Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Der chaotische Hauptfaden

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Hansele
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Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage zum Thema Betonbau, da gibt es offenbar extrem viele verschiedene Erfahrungen,
sodass ein paar mehr Meinungen sicher nicht verkehrt sind, um am Ende "unsere Lösung" daraus zu entwickeln.

Erstmal die groben Eckdaten:
- 20cm Stahlbetondecke
- Durchbruchmaße (tropfenförmig), Kreisdurchmesser ca. 190cm

Bisher haben wir im Abstand von ca. 33cm, 16mm&18mm Durchmesser 20cm tiefe Löcher gebohrt,
einmal 5cm von unten gemessen und einmal 5cm von oben gemessen.
In diese Bohrungen (bisher nur in der untersten Reihe) haben wir Eisenstangen mit 100cm Länge
mit Hilti Hit eingeklebt (12er und 14er Eisen).
Darauf kommt nun eine 6er Baustahlmatte und nachdem einbinden kommt die nächste Lage Eisen und nochmals eine Matte rein.

Soweit so gut, ich denke bis dahin ist auch Meinungstechnisch alles dicht zusammen.

Nun zur eigentlichen Frage, von unten soll das ganze später "arschglatt" werden,
d.h. keine Grate oder verschiedene Höhen, sondern "Guss in Guss".
Großartige Schleifarbeiten sollen vermieden werden, dass Haus ist bewohnt :-).

Meinung 1, direkt auf Endmaß gehen mit hochwertigen glatten Betoplanplatte in 21mm
Meinung 2, 4mm Schalplatte zusätzlich unten auflegen und die Decke später auf "Endmaß" spachteln

Was meint ihr denn dazu?

Grüßle
Name vergessen
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von Name vergessen »

Betondecke ohne Grate? Werden die Platten nicht immer angestückelt und anschließend verputzt...? Sonst müssten die einzelnen Platten ja immer die gesamte Deckengröße abdecken?

Damit Option 2 klappt, müßte die "Einlegplatte" ja absolut exakt in die Kontur des Durchbruchs passen, damit nirgendwo etwas durchsickern kann. Und wenn der, wie Du schreibst, nicht einmal eine exakt symmetrische Form hat, dürfte das extrem aufwändig werden... damit wäre ich eher bei Option 1. ABER: damit Option 1 funktioniert, muss aber die Decke an sich bereits absolut eben und ohne Tropfnasen usw. sein, sonst entsteht ja zwangsläufig ein Spalt.
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Hansele
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von Hansele »

Naja sagen wir mal so etwas spachteln ist kein Problem, ist ja bei einer Filigrandecke auch ganz normal,
dass die Übergänge etwas nachgearbeitet werden müssen.

Die Grundlage ist tatsächlich eine arschglatte Filigrandecke mit einem gespachtelten Stoß.
RickY
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von RickY »

Ich würde von unten eine Styrodurplatte mit einem Holzbrett dagegendrücken, und dann von oben als erstes eine dünne Schicht dünnflüssigen Beton reinkippen und aushärten lassen.
Danach erst richtigen Beton mit Steinen und co.

EDIT:

Ich hab 190mm gelesen und mich schon gefragt wieso man da so einen riesigen Aufwand betreibt...

Wenn die restliche Decke wirklich plan ist würde ich zur Platte auf Endmaß greifen. Da sollte man nur nochmal sicherstellen dass die Decke wirklich gerade ist.
Man glaubt garnicht wie krumm so ein weiß gestrichener Raum sein kann ohne dass es einer bemerkt...
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Bastelbruder
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von Bastelbruder »

190 Durchmesser 20 dick sind 567 Liter, knapp 1,4 Tonnen Material. Unten geöltes Schalbrett dagegen, zwei oder drei 12er Kanthölzer könnten helfen daß die Platte auch in der Mitte eben bleibt. Mit mehreren Stempeln anpressen, mit Beton füllen und Rütteln. Der Beton bekommt unten exakt die Oberflächenstruktur des Schalbretts, Fehler <1/10 mm.
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BernhardS
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von BernhardS »

RickY hat geschrieben: als erstes eine dünne Schicht dünnflüssigen Beton reinkippen
Das schwindet dann stärker und man sieht es erst recht
radixdelta
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von radixdelta »

(Dünne) Siebfilmplatten ergeben arschglatten Beton. Im Fachhandel sollte man die auch größer als die sonst üblichen 125er Platten bekommen. Die dünnsten, 6,5mm, reichen. Bei mir sind die praktisch komplett sauber und nutzbar geblieben, wenn der Anhänger also eh einen neuen Boden braucht...
Alternativ kann man auch eine einfache Folie auf eine beliebige (glatte) Platte legen und hinten vertackern, da ginge dann auch Spanplatte in Kombination mit einer nicht zu dünnen Baufolie oder Silofolie.
Beim Unterbau darauf achten daß der Rand sehr sehr stramm angedrückt wird. Möglicherweise wäre es tatsächlich nicht verkehrt in 2 Schritten zu Betonieren, um die Last auf die Schalung zu mindern. Das größte Problem wird sein daß das Gewicht die Schalung etwas setzen lässt und dann Beton ziwschen Decke und Schalung läuft.
Wasser sparen -> Fließverbesserer nutzen.
Azze
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von Azze »

Mit entsprechendem Druck von unten auf die Ränder wird das gehen. Bei schwimmendem Estrich dabei unbedingt auch unter den Sprießen auf Lastverteilung achten. Wenn sich nach dem Betonieren ein paar mm Höhenversatz zwischen altem und neuem Beton ergeben, dann kann man das auch großflächig anspachteln. Bei meiner Einliegerwohnung hatte sich eine Platte der Filigrandecke leicht verkantet und es entstand ein Versatz von ca. 7 mm. Das wurde hinterher verspachtelt und auf entsprechend langen Anlauf (ca. 1m) ausgezogen. Das nimmst du heute nicht mehr wahr.
Blechei
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von Blechei »

Btw: zum Setzen von Armierung mit Klebeschmatze muß man neuerdings zertifiziert sein:

Für die Ausführung von Bewehrungsanschlüssen gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung Z-2 1.8-1783 (FIS V) der Z-2 1.8-1874 (FIS EM) muss die ausführende Person erfolgreich an einer Zertifizierungsschulung teilgenommen haben und hierüber eine Bescheinigung besitzen. Zusätzlich muss der ausführende Betrieb im Besitz einer gültigen Zertifizierung sein.

Weiß ich nur, weil ich so einen Zettel erwerben mußte. Willkommen in der Welt der Popeleindringtiefenbegrenzerrichtlinienerfinder...
jodurino
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von jodurino »

Blechei hat geschrieben:Btw: zum Setzen von Armierung mit Klebeschmatze muß man neuerdings zertifiziert sein:

Für die Ausführung von Bewehrungsanschlüssen gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung Z-2 1.8-1783 (FIS V) der Z-2 1.8-1874 (FIS EM) muss die ausführende Person erfolgreich an einer Zertifizierungsschulung teilgenommen haben und hierüber eine Bescheinigung besitzen. Zusätzlich muss der ausführende Betrieb im Besitz einer gültigen Zertifizierung sein.

Weiß ich nur, weil ich so einen Zettel erwerben mußte. Willkommen in der Welt der Popeleindringtiefenbegrenzerrichtlinienerfinder...
Meistens macht man ja solche Zertifikate wegen der Gewährleistung.

Wenn ich vor dem Gedanken stehen würde so einen Tropfen zu zu betonieren.
Erst mal gucken was unter ihm geplant ist und was oben mit der zubetonierten Fläche passieren soll.
Dann entscheiden ob es viel Beton (Statik, Schall wegen Mieter, Trittschall usw.) oder ein anderes Material sein kann.

Grob gesagt wo 20cm Beton sind reichen manchmal auch 16cm und dann fängt man an mit den Formen zu spielen.
Ein Tropfenförmiger Esstisch unter einem tropfenförmigen mit der Decke flächenbündigen Leuchtkunstwerk in Tropfenform
Ein Runder Tisch mit 2 Sesseln unter einem kleineren runden Minigewölbe
ganz was krasses eine rostende Stahlplatte flächenbündig und nur Flur drunter
Küche in dem Raum, genial eine selbstgebaute tropfenförmige Umlufthaube über der Kochinsel.

Sowas muss natürlich zu einem passen, aber wo hat man mal die Chance so massiv in de Deckengestaltung einzugreifen ohne gleich die gesamte Decke abhängen zu müssen.
Ich mag solche aussergewöhnlichen Gestaltungen einfach und es gibt einem die Chance nicht immer zu Decke zu sehen ob da nicht doch was zu sehen ist wo der neue Beton gemacht wurde, man macht aus der Not eben eine Tugend.
2005 habe ich bei meiner Mutter Deckenstöße verputzt 50cm hinten in einer Ecke sind mir nicht gelungen, sieht keiner, halt nein ich sehe es jedes Mal wenn ich sie besuche.

cu
jodurino
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Hansele
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

ja das mit dem Zertifikat habe ich auch gehört, mit der passenden Hiltiknarre
war das aber in Summe kein Problem.

Wir haben uns nun für eine eingepasste 4mm Platte entschieden, die Experten
meinen das wird am Ende ein Höhenunterschied von 1-3mm (negativ) auf die Fläche ergeben,
dass wird dann gespachtelt.

Da hat mein Schwiegervater sich mächtig ins Zeug gelegt, bei der Aktion.

Um die Schaltafeln oben zu halten kommen H20 Schalungsträger zum Einsatz,
der Boden wird ebenso mit den Schaltafeln ausgelegt um die Last gleichmäßiger in den Untergrund zu bekommen.

Wenn alles glatt geht, wird nächste Woche betoniert, der Urlaub naht :-).


Gestalterisch ist dort nichts angedacht, die Stelle liegt im Flur und wird designtechnisch nicht genutzt,
uns geht es dann später eher um die praktische Nutzung der neuen Fläche.

Grüßle
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ESDKittel
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von ESDKittel »

Wie ist es eigendlich zu dem tropfenförmigen Durchbruch gekommen? Granateneinschlag?
Oder war das mal eine Wendeltreppe?
Matt
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von Matt »

Ja, da war Wedeltreppe.
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Hansele
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von Hansele »

ESDKittel hat geschrieben:Wie ist es eigendlich zu dem tropfenförmigen Durchbruch gekommen? Granateneinschlag?
Oder war das mal eine Wendeltreppe?
Ja war mal eine richtig schöne Treppe, diese wird nun aber so nicht mehr gebraucht.
Interessanterweise war das Loch mal kreisrund, bis der Treppenbauer ein Tropfen verlangte,
damit die Treppe wirklich brauchbar wurde.

War beim Bau damals eine richtig teure Treppe.

Hier könnt ihr euch noch ein Bild machen von der Geschichte:

Bild

Die 4mm Platte die den Raum zum späteren Spachteln schafft:

Bild

Und die Schalung:

Bild

Bei der Platte war ich nur zu Ende mit dabei und bei der Schalung leider garnicht,
mein Schwiegervater hatte gemütlich angefangen und meine Schwiegermutter mit eingespannt.


Grüßle
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Turbine
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Re: Deckendurchbruch "ausbetonieren"?

Beitrag von Turbine »

Könntest du offen lassen und irgendwie so Tischlein deck dich oder so bauen :mrgreen:
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