Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Der chaotische Hauptfaden

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Botanicman2000
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Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

Nun ist es auch bei mir soweit, ein 3D Drucker gehört jetzt zur Familie. Zumindest hat der Drucker mich die letzten tage mehr gesehen als meine LV :o
Also mal zum Anfang des Dramas. Ein Kumpel hat schon länger damit rum gemacht und recht viel Erfahrung, Naja er Bastelt eben auch gerne. Und nun war ich auch der Meinung das sowas in meinen Haushalt gehört. Zumindest hat mich da eine Facebook Gruppe und ein Video über eine gedruckte CNC Fräse dazu überredet.
Ich also zum Kumpel in da ich weiss das der immer einige stehen hat und gesagt ich brauch nen Drucker was hast du für mich.

Dummerweise hat er nur 2 Funktionierenden stehen gehabt denn sein neuer ist gerade im Bau und alles andere was nichts war hat er vertickt oder in Teile zerlegt. Sobald er aber alles gedruckt hat könne ich den anderen bekommen.
Also noch Stunden über die Thematik geredet und er hat mir diverses erklärt.

Der Drucker der zu mir kommen sollte hört auf den Namen Tronxy X6A baugleich mit dem Alfawise X6a der ein Clone ist.

Nachdem der Drucker bei mir einzog wollte ich auch Drucken, hatte es aber versäumt das Filamentlager zu bestücken. Also vom Freund noch etwas schwarzes PLA und Lila ABS mitbekommen.
Das schwarze PLA habe ich schnell verbraucht, ok war auch nurn Rest. Habe mal kleine Servohebel gedruckt und ging schon gut.
Der Ärger fing erst an als ich ABS Drucken wollte. Die Rolle sagt Temperatur Nozzle zwischen 230 und 60 Grad Bett so ab 60 Grad.

Also kleinen Sprung zurück .
Als der Drucker kam natürlich neu ausgelevelt und den Z-Offset neu eingestellt. Der Kollege hat immer auf Krepp Klebeband welches er mit einem Klebestick eingestrichen hat gedruckt.
Bevor er zu mir kam hat er noch viele Kleinteile gedruckt also löppt das Viech mit PLA.


So jetzt will ich mit ABS Drucken.
Meine ersten Probleme bestanden darin das ich keine Haftung auf dem Bett hinbekommen habe. Ewig löst sich alles. Verschiedene Sachen probier wie Klebestift anderes Kreppband.
Dann mit Haarspray als Haftvermittler.
Ab da wurde es besser.
Dann noch mit Brim gedruckt so ging es dann.
Tadaaa das erste Bauteil war Fertig , ok der Untergrund war noch leicht gewölbt aber es sah gut aus fürs erste..
Die Freude war da :mrgreen:
Gedruckt wurde mit 235 Grad und 75 Grad Bett Temperatur. und 60mm Sek Vorschub

Dann sollten andere Teile folgen aber nichts ging mehr, immer wieder verlor ich die Haftung auf dem Bett.
Selbst als ich das Teil welches schon erfolgreich gedruckt wurde drucken wollte das gleiche spiel.

Immer verliert das ABS Filament die Haftung.

Verschiedene Temperaturen getestet nichts.
Ich werde als nächstes in Aceton aufgelöstes ABS auf das Klebebett aufbringen und hoffe das das dann besser wird.

Mein Kollege sagte schon das ABS Drucken echt Tricky sei.


Somit erwarte ich Sehnsüchtig das Bestellte PLA Filament denn damit klappte es ja gut.


Als Ersatzteile kommen dann noch Düsen Thermistoren und Heizpatronen mit 50 Watt auf die Liste.
Auch werde ich mal Verschiedene Folien fürs Heizbett austesten



Wer noch gute Tips hat her damit

Gruß Uwe
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Lukas_P
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Lukas_P »

Also zum Thema ABS Druck:

Ich hab mir da echt den A. aufgerissen bis es halbwegs funktioniert hat. Mittlerweile Steht der Drucker bei mir in nem Schrankfach das mit 10mm Styropor ausgekleidet ist. Die Elektrizität sowie Filament werden seitlich durch eine 55mm Bohrung zugeführt. Dadurch hat der Ganze Bauraum (durch die Abwärme vom Drucker) etwa 30-40 °... das Hat bei mir das Warping letztendlich quasi vollkommen eliminiert. Fürs erste würde ich empfehlen eine Schachtel (o.ä.) über den Drucker zu stülpen... Luftzug (egal wie leicht) ist bei ABS quasi der Tod fürs Druckteil.

Gedruckt wird bei mir nurnoch auf ABS/Aceton .. Also quasi die Fails und Restchen von ABS Teilen... dazu mach ich nen schluck Aceton aufs warme (heisse) Druckbett und Fahre es mit nem Druckteil (ner Flachen Seite) ab.. dadurch entsteht eine recht rauhe Schicht (quasi auch dran und abziehen das so fäden und so halt entstehn) ... Mein aktuelles Problem besteht eher darin, die Teile vom Druckbett wider ab zu bekommen.

Wenn du die Düse aufheizt... So bald wie möglich anfangen zu drucken, oder das Filament zurückziehen damits nicht in der heissen Düse ansteht.. das gast sonst aus und lässt sich nicht mehr drucken und verstopft alles.

zu Guterletzt... bei den Druckern ist die Heizbettemperatur meistens in real weit weg von dem was angezeigt wird. nimm besser ~80° .. mein Drucker hat als Vorgabe für ABS sogar 110 drin, aber das ist mir persönlich schon etwas zu heikel.

P.S.:
Der Drucker sieht auch etwas niftelig aus.. Wenn du ne Holzplatte drunter schraubst verbessert das (oder hat es zumindest bei mir) die Druckqualität auch etwas..

PPS:
Bau dir ne gute Beleuchtung an den Drucker.. alles andre ist auf dauer zum Ausrasten
Henning
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Henning »

ABS ist für mich das einzig Wahre.

Die Lösung für dein Problem: Bed auf 85° für den ersten Layer, 80° für den Rest, dauert lange zum Aufheizen, aber lohnt! Vor dem Aufheizen das Bed wie genannt mit WENIG in Aceton gelöstem ABS einpinseln. Weniger ist mehr, du wirst erstaunt sein wie gut der Kram haftet, teilweise lassen sich Teile nur mit erheblichen Scherkräften oder Kälteschock vom Bed lösen. Wenn das Bed heiß ist, funktioniert das Aufpinseln nicht mehr, da dann das Aceton sofort kocht.

Mach das, und du wirst Erfolg haben. Jeder der mit ABS druckt, hat das durch.
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Lukas_P
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Lukas_P »

Henning hat geschrieben:ABS ist für mich das einzig Wahre.

Die Lösung für dein Problem: Bed auf 85° für den ersten Layer, 80° für den Rest, dauert lange zum Aufheizen, aber lohnt! Vor dem Aufheizen das Bed wie genannt mit WENIG in Aceton gelöstem ABS einpinseln. Weniger ist mehr, du wirst erstaunt sein wie gut der Kram haftet, teilweise lassen sich Teile nur mit erheblichen Scherkräften oder Kälteschock vom Bed lösen. Wenn das Bed heiß ist, funktioniert das Aufpinseln nicht mehr, da dann das Aceton sofort kocht.

Mach das, und du wirst Erfolg haben. Jeder der mit ABS druckt, hat das durch.
Ich hab beobachtet das durch das Kochende ABS ne rauere Oberfläche entsteht, durch die bei mir das mit der Layerhaftung fast noch besser klappt..

bei uns in der Uni haben sie so Fancy haftspray für ABS .. bei Interesse frag ich mal nach wo man das bekommt (ist ab 60° klebrig wie sau und drunter fallen die teile von allein ab)

Für ABS bezug empfehle ich : 3dplastx.com

hab da schon 1-2mal bestellt und bin mit der Quali eig voll zufrieden (für das was ich mache) 8-)
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Hightech
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Hightech »

ABS macht richtig Laune.

Manche Geometrien lassen sich sehr schlecht drucken.
Lange Geraden ziehen sich gerne zusammen und dann kommen die Ecken hoch.
Kreisförmige Sachen gehen eigentlich immer ganz gut.
Kleine Teile drucke ich auf dem blauen Malerkrepp.
Große Teile drucke ich auf ABS-Schleim, den ich vorher auf die Glasplatte gebe und trocknen lasse.
Den Druckraum habe ich so weit wie möglich geschlossen.

Die erste Lage drucke ich mit 1/2 Düsendurchmesser, damit es sicher gut haftet.
Ob mit oder ohne Lüfter besser ist, hab ich noch nicht raus.
Ich drucke mit 90°C Bett und 250°C Düse, da kocht das ABS noch lange nicht, zumindest sehe ich davon nichts.

Ich benutze jetzt für grobe Ausdrucke eine 0,8mm Düse. Das geht sehr fix.
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Botanicman2000
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

ich hab dann mal die ganzen Reste in eine Laborflasche gepackt Aceton drauf und alles eingeschmolzen.

Dann neues Krepp auf die Platte und das Kalte Heizbett eingepinselt
Dann das Bauteil mit den neuen Temperaturen gesliced.
Leider schafft die Düse nur knapp 240 Grad also neugesliced mit 24 Grad und 85Grad Heizbett.
Druck gestartet.


Was soll ich sagen, die Haftung ist direkt Spitze und der Druck läuft noch, hab gerade nachgesehen
sieht alles Top aus.

Gegen 22:00 ist das Bauteil fertig dann druck ich das direkt nochmal weil brauche da 4 von.


Danke für den Tip, sollte auch als Haftmittel für PLA gehen oder?

Achja Licht ist verbaut

Gruß Uwe
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Sven
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Sven »

Für PLA habe ich persönlich die beste Betthaftung auf einer Glasplatte, die ich einmal dünn mit Haarspray aufgeraut habe.
Erste Lage mit 70°C Betttemperatur, die folgenden Lagen mit 60 oder 55°C.
Die Glasplatte habe ich für ein paar Euro bei Reichelt gekauft. Eigentlich ist das ein Zubehörteil für den Vellemann Drucker.
Vor jedem Druck gehe ich nur einmal mit dem Pinsel drüber um Krümel und evtl. Staub zu entfernen.
Gereinigt mit Isoprop wird nur, wenn ich Fingerabdrücke hinterlassen habe.
Vor einer Neubeschichtung mit Haarspray reinige ich die Platte nur mit warmen Wasser und poliere mit Isoprop nach.

Auf meinem anderen Drucker mit der Geeetech Superplate (beschichtete Glasplatte) drucke ich mit 60°C für die erste Lage und danach mit 50°C.
Da ist die Haftung sogar noch stärker als auf der normalen Glasplatte.

Zum Ablösen des Drucks lasse ich die Platte einfach abkühlen, dann kann man den Druck ohne Kraftaufwand vom Bett plücken.
Der Nachteil ist, dass ich zwingend mit beheiztem Bett drucken muss, da sonst nichts haftet.

Ich level die Drucker auch sehr gründlich bei Betriebstemperatur. Also Drucker aufheizen (Bett und Düse!), das Filament zurückziehen und Reste vom Filament wegwischen.
Dann level ich mit einer Fühlerblattlehre auf 0,05mm oder 0,1mm.
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Botanicman2000
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

so der ABS Druck ist fertig.
Wie schon geschrieben auf Malerkrepp mit in Aceton aufgelöstem ABS eingepinselt.
Sah am Anfang echt Top aus und hat bis zum Ende gedruckt.
Nach dem Druck sah ich aber das das Malerkrepp sich etwas gelöst hat.
Das ABS hat sich etwas hochgezogen weil das Krepp nicht gut genug gehaftet hat.
Ist aber nicht weiter schlimm bei diesem Bauteil. Dann schleife ich die kleine Unebenheit auf dem Bandschleifer wieder plan.

hier mal 2 Bilder vom Druck
WhatsApp Image 2019-06-18 at 22.49.59(1).jpeg
WhatsApp Image 2019-06-18 at 22.49.59.jpeg

aktuell drucke ich noch ein Bauteil, diesmal aber direkt auf dem Heizbett, wieder mit in Aceton gelöstem ABS.


Mal sehen wie das wird

KAnn ich eigentlich auch das PLA auf der ABS Mumpe drucken?.


Gruß Uwe
Henning
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Henning »

Was für ein Malerkrepp? Reiß den Kram runter, direkt auf Glas oder maximal Kaptontape, mit ABS-Suppe, das ist der Hit.
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Lukas_P
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Lukas_P »

Botanicman2000 hat geschrieben: [...]

KAnn ich eigentlich auch das PLA auf der ABS Mumpe drucken?.


Gruß Uwe
..wie henning sagt.. ohne malercrep .. das macht mehr hin als nutzen in dem fall ..

Das dürfte nicht soo toll funktionieren, da bei 170° das ABS noch nicht schmilzt.. ich mein .. probieren geht über studieren .. aaber
daruel
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von daruel »

Also die beste Haftung, egal ob PLA, ABS oder PETG, hatte ich bis jetzt auf den original Druckbetten vom Ender3. Das ist eine selbstklebende Matte, welche man auf das Alubett oder noch eine Dünne GFK-Platte aufzieht.
Man hat damit eher das Problem, die Sachen wieder zu entfernen :D

Habe mir grade nochmal welche bestellt, die erste hat ca. 6kg gehalten.

Nein, ich bekomm keine Provision ;)

https://www.amazon.de/Oberfl%C3%A4che-A ... 157&sr=8-5
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ferdimh
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von ferdimh »

Man kann auch mit dem Bett noch weiter eskalieren. Wenn man die Heizleistung in die Größenordnung von einem kW bringt (ok, 500W wären wohl auch ok, aber IGOR!) kann man das Bett bis 140°C hochheizen. Dann bappt das ABS WIRKLICH gut und ganz ohne jeden Haftvermittler.
Die Herausforderung ist dann nur noch, den Verzug vom Bett in den Griff zu kriegen.
Man muss sich nur disziplinieren, vor dem Anfassen von Bett oder Werkstück das Abkühlen abzuwarten, sonst tuts weh an den Fingern...
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Lukas_P
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Lukas_P »

Hast du n 230V Heizbett mit SSr Relais oder ?

ich hab mich da schonmal schlau gemacht aber irgendwie war bis jetzt doch irgendwie eine gewisse Hemmung da
Mirqua
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Mirqua »

Mein Drucker für ABS hat eine Glasplatte und nach vielen zermürbenden Versuchen gehe ich wie fogt vor:
Glasplatte reinigen, dann mit Zewa Trocknen und jetzt mit einem Klebestift für Papier vom TEDDY Markt einstreichen,
auf 90 Grad Vorheizen und Drucken. Ich drucke mit 5mm Rand und habe ganz selten Ablösungen selbst bei sehr großen
Bauteilen. Ist die Glasplatte kalt löst sich der Druck einfach. Vor jedem Druck muß halt der alte Kleber mit
einem feuchten Tuch entfernt werden.
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Weisskeinen
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Weisskeinen »

Ich bin hier ja einer der wenigen, die noch auf Kaptonband drucken. Mit ABS habe ich noch etwas Probleme, weil der Drucker nicht sinnvoll abzudichten ist, aber ich bekomme das Druckbett auf 110°C, weil das 'ne Aluplatte ist. Für PLA-Drucke wird das Kaptonband erst gereinigt und dann mit PVA-Schleim dünn eingerieben. PVA ist wohl auch der Hauptbestandteil von billigem Holzleim, meins kommt von altem, zerschnippeltem PVA-Filament (das wasserlösliche Stützmaterial). Zuckerwasser ging auch sehr gut, ich hatte aber etwas Probleme mit der Haltbarkeit. Hatte ich zwar bei PVA dann auch, seit ich aber auch noch einen guten Schluck Isopropanol als Konservierungsmittel in die Suppe gebe, hält das ewig.
Klebestift brauche ich bei InnoFlex, eine absolut saubere Kaptonoberfläche bei PET.
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ferdimh
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von ferdimh »

Das ist nicht mein Drucker, der steht im Hackspace.
Das Heizbett ist ein "normales" "24V/200W"-Heizbett. Das kommt per KLACK(nicht SS)-Relais an die 2x27V-Sekundärwicklung (=54V).
Das Bett wird nicht per PWM, sondern "Bang Bang" gesteuert. Die Temperatur am Sensor geht so 5°C auf und ab. Hysterese ist auf 2°C gestellt.
Per Mittelpunktgleichrichtung und Linearregler werden außerdem 24V für die restliche Elektronik gewonnen. Das Hotend hängt direkt am mittelpunktgleichgerichteten Saft (ca. 32V DC wenn Bett an, 38V DC wenn Bett aus). Wegen Frust über durchgebrannte Heizer kommen zwei in Reihe geklemmte Lötkolbenheizelemente 24V/60W zum Einsatz.
Probleme der Konstruktion:
- Was passiert, wenn das Heizrelais hängt? Betrieb ohne Aufsicht erscheint keine gute Idee.
- Das Heizrelais taktet etwa alle 15 Sekunden.
- Die Hotendtemperatur eiert mit dem Bettheiztakt, weil die verfügbare Heizleistung schwankt. Hier muss man echt lange am PID-Regler tunen, bis das halbwegs gescheit geht. Dafür muss man auch die unsäglichen Zusatzfeatures "Wenn T<Tsoll -30°C VOLLGAS" etc rausreißen. Regelungstechnik verlangt ein möglichst lineares System!
- Marlin kommt auf das Heizverhalten nicht besonders gut klar. Es gibt regelmäßiges "heating failed", weil der Temperaturanstieg des Hotends für Marlins Geschmack zu langsam ist.
- Diverse Nutzer werden von dem rustikalen Anlaufverhalten des Ringkerntrafos abgeschreckt. Insbesondere wenn vorsichtige Zeitgenossen den Netzschalter beim Ausschalten noch mal prellen lassen, wird gerne mal die Werkstatt dunkel.
- Der Verzug des Bettes wurde bereits genannt. Man muss das Bett heiß leveln (und auf die Flossen aufpassen!)

Aber wenn alles passt ist die Haftung erstklassig.
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Sven
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Sven »

Ich habe mit einfachem Malerkrepp und PLA schlechte Erfahrungen gemacht. Entweder man kann nur einmal kalt drauf drucken und muss dann schon erneuern (mit PLA) oder durch die Wärme wird der Kleber weich und große Bauteile ziehen dann das Krepp vom Bett hoch.
Gutes Malerkrepp (das blaue von 3M) hat länger gehalten. Klebestift auf billigem Malerkrepp ist mehr Sauerei als Hilfreich.

Generell habe ich den Eindruck, dass bei meinen beiden Druckern das wirklich sorgfältige Leveln bei Betriebstemperatur deutlich wichtiger ist als eine absolut perfekte Oberfläche des Druckbetts.
Hauptsache die Glasplatten sind etwas angeraut und fettfrei.
Das einfache Glasdruckbett habe ich jetzt schon über 50 Druckstunden lang nicht mehr mit neuem Haarspray behandelt. Mit 99% Isoprop abgewischt bleibt die Oberfläche auch rau.

Hat schonmal jemand auf einer satinierten Glasplatte gedruckt? Darauf müsste die Haftung wirklich böse sein, wenn nicht sogar unbrauchbar hoch.
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Botanicman2000
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo
daruel hat geschrieben:Also die beste Haftung, egal ob PLA, ABS oder PETG, hatte ich bis jetzt auf den original Druckbetten vom Ender3. Das ist eine selbstklebende Matte, welche man auf das Alubett oder noch eine Dünne GFK-Platte aufzieht.
Man hat damit eher das Problem, die Sachen wieder zu entfernen :D

Habe mir grade nochmal welche bestellt, die erste hat ca. 6kg gehalten.

Nein, ich bekomm keine Provision ;)

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Dies Platte klingt gut werde ich demnächst auch mal ausprobieren.
Nimmst du da noch was drauf als Haftvermittler?

ABS Drucke ich gerade nur weil nichts anderes da ist :(
Heute habe ich erst gegen Abend neue Teile gedruckt, Rs war das gleiche welches gestern relativ gut wurde.
Da hatte ich ja auf Krepp mit ABS-Suppe gedruckt. Wo allerdings sich das Krepp löste.

Heute dann auf der Aluplatte vom Heizbett mit ABS-Suppe, klappte gut.
So gut das ich direkt das Teil nochmal gedruckt habe :D


Jetzt habe ich aber noch Kleinigkeiten die mich am Drucker stören. Diese werde ich in der nächsten Zeit
noch ändern. Ich verstehe nicht warum die Hersteller es nicht fertig bringen die Kabel vernünftig mit Stecker/Buchsen zu versehen. Teilweise sind welche verbaut die anderen schauen aus dem Gehäuse raus und scheuern an Blechkanten. Das muss früher oder später einen Defekt verursachen. Am Hotend auch keine Zugentlastung so sind die Lötstellen immer in Bewegung. Da werde ich noch was Zeichnen Drucken und Montieren das dem Abhilfe geschaffen wird.

Einen weiteren Schwachpunkt hab ich beim Aufheizen gefunden. Wenn ich die Temperatur
beim Slicen angebe mit Beispielsweise 250 Grad schafft die Heizpatrone das nicht, die Temperatur geht dann so 230 bis 235 Grad. Das hat zur folge das der Druck nicht startet. Ich stelle dann die Temperatur im Drucker selber auf ca 235 Grad und der Druck startet dann.
Was mich Irritiert ist das wenn ich im Drucker die Temperatur auf 275 Grad stelle der Heizer schnell versucht diese zu erreichen. stelle ich die aber auf beispielsweise auf 230 Grad erreicht er auch nur sehr langsam die Abschalttemperatur also er kommt sehr langsam an die Soll Temperatur ran. Wird die Heizpatrone geregelt?
Ich dachte die kennt nur an oder aus.

Hmm ich überlege da jetzt eine 50 Watt Heizpatrone einzubauen, also fest ist da alles.

Gruß Uwe
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johannes
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von johannes »

Ich hab alles Mögliche ausprobiert und das wichtigste ist wirklich gut leveln dann klappt das oft auch direkt auf einer (nicht zu sauberen ;)) Glasplatte. Sehr zuverlässige Haftung hab ich bisher mit einer Ultrabase (vermutlich ähnlich wie die oben beschriebene Ender 3 Platte) erreicht: Die ist Beschichte so, dass sie haftet wie Hölle wenn sie warm ist aber sobald sie abkühlt kriegt man die Teile ohne Spachtel einfach durch abheben runter (ich hab sonst schon öfters Stücke aus Glasplatten rausgerissen beim Modell abnehmen ;))

ABS druck ich kaum noch (seit es PETG überall gibt) aber das klappte nur gut wenn der Drucker eingepackt war (da reicht auch ein Karton notfalls aber Zugluft ist tödlich für ABS). PETG lässt sich auch besser drucken wenn der Drucker eingepackt ist aber da ist das nicht so kritisch.
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Botanicman2000
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

heute kam dann endlich das ersehnte PLA Filament.

Ich habe dann direkt den ersten Druck angeworfen.
Gedruckt wird auf Kreppklebeband das auf dem Heizbett ist und als Haftvermittler Haarspray.

Die anderen ersten Teile aus ABS sind komplett Müll weil die ich da keine richtige Layer Haftung habe.

Gruß Uwe
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Weisskeinen
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Weisskeinen »

Wenn die einzelnen Layer bei ABS wieder auseinander reißen, ist die Temperatur zu niedrig gewesen.
Das kann sich auch noch nach mehreren Wochen oder gar Monaten zeigen. Also eher so heiß wie möglich drucken.
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gafu
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von gafu »

natürlich läuft die heizpatrone über einen PID regler, und das will man beim bett auch.

die temperaturen..
das kann man doch überall nachlesen, 240..245 und 110 bei ABS.
Ich meine, muss man denn jeden fehler selbst nochmal machen, wenn man überall nachlesen kann was passiert wenn man das nicht so macht?^^
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ferdimh
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von ferdimh »

Eventuell weil die oft propagierte Premiumlösung in der Praxis nicht so umsetzbar ist?
Ein "klassisches" Heizbett erreicht 110°C nur, wenn man den Bauraum schließt und man laaaaaange wartet.
Viele käufliche Drucker sind, was ihre Heizer angeht, halt einfach mal ziemliche Krücken.
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Botanicman2000
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

der Fehler bei der Drucktemperatur war das der Drucker die nicht schafft :(
Jetzt Drucke ich PLA und das klappt ganz gut.
Die Tage wieder diverse Teile für die MPCNC gedruckt.
Ok bei den ganz großen Teilen mit über 10 Stunden Druckzeit hatte ich 2x Ausschuss lag aber wohl am zu hohem Speed.


Dann heute mal Halter für Flexscheiben gezeichnet und gedruckt.
Leine Panik kommen nicht auf die Flex.
Ich will damit kleine Flexscheiben im Akkuschrauber Spannen um damit Rohre im Fußboden von innen abzutrennen



Gruß Uwe
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gafu
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Re: Freud und Leid, der Einzug des 3D Druckers.

Beitrag von gafu »

hmm,. wenn der drucker die bett-temperaturen nicht schafft macht es ohnehin nur mäßig spaß mit ABS, das gleiche gilt für das fehlende bauraumgehäuse.

Dann schau dir mal PET-G an. Das ist nicht spröde wie PLA, abriebfester als ABS und lässt sich bei 235/85 gut drucken.
Zum Anlösen/kleben mal Ethylacetat in erwägung ziehen. Geht nicht so super wie ABS mit aceton, und wird langsamer weich und auch langsamer wieder hart und stinkt länger, aber irgendwas ist ja immer.
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