Röhren Übertrager Tauschbörse

Der chaotische Hauptfaden

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Harry02
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Röhren Übertrager Tauschbörse

Beitrag von Harry02 »

Hi,
Ich habe diverse AÜs aber darunter keine zwei gleichen... vielleicht geht es jemandem genauso. Ich kaufe auch statt zu tauschen.
2019-07-19 22.26.49.jpg
2019-07-19 22.27.14.jpg
Das Bild enthält einen "Fehler": Oben sind zwei gleiche, aber die sind zu klein für EL84 und als Universalübertrager auch für andere Projekte Reserviert.

Grüße, Harry
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Harry02
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Re: Röhren Übertrager Tauschbörse

Beitrag von Harry02 »

Hat keiner was da? Oder nimmt jemand seine Übertragerwühlkiste nach Besigheim mit, dann pack ich meine auch ein.
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frickler_01
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Re: Röhren Übertrager Tauschbörse

Beitrag von frickler_01 »

Ich habe ein paar Übertrager rumliegen, die ich wahrscheinlich nie verbauen werde - ich versuche mal dran zu denken, sie mitzunehmen ;)
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Roehricht
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Re: Röhren Übertrager Tauschbörse

Beitrag von Roehricht »

hallo,
bei mir im Autowagen kullert einer rum, ist ein Loewe oder Mordnende für ne EL84.

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Wolfgang
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Harry02
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Re: Röhren Übertrager Tauschbörse

Beitrag von Harry02 »

Die Übertragerbörse in Besigheim hat geklappt.
Ich konnte keinen von meinen AÜs zum Paar komplettieren, aber zwei gleiche ATR62 von Lewe Opta erstehen. Naja fast gleich, das Winkelblech mit Novalfassung muss noch weggeflext werden.
2019-09-25 20.22.46.jpg
Weiß jemand, aus welcher Kiste die AÜs sind, bzw. welche Schaltung sich eignet?
Ich vermute mal stark, EL84 an 4 oder 5 Ohm (5,2 bzw 6,5 kOhm Primär) mit g2 Anzapfung. Durch Aufbringen einer Zusatzwicklung ließe sich sicher auch 8Ohm anschließen. Das Ding scheint eh nicht verschachtelt gewickelt zu sein. Wie häufig war verschachtelte Wicklung eigentlich bei Radio-AÜs?


Außerdem hab ich vom letzten Besigheim noch diese Platine mit AÜs von timonta. Einer hat leider eine Unterbrechung. Hat jemand eine Ahnung, was das mal gewesen sein könnte?
Ich komme auf eine Spannungsübersetzung von 360/6,6=54,5 und damit Impedanz 1:2975. Das wären 12k an 4 Ohm oder 24k an 8 Ohm.
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ferdimh
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Re: Röhren Übertrager Tauschbörse

Beitrag von ferdimh »

Die "g2 Anzapfung" ist keine.
Zur Inspiration sei hier aus einem Röhrenradioschaltplan zitiert:
Bild
Das Datenblatt gibt zur EL84 einen Ra von 38 kΩ an.
Die Anodenwicklung hat üblicherweise etwa 4,5kΩ.
Das heißt dass der Ripple an dem ersten Siebelko, der durchaus mal 10Vpp betragen kann, durch 10 geteilt, an der Primärwicklung (und damit auch am Lautsprecher) auftaucht. Das ist ungeil. Man könnte natürlich jetzt den Saft gescheit sieben und auch die Endröhre an den gesiebten Saft anschließen. Aber in den 50er Jahren mit den unbegrenzten Möglichkeiten, BWL war noch nicht erfunden, hat man eine richtig echte Automotivelösung erdacht, wie sie auch aus diesem Jahrzehnt stammen könnte:
Die Brummkompensationwicklung
Der Ripple aus dem Saft erzeugt über R196 (1,5kΩ) und den 50µF-Elko einen zweiten gegenphasigen Brummstrom. Wenn man das jetzt gut ausknobelt, ist zumindest im Arbeitspunkt der Endstufe bei einer neuen guten Röhre der Brumm ausgeglichen.

Nebenbei und davon eigentlich unabhängig steht an dem 50µF-Elko noch eine besser gesiebte Spannung an, an die man mal eben das ganze Radio außer der Endröhrenanode anschließt. So hat das R-C Netzwerk gleich eine Doppelfunktion. Auf das AC-Verhalten der Brummkompensationsschaltung hat der Laststrom keinen Einfluß.
Matze
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Re: Röhren Übertrager Tauschbörse

Beitrag von Matze »

Harry02 hat geschrieben: Außerdem hab ich vom letzten Besigheim noch diese Platine mit AÜs von timonta. Einer hat leider eine Unterbrechung. Hat jemand eine Ahnung, was das mal gewesen sein könnte?
Ich komme auf eine Spannungsübersetzung von 360/6,6=54,5 und damit Impedanz 1:2975. Das wären 12k an 4 Ohm oder 24k an 8 Ohm.
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Das könnten vllt über trager für ein paar kleinere Röhren sein? Möglicherweise EL95.
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Harry02
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Re: Röhren Übertrager Tauschbörse

Beitrag von Harry02 »

Die Brummkompensationswicklung kannte ich noch nicht... ist mir nie aufgefallen bei meinen Radios.
Dann sind die oben berechneten Ra Werte für den Fall, dass man die Kompensationswicklung als Prim mitbenutzt.
Ursprünglich war dann wohl gedacht 4,5k an 4 Ohm (oder 5,7k an 5 Ohm).

Der Satzanfang "Zumindest im Arbeitspunkt" suggieriert, dass es bei hoher Aussteuerung ein Kompromiss wird, d.h. man hört dann doch Brumm durch?
Mit dieser Schlußfolgerung kann ich guten Gewissens auf die historische Schaltung verzichten und baue einfach ein dickeres Siebglied ein.

Was sagt ihr zur Gegenkopplungswicklung auf der Sekundärseite? Verwenden oder lieber eine andere Gegenkopplungsart wählen? Z.B. Anode Endröhre auf Kathode Vorröhre.


@Matze: Das wäre möglich, die EL95 passt aber nicht zu den Fassungen. Ich habe den Namen dieser Spezialfassung noch nicht recherchiert. Könnte eine amerikanische Doppeltriode drin gesteckt haben, zwei Stück in zwei Push Pull Endstufen.
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ferdimh
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Re: Röhren Übertrager Tauschbörse

Beitrag von ferdimh »

Die Kompensation funktioniert nur da, wo die Ausgangskennlinie die richtige Steigung hat, also ungefähr im Arbeitspunkt und etwas drumrum.
Wenn das Ding aber signifikant aussteuert, hört man den Brumm eh nicht mehr.

Nebeneffekt ist aber auch, dass die Brummkompensationswicklung für Wechselstrom einen Widerstand parallel zum Ausgang schaltet, der ziemlich genau 10% der NF-Leistung verheizt.

Gegenkopplung von der Anode der Endstufe abnehmen ist doof und sollte eine Notlösung bleiben.
Vorteil: Keine ungünstige Phasenverschiebung durch Streuinduktivität im Ausgangsübertrager, die potentiell die Kiste zum Schwingen bringt.
Nachteile: Die eigentlich vorteilhafte hohe Ausgangsimpedanz der Pentode wird reduziert.
Folgen: - Der Brumm auf der Versorgung schlägt nicht durch 10 geteilt, sondern voll durch
- Die Streuinduktivität des Ausgangsübertragers ist bei hoher Quellimpedanz und niedriger Lastimpedanz am wenigsten schädlich - das machen wir auch gerade kaputt.
Nebenbei passen die Impedanzen vom Ausgang und von der Vorstufenkathode besser zusammen. Wenn man die Gegenkopplung dann sparsam anwendet, dann geht das schon.
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