DVB-T SDR Verbesserungen?

[Sunset]

Hallo zusammen,

ich habe mir so einen DVB-T Stick gekauft um ein wenig SDR damit zu spielen.
Soweit funktioniert das auch bis auf ein paar klitzekleine Probleme:

1. Die beigefügte Antenne taugt nix.
2. Der Stick scheint sehr viel Störungen zu empfangen

Hauptanwendung für das SDR soll bei mir der Empfang von ACARS und ADS-B sein.
ACARS arbeitet auf verschiedenen Frequenzen, grob um 135MHz +- 5 MHz und ADS-B auf 1090MHz.

Für ADS-B habe ich mir diese ADS-B Antenne bestellt (und warte noch auf die Post aus China).
Zur Verstärkung des Signals dachte ich an diesen 30 db Amplifier (Der fährt auch gerade noch Schiff...).
Ist es günstiger, den LNA näher an der Antenne oder näher an den Empfänger zu positionieren? Ich würde den dann entweder direkt an die Antenne oder direkt an den Empfänger löten und an das jeweils andere Ende den Stecker für das Antennenkabel.

Eine brauchbare Antenne für 130-140MHz fehlt mir noch.
Damit alles auch sehr gut transportabel ist, könnte man eine Kombiantenne für 130-140MHz und 1090MHz zusammen auf ein PCB ätzen? Oder ist das zu ungünstig?
Leider tendieren meine Erfahrungen mit Antennenbau gegen Null...

Was mit noch fehlt ist ein vernünfiges Antennenkabel mit passendem Steckern, Länge ca. 2-3m. Die ganze Konstruktion soll transportabel sein und nicht fest irgendwo montiert werden. Ich möchte das auch gerne im Flugzeug mal testen können. Was würdet Ihr da für Kabel/Stecker empfehlen?

Wie bekomme ich die Störungen vom SDR am besten abgeschirmt? Metallgehäuse? Welches Material und wie dick? Würde ein kleiner Blechkasten anstelle des Plastikgehäuse reichen? Wo bekommt man so eine Miniatur-Blechdose?

Danke und Grüße
Rolf

[Desinfector]

Bin auch grad etwas am herumspielen.

Den Stick muss man schonmal mit 'ner USB-Verlängerung vom Computer weg bringen.
Der Stört doch recht effektiv im Nahbereich, wenn der Stick direkt an der Gerätebuchse hängt.

auf 1090MHz

öh... bei meinem Stick ist bei knapp 900MHz Schluss.

[andreas6]

Ein Stück Abstand zwischen Dvbt-Stick und Pc verringert die von Pc und Monitor hereinkommende Störstrahlung beträchtlich. Gerne benutze ich eine 2m-Usb-Verlängerung, die durchaus mit Klappferriten veredelt werden darf. Die beigelegte Antenne kannst Du entsorgen, sie hat lediglich eine Alibi-Funktion. Als Antennenzuleitung kann ich Sat-Kabel empfehlen, mit Mehrfachschirm ist das hinreichend dicht gegen Störungen und recht dämpfungsarm fürs Signal. Antennen sollte draußen stehen, weit weg von allen Störern. Und so hoch wie es geht anbringen, in einer Häuserschlucht ist nicht gut empfangen. Einen Verstärker braucht man normalerweise nicht.

MfG. Andreas

[Desinfector]

Da es ja nur um gewisse Freq geht, und die jeweiligen Bereiche recht dicht im jeweiligen Band sind,
kann man sich entspr. Antennen mit Richtwirkung bauen.

Der Einfachheit halber ersma mi'm einfachen Dipol anfangen.
Wenn die Quelle nur schwach oder weit weg ist, in Richtung Yagi erweitern.

[Sunset]

Besonders interessant ist für mich in der Tat der mobile Empfang im Flugzeug, da brauche ich am besten eine 360° Charakteristik, eine Yagi ist da schon zu groß und zu umständlich.
Bisher empfange ich am besten den Flieger, in dem ich sitze...

Der Tip mit der USB-Verlängerung ist gut, den probiere ich asap aus.
Bringt es was, den Stick noch in ein Metall.-Gehäuse zu werfen?

900MHz... das kommt auf den Stick an, manche gehen bis da, andere haben einen größeren Frequenzbereich.
Ich habe mit meinem Stick schon auf 1090MHz empfangen, allerdings keine Reichweite erzielt.

[andreas6]

So ein Flieger ist doch aus Blech? Das dürfte den Empfang gut abschirmen. Kannst Du eine Antenne zum Fenster raus hängen lassen? Aber möglicherweise lassen sich die Fenster gar nicht öffnen. Frage doch mal im Cockpit nach, ob da nicht noch eine Antennenbuchse für Dich frei ist... Es braucht dann nur noch ein Koaxkabel bis dorthin.

Die Dvbt-Sticks hier gehen meist bis 1700MHz.

MfG. Andreas

[Sunset]

Aber möglicherweise lassen sich die Fenster gar nicht öffnen. Frage doch mal im Cockpit nach, ob da nicht noch eine Antennenbuchse für Dich frei ist... Es braucht dann nur noch ein Koaxkabel bis dorthin.

Nein, die Fenster gehen leider nur am Boden auf und wenn da irgendwo eine Antennenbuchse frei wäre, dann ... ...und jetzt frag bitte nicht woher ich das weiß.

[Rial]

Der Tip mit der USB-Verlängerung ist gut, den probiere ich asap aus.

Meine Erfahrung bzgl DVB-T Empfang mit dem Laptop war :
je länger das USB-Kabel war,desto schlechter der Empfang des TV-Programms,
bzw gar kein Empfang
Deswegen habe ich dann lieber 5 Meter Koax mitgeschleppt und das USB auf 10cm beschränkt.

! Die Aussage bezieht sich auf den alten DVB-T Standart !

[RMK]

So ein Flieger ist doch aus Blech? Das dürfte den Empfang gut abschirmen.
Kannst Du eine Antenne zum Fenster raus hängen lassen?

ich glaube bei 800 Sachen macht man das Fenster besser nicht auf....

[andreas6]

Natürlich setze ich meinen Magnetfuß nicht bei 100 aufs Autodach, der ist dann schon vorher drauf. Auch vorher verlege ich das Kabel durch durch die Heckklappe und mache das nicht bei der Fahrt.

Wenn man also noch im Stand eine J-Antenne aus Draht oder Koax durch das Bodenfenster ablässt und mit dünnem Koax durch die Dichtungen kommt, kann das Fenster wieder geschlossen werden.

MfG. Andreas

[Sunset]

Natürlich setze ich meinen Magnetfuß nicht bei 100 aufs Autodach, der ist dann schon vorher drauf. Auch vorher verlege ich das Kabel durch durch die Heckklappe und mache das nicht bei der Fahrt.

Wenn man also noch im Stand eine J-Antenne aus Draht oder Koax durch das Bodenfenster ablässt und mit dünnem Koax durch die Dichtungen kommt, kann das Fenster wieder geschlossen werden.

MfG. Andreas

Ganz dünnes Kabel könnte durch das Fenster passen, die Dichtung muss halt hinterher noch abdichten.
Hast Du an ein bestimmtes Kabel gedacht? "Normales" Antennen-Koax ist definitic zu dick und unflexibel.

Besser wäre vorerst definitiv eine Antenne innen, deshalb auch der Verstärker.

[OnOff]

Leute,
ich glaube unser Kollege Sunset redet hier von einem RICHTIGEN Flugzeug, und sitzt selbst „vorne“.
Da fummelt man nicht mal eben irgendwo irgendwelche Kabel durch irgendwelche Dichtungen.
Stichwort: Druckkabine !
Mal abgesehen davon das sowas schon garnicht zugelassen ist.
Es muss also scheinbar eine Lösung her die klein leicht und Transportabel ist.
Antenne knapp hinter der Frontscheibe ?
Welche Reichweiten willst Du erzielen ?
Willst Du dem Tcas zuvorkommen ?

Gruß Sebastian

[Sunset]

Leute,
ich glaube unser Kollege Sunset redet hier von einem RICHTIGEN Flugzeug, und sitzt selbst „vorne“.
Da fummelt man nicht mal eben irgendwo irgendwelche Kabel durch irgendwelche Dichtungen.
Stichwort: Druckkabine !
Mal abgesehen davon das sowas schon garnicht zugelassen ist.
Es muss also scheinbar eine Lösung her die klein leicht und Transportabel ist.
Antenne knapp hinter der Frontscheibe ?
Welche Reichweiten willst Du erzielen ?
Willst Du dem Tcas zuvorkommen ?

Gruß Sebastian

Frontscheibe ist aufgrund der Scheibe selbst ungünstig, die ist elekrisch beheizt und daher intern elektrisch leitend beschichtet.
Was geht ist eher eine hintere Seitenscheibe, da ist kein Strom drin.

Reichweite so gut wie möglich, >100km, besser 200-250km.

Die Idee ist (wenn Zeit vorhanden ist) eine Art ADS-B Radarbild zu bekommen, das kann TCAS nicht unbedingt, bzw es kann das, stellt es aber nicht so dar.
TCAS wählt selbstständig relevante Targets aus und stellt max 12 Targets dar, spricht aber mit weitaus mehr. Kommt auf das aktuell verbaute TCAS an.

Eine weitere Idee ist, portabel evtl. METEOSAT odere andere Wettersatelliten Bilder live zu empfangen.

Gruß Rolf

[Pi²]

Meine Efahrung mit einem DVB-T Stick als SDR-Empfänger ist überwiegend negativ - diese Sticks sind eben nicht als Breitbandscanner gebaut worden.

Um einigermaßen einen Empfang auf den o.g. Frequenzen zu erreichen, würde ich eine selektive Antenne benutzen (Sperrtopf o.ä) sowie mindestens einen 2-fach Helical-Topfkreisfilter für diese Frequenz. Ein zusätzlicher Verstärker ist i.a. nicht notwendig, diese Sticks sind sehr empfindlich.

Problem: starke Signale im Außerband-Bereich (z.B. 2m-BOS oder Nahbereich-AFu) nageln den Empfänger des Sticks gnadenlos zu und er regelt über die AGC ab. Deswegen sind hochselektive Filter ein "Muß".

Beispiel für ein selbstgebautes Helical Filter für 2m-AFu:
https://www.youtube.com/watch?v=jBNcTn9BEy0

Berechnungsprogramm für Helical Filter:
https://www.changpuak.ch/electronics/He ... signer.php


LG

[OnOff]

Das liesst sich recht interessant.
An die beheizte Frontscheibe hatte ich nicht gedacht, ich enteise flüssig...
Werde das nächste mal nen Tablet mit entsprechendem Stick mitnehmen und auch mal testen...
Welche Soft verwendest Du für Arcas ?

Gruß Sebastian

[Chefbastler]

Diese DVB-SDR Sticks sind scheunentor bereit und ohne slektiver Vorfilter und scheunentor offene Breitbandverstärker dran machts noch schlimmer...

Ohne Vorselektierung kann es schwer werden schwache Signale zu höhren wenn der Vorverstärker/Mischer zugestopft wird mit andere stärkere Singnale auf irgend einer anderen Frequenz.

Oft braucht es dann auch keinen Vorverstärker und wenn doch dann den verstärker hinter den Filter und dass an die Antenne wenn das kabel lang ist.

Ich würde mich erstaml um Bandpass Filter umsehen. Da kann mann auch einige selbst bauen oder findet sogar fertige.

Antenne für SAT/Flugzeug?

Für 137Mhz Wettersat ghen ganz gut Kreutzdipole oder Helix.
Für Flugzeuge sehr warschinlich auch wenn sich die Polarisation dreht und von oben kommt.
Für Sachen die am Boden gesendet werden reicht meist eine einfach zu baunende Groundplane voll aus.

[Sunset]

Für ACARS nehme ich acarsdeco2.
Wenn Du was besseres findest, immer her damit

An den ACARS Meldungen interessieren mich hauptsächlich die Wettermeldungen, die von den Kollegen abgerufen werden und von der Bodenstation übermittelt werden.
Außerhalb der VHF Reichweite, also etwa >400 km von einer Küste entfernt, ist der Empfang von INMARSAT Aero auf 1545-1547MHz interessant. Aber das hat Zeit, erstmal ADS-B, ACARS und INMARSAT Aero später.

[Sunset]

Danke für den Tip mit den Bandpass Filtern, sehr interessant.

Ich habe dazu noch ein interessantes Video gefunden: Rapid Prototyping RF Filters with Tape & QUCS

[ferdimh]

Diese Sticks funktionieren für ihre Beschissenheit in der Konstruktion ziemlich gut. Man muss lediglich sicherstellen, dass PC und Stick nicht den Rest stören. Von einem Vorverstärker ist unbedingt abzuraten, aus oben bereits genannten Gründen. Wenn man das Ding entrauscht hat, ist eventuell ein invertierter Vorverstärker (Dämpfung!) nützlich.
Das Ding muss in ein Metallgehäuse. An den Stick (nackte Platine) kommen Kabel, die erstmal 3x um einen Ferrit gehen. Ein CLC-Ding in der Besaftung vom Stick schadet nicht. USB- und Antennenmasse kommen aufs Gehäuse.
Weiter im Text:
Eine gute Antenne ist der beste Hochfrequenzverstärker. Im Bereich bei >100 MHz kann man mit einem guten Vorverstärker noch 3 dB rausholen, mit einer schlechten Antenne locker 20 dB verlieren. Wenn man lange Antennenkabel verwendet, siehts anders aus, aber davon gehe ich erstmal nicht aus.
Eine Antenne muss symmetriert werden, sonst fängt die Antenne den Müll der auf dem Kabel kommt (vom Rechner).
Am einfachsten geht das, wenn man sich auf eine Frequenz einigt, Lambda/4 ablängt und den Schirm über das Koax schlägt (oder ein Rohr drüberschiebt). Ein sehr langes Antennenkabel schlägt in die selbe Kerbe.
Mit der gegebenen Sorgfalt kann man mit dem Ding durchaus einiges reißen, aber man muss sich halt um den total HF-ungeeigneten Aufbau von dem Ding drum rum basteln.

[Harry02]

Wie bekomme ich die Störungen vom SDR am besten abgeschirmt? Metallgehäuse? Welches Material und wie dick? Würde ein kleiner Blechkasten anstelle des Plastikgehäuse reichen? Wo bekommt man so eine Miniatur-Blechdose?

Anregung für den Blechkastenbau:

Die Dicke ist unerheblich, Folie geht auch. Welches Metall ist egal. Keksblech oder Platinenmaterial zum Beispiel.

Gegen Einströmungen via Kabel hilft das Klappferritverdrosselte USB- und Antennenkabel wie schon erwähnt.
Bei dem schmalen Frequenzbereich empfehle ich auch ein Vorfilter einzusetzen, damit z.B. starke UKW-Rundfunkstationen keine Geistersignale oder verringerte Empfindlichkeit (Zustopfen) verursachen. Bräuchtest halt 2 verschiedene Vorfilter.

Als Kabel bietet sich RG316 (oder halt RG174) an, das hat 3mm. Als Stecker BNC.

Eine Kombiantenne 140MHz plus 1GHz ist nicht ganz so einfach. Aber zum Empfang auf 1Ghz geht auch ein 140Mhz Dipol oder Magnetfuß, nur halt nicht ganz so gut wie eine gute 1GHz Antenne.

[Sterne]

Entstörung von DVB-T-Sticks hatten wir vor einiger Zeit schon mal durchgekaut und ist "gebastelbrudert" im Wiki gelandet.
Mischerbau und Entstörung

Gruß
Sterne