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Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 5. Mär 2019, 19:42
von Fritzler
Der durchfließende Strom wird durch den Widerstand der Saite selbst und durch die anliegende Spannung begrenzt.

Wie lang wird denn der aufgerollte Draht?
14,7R und 1 meter länge hätten eben 14,7R.
Bei 5V würden dann 360mA durchfließen, is doch noch handlich.

Also doch Spannungsteiler, das flache Metallband ist der Abehmer, also quasi der Chleifer des Potis.
Ein Ende der Saite bekommt GND und das andere Ende xy Volt.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 5. Mär 2019, 20:07
von xoexlepox
Geiles Konstrukt! Ich bin immer wieder überrascht, welch kreative "Maschinen" hier erdacht werden.
... der Strom muss wohl noch irgendwie begrenzt werden?
So wird es zumindest beim Formant (und sicherlich auch bei vielen anderen Entwürfen) gemacht: Dort speist eine Konstantstromquelle eine Kette von gleichen Widerständen, und an den Verbindungspunkten wird per Tastaturkontakt die Spannung abgegriffen. Der Vorteil bei dieser Konstruktion ist, daß es egal ist, wie viele Tasten gedrückt sind. Du erhältst immer nur den Spannungswert der untersten Taste. Die Schaltung dazu findest du in dem weiter oben verlinkten "Formant Buch". Für deinen Ansatz musst du ggf. die Bauteilwerte für etwas höheren Strom anpassen, da deine "Widerstandsleiter" wohl etwas niederohmiger wird.

Edith fragt: Was benutzt du eigentlich als "Wickelkern" für deine Saiten? Das sollte ja deutlich hochohmiger sein als der Widerstandsdraht, den du dort draufwickelst, denn sonst schließt es ja den Wickel "innen" kurz?

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 5. Mär 2019, 21:15
von Gobi
Innen ist einfach eine Nylon Gitarrensaite, ob es da noch etwas "Kleber" oder so braucht, muss ich sehen - ich glaube aber nicht. Aber schon allein deswegen darf es nicht zu warm werden :roll:
Was ich bei der Konstruktion erst mal übersehen hatte, war daß das andere Ende der Saite zum Wickeln auch angetrieben werden muss (auf dem Foto nicht zu sehen)

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 11. Mär 2019, 20:08
von Gobi
Heute kam Flachdraht an und ich hab gleich mal losgewickelt - sieht so aus, als ob das gut geklappt hat :shock: . Je nach Länge, die die Saite dann bekommt, werde ich bei ca. 90 Ohm landen.

Bitte helft mir jetzt mal einen Tongenerator ais den vielen Schaltungen auszuwählen, ich kann da nichts beurteilen.
Meine Anforderungen an das Ding wären:

-VCO (Tonhöhe später auch zusätzlich noch manipulierbar, zB. Tremolo u.ä.)
-stimmbar
-triggerbar (bisschen unklar: was schaltet den Ton an und vorallem aus? - z.B. später bei "Nachklingen")
-die 90 Ohm sollen nachher einer oder zwei Oktaven entsprechen (Spreizung einstellbar?)
-Tongenerator sollte mindestens eine Oktave nach oben und unten umschaltbar sein
-Ich meine eigentlich, daß Rechteck reicht - Pulsweite einstellbar wäre aber gut

(hab ich was vergessen?)

Die Schaltung sollte möglichst übersichtlich und "verstehbar" sein.... hm, ich will ja was dabei lernen und nicht einfach nur nachbauen. Und es werden Fragen kommen.

Leider muss ich erstmal eine Woche nach München, danach würde ich mich dem Spielmanual widmen und versuchen gleich alles vorraus zu denken, was das später können muss. Dann sollte es aber auch los gehen mit dem Gelöt.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 11. Mär 2019, 21:29
von xoexlepox
-VCO (Tonhöhe später auch zusätzlich noch manipulierbar, zB. Tremolo u.ä.)
Ist bei einem Gerät nach dem "Moog-Prinzip" Pflicht.
-stimmbar
Geht mit einem "festen" Generator und einem Spannungsoffset.
-triggerbar (bisschen unklar: was schaltet den Ton an und vorallem aus? - z.B. später bei "Nachklingen")
Gar nicht... Der VCO gibt kontinuierlich sein Signal ab. Die Hüllkurve (Amplitudenmodulation) erfolgt mit einem Folgemodul (VCA). Für den einfachen Anfang reicht da bestimmt auch ein einfacher Transistor, der das VCO-Signal zum Ausgang "durchlässt" oder "abwürgt".
-die 90 Ohm sollen nachher einer oder zwei Oktaven entsprechen (Spreizung einstellbar?)
Wenn du einen VCO verwendest, brauchst du dafür bloß den Strom durch deine Saite verändern ;)
-Tongenerator sollte mindestens eine Oktave nach oben und unten umschaltbar sein
Das könnte ein OpAmp (als "Addierer" geschaltet) am Steuereingang des VCOs bewirken.
-Ich meine eigentlich, daß Rechteck reicht - Pulsweite einstellbar wäre aber gut
Beim Formant erzeugt der VCO einen Sägezahn -> Mit einem (einstellbaren) Komperator lässt sich daraus ein Rechteck erzeugen, dessen Pulsweite je nach "Abschneidschwelle" veränderlich ist.
Die Schaltung sollte möglichst übersichtlich und "verstehbar" sein.... hm, ich will ja was dabei lernen und nicht einfach nur nachbauen.
Deshalb: Möglichst kleine, einfache "funktionale Einheiten" ohne "Schnickefug", die einfach verstehbar (und "debugbar") sind.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 11. Mär 2019, 22:12
von Bastelbruder
Das "triggerbar" soll vermutlich Einschaltklicks verhindern, die manchen Enthusiasten auch bei Hammond stört. Dazu müßte eigentlich bloß der nächste Nulldurchgang abgewartet werden, bei 440 Hz ist das unter 1,14 ms Anschlagverzögerung.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 11. Mär 2019, 22:21
von Gobi
Nein, beim Triggern gehts vorallem um Ausbau- Sachen - extra Hüllkurven usw. - später, wiel später - möchte ich nur jetzt schon mitdenken.
Aber stimmt - der Tongenerator braucht gar nicht an und ausgeschaltet werden! (wird dann halt etwas nervig am Anfang :mrgreen: )

Also, mit welcher Grundschaltung fange ich an? Ich muss gewiss Bauteile einholen gehen..

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 12. Mär 2019, 13:10
von xoexlepox
Also, mit welcher Grundschaltung fange ich an?
Ich würde mit einem einfachen Sägezahnoszillator beginnen, hier das Prinzip mal ganz grob skizziert:
Bild
Funktionsweise: Die Kontantstromquelle aus Q1, R1, R2 und R3 läd Kondensator C1 linear auf. Die Spannung an der Basis von Q1 bestimmt den Ladestrom, und damit, wie schnell C1 geladen wird (->Frequenz). Der Komperator X1 vergleicht die Spannung am Kondensator C1 mit einer Schwellspannung, die durch den Spannungteiler R4, R5 und R6 vorgegeben wird. Übersteigt die Spannung am Kondensator diese Schwellspannung, wird der Ausgang des Komperators positiv, und steuert Q2 an, der den Kondensator wieder (recht schnell) entläd. Q3 dient dazu, daß bei der Entladung die Schwellspannung des Komperators so weit gesenkt wird, daß der Komperator den Entladevorgang erst wieder beendet, wenn der Kondensator eine recht niedrige Spannung erreicht hat (Hysterese).

Das Ganze ist natürlich keine perfekte Schaltung, sondern eher ein paar schnell gezeichnete Gedanken, die mir zu der Problematik eingefallen sind. Ich bin mir noch nicht einmal 100%ig sicher, daß das Ding wirklich so funktioniert wie gedacht. Es soll ja auch nur darstellen, wie man einen Oszillator für deine Zwecke bauen könnte. Und wenn da grobe Denkfehler drin sind, sind bestimmt genügend Elektroniker unter den Mitlesern, die mir die Schaltung "um die Ohren hauen" ;) Oder vielleicht hat ja jemand auch eine ganz andere Idee...

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Do 14. Mär 2019, 01:13
von Gobi
Prima, ich bin noch ein paar Tage unterwegs und verstehe aktuell fast nur Bahnhof, aber "sowas" kann ich ja schnell mal löten und dann hoffentlich auch mehr verstehen

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Do 14. Mär 2019, 08:47
von Fritzler
Zum Testen und ausprobieren von Werten würde ich dr da lieber nen Steckbrett empfehlen.
Dafür sind die da!
Wenn die Subschaltung steht kannste das Lochrastern ;)

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 17. Mär 2019, 14:53
von Gobi
Steckbretter kann ich irgendwie nicht leiden, deshalb habe ich mir ja ein "Lötbrett" gebaut..

Wie fange ich jetzt an die Schaltung zu verstehen? Ich schätze mal, der Spannungsteiler R1/R2 ist meine Widerstandsaite? R4/R5/R6 "stimmen" das ganze System?? PHU!? :shock:
Ich würde es ja mal zusammenlöten, aber so ganz ohne Bauteilwerte? Kann da überhaupt was bei raus kommen, ausser mit viel Glück?

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 17. Mär 2019, 17:33
von xoexlepox
Ich schätze mal, der Spannungsteiler R1/R2 ist meine Widerstandsaite?
Das könnte sogar (mit einem zusätzlichen Vorwiderstand) funktionieren (auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen), aber der "Querstrom" im Spannungsteiler wäre dabei doch recht groß ;) Zwischen der Widerstands-Saite und dieser frequenzbestimmenden Stelle der Schaltung wäre aber eine OpAmp-Schaltung (die sich auch z.B. um deinen gewünschten Oktaven-Offset kümmert) eher empfehlenswert. Der Schaltplan beschreibt eine Variante, wie man einen "spannungsgesteuerten Sägezahn-Oszillator" aufbauen kann. Wie das Teil später an/in eine "existierende Umgebung" (z.B. deine "Saite") angepasst/eingefügt wird, ist (noch) nicht so wichtig. Wichtig ist momentan nur, "wie es funktioniert" ;)
R4/R5/R6 "stimmen" das ganze System??
Indirekt beeinflusst auch dieser Spannungsteiler die Frequenz des Oszillators. R4/R5/R6 bestimmen die "Kipp-Punkte" der Sägezahnschwingung, an denen die Entladung des Kondensators beginnt und endet. Da nur die "Steilheit" des Spannungsanstiegs durch R1/R2 vorgegeben wird, beeinflussen diese Punkte natürlich auch die Frequenz. Ich würde diese beiden Schaltpunkte bei einer Betriebsspannung von 12 V so etwa auf 2V und 5V legen.
Ich würde es ja mal zusammenlöten, aber so ganz ohne Bauteilwerte?
Das ist beabsichtigt :twisted: Da du ja (wie im Subject des Threads schon angedeutet) etwas Elektronik lernen möchtest, und keine "einfach nachbaubaren Schaltungen" verwenden möchtest, gehört es auch dazu, die Bauteilwerte (zumindest so grob) selber bestimmen zu lernen. Keine Sorge, die Mathematik dabei hält sich in Grenzen ;) Aber das ohmsche Gesetz und die grobe Funktionsweise eines Transistors solltest du dazu schon einigermaßen "im Griff" haben.
Kann da überhaupt was bei raus kommen, ausser mit viel Glück?
Wenn du dich mit der Materie etwas eingehender beschäftigst, brauchst du wesentlich weniger Glück ;)
Wie fange ich jetzt an die Schaltung zu verstehen?
Meine Empfehlung: Zerlege die Gesamtschaltung in einzelne "Standardkomponenten", und fange an, die Funktionsweise dieser "kleinen Brocken" zu verstehen. Momentan würde ich empfehlen, die Funktionsweise der Konstantstromquelle (Q1,R1,R2,R3) nachzulesen, und damit zu experimentieren. In diesem Fall wäre es sinnvoll, anstatt C1 einen Widerstand (oder ein Poti) von einigen kOhm einzubauen, und nur diese fünf Bauteile auf dem Steck/Lötbrett zu verschalten. Ziel wäre dann, eine Konstantstromquelle herzustellen, die ca. 1mA (wäre auch für den kompletten Oszillator ein brauchbarer Wert) liefert -> Ist der "Zusatzwiderstand" 1kOhm, ist 1V darüber zu messen, wird er duch 2kOhm ersetzt, müssten 2V darüber zu messen sein, ...

Du wolltest "lernen", dies ist ein Weg dazu ;) Sollte es dir "zu heftig" werden, bekommst du selbstverständlich Hinweise, Hilfe und notfalls auch Bauteilwerte.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 17. Mär 2019, 18:27
von Gobi
Nein, genau richtig! Ich wusste nur wirklich nicht, wo/wie anfangen. DANKE DIR!

EDIT: ich hätte BC548 Transistoren da - spricht was gegen die? Und wie ich jetzt ausgehend von den Transistoren rechnen muß, weiß ich wirklich nicht.

EDIT EDIT: verdammt, auch noch verschiedene Transistoren in der Schaltung, gemein! :roll:

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 17. Mär 2019, 19:26
von Bastelbruder
BC548 - Ha!
Ich hab mit AC122 angefangen. Die gabs vom Auffüllplatz, aus überzähligen Blinkgebern vom SWF im Nachbarort. Außer AC122 waren da auch SFT323 und viiele andere völlig ohne Aufdruck (wenn man von dem kleinen Farbpunkt absieht der den Kollektor markiert). Später waren auf denselben Platinen Transistoren von Texas im Plastikgehäuse, man hat mir eingeredet das seien Siliziumtransistoren. Und in der Bastlerliteratur (ich hab in der Schulbücherei alle gefressen) waren alle Germanium PNP und Silizium NPN. Die meisten Plastikdinger sind beim Ausprobieren richtig explodiert bis ich den Fehler gefunden hab. Viele Schaltungen haben dann mit mäßiger Performance bei 6 V funktioniert und bei 12 V kam wieder der magic smoke raus. Bei Germanium gabs eine Handvoll HF-Transistoren mit Emitter in der Mitte. Und bei Silizium ist häufig der Kollektor in der Mitte, zumindest bei nicht-europäischen Transistoren.
1975 kam dann Elektor mit der TUP-TUN-DUG-DUS-Tabelle. Demnach ist der BC548 ein TUN. Und die europäischen Sondergehäuse mit Kollektor in der Mitte sind mit einem fetten Ausrufezeichen gekennzeichnet.

Ich will damit ausdrücken daß es bei den meisten Grundschaltungen ziemlich egal ist ob man einen BC107, BD135 oder 2N3055 einsetzt. In Mikrofonvorverstärkern schlägt sich der 2N3055 überraschend gut, man muß ihm bloß etwas mehr Futter geben!

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 17. Mär 2019, 20:13
von Gobi
Die Elektor Tabelle kenne ich sogar, ich verstehe nur nicht, was wichtig ist - ich hab sie bisher immer benutzt als "ist ähnlich wie"
Wenn ich jetzt die Widerstände für die Konstantstromquelle berechnen will, weiß ich nicht mit welchem Wert ich anfangen soll? In den ganzen Beispielen die ich finde, ist dort auch immer ein NPN gezeichnet - macht das einen Unterschied?

Oh weia - :shock: ich weiß echt gar nichts.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 17. Mär 2019, 20:24
von Bastelbruder
Geh einfach mal davon aus daß die Dreibeiner alle gleich sind. Bis Du die feinen Unterschiede effektiv nutzen kannst wird das einige Zeit dauern.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 17. Mär 2019, 20:25
von Chefbastler
Gobi hat geschrieben: EDIT: wie ich jetzt ausgehend von den Transistoren rechnen muß, weiß ich wirklich nicht.

EDIT EDIT: verdammt, auch noch verschiedene Transistoren in der Schaltung, gemein! :roll:
Da wäre zuerst schauen wie so ein Bipolar Transistor "Praktisch funktioniert"(Atomthorie würde ich erstmal weglassen) und wie man so einen Transistor dazu übereden kann nur etwas leitfähig zu werden(Transistor als Vertärker) und leitfähig/sperrend(Transitor als Schalter) zu werden.

Wichtigste Parameter:

NPN oder PNP,
Germanium oder Silizium,(unterschiedliche Basis Spannung U-BE)
Verstärkungsfaktor hfe/B,
Maximal Verlustleistung die er aushält Ptot,
Maximale Strombelastbarkeit I-CE,
Maximale Spannungsfestikeit U-CE,

https://www.elektronik-kompendium.de/si ... 201291.htm

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 17. Mär 2019, 20:39
von Chefbastler
Die oben genannte Strombegrenzungsschaltung mit dem Transitor kannst du ja mal versuchen auf 1mA zu berechnen.

Am besten du nimmst ein Labornetzgerät und stellst die Strombegrenzung auf ca. 50mA Spannung und drehst die Spannung nach einschalten von 0-15V hoch und beobachtest dein mA Meter, da kann schonmal nicht viel Kaputt gehen bei Fehlbehandlung.

Ein Steckbrett, da kannst du dann einfach und schnell deine Schaltung ausprobieren und Werte ändern.

Mit ein bis zwei Multimeter kannst du deine Strombegrenzungs Schaltung testen.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 17. Mär 2019, 20:46
von xoexlepox
Wenn ich jetzt die Widerstände für die Konstantstromquelle berechnen will, weiß ich nicht mit welchem Wert ich anfangen soll?
Wenn du weist, wie ein Transistor funktioniert (Strom in der E/C-Strecke wird vom Strom der E/B-Strecke gesteuert, B/E-Strecke verhält sich wie eine Diode), solltest du herausbekommen, wo der (gewünscht konstante) Strom, der aus dem Kollektor heraus fließen soll, auch "durch muss". Und dort fängst du an ;)
In den ganzen Beispielen die ich finde, ist dort auch immer ein NPN gezeichnet - macht das einen Unterschied?
Nur den, daß die die Spannungsverhältnisse genau umgekehrt sind -> Wenn du eine Schaltung mit PNP-Transistoren hast, kannst du die gleiche Schaltung auch mit NPN bauen. Du must nur die Betriebsspannung (und alle anderen gepolten Bauteile, wie z.B. Dioden) umdrehen. Wenn du die Bemaßung einer Konstantstromquelle mit NPN hinbekommst, kannst du die Widerstandswerte in eine PNP-Schaltung übernehmen. In der Oszillatorschaltung hat es schon einen Grund, daß an dieser Stelle ein PNP vorgesehen ist.
Oh weia - :shock: ich weiß echt gar nichts.
Ich gehe davon aus, daß sich das recht schnell ändern wird. Wenn du die gleiche Kreativität, die du in der Mechanik hast, auch in der Elektronik anwenden kannst, kommen da bestimmt sehr interessante Schaltungen heraus! Alles was du dazu brauchst, sind etwas mehr Kenntnisse des "Elektronik-Werkzeugkastens" ;)

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 19:50
von Gobi
:cry: Also irgendwie habe ich ein Blackout. Hier scheint die Sache eigentlich ganz gut erklärt:
https://kompendium.infotip.de/konstantstromquelle.html
Aber ich sehe nur Variablen. Ok - Uv und URef sind bei mir 12V - Ic soll 1mA sein und Rl 1K Ohm. Aber der ganze Rest? Woher soll ich jezt z.B. wissen wie UBE usw. sein soll?
Doch erst mal Transistor Grundlagen pauken?

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 20:04
von Fritzler
UBE steht im Datenblatt ;) (erstmal als maximum rating und dann besser in den Diagrammen)
Aber das wär erstmal etea viel, daher:
Ist ansonsten aber immer recht gut merkbar mit ~0,7V bei Silizium.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 20:15
von Bastelbruder
Da war eine Schwarte von JostyKit mit etwas Theorie, praktischen Anleitungen zum Bau (nicht nur) von NF-Verstärkern mit Berechnung die funktioniert und echter Praxis. Und ein Anhang mit Fragen und Antworten. Pädagogisch mindestens so gut wie der legendäre Kosmos Radiomann. Die ein paar Jahre später in der Ausbildung als Fernmeldeelektroniker erworbenen Kenntnisse über Transistoren sind nur ein Bruchteil dessen.
Ich guck mal.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 20:23
von Gobi
gibts z.B. hier https://www.ebay.de/itm/Amateur-Elektro ... SwkIdbwJEH
Nur- wieder "so ein" Buch - werde ich es auch verstehen??

@Fritzler: wie ist denn die englische Bezeichnung für den Verstärkungsfaktor? Ich finde mich anscheinend im Datenblatt nicht zurecht?

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 20:26
von Fritzler
hfe :lol:
Das ist aber der maximale Wert und schawank in der realität persvers.
Daher verbaut man eigentlich immer eine Gegenkopplung (in diesm Fall ist das R3).

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 22:50
von xoexlepox
Hier scheint die Sache eigentlich ganz gut erklärt
Naja, vielleicht solltest du auch diese Seite mit zur Rate nehmen. Ab dem Absatz "Konstantstromquelle mit Transistor" wird m.E. etwas besser beschrieben, wie die Gegenkopplung dieser Schaltung funktioniert.
hfe :lol:
In etwas älterer Literatur wird das auch "beta" genannt (ggf. auch "B", das gilt dann aber nur für "Schaltbetrieb"). Bei groben Abschätzungen wird dieser Wert mit 100-200 angenommen. Bei Leistungstransistoren sollte man lieber 20-50 annehmen.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 23:31
von Bastelbruder
Wenn wir gerade bei Beta sind ...
Die meisten Kleinsignaltransistoren gibt es in drei Stromverstärkungsklassen. Die werden nicht mit extremen Toleranzen produziert und anschließend selektiert - bei manchen Händlern könnte man das aber fast vermuten. Das C hinter einer Typenbezeichnung bewirkt nämlich ähnliche Änderungen im Preis wie in der Gleichstromverstärkung. Auf deutsch: wenn man einen Transistor im Tempel mit mit dem C kauft, dann kostet der doppelt so viel wie bei den meisten anderen Händlern. Dem Bastler wird gleichzeitig suggeriert daß hohes Beta besonders erstrebenswert sei.
OK.
A-Transistoren haben eine höhere SPANNUNGSverstärkung als ihre C-Brüder, der schwer zu begreifende Unterschied ist die Early-Voltage, bei Röhrentrioden war der entsprechende Effekt als "Durchgriff" = Kehrwert der Spannungsverstärkung, bekannt.

Bei Maxens gibts einen Transistor im Gehäuse SOT-23 SOT-346, der anfangs für 15 Cent angeboten wurde, allerdings mit gutem Mengenrabatt.
Inzwischen ist der Einzelpreis auf 3 Cent gefallen, und scheinbar mag den Keiner. Der 2SD2704K hat ein Beta von nahezu unschlagbaren 820...2700. Reproduzierbar, kein Fake, original ROHM aus Japan. Dazu gibts ein brauchbares spicemodell. Noch ein Feature das man oft erfolglos sucht: die BE-Diode ist in Sperrichtung bis 25 Volt spezifiziert, die meisten TUN (99,9% aller Siliziumtransistoren) halten bloß 5..10 Volt aus.
Mir fehlt da jegliches Verständnis. :?

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 02:16
von Gobi
oh ja, die Seite scheint gut! An der Nuss werde ich wohl noch eine Weile knacken, weil ich immer noch nicht ganz verstanden habe, was abgeht - ich muss wohl morgen doch erst mal löten, sehen und verstehen... :roll: und dann rechnen :mrgreen:

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 10:53
von Gobi
@Bastelbruder: Dein Posting übersehen. Ok, das heißt er kann extrem verstärken - aber was und wie ? Ich finde es schwer zu erkennen, für was sich das Ding dann besonders eignet. Bei dem Preis könnte man ja wirklich mal eine Handvoll bestellen... leider SMD, für mich eigentlich ein Ausschlusskriterium bei meinen dicken Fingern

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 11:42
von Fritzler
Gegen große Pranken mit dicken Fingern und für SMD löten wurden Pinzetten erfunden.
Son Pinzettenset für SMD Löterei gibts fürn schmalen Taler beim Chinamann:
https://de.aliexpress.com/item/6-st-cke ... 65cff553-3

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 14:04
von xoexlepox
Ok, das heißt er kann extrem verstärken - aber was und wie ?
Vermutlich wie alle Transistoren den Strom von B nach E, der N-fach größere Strom fließt von C nach E. Bei einem beta von 100 und einem Basisstrom von 100µA fließen also 10mA vom Kollektor zu Emitter. Bei 200µA Basisstrom wären es dann 20mA, aber so ganz linear ist auch das nicht, und es sind dabei noch einige andere Spielregeln einzuhalten.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 14:22
von Gobi
Ich meinte jetzt eher in die Richtung - ist so ein Teil dann auch gut z.B. für einen Audioverstärker? Oder gibt es solche Unterschiede gar nicht?
Na ja, recht abwegige Frage- ich hab gerade andere Sorgen mit den Dingern.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 19:05
von xoexlepox
...ist so ein Teil dann auch gut z.B. für einen Audioverstärker?
M.E. ist es dort eher weniger geeignet, denn bei Audioverstärkern wird eher auf Linearität und Rauscharmut geachtet. Daher ist dort die Verstärkung der einzelnen Stufen ohnehin (zugunsten der Linearität) durch Gegenkopplung limitiert.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 21:50
von Bastelbruder
Müßte man tatsächlich mal ausprobieren. Eigentlich wurde der Transistortyp für eine ganz spezielle Audioanwendung gezüchtet, es geht ums Kurzschließen eines NF-Signals, neu-hochschwäbisch: muting.
Aus diesem Grund enthält die Spezifikation primär Daten zum Sättigungsverhalten, der Faktor Rauschen wird nicht erwähnt. Allerdings zeichnen sich genau die auf rauscharm gezüchteten und damit beworbenen Transistoren mit der Endnummer 9 (BC109C, BC179C und ihre Nachfolger) durch relativ niedrige Maximalspannung, niedrigen Innenwiderstand und besonders hohe Verstärkung aus. Dazu würde er passen. Auch die kurz vor der Etablierung der Feldeffekttransistoren als Offsetfreier Schalter in Chopperverstärkern noch erfundenen "Choppertransistoren" mit Doppelemitter basieren auf dieser Technologie, da hat man bloß den Emitter in zwei möglichst identische Hälften geteilt und einzeln angeschlossen. Alles um Gleichspannungen im Mikrovoltbereich analog verstärken zu können. Dieser Transistor ist wirklich was Besonderes!
Und als Schalter läßt er sich auf jeden Fall einsetzen, ein Multivibrator oder Sägezahngenerator wird damit hervorragend funktionieren.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 22:08
von andreas6
Verkehrt herum betriebene TUN (E-C getauscht) geben erstklassige Mutingschalter ab. Die Restspannung erreicht einstellige mV. Diese Anordnung hat so gut wie keine Verstärkung und darf auch nicht mehr als etwa 5V sehen. Aber für genau diesen Zweck funktioniert das echt perfekt.

MfG. Andreas

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 22:18
von Gobi
Schaltung habe ich inzwischen aufgebaut, ich bin immer noch dumm :shock: und plane heimlich, RMK der mich morgen besucht, zu verdonnern mit mir das mal durchzusprechen. Dann auch noch fesststellen müssen, daß die Sicherung im Messgerät durch ist. :evil: 6 Euro ? Im Ernst??

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 22:24
von Bastelbruder
Genau deshalb verträgt dieser Transistor in Sperrichtung beider "Diodenstrecken" 20 Volt.
Dabei ist er effektiv niederohmiger als normale Transistoren und er hat gegenüber denen schätzungsweise um Faktor 3 geringere Sperrschichtkapazitäten speziell bei kleinen Spannungen.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 23:21
von xoexlepox
Schaltung habe ich inzwischen aufgebaut, ich bin immer noch dumm :shock:
Wie? Falls es am Verständniss der Funktionsweise einer Konstantstromquelle fehlt, hier eine andere grobe Beschreibung:

Der Trick bei dieser Schaltung ist, daß die Basisspannung konstant gehalten wird, und dem Transistor ein Emitterwiderstand verpasst wird. Da der (gewünscht konstante) Kollektorstrom auch durch den Emitterwiderstand fließt, ergibt sich Folgendes: Fließt kein Kollektorstrom, so ist der Spannungsabfall über dem Emitterwiderstand null Volt. Damit liegt die volle konstante Spannung des Basisanschlußes (>0.7V!) zwischen Basis und Emitter. Demzufolge wird der Transistor (genauer: die Kollektor/Emitter-Strecke) besser leitend. Damit fließt ein größerer Kollektor- (und damit auch Emitter-) Strom durch den Emitterwiderstand. Also erhöht sich der Spannungsabfall über dem Emitterwiderstand, das Emitterpotential steigt, und kommt dem festen Basispotential "entgegen". Da dadurch folglich die B/E-Spannung kleiner wird, wird der Transistor weniger leitfähig, es fließt weniger Strom durch den Emitterwiderstand, und die B/E-Spannung wird wieder größer, ... Durch diese Gegenkopplung stellt sich die "Leitfähigkeit" des Transistors so ein, daß die Spannung über dem Emitterwiderstand konstant bleibt, und damit auch der Kollektorstrom ;)

Falls diese (sehr grobe) Ausführung nicht verständlich sein sollte, kann dir RMK diese Zusammenhänge bestimmt noch auf eine andere Weise erklären. Ich bin mir ziemlich sicher, daß du morgen abend weist, wie diese Schaltung funktioniert ;)

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Sa 23. Mär 2019, 21:19
von Gobi
Tja, ich muss leider sagen, eine Sicherung, einen Trimmer und 2 Transistoren später bin ich immer noch kein bisschen schlauer.
Ich habe mehrfach Murks gemessen, weil ich nicht merkte, das der Tansistor durch ist. Und das man mit einer Ampermessung auch Kurzschlüsse erzeugen kann, muss einem ja auch gesagt werden...
Ich check einfach nicht, welchen Weg der Strom durch die Schaltung nimmt. Fuck, das ist schon ein bisschen krass, das ich bei so wenigen Bauteilen keinen Schnall mehr habe. :cry:

@Xoexlepox:
Fließt kein Kollektorstrom, so ist der Spannungsabfall über dem Emitterwiderstand null Volt. Damit liegt die volle konstante Spannung des Basisanschlußes (>0.7V!) zwischen Basis und Emitter. Demzufolge wird der Transistor (genauer: die Kollektor/Emitter-Strecke) besser leitend. Damit fließt ein größerer Kollektor- (und damit auch Emitter-) Strom durch den Emitterwiderstand.
Ich verstehe es einfach nicht, mal soll kein Kollektorstrom fließen, dann doch wieder? Gerade der ist in der Schaltung doch immer konstant?

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Sa 23. Mär 2019, 21:53
von xoexlepox
Ich verstehe es einfach nicht, mal soll kein Kollektorstrom fließen, dann doch wieder? Gerade der ist in der Schaltung doch immer konstant?
Ja ok, das habe ich ungenau ausgedrückt. Natürlich soll ein immer konstanter Strom durch den Kollektor fließen. Das Beispiel "kein Strom" oder "zu hoher Strom" soll erklären, was passiert, wenn denn der Kollektorstrom (aus welchen Gründen auch immer) mal nicht auf dem richtigen Wert ist, und wie es die Schaltung "hinbekommt", daß der Strom konstant bleibt, egal welche Last am Kollektor liegt. Ok, es gibt natürlich auch Grenzen, die die Schaltung nicht mehr "ausregeln" kann: Z.B. ohne einen Lastwiderstand am Kollektor kann natürlich kein Strom fließen. Der Transistor wird in diesem Fall zwar durch die hohe B/E-Spannung "voll aufgesteuert", aber das nutzt natürlich wenig, wenn der Kollektor "in der Luft hängt" ;)

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Sa 23. Mär 2019, 23:41
von Gobi
ok, wie ein Regelventil?
Ich habe anscheinend doch viel zu wenig Ahnung, wie so ein Transistor funktioniert - meine Vorstellung reicht gerade mal eben bis: der Basis Strom regelt den Kollektor-Emitter Strom (falls das überhaupt stimmt)

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 24. Mär 2019, 00:42
von shaun
Genau das tut er. Und wenn der Kollektorstrom so hoch ist, dass der Spannungsabfall am Emitterwiderstand plus die Spannung an der B-E-Strecke der Basisspannung entspricht fliesst kein Strom mehr in die Basis, ergo kein Kollektorstrom mehr. An diesem Punkt wird sich der Transistor in einer Konstantsstromquelle also einregeln.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 24. Mär 2019, 11:16
von xoexlepox
ok, wie ein Regelventil?
Ja, so etwa. Nur ein Regelventil benötigt m.E. eine "Ansteuerung" in irgendeiner Form, das kann ein Handrad sein, oder auch ein Servomotor oder eine Druckdose. Mit meinen minimalen Kenntnissen der Hydraulik und Pneumatik würde ich es eher mit einem Transistor vergleichen: Der Strom dadurch wird durch eine externe Größe (z.B. das Handrad an einem Wasserhahn) gesteuert. Beim Transistor entspricht dann der Basisstrom dem Handrad.

Eine Konstantstromquelle ist eher mit einem Druckminderer vergleichbar: Das Teil regelt den Durchfluß selber auf einen konstanten Wert -> Sinkt der Druck am Ausgang, öffnet es sich selber, bis der Druck wieder stimmt.
Ich habe anscheinend doch viel zu wenig Ahnung, wie so ein Transistor funktioniert...
Naja, das lässt sich nachlesen, z.B. hier. Dann ein paar kleine eigene Experimente mit einem Poti an der Basis (ganz vorsichtig verstellen, Endanschlag vermeiden) und einem Amperemeter in der Kollektorleitung, und du bekommst ein Gefühl dafür, wie der funktioniert. Wenn du dann noch ein Netzgerät mit Strombegrenzung verwendest, oder einen Vorwiderstand (~200 Ohm?) in die Stromversorgungsleitung deiner Testschaltung einbaust, dann sollte auch die Sicherung des Multimeters und der Transistor deine Experimente überleben.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: So 24. Mär 2019, 15:37
von Gobi
Ja, ok - das mach ich mal so. Ganz langsam bekomme ich ein Bild von der Sache. Problem ist hier wohl, das man den Vorgang nicht beobachten kann, weil sich die Regelung unmittelbar einstellt. Ausserdem sind Strom und Spannung immer noch Werte, die ich mir schlecht vorstellen kann - ein Wassermodel hilft mir am meisten. Allerdings habe ich auch mechanisch noch nicht verstanden, wie ein Druckminderer wirklich funktioniert :roll:

Also noch mehr Grundlagen - ich weiß genau, das es keinen Sinn hat jetzt weiter zu gehen, wenn ichs nicht 100% verstanden habe.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mi 27. Mär 2019, 20:32
von Gobi
https://www.elektronik-kompendium.de/si ... 204134.htm

hier ist ja nun wirklich alles sehr gut erklärt. Ich finde aber trotzdem den Faden nicht. Ich sehe die Gleichungen mit vielen Variablen und wüsste gar nicht, was ich eigentlich berechnen will?
Vielleicht sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht? Ehrlich gesagt, bräuchte ich eine kleine praktische Anwendung , wo man sehen kann was passiert wenn man dies und jenes ändert.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Mi 27. Mär 2019, 20:40
von andreas6
Für solche Zwecke gibt es Simulatoren wie LTSpice (gratis). Da kann man nach Herzenslust virtuell experimentieren und auch mal ein paar Kiloampere durch den TO92-Winzling schicken, ohne dass es Brandlöcher am Bildschirm gibt.

MfG. Andreas

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Do 28. Mär 2019, 11:02
von Gobi
ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß ich dann mehr verstehe - eher weniger. So ein bisschen hatte ich damit ja schon rum probiert.
Der Samstagnachmittag vor Deiner Gartenlaube hat mir damals viel Verständis gebracht, vielleicht sollten wir so was mal wieder machen.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Do 28. Mär 2019, 14:24
von Nello
Da mir die Schwierigkeiten beim Verständnis von Elektronik aus eigener Erfahrung gut vertraut sind, habe ich mir mal so meine eigenen Gedanken gemacht. Denn es ist schon seltsam: Wir sind alle keine Deppen, die Fähigkeit zum Verständnis komplexer Systeme bringen wir mit. Was also ist der Grund für die Probleme?

Inzwischen betrachte ich Elektronik als Teilgebiet der Mathematik. Da gibt es welche, die mir sehr liegen (Wahrscheinlichkeitsrechnung, Logik, Geometrie), andere überhaupt nicht (lineare Algebra). So gesehen passt Elektronik einfach nicht zur Musterwahrnehmung in meinem Gehirn. Aller Umgang damit kann immer nur oberflächlich sein oder von Zufall geprägt. Damit habe ich mich abgefunden und handle entsprechend.

Was ich speziell komplett unmöglich finde, ist neben der fehlenden Entsprechung in der klassischen Mechanik die Notwendigkeit, bei jeder Betrachtung gleichzeitig zwei interagierende Größen beachten zu müssen. Strom und Spannung. Das ist eine zu viel, denn hinzu kommt ja auch noch der zeitliche Verlauf. Man kann ein elektrisches System nicht statisch verstehen wie zum Beispiel das Gleichgewicht einer Wippe. Sobald Strom fließt, ändert sich nicht nur alles, es ändert sich alles gleichzeitig.

Eine Simulation wie Spice ist nicht im mindesten hilfreich, weil sie die Wirklichkeit eben nicht (!) abbildet. Ich war maßlos davon enttäuscht, als ich begriffen hatte, daß dieses Programm nicht wie erwartet funktioniert. Das wäre dann der Fall, wenn die Simulation so lange läuft, bis man sie wieder anhält, und wenn man währenddessen alle Parameter und Verbindungen verändern könnte. Statt die Wirklichkeit zu simulieren und mit didaktisch geeigneten Mitteln anschaulich zu vereinfachen, zieht das Programm die Vorgänge nur auf einen noch erheblich höheren Level der Abstraktion. Das mag für Profis sinnvoll sein, für den Lernenden ist es katastrophal.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Do 28. Mär 2019, 16:27
von xoexlepox
Ehrlich gesagt, bräuchte ich eine kleine praktische Anwendung , wo man sehen kann was passiert wenn man dies und jenes ändert.
Naja, wenn es auch ein kleines Büchlein von '71 sein darf...
Bild
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Das habe ich beim "tiefen Graben" noch in meinem Fundus entdeckt. Es geht darin zwar viel um Germanium-PNP-Transistoren, aber wenn du die Betriebsspannung anders herum anlegst, und die B-E-Spannungswerte etwas anpasst, sollten die Experimente auch mit Silizium-NPN-Transistoren klappen. Wenn du es haben möchtest, tüte ich es dir ein. Es wiegt gut 100g, also muss ich mal sehen, ob ich das als "Büchersendung" deklarieren kann.

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Do 28. Mär 2019, 18:31
von Gobi
Natürlich, wenn Du meinst es könnte mir helfen - Kosten erstatte ich gerne!

Re: Elektronik lernen durch Bau eines modularen Sythesizer?

Verfasst: Do 28. Mär 2019, 20:43
von xoexlepox
...wenn Du meinst es könnte mir helfen...
Es handelt sich um die Beschreibung eines "Grundgerätes", mit dem sich etliche Experimente mit Halbleitern vornehmen lassen. Ich denke, das ist genau dazu gedacht, um die Grundschaltungen mit Halbleitern zu erlernen. Wenn du das nachbauen möchtest, solltest du nur die beiden Batterien darin anders herum polen, und einen Widerstand verkleinern, damit die einstellbare Basisspannung etwas größer werden kann (Mods habe ich dir eingezeichnet). Dann kannst du die Experimente auch mit NPN und Silizium ausführen. Du kannst natürlich die einzelnen Experimentalschaltungen auch als "Lötknäuel" aufbauen. Dir werden beim Duchblättern sicher auch noch andere Ideen kommen. Wenn ich nun noch eine dieser blöden "Verschlußklammern" finde, geht das Ding morgen in die Post. Und das Porto (->"Büchersendung") werde ich schon verkraften ;)