Welche flüssige Gewindedichtung für Druckluft und Wasser?

[Sven]

Was könnt ihr denn so an flüssiger Gewindedichtung empfehlen?

Ich habe vor, einiges an Druckluftverschraubungen miteinander zu verschrauben. Da wird mir dieses ganze Getüdel mit Dichtband oder Dichtfaden zu blöd. Das wird dann doch nicht dicht oder die Gewinde haben eine derartig blöde Passung, dass man ewig experimentieren muss bis nicht zu viel und nicht zu wenig Band drauf ist. Bei Drucklut stehen die Manometer dann nicht schön ordentlich gerade wenn es dicht sein soll usw. Außerdem muss ich das nicht einmal machen sondern viele Male.
Ich will was haben, das man aufs Gewinde schmiert und dann alles zusammenschraubt und dann ist das dicht.

Ich habe das mal bei meinem Klempner in Schweden gesehen aber vergessen ihn nach dem Produkt zu fragen, das er da benutzt hat. Das ging ratzefatz, eingeschmiert, reingeschraubt und nach wenigen Minuten konnte man das Wasser schon wieder aufdrehen.
Da ich sowas auch für Trinkwasserinstallationen nutzen möchte, darf es natürlich kein 2K Kleber sein. Der Klempner hatte definitiv nur eine Komponente, die er aufs Gewinde geschmiert hat.

Was benutzt ihr denn da so?

[Virtex7]

Ich verwende Loctite 577.
getestet bis 300 bar Pressluft.

Ich empfehle für Druckanzeigen ganz klar diese Aluscheiben oder Kupferringe, einmal einschrauben und festballern, fertig.

[Hightech]

Tangit Dichtfaden.
Dann kann man es auch bei Bedarf wieder aufschrauben.
Bisher ist alles dicht ohne großes Getüdel.

[Konsole]

Empfehlung auch von mir für die Aprikosenmarmelade (Edit: 577) von Loctite.

Ist zwar schw...teuer, aber problemlos und dicht. Ich habe aus alter Gewohnheit ein bißchen Hanf mit reingewickelt, dann wird das so schnell fest, daß man nur noch ein paar Sekunden korrigieren kann. Soll man aber lt. Anleitung nicht machen, und es ist ja auch so dicht. Trinkwasserzulassung hats glaub ich auch.

Michael

[Sven]

Das Loctite Zeug sieht interessant aus. Sogar mit Zulassung für Trinkwasser!
Ca. 15€ für ne Flasche ist nicht billig aber dafür spar ich mir hoffentlich viel Zeit und Ärger.

Mit Dichtfaden habe ich bei problematischen Gewinden schlechte Erfahrungen gemacht, gerade wenn Druckluft im Spiel ist und eines der Gewinde aus Alu. Hab ich auch zu Hause da.
Ich möchte mal was neues ausprobieren

[Virtex7]

ich hab eig. immer gute Erfahrungen gemacht, allerdings darf man nicht vergessen, dass man hier auch die Gewinden anrauhen muss!
bei der Druckluft hab ich das Zeug nimmer genommen, weil mir der Hersteller nicht sagen konnte, ob das Material die 60 bar Sauerstoff Partialdruck abkann.

Die haben mir dann das 577 empfohlen.
Bei der Verarbeitung alles Ölfrei machen und dann zambauen.

[Propeller]

Ich kann mich der allgemeinen Begeisterung für Loctite 577 nur anschließen und verwende das Zeug auch seit Jahren für alles. Bis jetzt genau null Undichtiogkeiten. Daher sind mir die 15,-€ herzlich egal, zumal so eine Tube ewig reicht.

Was habe ich schon wegen dem Hanfgelumpe geflucht! Man baut eine ganze Anlage auf und darf am Ende die Hälfte auseinanderreißen, weil es irgendwo tropft. Wer mag sich so einen Mist mal ausgedacht haben, ein konisches Gewinde herzustellen und dann irgendwelche Fussel reinzuwickeln? Ich finde, das ist selbst aus der Sicht von vor hundert Jahren totaler Murks.

[MSG]

Ich verwend da immer PETEC Gewindedichtmittel

https://www.amazon.de/Petec-97210-Gewin ... B00792G2MM

Die erste Flasche ist schon verbraucht, keine Auffälligkeiten. Dichtet übrigens auch zwischen Schlauch und Flansch, falls der Schlauch ziemlich starr ist und nich von alleine dicht wird.

[uxlaxel]

Flüssige Gewindedichtung ist eher für „das bleibt so und wird nie wieder getrennt“. Man fluche ich immer, wenn ich sowas wieder trennen muss! Bei 1/2“ hat man alleine zu kämpfen, bei 1“ heb ich schon mal ne Maschine (180kg) aus...
Wir nutzen in der Firma nur noch Dichtfaden. Bei Gewinde unter 1/4“ nehmen wir Dichtband.
Dichtfaden nutzen wir für alle Medien bis 2“, größer haben wir nicht. Druckluft, Trinkwasser, Reinstwasser, Kälte (Glykol-Wasser-Gemisch)

[radixdelta]

Ich habe meinen Installateur mal während einer ausgedehnten Hanf-Session in unserem Trinkwassersystem gefragt ob die nicht was besseres haben.
Die nutzen nur zwei Dinge in der Firma. Hanf oder flüssig, meistens aber Hanf.
Niemals Teflonband, niemals Dichtschnur oder sowas, das ist alles Murks und Fehleranfällig.

Nachteile flüssige Gewindedichtung:
Das Fläschchen darf keine Kälte und keine Hitze abbekommen, damit kann man es nicht im Bulli lagern. (Hauptgrund warum die im Kundendienst immer Hanf nutzen)
Das Mittel hat ein MHD und ist recht teuer, damit ist es für die private Werkzeugkiste unpassend. (all zu lange über dem MHD hält es wohl tatsächlich nicht, gerade bei Lagerung im Werkzeugkasten)
Das wichtigste war aber die Korrigierbarkeit. Wenn das Mittel gehärtet ist, was nicht so lange dauert, darf man das Gewinde nicht mehr bewegen. Wenn man das nächste Bauteil anbaut und das etwas stramm gezogen werden muss oder wenn nach längerer Zeit mal eine Pumpe getauscht werden soll und die Verschraubung etwas fest ist bewegt man schon mal das Gewinde.
Das sind dann so kleine Undichtigkeiten wo der Kunde nach einer Woche Anruft. Das passiert bei Hanf einfach nie. Dicht ist Dicht, für immer, Reklamationsquote 0%.
Und wenn man Entfettet wie vorgeschrieben dann ist man auch nicht mehr so deutlich schneller als mit Hanf.

Es mag umständlich sein und nervig ein Gewinde einzuhanfen, aber murks ist das sicher nicht, ganz im Gegenteil. Ich habe noch nie eine Undichtigkeit bei eingehanftem Gewinde gehabt.
Freilich habe ich aber schon sehr viel geflucht weil ich zwei oder dreimal Hanfen musste. Zu wenig Hanf, zu wenig aufgerauht, zu viel Hanf... das kann sehr nerven. Bei meinem Insti ist der Fitting schon eingebaut wenn ich noch am Hanfzopf zupfe...

BTT:
Flüssige Gewindedichtung vom Markenhersteller, dicht wird es mit allen. (Da fallen mir Loctite und Fermit ein, gibt aber sicher noch andere namhafte Hersteller)
Auf das MHD achten (Online schwierig, Baumarkt oft alte Ware)
-> Fachhändler oder direkt beim Installateur kaufen. Vorteil: Das was der Verwendet wird nicht das schlechteste sein, der hat keine Lust auf Reklamationen.

Wichtiger ist welche Lagertemperaturen und Lagerdauer das Produkt verträgt, weil Dicht wird es mit allen, und dichter als dicht geht halt auch nicht.
Bei Druckluft und Trinkwasser bestehen ja keine Probleme wie Chemikalien, besondere Temperaturen etc. Es muss nur Dicht werden.

[outrage]

Ich habe mit Loctite 55 bisher alles dicht bekommen.

[Sir_Death]

Hanf hat bei Wasser noch einen entscheidenden Vorteil, der hier noch nicht genannt wurde: Hanf quillt mit Wasser auf und dichtet dadurch erst recht.
Trotzdem mache ich seit Jahren alles mit Dichtschnur. Für mich als Laien der das nicht oft macht um Ecken einfacher zum dicht bekommen.

[MichelH]

Ich benutze in der Firma für alle Pneumatikverschraubungen Loctite 511. Kann ich nur empfehlen

[Dr.Oetker]

Ich verwend da immer PETEC Gewindedichtmittel

https://www.amazon.de/Petec-97210-Gewin ... B00792G2MM

Die erste Flasche ist schon verbraucht, keine Auffälligkeiten. Dichtet übrigens auch zwischen Schlauch und Flansch, falls der Schlauch ziemlich starr ist und nich von alleine dicht wird.

Das benutze ich auch seit Jahren, für Benzin, Druckluft und (Motor-)Öl. Hab da ebenfalls noch nie Probleme mit gehabt, immer alles auf Anhieb dicht.

[Mario20v]

In der alten 4ma haben wir das Zeug Flaschenweise verschafft.
Hydraulik bis 270Bar, Pneumatik bis 22Bar, Wasserleitungen, Flanschdeckel angekleistert,
Arbeitsjacke an der Werkbank. (Da hab ich festgestellt,das daß Zeug auch nach fünf Mal Waschen nicht raus geht...

73

[Mario20v]

In der alten 4ma haben wir das Zeug Flaschenweise verschafft.
Hydraulik bis 270Bar, Pneumatik bis 22Bar, Wasserleitungen, Flanschdeckel angekleistert,
Arbeitsjacke an der Werkbank. (Da hab ich festgestellt,das daß Zeug auch nach fünf Mal Waschen nicht raus geht...

73

Edith: Ich sollte wohl auch dazuschreiben,
das es sich um das oben genannte Petec handelt.
*Facepalm *

[Durango]

Das alte Problem : Hanf dichtet wenn es vernünftig angebracht wird, Teflonband braucht eine Mindeststärke, dann kann man es sogar 90° zurückdrehen. Den Vorteil des zurückdrehens fällt erst in der Praxis auf. Bislang kannte ich es von Teflon, vorwärts immer, rückwärts Nimmer. Aber die Entwicklung geht weiter. Theoretisch wäre die konische Verschrauubung von sich aus dicht, wenn das alles perfekt wäre. Hier hilft die Teflondichtschnur wenn sie gut gelegt ist. Hanf hat im Wasserleitungsnetz den Vorteil. das es aufquellt bei Wasser. Bei Druckluft sehe ich da jetzt kein Vorteil. Und bei flüssigen Mitteln liegen noch keine Erfahrungswerte im Bereich 50 jahre plus vor.

73 Manfred

[Toddybaer]

Mit Teflonband hab ich noch nie nicht eine Verschraubung dicht bekommen. Zumindest über längere Zeit.

Mit Hanffaden gings bist jestz eigentlich immer

[sukram]

Teflonband habe ich in meinem Gartenprojekt überall verbaut und dabei auch verschiedene Größen (Banddicken) probiert.

Für kleine Gewinde (bis 1/2") kann man das dünne Band mit 0,05-0,1mm Stärke verwenden, ca 4-6 Runden straff aufgerollt, fest Einschrauben. Bei den groben Sachen (3/4 und 1 Zoll, mehr hatte ich noch nicht) habe ich erfolgreich folgendes Band verwendet: https://www.bauhaus.info/dichtungen/gew ... p/23561568

Das hat 0,2mm Materialstärke und ist breiter als die kleinen Rollen. Dort dann etwa 4 Runden auf das Gewinde und das hält dicht.

[Sven]

Danke für die Tipps!
Ich werde mir das Loctite Zeug mal bestellen. Dann bin ich hoffentlich den ganzen anderen Kram ein für alle Mal los.

[Hightech]

Ich mache alles hiermit:
https://www.tangit.de/produkte/detailan ... i-lock/193
Null Problemo.

[Virtex7]

das Zeug ist baugleich mit Loctite 55. Taugt auch genauso.
nur für höhere Drücke ist es vom Hersteller nicht zugelassen und bei Sauerstoff wollten sie sich auf Anfrage nicht eindeutich äußern, außer ein "lieber nicht".

das soll das Produkt jetzt aber nicht madig machen, nur als Addendum.

[Bastelbruder]

MSDS: "Geruch: charakteristisch".
Auf deutsch: "stinkt". Das bedeutet nichts anderes als schleichenden Matieralverlust, Schrumpfung, Versprödung.

[Sven]

Der olle Hanfzopf müffelt auch...