Präsenzmelder

Der chaotische Hauptfaden

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bastelheini
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Präsenzmelder

Beitrag von bastelheini »

Mahlzeit,

kleine Bewegungsmeldermodule zum Einbau in eigene Projekte findet man viel im inet. Kann man die iwie zu Präsenzmelder umbauen bzw. sind euch schonmal kleine Präsenzmeldermodule über den Weg gelaufen?

Vorzugsweise PIR Module...
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BernhardS
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von BernhardS »

PIR geht rein vom Prinzip her davon aus, daß sich irgendwas bewegt.

Was soll denn detektiert werden - Mensch wahrscheinlich, Katze nicht?
Wie sind die Randbedingungen? geschlossener Raum? groß- klein ?draußen?
xanakind
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von xanakind »

Konsole
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von Konsole »

Ich hab mal so ein Ding zerlegt.
Das war auch nur ein ordinärer PIR-Melder mit einer besonders empfindlichen Zone in der Mitte (stand auch so in der Beschreibung). Wenn man sich ganz still verhält, bemerkt der einen auch nicht.
Leider hat er den Versuch eines Umbaus auf 24V nicht überlebt :-(

Michael
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Toddybaer
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von Toddybaer »

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Heaterman
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von Heaterman »

Präsenzmelder unterscheiden sich vom ordinären Beegungsmeoder durch eine besonderen Sensor (4 Elemente statt 2) und eine besonders ausgeführte Linse. Radarbewegungsmelder eignen sich da auch nur bedingt.
IPv6
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von IPv6 »

Präsenzmelder sind auch "nur" etwas emfindlichere Bewegungsmelder. Echte Präsenz detektiert keiner dieser Sensoren.
Meist werden die Präsenzmelder auch mit zunehmender Entfernung zu Bewegungsmeldern, weil die Empfindlichkeit abnimmt.
Eine genaue Abgrenzung zwischen Bewegungs- und Präsenzmelder über die Anzahl der Elemente im Sensor wäre mir neu, da gibt es bei beiden Arten zig Varianten.

Mit IR sind da scheinbar Grenzen gesetzt was die Empfindlichkeit angeht. Da muss dann die Nachlaufzeit so hoch gewählt werden, dass innerhalb dieser Zeitspanne bei typischer Anwendung eine detektierbare Bewegung eintritt. Meist reicht dazu schon das Seite umblättern beim Buch lesen oder sowas aus.

Mit HF geht da deutlich mehr. Zumindest im Smart Home Bereich sind da die Steinel TruePresence Melder sehr interessant, da denen angeblich die Bewegung des Brustkorbes beim Atmen zum detektieren ausreicht. Eine Eigenschaft ist, dass diese Melder prinzipbedingt durch (leichte) Wände durchschauen können. Im Bad ist das praktisch, da merkt das Ding auch, wenn sich jemand hinter Glas in der Dusche befindet. Nachteilig ist, dass die Melder auch in angrenzende Räume schauen können. Allerdings lässt sich die Reichweite des Melders über die Signallaufzeit sehr exakt einstellen, sodass angrenzende Räume gut ausgeblendet werden können.

Ich vermute, dass diese ganzen kleinen, billigen PIR Module zu unempfindlich sind. Wenn man die Möglichkeit hat, den Sensor recht nahe zu positionieren kann das dennoch gut funktionieren. Für die Beleuchtung am Arbeitsplatz würde es sich eventuell anbieten, den Sensor irgendwo direkt am/unterm Schreibtisch zu positionieren statt an der Decke.
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sukram
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von sukram »

Mir fällt gerade auf, ich habe irgendwo noch diverse PIR und Radar Bewegungsmeldermodule aus Leuchten. Wahrscheinlich alle mit defektem Kondensatornetzteil (Fehlerbild gar keine Reaktion oder flattern des Relais).
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Heaterman
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von Heaterman »

Steinels TruePresence ist natürlich HF-Technik vom Feinsten, die Jungs da haben auch schon reichlich Erfahrung mit HF-Technik, siehe nur die per App im Erfassungsbereich programmierbaren HF-Melder. Aber auch teuer.

Zurück zum PIR. 2-Sensor-PIRs sind nicht empfindlich genug für richtige Präsenzerkennung. Das können nur 4-Sensor-PIRs wirklich, die natürlich in weiterer Entfernung auch als normale Bewegungsmelder agieren, da trägt auch die passende Linse bei.

Ein Beispiel ist der PYQ 1558 von Excelitas (excelitas.com), der in vielen Präsenzmeldern zum Einsatz kommt. Das Datenblatt auch wegen der integrierten Technik lohnt sich zu lesen. Hier kann zwischen den Ladungsdifferenzen der nun vier im Quadrat angeordneten Sensorflächen, die beim Erfassen der Wärme entstehen (und damit das dichtere Erfassungsraster) deutlich besser eine Minibewegung registriert werden. Mit genau auf die Aufgabe abgestimmten Linsen, z. B. die Carclo PF111 (carclo-fresnels.eu) werden dann noch diese Erfassungsraster in weitere genau auf die Sensorflächen gelenkte Bereiche aufgeteilt, so dass man eben einen auf feine Bewegungen in bestimmten Erfassungsbereichen reagierenden Melder erhält. So kann man Buchseiten umblättern, auf der Tastatur schreiben oder sonstige Handbewegungen gut erkennen. Das können 2-Sensor-PIRs nicht ausreichend, die lassen sich ja in vielen Fällen durch extrem langsames Bewegen sogar austricksen und sind linsenmäßig auch meist auf long distance oder bestimmte Bewegungsmuster, z. B. Vorhang oder Querverkehr, ausgelegt.

Dazu kommt dann natürlich noch eine ziemlich ausgeklügelte Auswertetechnik mit allerlei Verifikationsalgorithmen, da hängt auch heute immer ein kleines Sandhirn dran.

Was ein paar Experimente fürs private Frickeln wert wäre, wenn man einen normalen 2-Sensor-PIR mit einer hoher auflösenden Linse kombiniert, da könnte man mit der MuP Glück haben. Zum Thema Linsenbereiche und -funktionen kann man sich gut bei Carclo einlesen.

Ein anderes Thema wären Thermopile-Sensoren, die können auch sehr feine Bewegungsmuster unterscheiden, z. B. der Panasonic GridEye. Das geht da sogar ohne Fresnel-Linse. Ebenfalls recht teuer, das GridEye-Modul kostet bei SPARKFUN schon allein 41 Dollar.
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Bastelbruder
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von Bastelbruder »

In Krimis hat man sowas mittels eines Lasergitters (rot, und etwas Nebel, damit der Kinogänger das auch sieht) realisiert. Zwei parallel gegenüberliegende Spiegel (die dürfen in Querrichtung ganz leicht Konvex sein, dann ist die Justage einfacher), ein IR-Sender und Empfänger mit aufgeweitetem (50 mm ?) Anti-Mücken-Strahl und etwas Elektronik die auf aprupte Pegeländerungen reagiert.
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phettsack
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von phettsack »

WIe ist denn das mit dem Radardings vom Ebay?
Solange sich einer im Raum befindet ist doch das HF-Feld verstimmt spekuliere ich. Man muss also beim ersten Einschalten irgendwie einmessen. Oder wie funktioniert das?
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Heaterman
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von Heaterman »

Der ist dumm, das heißt, er schaltet immer, wenn jemand in der Erfassungsbereich kommt, also auch, wenn einer im Flur langläuft. Den könnte man allenfalls in seinem Erfassungsbereich einschränken, indem er ein Metallgehäuse da drum herum gebaut kriegt, wo er nicht erfassen soll. Also Trichter Richtung „Trichter” auf`m Klo ... :mrgreen:
Zur echten Präsenzmeldung aber auch nicht geeignet, weil etwas träge und unempfindlich. Ich hab so ein Platinchen mal eine Weile in der Garage verbaut gehabt, hat mehr genervt als genutzt, man musste dann ab 3 m Entfernung doch mal mit dem Arm wedeln, falls das Ding zwischendurch abgeschaltet hat.
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Bastelbruder
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von Bastelbruder »

Ausnahmslos alle für den Konsument erhältlichen Radardinger sind Dopplerradare.
bastelheini
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von bastelheini »

Danke erstmal für die Infos.

Hauptanwendungszweck hatte ich 2 Dinge im Sinn:

1. zwischen Zimmerlampen und Lichtschalter, damit das Licht ausgeht, wenn man ein Zimmer verlässt.

2. Zum Einbau in Displays (Flipdot oder LED Matrixanzeigen oä.) damit solche Sachen nicht den ganzen Tag laufen, sondern nur wenn jmd zum betrachten da ist.

Für letzteres würde ja ein Bewegungsmelder reichen, für ersteres nicht. Der Eigentstromverbrauch sollte natürlich nicht extrem hoch sein, dann kann man sich sowas ja auch sparen.

Ist es irgendwie ungesund, wenn man sich nen halben Tag mit so einen Radarteil bestrahlen lässt?
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Bastelbruder
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von Bastelbruder »

bastelheini hat geschrieben:Ist es irgendwie ungesund, wenn man sich nen halben Tag mit so einen Radarteil bestrahlen lässt?
Die bestrahlten Individuen werden immer fauler und dümmer. Zuletzt wissen sie nichtmal mehr wie das Licht ein- und auszuschalten geht.
bastelheini
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von bastelheini »

Bastelbruder hat geschrieben:
bastelheini hat geschrieben:Ist es irgendwie ungesund, wenn man sich nen halben Tag mit so einen Radarteil bestrahlen lässt?
Die bestrahlten Individuen werden immer fauler und dümmer. Zuletzt wissen sie nichtmal mehr wie das Licht ein- und auszuschalten geht.
Und das hilft jetzt wie weiter... :roll:
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Hightech
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von Hightech »

Wer Angst vor den Mikrowellen aus dem Bewegungsmelder hat, sollte sofort das WLan ausschalten!
Das hat mehr Sendeleistung.
Also keine Sorgen machen.
Händi ist viel gefährlicher.
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sukram
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von sukram »

Apropos WLAN: Da gab es doch mal eine Studie, wo man die Funkwellen zur Personendetektion durch Wände?

Gefunden: https://www.scinexx.de/news/technik/mit ... nde-sehen/
bastelheini
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von bastelheini »

Hightech hat geschrieben:Wer Angst vor den Mikrowellen aus dem Bewegungsmelder hat, sollte sofort das WLan ausschalten!
Das hat mehr Sendeleistung.
Also keine Sorgen machen.
Händi ist viel gefährlicher.

Angst hab ich nicht, ich kann es nur nicht Einschätzen. Daher die Frage.
IPv6
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von IPv6 »

Da muss man wohl Datenblätter wälzen.
Der bereits erwähnte Steinel-Melder sendet mit sagenhaften 40 µW (-14 dBm). Da liegt WLAN mit seinen 100 mW um mehr als Faktor 2000 drüber.
Vermutlich erzeugt das WLAN vom Nachbarn im eigenen Schlafimmer eine höhere Feldstärke als der Melder, der direkt über dem Bett hängt.

Wie gut sich das auf andere Melder von anderen Herstellern übertragen lässt weiß ich nicht.
jodurino
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Re: Präsenzmelder

Beitrag von jodurino »

Hallo
wenn 3 Mann im Raum sind und 5 verlassen diesen Raum müssten dann ja wieder 2 rein kommen damit der Raum leer ist, oder es waren Frauen im Spiel.

Man kann es mit Doppellichtschranken und Logik lösen, wenn beide Lichtschranken in der richtigen Reihenfolge auslösen muss etwas im Raum sein
lösen sie in der anderen Reihenfolge aus hat dieses etwas den Raum verlassen, oder es hat sich anders überlegt und nur in den Raum geguckt ob ein anderes drin ist.
Wenn jede Wohnungstür, Zimmertür und Terrassentür damit ausgestattet werden und man alle Fälle durchknobelt die mit mehreren Personen auftreten können
kann man auch schwierige Fälle wie 2 gehen zur gleichen Zeit durch eine Tür lösen.

Im Modell hat es funktioniert, in Original wollte ich das in Oma´s Wohnung einbauen habe mich dann aber für Notruftasten entschieden
und die Lichtschranken im Treppenhaus eingesetzt.

cu
jodurino
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