WMW Fräsmaschine Umbau auf FU-Antrieb

[Hemi]

Moin
Ich habe mir als kleines Projekt eine WMW Ruhla FUW 315/III mit defekter uralt Thyristorsteuerung gekauft:



Auf der X Achse hat die untere Führung leider ordentlich gefressen, ansonsten ist der mechanische Zustand der Maschine noch ganz brauchbar.

Als ersten Schritt 98% der alten Steuerung und Verkabelung rausgerissen.

Zwei neue Motoren 1,5kw/5,5kw organisiert sowie zwei Frequenzumrichter die ich zu einem super Kurs von thwandi hier über das Forum bekommen habe. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Ihn.



Den 1,5er Vorschubmotor gab es nur mit 19er Welle von Stange. Also flugs abgedreht:



Fertig zum Einbau:



Beide Motoren und den ersten FU eingebaut:





Der große FU passt leider nicht in den Schaltkasten, den werde ich noch gegen einen kleiner tauschen müssen.

Für den Spindelmotor wurde das Getriebegehäuse einfach durchbohrt und mit Stehbolzen/U-Scheiben/Sicherungsmuttern verschraubt:





Schonmal ein neues Bedienfeld aus 3mm Blech geflext. Ein paar Schalter/Taster sind auch schon da.



Ein 300mA FI wurde heute auch eingebaut, der sollte für die beiden FUs eigentlich genügen.

Morgen werden die Hutschienen montiert und zumindest noch das 24V Netzteil für die Steuerspannung.

[Henning]

Warum denn FI, das Ding gehört wird doch zu 99% fest angeklemmt. Wofür der FI?

Das sind HVAC Umrichter, bei Danfoss war da mal was... Schau mal ob die quadratisches und lineares Moment können. Pumpen und Lüfter haben quadratisches Moment...

[Hemi]

Warum denn FI, das Ding gehört wird doch zu 99% fest angeklemmt. Wofür der FI?

Wird fest angeschlossen. Schaden tut es nicht? Würde ich zumindest sagen. Wenn auch nicht vorgeschrieben.

Das sind HVAC Umrichter, bei Danfoss war da mal was... Schau mal ob die quadratisches und lineares Moment können. Pumpen und Lüfter haben quadratisches Moment...

Ja sind für quadratisches Lastmoment optimiert. Ideal sind sie auch nicht, wird aber wohl laufen. Zumal ich noch in Ausbildung bin und daher etwas aufs Geld achten muss.

[Alexander470815]

Dann schliesse aber an den Abgang von dem FI nichts weiteres an.
Wenn der FU einen Gleichstrom Fehler verursacht kann dir das den FI "betäuben" so das er nicht auslöst.
Deswegen verwendet man normalerweise Typ B oder B+ FI Schalter, die sind aber sehr teuer.
Und normale Ableitströme von dem Netzfilter im FU können einem den FI so oder so raushauen.

Musst du wohl probieren ob das mit den FUs zufriedenstellend läuft.
Im Leerlauf wird das alles funktionieren aber unter Last bei geringen Drehzahlen kann das anders aussehen.
Die etwas moderneren FUs bauen auch gleich deutlich kompakter.

[Hemi]

@Alexander
An den FI kommt nur die Fräse bzw. irgendwann weitere FU Maschinen. Ein FI Typ B wird schnellstmöglich nachgerüstet sobald ich einen bezahlbaren finde.

Musst du wohl probieren ob das mit den FUs zufriedenstellend läuft.
Im Leerlauf wird das alles funktionieren aber unter Last bei geringen Drehzahlen kann das anders aussehen.
Die etwas moderneren FUs bauen auch gleich deutlich kompakter.

Ja, jetzt habe ich die Teile da, werde ich ausprobieren müssen. Die Maschine hat jeweils 2 Getriebestufen, damit sollten sich sehr niedrige Drehzahlen am Motor vermeiden lassen.

[Meg]

Servus Hemi,
mich würde der Ausgang bzw. der aktuelle Stand deines Projekts interessieren.
Gibt es noch weitere Fotos?
Ich habe mir eine ähnliche Maschine angelacht und ich vermute ich werde
das auch so umsetzen wie du.
Könntest du noch ein paar Fotos posten?
Vom Elektrischen umbau? Wie hast du den Schaltkasten aufgebaut?
Wie schaut das jetzt aus?
Der größere Umrichter für den 5,5kW Antrieb ist ganz schön groß.
Passt der in den Schaltschrank?
Hast du auch eine Steuerung eingebaut oder bist du auf Relais-Technik geblieben?
Danke

[Silvio]

War der originale Thyristorumrichter ein "DT0"? Hast du den defekten noch?
Viele Grüße

Silvio

[uxlaxel]

zum thema FI: in einigen ladstrichen unserer bunten republik gibt es das TT-netz. dort ist immer ein FI vorgeschrieben. grob gesagt, überall in den alten ländern bei einem freileitungsanschluss, in teilen von hamburg und bayern, sowie fast ganz thüringen schreiben das TT-netz vor.
einen FI dazwischen zu haben, schadet definitiv nicht, eh unkontrollierbare ströme unbemerkt auf dem PE vagabundieren, ist das nicht schlecht. ob man einen typ B günstig in der bucht rausgefischt bekommt, ist halt so ne sache. ich habe auch für meinen selektiven FI (300mA mit verzögerter auslösezeit, um unterverteilungen und 5pol. zuleitungen im TT-netz zu schützen) auch nur 35€ bezahlt, die kommen normal glaube knapp 300€. einfach augen offen halten.
es werden ja immer mal wallboxen umgebaut oder ersetzt, da bleibt auch schon mal ein FI typ B übrig und ladet privat in der bucht.

[Roehricht]

Hallo Axel,
in HH, SH gibts nur TN-C-S Netze. Mit wenigen Ausnahmen gibts noch Anlagen in Hamburg die TT-Netz haben. Da es 1967 auf TN-C-S geändert worden ist sind die eher als Ausnahmen anzusehen. Auch Bauströmer werden sein 10 Jahren als TN-C-S angeschlossen.

In einem TT Netz ist ein FI 500mA als Brandschutz vorgesehen, gleich hinter dem Zähler. In Stromkreisen für Steckdosen müssen selbstverständlich 30mA FIs nachgeschaltet werden. Evtl auch Personenschutzschalter mit 10mA.
Baut man ein 30er direkt hinterm Zähler ein ist der meist mehr aus als eingeschaltet.

Ne Drehbank oder Fräsmaschine bekommt kein FI. Die werden fest angeklemmt oder mit einer Sondersteckvorrichtung angeschlossen.
Wenn der FI mitten in der Arbeit rausfliegt kann man meist das Werkstück vergessen.

Standorterdung ist auch noch eine mögliche Schutzmassnahme. Da wird die Maschine mit mind. 10mm² direkt an den PA geklemmt oder mit umgebenden Metall Teilen ein Potentialausgleich geschaltet. Werkzeugmaschinen gelten als ortsfeste Betriebsmittel da man sie nicht ohne weiteres bewegen kann.

73
Wolfgang

[uxlaxel]

stopp, baustrom ist seit einiger zeit grundsätzlich als TT-netz auszuführen, auch wenn der hausanschluss theoretisch TN wäre.
da gibts so viele ausnahmen und sonderfälle.

bei relativ schwachen zuleitungen wie in gartenanlagen (besonders bei so gewachsenem flickwerk, wie es im osten oftmals war, wo einzelne gärten an 2x4-alu hängen), würde ich trotzdem immer ein TT-netz aufbauen und mich nicht auf einen PEN verlassen, der seinen namen nicht wert ist. da kann man drei mal nen separaten potidraht verlegen.
das thema geht aber hier am eigentlichen thema vorbei und tut nichts zur sache.

wollte eigentlich nur sagen, dass man seine fehlerströme nicht künstlich in die höhe treiben sollte und sich auf den PE immer 100% verlassen kann.