UKW Wurfantenne mit 75 Ohm

Der chaotische Hauptfaden

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bulle
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UKW Wurfantenne mit 75 Ohm

Beitrag von bulle »

Hallo, bei uns im Ort sind wir UKW technisch unterversorgt. Ich habe eine Draht- oder Wurfantenne mit einem 75 Ohm Koaxialstecker stumpf zusammengeschraubt. Der Empfang ist natürlich schlecht, Hole ich so das Maximum aus dieser Antenne? Eine ander Antenne gibt es nicht/ ist nicht möglich.
Die Frage die sich stellt; : Ist die Wurfanntenne richtig angeschlossen
Ist das Radio kaputt (Ist ein Yamaha Receiver R 300, der bislang nur als Verstärker genutzt wurde)
Ist das Radio ein guter Empfänger. Bisher wird alles auf die schlechte UKWversorgung geschoben, aber ist das wirklich so, oder ist noch an anderer Stelle nachzubessern?

LG
Klaus
D2O
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Registriert: So 11. Aug 2013, 20:27
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Re: UKW Wurfantenne mit 75 Ohm

Beitrag von D2O »

Deinen Aufbau verstehe ich noch nicht ganz. Ist die Antenne schon fertig und zum Radio passend, oder hast du die selbst gebaut?

Grundsätzlich ist für eine Empfangsantenne der Widerstand nicht so entscheidend. Du kannst also auch ohne große Sorgen Experimente mit Draht starten. Ein Stück in die Buchse, eines an die (Funk-)Erde. Länger ist tendenziell besser.
Bei UKW ist Antenne Richtung Fenster immer eine gute Idee. Besser noch, wenn das Fenster in Richtung Radiosender zeigt.

Mit einem anderen (tragbaren) Radio kannst du schauen, ob und wo es UKW Empfang gibt. Drinnen, Draußen, Fenster, andere Ecke etc.

Wenn du einen FM-Transmitter (früher für Klinke-> Autoradio) als Sender hast, kannst du das Radio mit anderen vergleichen, bezüglich "guter Empfänger". Den FM-Transmitter (weit) weg vom Radio und du kannst die Antennen bzw. Antennenposition testen.
Desto besser die Antenne/Empfänger, desto weiter kannst du mit dem FM-Transmitter weg.

Aufwändig könnte man dann "echte" angepasste Antennen bauen, Dachantenne oder einen Antennenvorverstärker (Auto?) testen.
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Harry02
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Re: UKW Wurfantenne mit 75 Ohm

Beitrag von Harry02 »

Ob das Radio schuldig ist, lässt sich ja durch Austausch desselbigen einfach testen. Es gibt da durchaus Unterschiede in der Empfindlichkeit, auch wenn nichts kaputt ist. Autoradios sind tendenziell empfindlicher, wobei ich den Yamaha Receiver nicht bewerten kann.

Die klassische Drahtwurfantenne hat 2x 75cm Länge und in der Mitte um die 75Ohm. Dort das Koax anzuschließen ist korrekt. Oft hat der Empfängereingang nicht genau 75Ohm, aber das tut hier nichts zur Sache. Also ich sehe da keinen Fehler - außer das Koax ist 100m lang, ist abgesoffen, oder hat eine Unterbrechung.

Man kann oben zwischen Antenne und Koax, oder zur Not vor dem Radio, einen Vorverstärker einschleifen - was aber nur was in Störungsarmer Umgebung und bei wirklich taubem Empfänger was bringt.

Was viel ausmacht, ist die korrekte Polarisation. Hast du damit mal rumgespielt? Horizontal ist erstmal intuitiv und die meisten Sender senden horizontal, aber vertikal funktioniert manchmal besser. Wenn man den Dipol um 90° dreht, ist meistens das Koax im Weg, weil es nach unten geht.
Abhilfe schafft, wenn sich vertikal beim Test bewährt, folgende Konstruktion: An die Seele kommt ein 75cm vertikaler Draht, an den Schirm wird nichts angeschlossen. In 75cm Abstand zum Koax-Ende (richtung Empfänger) werden zwei, drei Klappferrite ans Kabel geklipst oder dieses ein paar mal durch einen Ferritring gezogen.
https://www.fingers-welt.de/wiki/images ... .31.51.jpg
Diese Konstruktion lässt sich natürlich auch horizontal einsetzen, wenn es irgendwelche Vorteile beim befestigen/aufhängen bringt.
bulle
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Re: UKW Wurfantenne mit 75 Ohm

Beitrag von bulle »

Ich danke euch für eure Tips.
Das mit der Vertikalität werde ich ausprobieren.
Es ist ja auch schön bebildert im WiKi, das kapiere sogar ich.
Das mit dem Transmitter habe ich ausprobiert, direkt an der Radioantenne war nicht mal Stereoempfang möglich. Beim Radiowecker (Mono) war der Empfang etwas besser. Aber für sauberen Monoempfang brauchts, glaube ich, doch auch weniger Antennenleistung oder so?

LG
Klaus
janosch
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Registriert: Di 13. Aug 2013, 17:58

Re: UKW Wurfantenne mit 75 Ohm

Beitrag von janosch »

Hallo,
hier geht es zwar in erster Linie um Autoradios, ist aber trotzdem sehr informativ: https://www.doerfler-elektronik.de/002-tt-radioempfang

Gruß
Jan
Name vergessen
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Re: UKW Wurfantenne mit 75 Ohm

Beitrag von Name vergessen »

Mein KR-V8060 hat auch im Vergleich zu dem alten CE-16 schlechteren Empfang. Ich könnte mir vorstellen, dass das u.A. mit dem PLL-Tuner zusammenhängt, der nur in groben 0,1MHz-Schritten eingestellt werden kann, während das alte Analogradio durchstimmbar ist. Damit kommt Letzteres mit eventuellen Frequenzverschiebungen besser klar?
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ferdimh
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Re: UKW Wurfantenne mit 75 Ohm

Beitrag von ferdimh »

Wenn die Kiste korrekt abgeglichen ist, sollte es zu keinen Frequenzverschiebungen kommen.
Aber die Leistungsfähigkeit eines Empfängers ist durch mehr bestimmt als nur seine Abstimmung und seine Rauschzahl (auch wenn die meistens angegeben wird). Insbesondere spielt hier eine Rolle, wie der Empfänger mit dem starken Ortssender umgeht und wie er den Kompromiss zwischen Trennschärfe und störungsarmer Demodulation hinbekommt (ein SDR hat hier mächtige Vorteile, beim starken Ortssender eher nicht so).
Hier zeigen sich in der Praxis große Unterschiede, die sich mit einer einfachen Empfindlichkeitsmessung schwer erfassen lassen.
Aufgrund der Ortssenderproblematik hat sich bei meinen Eltern ein Dipol bewährt, dessen Minimum auf den Großen Feldberg ausgerichtet wurde (Also so, dass ein Schenkel zum Feldberg zeigt).
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