Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,...

Der chaotische Hauptfaden

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Toni
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Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,...

Beitrag von Toni »

Hallo,

ich hatte letztens angefangen mich mit Edelstahl herumgeschlagen, und Erfahrungen damit gemacht:
1) Windspiel
2) Verrohrung in Karbonator, Zuleitung und Ableitung zu Zapfstelle über ca. 5m Edelstahlrohr 6mm
Die genauen Werkstoffnummern kenne ich nicht.

Verarbeitung:
- bohren, sägen, schneiden schwieriger als bei Stahl. Schleifen / Winkelschleifer funktioniert gut.
- Verbinden: Punktschweißen funktioniert gut, Edelstahl schweißen habe ich nicht probiert. Löten funktioniert gut.
Zum (Blech-)Tank löten hatte ich damals das Lot Fontargen AF314 gekauft, und damit herumexperimentiert. Erfreulicherweise lässt sich damit fast alles zusammenlöten :) Egal ob verschiedene Edelstahlsorten miteinander, Stahl/Eisen, Kupfer, Messing, Rotguss,... Nicht billig, aber geniales Zeug!
"Fontargen AF314: Cadmiumfreies, hochsilberhaltiges Hartlot mit niedriger Arbeitstemperatur, flußmittelumhüllt.
Zum Spaltlöten von Stahl, Cr-Ni-Stahl, Temperguß, Kupfer, Kupferlegierungen, Nickel, Hart-
metall sowie Verbindungen der einzelnen Metalle untereinander. Besonders für Verbindungen
an Teilen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen (Molkereien, Brauereien). Geeignet für
Lötungen beim Einsatz im Seewasser. Flußmittelrückstände sorgfältig mit warmen Wasser entfernen."


Reinigung / Beizen:
- beim Schweißen/löten entstehen durch die Wärme Anlauffarben, die mechanisch schwer entfernbar sind. Ich hatte Versuche mit Säure- Stromspannung gemacht, mit sehr gutem Ergebnis:
- Schwamm/Filz/dicken Stoff über Edelstahlstempel spannen (z.B. U-förmig gebogenes Blech), und z.B. mit Gummiband fixieren.
- Werkstück und Schwammhalter an Netzteil anschließen, z.B. 24V / 5A. + Pol an Werkstück, - Pol an Schwammhalter
- Schwamm in verdünnte Phosphorsäure tauchen. Ich verwendete pur Metallreiniger von Linker (der hat vermutlich 75% Phosphorsäure drin) https://www.ebay.de/i/141084842715
- Schwamm über Verfärbung auf Werkstück ziehen. Die Verfärbung löst sich innerhalb von Sekunden auf. Hier ein Beispiel mit Pinsel: https://www.youtube.com/watch?v=y4Tk-itnCX0
- beim Löten klebt das verbrannte Flussmittel, das ist sehr hart. Lässt sich aber mit Wasser abwaschen -> Werkstück in Wasser einweichen.

Passivieren: Passivieren soll auf der Oberfläche eine sehr widerstandsfähige Chromoxidschicht erzeugen, um das Metall korrosionsfest zu machen.
- EDIT: entfetten, längere Zeit in Zitronensäure tauchen, danach wieder spülen, trocknen und abschließend längere Zeit ablüften lassen damit das frei liegende Chrom oxidieren kann.

Hier sind weitere interessante Infos zur Oberflächenbehandlung von Edelstahl: https://www.edelstahl-rostfrei.de/downl ... _20121.pdf


Aktuell habe ich das Problem, dass das Wasser aus meinem Karbonator metallisch schmeckt. Alle verwendeten Rohre sind aus einem AFG-Getränkekühler geschlachtet, sollten daher vom Material her prinzipiell geeignet sein. Die Rohre hatte scharfe Bögen, die ich rotglühend gerade bog. Wenn ich das System mit Wasser spüle ist es OK, aber spätestens nach einigen Stunden schmeckt es wieder metallisch.
Ich hatte das System mit verdünnter Salzsäure gespült - danach war es kurz OK. Mittlerweile weiß ich dass Säuren mit Chlor kontraproduktiv für die Chromoxid-Schicht sind. Vermutlich baut sich die Schicht nicht unter CO2 auf.

Habt ihr einen Tipp wie ich das Edelstahlrohr am besten behandele um es zu passivieren? Mit Zitronensäure spülen, und anschließend Luft durchblasen? Oder wie macht das der Profi?
Zuletzt geändert von Toni am Mo 5. Aug 2019, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.
Sir_Death
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von Sir_Death »

Toni hat geschrieben:....

Habt ihr einen Tipp wie ich das Edelstahlrohr am besten behandele um es zu passivieren? Mit Zitronensäure spülen, und anschließend Luft durchblasen? Oder wie macht das der Profi?

Niemals zu Verfärbungen / Anlauffarben / Rotglut kommen lassen. --> Müll.
Und das meine ich ernst. Hat zuletzt einem Lieferanten 6-stellig gekostet, die gesamte Anlage ein 2. mal zu bauen, weil die Edelstahl-Schweißnähte nicht sauber waren.
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von Toni »

Rotglut: das lässt sich beim Löten oder Schweißen doch gar nicht vermeiden???
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RMK
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von RMK »

das interessiert mich jetzt auch, wie soll man - auf jeden Fall beim Schweissen - Rotglut bzw. Anlauffarben vermeiden?
ich weiss wie man sie wieder wegkriegt, aber.... ?!

ich baue jetzt grade nicht an einem Kühlsystem für ein AKW, aber neugierig bin ich schon. :)
Sir_Death
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von Sir_Death »

Die Rotglut bei schweißen kannst du so nicht verhindern - da hab ich mich ein wenig zu salopp ausgedrückt - nur zum glühen bringen um es zu biegen sollte man vermeiden.
Anlauffarben verhindert man hauptsächlich mit Schutzgas bzw. mittels Formieren.

https://www.die-verbindungs-spezialiste ... taehle.pdf
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ferdimh
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von ferdimh »

Also. Mein Exbrötchengeber hat Edelstahlkram für Pharma etc zusammengeschlossert.
Die haben das Zeug vergleichsweise drecksauig bearbeitet, Anlaufen kam definitiv vor, verformt wurde aber immer kalt.
Danach wurde das Zeug lange in ein Elektropolierbad gehängt, in dem irgendeine grüne Brühe war (müsste mal fragen, was genau - Wikipedia sagt 45% Phosphorsäure in 35% Schwefelsäure). Dieses Bad hatte echte Zaubereigenschaften. Anlauffarben verschwinden, matte Oberflächen werden glänzend, Klamotten verschwinden, wenn sie auch nur ein bisschen davon abkriegen...

Auf die Verwendung eines Schleifwerkzeugs, das schon mal mit Nicht-VA in Kontakt war, steht die Todesstrafe. Sonst bringt mein ein paar Keime ein, an denen das Gammeln beginnt. Das kann man auch beobachten, wenn man ein V2A und ein Billigblech aufeinanderlegt. An der Grenze beginnt auch das V2A zu gammeln.

Edelstahlschweißen geht mit WIG traumhaft, quasi wie löten. Anderes Material kriege ich mit WIG z.Zt. nicht gescheit verbunden. Müsste ich vielleicht mal üben...
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von Toni »

Danke für die Hinweise, das mit dem warm Verformen war wohl ein Fehler.
Austausch würde ich nur im Notfall machen weil das eine drecks-Fummelei wird (Rohr geht durch Kellerdecke und Schrank...).
Die Festigkeit ist mir wurscht, einzig eine funktionierende Passivierung ist wichtig. Schwefelsäure und Phosphorsäure hätte ich sogar noch da (irgendwie beunruhigend was ich alles habe :? ), aber das ist mir eigentlich zu heikel. Außerdem bekomme ich keinen Strom ins Rohrinnere.

Igendwo in Wikipedia stand auch dass Zitronensäure sehr effektiv passivieren soll. Falls keiner Veto einlegt werde ich das mal probieren, und anschließend permanent Luft durchleiten damit das Chrom oxidieren kann.
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eJunkie
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von eJunkie »

Salzsäure ist eine gaaaanz schlechte Idee, das Problem bei Chlor ist das es zu Lochkorrosion kommen kann. Da hilft dann auch das entfernen der Oxide nicht mehr.

Die Profis nehmen Flusssäurehaltige Mittel zum entfernen der Oxide. Oder von vornerein Formiergas bei Wärmebehandlung. Letzteres ist für den Bastler noch gut zu machen, aber hier leider zu spät... Jetzt würde ich das Teil falls es sich ausbauen lässt in eine Bude bringen die das beizen kann und die garstigen Chemikalien hat.

Bei gröberen Sachen die der Witterung ausgesetzt sind habe ich den Eindruck das das Thema überbewertet wird, wenn irgendwo Reste sind gibts etwas Flugrost, kann man wegputzen. Etwas unschön aber ist nicht so das alles weggammelt.
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von Toni »

Beginnenden Lochfraß wird es nicht gegeben haben, dafür war die Salzsäure nicht lange genug drin.

Ich hatte gestern 15L Zitronensäure langsam durchsaugen lassen, anschließend gespült, und im Moment lüftet es eine Aquarienpumpe durch.
Morgen wird es spannend, da nehme ich es wieder in Betrieb.

Wenn das nichts brachte, fliegt das Rohr raus. Dann muss ich mal überlegen ob ich statt dessen ein anderes Edelstahlrohr oder Kunststoffschlauch verwende
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von Toni »

Ich habe es wieder angeklemmt.

Ergebnis nach einer Stunde Ruhezeit: geil. Keine Spur von Metallgeruch oder -Geschmack!
Drückt mir die Daumen dass es über Nacht so bleibt.
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von Toni »

Nach ein paar Stunden kommt wieder leichter Fremdgeschmack :(
Ist aber deutlich besser geworden. Über Nacht ist fast kein Geruch mehr wahrnehmbar, und nach 100ml zapfen ist es 100% gut. Ich werde bei Gelegenheit nochmal mit Zitronensäure spülen. Überlege noch ob das der Anlass ist mir einen Sauerstoffkonzentrator zu holen, um das Rohr anschließend mit O2 fluten zu können :lol: Macht sich bestimmt auch gut am kleinen Gasbrenner :D

Suchbild: so ist der Karbonator in die Küche eingebaut:
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weitere Bilder gibt's später
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sukram
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von sukram »

Das kommt bestimmt aus der Hochkantsteckdose rechts :-D
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von Toni »

sukram hat geschrieben:Das kommt bestimmt aus der Hochkantsteckdose rechts :-D
Du meinst mit sowas als Zubehör?
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nee. Um 15:30 gibt's die Auflösung :)
Sir_Death
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von Sir_Death »

genau oberhalb der Spüli-Flasche schaut ein verdächtiges Rohr hervor... :lol: :lol: :lol:
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,.

Beitrag von Toni »

Sir_Death hat geschrieben:genau oberhalb der Spüli-Flasche schaut ein verdächtiges Rohr hervor... :lol: :lol: :lol:
Richtig. Das hier:
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so siehts unter der Blende aus:
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in der Ecke kommen Kabel und Rohr hoch
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Der Rest ist im Unterschrank, Keller, oder Garten (Gasbuddel mit Schirmhülle). An der Gasbuddel ist ein Magnetventil, das das Gas abdreht. Wenn 30Min. später kein Gasdruck mehr am Gerät ist, geht es auf Störung. Ebenso wenn der Schwimmerschalter anspricht, kein Wasserdruck da ist, Pumpe zu heiß ist, oder Betätigungszeit zu lang ist.
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,...

Beitrag von Toni »

Habe das Gerät wegen einem "Zwischenfall" neu verrohrt, und jetzt schmeckt es wieder metallisch.

Zuletzt hatte ich 3x mit Zitronensäure und Sauerstoff durchgeblubbert, danach war es OK. Könnte ich wieder so machen. Habe jetzt aber auch Salpetersäure da ("Linker" Metallreiniger), vielleicht geht die Passivierung damit + Sauerstoff schneller. Was meint ihr? Ist Salpetersäure in sehr hoher Verdünnung eigentlich giftig?

Erkenntnis: 5 Bar CO2 auf Zylinder + Pumpe läuft länger als sonst weil Levelschalter nicht auslöst = eindrucksvoller Plöpp mit folgendem tiefrotem WAF. Das Ding steht im Keller, und sogar im Obergeschoss sind die Kinder vor Schreck hochgesprungen. Frau dachte es sei eine Bombe hochgegangen...
pet.jpg
Das Zeug hält aber auch nix aus. Die Pumpenansteuerung wird überwacht und hätte nach 2 Minuten abgeschaltet. Der Zylinder war aber schneller :lol:
Habe jetzt halt doch mal ein Sicherheitsventil eingebaut...
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Bastelbruder
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,...

Beitrag von Bastelbruder »

Meine Kaffefiltergeysirmaschine hat in ihrem Leben nur (verdünnte) Salptersäure als Rohrreiniger erlebt.

Giftig "KeinTrinkwasser" steht an allen früher™ total gesunden Wasserentnahmestellen in der freien Natur die heute etwas stärker mit Nährstoffen (Salzen der Salpteresäure) beladen sind. Erkrankt sind daran immer bloß die unmittelbar vorher geklauten Kirschen. :lol:

Zitronen- Milch- und sonstige Bio-Säuren finde ich nicht so gut.
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,...

Beitrag von Toni »

sorry, jetzt fällt mir auf dass ich Müll schrieb.
im Linker-Zeug ist PHOSPHORSÄURE. Das sollte auch nicht allzu giftig sein, weil es wohl auch in Cola drin ist.

Ich würde versuchen mit O2 aufgesprudelte ca. 15%ige Phosphorsäure durchzupumpen. In der Hoffnung dass Fe abgebaut wird, und dadurch freiliegendes Cr sofort oxidiert wird.
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Alexander470815
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,...

Beitrag von Alexander470815 »

Wirklich komisch das du da so Probleme mit metallischem Geschmack hast.
Bei meinem Karbonator ist ja der komplette Behälter aus Edelstahl und der ist an allen Ecken und Enden geschweißt.
Gut ich habe Argon eingeleitet wenn ich daran rumgeschweißt habe, minimal angelaufen ist es an manchen Stellen aber trotzdem.
Besteht irgendwo Kontakt mit Metallen die nicht gegen Blubberwasser beständig sind?
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,...

Beitrag von Toni »

Ist alles aus Edelstahl. An den Verschraubungen waren aber teilweise Rostpickel...
Blechei
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,...

Beitrag von Blechei »

Ich würde den Materialmix Niro/Ms oder Niro/MsNi sehr deutlich vermeiden, insbesondere wenn Säure
oder Reinstwasser im Spiel sind, sooo teuer sind Nirofittings nu auch wieder nicht.
Wir stellen verdünnte Phosphorsäure her und irgendein Witzbold hat die Reaktorverrohrung mit vernickelten
Ms-Fittings "repariert". Latürnich an einer Stelle wo man nix sieht. Als der Fitting dann nur noch papierdünn
war hats "metallisch" gestunken, so konnte das Ding zum Glück rechtzeitig ausgetauscht werden.
Noch was:
Ich habe die leidvolle Erfahrung gemacht, das bei Niro (1.4301 und 1.45??) die Bildung der Schutzschicht
etwas Zeit braucht, ich habe fertige Bauteile immer noch ein paar Tage in der Halle gelassen.
Und den Hinweis "jedem Werkstoff seine Scheibe" kann ich nur unterschreiben.
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Toni
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,...

Beitrag von Toni »

Gut zu wissen. Heißt für mich Geduld haben und so lange passivieren bis es wieder gut ist.

Auf der CO2-Seite ist ab/inclusive Rückschlagventil (fast) alles aus Edelstahl oder Kunststoff.
Die Fittinge sind vom ALI, z.B. sowas aus „304“: https://h5.de.aliexpress.com/item/32945 ... 2945807416

Nur ganz kleine Teile wie z.B. M5 Schlauchadapter auf 2/4mm Schlauch zum Manometer sind aus Messing. Die sind aber nicht das Problem, daran hatte ich nix geändert und vorher wars damit auch gut.

Änderungen machte ich nur an der Verrohrung, da hatte ich Teile neu zusammen verlötet und auch die Schrumpfkonis der Fittinge direkt auf die Rohrenden gelötet, damit es besser dicht wird. Ohne Schutzgas...

=> Problem trat nach Erwärmung der Edelstahlrohre auf.

Ich werde nachher Säure mit Sauerstoff durchjagen und berichten.
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Hightech
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Re: Edelstahl: Behandlung, Reinigung, Beizen, Passivierung,...

Beitrag von Hightech »

Zur Salpetersäure meint Wikipedia:

Besteht die Gefahr, dass in einem Raum Salpetersäure-Dämpfe oder Stickoxide frei werden, muss ein Atemschutz-Gerät getragen werden. Salpetersäure eignet sich aus diesem Grund nicht für Reinigungs-Zwecke im Haushalt.
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