E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Der chaotische Hauptfaden

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Hansele
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Hansele »

Interessantes Projekt, ich bin mal gespannt wie es weitergeht und lese gespannt mit.

Ich fahre nun seit 8500KM täglich mit einem Pedelec mit ganzen 250 Watt und Mittelmotor,
mit in Summe 20 Gängen und diese nutze ich nahezu alle. Daher wäre was schaltbares schon
die Lösung die man anstreben sollte.

Was mir im täglichen pendeln aufgefallen ist, ist das wichtigste ist die Bremse,
ich möchte die hydraulischen Scheibenbremsen nichtmehr herbgeben.

Ich mache im Schnitt 1mal die Woche eine Vollbremsung um unvorsichtige Fußgänger nicht zu überfahren,
oder aus Selbtschutz weil man übersehen wurde. Egal wieviel Leistung die Kiste am Ende hat, klatsch da ordentliche
Bremsen ran, du wirst es nicht bereuen.

Grüßle
sirell
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von sirell »

Ihr vergesst noch ein Problem bei den BL-Motoren ohne Hallsensor.
Im Stillstand weiß der Controller nicht wie der Motor loslaufen wird weil er nix zum messen hat.
Er wird also ~ 50% erst mal eine Umdrehung falsch machen bis er genug zum messen hat.
Bei Propellern ist das egal, beim Fahrrad eventuell nicht.
Mit Untersetzung könnte das nicht weiter auffallen, der initiale Ruck beim starten dürfte trotzdem blöd sein.

@Hansele:
Hattest du mal einen Vergleich mit einem Nabenmotor ?
Bei mir fehlt noch die Mittelmotor-Variante um mich da festzulegen.
Bafang war damals ausverkauft. Sonst wäre es wohl ein Mittelmotor geworden.

Das mit den Bremsen kann ich nur unterschreiben.
Selbst heutzutage rechnen nur wenige mit Fahrrädern die bergauf "angeschossen" kommen.
Geht mir im Auto genau so: "Fahrrad, dauertnoch,kann rausfahren"...
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Mr_T
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Mr_T »

sirell hat geschrieben:Mit Untersetzung könnte das nicht weiter auffallen, der initiale Ruck beim starten dürfte trotzdem blöd sein.
Mit Untersetzung ist das in der Tat nur halb so wild.

In meinem Drahtesel werkelt so ein sensorloser Getriebe-Nabenmotor. Wenn ich rein auf Motorbetrieb anfahre merkt man für so 2 Sekunden, dass der Controller sich mit der Kommutierung doch arg schwer tut. Danach ist man auf langsamer Schrittgeschwindigkeit und der Motor beschleunigt gleichmäßig weiter.

In der Praxis ist das aber überhaupt kein Problem. Mit einem einzigen Tritt in die Pedale ist man mehr als flott genug, der Motor läuft dann ja durch den Freilauf bedingt erstmal ohne Widerstand bis auf Raddrehzahl hoch und muss erst dann Leistung abgeben.
Paul
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Paul »

Danke für die vielen hilfreichen Tipps! Ich hoffe, dass Controller und Motor einigermaßen zusammenarbeiten. Der Controller lässt sich zumindest auf einen Pseudoschweranlauf (für Großmodelle) parametrieren. Ansonsten habe ich heute am Akku weiter gebaut und bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Ich denke ich werde das Projekt auf 1kW limitieren. Sonst hätte ich auch die Zellenverbinder dicker ausführen müssen.

Die Typenbezeichnung der Zellen lautet SE US18650NC1. Diese Zellen sind keine ausgesprochenen Hochstromzellen (LiNiMnCoO2), können aber auch 8A kontinuierlich abgeben und haben eine Kapazität von 1900mAh. Davon sind in meinem Fall noch gemessene 96% übrig. Die maximale Leistungsabgabe des Akkus beträgt 1152 Watt, wenn innerhalb der Spezifikation der Akkus geblieben wird.

Der Akku selbst war und ist sehr solide aufgebaut. Alle Zellen stehen mit leichten Spiel in einem zweigeteilten Kunststoffgehäuse und alle Pluspole sind zusätzlich durch Gummiringe abgedeckt. Ich habe alle Nickelblechverbinder entfernt und die Akkus so wieder mit Hiluminband (0,15x7mm) verbunden, dass ein 8P5S Akkupack entsteht.

An alle Spannungsebenen kommt noch eine Ader um die Zellen balancen zu können. Diese habe ich auf eine günstige DIN-Buchse geführt. (Billig und bewährt bei kleinen Strömen; Conrad Art.-Nr: 738166)

Für die Verbindung zum Controller nutze ich XT-90 Stecker aus dem Modellbau. Nach einer Funktionskontrolle wird das Gehäuse mit einer Silikonfuge verschlossen. Silikon hält auf PVC zwar fast nicht, wirkt hier aber nur wie ein Dichtring und wird später noch durch ein Blech stabilisiert.

Das Gehäuse habe ich auf den Stirnseiten mit 6 mm Aluplatten verschlossen. Dieser werden mit jeweils 11 Senkschrauben M3x15 gehalten.


Morgen gehts am Rahmen weiter. Ich freue mich schon :)
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scotty-utb
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von scotty-utb »

Paul hat geschrieben:...
An alle Spannungsebenen kommt noch eine Ader um die Zellen balancen zu können. Diese habe ich auf eine günstige DIN-Buchse geführt. (Billig und bewährt bei kleinen Strömen; Conrad Art.-Nr: 738166)
...
Die Idee hatte ich auch schon :-)
(Aber noch nicht umgesetzt)
Gibt's da eine Frickler-Standard-Belegung?
andreas6
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von andreas6 »

Meine Schrauber haben auch eine Din-Buchse als Balanceranschluss im Li-Akkuboden. Plus an 1, dann 4, dann 2, dann 5, dann 3 und Minus auf den Kragen. Also schlicht einmal ringsherum gegangen. Spielt gut.

MfG. Andreas
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topmech
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von topmech »

Fricklernorm ist eine XLR-Buchse, 1 auf Masse, 2 meist 12V und 3 je nach Anwendung.
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Roehricht
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
die Norm" für XLR kenne ich anders 1=+, 3= geschalteter plus , 2 = 0V/Masse. ich habe sogar fertige Kabel von alten Mobiltelefonen die waren ebenso beschaltet. (Siemens und Philips) .

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Wolfgang
Paul
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Paul »

Es geht jetzt wieder etwas langsamer voran, weil die Uni wieder mehr Zeit in Anspruch nimmt. Ich habe mit der Konstruktion des Getriebes begonnen und den Rahmen vorbereitet. Zur Montage des Akkus und des Motors habe ich einfach 25mm Quadratrohr aufgesägt und angeschweißt. Auf diese ebene Fläche lässt sich leicht schrauben. Die Schweißnähte sehen sogar ganz ansehnlich aus. Naja, einige zumindest. :) Morgen gehts zum Pulverbeschichten.
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bastelbjoern
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von bastelbjoern »

schade um die Limitierung. ich hab mich schon auf bilder gefreut wo das drinhängt. :D :D :D :D :D
Paul
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Paul »

Ich habe die Laufräder wieder auf Vordermann gebracht. Lager ausgewaschen und neu gefettet, Speichenspannungen einigermaßen gleich eingestellt und die Laufräder zentriert, mehrmals abgedrückt, Schläuche geflickt, neue Ventileinsätze, neue Reifen aufgezogen und natürlich geputzt. Jetzt stehen sie wieder wie neu da. :) Hat unterm Strich alles auch recht viel Zeit verschlungen. Jetzt werde ich langsam mit der Steuerung beginnen. Mechanisch ist ja gerade eine kleine Zwangspause nötig. Das Beschichten braucht immer etwas Zeit. Vielleicht werde ich morgen die Schutzbleche auch rot lackieren.
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Nicki
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Nicki »

Haben die Ordnungshüter eigentlich schon Möglichkeiten, die Leistung solcher Fahrräder zu prüfen?
Die Erlebnisse diverser Hoverboardfahrer haben eindrucksvoll gezeigt, wie viel juristische Rektalvergenusswurzelung auf Basis der StVZO möglich ist, wenn übereifrige Beamte wahlweise Langeweile, einen schlechten Tag oder beides gleichzeitig haben.
Du kannst viel tun hierzulande, aber für das Fahren versicherungspflichtiger Fahrzeuge ohne Versicherungsschutz gibt es recht böse auf die Finger.
Paul
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Paul »

Es geht weiter. Der Rahmen ist beschichtet und die Schutzbleche lackiert. Einige weitere Teile sind schwarz glänzend überlackiert und machen einen ganz guten Eindruck. Vom Pulverbeschichten gibt es auch ein kurzes Video auf: https://pauls-werkstatt.blogspot.com/20 ... .html#more

Der Bau des Getriebes geht auch voran. Die Nuten für die Passfederverbindungen sind alle gefertigt und passen auch recht gut. Die Motorwelle ist getauscht und die Passung "zugeschliffen". (Mit Fleiß und Schleifpapier in der Mini-Drehmaschine.)
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Paul
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Paul »

Ich habe heute hier und da weiter gebastelt. Langsam wird es spannend.
Ich überlege, wie ich den Akku auf dem Rahmen montiere.

- Damit in der Wohnung geladen werden kann soll er mit wenigen Handgriffen demontierbar sein.
- Aber er muss ausreichend gut vor Langfingern geschützt werden.

-> Einfachste Methode: Rändelschrauben oder Rändelmuttern aus Stehbolzen zur Montage und eine Lasche, durch die ein Fahrradschloss gezogen werden kann. Ist aber nicht so schön und dauert recht lange.

Bei kommerziellen Modellen wird der Akku unten mechanisch und elektrisch eingelegt und oben eingeklickt und abgeschlossen. Siehe Bild
Super stabil ist diese Lösung aber auch nicht.

Hat jemand eine gute Idee, wie man den Akku bzw. das abgebildete Montageblech schnell und wieder lösbar verbinden kann?
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RMK
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von RMK »

Briefkastenschloss müsste doch reichen...? geht ja nur um das Verhindern eines
schnellen Zappzerapps.....
Paul
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Paul »

Daran hatte ich auch schon gedacht. Ich weiß aber nicht, wie ich das konstruieren soll. Das Schloss bringt ja noch keine mech. Festigkeit. Wenn dazu jemand Ideen hat - immer her damit! Gerne in Form einer Skizze, damit es einfacher verständlich ist.
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Schließzylinder für Bosch Akku
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kommerzielle Halterung
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daruel
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von daruel »

WIe wäre es denn mit einem Schloss, welches normalerweise fest an einem Koffer ist, wo man die Reißverschlüsse einhaken kann? Bräuchte dann auf der Gegenseite nur ein "auge", welches den Griff des Reißverschlusses ersetzt
Azze
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Re: E-Bike mit 3kW Motor (Berichterstattung)

Beitrag von Azze »

Paul hat geschrieben:Daran hatte ich auch schon gedacht. Ich weiß aber nicht, wie ich das konstruieren soll. Das Schloss bringt ja noch keine mech. Festigkeit. Wenn dazu jemand Ideen hat - immer her damit! Gerne in Form einer Skizze, damit es einfacher verständlich ist.
Eine Skizze kann ich nicht liefern, aber eine Beschreibung versuchen: Die Akkueinheit kann am Fahrrad in eine Hülse gesteckt werden. Das Briefkastenschloss könne nun unten stirnseitig an der Hülse angebracht sein und mit seinem Hebel in eine Art Haken/Absatz der Akkueinheit greifen. Wenn das nicht stabil genug ist, könnte man das ja so lösen, dass der Hebel in verschlossener Position sich zusätzlich noch an der Hülse abstützt. Wichtig wäre dann nur, die Hülse so lang zu machen, dass die Akkueinheit bündig oben abschließt und dort kein Hebelwerkzeug ansetzen kann. Den elektrischen Kontakt würde ich dann ebenfalls am unteren Ende der Hülse über zwei Sprungfedern herstellen, die bei offenem Schloss die Akkueinheit aus der Hülse schieben.

Einlegen des Akkus: Akku einschieben, gegen die Federn drücken und abschließen.
Entnahme des Akkus: Akku gegen die Feder drücken (entlasten), aufschließen, los lassen (Akku kommt aus der Hülse), entnehmen.
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