Langsam bekommen die Mundwinkel wieder etwas Abstand zu den Ohren.
Die Zeit war für die viielen Eindrücke einfach zu kurz!
Das EMV-Problem hatte ich überhaupt nicht mitbekommen, hätte mich doch jemand drauf angesprochen! Material zur Behebung solcher Herausforderungen war jedenfalls haufenweise verfügbar.
Unter den Fundstücken aus dem Aalzelt ist mir ein gut erhaltener Becherelko entgegengesprungen
2543 -
Der ist wirklich erst 76 Jahre jung!
Nach 12 Stunden schonender Formierung an 15 Volt mit Hilfe des mitgelieferten Vorwiderstands von 1,5k ist der Leckstrom auf etwa 240 µA stabilisiert, weitere Messungen ergeben 1594 µF und ESR deutlich unter 100 mΩ. Ja, das spratzt richtig beim Schraubenziehertest! Bei Erhöhung auf 18 V steigt der Leckstrom anfänglich auf 450 µA, nach drei Stunden noch 300 µA. Zwei Tage später ist der Leckstrom bei 15,0 V 236 µA, bei 12.0 V 177 µA. Ich muß nächste Woche mal mit zertifiziertem Meßwerkzeug drangehen.
Zum Leckstrom hab ich in verschiedenen Datenblättern für Kondensatoren ähnlichen Formats und mit Schraubanschlüssen sowie der kaum noch erhältlichen Klasse bis 85°C passende Daten gefunden.
Nippon Chemicon (SME, SMH) und Yageo (LH) nennen identische Grenzwerte:
Leakage Current I=0.02CV or 5/3 mA, whichever is smaller. (at 20°C after 5 minutes) Where, I : Max. leakage current (µA), C : Nominal capacitance (µF), V : Rated voltage (V)
Danach dürfte ein halbwegs aktueller Kondensator 1500 × 15 × 0,02 = 450 µA lecken, der Alte kann da locker mit!
Dann hat mir jemand eine Handvoll "Germaniumdioden" veraalt, die vermutlich aus einer hysterischen Rechnerplatine (um 1970) rausgezwickt waren. Bei genauerem Betrachten fällt auf, daß da nicht eine Spitze auf den Kristall drückt sondern eine relativ breite Blattfeder in S-Form den Kontakt zum
Silizium herstellt. Außer dem Hersteller ist dem Aufdruck "SGS U35 23/1 16840" nichts verwertbares zu entnehmen. Verglichen mit der 1N4148 hat der Chip etwa doppelten Widerstand und halbe Sperrschichtkapazität (interessant für Schaltzwecke), und ist auch noch bei 100 MHz als Detektor geeignet. Die an mehreren Exemplaren gemessene Sperrspannung ohne Lawineneffekte streut zwischen 100 und 150 Volt. Ich hab sie unter DUS eingelagert.
Die vermutlich auf der Platine verbliebenen Dreibeiner hätten mich allerdings mehr interessiert.
Beim Radioaktivitäts-Vortrag hatte ich einen Geigerzähler mit LDR als Strahlungssensor erwähnt. Bei dem auf einem
Schaltbild-Müllhaufen unter #15 gelisteten Fundstück ist ausnahmsweise eine Quelle dabei, die habe ich mit Googles Hilfe übersetzt:
Radio, 1974, №2, S.29
LDR-Röntgenphotometer
Das Radiometer ist gemäß dem Diagramm in der Abbildung für die Messung von radioaktiver Strahlung (Gamma- und harte Betastrahlung) bis zu 0,5 U / h ausgelegt, was etwa 3,6 A / kg im SI-System entspricht.
Gleichzeitig hat das Gerät eine hohe Empfindlichkeit gegenüber den Strahlen des sichtbaren Teils des Spektrums und gegenüber Infrarotstrahlen. Auf diese Weise können Sie es als Fotometer und Fotobelichtungsmesser verwenden.
Ein Cadmiumsulfid-Fotowiderstand R6 vom Typ FSK-2 wird als Strahlungsdetektor in der Vorrichtung verwendet (zwei parallel geschaltete Fotowiderstände FSK-1a oder ein Block von zehn Fotowiderständen FSK-5 können verwendet werden). Der Fotowiderstand wird mit einer konstanten stabilisierten Spannung von 100 V versorgt. Der durch Strahlungseinflüsse entstehende Fotostrom wird durch den Verbindungstransistor T2-T5 (Mikroschaltung 1MM6) 10^7 bis 10^8-fach verstärkt. In dessen Kollektorkreis ist eine IP1-Messuhr enthalten, in deren Qualität ein M355-1-Mikroammeter mit einem Strom von 50 µA voller Auslenkung verwendet wird. Die Skala ist in Einheiten der Expositionsdosisleistung - P / h unterteilt. Die Empfindlichkeit wird mit einem Trimmwiderstand R5, einem Mikroamperemeter-Shunt, justiert.
Die Schaltung wird von einer Batterie aus drei in Reihe geschalteten Trockenzellen 332 gespeist. Die erhöhte Spannung für die Fotowiderstände wird durch einen Wandler am T1-Transistor und an den D1-D4-Dioden erzeugt. Die Diode D5 und der Widerstand R4 bilden einen parametrischen Stabilisator der gleichgerichteten Spannung.
Die Bauteile des Röntgenphotometers sind auf einer 2–2,5 mm dicken Fiberglasplatte montiert, die im Gehäuse des Mikroammeters verstärkt ist. Anstelle von Fiberglas können auch Pertinax aufgetragen werden. Bei dem Mikroammeter ist ein Schlitz vorgesehen, in dem sich das Fotowiderstandsfenster befindet.
Der Transformator Tr befindet sich auf dem Kern Ш6Х8 (vom Ausgangstransformator eines Transistorempfängers). Seine Wicklungen haben die folgenden Daten: 1-2 - 300 und 2-3 - 500 Windungen CuL 0,07; 4-5 - 4500 Windungen CuL 0.05.
Bei der Messung der Expositionsdosisrate von Gamma- und harter Betastrahlung wird das Fotowiderstandsfenster mit einem Schiebeverschluss aus Pertinax oder Resitex mit einer Dicke von 0,8 bis 1 mm dicht verschlossen. Das gleiche Ventil spielt die Rolle eines Infrarotfilters, wenn das Gerät zum Erfassen und Messen der Intensität von Infrarotstrahlung verwendet wird, und die Rolle der Membran beim Messen der Intensität von Lichtströmen.
Das Gerät wird mit Hilfe des Prüfstrahlers Co60 (radioaktives Kobalt) mit Gamma- und Hard-Beta-Strahlung kalibriert - auf einer hölzernen Kalibrierungsspur (Tabelle) oder durch Vergleich mit den Messwerten eines industriellen Dosimeters.
Der Abstand zwischen der Strahlungsquelle und dem Radiometer auf dem Kalibrierungspfad muss mit maximaler Genauigkeit eingehalten werden. Dabei ist zu beachten, dass die Dosis der Strahlungsleistung umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstandes zwischen der Quelle und dem Radiometer ist (Reduzierung des Abstandes um das Vierfache der Dosis). Es ist auch zu berücksichtigen, dass die zulässige Bestrahlungsdosis 2,8 mR / h beträgt. Deshalb sollte man sich beim Kalibrieren des Radiometers der Strahlungsquelle nicht in unzulässig geringem Abstand zum Gerät nähern. Wenn das Radiometer für hohe Strahlungsleistungsdosen kalibriert werden muss, können Sie ein zusätzliches Mikroammeter 50 µA verwenden, das über ein verlängertes zweiadriges Kabel mit dem eingebauten Mikroammeter-Radiometer in Reihe geschaltet wird.
In ähnlicher Weise ist das Instrument als Photometer kalibriert, wobei das radioaktive Präparat durch eine Lichtquelle und das Dosimeter durch ein Photoexonometer (Photometer) ersetzt werden. In diesem Fall muss natürlich die Position der Klappe berücksichtigt werden, die das Fotowiderstandsfenster schließt.
S. VOROBYEV
Dubna, Moskauer Gebiet
Leider sind die im Text erwähnten Tabellen auch in der Zeitschrift, die ich in einer nicht findmaschinenbekannten Ecke des www (Darknet) ausgegraben habe, nicht enthalten.
Sogar die Daten des etwas ungewöhnlich geformten LDR ФСК-2 (4 × 7,5 mm aktive Fläche ohne Mäander) sind problemlos zu finden, die Dinger werden heute auch in der "Bucht" vertickt. Einen Link zum Abzockmuseum erspare ich den Findmaschinenoptimierern.
Und dann habe ich einen Fluke-Lügenstift zwischen den Aalen gefunden, ich weiß nicht ob den jemand vermißt.
Dem
verrückten völlig normalen blauen(?) Vogel mit dem auf 40,.. MHz ferngesteuerten, äußerst geländegängigen Minimalfahrzeug hab ich eine Anleitung zum Ersatz der unbeabsichtigt etwas verkürzten Senderantenne versprochen, das Berechnungsprogramm ist
hier abzusaugen. Ja, man muß sich rückwärts an das Ergebnis rantasten. Ich würde mit 20 cm 8...10 mm Dübelholz als Spulenträger anfangen, erstmal eine Einziehmutter mit angelötetem Drahtende unten einkleben, dann von oben beginnend 0,8..1,0er CuL ohne Abstand draufwickeln, die letzten 5 cm nach unten die Helix auslaufen lassen und anlöten. Nach dem Grundabgleich einen Schrumpfschlauch drüber, die Resonanz geht dabei deutlich runter weil der für die Kapazität zum Funk-Äther effektiv wirksame Durchmesser um die Stärke des Schlauchs zunimmt. Dann Feinabstimmung, indem oben das Drahtende rausgezogen und abgezwickt wird, da macht eine Windung relativ viel aus. Wenn am Schluß eine Schutzkappe draufgesteckt wird, geht die Resonanz nochmal ein paar hundert Kilohertz runter. Empfindlich ist die Abstimmung bloß am oberen Ende, da läßt sich notfalls mit Alufolie (einfach drumwickeln) etwas bescheißen. Ob unten 1 oder 10 cm ohne Spule sind, hat keine nennenswerte Auswirkung auf die Resonanzfrequenz, also nur die Spulenlänge zur Berechnung eingeben. Ich hab auch schon Spulenantennen gesehen, die mittels eines stramm drübergeschobenen Rohrs oder Messingmuttern (Kurzschlußwindung) vom unteren Ende ausgehend über einen größeren Bereich abstimmbar waren. Aussehen kann der Teleskop-Ersatz dann etwa so wie die (natürlich etwas größere) 27MHz-
Ersatzantenne, die ich auf einen 10 mm Glasfiberstab gewickelt hab und die im praktischen Einsatz der Teleskopantenne in den meisten Fällen überlegen ist.
Die Teleskopantenne mit Ladespule ist bloß zum Vergleich.
Zum Abstimmen sind ein Dipmeter fürs Grobe und zum Feinabgleich ein Feldstärkeanzeiger sehr hilfreich.
Vielleicht können wir das auch beim nächsten Zusammenstoß (wenn Material und Werkzeug vorbereitet sind) geschwind erledigen.