Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Der chaotische Hauptfaden

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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

Die Anodenspannung liegt aktuell bei ca. 280 V, das ist vermutlich schon noch ein wenig hoch.
Da ich keine Lastwiderstände im unteren dreistelligen Ohmbereich zur Hand habe, habe ich mal ein wenig beim Reichelt eingekauft, da sollte dann ein passender Laswiderstand (oder eine Kombination aus verschiedenen) dabei sein, der die Spannung auf 230 V drückt.

Einen 3,9k Lastwiderstand als Austausch für den R515 ist auch dabei, ebenso ein Päckchen Feinsicherungen 0,2 A flink für die Kathodenleitung der PL36.
Auch wenn ich immernoch keinen Zusammenhang sehe zwischen dem sekundärseitigen Abbrand vom Übertrager "9030-308" an Röhre 21 "EC92" und dem daraufhin angeblich zur Sicherheit vom Vorbesitzer getauschten R515 (von 3,9k auf 8,2k). Das liegt doch nicht ansatzweise im selben Strompfad, wie soll denn R515 den Strom durch den Übertrager 9020-308 begrenzen?
Ist ja auch bloß die Info die ich habe, ein richtiger Fachmann war der Vorbesitzer nicht wirklich.

Ein 12V Printtrafo mit 16 VA und ein passendes Kunststoffgehäuse habe ich auch mal mitbestellt, damit sollte sich was bauen lassen, was die Netzspannung auf knappe 220 V runterbringt und mehr als ausreichend Strom für den Ferseher liefern kann.
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

Zwei 100 Ohm 10 W Widerstände sind nun parallel in der Spannungsversorgung. Werden gut warm, Infrarotthermometer sagt irgendwas um 150-200 °C. Ich denke das ist in Ordnung, der originale Lastwiderstand oben auf dem Zeilentrafokäfig wird um die 250 °C warm.

Im folgenden Bild sind die sich bei 220 V AC Netzspannung einstellenden Anodenspannungen:
Spannungen.JPG
Bekomme ich dafür euren Segen? Das "X" markiert die Stelle, an der die zusätzlichen 50 Ohm eingebaut sind.

Anderer Effekt, den ich nicht deuten kann:
Es läuft ganz langsam ein Streifen von oben nach unten durch das Bild, ca. 5 cm breit, wo das Bild ein klein wenig heller ist als auf dem restlichen Bild. Wenn der Streifen unten aus dem Bild wandert kommt er von oben wieder rein. Nicht extrem störend, aber wenn man es einmal gesehen hat sieht man es natürlich immer.
Gibt es da eine Richtung, aus der der Fehler zu vermuten ist?
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Bastelbruder
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Bastelbruder »

Der Widerstand an Stelle des X ist korrekt, der kann dann gleich den geringeren Widerstand des Ersatzgleichrichters kompensieren.

Netzbrumm möchte ich völlig ausschließen, weil der nicht scharfkantig begrenzt wird.

Bleibt also bloß eine Alternative:
Das ist der Geist (die vertikale Austastlücke) eines anderen Senders auf derselben Sendefrequenz, dessen Zeitnormal gaanz wenig differiert. Früher war sowas an der Tagesordnung, heute hätte ich das wirklich nicht erwartet. Mach mal Deinen Sender aus, ob da vielleicht noch eine Überwachungskamera sichtbar wird ...
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Wulfcat
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Wulfcat »

Der Helle Balken, der Langsam Durchläuft ist auf die 50Hz Netzfrequenz zurück zu führen, die Asynkron zu den 50 Hz bildwechselfrequenz sind.....
Ich hab mal wo gelesen, das ursprünglich das bild aufs Netz in den Studios Synkronisiert wurde um solche effekte zu verhindern(Und bei den Amis auf 60Hz)....
Die (F)BAS signalerzeugung von Rechenknecht/Dvbt/Sat Tunern hat natürlich nichts mehr mit der Netzfrequenz zu tun.
Was man da aber genau machen kann....????
Siebung verbessern im Netzteil?? Wie gut sind dort noch die Elkos???
Ich erinnere mich dunkel an irgend eine Röhren Glotze, die Komische Schwierigkeiten mit dem Bild hatte, weil die Elkos schlecht waren, verrückterweise hatte der im Lautsprecher nicht gebrummt....
Nach wechseln der Elkos war wider alles Gut.
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PowerAM
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Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von PowerAM »

Ändert sich irgendwas, wenn du den Netzstecker von deinem Modulator bzw. den des Fernsehers mal andersrum in die Dose steckst?
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

Der Widerstand soll ja einzig und allein die Verluste des Selengleichrichters nachbilden.
Für den Rest kommt wie gesagt ein 220 V Trafo vor das ganze Gerät, das ist schnell gebaut und alle Heizungen bekommen so auch die gewünschten Spannungen ohne an einigen Stellen in der Schaltung eingreifen zu müssen.

Nur ob die Anodenspannung so jetzt passt oder ob das alles eher unkritisch ist weiß ich noch nicht sicher. Der Schaltplan macht dazu leider keine Angaben.

Der Tipp mit der Netzfrequenz ist gut, es kann sein, dass der Balken nur wirklich auftritt wenn hinten an der Stromversorgung meine Multimeter hängen und in die gesiebte Spannung noch etwas Netzbrumm einstreuen. Muss ich mal testen.
Elkos sind jedenfalls alle neu, die alten sind nur zur Deko aufm Chassis, Elkos neurer Bauart passen ja meistens dank kompakteren Abmessungen problemlos unsichtbar unter das Chassis.

Auch den Netzstecker werde ich mal drehen. Aktuell hängt immer beides hinter dem Trennstelltrafo, also kein Erdbezug für beide Geräte.

Noch eine Frage:
Was genau macht der kleine Hebel hinter dem Kanalwahlschalter?
Die Kiste hat ja drei Knnöpfe für die Kanalwahl. Den großen Drehknopf für den Trommelwähler, der macht wohl die Grobeinstellung. Dann hat es hintendran noch ein Drehrad, vermutlich für die Feinsteinstellung.
Da hintendran ist dann aber nochmal ein kleiner Hebel, der über einen Seilzug auf ein extra Kästchen geht und dort irgendwas bewegt. Eine wirklich sichtbare Veränderung am Bild sehe ich nicht wenn ich den Hebel bewege.
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Bastelbruder
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Bastelbruder »

Das flache Kästchen hinter dem Trommeltuner, etwas zur Mitte des Chassis versetzt, ist der ZF-Eingang, da befindet sich ein in der Güte verstellbarer Saugkreis für die Ton-ZF 39,5 MHz "Klarzeichner". Ich beziehe mich auf das Foto wo die Panzerglasscheibe an der Wand lehnt.

In der Funkschau S.147 ist das erklärt
Zuletzt geändert von Bastelbruder am Sa 22. Mai 2021, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

Ja, genau, das auf dem Bild nach hinten versetzte Kästchen wo ein Seilzug hinführt, das meine ich.

Für den Klarzeichner hält mein schlaues Buch eine Erklärung bereit, da müsste man eigetlich schon eine Veränderung im Bild sehen. Muss ich nochmal ganz genau drauf achten ob da wirklich nichts passiert.
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Roehricht
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Ich hab mal wo gelesen, das ursprünglich das bild aufs Netz in den Studios Synkronisiert wurde um solche effekte zu verhindern(Und bei den Amis auf 60Hz)..
Und auf welche Phase soll denn der Apparat synchronisiert werden? Und wo ist derWahlschalter anner Glotze für die Netzphase an welcher der Apparat hängt? Und wie soll die Phasenstarrheit zur Zeilenfrequenz ausgeführt werden. Ist es denn nicht besser das der Fernsehsender die Generatoren im Kraftwerk synchronisiert.
Auf L1 L2 oder L3? Alle Glotzen im Land bitte auf L1 Klemmen...
Wirklich nicht praktikabel.

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Wolfgang
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ferdimh
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von ferdimh »

Wieso? Wenn beliebig synchronisiert wird, steht der Balken still. Dann fällt er deutlich weniger auf, egal, wo er steht.
Meines Wissens wird aber abseits von historischen Überwachungskameras tatsächlich nicht auf das Netz synchronisiert. Insbesondere nicht bei den Amis, wo 59,94 Hz die Sollfrequenz ist, seit es Farbe gibt.

Der scharf abgesetzte durchlaufende Balken (oder auch zwei davon) ist etwas, was ich beim TV-senden schmerzlich feststellen musste:
Es ist das Äquivalent einer zwischen leitend und nichtleitend wechselnden Silizium-Gleichrichterdiode, die dem Gesamtsystem einen etwas anderen Messebezug verschafft, wenn sie leitet.
Dieser Übergang ist tatsächlich scharfkantig und produziert so einen scharf abgegrenzten Balken, insbesondere dann, wenn die Schirmung/Symmetrierung der Antenne nicht besonders gut ist. Ein Keramikkondensator 1-10nF direkt über der Diode sollte hier für Ruhe sorgen.

Selengleichrichter sind von diesem Problem nicht so stark betroffen, weil sie von sich aus mehr Kapazität haben und auch nicht so gut leitend werden.
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Roehricht
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
für Glotzenschrauber gibts gerade das hier bei ebay:

https://www.ebay.de/itm/224464183597?ha ... SwdfFgmAKN

Ein Testbildgenerator von Mordnende.

73
Wolfgang
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video6
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von video6 »

Den hab ich auch schon ewig aber erst kürzlich reaktiviert.
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

Über der Gleichrichterdiode ist nun ein 10 nF 1 kV Keramikkondensator.
Wenn nun keine Multimeter in der Spannungsversorgung hängen gibt es auch keinen wandernden Balken mehr, habe aber nicht mehr getestete ob Messleitungen an der Spannungsversorgung wieder für einen Balken sorgen.

Der kleine 230-220V Trafo ist auch fertig, besteht nur aus einem 16 VA 12 V Printtrafo und einer 1 A Sicherung. Funktioniert wunderbar.

Der falsche Widerstand R515 (8,2 kOhm statt 3,9 kOhm) ist auch gegen einen passenden getauscht.

Die Feinsicherung in der Anodenleitung der PL36 war mit 0,8 A viel zu groß, im Plan sind 0,3 A träge vorgesehen, ich habe jetzt mal vorsichtshalber eine 0,315 A flink drin.

Und dann habe ich vorhin mal noch einen Sat-Receiver besorgt, der ein FBAS Signal ausgeben kann. Wenn der auf 4:3 gestellt wird ist auch die Mattscheibe ganz mit Bild gefüllt. Per HDMI gefütttert gibt der RF Modulator immer ein 16:9 Bild aus.
Nach einem kurzen Sendersuchlauf war mir dann auch recht schnell wieder klar, wieso ich keinen Fernseher (vom aktuellen Spaßprojekt abgesehen) habe - es kommt halt nur Schrott. Und grob die Hälfte der Sender sind Teleshopping, wer guckt sowas?! Da spürt man ja die Gehirnzellen schon nach wenigen Sekunden platzen...Aber gut, anderes Thema.

Die Kiste scheint nun also zu laufen.
Wäre interessant, da mal einen Profi ranzulassen um zu sehen, ob da noch mehr rauszuholen ist. Mir fehlt da einfach die Erfahrung um das einschätzen zu können. Das ist dann vielleicht mal eine Aufgabe für ein Treffen oder so.
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Wulfcat
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Wulfcat »

Roehricht hat geschrieben: Sa 22. Mai 2021, 21:26 Hallo,
Ich hab mal wo gelesen, das ursprünglich das bild aufs Netz in den Studios Synkronisiert wurde um solche effekte zu verhindern(Und bei den Amis auf 60Hz)..
Und auf welche Phase soll denn der Apparat synchronisiert werden? Und wo ist derWahlschalter anner Glotze für die Netzphase an welcher der Apparat hängt? Und wie soll die Phasenstarrheit zur Zeilenfrequenz ausgeführt werden. Ist es denn nicht besser das der Fernsehsender die Generatoren im Kraftwerk synchronisiert.
Auf L1 L2 oder L3? Alle Glotzen im Land bitte auf L1 Klemmen...
Wirklich nicht praktikabel.

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Wolfgang
Guter einwand!
Wie schon gesagt "hatte ich mal gelesen"...... Lang lang ists her.
Das heist, ich hatte mal nen Wega Vision 3000L (SW Glotze mit aufgesetzter Drehbarer Bildröhre als "Kopf")
Das ding war zum schluss so verschlissen, das es alle mögliche komische probleme Gab(zb instabiler Bildfang) da gab auch nen Poti auf der Platine, wo man so einen Balken mit vorsichtig "wegdrehen" konnte.
Was das War? Keine ahnung, die Kiste hab ich schon vor 30Jahren an nen Sammler verkauft. (Vielleicht gibt es das Ding heute noch)
Mir war die Notwendige Restaurierung damals zu aufwendig. ---> Um die Bild und Audio Endstufenröhren war die Leiterplatte so verbrannt und sogar kleine Stücke fehlten, das die Sockel mit den Röhren in der Leiterplatte wackelten.... und die Abgelösten Leiterbahnen schon groszügig von mir durch aufgelöteten verzinnten Blankdraht ersetzt worden waren. Ein weiteres Loch hatte sie noch an der Stelle von nem grossen Folienkondensator, wo wohl um einen Draht eine Kalte Lötstelle entstanden war. Dort hatte dann ein kleiner Lichtbogen gezündet und nen 6mm Loch gebrannt..... Kondensator war dann ersetzt und auch wider mit nem verlängertem Draht angeschlossen worden
Um das wider Vernünftig zu machen hätte man die ganze (vom HF und Bildsteuerteil) getrennte "leistungs"Leiterplatte neu herstellen und bestücken müssen.... Vor dem Hintergrund frage ich mich ob der Sammler das gemacht hat oder auch nur weitergeflickt hat.
Gorbi
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Gorbi »

video6 hat geschrieben: So 23. Mai 2021, 22:56 Den hab ich auch schon ewig aber erst kürzlich reaktiviert.
Hehe, und ich weiß auch warum. ;)
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

Und wiedermal eine kurze Röhrenfrage:
Habe gerade ein Graetz Polka 1213 auf dem Schreibtisch, ist ein Erbstück für den Vater meiner Freundin, also emotionaler Wert durchaus vorhanden.
Das Ding hat neue Kondensatoren bekommen, das blinde magische Auge ist ebenfalls neu und den elektrostatischen Hochtöner konnte ich reparieren.

Nun folgendes Problem:
Im Betrieb steigt die Stromaufnahme über Minuten hinweg langsam immer weiter an. Von anfänglich 220 mA (Sollwert laut Schaltplan 200 mA, aber chinesisches "True RMS Multimeter") steigt der Strom in 5 Minuten langsam auf über 250 mA, scheint kein Ende zu nehmen.
Das Netz liefert die Information, dass die ECL86 gerne mal Probleme macht.
Dank einem Aal habe ich den NF Teil eines Stereoradios hier mit zwei ECL86 drauf.
Also mal schnell getauscht und siehe da, die Stromaufnahme bleibt über 10 Minuten bei 220 mA plus minus kleine Schwankungen stehen.

Sieht so aus, als müsste eine neue ECL86 rein - wirtschftlicher Totalschaden, muss ich nachfragen ob die ~35€ investiert werden wollen.

Aber woher kommt der Fehler? Gibt es da eine typische Erklärung? Gerade dieser sehr langsame, aber doch kontinuierliche Anstieg wundert mich ein wenig - aber was weiß ich schon über Röhren :D
vorhautfront
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von vorhautfront »

Evtl Gitteremissionen durch auf das Gitter übergegangenes Kathodenmaterial. Scheint bei thermisch eher auf Kante gebauten Röhren gelegentlich vorzukommen
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Bastelbruder
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Bastelbruder »

Die Kondensatoren sind sicher neu, speziell der Koppelkondensator an Pin 9.
Das Pentodengitter ist bloß über die Klangpotis an Masse. Baß auf Vollgas = 2 Meg parallel zum Höhenpoti mit 1 Meg. Läßt sich der Strom mit dem Baßpoti beeinflussen?
Kontrollier mal, ob die EL86 am Sockel wirklich ganz sauber ist. Auch ein schleichender Feinschluß zwischen Pins 8 und 9 könnte sowas verursachen.

Natürlich ist auch die Platine ein Kandidat, da könnte man zwischen 8 und 9 einen Schlitz reindremeln.
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

Kondensatoren sind neu, somit auch der Koppelkondensator an Pin 9.
Der Strom lässt sich nicht durch die Klangpotis beeinflussen, schwankt lediglich mit der Sendereinstellung um ein paar mA, aber dieser grundsätzliche, stetige Stromanstieg ist davon unbeeindruckt.

Röhre ist am Sockel sauber, auch die Platine sieht sehr anständig aus.
Hat nur noch irgendwo eine kalte Lötstelle oder ein anderes Kontaktproblem, manchmal wird der Sender sehr leise und man muss Druck auf die Platinenmitte ausüben damit es wieder geht. Wird die Tage mal alles nachgelötet.

Mit einer anderen ECL86 ist das Problem mit dem stetigen Stromanstieg ja verschwunden, daher wird es wohl schon die Röhre sein. Nur was den Effekt verursacht verstehe ich nicht.
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Spike
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Spike »

IPv6 hat geschrieben: Fr 7. Jan 2022, 00:07 Sieht so aus, als müsste eine neue ECL86 rein - wirtschftlicher Totalschaden, muss ich nachfragen ob die ~35€ investiert werden wollen.
Das denke ich nicht, wenn Du hier jemanden im Forum nett fragst... Es muss ja keine neue, sondern nur eine funktionierende sein ;)
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Bastelbruder
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn das Gitter Emission hätte, müßte dort die Spannung ins Positive wandern und sich mit dem Baßpoti (speziell am Minimum-Rand) beeinflussen lassen.
Die Spannung an den Elektroden sind natürlich interessant, ein Megohm in der Voltmeter-Tastspitze verringert zwar alle angezeigten Werte, aber speziell Gitterspannungen lassen sich messen ohne daß gleich der Lautsprecher die Flucht versucht. :lol:
Das Pentodengitter muß fest auf null bleiben und an der Kathode sieht man zunehmenden Spannungsabfall.

Sind die Röhrenpreise in den letzten Wochen auch explodiert?
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

Spike hat geschrieben: Fr 7. Jan 2022, 00:57 Das denke ich nicht, wenn Du hier jemanden im Forum nett fragst... Es muss ja keine neue, sondern nur eine funktionierende sein ;)
Also wenn jemand der hier mitlesenden eine fuktionierende, gebrauchte ECL86 loswerden möchte, gerne melden.
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

Nachtrag:
Hatte mich gestern Nacht vertan, der Strom lässt sich deutlich mit dem Basspoti beeinflussen.
Wenn der Bass voll reingedreht ist (Schleifer steht dann links im Schaltplan, also am Sprache-Schalter) fängt der Strom langsam an zu steigen (240 mA und mehr). Und die Spannungsversorgung (an Elko C703) bricht immer weiter ein, von 270 V auf 260 V.
Dreht man den Bass raus (Schleifer rechts, also mit R318 verbunden) geht der Strom direkt zurück auf 220 mA.

Sieht dann nach Gitteremission aus. Wird der Bass rausgedreht müssten über R318 180k in Reihe mit dem Ausgangsübertrager zusätzlich Strom auf Masse abfließen können oder?

Mit einer anderen ECL86 bleibt die Stromaufnahme bei Veränderung des Basspotis konstant, mal von der Nachkommastelle abgesehen.

Edit:
Auch bei geöffnetem Sprache-Schalter lässt sich mit dem Basspoti die Stromaufnahme beeinflussen. War ja so zu erwarten.

Wenn das Gitteremissionen sind, da findet sich im Netz folgendes Zitat:
"Man legt eine von 0 an regelbare, positive Gleichspannung an das Gitter (Minus an Kathode) der normal geheizten Röhre und steigert diese langsam. Bei einer Spannung zwischen 50 und 100 V sieht man in der Röhre ein grünliches Aufleuchten, das bei weiterem langsamen Steigern der Spannung verschwindet.
Damit ist das Katodenmaterial - der Bariumniederschlag - von den Gitterwindungen verdampft, und die Röhre arbeitet wieder unter normalen Bedingungen."

Was ist davon zu halten?
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PowerAM
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von PowerAM »

Gäbe es für die ECL86 ggf. eine noch erhältliche Alternativtype, ggf. aus russischer oder zur Not aus chinesischer Produktion?
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ferdimh
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von ferdimh »

Bevor ich die ECL86 wegschmeiße, würde ich das probieren. Es ist ja einfach genug umzusetzen.
Man kann sich da ja schrittweise rantasten. 30V für 10 sekunden, prüfen ob danach die Gitteremission noch vorhanden ist. Dann 50V für 10 Sekunden usw...
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

Angeblich soll ja irgendwas in der Röhre grün leuchten und damit anzeigen, dass sich irgendwas getan hat.

Mit drei Labornetzteilen in Reihe komme ich auf 90 V, könnte reichen. Sonst einen Gleichrichter an den Trennstelltrafo klemmen.
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ferdimh
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von ferdimh »

Auf das grüne Leuchten würde ich mich nicht verlassen.
Wenn das nicht eintritt, ist halt der ganze Versuch (und der Lerneffekt auch für mich) beendet. Irgendwo bei 100V brennt das Gitter dann sofort (ohne sichtbar glühende Vorwarnung) ab.
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

ferdimh hat geschrieben: Fr 7. Jan 2022, 16:58 Irgendwo bei 100V brennt das Gitter dann sofort (ohne sichtbar glühende Vorwarnung) ab.
Das ist ein guter Hinweis :D
Dann belassen wir es mal bei maximal 90 V und schauen was so passiert.
Wenn das Ding schon früher wieder normal arbeiten möchte soll mir das recht sein.

Da das Radio nicht bei mir bleibt könnte ich noch eine feinere Sicherung reinmachen, vielleicht 300 mA statt 400 mA.
Könnte die restliche Elektronik ein wenig besser schützen wenn das Gitter mal wieder irgendwann emittieren will.
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von IPv6 »

So, irgendwas ist passiert :D

10 Sekunden bei 50 V brachten keine Änderung.
Da sind grob (am Labornetzteil abgelesen) 30-40 mA geflossen.

Also Spannung wieder dran und weiter langsam hoch.
Dann ging der Strom erstmal leicht runter und dann bei grob 70 V schlagartig durch die Decke auf 350 mA, irgendwas im Röhreninnere hat geleuchtet aber grün war das glaube ich nicht.
Etwas hektisch hab ich den Stecker gezogen und das Leuchten so beendet.
Das sah mir auch mehr nach glühen aus, also nichts was wie in der Anleitung beschrieben wieder weggehen würde wenn ich die Spannung weiter hochdrehen würde :D

Nach dem Auskühlen wieder ins Radio und es hat was gebracht.
Aus dem Radio kommt noch Musik und die Stromaufnahme ist unabhängig von der Basspotistellung und bleibt nun seit 10 Minuten bei 215 mA.
Ob das nun von Dauer ist wird sich wohl zeigen, wüsste nicht wie ich das jetzt rausbekommen soll.

Ach ja, es ist auch noch ein 47 Ohm Widerstand vor den Trafo gekommen, der ca. 10 V vernichtet - das Radio hat leider keine Trafostellung für 240 V und man muss das Ding ja nicht unnötig an hier üblichen 235 V quälen.

Im Keller wartet noch ein Philips Sagitta 431 von meinem Onkel, was ich irgendwann mal bei Langeweile angucken wollte.
Fehler: "Läuft, klingt aber nach ein paar Minuten komisch und geht dann nicht mehr".
Ist identisch bestückt wie das Graetz, was gerade auf dem Schreibtisch steht.
Klingt auch so, als könnte da die ECL86 verantwortlich sein. Aber eins nach dem anderen....
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Re: Mein erster Schritt in die Welt der Röhren

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Das beste wäre ein vernünftiger Test mit zeitgemäßer Prüftechnik. Eventuell findet sich jemand, der einen OM mit einem RoeTest weiß.
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