gerieben und zwar so grob nach der im PDF beschriebenen "3 Klinker Stein Methode" ich hatte den Eindruck, das geht gut - lasst mich das mal eine Weile probieren.

Ein Halter für Hobeleisen wie beschrieben war auch schnell gebaut und bringt deutlich mehr als ich erwartet hätte! Man kann sich am Körper ganz gut eine Stelle merken, z.B. die Gürtellinie und hält dadurch sehr gut den Winkel.
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Gobi »

zugegeben, die Sache eskaliert etwas: eigentlich sind Holzhobel nicht so mein Ding, als ich aber eine ganze Kiste voll mit wirklich speziellen Hobeln für 25 Euro angeboten bekommen habe, musste ich zuschlagen.
Einer von den kleinen Rackern ist auf den ersten Blick ganz normal. Aber, er wurde in seinem langen Leben nicht nur mehrfach repariert und mit einer Hartholzsole versehen, sondern auch auf Doppeleisen (also mit Spanbrecher) umgebaut.
Trotzdem wollte er nicht wirklich gut Hobeln. Ich hatte schon das Gefühl, das das Hobelmaul viel zu groß ist - dieser sehr, sehr aufschlussreiche Film hat mich darin bestärkt:
https://www.youtube.com/watch?v=c0N5pV8N1H0
Also 2mm Messingblech angefertigt, daß die am stärksten strapazierte Stelle verstärkt und gleichzeitig das Maul verkleinert:
HobelReparatur.jpg
Das Resultat ist großartig!
Leute, ich kann nur raten, wenn ihr was mit Holz macht, befasst euch mit dem Thema - es lohnt sich. Ich hab mir gleich noch einn Schrupphobel geschliffen - innerhalb von Minuten verpasst man schon mit diesen 2 Hobeln sägerauem Holz eine hochglänzende Oberfläche. Vergesst Maschinen, vergesst vorallem Schleifpapier!
Zuletzt geändert von Gobi am Di 23. Apr 2019, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von video6 »

Hobeln fetzt mache ich viel zu selten.
Holz ist ein toller Werkstoff nur leider nix was draußen lange überleben soll,ohne nicht mit Farbe oder anderen Sachen ersäuft zu werden.
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Re: Schärfhilfen

Beitrag von Gobi »

Ich tue mich immer noch schwer mit Holz, weil mit das Gefühl fehlt - diese kleinen Splitter die am Ende abbrechen z.B., das hast Du bei Metall halt nicht. Ich weiß selbst nicht, wo die ganze Reise hingehen soll - ich bin da so reingeraten, eben übers Schärfen. Ich hab vorallem das Problem, das sich Metall und Holzarbeiten nicht gut vertragen.

Lärche z.B. hält übringens auch draussen sehr lange.
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Später Gast »

Nochmal zur Wirksamkeit von Wetzstählen, Keramik- und Diamantbesetzte Modelle haben ja unstrittig Abtrag und müssen funktionieren. Bei Stahlmodellen kommt es auch auf die Riffelung an. Es gibt sehr grob geriffelte Modelle, welche mit feiner Riffelung und welche ganz ohne. Meiner ist fein geriffelt und verrichtet ganz hervorragende Dienste.

Bild
Bild

Hier ist mein Lieblingsmesser, das ich, seit ich es besitze, (>10Jahre) ausschließlich mit dem Wetzstahl geschärft habe. Man kann deutlich erkennen, wo der Wetzstahl immer angesetzt wird, da hat sich ne Kehle in der Klinge gebildet.
Weiters interessant ist, dass ein Mitbewohner das Messer mal unachtsam in der Nähe des Gasherds abgelegt hat, und dadurch die Schneide geschädigt wurde. (Anlassfarbe) Ich hoffe man kann es auch den Bildern erkennen, aber in echt isses ziemlich deutlich, der Abtrag an den geschädigten Stellen ist stärker und die Rundung der Klinge hat Beulen bekommen. Müsste ich wohl mal ran demnächst, es fängt an mich beim Schnippeln zu stören...
Bild
Bild

Ergo: Auch ein stählerner Wetzstahl :roll: nimmt Material ab. :idea:
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Hightech
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Hightech »

Mein Lieblingsmesser ist ein
https://www.windmuehlenmesser.de/produkt/petty-kirsche/
Damit schneide ich fast alles, auch der Weißkohl oder der Hokkaido-Kürbis haben dem nichts entgegen zu setzen, obwohl das Messer eigentlich zu kurz ist. Es geht aber durch.

Das schärfe ich nach am Wetzstahl, wenn ich glaube es ist an der Zeit.
Es gibt auch Leute, die schärfen ihr Messer jedes mal vor dem Schneiden, das halte ich für Wichtigtuerei.

Wenn man ein Messerfetisch hat, dann braucht man natürlich für jede einzelne Arbeit ein spezielles Messer.
Ich komme mit dem Petty und dem kleinen Klassik-Gemüsemesser aus.
Die bleiben auch sehr lange scharf, nur in de Geschirrspüler dürfen die nicht.
Die Klingen sind angenehm dünn, die Spalten das Schnittgut nicht.

Wenn es mal wirklich ganz schlimm kommt, schleife ich die Messer am Bandschleifer und bringe sie in Form, auf dem Wetzstein abgezogen, ist dann alles wieder in Ordnung.
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Schmiddla
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Schmiddla »

Ich benutze zum Schärfen meiner Messer nur den Wetzstahl, habe da einen relativ feinen von F.Dick. Auch meine Messer sind von Dick und auch Sanelli. Die Dick sind aus den Serien Superior und Ergogrip, bzw. Vorgänger. Die Dinger habe ich teilweise seit Jahrzehnten, und sind vom Schliff her noch recht gut. Wenn uch Messer von Freunden bekomme, die wieder auf Vordermann gebracht werden müssen, verwende ich nur meine Wasser oder Ölbanksteine, nie Bandschleifer oder Schleifständer. Den Feinschliff mache ich nass mit einem Degussit Bankstein. Die sind zwar schweineteuer, gehen aber nur kaputt, wenn sie runterfallen. Für unterwegs nutze ich den Taschenwetzstahl von Dick,damit bekommt man sogut wie jedes Messer, auch Wellenschliff, wieder scharf. Prinzipiell gilt für mich: so wenig Materialabtrag vom Messer wie möglich,das ist eigentlich nur mit dem Stahl erreichbar, da hier sehr wenig vom Grat abgenommen wird. Bis man ein gutes Messer so weit abgenutzt hat, das es einen Grundschliff benötigt, vergehen bei guter Pflege mit dem Stahl Jahrzehnte. Die meisten Messer, die ich so in die Finger bekomme, brauchen meist nur eine Behandlung mit Wetzstahl. Es gibt aber auch Messer, die aus ungeeignetem Material gefertigt wurden, die bekommt man zwar auch scharf, verlieren aber die Schärfe sehr schnell wieder. Die kann man direkt in die Tonne kloppen.
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Propeller
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Propeller »

Wenn es nicht so weit weg wäre würde ich mir das Ding holen.
Das schön langsam laufen lassen und die passenden Werkzeugführungen basteln...
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Gobi
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Gobi »

Ein letztes Wort zu den hölzernen Hobeln: Nachdem ich jetzt die ganze Kiste Hobel aufgearbeitet habe, ändere ich komplett meine Meinung. Metall Hobel schienen mir auf den ersten Blick viel sinnvoller und schöner. Das würde vielleicht auch stimmen, wenn man hochwertige Teile in die Hand bekäme - die "billigen" oder zu Schanden gerittenden, haben so jakelige Verstellmechanismen, das es auch keinen Spaß macht - diese Teile zu verbessern ist recht schwierig. (zölliges Linksgewinde usw.) Was "in gut" kostet dann auch 200€ aufwärts.

Hobel aus Holz bekommt man heutzutage nachgeworfen, sie lassen sich gut und mit einfachen Mitteln instand setzen und sogar einfach modifizieren. Das Einstellen mit dem Hammer kam mir erst steinzeitlich vor, funktioniert aber, mit etwas Übung seit 1000 Jahren tadellos - so what?

Planhalten der Steine: ich benutze jetzt einfach einen feinen, billigen Stein, wie man ihn zum schäfen von Sensen nimmt und ziehe damit regelmäßig meine Steine kurz ab - meiner Meinung nach völlig ausreichend. Die Steine gerade zu halten ist aber wirklich wichtig, nur der Aufwand, der oben im PDF beschrieben ist, ist mir einfach zu krass.
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Geoschreiner
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Geoschreiner »

Finde ich super, dass das bei dir klappt und du auch mit den Holzhobeln klarkommst. :)

Die Idee mit dem Sensenwetzstein ist vielleicht gar nicht so blöd, sofern da keine groben Körner in die feinen Steine eingelagert werden. Könnte "man" mal probieren.
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Gobi
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Gobi »

Ich hab nicht den Eindruck, daß das passiert. Ist halt die Frage, wie gerade ist/bleibt der. Aber nach der 3 Steine Theorie, könnte das ja klappen - bzw. man muss den dan gelegentlich auch mal abrichten
Azze
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Azze »

Ich denke nur, dass das nicht allzu lange hält. Die Sensensteine sind nach meiner Erfahrung relativ weich und nutzen sich schnell ab. Wenn man darauf einen harten, aggressiven Stein abrichtet, wird also vermutlich eher der Stein den Abrichtstein abrichten
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Propeller
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Propeller »

Ob es sich wohl lohnt, sich so ein Ding anzuschaffen und sich die Halterungen im "Tormek-Stil" dazu selbst zu bauen?
Ich meine, bei der Lagerung der Schleifscheibenwelle und der Werkzeughalterungsaufnahme dürfte vermutlich selbst für die Chinesen nicht allzuviel falsch zu machen sein. Skeptisch bin ich nur ein wenig, was die Drehzahlregelung anbelangt. Mein Vater hatte mal eine kleine chinesische Fräsmaschine, wo die Regelung anscheinend ein einfacher Dimmer war. Dadurch hatte der Motor keinerlei Drehmoment mehr wenn man ihn runterregelte und die Drehzahl brach bei der geringsten Belastung komplett ein. Vermutlich ist das hier auch so ähnlich gelöst.
Aber selbst, wenn man was daran umbauen muß erscheint das Ding noch interessant.
Was meint Ihr?
daruel
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von daruel »

Das Ding gibts von Scheppach für grad mal 85. Wenn man eh die Drehzahlregelung selbst machen würde, sollte das auch tun.

https://www.ebay.de/itm/Scheppach-Nass- ... 1438.l2649
Phyro
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Phyro »

Son Ding hab ich mir mal zugelegt: Nicht so dolle. Vor allem der montierte Stein ist nicht so der Knaller.
Ich bin bei normalen Nass-Schleifsteinen (die Blöcke fürn Handbetrieb) gelandet. Für Hobelmesser und Stechbeitel mit Führungshilfe, Messer Freihand.
Die Lederscheibe zum Abziehen taugt grundsätzlich, aber das kann man aus nem Motor, MDF-Scheibe und Leder auch flott und günstig selber machen.
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Propeller
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Propeller »

Das was ich gefunden habe ist aber ein völlig anderes Gerät als das von Scheppach. Von der Marke hatte ich auch noch nichts brauchbares in der Hand.
Azze
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Azze »

Phyro hat geschrieben:Die Lederscheibe zum Abziehen taugt grundsätzlich, aber das kann man aus nem Motor, MDF-Scheibe und Leder auch flott und günstig selber machen.
Bei einer MDF-Scheibe brauchst du gar kein Leder mehr. Polierpaste direkt auf die Scheibe und damit abziehen: Perfekt!
daruel
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von daruel »

Propeller hat geschrieben:Das was ich gefunden habe ist aber ein völlig anderes Gerät als das von Scheppach. Von der Marke hatte ich auch noch nichts brauchbares in der Hand.
Wo siehst du denn da so einen gewaltigen Unterschied?

Das Scheppach nichts tolles ist, weiß ich selbe. Ob irgendeine Noname-Chinamaschine aber dann besser ist, sei auch mal dahingestellt.
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Geoschreiner
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Geoschreiner »

Alte Scheppach Nassschleifer sind andersfarbige Tormeks oder deren Kopien, die auch qualitativ in Ordnung sind. Scheppach ist wohl insgesamt vom nahezu reinen Hersteller (in D) zum überwiegenden Importeur mutiert. Deshalb ist die Qualität, die unter diesem Namen verkauft wird, sehr unterschiedlich. Ich habe selbst ein paar Maschinen von denen und kann mich kaum beklagen - die sind aber auch schon etwas älter.

Das blaue Ding würde ich mir nicht antun, das mit Drehzahlregelung wohl auch kaum und stattdessen das Geld in gute Wassersteine und/oder eine passende EK-Scheibe für den Doppelschleifer investieren.
Bevor ich mir sowas nixiges kaufe, würde ich es eher selber bauen. Das geht vermutlich sogar ziemlich primitiv mit einem Holzkorpus, einer sehr einfachen Lagerung der Welle (Kunststoffbuchsen oder gar nur mit Öl gesättigtes Hartholz?)) und einem beliebigen Antrieb (Riemen, Reibrad, Getriebe, was eben greifbar ist). Warum Geld für etwas ausgeben, das für den Preis gar nicht gut sein kann?
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Gobi
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Gobi »

Das Problem ist ja auch, das man nicht weiß, was taugt der Stein, passt die Körnung usw. Und soo billig finde ich es gar nicht, da kann man auch noch ein bisschen sparen und gleich was "richtiges" kaufen.
Ich überlege ja auch, aber braucht man so was überhaupt? Ich meine, wieviel Messer wird man schleifen wollen? Denn so ein Ding sollte man dann auch wirklich für nichts anderes benutzen...

Weiß jemand was ein solcher Stein kostet, von dem man sagen kann, der ist gut?
Azze hat geschrieben:Ich denke nur, dass das nicht allzu lange hält. Die Sensensteine sind nach meiner Erfahrung relativ weich und nutzen sich schnell ab. Wenn man darauf einen harten, aggressiven Stein abrichtet, wird also vermutlich eher der Stein den Abrichtstein abrichten
ist eher umgekehrt - mein Sensenstein ist recht hart und die Abzeisteine sind vergleichsweise weich
Gernstel
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Re: Schärfen, Schärfhilfen und scharfe Sachen

Beitrag von Gernstel »

Kennt noch jemand Belgische Brocken? Ein sehr weicher Stein, mit dem sich mit Aufwand recht gute Resultate erzielen lassen. Ich suchte eine einfachere Lösung und probierte verschiedene Schärfhilfen von 20...40 Euro aus. Die haben schon geschärft, aber die ursprüngliche Schärfe, mit der eine Tomate ohne einzudellen direkt geschnitten werden kann, war damit nicht herzustellen.

Schärfsets für 80 Euro - also bitte, wenn ich alle paar Monate mal ein Messer nachzuschleifen habe, das lohnt sich nicht. Zumal man da offenbar auch noch zusätzliche Steine für optimale Ergebnisse erwerben sollte und der Preis dann plötzlich eher bei 120 Euro lag.

Ich fand meine Lösung in einem Leder-Streichriemen mit einer Schleifpaste, mit der der Grat perfekt zu beseitigen ist. Ist ein Messer stumpf, ziehe ich es ein- bis dreimal darüber und kann wieder Tomaten mit Leichtigkeit schneiden.

Auch das kann eine Wissenschaft sein - siehe hier: http://messer-machen.de/schaerfen/schae ... paste.html

Doch ein Set aus einem Lederriemen und Schleifpaste für 13 Euro hat das Problem für mich endgülig entschärft - oder vielmehr das Gegenteil. :)
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