Schmarre im Zylinderkopf

Der chaotische Hauptfaden

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lanivada
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Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von lanivada »

Hallo,
Hab hier einen Zylinderkopf bei dem die Dichtung abgeblasen hat. Man kann es mit dem Fingernagel fühlen. Gibt es eine Möglichkeit ohne den Kopf zu planen? Irgendwie auffüllen mit Kaltmetall? Es war so eine neumodische Metall-ZKD drauf, die wird das nicht ausgleichen. Wenns noch zwei Jahre hält würde das ausreichen. Ist ein Civic von 98.
Danke fürs überlegen.
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ando
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von ando »

Hi,

du könntest es mit Curil / Hylomar Dichtmasse versuchen. Aber check mal vorher die Temp- Beständigkeit.

73

Ando
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Toddybaer
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von Toddybaer »

ando hat geschrieben:Hi,

du könntest es mit Curil / Hylomar Dichtmasse versuchen. Aber check mal vorher die Temp- Beständigkeit.

73

Ando

datt wird glaub ich nix.
Eher an der Stelle 2 Lagen Alufolie hinlegen, dass müsste sich ja wohl entsprechen zusammendrücken lassen
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Hightech
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von Hightech »

Ich würde so ein 2K Metall reinmachen und mit der Feile den Überschuss wegfeilen. Wird schon halten.
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PowerAM
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Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von PowerAM »

Der Schrauber meines geringsten Misstrauens antwortete, dass er sowas schweißen und danach glatt abziehen würde. Das ist das die gängige Reparatur vor dem Verkauf an afrikanische Exporthändler, die ihm aber versicherten, sie würden es dort auch nicht anders machen.
Tobi
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von Tobi »

Ich habe einen ähnlichen Schaden mit Dirko HT "repariert". Kleinen kleks auf die Stelle und dann sofort montieren. Hält seit drei Jahren.
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Joschie
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von Joschie »

Würde ich mit JB-Weld füllen, danach sauber abziehen.
Prüfe aber vor dem Montieren mim Haarlineal ob alles glatt und nicht verzogen ist.

Grüße
Josef
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Julez
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von Julez »

Wenn irgendein 2-K-Klebstoff genommen wird, heiß aushärten. Also Autoglühbirne oder so direkt drüberhängen.
Matt
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von Matt »

Lass mit Kleb-Scheiss..

Schweissen und planen (punktuell planen geht auch schonmal)
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tschäikäi
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von tschäikäi »

Kannst du mal mit einem sehr planen, mit Schleifpapier bespannten Stück Irgendwas über die Ecke schleifen,
damit man sieht, wie groß die betroffene Stelle ist?
Einen Zylinderkopf zu Hause zu planen, ist eigentlich kein großer Akt. Nimm eine große, dicke Glasscheibe, klebe mit doppelseitigem Klebeband
vollflächig 120er bis 180er SiC- Papier drauf und krempel die Arme hoch. Wenn man nicht allzu sehr trödelt, ist man nach 3h fertig.
Vor allem bei so einem langweiligen Benzinerkopf, wo man nicht mal die Ventile ausbauen muss.

Erfahrungsgemäß (ich habe sowas schon öfter gemacht) bilden sich durch aggresive Abgase, die vom Brennraum in den Wasserkanal strömen,
nicht nur am Kopf Krater, sondern auch am Block. Und hier haben wir das größere Problem. Den auszubauen und zu schleifen ist deutlich aufwändiger.
Da es ein Otto ist, gehe ich mal von einem Alublock aus. Das ist eigentlich noch im Fahrzeug machbar.
Aber verifiziere erst mal, dass der Block zu schleifen ist. Auf Krater prüfen und dann auf ganze Länge auf Verzug.

Ich bin immer noch der Ansicht, dass vernickeln sinnvoll ist. Mein Versuch dahingehend (Graugussblock) ist leider
an einer sehr nickelarmen Lösung gescheitert, die einfach keine nennenswerte Schichtdicke erzeugt hat.
Kleben würde ich nicht ausprobieren wollen.

Mein Motor saß dann am Ende im Keller und wurde geplant.
Sieht sportlich aus, ich musste aber seit Herbst '17 keinen Tropfen Wasser nachfüllen.

Gruß Julian
ch_ris
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von ch_ris »

Hylomar würde ich ich nicht nicht nehmen. Das ist mMn. nicht spaltfüllend, druckfest genug.
Alles andere genannte mag funktionieren.
Wenn planen lassen sich aber im Preisbereich einer Kopfdichtung bewegt, frag ich mich, wozu das Risiko?
Wenn das eine Zeitfrage ist, würde ich eine schnelle Lösung vorziehen.
PowerAM hat geschrieben:Der Schrauber meines geringsten Misstrauens antwortete, dass er sowas schweißen und danach glatt abziehen würde. Das ist das die gängige Reparatur vor dem Verkauf an afrikanische Exporthändler, die ihm aber versicherten, sie würden es dort auch nicht anders machen.
wenn ich ein wig gerät hätte, aus sportlichem Ehrgeiz... Und man spart das zerlegen und zusammenbauen, kostet auch Zeit.
lanivada
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von lanivada »

Danke schonmal fürs die Infos. Ich schraube ja schon seit vielen Jahren, aber ausschließlich an den klassischen Ladas. Dort gibt es keine Metalllagendichtungen und somit auch solche Auswaschungen am Material nicht. Da bläst es durch die ZKD und gut ist.

Ich habe jetzt die Stelle gut entfettet und mit 2K Flüssigmetall ausgefüllt. Heute Abend ist es 24h ausgehärtet und wird plan geschliffen. Dann hat die ZKD an der Stelle wieder Gegendruck.

Das hat mir mein Telefonjoker des Vertrauens aus so empfohlen, das wäre durchaus eine zeitwertgerechte Reparatur bei den Hobbyschraubern.

Ich bin ganz optimistisch das es was wird.

PS: Kopfschrauben lassen die sich richtig gut bezahlen. Ein Satz (Elring) kostet über 100,-
^^artin
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von ^^artin »

Naja, der ganze Epoxi Scheiss ist halt nicht wirklich Hitzebeständig. Ab 80° wird das wieder weich.
Wenn's da was auf Polyester- oder Phenol-Basis gäbe währe es schon besser geeignet.
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topmech
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von topmech »

tschäikäi hat geschrieben: Mein Motor saß dann am Ende im Keller und wurde geplant.
Sieht sportlich aus, ich musste aber seit Herbst '17 keinen Tropfen Wasser nachfüllen.
Bei allen russischen Schraubervideos, das ist schon eine arg kuriose Vorrichtung :D

Würde an deiner Stelle nach einem anderen Kopf Ausschau halten oder den Kopf schweißen und planen lassen.
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Propeller
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von Propeller »

Obwohl ich die Sache auch nachplanen würde wäre aus meiner Sicht sowas wie die originale DDR-Bärenscheiße vielleicht noch einen Versuch wert. Das war eine braune, zähe Pampe, die extrem nach Phenol stank und unter Hitze steinhart wurde. Ich glaube, Motodix war der Handelsname. Wenn man da vielleicht noch irgendwo Restbestände auftreiben könnte...
lanivada
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von lanivada »

Kurzer Zwischenbericht:

nachdem der Karren wieder zusammen war bin ich mal zwei Tage im Alltag gefahren (ca.200km). Nachdem das System entlüftet war musste kein Wasser mehr nachgefüllt werden und er qualmt auch nicht mehr weiß beim starten. Habe jetzt die Tube nicht hier, aber es war so eine typische Doppelspritze, auf der einen Seite schwarze Masse und die andere weiß. Nach dem mischen dann grau und gut zu verarbeiten.

Wenn das jetzt eine Weile hält war die Reparatur mit 60,-EUR für die ZKD mehr als günstig. In Anbetracht das hier kein Motorenbauer eine Terminzusage von weniger als 3-4 Wochen geben wollte der naheliegendste Weg.
Robby_DG0ROB
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Das scheint dann eine Art Kaltmetall oder Expoidharz mit Metallpartikeln gewesen zu sein.
IPv6
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Re: Schmarre im Zylinderkopf

Beitrag von IPv6 »

Ich wäre da auch optimistisch.
So Zeug wie JB Weld wird auch gerne im Zweitaktmotorentuning verwendet um Zylinder von außen Stellenweise aufzukleben, damit man nicht durch die Wand fräst wenn die Kanäle massiv vergrößert werden. Bei so einem luftgekühlten, leistungsgesteigerten Zweitaktzylinder ist zumindest die thermische Belastung um ein Vielfaches höher als am Automotor.
Ob sowas 100 Jahre halten wird ist die andere Frage, aber das war ja gar nicht das Ziel.
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