Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Der chaotische Hauptfaden

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IPv6
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Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Guten Abend!

Das Forum hat mir mal wieder einen schon etwas länger existierenden will-haben-Wunsch erfüllt, gemeint ist eine Vakuumpumpe.
Was ich genau damit vorhabe weiß ich selbst noch nicht, es sind aber Spielereien mit Hochspannung und Edelgasen angedacht.
Und falls sich eine Quelle für geeignetes Material ergibt würde ich gerne mal mit Kälte experimentieren. Und sonst gibt es bestimmt noch vieles Weitere, was sich mit Vakuum anstellen lässt.

Die erste Hürde ist aber schonmal die Pumpe selbst. Vermutlich war der DHL Fahrer der Meinung, dass das Paket auf dem Kopf transportiert werden sollte.
Der Pumpe wurde unterwegs folglicherweise ein wenig übel und sie musste ihr Öl erbrechen.

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Der Karton rostet nun jedefalls nicht mehr. DHL hat das ganze dann mit vermutlich spitzen Fingern in Luftpolsterfolie gewickelt, in einen neuen Karton gesteckt und weiter transportiert.

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Heil angekommen ist das gute Stück dann jedenfalls augenscheinlich doch noch.
Es braucht aber neues Öl.
In der Bedienungsanleitung (angehängt) stehen leider nur Ölsorten, die ich scheinbar nicht in für mich geeigneten Gebinden beziehen kann.
Gibt es da irgendwas universal verträgliches, was ich einfüllen kann?

Vermutlich ist dann zunächst auch mal sauber machen angesagt, durch die Öleinfüllöffnung sind jedenfalls braune Ablagerungen zu erkennen.

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Die Anleitung beschreibt auch recht gut, wie die ganze Pumpe zu zerlegen und wieder zusammenzubauen ist. Nur zum Reinigen werden Lösungsmittel vorgeschlagen, die ich als Privatperson wohl auch nicht bekomme. Irgendwelche chlorierten Kohlenwasserstoffe, das Zeugs klingt jedenfalls echt fies. Tut es da nicht auch Ethanol, Aceton oder ein anderes haushaltsübliches Lösungsmittel?

Ist da eine Komplettreinigung anzuraten oder eher völlig unnötig bis schädlich?

Weitere Fragen betreffen dann die Anschlüsse der Pumpe, es braucht ja noch eine Grundausstattung an Schläuchen, Fittings und mindestens ein Manometer. Aber das würde ich dann klären wollen, wenn die Pumpe wieder richtig läuft.
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Hightech
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Hightech »

Ich habe in meiner Pumpe Vakuumöl 1l Lebensmittelecht für 10Euro von Ebay oder Amazon. Geht ganz gut damit
IPv6
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Laut Bedienungsanleitung hätte das Ding gerne Varian Oil GP, Shell Talpa 30, Antar PV 600 oder Coditec PV 195 A.
Scheint nicht ganz einfach, die Spezifikationen von einem dieser Öle rauszubekommen.
Ich vermute mal, dass das für die Pumpe selbst nicht so wirklich kritisch ist, nur der Enddruck wird eben auch vom Öl abhängen.

Wenn das Öl recht billig wäre könnte man auch ersteinmal versuchen, die Pumpe mit Öl zu spülen, wie es die Anleitung vorschlägt.
Nur habe ich bei den Rückständen bedenken, dass das durch Spülen mit Öl zu beseitigen ist.

Zum Waschen der Teile empfielt die Anleitung Trichlorethylen oder auch Perchlorethylen. Vermutlich aufgrund der starken Fettlösekraft dieser Mittelchen.

Wie arg die Ablagerungen sind lässt sich wohl erst nach dem Öffnen des Gehäuses feststellen.
Vielleicht übertreibe ich damit auch ein wenig, ich bringe solche Geräte nur gerne beim Eintreffen so weit es geht auf Vordermann, später macht man sowas ja eh nicht mehr.
Virtex7
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Virtex7 »

igiit schaut das aus in der Pumpe..
Wie sah das Öl aus, das da rausgekommen ist? Klar, trüb, Stückchen??

Und die Idee, die erst mal laufen zu lassen, würde ich unterlassen, wenn ein Schieber klemmt, ist der schnell mal ab und dann kannst einen neuen kaufen und im blödesten Fall den entsprechenden Rotor direkt mit tauschen (hatte ich an einer D40B Leybold, Rotor verbogen, als der doch recht zornige Drehstrommotor loslaufen wollte...)

Nur wenn sie sich halbwegs leicht! durchdrehen lässt starten, vorher auf keinen Fall.

Öl: ISO VG32 oder VG100 fressen die meisten mir bekannten Pumpen.
wenn die Pumpe ein "eher dünnes Öl" hat, dann 32er, sonst 100er reinkippen.
Ravenol ist billig z.b..

(hab mal nach dem Shell geschaut.. SAE30 ist das. Entspricht einem ISO VG100. fertig.

Teile reinigen: komplett zerlegen und ins US-Bad damit.
DIe Schieber draußen lassen, wenn sie aus Pertinax sind, sonst mit reinschmeißen.
DIREKT! nach dem US reinigen wieder einölen, sonst wächst da Rost und alle Scheiße, die man sich vorstellen kann.

Und: penibel arbeiten, Papier unterlegen, va. unter alle sauberen Teile.

Rost in der Pumpe, wo kommts her?
-> Pumpe Dreck saugen gelassen und danach nicht sauber laufen lassen z.b. Heißt: Wasser überhalb der erlaubten Mengen abgezogen und danach weder das Öl gewechselt noch die Pumpe heiß mit trockenem Spülgas laufen lassen, bis das Wasser wieder draußen ist.


Noch Fragen??
Viel Spass sonst mit der Pumpe..
Bjoern
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Bjoern »

Du solltest die Pumpe auf jeden Fall erst mal gründlich von den Ölresten befreien, damit beim auffüllen mit beliebigem anderen keine komischen Dinge passieren weil die beiden Öle sich nicht vertragen.

Ich gehe davon aus, dass die genaue Ölsorte für die Schmierung relativ unkritisch ist. Daher würde ich mal nach dem Zeug ausschau halten, dass günstig für die kleinen Drehschieber angeboten wird, die gerne von Klimatechnikern verwendet werden. Solange du nichts zu aggressives pumpst, sollte das erst mal langen.
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Vielen Dank für die Infos!
Ich habe ich die Pumpe heute mal zerlegt. Dank der Bedienungsanleitung ist das wirklich kein Problem, das Ding ist recht gutmütig aufgebaut, keine Federn, die einem entgegen springen oder andere unangenehme Überraschungen.

Erstmal einen ganzen Haufen Bilder und etwas Text dazu:

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So sieht es aus, wenn man das Ölgehäuse entfernt hat. Der braune Belag zieht sich durch die ganze Pumpe, ich bin mir nicht sicher ob das Rost oder irgendein anderer Rückstand ist.

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Die Brösel, die da rauskommen, sind teils ganze zusammenhängende Stücke, wie eine zerbröselte Platte von irgendwas. Vielleicht aber auch einfach nur Ablagerungen, die mit der Zeit zu einem flachen Klumpen zusammengewachsen sind, es ist jedenfalls nicht zu erkennen, dass sich irgendwo eine Dichtung aufgelöst hat.

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Wie man sieht sind es doch eine ganze Menge Brösel, die in der Pumpe weilen.

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Der Belag lässt sich mit einem Papiertuch recht gut abreiben, ich weiß nicht, ob Rost nicht deutlich fester sitzen würde. Falls es Rost ist, dann nur oberflächlicher Flugrost.

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Erstes Element der Pumpe abgenommen.

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Zu den letzten zwei Bildern gibt es eine Frage:
Dieser Stift befindet sich am Auslass der Pumpe (erste Bild). Oben drauf, außerhalb der Pumpe, sitzt im zusammengebauten Zustand noch ein Art Gummiunterlegscheibe (zweites Bild), die am Auslassstutzen absichtet. Muss sich dieser Stift bewegen können? Ich kann es an seiner Form nicht richtig beurteilen, er sitzt jedenfalls fest und bewegt sich kein Stück. Ich sehe auch keine offensichtliche Möglichkeit, wie das das befestigt sein könnte - außer mit Dreck verklebt.

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Gesammelte Teile.

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So sieht das restliche Öl aus, was seinen Weg nicht in den Karton geschafft hat. Eigentlich von der Farbe her unkritisch würde ich sagen, bis auf die Brösel eben.

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Und das Innere des Pumpengehäuses, was es noch sauber zu machen gilt.

Jedenfalls stinken meine Hände nun schön nach leicht angegammeltem Öl, ich habe haufenweise getränkte Tücher produziert aber die Pumpe ist zerlegt.
Was nehme ich da jetzt am besten zum Reinigen? Ein Ultraschallbad habe ich leider nicht zur Hand, steht zwar auch auf der will-haben-Liste, aber ist bislang leider noch nichts geworden. Die Bedienungsanleitung schlägt eben vor, die Teile mit Lösungsmittel zu waschen. Was Anderes fällt mir da auch groß nicht ein. Vielleicht erst mit Spiritus versuchen? Das löst mir nicht gleich den Pinsel zum reinigen auf, macht nicht sofort Krebs und ich kann es ohne Geheimdienstbesuch besorgen.

Die Schieber scheinen aus Pertinax zu sein und sehen aus, als ob sie aus drei Schichten bestehen. Erinnert auf den ersten Blick an Sperrholz. Bei der Hochdruckseite bin ich mir nicht mehr zu 100 % sicher, ob die Schieber wieder an der alten Position sind, wie dramatisch ist das?

Die Dichtung vom Pumpengehäuse scheint aus Kork zu bestehen, diese hat es beim Auseinandernehmen natürlich in mehrere Teile gerissen. Was bietet sich da als Ersatz an? Wieder Kork? Ein Milchkarton?

Was das Öl angeht scheint das also weniger kritisch zu sein. Wenn man da stinknormales SAE30 nehmen kann würde ich das der Einfachheit halber tun. Da kann ich den Rest im Moped verheizen.
Z.b. dieses hier? https://www.ebay.de/itm/RAVENOL-Motoren ... SwUwhaoDb0
Sind die Additive da kein Problem? Bei Motorenölen werden doch Partikel eher in Schwebe gehalten, damit sie dann im Ölfilter hängen bleiben, bei einer Vakuumpumpe wäre es vielleicht geschickter, wenn sich der Dreck absetzt.

Macht es Sinn, die Wellendichtringe prophylaktisch zu tauschen? Sind ja bloß eine Hand voll, kostet nicht viel und wenn die Pumpe schonmal auf ist...

Und der Motor selber klingt beim durchdrehen mit der Hand nicht zu 100 % gesund, er quietscht leicht. Da muss ich mal schauen ob da ein Tropfen Öl an den Lagern fehlt oder so. An sonsten läuft der Motor jedenfalls, mit mächtigem Anlaufstrom, der das Licht flackern lässt.
Virtex7
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Virtex7 »

na also. schaut doch schon mal ziemlich gut aus.
Die Ablagerungen wegmachen, das ist alles potentiall Dreck der sich in die Ölpumpe verirrt. Ich würde ja Diesel oder Benzin hernehmen, je nachdem für was mehr Autos verfügbar sind. Dann das Rest-Lömi durch einen Kaffeefilter oder Heizölfilter lassen und im entsprechenden Auto verfeuern.

Öl: ich weiß nicht was die Additive tun, wenn dir der Enddruck nicht sooo wichtig ist, würde ich sagen, tu rein das Zeug.
Spiritus ist ein scheiß Lösungsmittel für Öldreck und stinkt auch noch nach Bitrex.

Schieber müssen irgendwie wieder so zurück, dass sie leichtgängig sind und voll einfahren können, dann passt das auch.
Alles einölen vor dem Zusammenbau!

Wellendichtringe würde ich drin lassen, wenn sie gut aussehen und nicht siffen. Warum was tauschen, das noch geht.

Dichtung am Gehäuse: ja, Karton geht, z.b. Dichtpappe (Klingeritpapier) oder dünne NBR-Matte.
Geht mit dem Laser schön zuzuschneiden!


Gruß,
Philipp
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Ja, wirklich schlecht aussehende Stellen sind mir nicht begegnet, keine tieferen Kratzer oder heftiger Rost irgendwo.

Der Enddruck ist mir nicht so wichtig, ist ja alles nur eine Spielerei und für keine ernsthafte Aufgabe, für die es extremes Vakuum braucht.
Dann besorge ich mir da SAE30 Öl, das bekomme ich auch problemlos hier vor Ort.

Schiebe lassen sich problemlos aus- und wieder einbauen und sind in egal welcher Einbaulage spielfrei und leichtgängig, das sollte also passen.

Dichtungpapier lässt sich sicher auch auftreiben, nur einen Lasercutter habe ich nicht. Ich schäte, mit der Schere funktioniert das aber auch, spart auch die CAD Zeichnung :D
Dichtmasse aus dem KFZ Bereich steht auch noch rum, die könnte bei Undichtigkeiten noch als dünne Schicht aufgetragen werden.

Irgendeine Idee zu dem Stift im Auslass?

Vielen Dank für deine Hilfe!
Virtex7
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Virtex7 »

also, was üblich ist: die Pumpen haben gern mal einen Deckel im Auslass, der durch die strömende Luft hochgedrückt wird.
da muss sich dann der Deckel schon bewegen können..

Was da jetzt genau mit dem Stift ist, weiß ich auch nicht, vielleicht mal so lassen und schauen was das Ding kann.
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Harley
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Harley »

Tu deiner Pumpe einen Gefallen und spendier ihr richtiges Vakuumpumpenöl.
Sie wird es Dir mit einem guten Endvakuum danken!
(extrem niedriger Dampfdruck notwendig)
Ich hab das hier bei eBay gekauft (10.-€).
Funktioniert erstklassig!
https://www.ebay.de/itm/9-89-L-Kajo-Uni ... 2749.l2649

Gruß,
Harley
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Bewegen kann sich dieser Gummideckel aktuell nicht. Ich werde den Stift näher unter die Lupe nehmen.

Als Reinigungsmittel wird nun mal Aspen versucht, müsste ja recht ähnlich zu Tankstellenbenzin sein, nur weniger Gestank und Krebs. Ich kann das hier nur im Keller oder in der Einfahrt machen, im Keller ist wenig ratsam und in der Einfahrt machen die Nachbarn blöd wenns mieft.

Was das Öl angeht besorge ich dann mal lieber das "echte" Vakuumpumpenöl.

Weiter geht es hier wohl erst Anfang nächster Woche, zeitlich bedingt.
janosch
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von janosch »

Tu deiner Pumpe einen Gefallen und spendier ihr richtiges Vakuumpumpenöl.
Sie wird es Dir mit einem guten Endvakuum danken!
Das Kajo Öl nutze ich auch schon einige Jahre in meiner Vakuumpumpe an der CNC.

Konnte bisher keinerlei Probleme feststellen.

Allerdings kaufe ich es immer bei Wiltec direkt: https://www.wiltec.de/werkzeug/klimaanl ... 000ml.html

Gruß
Jan
Virtex7
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Virtex7 »

... "an der CNC"...

also da braucht es wirklich kein Feinvakuum und ob 1mbar oder 5 mbar Restdruck wird nicht zu merken sein. (behaupte ich einfach mal)
Ohne Messung im mbar-Bereich (mit Nachkommastellen..) wird da kein Unterschied zwischen Motoröl und Vakuumpumpenöl sein.
janosch
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von janosch »

´tschuldigung wenn ich hier so reingrätsche.
Aber wenn hier schon mal Vakuumexperten zugegen sind.
wird da kein Unterschied zwischen Motoröl und Vakuumpumpenöl sein.
Mit anderen Worten, ich könnte auch problemlos auf günstigeres Motoröl umstellen?
Hochvakuum brauche ich nicht, sonder nur Menge.

Bei mir werkelt eine Edwards E2M80 https://shop.edwardsvacuum.com/products ... /view.aspx
Edwards80.jpg
Einziger Nachteil ich muss regelmäßig Öl nachfüllen weil es verdampft.
Je höher dabei der Füllstand in der Pumpe, desto schneller ist es weg.

Wenn die Pumpe,beim ansaugen der Werkstücke, erst das Vakuum aufbauen muss und dabei viel Luft durchsetzt, gibt es viel Öldampf.
Ist das Vakuum erst mal vorhanden und es muss nur noch der Verlust ausgeglichen werden entsteht deutlich weniger Öldampf.



Gruß
Jan
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Weisskeinen
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Weisskeinen »

Ich glaube nicht, dass das Öl "verdampft", sondern eher vernebelt. Dafür wäre ein Ölabscheider am Auspuff die richtige Maßnahme.
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Alexander470815
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Alexander470815 »

Oder eben eine Pumpe die Ölfrei arbeitet, es gibt aber auch Ölabscheider die man am Auspuff montieren kann.
Hoher Ölverlust bei Drehschieber Pumpen und hohen Absaugdrücken ist normal.

Wenn der Aufstellort frostfrei ist bietet sich eine Flüssigkeitsringpumpe an.
Die schaffen zwar Prinzipbedingt nicht weniger als den Dampfdruck der Betriebsflüssigkeit(Wasser bietet sich da an) aber von der Kraft her sind das vielleicht 5% weniger.
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Hightech
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Hightech »

Ich habe festgestellt, das Vakuumöl "nebelt" deutlich weniger als das 20W40.
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Taunusbär
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Taunusbär »

Motoröl emulgiert dir halt mit eventuell auftretendem Kondenswasser zu einer bräunlichen Pampe.
Hatte mal einen Kammervakuumierer mit einer Busch Pumpe hier der hatte das Problem.

Gruß Martin
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IQON
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IQON »

Ne ne ne kein Motoröl für moderne Motoren, das hat Stoffe drin die Abrieb in der Schwebe halten, damit die vom Ölfilter abgesiebt werden können.
Die Pumpe hat keinen Ölfilter da muss Öl rein wo sich der Dreck absetzen kann, zum Beispiel Rasenmäher Öl für das Kurbelgehäuse SAE 30, kein Zweitakt öl ist klar...
Bestell einfach das Vakuumpumpenöl der richtigen Viskosität des billigsten no names Verkäufers...


Dein Rückstand wird all das sein wass die Pumpe über die Jahre angesaugt hat.
Also möglichst nicht mit der Haut in Kontakt bringen oder einatmen weißt ja nicht was die abgesaugt hat.
Hat die Pumpe kein Luftballastventil?

Viele Grüße IQON
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IQON
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IQON »

Hallo
https://www.idealvac.com/files/manualsI ... e_pump.pdf
Das ist deine Oder?

unter 2.1 description steht " F. Oilfilter plug".
Ich halte das für einen Schreibfehler und denke da sollte "Oil filler plug stehen"

Weiter unten im text steht das die Pumpe das Schmieröl für die Stufen in der Trennplatte zwischen den Beiden Stufen über eine Düse aus dem Ölsumpf ansaugt,
die Düse soll man in Ruhe lassen und mit Pressluft ausblasen falls sie verstopft ist.

Am Auslassanschluss hat sie ein Ventil was sich nach oben bewegen sollte wenn sie fördert.
Sie hat auch ein Luftballastventil.

Viele Grüße IQON
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Lutz95326
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Lutz95326 »

Hallo Leute,

entschuldigt bitte die dumme Frage:
Was ist, bzw. macht denn ein Luftballastventil.

Mir ist auch eine Drehschieberpumpe zugelaufen. Funktioniert erstaunlich gut. Ein Luftballastventil hat sie aber nicht :-(

Schöne Grüße
Horst
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queck
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von queck »

Gasballast: das ist eine kleine Öffnung, meist mit einem Filter dahinter dass der Pumpe kontinuierlich eine kleine Menge Luft aus der Umgebung zuführt (quasi Nebenluft). Die Idee dahinter ist, dass die Luftblasen im Öl mit Verunreinigungen gesättigt werden (also das was Du da so an Wasser und Lösemitteln ins Öl gezogen hast) und durch den Auspuff verschwinden. Normalerweise sollte man den öffnen, wenn man mit der Arbeit fertig ist und die Pumpe heiß ist. Dann ohne Last für 30min. bis 2h die Pumpe auf Gasballast laufen lassen und dann erst abschalten. Das kann manchmal auch ganz schön unauffällig sein, evtl. nur ein Pfeil der auf eine drehbare Plastikkappe zeigt.

Lest auf jeden Fall mal etwas zum Thema Ölnebel wenn ihr so eine Pumpe betreiben wollt. Ich würde niemals so eine Pumpe in einem geschlossenen Raum betreiben ohne den Auspuff mit einem Schlauch nach draußen zu verlagern, will noch viele Jahre gesund leben... (Alternativ Ölnebelabscheider)
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Lutz95326
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Lutz95326 »

Danke für die Info.

Wo bekommt man den so einen Ölnebelabscheider für die Drehschieberpumpe her.
In eBay habe ich nichts gefunden...
Habt Ihr eine Idee?

Schöne Grüße
Horst
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Hightech
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Hightech »

4.1.6 Gasballast

Als Gasballast bezeichnet man eine Einrichtung, durch die Luft oder ein anderes nicht kondensierendes Gas in eine Vakuumpumpe eingelassen wird. Fördert die Pumpe Dampf, der in der Pumpe bei den vorkommenden Temperaturen ohne Gasballast kondensieren würde, so ermöglicht der Gasballast eine Öffnung des Auslassventils, bevor Dampfkondensation eintritt. Der Dampf wird mit dem Ballastgas ausgestoßen. Als Ballastgas werden atmosphärische Luft sowie speziell ausgewählte Inert- oder Prozessgase verwendet. Durch den Einsatz des Gasballasts steigt der erreichbare Basisdruck einer Vakuumpumpe geringfügig an. Deshalb wird bei Vakuumpumpen mit Gasballasteinrichtung der Basisdruck generell sowohl mit als auch ohne Gasballast angegeben.
janosch
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von janosch »

Wo bekommt man den so einen Ölnebelabscheider für die Drehschieberpumpe her.
Ja,
das wäre auch meine nächste Frage gewesen.

Auch google bringt keine wirklich verwertbaren Ergebnisse.

Gruß
Jan
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

@IQON:

Das PDF hatte ich sogar an den ersten Beitrag angehängt :D
Gasballast hat sie. Nicht in Kontakt mit dem alten Öl kommen war schwierig bis unmöglich, meine Hände waren zeitweise damit eingesaut, dass das vielleicht nicht so günstig war ist mir erst später aufgefallen. Bislang ist die Haut zum Glück noch dran.

Ich hatte nicht vor, an der Düse zwischen den beiden Stufen was zu machen, die bleibt da wo sie ist.

Einen Liter billiges Vakuumpumpenöl habe ich inzwischen da, vielleicht mache ich nacher eine kleine Nachtschicht im Hof mit Super 95, das sollte den Schmodder wegbekommen.

Als Idee für einen Ölabscheider:
Geht da vielleicht ein Luftfilter mit ölgetränkter Filtermatte? Da müsste das Öl doch hängen bleiben und mit der Zeit wieder zurücklaufen oder? Macht das Abgas sicher nicht 100 % ölfrei aber besser als nichts?
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queck
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von queck »

Ich denke, dass ist eine gute Idee für einen Abscheider und ausreichend, großartig anders ist das in den Zubehörteilen auch nicht gelöst.
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Die ganzen Pumpenteile sind inzwischen in Benzin gereinigt worden.
Das hat den ganzen Schmodder gut gelöst, nur ein paar unkritische Teile hatten leichten Rost angesetzt. Diese Teile waren im eher oberen Bereich der Pumpe, ich nehme an, dass da der Ölstand nicht immer gestimmt hat und somit Luft oder andere evtl. korrosive Gase drangekommen sind.

Direkt nach dem Reinigen habe ich alle Teile mit frischem Vakuumpumpenöl eingepinselt, nicht dass da weitere Stellen Flugrost ansetzen.
Die eigentliche Pumpeneinheit ist auch schon wieder zusammengebaut, jetzt muss ich mir aus Dichtungspappe noch eine neue Dichtung für zwischen die beiden Gehäusehälften machen, dann kann das Ding auch wieder komplett zusammengebaut werden.

Den Motor habe ich vorhin auch mal zerlegt, das vordere Kugellager war kein gekapseltes und hat ein wenig Öl bekommen. Die schleifenden Geräusche kamen vermutlich vom Rotor, der leichten Rost angesetzt hatte. Den habe ich entfernt und das Ding leicht eingeölt.
Am hinteren Teil ist ein Fliehkraftschalter, der bei einer bestimmten Drehzahl einen Kontakt schließt. Sieht nach irgendeiner Vorrichtung aus, um den Anlaufstrom erträglich zu bekommen. Der Ring auf dem Rotor, der den Schalter betätigt, hat ein ein wenig Fett bekommen.

Ich bin jedenfalls gespannt ob und wie die Pumpe nach dieser Aktion läuft...:D
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Fertig!

Bild

Hat eigentlich alles reibungslos funktioniert. Beide alten Dichtungen habe ich aus Dichtungspappe neu nachgebaut.
Läuft schön ruhig, bei offenem Gasballast blubbert es ein wenig aus dem Inneren, sonst keine auffälligen Geräusche. Unterdruck zieht das Ding zumindest schonmal am Einlass, wieviel kann ich ohne geeignete Messmittel allerdings nicht sagen.
Ich habe die Pumpe mal eine knappe Stunde warm laufen lassen, nach einer gewissen Zeit hört man das Öl im Inneren deutlich, das wird dann scheinbar wesentlich dünnflüssiger als im kalten Zustand.

Zum Auslass kommt tatsächlich recht viel Ölnebel raus, der ist so fein, dass er durch ein über den Auslass gelegtes Papiertuch durchkommt. Für den längeren Betrieb muss da irgendeine Abscheidevorrichtung dran.

Vielleicht macht es Sinn, nach ein paar Betriebsstunden das Öl im heißen Zustand nochmal durch einen Kaffeefilter laufen zu lassen um eventuelle kleinere Rückstände noch rauszubekommen.

Dann stellt sich nun die Frage nach einer geeigneten Grundausstattung für Vakuumspielereien, da muss ich mir wohl erstmal überlegen was ich mit der Pumpe genau machen möchte :D

An der Stelle vielen Dank für alle Hinweis, Tipps und sonstige Unterstützung! :)
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IQON
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IQON »

Hallo

Dein Schalter an der Welle deute ich als Anlaufschaltungsschalter sollte normaler weise einen zweiten Kondensator zu und abschalten.
Der Betriebskondensator sollte permanent an der Wicklung bleiben und der Start Kondensator nur zum starten.
Manchmal haben die start Kondensatoren keine 100% Einschaltdauer sondern nur 10%, der Betriebskondensator hat auf jedenfall 100%
es können auch zwei Kondensatoren in einem Gehäuse sein, hätte dann 3 oder 4 elektrisch separierte Anschlüsse.

eine Kontrolle das der Schalter hinten an der Welle funktioniert ist keine schlechte Idee.
Ich glaube wenn man den Startkondensator mit dem Betriebskondensator vertausch oder der Schalter nicht öffnet das etwas beschädigt werden kann,
entweder bekommt die spule zu viel Strom oder der Kondensator überhitzt und wird zerstört.

Gasballast kann man sich Vorstell wenn man Wasserdampf absaugt.
im Unterdruck des eingangs ist er gasförmig, wird er nun von der pumpe bis auf umgebungsdruck verdichtet ändert er seinen zu stand wieder zur Flüssigkeit.
Das heißt am Ausgang liegt der Wasserdampf praktisch immer als flüssigkeit vor ausser wenn die Pumpe die 100C übersteigt,
Das heißt aber die pumpe kann praktisch keine Flüssigkeiten fördern und es bildet sich ne Pfütze vor dem Auslassventil.
Das Wasser staut sich dann im ausgang und gelangt ins Öl oder flutete die Abgangsleitung
Gas ballast hilft nun als nicht kondensierendes gas was die pumpe auch wirklich aus dem Auspuff fördedern kann
entweder die flüssigen Bestandteile mit zu reissen oder das die flüssigen Bestandteile wieder in die Luft verdunsten und so mit abtransportiert werden.

Viele Grüße IQON
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BernhardS
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von BernhardS »

Gegen den Ölnebel sollte erstmal ein so genannter Demistor kommen. Das ist einfach eine Reihe feiner Siebe. Die Öltröpfen die momentan so klein sind, daß sie schweben können bleiben an einem Draht kleben, falls sie zufällig einen treffen. Kann man selbst bauen.
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Lutz95326
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Lutz95326 »

Hallo Bernhard,

vielen Dank für den Tip mit dem Demister.
Kannst Du vielleicht dazu noch ein bischen was sagen?
(Aufbau, wie fein muss so ein Sieb sein etc.)

Für einen Hinweis wären, wahrscheinlich auch ein paar andere, dankbar :-)

Schöne Grüße
Horst
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Lutz95326
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Lutz95326 »

Hallo Bernhard,

nachdem ich nun weiß (Dank an Dich) nach was ich suchen muss,
habe bei meiner Pumpe nochmal nachgesehen und wahrscheinlich den Demistor gefunden:

Demistor ohne Oberteil und die beiden oberen Siebe:
20190905_155309.gif
Das Oberteil und die beiden Siebe (zerschraubt):
20190905_155301.gif
Ist das so ein Ding?

Schöne Grüße
Horst
IPv6
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Ich werde da mal versuchen ein Stück Rohr mit 5 cm Druchmesser drauf zu adaptieren und den mit einem ölgetränkten Stück Schaumstoff füllen.

Jetzt will die Pumpe natürlich auch zum Spielen genutzt werden.
Was hat sich dann so als Vakuumglocke bewährt? Irgendwas, wo drunter man 2K Kleber blasenfrei aushärten lassen oder Wasser irgendwo raus entfernen kann. So von der Größe irgendwo bei 10-15 cm Druchmesser.
Und gibt es da gewisse Standards, was man als Leitungen usw verwendet? Taugt da normaler Druckluftschlauch oder zieht es den zusammen? Als Manometer würde ich irgendwas Analoges aus dem unteren Preissgment nehmen, um hohe Präzision geht es da wohl kaum.

Vielleicht hat dda auch jemand was rumstehen, was er nicht mehr braucht?
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video6
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von video6 »

Marmeladeglas oder Gurkenglas?
Loch rein in den Deckel und los gehts wäre jetzt meine Antwort.
Oder liege ich da falsch
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ESDKittel
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von ESDKittel »

IPv6 hat geschrieben:Was hat sich dann so als Vakuumglocke bewährt? Irgendwas, wo drunter man 2K Kleber blasenfrei aushärten lassen
Dickwandiger (Emaile-)Kochtopf und 1cm Polycarbonatplatte gepaart mit Kühlschrankkompressor.
So hab ich mal eine HV Kaskade für eine Oszilette neu vergossen.
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Bastelbruder
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Bastelbruder »

In den Schlauch würde ich auf jeden Fall eine Spiralfeder einziehen, dann muß das auch kein extraharter Druckluftschlauch Marke KIK / Pollin sein, dann geht auch was ziemlich flexibles.
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BernhardS
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von BernhardS »

Lutz95326 hat geschrieben:wahrscheinlich den Demistor gefunden:
Leider .... - das ist nur ein Sieb. Ein Demistor ist größer als der Schlauch, so daß die Luft langsam durchströmt.
Naja, und möglichst feine Drähte damit viele Platz haben, die Strömungsgeschwindigkeit in den Zwischenräumen aber nicht so hoch wird, daß es doch wieder Tropfen mitnimmt.
Ein Behälter mit feiner Stahlwolle drin käme als Selbstbaulösung vielleicht hin.
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Weisskeinen
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Weisskeinen »

Als Vakuumschlauch geht auch ein PVC-Schlauch mit nicht allzu großem Durchmesser mit Gewebeeinlage ganz gut.
Als Vakuumbehälter würde ich ehrlich gesagt keine dafür nicht ausgelegten Gläser nehmen. Wenn die implodieren, sieht man sich ganz schnell die Radieschen von unten an. Es hat seinen Grund, warum Exsikkatoren die einzig zuglassenen Glasgeräte aus Glas mit ebenen Flächen dran sind (Boden). Die Dinger sind an der Stelle seeeeehr stabil und eine Kunststoffbeschichtung haben sie manchmal auch noch, um im Fall der Fälle die Scherben zusammen zu halten.
Es gibt relativ günstig Exsikkatoren aus Kunststoff, wobei ich nicht weiß, wo man die als Privatkunde kaufen kann...
IPv6
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Als Behälter für das Vakuum ist mir heute ein Vorratsbehälter im IKEA in den Einkaufswagen gesprungen:
https://www.ikea.com/de/de/p/ikea-365-b ... -30359196/

Das Teil ist aus ziemlich massivem Glas und hat einen schön breiten und glatten Rand, der gut abdichten dürfte. Ist zwar nicht für Vakuum spezifiziert, aber immerhin drei Stabilitätskategorien über einem Gurkenglas.
Da werde ich dann ein glattes Brett (MDF, Kunststoff,..) mit einem Stück Silikonbackmatte versehen, wo durch ein Loch die Pumpe angeschlossen werden kann.

Jetzt muss ich nur noch auf das Eintreffen der Schlauchverbinder und dem restlichen Zubehör warten.

Als Ölabscheider werde ich ein Stück dicken Schlauch, gefüllt mit feiner Stahlwolle, auf dem Auslass versuchen.
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Hightech
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Hightech »

Ich denke EinWECKGläser und Einkochgläser sind auch für UltaHochSuperVakuum geeignet.
Till
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Till »

Also MDF ist als Deckel denkbar ungeeignet, da saugt man einfach durch.

In der Holzverarbeitung werden gerne MDF Platten als Unterlage zum Fräsen genommen, da wird dann mit Vakuum durch gesogen
und das Werkstück darauf fixiert.
Virtex7
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Virtex7 »

Thema Weckgläser: man könnte sich auch die Dampfdruckkurve von Wasser anschauen und dann z.b. 8° betrachten, das können die Gläser sicher ab weil Keller.
Hier kommt man auf stramme 10mbar. also noch 1% Restdruck. Und da hat auch keiner Angst vor, denke ich.

-> geht.
das letzte Prozent ist dann auch schon wurscht, also scheißegal ob da eine lausige einstufige Drehschieberpumpe nuckelt oder das Glas direkt über einer laufenden Turbopumpe steht, es macht quasi keinen Unterschied.

Das schöne an Vakuum ist ja, dass der maximale Druckunterschied so hart begrenzt ist und kein "Über-Vakuum" auftreten kann.

Gruß,
Philipp
IPv6
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Wirklich Sorgen mache ich mir da auch nicht, nur das Gurkenglas hätte mir Sorgen gemacht.

Das MDF dient ja nur als Unterlage für die Silikonmatte, das sollte schon dicht genug werden. Ich mache mal ein paar Bilder wenn es soweit ist, das geht aber noch ein paar Tage
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MatthiasK
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von MatthiasK »

Auch ein Gurkenglas wird normal eingekocht und unter Vakuum versand, daher sollte das auch gefahrlos halten.
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Bastelbruder
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Bastelbruder »

Beim Gurkenglas ist allerdings das "Vakuum" nicht so dramatisch stark (hat das schon mal jemand nachgemessen?), und es besteht keine Gefahr bei Glasbruch weil kaum ein nennenswerter Hohlraum vorhanden ist in den die Glasscherben beschleunigt werden könnten.
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Hightech
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Hightech »

Das Gurkenglas hat fast genau den Dampfdruck von Wasser bei Lagertemperatur.

Bild
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Lutz95326
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von Lutz95326 »

Hallo Leute,

ich hatte mal einen Link gefunden, bei dem der Druck nach dem Einmachen gemessen wurde.
(Blöderweise hab ich mir die Abhandlung nicht gespeichert)

Darin stand und das habe ich mir abgespeichert:
Wasser in Einmachglas, Deckel drauf und kochen lassen ==> Dampf und Luft entweichen lassen
==> Vorher 1000 hPa (1 bar) nach Abkühlen nur 580 hPa (0,58 bar)

Wenn das stimmt, hätte ich Bedenken, da mit einer richtigen Vakuumpumpe ranzugehen.

Schöne Grüße
Horst
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von IPv6 »

Das ergibt allerdings nicht so wirklich Sinn, vorausgesetzt sämtliche Luft im Glas ist beim Einkochen durch Wasserdampf ersetzt worden.
Bei Raumtemperatur müsste der ganze Dampf kondensieren und der Druck im Glas wie bereits erwähnt dem Dampfdruck von Wasser bei Raumtemperatur entsprechen. Zumindest, wenn alles dicht ist.

Das betrifft aber nur "echtes" Einkochen. Und Gurken werden wohl eher nicht eingekocht.
Da wird vermutlich nach dem Abfüllen die restliche Luft im Glas mit einer Flamme erhitzt und sterilisiert oder durch ein Schutzgas ersetzt oder sowas.
enebk
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Re: Vakuumpupe Varian SD-300, viele Fragen

Beitrag von enebk »

Ach, das hält schon: https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... um#p199301
Getestet mit einer halben Stunde Vakuum und kurzzeitig mit ein paar bar Überdruck beim Befüllen (R134a @ 5°C).
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