Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Der chaotische Hauptfaden

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Hansele
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Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

Flachdübel sind ja bekannt um Holzverbindungen herzustellen,
meistens im Bezug auf Plattenware.

Oftmals hört man aber, dass viele alteingesessene Experten im Holzberuf,
den Dingern weniger zutrauen als diese könnten.

Soll heißen, man arbeitet mit Material das deutlich schwerer zu verarbeiten ist,
da ganz andere Toleranzen einzuhalten sind.

Nun sind wir hier ja nicht gerade bekannt dafür, dass wir uns an große Konventionen halten,
was das Thema Zweckentfremdung angeht.

Daher wollte ich mal euch fragen, nutzt ihr Flachdübel und wie sind eure Erfahrungen damit?

Danke und Gruß
Pascal
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Propeller
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Propeller »

Ich benutze die Dinger ganz gerne. Zum Einen lassen sich die Ausfräsungen schnell herstellen und man muß bei weitem nicht so genau arbeiten, als wenn man Runddübel verwendet, da man zumindest seitlich noch gewisse Korrekturmöglichkeiten hat. Außerdem traue ich den Dingern eine höhere Scherbelastbarkeit zu.
Sir_Death
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Sir_Death »

Zusätzlich eignen sie sich perfekt um einen Schrank oder ein Regal auf unebenem Boden gerade hin zu stellen :D
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Geoschreiner
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Geoschreiner »

Ehrliche Antwort: Es kommt drauf an.
Ich verwende die gerne und häufig für Platten(eck)verbindungen (z.T. auch bei Massivholzplatten, macht aber nicht immer Sinn), aber man darf sich keine Wunder erwarten. Spanplatte bleibt Spanplatte und Verbindungen mit relativ vielen "Lamellos" sind im Falle einer Verleimung teils sehr anspruchsvoll - es muss alles bereit liegen und nichts darf schief gehen. Sollte irgendwas nicht passen, zieht der Leim zu früh an und man sollte den noch pastösen Leim schleunigstens wieder entfernen, idR abkratzen. Die Leimangabe muss trotzdem sauber erfolgen (an den Nutflanken), sonst ist die Belastbarkeit viel geringer. Wenn man viele Lamellos verarbeitet, ist der passende Minicol eine gute Investition.

Absolut wichtig ist eine möglichst genaue Fräsmaschine (Anschläge) - und da sind meiner Erfahrung nach die (eher teuren) original Lamello - Fräsen unerreicht. Eine Abweichung in Längsrichtung lässt sich gut ausgleichen, quer zum Dübel muss das aufs erste Mal passen.

Lamellos ersetzen aber keine halbwegs vernünftige Konstruktionsweise und haben ihren Grenzen. Deswegen gibts auch den DuoDübler (Mafell, eine Kopie gibts glaub auch) und das Domino-System von Festool.

Hast du was bestimmtes damit vor?
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itchy
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von itchy »

Hallo Pascal,

ich wollte mit billigen Flachdübeln und einer Chinafräse Mittelformatplatten bündog aneinander setzen. Das habe ich nicht hinbekommen: neben der fehlenden Genauigkeit hätte ich nicht genug Lamellos setzen können um ein welliges Aufbäumen der Platten bei der Montage zuverlässig zu unterbinden.
Am Ende hat mir ein Schreiner an alle Platten eine ordentliche Nut gefräst und ich habe eine durchgehende Fremdfeder gesetzt.

Für einfache Verbindungen z.b. beim Schubladenbau klappt es mit den Flachdübeln dafür recht ordentlich.

Kommt also drauf an :)
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Hansele
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

was großes werde ich damit nicht machen wollen, ich taste mich erst langsam
an die Materie Holz heran. Das heißt in meinem Fall ich bin gerade an der Planung
von kleineren Projekten die ich bald so nebenbei machen möchte.

Mir hat das immer gefallen, wie schön und einfach man Gehrungen verbinden kann,
dass war bisher für mich bisher undenkbar, wie ich das hinbekommen könnte.

Dann noch, dass wenige messen und anzeichnen mit der richtigen Technik ist das wohl auch kein Problem.

In Summe sieht man die Dinger natürlich auch oft genug in den kleinen Filmchen,
daher dachte ich das ist auch was für mich.

Projekte die ich fürs erste durchziehen will, sind kleine Dinge wie:
Badewannenauflage und ein paar kleine Kisten
Kleines Regal für das Bad

Damit soll es losgehen, etwas anders als es der Kamerad hier zeigt:

Die oberen Seitenteile würde ich dann "stilecht" mit Flachdübeln herstellen.
https://www.youtube.com/watch?v=NUkXneJndOw

Bild
(Quelle siehe Youtubelink)

Als Gerät habe ich mich in die Akkuversion von Makita verguckt, zumal ich die Maschine selten nutzen würde
und jede Menge Akkus im Umlauf sind:

https://www.makita.de/produkte/akku-pro ... dpj180rtj/

Die scheint in dem "niedrig Preissegment" recht gut zu sein, ich könnte diese aktuell für ca. 120€ bekommen.

€dit:
Das Video hier zeigt eigentlich (okay noch viel mehr, als ich mir jetzt zutraue) was ich gerne machen wollte:
https://www.youtube.com/watch?v=cvOmguVtTa4


Grüßle
Sir_Death
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Sir_Death »

Ich habe seit ein paar Jahren sporadisch eine Alpha Tools DF850 im Einsatz - reicht für mich alle mal und war bei knapp EUR 60,-

Und was der da im Video veranstaltet ist in der ersten Hälfte Standard & in der 2. Hälfte nur mit den Sonder-Werkzeugen machbar.

Meiner Meinung nach das komplizierteste bei den Lamellos ist, die Fräse immer auf der richtigen Seite anzuschlagen - wenn du bei einer Verbindung einmal von oben und einmal von unten anschlägst, wird das nix werden. ;)
Frag mich woher ich das weis.
ando
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von ando »

Moin,

ich hab letztens auch überlegt, ob ich sowas brauche.

Ich habe es dann mit nem Nutfräser mit der (kleinen) Oberfräse und Fremdfeder gelöst. Geht sehr gut.

Ansonsten verwende ich bisher Holzdübel. ( Gibt auch eine Anreißhilfe von Wolfcraft.)

Oder eben zusätzlich zum Leim ne Schraube rein- merkt ja kaum einer und hält!

Und wenn ich mal ganz viel Zeit finde ( konjunktiv) dann mache ich erst die europäischen und dann japanische Holzverbindungen.

73

Ando
rosenkohl
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von rosenkohl »

Hallo.

Ich hab im Hobbybereich schon einiges an Plattenmaterial mit Flachdübeln verbaut und würde mir so ein Teil jederzeit wieder kaufen.

Die erste Maschine aus dem Baumarkt habe ich am nächsten Tag wieder zurückgebracht. Der Anschlag war Schrott und der gefräste Schlitz viel zu breit. Danach ist es eine DeWalt DW682K geworden, mit der ich absolut zufrieden bin. Die gab es damals (2012) recht günstig in UK.
Damit kann man schnell und präzise arbeiten.
Jörch
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Jörch »

Moin,

wenn wirklich reichlich Akkus vorhanden sind, ist der Makita gewiss nicht verkehrt.

Aber die Fräse muss schon ordentlich ackern. In Hartholz oder Multiplex hört man das deutlich,

grade, wenn der Fräser nicht mehr ganz scharf ist.

Empfelen kann ich die Dewalt-Maschine, ich hab sie noch von Elu, seit ca. 25 Jahren.

Die ist gut einzustellen, genau, stabil und mit Kabel, sollte ein Leben lang halten.

An Federn benutze ich nur noch Original Lamellos, wegen schlechter Erfahrung mit Würth und anderen,

die gingen teilweise so stramm, dass es Beulen warf.

Gruß, Jörch
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Joschie
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Joschie »

Hallo Pascal,

Ich nutze die Flachdübel sehr gerne und überall wos geht.
Das schöne ist hald das wenn du ne Verbindung damit herstellst dax ganze sauber bündig ist.
Nur muss man aufpassen das mans richtigrum reinfräst.

Bei mir werkelt die schon genannte Fräse von DeWalt, auch wenn ich kein DeWaltFan bin aber die ist in sachen Preis-Leistung brauchbar, problemlos. Wird auchgelegendlich zweckentfremdet wenn man z.B. ne Nut für ne 3er Sperrholz braucht.

Grüße
Josef
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ESDKittel
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von ESDKittel »

Hab letzt die Holztreppe vom Nachbarn zerlegt (die flog raus weil die knarzte... :roll:... schöne massive Bretter langsam gewachsener Kiefer).
Da war auch viel mit den Flachdübeln gefügt.
Diese Verbindungen ließen sich nur sehr schwer (ganz großer Hammer) trennen.
Richtig gemacht ist das anscheinen sehr haltbar.
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Hansele
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

ich glaub ich muss morgen oder am Freitag mal beim Werkzeugdealer vorfahren
und nochmals die Maschinchen in die Hand nehmen und ordentlich befingern.

Wäre gedanklich für mich schon eine gute Sache, mal schauen.

@ESDKittel:
Hmm, klingt so als wäre die Treppe geschraubt worden, dann muss es knarzen ;-)
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Sven
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Sven »

Ich verbaue auch ab und an Flachdübel. Die Fräsungen mache ich mit meiner Oberfräse und einem Scheibennutfräser mit Anlaufkugellager.
Das funktioniert halt nur an Kanten und für Platten bis ca. 30mm Stärke. Dafür beträgt die Investion nur wenige Euro in einen Fräser.
Limitierender Faktor ist die Schaftlänge des Fräsers. Möglicherweise muss man mit einem Diamantschleifstein die Schneiden etwas verkleinern, damit die Fräsung stramm genug ist.

Eine Flachdübelfräse wollte ich mir nicht anschaffen. Das wäre nur ein weiteres Werkzeug, dass Platz verbraucht und einstaubt.
Jörch
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Jörch »

Hallo,

so ein Flachdübler kommt schon ziemlich häufig zum Einsatz, wenn du mit Plattenmaterial arbeitest.

Aber auch bei Massivholz, wenn man sich an die Benutzung gewöhnt hat.

Ein großer Vorteil liegt auch bei Gebrauch weiter weg von der Kante.

Die Teile zusammenstellen, wie sie werden sollen:
PICT0764.JPG
Anreißen und nach einer Seite umklappen. Dann zusammenspannen und beide Teile in einer Aufspannung fräsen:
PICT0765.JPG
PICT0766.JPG
Gruß, jörg
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Hansele
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

ich bin schwach geworden und habe zugeschlagen, ist die 18V Akkuvariante geworden:

Bild

Und das hier wurde das erste Projekt oder zumindest ein Teil davon,dass mit dem richtigen messen muss ich noch üben.
Zumindest hat eine Brettbreite Abstand nicht gereicht, ich hätte 1mm weiter innen fräsen müssen.

Gibt es da einen einfachen Trick oder Kniff?

Bild

Aber hey, was soll ich sagen?
Die ersten 5 Teile habe ich erfolgreich mit Flachdübeln verbunden, zwar noch mit +-1mm Versatz zur Kante,
aber das wird schon noch denke ich.

Bild

Schönen Abend noch zusammen,
Grüßle

€dit:
Zur breiten Seite hin, habe ich aber dennoch geschraubt.
Von oben und seitwärts gleichzeitig habe ich mir noch nicht ganz zugetraut.

Ps:
Obwohl das Holz auf einer Obi Plattensäge geschnitten wurde, waren die Bretter nicht rechtwinklig gesägt.
Auf die 20mm Breite waren es stellenweise 0,5mm daneben, ist das für Holz in Ordnung?
Luftwatz
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Luftwatz »

Hallo Hansele,
wegen den 0,5 mm. Damals hat mal ein Schlossermeister zu mir gesagt als ich eine Längenangabe in cm anstatt mm gemacht habe: "wir sind doch keine Schreiner" ;) .
Viele Grüße
Luftwatz
consul2800v6gt
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von consul2800v6gt »

Moin,
die Regel lautet:
Metaller 10/tel mm, Tischler/Schreiner mm, Zimmerer cm und der Maurer ist froh wenn er auf dem richtigen Grundstück ist.
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Geoschreiner
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Geoschreiner »

Hi,

und ernsthaft: Das ist nicht in Ordnung. Der Schnitt ist schief, müsste aber so gerade sein, dass er mit normalen Messmitteln kontrolliert perfekt passt. Da war vielleicht Dreck auf der Maschine oder die ist verstellt.

Die Abweichungen bekommst du mit etwas Übung noch in den Griff - vieles ist "nur" systematisch genau arbeiten und den Anschlag richtig verwenden. Das bedeutet: immer so anschlagen, dass direkt an den relevanten Kanten angelegt wird. Die Fräse muss natürlich sauber rechtwinklig verwendet werden und darf nicht verwackeln.

Weil ich gerade die Schraubzwingen auf dem Holz sehe: So wirst du Druckstellen bekommen, die man vielleicht/hoffentlich wieder aufquellen kann. Bei solchen Fällen sind Zulagen unbedingt angeraten, z.B. Spanplattenstreifen oder Streifen aus PE (wenn es 120%ig leimabweisend und strukturfrei sein soll).
Sir_Death
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Sir_Death »

Das mit dem aufspannen einer Leiste als Anschlag funktioniert nie sauber.
Das geht in Wirklichkeit so:
https://www.youtube.com/watch?v=Zy67fJrQwo4
Für auf der Fläche durchzuführende Fräsungen wird das Teil stehend auf dem Tisch an die Wand angelegt,
für stirnseitige Fräsungen das Teil auf den Tisch legen.
Referenzebene ist immer die Tischplatte, dann ist der Abstand zur Kante immer richtig.

Das mit dem Leiste aufspannen braucht man absolut nur, wenn man mittig in die Fläche hinein muss.
Azze
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Azze »

consul2800v6gt hat geschrieben:Metaller 10/tel mm, Tischler/Schreiner mm, Zimmerer cm und der Maurer ist froh wenn er auf dem richtigen Grundstück ist.
Und beim Baggerfahrer kannst du froh sein, wenn er innerhalb des Baugebiets bleibt...

Dass die Plattensägen wie STRIEBIG und Co. nie besonders genau sind, ist bekannt. Wenn ich mir was sägen lasse, das auf den mm passen muss, lasse ich mir Übermaß sägen und säge zu Hause noch auf Endmaß
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Geoschreiner
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Geoschreiner »

Azze hat geschrieben: Dass die Plattensägen wie STRIEBIG und Co. nie besonders genau sind, ist bekannt. Wenn ich mir was sägen lasse, das auf den mm passen muss, lasse ich mir Übermaß sägen und säge zu Hause noch auf Endmaß
Die Baumarkt-Ungenauigkeit liegt aber sicher nicht an den Maschinen, sondern am Umgang damit und damit mal wieder am Mann vor der Maschine und/oder dem Verantwortlichen. Ich erlaube mir das mal so zu sagen, weil ich zumindest auf einer HolzHer schon einiges zugeschnitten habe und einige Zeit lang immer wieder guten Kontakt zu einem Techniker hatte, der solche Maschinen aufgestellt und gewartet hat. Die Schnitte sollten absolut rechtwinklig sein, alles andere deutet auf falsche Schnittstrategie (z.B. Eintauchen ins Werkstück statt durchfahren) und v.A. auf eine grandios verstellte Maschine hin. Kein Schreiner würde sich eine Plattensäge kaufen, die standardmäßig schief sägt - da hätten Striebig, HolzHer, Putsch, Elcon (und andere, falls es noch weitere Hersteller gibt) wohl kaum so lange im gewerblichen Segment überlebt. Mit so einer Maschine in gutem Zustand macht man Fertigschnitte.

Dass Schnitte im Baumarkt gerne nicht passen, mag durchaus so sein und deshalb kann es auch sinnig sein, prinzipiell auf Übermaß zu kaufen. An der Maschine liegt das aber nicht grundlegend.
Azze
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Azze »

Man kann die sicher durch richtige Justage auf eine gewisse Genauigkeit bringen, aber durch die Längen und die damit verbundenen Hebel wirkt sich wohl jeder Bedienungsfehler relativ stark auf die Maßhaltigkeit aus. Ich durfte mal im Holzmarkt selber Hand anlegen und war überrascht, wie man bei blockiertem Horizontalschlitten mit seitlichem Drücken am Sägekopf den ganzen Arm um einige mm aus dem Lot bringen kann. Wenn man da nicht genau weiß, was man tut oder gar falsch eingewiesen wurde....

Ich weiß leider das Fabrikat nicht mehr, aber der Sägeschnittbeauftragte dort meinte, das Problem hätten alle derartigen Sägen, deshalb gäbe es in der Schreinerei ja auch noch die Formatsägen. Aber es mag natürlich sein, dass der nur seine Unkenntnis und/oder schlecht eingestellte oder völlig ausgenudelte Mascheng vertuschen wollte.

Bin selber aber ja auch nur Hobbyschreiner
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Toddybaer
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Toddybaer »

Ja, das Beste Werkzeug nützt nix, wenn man da nicht mit umgehen kann.

Ich hab auch Biennenkisten mit einer 60€ Aldi Tischkreissägchen gebaut. Das geht auch. Mann muss nur bissel nachdenken, wann und wie man was sägt, damit das hinterher auch gerade wird
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sukram
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von sukram »

Ihr erinnert mich gerade daran, dass ich mir mal unbedingt meine Kreissäge vornehmen muss. Irgendwo läuft entweder der Schiebeschlitten oder die Säge selbst nicht 100% gerade - ich habe bei allen Schnitten immer 2-4 Grad Abweichung vom rechten Winkel. Das macht bei meinen Gartensachen nicht viel aus - das Holz arbeitet durch Wettereinfluss eh ziemlich. Aber wenn ich jetzt feinere Arbeiten machen will, gibt das Probleme.

Nur bräuchte ich dazu wohl mal viel Zeit und Ruhe.... Und: Wo anfangen? Da die Säge zwischen Kappsäge und Tischkreissäge umklappbar ist, gibt es wahrscheinlich ziemlich viele Ansatzpunkte, angefangen vom "geraden" Kellerboden, abnehmbare Füße, Umklappmechanik, Winkeleinstellung Horizontal und Vertikal für schräge Schnitte, Schienensystem für den Schiebeschlitten usw.
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Bastelbruder
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Bastelbruder »

Schräge Schnitte passieren auch wenn das Blatt nicht sauber geschliffen ist, je nach Zähigkeit des Materials wird der Fehler dann unterschiedlich groß.
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Hansele
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

nachdem ich die Flachdübelfräse mittlerweile schon einige male verwendet habe,
wollte ich noch ein kleines Update geben, wie es bisher so läuft.

Die Technik der Lamellos finde ich super, es lässt sich ja alles noch etwas verschieben,
dass macht das ausrichten der Teile recht gut möglich.

Auch schön finde ich es, dass man vor dem leimen alles mal zusammenstecken kann,
dann sieht man vorher noch die Probleme und kann diese beheben.

Ansonsten habe ich in für meine Wickelauflage in die Tasche gegriffen und 12€ in Lamello Clamex S investiert (4x),
damit ich das Einlegebrett jederzeit wieder demontieren kann und das Ding etwas handlicher in der Lagerung wird.

Naja seht selbst, ist noch nicht ganz fertig, die Teile müssen alle noch gestrichen werden,
dann kann die finale Montage auf der Wanne erfolgen:

Bild

Bild


In Summe waren das noch keine mega großen Projekte, aber dafür ist es auch noch zu früh,
kleinere Arbeiten gelingen aber bisher schon ganz gut.

Grüßle
janosch
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von janosch »

Hallo,
die "normalen" Lamellos verwenden ich schon seit meiner Lehre für alle denkbaren Verbindungen im Möbelbau.
Wer die ursprünglichen Flachdübel häufiger verwendet kommt, meiner Meinung nach, um eine originale Lamelo Fräse nicht herum.
Für gelegentliche Anwendungen reichen aber die einfachen Plagiat Maschinen durchaus auch.

Seit einigen Jahren benutzen wir zusätzlich eine Zeta P2 Fräse von Lamello.
https://www.lamello.de/produkt/p-system-einbau/zeta-p2/

Haut mit rund 1000,- € zwar ein ordentliches Loch in die Geldbörse, ist aber sehr vielseitig einsetzbar.

Neben den normalen Flachdübeln lassen sich damit auch die Clamex p Verbinder und Tenso Verbinder verarbeiten.
https://www.lamello.de/produkt/p-system ... amex-p-14/
https://www.lamello.de/produkt/p-system ... enso-p-14/

Die Fräse mach, wenn sie voll eingetaucht ist eine Auf.- und Abbewegung und hinterfräst die eigentliche Lamello-nut.
https://www.lamello.de/fileadmin/user_u ... 2%20DE.mp4
Die Clamex Verbinder werden dann seitlich eingeschoben und es ergibt sich eine form-schlüssige Verbindung.

Egal ob man die Clamex S oder Clamex P verwendet, beide Verbinder lassen sich problemlos mehrfach öffnen und verriegeln.
Andere, mir bekannte, Verbinder geben meist nach einigen Versuchen auf.
Mit den Tenso Verbinder kann man mühelos Teile miteinander verleimen wo man mit Schraubzwingen an die Grenzen gelangt

Gruß
Jan
Zuletzt geändert von janosch am So 6. Okt 2019, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
ando
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von ando »

Moin,

aha, jetzt weiß ich auhc mal , wie diese Kuststoffverbinder heißen.
Die habe ich jüngst in diesem Video entdeckt.

https://www.youtube.com/watch?v=hXVlrSBccYs

Ist mal shcön, nem Profi Schreiner über die Schulter zu gucken. Das ermutigt und so eins zwei Tricks konnte ich auch noch abgucken.

Ando
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gafu
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Re: Eure Erfahrungen mit Flachdübeln?

Beitrag von gafu »

ich finde ja die preise für den "original lamello" möller dennoch völlig überzogen.
Man muss sich einfach mal klar machen, dass das ein 60 euro winkelschleifer mit 100 euro hilfsanschlägen ist. (preise für markenwerkzeuge mal angesetzt an der stelle).
Mit dem maßstab hat selbst der makita flachdübler noch einen stolzen preis.

doch jetzt zum wissen: das problem bei den billigheimern ist, dass die anschlagmechanik nicht so präzise ist. insbesondere die winkelskalen sind häufig ein einziges trauerspiel.
In verbindung mit einem kleinen anschlagwinkel kann man das dennoch brauchbar verwenden, man darf sich eben nur auf keine einstellskale verlassen.

Der billigkram wird aber auch immer besser, warten wir einfach mal noch paar jahre ab. Schade das es keine mittlere preisklasse gibt bei den maschinen.
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