Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Der chaotische Hauptfaden

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lommodore
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Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von lommodore »

Hiho,

ich würde gerne einen einigermaßen potenten Verstärker bauen. Ich hatte mir beispielsweise mal den LM3886 angesehen, ich würde sogar fast ein feriges PCB mit dem Ding von Ali holen zwecks rauschen etc, dann muss ich mir da keine Gedanken machen auf Lochraster oder selbst layouten. Jetzt aber zum Problem: Das Ding will, wenn ich das richtig verstehe (DaBla hier http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm3886.pdf) eine symetrische Spannungsversorgung mit +/- 42V. Von einem alten Teac BX-500 hab ich noch einen Trafo und ein Gehäuse mit Schalter und Sicherung über. Der macht laut Schaltplan folgendes:Bild. Hinter dem Gleichrichter sollten also +/- ca 44V anliegen mit einem Mittelabgriff dazwischen. Zumindest sagt das der Schaltplan direkt danach. Also im Prinzip klingt das schonmal nicht unpassend. Jetzt aber: netzspannung ist aufeinmal ein bisschen mehr Strooom und Spannung als 12V/3A am Basteltisch ... Wie gehe ich da am klügsten und sinnvollsten ran, da ein Netzteil zu bauen? Was muss ich beachten? Außer immer vorsichtig sein natürlich...
Im Zweifel kann ich mir noch einen Rundfunk-Fernsehtechniker organisieren, der vorm Einschalten drüber schaut ...


LG

Lukas
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bx500 netzteil.PNG
bulle
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von bulle »

Hallo, schau mal
NTSYM1.gif
NTSYM1.gif (5.52 KiB) 1827 mal betrachtet
Die Dioden ausreichend dimensionieren.Also Spannung und Strto. Die Elkos natürlich auch, hier auf die richtige Spannung (Reserve nach oben lassem) und pro mA Strom 1µF an Kapazität nehmen.
Name vergessen
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von Name vergessen »

Trafonetzteile sind im Grunde recht entspannt aufzubauen. Als erstes würde ich sicherstellen, daß der auch für 220V verschaltet ist. Dann würde ich den auf 240V umklemmen (also den Anschluß "V10" von lt. Schaltplan 220V auf den mit "red" markierten "NC" umlöten). Denn wir haben ja 230V nominal, da kommt also hinter dem GL später ggfs. sonst noch mehr als die 44V raus, und der Trafo sättigt weniger.

Dann (oder vorher) sicherstellen, daß die Sicherung noch OK ist, sonst hat der Trafo evtl. schon einen Schaden. In dem Fall eine Glühbirne seriell zwischen Trafo und Stecker schalten, damit nicht die Sicherung kommt, sondern nur die Lampe leuchtet, falls der Trafo einen Kurtzen hat.

Wichtig wäre, dass die ganze Netzspannungsseite irgendwie separiert wird, damit man an der Sekundärseite messen und basteln kann, ohne in die Nähe vom Netz-Kram zu müssen, sowohl mit den Kabeln als auch mit den Fingern.

Eine irgendwie geartete Lampe (Glimmlampe, etc.) als optische Kontrolle parallel zum Trafo anschließen. So weisst Du immer, daß der Stecker steckt.

Im Zweifelsfall immer zum Umstecken usw. Stecker ziehen, ist umständlich aber hilft, falls mal ein Kabel weghüpft.
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Fritzler
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von Fritzler »

Das Ding will maximal +-42V!
Bei +-24V drückt der dir auch schon die Trommelfelle zusammen.

Aber wozu ne Platine?
Guck mal nach "Gainclone", paar Widerständchen an die Beine löten und fertig:
Dem Chinesenlayout würde ich da weniger vertrauen ;)

Oder wenn du RICHTIG Power willst:
http://www.shine7.com/audio/bpa300.htm
lommodore
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von lommodore »

Name vergessen hat geschrieben:Trafonetzteile sind im Grunde recht entspannt aufzubauen. Als erstes würde ich sicherstellen, daß der auch für 220V verschaltet ist. Dann würde ich den auf 240V umklemmen (also den Anschluß "V10" von lt. Schaltplan 220V auf den mit "red" markierten "NC" umlöten). Denn wir haben ja 230V nominal, da kommt also hinter dem GL später ggfs. sonst noch mehr als die 44V raus, und der Trafo sättigt weniger.

Dann (oder vorher) sicherstellen, daß die Sicherung noch OK ist, sonst hat der Trafo evtl. schon einen Schaden. In dem Fall eine Glühbirne seriell zwischen Trafo und Stecker schalten, damit nicht die Sicherung kommt, sondern nur die Lampe leuchtet, falls der Trafo einen Kurtzen hat.

Wichtig wäre, dass die ganze Netzspannungsseite irgendwie separiert wird, damit man an der Sekundärseite messen und basteln kann, ohne in die Nähe vom Netz-Kram zu müssen, sowohl mit den Kabeln als auch mit den Fingern.

Eine irgendwie geartete Lampe (Glimmlampe, etc.) als optische Kontrolle parallel zum Trafo anschließen. So weisst Du immer, daß der Stecker steckt.

Im Zweifelsfall immer zum Umstecken usw. Stecker ziehen, ist umständlich aber hilft, falls mal ein Kabel weghüpft.
Auf 240V umgeklemmt wurde die Kiste schon. Der Trafo selbst ist auch i.O., wenn ich den einfach mit der originalen Sicherung und Schalter im Originalen Gehöuse, das ist noch alles OK, Einstecke und mit dem geliehenen Trenntrafo langsam hochdrehe, sehe ich ca 45V unbelastet am Ausgang, was ja ansich passen sollte. Mit Trennen der Teile meinst du separate PCBs?
Fritzler hat geschrieben:Das Ding will maximal +-42V!
Bei +-24V drückt der dir auch schon die Trommelfelle zusammen.

Aber wozu ne Platine?
Guck mal nach "Gainclone", paar Widerständchen an die Beine löten und fertig:
Dem Chinesenlayout würde ich da weniger vertrauen ;)

Oder wenn du RICHTIG Power willst:
http://www.shine7.com/audio/bpa300.htm
Unter den Absolute Maximum Ratings wird von maximal 84V bei Input gesprochen, die sich aus V+ und V+ ergeben. Interpretiere ich da noch was falsch? Das sollte ja eigentlich dann recht genau passen, vorallem wenn der Trafo ja "nur" auf 240V hängt. Der LM3886 scheint mir aber schon recht nett zu sein.


Vielleicht sollte ich mein ganzes Projekt einmal kurz erklären:
Die Reste eines alten Teac BX-500 sollen wieder klingen. Da ist die Endstufensektion komplett weggebrannt, mit Loch in der Platine und allem. Die Eingangssektion mit Phono Preamps etc funktionieren einwandfrei! Die VU-Meter ebenso!
Ich möchte also quasi ins alte Gerippe eine neue Endstufe pflanzen. Ich hab schon experimentiert mit einem China Verstärkerchen, da kommen aber eben maximal 2-3W an 8 Ohm rüber, sonst funktioniert alles wies soll. Nun muss eben eine gescheite Endstufe ran, die auch ordentlich druck raushaut, die braucht aber eben Stroooom und darf nicht zu groß sein.
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Fritzler
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von Fritzler »

Also amtlich abgebrannt, sehr interessant.
Mit der Projekterklärung wirds klarer, es muss also der Trafo sein und nicht einfach nen 24V Trafo aus der anderen Bastelkiste.

Auf 240V Klemmen dürfte nicht viel Spannung wegnehmen und wir haben ja 240V.
Ab und zu sogar mal mehr.
Die +-42V sind wirklich absolut maximum, das haste richtig gelesen.
Bei mehr könnt das Teil schon den Deckel aufmachen.
Aber man kann ja noch ein paar Dioden in V+ und V- hängen zum Spannung verbraten.
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Chefbastler
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von Chefbastler »

lommodore hat geschrieben:Unter den Absolute Maximum Ratings wird von maximal 84V bei Input gesprochen, die sich aus V+ und V+ ergeben. Interpretiere ich da noch was falsch? Das sollte ja eigentlich dann recht genau passen, vorallem wenn der Trafo ja "nur" auf 240V hängt.
Die Bauteile betreibt mann normalerweise nicht auf maximum Oberkannte, sondern mit etwas Puffer darunter.

Beim Trafo wird übrigens die Ausgangsspannung im Leerlauf/Minimalbelastung auch nochmal ein wenig höher als Nennspannung. Bischen Surges aus dem Netz sollte man auch einplanen.

An den Trafo könntest du noch nen Symetrischen Linearegler dranhängen.
Zuletzt geändert von Chefbastler am Di 21. Mai 2019, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Fritzler
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von Fritzler »

@ Chefbastler:
Bitte richtig zitieren, das hab nicht ich geschrieben ;)
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Roehricht
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
die Betriebspannung für einen Verstärker steht im direkten Zusammenhang mit der erzielbaren Ausgangsleistung.
Theoretisch ist die Leistung auf die volle Spannung zwischen plus und minus bezogen Ub² / 8x R Last . Das wären bei einem 8Ohm Lautsprecher 110W.
Wie gesagt theoretisch. Die Transistoren sind nicht bis zur Betriebsspannung aussteuerbar und an den Stromverstärkern die aus ner Reihe Emitterfogern besteht fällt auch noch Spannung ab. Dazu bricht die Spannung am Netzteil auch noch ettwas ein. Somit sind in der Praxis mit der ziemlich weit verbreiteten Betriebspannung von 2x42V ca 75W in 8 ohm zu bekommen. Nicht wenig aber für ein Selbstbau nicht lohnenswert. Denn Endstufen mit dieser Leistung gibts immer und ohne Ende preiswert oder geschonken.

Besser eine Leistung von 250-300W anzustreben. Das wären 138Vss Ausgangsspannung am Lautsprecher , Betriebspannung 10% mehr also plus/minus 80V. Wenn man 2 Endstufen in Brücke schaltet kommt man mit der halben Ub aus.

Der Trafo sollte mit Reserven eingerechnet ca. das doppelte als Primärleistung der anvisierten Ausgangsleistung liefern können. Das passt den etwa zum Gesamtwirkungsgrad von Klasse B Endstufen .

Da man ja kein Sinuston mit Vollgas stundenlang an Lautsprecher liefern will darf der Trafo auch etwas geringer ausfallen. Bei Musikaussteuerung langt es wenn der Trafo 20% mehr macht als die Endstufen raustut. Wenn man Heavy Metal mit Vollgas spielt ohne den Amp zu clippen kommen ca 20% der verfügbaren Leistung am Speaker an. :mrgreen: das muß LAUT!



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Wolfgang
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von Name vergessen »

lommodore hat geschrieben:Mit Trennen der Teile meinst du separate PCBs?
Nicht unbedingt, man muß dafür sorgen, daß die nicht leitenden Abstände zwischen Netzspannung führenden Teilen und dem Rest 2cm oder größer sind. Bei Lochraster dürfen auch keine Lötaugen dazwischen sein, oder Leiterbahnen, etc. .

Was ich aber eigentlich meinte, ist der Testaufbau, damit man nicht versehentlich am Netzspannungsteil wackelt oder zieht, weil man am Sekundärteil rumbastelt. Wie leicht verschiebt sich beim Messen mal ein Drähtchen in Richtung eines anderen... . Das sollte halt nicht als wildes Drahtknäuel rumliegen, wo sich Netzspannung zwischen dem Rest durchschlängelt usw..
lommodore hat geschrieben:Die Reste eines alten Teac BX-500 sollen wieder klingen. Da ist die Endstufensektion komplett weggebrannt, mit Loch in der Platine und allem. Die Eingangssektion mit Phono Preamps etc funktionieren einwandfrei! Die VU-Meter ebenso!
Ich möchte also quasi ins alte Gerippe eine neue Endstufe pflanzen. Ich hab schon experimentiert mit einem China Verstärkerchen, da kommen aber eben maximal 2-3W an 8 Ohm rüber, sonst funktioniert alles wies soll. Nun muss eben eine gescheite Endstufe ran, die auch ordentlich druck raushaut, die braucht aber eben Stroooom und darf nicht zu groß sein.
In dem Fall ist das ja schon deutlich einfacher, weil das Netzteil ja gar nicht neu aufgebaut werden muß und wohl auch im Gehäuse sitzen bleiben kann. Im Prinzip geht es also darum, einen neuen Leistungsteil einzupflanzen, der mit dem vorhandenen Netzteil zusammenpaßt.

Wie viel von dem originalen Netzteil ist denn noch vorhanden? Gleichrichter und Elkos? Dann könntest Du die Platine ja an dieser Stelle (im Schaltplan also zwischen C303/C304 und R306/R307) auftrennen, evtl. sogar absägen, damit der neue Amp Platz hat. Falls die +/- ca. 16V auch gebraucht werden, eben links von D306/D307 auftrennen. Dann hättest Du nur noch die Dimensionierungsfrage mit den Spannungen. Das verlinkte DaBla listet
TI hat geschrieben:Wide Supply Range 20V - 94V
, wobei das nur bei "No Signal" 94V sind, ansonsten dürfen es nur die schon genannten 84V sein. Da das aber die absolute Kotzgrenze ist, ab der der Stein garantiert abraucht, muß da wie schon geschrieben wurde Luft nach oben sein. 20% wären sinnvoll, 10% sind schon grenzwertig. Der Grund sind Netzspannungsschwankungen sowie Spannungsspitzen, die sich natürlich addieren. Das hieße also, daß es maximal 67V sein sollten, Du hättest im Leerlauf ja 86,4V (88V-1,4V vom GL), wo die 20% noch drauf müßten, also >100V. Unmodifiziert paßt das also leider nicht zusammen.

Ach ja, laut Regeln ist Spannung über 60V schon "potentiell tödlich", also mit den 88V ist auch nicht unbedingt zu spaßen, wenn's natürlich auch weit weniger beißt als die Steckdose.
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barclay66
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von barclay66 »

Hi,

ich habe schon mal sechs LM3886 für zwei Aktivboxen verbaut (siehe Mitte der Seite: https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 3&p=193030). Und ja, das war alles auf Lochraster. Geht aber dank der recht simplen Außenbeschaltung recht gut:
LM3886_Amp.jpg
Als Trafo habe ich die 2 x 27V Ringkerne von Plottermeier verwendet. Nach Gleichrichtung und Siebung kommen da rund 2 x 40V raus. Das ist schon fast an der Kotzgrenze, funktioniert aber seit bald zwei Jahren ohne Probleme...

Gruß
barclay66
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Roehricht
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
ok es geht nur darum in einem ollen Amp die Enstufe zu erneuern.

Hier hab ich noch 2 Module mit STK070 von Sanken rumfliegen.

Bild
Bild
Bild

DaBla STK070: https://datasheet4u.com/datasheet-pdf-f ... e/STK070/1

Nur noch ans Kühlblech spaxen und andrahten. Kannst du für lau bekommen, entweder aufm Treffen oder gegen Versandkosten .

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Wolfgnag
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ferdimh
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von ferdimh »

Ich habe ähnliche Sanierungen immer mit TDA7293 statt mit LM3886 gemacht, was im wesentlichen daran lag, dass die dinger mal bei Conrad beworben wurden.
Die TDA7293 können aber noch ein bisschen mehr Bums, vor allem sind +-60V Betriebsspannung zulässig. Ebay hat da sogar halbwegs brauchbare fertige Platinen; nur die eingebauten "Lade"elkos taugen eher als lokaler Bypass.
lommodore
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von lommodore »

Soviel Input, ihr seid klasse Jungs und Mädels!
Danke auch an Röhricht für die Erklärung wie das zusammenhängt, aber soviel Bumms brauch ich gar nicht ^^
Auf die Endstufenmodule werde ich denke ich zurückkommen, wenn ich sie bei dem Projekt nicht verwende, wartet schon das nächste.

Ich versuche mal, das alles nachinander zu beantworten!
Name vergessen hat geschrieben:
lommodore hat geschrieben:Mit Trennen der Teile meinst du separate PCBs?
Nicht unbedingt, man muß dafür sorgen, daß die nicht leitenden Abstände zwischen Netzspannung führenden Teilen und dem Rest 2cm oder größer sind. Bei Lochraster dürfen auch keine Lötaugen dazwischen sein, oder Leiterbahnen, etc. .

Was ich aber eigentlich meinte, ist der Testaufbau, damit man nicht versehentlich am Netzspannungsteil wackelt oder zieht, weil man am Sekundärteil rumbastelt. Wie leicht verschiebt sich beim Messen mal ein Drähtchen in Richtung eines anderen... . Das sollte halt nicht als wildes Drahtknäuel rumliegen, wo sich Netzspannung zwischen dem Rest durchschlängelt usw..
Das stimmt natürlich. Das ist auch so meine größte Sorge dabei, am allerliebsten würde ich das Netzteil komplett einpacken, aber das geht nicht wegen Hitze etc denke ich, mit soviel Stroom mach ich das erste mal was, da hab ich noch ein bisschen Angst vor :oops:. Aus alten PC Netzeilen kennt man solche dicken Platikfolien, mein Plan momentan ist, die unterseite der Netzteilplatine komplett damit abzudecken und oben drauf alles zu verschrumpfschlauchen, was geht.

Name vergessen hat geschrieben: Wie viel von dem originalen Netzteil ist denn noch vorhanden? Gleichrichter und Elkos? Dann könntest Du die Platine ja an dieser Stelle (im Schaltplan also zwischen C303/C304 und R306/R307) auftrennen, evtl. sogar absägen, damit der neue Amp Platz hat. Falls die +/- ca. 16V auch gebraucht werden, eben links von D306/D307 auftrennen. Dann hättest Du nur noch die Dimensionierungsfrage mit den Spannungen. Das verlinkte DaBla listet
TI hat geschrieben:Wide Supply Range 20V - 94V
, wobei das nur bei "No Signal" 94V sind, ansonsten dürfen es nur die schon genannten 84V sein. Da das aber die absolute Kotzgrenze ist, ab der der Stein garantiert abraucht, muß da wie schon geschrieben wurde Luft nach oben sein. 20% wären sinnvoll, 10% sind schon grenzwertig. Der Grund sind Netzspannungsschwankungen sowie Spannungsspitzen, die sich natürlich addieren. Das hieße also, daß es maximal 67V sein sollten, Du hättest im Leerlauf ja 86,4V (88V-1,4V vom GL), wo die 20% noch drauf müßten, also >100V. Unmodifiziert paßt das also leider nicht zusammen. Ach ja, laut Regeln ist Spannung über 60V schon "potentiell tödlich", also mit den 88V ist auch nicht unbedingt zu spaßen, wenn's natürlich auch weit weniger beißt als die Steckdose.
Vorhanden ist quasi alles, die Zener Dioden D307 und D306 hab ich geklaut um die Phono Preamps zu testen, sollte ich dieses Netzteil aber wiederverwenden, kann ich ja auch die Zener da wieder einbauen und die Spannung von da verwenden, alles tutti frutti. Auch U303 ist noch vorhanden, sodass ich auch die ganzen kleinen Spannungen theoretisch habe, auch wenn ich sie wohl nicht brauche und sowieso nur winzige Ströme rauskommen. Irgendwo muss ich nochmal 5V und 12V erzeugen für eine kleine Spielerei, da soll noch ein internes Bluetooth Modul ran sowie ein ESP8266 der einen 12V LED Strip steuert, per WLAN steuerbar, entweder auf den Bass Beat, oder per App. aber das ist seeehr nebensächlich, das bekomm ich irgendwie hin. Das der Chip an der Kotzgrenze suboptimal ist, hab ich mir fast schon gedacht. Sollte ich die Module von Röhricht aber nehmen oder den TDA den fermdih vorgeschlagen hat, sollte das schon besser gehen. So kann ich der Modifikation hoffentlich aus dem Weg gehen, oder sie zumindest reduzieren. Das auch die Spannung, die hinter dem Trafo sitzt nicht ganz ohne ist, dachte ich mir schon, Ich denke, bei dem Projekt werde ich sehr vorsichtig sein, was das angeht - das Maximum womit ich bis jetzt gearbeitet hab sind die 30V, die eben aus dem Labornetzteil maximal rauskommen.

ferdimh hat geschrieben:Ich habe ähnliche Sanierungen immer mit TDA7293 statt mit LM3886 gemacht, was im wesentlichen daran lag, dass die dinger mal bei Conrad beworben wurden.
Die TDA7293 können aber noch ein bisschen mehr Bums, vor allem sind +-60V Betriebsspannung zulässig. Ebay hat da sogar halbwegs brauchbare fertige Platinen; nur die eingebauten "Lade"elkos taugen eher als lokaler Bypass.
Der TDA sieht in der Tat interessant aus! Meinst du da solche Module? https://www.ebay.de/itm/TDA7293-Digital ... ctupt=true Was heißt der Lokale Bypass aka Ladeelko in dem Falle? Ich bin dahingehend noch Newbie :oops:


Von der elektrischen Seite mal abgesehen habe ich ein mechanisches Problem: Der BX-500 hat eine große Platine, wo alles drauf ist. Die ist nur (!) an den Kanten direkt ans Gehäuse geschraubt. Ich hab also keinerlei Träger o.Ä., wo ich meine Platinen drauf befestigen kann. Was mein Ansatz war, war einfach die Bauteile von der Originalplatine zu ernten und dann Löcher reinzumachen und dort meine Module drauf festzuschrauben, das geht, ist aber doof. Hat da wer eine Idee? Dünne Metallplatte rein und darauf schrauben? Mein aktuelles Problem ist, dass ich die Endstufen nicht einfach nur an den Kühler spaxen will und dann die Platinen in der Luft hängen und die Lötverbindungen die mechanische Belastung tragen. Zur Erklärung hab ich mal ein aus dem Netz geliehenes Bild verlinkt: https://img.canuckaudiomart.com/uploads ... -tuner.jpg. Dort sieht man auch schön die Trebbzbg der Sektionen, Rechts neben dem breiten schwarzen Ding am Kanalwahlschalter ist die Eingansplatine, da geht alles, links daneben ist bis auf die Elkos, den Gleichrichter und die Restlichen Netzteilteile fast alles ab Höhe Relais fritte. Ich könnte natürlich an die Pinne der ICs Kabel löten, die an die Platine, die Dinger am KüKö festschrauben und die Platinen am Rand befestigen, aber das ist irgendwie auch nicht wirklich ansprechend... Direkt mit der Unterseite verschrauben ist auch schwierig, die ist abgenommen, damit man an die Unterseite der Eingangsplatine kommt. Das wäre denke ich, allerdings fast die beste Lösung, dort mit Abstandshaltern und Schrauben das eben dort festzumachen, es sei denn, jemand von euch hat noch ne Idee ...
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Roehricht
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von Roehricht »

hallo,
ich würde das alles an der Rückwand befestigen. Wenn der Kühlkörper Plan ist sollte man da die STKs festbekommen. Ein kleines Winkelblech trägt die Platinen.

Elektrisch würde ich auch die eingebaute Schutzschaltung mit dem U303 und Relais wieder mit einbinden. Die Schutzschaltung ist über die Widerstände R151/152 bzw R251/252 an die Emitterwiderstände der Endstufe angeschlossen. Wichtig ist auch das Q118 /218 mit dem umgebendem Kleinzeuch ebenfalls in der Schaltung verbleibt. es sei den das IC U303 ist def. Kommt gelegentlich mal vor. Dann kann man ein LS Schutzschaltung selber bauen. Schaltungen dazu gibts im Netz.

Warum eigentlich wird der Endstufenteil nicht einfach repariert, das ist doch nun wirklich ne einfache Schaltung? Da ne neue Endstufe einbauen kann man machen ,aber der mechanische Aufwand ist recht hoch. Ein paar Transen und Widerstände zu wechseln stelle ich mir einfacher vor.

Aber egal wenn dus machen willst mach es. :mrgreen:

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Wolfgang
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von lommodore »

Danke, werde ich mir anschauen.
Die Endstufe reparieren - Ich hab die Lust dran verloren. Das Ding ist einmal abgebrannt, ich habs repariert, und unmittelbar nach dem Einschalten machen die nächsten teile den Deckel auf - und jetzt richtig, es sind viele Leiterbahnen weggebrannt und einige Bauteile haben auch Feuer gespuckt. Weiterhin fehlen mittlerweile vermutlich ein paar Kleinteile. Wenn du die Motivation hast, die Kiste so zu reparieren, gerne auch gegen Motivationsgeld oder so, gerne, aber ich hab keinen Nerv mehr dazu.Ich war auch nicht der erste, der daran rumgefriemelt hat, da waren schon brücken drin über verbrannte Leiterbahnen und mehr ...

Ich werde mir das allerdings nochmal überlegen über Nacht, vielleicht mach ich morgen nochmal ne komplette Schadensaufnahme und schau nochmal genau, was fehlt, ob sich das vielleicht doch lohnt. Dennoch vielen Dank allen, die hier mithelfen!
daruel
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von daruel »

Wenn die Vorstufe noch läuft und du nur das Gehäuse erhalten möchtest, setzt doch einfach sowas ein

http://store.sure-electronics.com/product/AA-AB32178

Hab von denen auch 2 Endstufen am laufen und kann nicht klagen.

Leistung nach oben fast offen. Gibt auch 2x200W oder 1x1500W :D
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ferdimh
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Re: Netzteil bauen für Verstärker aus Resten

Beitrag von ferdimh »

Die TDA7293-Platinen sehen ungefähr aus wie die, die ich habe.
Auf den Platinen sind gleich ein Gleichrichter und zwei fette Elkos verbaut. Der Gleichrichter ist OK, die Elkos sind aber für sinnvollen Betrieb zu klein. Da macht es also Sinn, Gleichrichter und Ladeelkos aus dem Originalgerät zu übernehmen und den Saft direkt hinter dem Gleichrichter einzuspeisen (auf die Elkos).
Die Elkos bleiben dann als zusätzliche Stützkapazität drin.
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