nebenschlussmotor und OEM

Der chaotische Hauptfaden

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shaun
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nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von shaun »

Moin, ich hab hier einen 150v nsm.
Der hängt an einer mit 120vdc gefütterten PWM. während der Einrichtungsphase der Maschengg läuft die derzeit mit 3% Duty Cycle. Das ist drehmomentmäßig nicht der Hit, bin schon bis 80Hz runter. Olle Lorentz und Konsorten flüstern mit, dass bei halber UB und doppeltem Duty Cycle trotzdem nicht mehr Strom erreicht werden dürfte.
Auf Siebdrossel und Elko aka Step Down Wandler wollte ich eigentlich verzichten.
Gibt's da schönere Lösungen ausser anderes Getriebe?
shaun
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von shaun »

geil, das eipätt hat aus PWM mal eben OEM gemacht. Scheisstechnik...
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ferdimh
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von ferdimh »

Die Frequenz muss HOCH, wenn du keine Drossel verwenden willst. Nichtsdestotrotz ist gerade bei einem kleinen Motor der Betrieb "fast ohne Drehzahl" etwas, was nur mit Tachogenerator vernünftig funzt. Der Widerstand der Wicklungen ist einfach zu hoch. Wenn du die Frequenz absenkst, wird der Motorstrom "welliger", wodurch der Wicklungswiderstand im Verhältnis stärker wirksam wird.

Das Volle Drehmoment stünde zur Verfügung, wenn ein Regelkreis gebaut würde, der den Spannungsverlust ausgleicht. Das kann man so bauen, dass die Spannungsquelle eine negative Impedanz bekommt, die den Innenwiderstand des Motors kompensiert, das kann eine Drehzahlregelung mit Tachogenerator sein, oder die alte Kassettenrekorderschaltung, die Zabex in modern gebaut hat: http://www.zabex.de/frames/kugelmuehle.html
Er nutzt den Motor selbst als seinen Tachogenerator.
shaun
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von shaun »

Wenn ich die Frequenz hochdrehe, kommt die Wicklungsinduktivität des Motors doch viel zu stark zum Tragen - klar, die soll die PWM glätten, aber wenn ich in den kHz-Bereich gehe und die zig mH des Rotors dazu nehme, bleibt vom Strom nicht mehr viel übrig, oder? Welche Frequenz schlägst Du vor...?
Mit Drossel meinte ich, einen kompletten Step Down (Buck) zu bauen, mit geglätteter Ausgangsspannung, so dass die Rotorinduktivität keine Rolle mehr spielt. Dann sollte ich im Interesse einer kleinen Speicherdrossel in den Bereich einiger 10 kHz.
shaun
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von shaun »

Achso, natürlich kommt der Motor in einen Regelkreis. Vor dem Getriebe sitzt ein Zahnrad mit Initiator dran, der mir (deswegen bleibt das Getriebe!) exakt einen Impuls pro 100µm Vorschub der Maschine gibt.
Die Routine zur Messung der Periodendauer ist auch schon fertig, eine kleine Spike-Filterung ist auch mit drin, weil die PWM derzeit noch in 1,5m ungeschirmtes Kabel saut. Später kommt die PWM in eine Gehäuse innerhalb der Maschine, dann ist da Ruhe. Trotzdem habe ich noch eine kleine 100uH Drossel und 100n am Ausgang, sonst leidet das DVB-T etwas ;)
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ferdimh
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von ferdimh »

Öööhm, der Strom hat damit nix zu tun. Wenn du die Frequenz hochziehst, steigt der Strom in der on-Phase zwar nicht so weit an, fällt in der Off-Phase aber auch nicht so weit ab. ich würde aus Ohrenschutzgründen den Bereich zwischen 1kHz und 15kHz meiden, und weit über 20kHz auf keinen Fall gehen (mangels Notwendigkeit - das Bringt nur schmerzen durch mehr HF in der Kiste). Grundsätzlich kannst du das ganze mit SPICE ausprobieren. Nimm die Ankerinduktivität, befeuere sie mit der gegebenen PWM und ersetze den Motor durch einen Widerstand mit fettem Kondensator parallel, so dass der Strom ungefähr stimmt. Dann kannst du sehen, wie "wackelig" der Strom ist.
shaun
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von shaun »

Schon klar. Mit dem Ausschluss des Bereiches über 1kHz ist alles wieder gut :) Ich hatte bei 400Hz angefangen, werde auch wieder in die Richtung oder noch etwas höher gehen denke ich - die 80Hz sehe ich wie Du schon sagst durchaus am "Ausgang", sprich es ruckelt. Ist irgendwie klar. Ja mal schauen, heute abend arbeite ich dran weiter.
bastl_r
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von bastl_r »

Da das, wie du schreibst ein Nebenschlußmotor ist gehe ich davon aus, dass Du evtl auch an die Feldwicklung rankommst.
Kannst Du dessen Spannung etwas erhöhen? Dann brauchst Du auch mehr an Rotormagnetisierung um die erforderliche GegenEMK aufzubringen...

bastl_r
shaun
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von shaun »

Ja klar, die sind beide einzeln anzuschliessen.
Der Motor ist mit 150V auf dem Typenschild ausgewiesen. In der vorigen Steuerung wurden 230V mit Brücke gleichgerichtet, dann aber quasi ungesiebt auf die Feldwicklung gegeben. Das waren dann grob überschlagen also 200V am Feld.
Muss ich mal antesten, noch ist der Trafo nicht bestellt. Wobei ich schon froh über die einfache Lösung mit 115V wäre ;)
Für den Test kann ich ja ein 0-40V Labornetzteil in Reihe zum Feld hängen, muss nur mal eins mitnehmen - Maschine steht im heimischen Wurstelzimmer und wiegt nen knappen Zentner...
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ferdimh
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von ferdimh »

Ein "bisschen" mehr Feld wird vrmtl nicht so sehr viel bringen, weil das Feld schon recht nah an der Sättigung sein dürfte...
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Celaus
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von Celaus »

Ich erinnere eine Schaltung mit TDA280 hoffentlich richtig. Hier wird die Gegen-EMK des Ankers für die Drehzahl-Regelung ausgenutzt. Es regelt sogar hinunter bis 1 U in 3 Sekunden. Gerade muß ich feststellen, daß meine zuverlässige Datasheet4U-Homepage nicht mehr funktioniert. Die Schaltung muß ich langwierig suchen. Tut mir leid, aber vielleicht hilft es vorerst.
ffupx , Celaus
shaun
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Re: nebenschlussmotor und OEM

Beitrag von shaun »

TCA280 heisst der, Phasenanschnittsteuerung. Ich verwende eine etwas höherfrequente (inzwischen zumindest wieder) PWM von einem uC.
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