Haus drainieren - Erfolgsmeldung
Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese
- Chaoskreator
- Beiträge: 943
- Registriert: Mo 12. Aug 2013, 20:58
- Wohnort: 92xxx
Haus drainieren - Erfolgsmeldung
Hallo zusammen,
vor einiger Zeit hatte ich mal einen Thread gestartet (hier: https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 14&t=11392) wegen feuchten Kellerwänden. Jetzt kommt es, was viele prophezeit haben: Wir haben eingesehen, dass wir in den sauren Apfel beißen müssen und graben ums Haus rum auf und legen Drainagen. Nachdem wir den Putz im Keller innen runtergehauen hatten und es einmal geregnet hatte, war klar, dass uns ohne Drainagen bald wieder der (Sanier)putz von den Wänden fällt und dass wir durch den Stromverbrauch von Lufttrocknern arm werden würden.
Soviel zur Vorgeschichte.
Wenn alles freigelegt ist, werden wir den Putz außen mit Bitumenpampe streichen, Noppenbahnen verlegen und alles mit Kies statt mit dem Aushub auffüllen. Soweit, so klar.
Da wir keine vernünftige Erdung haben, lege ich gleich V4A-Bandstahl mit rein. Weiter außen und etwas tiefer als die Drainagen, sodass der Bandstahl idealerweise immer feucht liegt.
Aber ich frage mich, wie können wir das Erdkabel vom Energieversorger und den V4A-Erdungs"draht" mit 10 mm Durchmesser in der Mauer abdichten? Bisher ist das Erdkabel in der Mauer nur eingeputzt worden, vermute ich. Da gibt es doch bestimmt was besseres?
Die zweite Frage ist, wie in der Noppenbahn abdichten?
Danke!
Chaoskreator
vor einiger Zeit hatte ich mal einen Thread gestartet (hier: https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 14&t=11392) wegen feuchten Kellerwänden. Jetzt kommt es, was viele prophezeit haben: Wir haben eingesehen, dass wir in den sauren Apfel beißen müssen und graben ums Haus rum auf und legen Drainagen. Nachdem wir den Putz im Keller innen runtergehauen hatten und es einmal geregnet hatte, war klar, dass uns ohne Drainagen bald wieder der (Sanier)putz von den Wänden fällt und dass wir durch den Stromverbrauch von Lufttrocknern arm werden würden.
Soviel zur Vorgeschichte.
Wenn alles freigelegt ist, werden wir den Putz außen mit Bitumenpampe streichen, Noppenbahnen verlegen und alles mit Kies statt mit dem Aushub auffüllen. Soweit, so klar.
Da wir keine vernünftige Erdung haben, lege ich gleich V4A-Bandstahl mit rein. Weiter außen und etwas tiefer als die Drainagen, sodass der Bandstahl idealerweise immer feucht liegt.
Aber ich frage mich, wie können wir das Erdkabel vom Energieversorger und den V4A-Erdungs"draht" mit 10 mm Durchmesser in der Mauer abdichten? Bisher ist das Erdkabel in der Mauer nur eingeputzt worden, vermute ich. Da gibt es doch bestimmt was besseres?
Die zweite Frage ist, wie in der Noppenbahn abdichten?
Danke!
Chaoskreator
Zuletzt geändert von Chaoskreator am Mo 15. Jul 2019, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Haus drainieren, wie Erdkabel und Erdungsleitung abdicht
Bei Kabeleinführungen wird die Abdichtung prinzipiell noch ca. 20cm am Medienrohr/Kabel entlang geführt nach außen und das Loch zusätzlich abgedichtet. Ich kann, wenn ich zu Hause bin, mal in den Vorlesungsunterlagen schauen, irgendwo hab ich da noch ne Zeichung zu...
Was meinst du mit Abdichtung in der Noppenbahn? Die Abdichtung der Wand soll ja über den Bitumenanstrich erfogen, die Noppenbahn ist nur dazu da, das Wasser an der Wand entlang in Richtung der Drainage zu leiten...
Was meinst du mit Abdichtung in der Noppenbahn? Die Abdichtung der Wand soll ja über den Bitumenanstrich erfogen, die Noppenbahn ist nur dazu da, das Wasser an der Wand entlang in Richtung der Drainage zu leiten...
Re: Haus drainieren, wie Erdkabel und Erdungsleitung abdicht
Hi,
ich bin zwar nicht vom Fach, aber sowas sieht doch ganz gut aus,
für die Durchführung vom Erder in die Hütte:
https://www.dehn.de/store/p/de-DE/F6034 ... fuehrungen
Grüßle
ich bin zwar nicht vom Fach, aber sowas sieht doch ganz gut aus,
für die Durchführung vom Erder in die Hütte:
https://www.dehn.de/store/p/de-DE/F6034 ... fuehrungen
Grüßle
Re: Haus drainieren, wie Erdkabel und Erdungsleitung abdicht
Die Noppenbahn hat mehrere Funktionen:
- Ableitung von Wasser zur Drainage
- Sauberkeitsschicht
- Hinterlüftungsebene zur Vermeidung von Schimmelbildung
-
- Beiträge: 2331
- Registriert: So 11. Aug 2013, 20:25
- Wohnort: Nord-Ost-Westfalen
Re: Haus drainieren, wie Erdkabel und Erdungsleitung abdicht
Für Kabel gibt es Manschetten, die kann man teilweise auch nachträglich um das Kabel legen und an der Wand dann mit der Dickbeschichtung überspachteln. Aber mach dich da nicht zu verrückt, gut Drainiert ist es um das Kabel eh nicht mehr so mega Feucht.
Die Noppenbahn ist nur zum Schutz der Dichtung gegen Steine etc., die Noppen drainieren die Wand und machen stabil. Da braucht am Kabel nix dicht zu sein, da wird im Bereich Kabel ein Schlitz geschnitten und fertig. Wenn du es gut machen willst verklebst den Schlitz mit etwas ordentlichem Klebeband oder so einem Stück Butylband, Dichtungsband, Bitumenband... Das ganze hat dann aber nur mechanische Gründe, damit beim Anfüllen nicht so viel hinter die Noppenbahn fällt. Danach braucht das nix mehr zu halten oder zu dichten.
Was wir gern gemacht haben: Kabel und Rohre mit Splitt oder Kies anfüllen. Das Drainiert zusätzlich die Durchführung und wenn dann später mal gebuddelt wird sieht man zusätzlich sehr gut daß man da vorsichtig sein muss.
Worauf ich nicht verzichten würde wäre eine ordentliche Dämmplatte, wenn man den ganzen Aufriss mit Aufbuddeln schon macht.
Die Noppenbahn ist nur zum Schutz der Dichtung gegen Steine etc., die Noppen drainieren die Wand und machen stabil. Da braucht am Kabel nix dicht zu sein, da wird im Bereich Kabel ein Schlitz geschnitten und fertig. Wenn du es gut machen willst verklebst den Schlitz mit etwas ordentlichem Klebeband oder so einem Stück Butylband, Dichtungsband, Bitumenband... Das ganze hat dann aber nur mechanische Gründe, damit beim Anfüllen nicht so viel hinter die Noppenbahn fällt. Danach braucht das nix mehr zu halten oder zu dichten.
Was wir gern gemacht haben: Kabel und Rohre mit Splitt oder Kies anfüllen. Das Drainiert zusätzlich die Durchführung und wenn dann später mal gebuddelt wird sieht man zusätzlich sehr gut daß man da vorsichtig sein muss.
Worauf ich nicht verzichten würde wäre eine ordentliche Dämmplatte, wenn man den ganzen Aufriss mit Aufbuddeln schon macht.
Re: Haus drainieren, wie Erdkabel und Erdungsleitung abdicht
und wenn der alte putz "morsch" ist, dann machs runter und putze mal frisch drüber, bevor du die dickbeschichtung drauf machst, weil einen ordentlichen untergrund braucht das schon, sonst haste nach kurzer zeit wieder risse.
- Chaoskreator
- Beiträge: 943
- Registriert: Mo 12. Aug 2013, 20:58
- Wohnort: 92xxx
Re: Haus drainieren, wie Erdkabel und Erdungsleitung abdicht
Der Außenputz dürfte noch sehr gut aussehen. Aber Danke für den Tipp. Wir hatten nämlich an anderer Stelle schon mal aufgegraben gehabt und uns positiv gewundert, dass er noch so gut aussieht. Also er war fest, glatt, massiv. So wie es sein soll.
Danke für die ganzen Hinweise.
Was die Abdichtung von Kabel und Erdungsleiter betrifft: Ich werde nicht päpstlicher sein als der Papst. Ich werde es so machen, wie von radixdelta beschrieben. Also sauber verputzen bzw. vermörteln und mit Bitumenmasse streichen. Evtl. wickle ich noch ein paar mit Bitumen getränkte Stoffstreifen rum, quasi als Bandagen.
Danke für die ganzen Hinweise.
Was die Abdichtung von Kabel und Erdungsleiter betrifft: Ich werde nicht päpstlicher sein als der Papst. Ich werde es so machen, wie von radixdelta beschrieben. Also sauber verputzen bzw. vermörteln und mit Bitumenmasse streichen. Evtl. wickle ich noch ein paar mit Bitumen getränkte Stoffstreifen rum, quasi als Bandagen.
Re: Haus drainieren, wie Erdkabel und Erdungsleitung abdicht
Danke für den Tipp. Habe auch gerade ein langes Loch um das Haus und das mit der Erdung ganz vergessen.Chaoskreator hat geschrieben: Da wir keine vernünftige Erdung haben, lege ich gleich V4A-Bandstahl mit rein. Weiter außen und etwas tiefer als die Drainagen, sodass der Bandstahl idealerweise immer feucht liegt.
Hat noch jemand 10er Rund V4A rumfliegen? 10 meter reichen.
Gruß
Kuddel
- Chaoskreator
- Beiträge: 943
- Registriert: Mo 12. Aug 2013, 20:58
- Wohnort: 92xxx
Re: Haus drainieren, wie Erdkabel und Erdungsleitung abdicht
Nach einem wahnsinnigen Arbeitsaufwand sind die zwei Hausseiten jetzt fertig. Mindestens zwei Ursachen für die Feuchtigkeit in der Mauer sind jetzt klar. Ich schreibe weiter unten dazu.
Ich liste mal die wichtigsten Arbeitsschritte auf, Vorbereitungen, Aufgraben und Nachbereiten spare ich mir.
- Mauerwerk und Kabel-/Rohrdurchtritte mit Sockelputz ausbessern, unten am Ringfundament eine Kehlnaht mit leerer Glasflasche formen.
- Mauerwerk und Fundament-Oberseite mit Bitumen-Voranschrich streichen
- mit 2K-Bitumen einige mm dick abdichten. Das wird aufgezogen wie ein Putz, Drecksarbeit. Entweder im Ganzkörperanzug schwitzen oder man braucht, wie ich, viel Feuerzeugbenzin, um wieder sauber zu werden.
Von unten nach oben:
- Drainagen unter Fundament-Oberkante legen
- Einsanden
- Grober Schotter
- Fließ
- Recyclingmaterial (im Prinzip zerkleinerte abgerissene Häuser) und sickerungsfähiger, steiniger Erdboden (der vorherige Aushub)
- V4A-Erdungsband verlegt (soll vollflächig im Erdreich liegen)
Siehe die beiden Fotos für Hauptursachen für die feuchten Kellerwände:
1. Das undichte Wasserrohr. Zum Haus wurden schon damals PE-Schläuche verlegt, aber dann der letzte Meter war Eisenrohr. Im Haus wurde auch alles auf Alu-Verbundleitung aufgerüstet. Das Eisenrohr hatte einen Riss, sodass wohl nur langsam Wasser rausgesifft ist, das aber wohl über etliche Jahre oder gar Jahrzehnte. Erst als wir das Rohr freigelegt hatten, platzte wohl ein rostiges Stück ab und es spritzte uns schon Wasser entgegen. Zum Glück hatten wir vorher geschaut, wo der Absperrschieber zum Haus ist. Einen passenden Schlüssel hatten wir auch parat. Zum Glück...
2. Die Mauer war in den unteren Zentimetern überhaupt nicht verputzt. Es schauen einem die blanken Betonsteine entgegen. Kommentar erübrigt sich.
Wenn es dann stark geregnet hat, war es wohl einfach in Summe zu viel Wasser. Aber das sollte jetzt der Vergangenheit angehören.
Jetzt sollte nichts mehr sein und wir können nach Austrocknung guten Gewissens im Keller wieder verputzen.
Gruß Chaoskreator
Ich liste mal die wichtigsten Arbeitsschritte auf, Vorbereitungen, Aufgraben und Nachbereiten spare ich mir.
- Mauerwerk und Kabel-/Rohrdurchtritte mit Sockelputz ausbessern, unten am Ringfundament eine Kehlnaht mit leerer Glasflasche formen.
- Mauerwerk und Fundament-Oberseite mit Bitumen-Voranschrich streichen
- mit 2K-Bitumen einige mm dick abdichten. Das wird aufgezogen wie ein Putz, Drecksarbeit. Entweder im Ganzkörperanzug schwitzen oder man braucht, wie ich, viel Feuerzeugbenzin, um wieder sauber zu werden.
Von unten nach oben:
- Drainagen unter Fundament-Oberkante legen
- Einsanden
- Grober Schotter
- Fließ
- Recyclingmaterial (im Prinzip zerkleinerte abgerissene Häuser) und sickerungsfähiger, steiniger Erdboden (der vorherige Aushub)
- V4A-Erdungsband verlegt (soll vollflächig im Erdreich liegen)
Siehe die beiden Fotos für Hauptursachen für die feuchten Kellerwände:
1. Das undichte Wasserrohr. Zum Haus wurden schon damals PE-Schläuche verlegt, aber dann der letzte Meter war Eisenrohr. Im Haus wurde auch alles auf Alu-Verbundleitung aufgerüstet. Das Eisenrohr hatte einen Riss, sodass wohl nur langsam Wasser rausgesifft ist, das aber wohl über etliche Jahre oder gar Jahrzehnte. Erst als wir das Rohr freigelegt hatten, platzte wohl ein rostiges Stück ab und es spritzte uns schon Wasser entgegen. Zum Glück hatten wir vorher geschaut, wo der Absperrschieber zum Haus ist. Einen passenden Schlüssel hatten wir auch parat. Zum Glück...
2. Die Mauer war in den unteren Zentimetern überhaupt nicht verputzt. Es schauen einem die blanken Betonsteine entgegen. Kommentar erübrigt sich.
Wenn es dann stark geregnet hat, war es wohl einfach in Summe zu viel Wasser. Aber das sollte jetzt der Vergangenheit angehören.
Jetzt sollte nichts mehr sein und wir können nach Austrocknung guten Gewissens im Keller wieder verputzen.
Gruß Chaoskreator
Re: Haus drainieren - Erfolgsmeldung
na dann war die Entscheidung aufzugraben jedenfalls die richtige.
- Heaterman
- Beiträge: 3990
- Registriert: Fr 28. Jun 2013, 10:11
- Wohnort: Am Rand der Scheibe, 6 m unter NN
Re: Haus drainieren - Erfolgsmeldung
Schade, erst jetzt gesehen das Thema.
Ich habe meine Hütte 2005 Stück für Stück ausgegraben, isoliert und Drainage eingebaut.
Unten war jeweils noch ein Betonsockel (das war auch so ein Spezialbeton) anzubauen, ansonsten quasi nach Delta-Drain-Lehrbuch:
Ich habe meine Hütte 2005 Stück für Stück ausgegraben, isoliert und Drainage eingebaut.
Unten war jeweils noch ein Betonsockel (das war auch so ein Spezialbeton) anzubauen, ansonsten quasi nach Delta-Drain-Lehrbuch:
Re: Haus drainieren - Erfolgsmeldung
Das sind halt so dinge, die machen einmal richtig viel aufwand, aber danach hat man jahrzehntelang seinen frieden damit. Also klare empfehlung das einmal richtig zu machen, statt ewig mit sanierputzen, dichtschlämmen, imprägnierungen und lufttrocknern herumzulavieren. Also wenn einem die bude gehört.
früher hat man das mit ner schicht lehm auch mittelmäßig zufriedenstellend hinbekommen.
Merkt man immer erst dann, wenn wegen einem neuen hausanschluss (wasser, strom, wasauchimmer) oder sowas diese schicht weggekratzt wird, und nachher mit normaler erde wieder zugeschüttet wird, und plötzlich hat man ne feuchte wand an der stelle, wo vorher kein problem war.
haben wir in erfurt im makerspace, alle kellerwände trocken, außer die hausecke wo vor wenigen jahren eine betonfertigteil-trafostation halb in die erde gebuddelt wurde. Da ist feucht und feinste salzkristalle wachsen da.
Mal abgesehen von klassikern wie fallrohren die das regenwasser direkt an den sockel vom haus spülen.
früher hat man das mit ner schicht lehm auch mittelmäßig zufriedenstellend hinbekommen.
Merkt man immer erst dann, wenn wegen einem neuen hausanschluss (wasser, strom, wasauchimmer) oder sowas diese schicht weggekratzt wird, und nachher mit normaler erde wieder zugeschüttet wird, und plötzlich hat man ne feuchte wand an der stelle, wo vorher kein problem war.
haben wir in erfurt im makerspace, alle kellerwände trocken, außer die hausecke wo vor wenigen jahren eine betonfertigteil-trafostation halb in die erde gebuddelt wurde. Da ist feucht und feinste salzkristalle wachsen da.
Mal abgesehen von klassikern wie fallrohren die das regenwasser direkt an den sockel vom haus spülen.