1000V 1A

Der chaotische Hauptfaden

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tom
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1000V 1A

Beitrag von tom »

Hallo Leute,


kennt wer eine Möglichkeit relativ einfach aus 380V 3Ph. Drehstrom ca, 1000V min.1A Gleichspannung zu machen

Da gibt es doch so "Villard" Spannungsverdoppler. Funktioniert das mit gleichgerichtetem Drehstrom irgend wie ?

M.f.G.
tom
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Chemnitzsurfer
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Chemnitzsurfer »

690V/230V Steuertrafo ausm Maschinenbau verkehrt herum betreiben + Gleichrichter? und 1000V Elko ?

http://www.mercateo.com/p/108EL-731(2d) ... 30Vac.html
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Millimeter
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Millimeter »

Ich würde da auch eher nen dicken Trafo nehmen. Bei Kaskadenschaltungen ist der ausgangsstrom von den Kapazitäten abhängig und 1A braucht zienlich viel C.
Als Trafo würde ich nen MOT vorschlagen oder ggf 2 parallel und die Eingangsspannung regeln wenn nötig. So ein MOT bringt ja normalerweise sogar schon seine Gleichrichter und Glättungskondensatoren mit ;)
Was hast du denn mit dem Monster vor?
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Desinfector
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Desinfector »

beim MOT hat man aber schon ziemliche Verluste, diese Trafos sind nicht die Effektivsten.

soll das denn etwas für Dauerbetrieb sein?
wenn es nur so sporadisch wie inner µWelle benutzt werden soll, gehts wohl.
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scotty-utb
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Re: 1000V 1A

Beitrag von scotty-utb »

Warum sind MOTs eigentlich "nicht so effektiv"?
- Eisenverluste?
- Streufeld?
- Sättigung weil "auf Kante"?
- Kupferverluste?
- oder alles zusammen weil "muss billig sein"?
Matt
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Matt »

Mehre Grund:

Stark an stättigung betrieben, da der Eisen und Kupfer gespart wird. Muss jan nur max 30 min Laufen, dazu wird der oft belüftet.
Eisenverlust,da Kern oft zusamengeschweisst wird.

Wenn man dem halbsweg effektiv betreiben will, dann max 3/4tel Nennspannung betreiben.
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Desinfector
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Desinfector »

in vielen MOTs sind (ist) die Spule(n) schon nicht mal mehr aus Kupferdraht.
-schneid mal einen an dann sieht man oft nur Alu-Wicklungen.

hatte ich vor so 3 Jahren auf'm Schrottplatz lernen dürfen, da war ein Grossteil meiner Trafoladung nur so'n Zeug.

Und dann diese Schweissnaht, da wirbeltstromt es wohl auch etwas drin.
inductionheater
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Re: 1000V 1A

Beitrag von inductionheater »

Verdoppler zwischen 2 Phasen hängen würde doch schon ganz gut passen.

Oder eben 2 MOTs, primär in reihe, sekundär parallel, dürfte einigermassen gehen da nur halbe Spannung ;) danach gleichrichten und gut.
Matt
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Matt »

Joa, deine Vorschlag mit MOT in Reihe ist echt gut, da müsste sogar nicht genau gleiche Trafo sein. Einzige Bedingung: Beide müsste so etwa Hochspannung raushauen.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Hallo Leute,
hat denn jemand zwei gleiche MOTs, an denen ich das mal ausprobieren könnte ?
Was haben denn MOTs für Ausgangsspannungen bei welchen Strömen ?
Weiß da jemand genaueres? Ich habe noch keinen Mot auf dem Tisch gehabt, und deswegen keine
Erfahrung damit.

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tom
sysconsol
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Re: 1000V 1A

Beitrag von sysconsol »

Irgend ein Funker hat mit einem MOT eine Röhrenendstufe(?) versorgt und dazu verschiedene Arbeitspunkte des MOT gemessen.

Ich finde jedoch die Seite nicht mehr.
Kennt die eventuell jemand?

Bei 1kV 1A klingt mir jedoch sportlich.
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Bastelbruder
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Bastelbruder »

Die Frage: Wie darf die Gleichspannung mit dem Netz verheiratet sein? - Was soll da versorgt werden?
[*]N = Minus, oder
[*]N irgendwo in der Mitte zwischen Plus und Minus, oder
[*]totales Gewackel zulässig?
Bei Drehsaft müssen die Kondensatoren überhaupt nicht soo groß sein wie bei 12 Volt DC. Also nicht 1000 µF / Ampere sondern eher 100 µF pro Phase.
Mit 12 Dioden und 6 billig-Elkos 100 µF 350 V gibts schon ein robustes Killervolt.
Drehstrombrücke.png
Wenn der Ripple zu groß ist, einfach noch ein paar Elkos an den Ausgang hängen.
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Chefbastler
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Chefbastler »

Nebenbei noh die Neugier, Was braucht 1000V 1A :ugeek:
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Bastelbruder
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Bastelbruder »

:oops:
Da ist doch noch ein kleiner Fehler: Die Elkos auf der Eingangsseite müssen tatsächlich 650 Volt aushalten. Also zweimal hundert µF in Reihe, macht dann 9 billig-Elkos statt 6, und zur besseren Vewrteilung der Spannung jeweils 100k parallel (die anderen Kondensatoren brauchen keine "Bleeder"). Damit bricht die Ausgangsspannung unter Last noch etwas ein, der Ripple bleibt aber.
In die obere und untere Leitung zwischen Dioden und Ausgangselkos könnte man je eine PFC-Drossel schalten wie sie in älteren PC-Netzteilen verbaut war. Das reduziert den Ripple (und etwas die Ausgangsspannung unter Last) ohne nennenswert Wärme zu produzieren.
Alternativ macht es Sinn, in Reihe zu den drei Phasen noch Widerstände (Größenordnung 5 Ohm) zu schalten um die Stromspitzen zu reduzieren und den Stromflußwinkel zu vergrößern. Nicht bloß das E-Werk freut sich, auch der Ripple wird geringer.
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Name vergessen »

sysconsol hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 20:36 Irgend ein Funker hat mit einem MOT eine Röhrenendstufe(?) versorgt und dazu verschiedene Arbeitspunkte des MOT gemessen.

Ich finde jedoch die Seite nicht mehr.
Kennt die eventuell jemand?

Bei 1kV 1A klingt mir jedoch sportlich.
Du meinst bestimmt den hier, der hat auch die Streubleche entfernt:
http://www.dl1dam.de/Mikrowellentrafo%2 ... il%20a.htm
Laut Tabelle käme man mit zweien evtl. auf das eine Ampere.

Leider hat er anscheinend vergessen, seine "neuen Ausführungen" tatsächlich auch zu verlinken. Vielleicht meint er aber auch nur den letzen Abschnitt "Datenblatt und letzte Optimierung". :?

Rechts unten sieht man die Streubleche, und es sieht so aus, als hätte man, wenn man die entfernt, bequem Platz für eine zusätzliche Wicklung, was ja auch nicht unpraktisch ist. :)
sysconsol
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Re: 1000V 1A

Beitrag von sysconsol »

Die Seite meine ich. Danke.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Hallo Bastelbruder,
die Schaltung ist ja sehr Interessant. Der R3 ist die Simulationslast, wenn ich das richtig Verstehe ?
Was für eine Spannung entsteht denn ohne Belastung ? Läuft da die Spannung hoch ?
Ich brauche die Schaltung um den Zwischenkreis eines Frequenzumrichters vorzuladen. Da wird diese Schaltung aber vermutlich wohl nicht gehen, da der Einschaltstrom wohl zu hoch ist ?

@ Chemnitzsurfer: Der Steuertrafo ist auch interessant, da ich wohl nur ein einfaches einphasen-Netz bräuchte, und ich wohl einen Rehostat an die Primärwicklung anschliesen könnte, und die Spannung langsam hochfahren könnte.Kann man so einen Trafo mit einem Dimmer an der Primärwicklung betreiben ? Ich glaube das geht nicht, oder ?

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Re: 1000V 1A

Beitrag von Chefbastler »

tom hat geschrieben: Do 12. Dez 2019, 21:58
Ich brauche die Schaltung um den Zwischenkreis eines Frequenzumrichters vorzuladen. Da wird diese Schaltung aber vermutlich wohl nicht gehen, da der Einschaltstrom wohl zu hoch ist ?
Erklär mal genauer um was es sich für einen FU genau handelt. Klingt gerade etwas komisch/exotisch für mich.
Gänige FU ZK wäre 560V Hierzulande wlche mit B6U an 400V geschaffen werden.
Auch mit 480V Aminetz gibts noch keine 1000V ZK.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Chefbastler hat geschrieben: Do 12. Dez 2019, 22:17
Erklär mal genauer um was es sich für einen FU genau handelt. Klingt gerade etwas komisch/exotisch für mich.
Gänige FU ZK wäre 560V Hierzulande wlche mit B6U an 400V geschaffen werden.
Auch mit 480V Aminetz gibts noch keine 1000V ZK.
es handelt sich um sowas:
https://docplayer.org/36668123-Kompakte ... 10-mw.html

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Desinfector
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Desinfector »

wozu 1000V?

1000V könnten mir bei meinem Vorhaben, einen Baum schleichend zu killen, hilfreich sein.
Und Brombeer-Ganglions aus dem Garten eines Nachbarn, der jegliche Pflege verweigert.
Von dessen Seite wuchert mir alles zu.

Ich habe nach ersten Versuchen mit über 300V (230V gleichgerichtet und trafogetrennt)
nur Ströme von um die 2mA hinbekommen.
sysconsol
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Re: 1000V 1A

Beitrag von sysconsol »

R3 ist die Simulationslast.
Was für eine Spannung entsteht denn ohne Belastung ? Läuft da die Spannung hoch ?
Bastelbruder hat die Schaltung mit LTSpice erstellt. Das bekommst du bei Analog Devices kostenlos und legal im Internet.
Das Programm rechnet dir die Spannungen und Ströme aus. Da kannst du "spielen".

Ich brauche die Schaltung um den Zwischenkreis eines Frequenzumrichters vorzuladen.
Wenn der ZK vorgeladen ist, wie wird der dann gespeist?
Eigentlich gibt es doch dafür Vorladewiderstände und/oder die Möglichkeit, ein Vorladeschütz anzusteuern.
Da wird diese Schaltung aber vermutlich wohl nicht gehen, da der Einschaltstrom wohl zu hoch ist ?
Da müsste man die ZK-Kapazität kennen, dann kann man mit LTSpice simulieren, wie man die Schaltung von der Strombelastung her auslegen muss.
Letztendlich ist das eine Frage der Zeit (Wie schnell ist die ZK-Kapazität auf Nennspannung geladen und wie oft wiederholt sich das).
Ggf. kommt da ein Widerstand zur Strombegrenzung rein.

Ich hätte eher bedenken, was die Potentiale der Ladeschaltung und des ZK vom Umrichter angeht.
Ich kenne aber den Umrichter nicht - das ist eine andere Leistungsklasse 8-)


ZK -> Zwischenkreis

Edit 08:08:
Ladeschaltung.asc.txt
(4.16 KiB) 25-mal heruntergeladen
hinzugefügt. Vor Gebrauch Dateiendung anpassen.
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Bastelbruder
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Bastelbruder »

Die Spannung kann tatsächlich noch etwas hochlaufen.
240 ACV * Wurzel 2 * 3 = 1018,2337649.... V
Und noch etwas höher wenn die Spannung den Wert 240 V überschreitet oder wenn nennenswerte Impulse auf der Netzleitung auftreten...
sysconsol
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Re: 1000V 1A

Beitrag von sysconsol »

Natürlich geht die im Leerlauf hoch.
Test-6000uF-1megOhm.png
(Bildschirmfoto - hohe Auflösung)

V(N001,N009) ist die Spannung über R_Last und versteckt sich unter der Stromkurve.
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Was ich ja total vergessen habe: Die Spannung muß von 0-1000V regelbar sein. Dann brauche ich keine "Sanftladeschaltung", da damit die Zwischenkreiskondensatoren nur "Formiert" werden sollen.
Eine andere oder externe Speisung des Zwischenkreises ist in diesem Stadium nicht vorhanden, somit sollte das kein Problem sein.
Wenn ich nun einen Trafo mit 710/230 Volt nehme und einen Stelltrafo vorschalte, müsste das doch Funktionieren, oder ?
Nach der Gleichrichtung der 710 Volt hätte ich doch 1004 Volt. Liege ich damit Richtig ?
Welche Leistung müsste der Trafo bereitstellen, und ist das ein Problem wenn man so einen Trafo "revers" betreibt ?
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Re: 1000V 1A

Beitrag von sysconsol »

Ein Nachtrag zu gestrigen Beitrag von mir.
Die ASC-Datei.
Hatte ich schonmal hinzugefügt, muss wohl verloren gegangen sein.
Ladeschaltung.txt
(4.39 KiB) 26-mal heruntergeladen
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Das mit LT-Spice habe ich probiert, aber da komme ich erstmal nicht klar. Das scheint ein mächtiges Tool zu sein, das man erst mal "einsaugen" muß.
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Re: 1000V 1A

Beitrag von sysconsol »

ist das ein Problem wenn man so einen Trafo "revers" betreibt ?
Ein Trafo hat keine Richtung.

Die rund 1kV bei rund 710V kommen hin.


Wenn mit dem Trafo nur die Kondensatoren auf Spannung gehalten werden sollen, fließt doch kein nennenswerter Strom.
Da ist doch die Leistung fast egal.
Fast -> ein Trafo größe Radiowecker wäre mir gefühlt zu klein.
Als Kurzschlussshutz kann man Glühlampen (Reihenschaltung entsprechend der max. Spannung) zwischenschalten - der Trafo muss die Leistung für die Glülampen dauerhaft liefern können.


Muss man Kondensatoren mit Nennspannung formieren oder reicht da auch eine ausreichend große, jedoch niedrigere Spannung?
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ferdimh
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Re: 1000V 1A

Beitrag von ferdimh »

Zweckmäßigerweise sollte die Formierspannung am Ende etwas über der zu erwartenden Betriebsspannung liegen.
Formieren heißt ja am Ende, die Oxidschicht im Kondensator da durchschlagen zu lassen, wo sie zu dünn ist, damit sie dann neu aufgebaut wird.

Der Trafo kennt keine Richtung, die Beschriftung des Trafos aber evtl schon. Die Ausgangsspannung wird durch Verluste immer etwas niedriger liegen, als die Windungszahlen nahelegen. Das wird der Hersteller durch ein etwas anderes Übersetzungsverhältnis ausgleichen.
Ein 710:230-Trafo ist daher vrmtl eher ein 710:240-Trafo, der "rückwärts" dann zweimal weniger Spannung macht: Erstens, weil das "korrigierende" Windungszahlverhältnis jetzt andersrum wirkt, zweitens, weil die Verluste die Richtung nicht ändern...
Man kann aber mit den meisten Stelltrafos noch ein paar Volt Extra geben, dann sollte es dicke langen.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Die Kondensatoren sollen von 0V bis 1000V langsam, am besten in Stufen aufgeladen werden.
Was für einen Trafo sollte ich da nehmen, wenn der am Ausgang dann 1A/710V liefern können soll ?
Wieviel Leistung muß der Regeltrafo aushalten ?
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Bastelbruder
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Bastelbruder »

tom hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 11:01 Das mit LT-Spice habe ich probiert, aber da komme ich erstmal nicht klar. Das scheint ein mächtiges Tool zu sein, das man erst mal "einsaugen" muß.
Die mit der Zeit aufgetauchten Zwischenkreiskondensatoren scheinen auch etwas mächtiger zu sein, wenn die zum Formieren (reparieren der durch lange Standzeit degenerierten Oxidschicht) 1000 Volt und 1 Ampere benötigen. Ein Kilowatt ist doch eine ganze Menge, wie groß ist eigentlich Igor's Umrichterkraftwerk - und wie lange steht das schon ungenutzt in der Gegend?

Kondensatoren formieren würde ich ausschließlich mit Vorwiderstand, es darf auch ein Vorschaltkondensator sein. Und die Formierung ist dann abgeschlossen, wenn die vorgesehene Betriebsspannung erreicht und der noch zu spezifizierende Leckstrom unterschritten ist.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Bastelbruder hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 12:46
wie groß ist eigentlich Igor's Umrichterkraftwerk - und wie lange steht das schon ungenutzt in der Gegend?
315 bis 16.200 kVA
Das sind Neuumrichter.
siehe:https://www.se.com/de/de/product-range- ... ivar-1200/
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Bastelbruder
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn das Teil bestimmungsgemäß betrieben werden soll, ist die Spannung vorhanden. Der optionale (?) Einschaltstrom-Begrenzungsschrank sollte die notwendige Hardware enthalten. Falls der bloß drei Heizwiderstände enthält, würde ich trotzdem an der Stelle ansetzen und dort zur weiteren Strombegrenzung noch drei Vorschaltkondensatoren oder steuerbare -Drosseln einfügen. Der Rest ist Weichware.
Basteln finde ich an der Stelle nicht so prickelnd.

Nochmal: Kondensatoren formiert man mit Strombegrenzung und nicht mit Konstantspannung.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Vor der Inbetriebnahme müssen die ZK-Komdensatoren einmal auf Nennspannung aufgeladen werden.
In dem Stadium ist dort noch keine Stromversorgung vorhanden.
Deshalb benötige ich eine Gleichspannungsquelle die 0- 1000V (regelbar)/ 1A bereitstellem kann.
Ich möchte diese aus dem 230V Lichtnetz generieren.
Mit Basteln hat das nichts zu tun.
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Bastelbruder
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Bastelbruder »

Die Konstruktion eines Netzteils mit den geforderten Daten zum Anschluß an Zwischenkreiskondensatoren mit geschätzt 10 Kilojoule Kapazität, kombiniert mit etwa dem absoluten Minimum an Grundlagenwissen IST BASTELN. Die Qualität möchte ich nicht beurteilen, das ist hier nicht gern gesehen. Im Zweifelsfall kannst Du bei den Profis oder im Kleinhirnforum mal nachfragen. Vielleicht hat auch die Firma Schneider eine Empfehlung?

Nimm einen MOT (Microwave Oven Transformer)(der Kern ist auf einer Seite mit der Sekundärwicklung verbunden, also gut isolieren) und den zugehörigen Kondensator, dazu einen Brückengleichrichter aus 1500 Volt-Dioden und schließe das Teil mit ZWEI dafür geeigneten Sicherungen an den Kondensator. Wenn die Spannung erreicht ist, einfach auf der 230 Volt-Seite ausschalten. Das ließe sich eventuell automatisieren. Wenn der Strom (geschätzt 350 mA) nicht reicht, einfach dieselbe Mimik nochmal bauen und parallel schalten.

Der Zwischenkreis dürfte keine Entladewiderstände besitzen, das bedeutet kontrolliert entladen oder waaarten bis die Spannung wieder unter 40 V ist.

Zu den Kilojoule: Der Energieinhalt einer Luftgewehrkugel beim Verlassen des Rohrs ist ungefähr 7,5 Joule.
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Hallo Bastelbruder,
Du hast das Prinzip dieser Art von Frequenzumrichtern nicht erkannt.
Das sind einzelne kleine Frequenzumrichter zu einer variabel großen Anlage zusammenstellbar.
Die Kapazität der Zwischenkreikondensatoren ist somit bei weitem nicht so hoch.
Und Ja, ich weiß was das für ein Potential ist.
Bisher wird das "erste Vorladen" mit einem Variablen Labornetzteil (1000V / 1A) in der Preisklasse von 25000€ gemacht. Das Netzteil ist nur geliehen, und steht bald nicht mehr zur Verfügung.
Dieses Netztei wird an jeweils eine einzelne Zelle angeschlossen, und der Zellenzwischenkreis durch langsames (30 min) erhöhen der Spannung von 0-1000V einmal geladen. Das entladen wird mit einem externen Entladewiderstand von Hand vollzogen.
Das hat bis jetzt immer so Funktioniert, und soll auch so stattfinden.
Deshalb suche ich eine einfache, kostengünstigere und vom Gewicht möglichst leichte Ersatzlösung.
Das Verwenden von MOTs wurde schon Vorgeschlagen, ist mir aber wegen dem Abschalten beim überschreiten der 1000V zu unsicher, und das Paralellschalten von zwi MOTs hört sich für mich Abenteuerlich an. Ausserdem kann ich nicht abschätzen, ob diese MOTs die 30 min. aushalten, da ich damit noch keine Erfahrung habe.

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Chemnitzsurfer
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Könnte man das so aufbauen? Oder habe ich irgendwo einen Denkfehler?
hochspannung_neu.gif
Die ESKA Sicherungen auf der Sekundärseite sind für 3KV spezifiziert , sollten also die 1,1 KV max aushalten.
Die beiden Lastschalter am Ausgang ( die man aber noch verriegeln sollte) sind DC Photovoltaikschalter die bei DC21A und zwei Kontakten in Reihe 1500V mit 3A oder 1200V mit 6A schalten dürfen .
Innenverdrahtung müsste man z.B. mit NSGAFÖÜ machen (1,8KV/3KV)
Dann wäre man aber schon weit aus dem Bereich der Bastelkasse hinaus. Allein die beiden 550V Kondensatoren kosten bei Völkner schon 3,6 K€/ Stk und sind Bestellware. Der variac und der Steuertrafo werden auch jeweils > 100€ kosten , die anderen Teile zusammen ebenso.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Hallo Chemnitssurfer,

so wie Du das dargestellt hast, war mein Letzter Plan. Fast genau so wollte ich das bis zum jetztigen Zeitpunkt machen, aber der Stelltrafo und der Trenntrafo sind doch wohl schon ganz schön schwer.
Die Kondensatoren wären jetzt kein Problem, die sind bei mir massig vorrätig. Ich bin mir nur nicht sicher ob ich da so hohe Kapazitäten brauche.
Auch bin ich am sinieren, ob es für den Stelltrafo nicht eine leichtere elektronische Lösung gäbe, um Gewicht zu sparen, denn das ganze soll Transportabel werden.
Das Verriegeln der Entladeschaltung ist nicht nötig, da das Entladen durch eine schon bestehende Schaltung erfolgt, die schon vorhanden ist.
Auch bin ich interressiert an einer Schaltung mit MOTs (Wegen dem Gewicht), wie schon anderweitig vorgeschlagen, aber damit habe ich eben noch keine Erfahrung, und auf meine MOT-Suche hat sich noch nichts ergeben, um da mal Versuche zu machen. Das ganze Muß ja auch Sicher Funktionieren!

edit: Wenn ich mir das mit der Entladeschaltung recht überlege wäre das aber auch eine gute Möglichkeit, das zu integrieren, da ich damit die Elkos im "Netzteil" ja auch gleich mitentladen könnte.

M.f.G.
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Re: 1000V 1A

Beitrag von duese »

Wenn 1000V 1A zu teuer sind, sind 2x 500V in Reihe evtl. günstiger? Oder 4x 250V?

Z. B. Sowas
https://www.conrad.de/de/p/ea-elektro-a ... 61254.html

Nur ganz schnell gesucht. Geht vielleicht auch noch günstiger.
Matt
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Matt »

Aufpassen: Nicht jeder möge 500V erhöhte Potzenzial gegenüber Erde.

Stelltrafo und Mirkowelle-Trafo (MOT) ist hier günstige und brauchbare Lösung.
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Chefbastler
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Chefbastler »

tom hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 15:52
Und Ja, ich weiß was das für ein Potential ist.
Bisher wird das "erste Vorladen" mit einem Variablen Labornetzteil (1000V / 1A) in der Preisklasse von 25000€ gemacht. Das Netzteil ist nur geliehen, und steht bald nicht mehr zur Verfügung.
Dieses Netztei wird an jeweils eine einzelne Zelle angeschlossen, und der Zellenzwischenkreis durch langsames (30 min) erhöhen der Spannung von 0-1000V einmal geladen. Das entladen wird mit einem externen Entladewiderstand von Hand vollzogen.
Das hat bis jetzt immer so Funktioniert, und soll auch so stattfinden.
Deshalb suche ich eine einfache, kostengünstigere und vom Gewicht möglichst leichte Ersatzlösung.
Das Verwenden von MOTs wurde schon Vorgeschlagen, ist mir aber wegen dem Abschalten beim überschreiten der 1000V zu unsicher, und das Paralellschalten von zwi MOTs hört sich für mich Abenteuerlich an. Ausserdem kann ich nicht abschätzen, ob diese MOTs die 30 min. aushalten, da ich damit noch keine Erfahrung habe.

M.f.G.
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Eieiei, du kommst ziehmlich spärlich und nur Stückchenweise mit Informationen...

Elkos werden mit entsprechend mit Konstantstrom/Konstantspannung formiert, nicht kanallhart mit nur Konstantspannung(FUMP).

Wenn das wirklich so große Umrichter sind, werden die auch ordentenlich Teuer sein und du diese wahrscheinlich nicht Privat einsetzten.
Da sollte ein paar k€ für ordentliches Werkzeug für eine Firma doch kein Problem darstellen. Hersteller für solch ordentliche Labornetzgeräte gibts genügend: Heinzinger, FuG, EA,...
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Bastelbruder
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Bastelbruder »

Es könnte auch ein MOT und ein Brückengleichrichter ausreichen, Ladekondensator ist der im Zwischenkreis.
Davor noch ein Regeltrafo, mit dem vielleicht 110 Volt eingestellt werden damit hinter dem Gleichrichter das Killervolt erscheint.

Ich würde trotzdem die vorher beschriebene (fast) Konstantstrom-Variante nehmen und eine automatische Abschaltung einbauen. Das ist nicht soo schwierig. Der MOT hält das schon ein paar Minuten aus und der darf auch ruhig 80Grad erreichen, das ist für solche Trafos nicht ungewöhnlich.

Parallelschaltung mehrerer Konstantstromquellen ist kein Problem, jeder Trafo hat seinen eigenen Gleichrichter.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Bastelbruder hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 18:45 Es könnte auch ein MOT und ein Brückengleichrichter ausreichen, Ladekondensator ist der im Zwischenkreis.
Davor noch ein Regeltrafo, mit dem vielleicht 110 Volt eingestellt werden damit hinter dem Gleichrichter das Killervolt erscheint.

Ich würde trotzdem die vorher beschriebene (fast) Konstantstrom-Variante nehmen und eine automatische Abschaltung einbauen. Das ist nicht soo schwierig. Der MOT hält das schon ein paar Minuten aus und der darf auch ruhig 80Grad erreichen, das ist für solche Trafos nicht ungewöhnlich.

Parallelschaltung mehrerer Konstantstromquellen ist kein Problem, jeder Trafo hat seinen eigenen Gleichrichter.
Meinst Du mit der Konstantstrom-Variante die Glühlampen ?

M.f.G.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Matt hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 18:19 Aufpassen: Nicht jeder möge 500V erhöhte Potzenzial gegenüber Erde.

Stelltrafo und Mirkowelle-Trafo (MOT) ist hier günstige und brauchbare Lösung.
guter Enwand mit dem Potzenzial gegenüber Erde.

M.f.G.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Hallo Leute,
geht das in die richtige Richtung ?
Die rote PE-Leitung ist mit Sicherheit noch falsch, aber Matt meinte, beide MOTs miteinander verbinden. Strom + Spannungsmessung ist noch nicht klar.Ebenso die Spannungsbegrenzung.
Matt
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Matt »

Ausgang von beide MOT parallel schalten und eine Gleichrichter reicht.

Eingang von MOT in Reihe schalten, korrekt.
In diese Fall muss nicht genau gleiche MOT sein, müsste nur ähnlich sein (speziell Hochspannungsseite)


Grüss
Matt
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Hallo Matt,
danke für die Berichtigung.
Gibt es sonst noch möglichkeiten zur Verbesserung, und hat noch jemand eine Idee, den Stelltrafo gegen etwas "leichteres" zu tauschen ? Auch sind möglichkeiten zur Spannungsbegrenzung gefragt.
M.f.G.
tom
unlock
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Re: 1000V 1A

Beitrag von unlock »

Gibt es sonst noch möglichkeiten zur Verbesserung?
Jup, wenn da min. 1A bei 1kV durch sollen,wird die Latüchte sich heftig zur wehr setzen!Also wech.
Der Stelltrafo muss neu und schwerer und F3 muss Größer!
Die beiden 700mA Fuses könnten bei Dauerbelastung auch frühzeitig ins Altersheim auswandern.
Ob die 27µF für die Glättung ausreichen,kannst nur Du beurteilen.
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Bastelbruder
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Bastelbruder »

Zur Frage mit dem Fast-Konstantstrom: der kommt dann raus, wenn Trafo und Originalkondensator in der Originalkonfiguration verwendet werden.

Zu den Schaltbildern: Die Hochspannungssicherungen zwischen Trafo und Gleichrichter sind nicht notwendig. Wenn hinten was unvorhergesehenes passiert, fliegt zuerst die Primärsicherung, der Gleichrichter schützt den Trafo vor Rückwirkungen. Falls der Gleichrichter nicht soo richtig funktioniert, knallt die im Zwischenkreis eventuell schon gespeicherte Energie... unbedingt eine Sicherung am Ausgang des Netzgeräts vorsehen!
Und weil die Hochspannungswicklungen einseitig mit dem PE verbunden sind, besteht auch eine erhebliche Gefahr wenn der Zwischenkreis irgendeine unvorhergesehene Verbindung irgendwohin bekommen sollte. -> Auch in die Minusleitung muß eine Hochspannungssicherung!

Die Kondensatoren am Ausgang sind nicht unbedingt notwendig, außer man will eine SPANNUNGSREGELUNG realisieren. Selbige ist mit ein Grund warum das aktuell genutzte "Labornetzteil" preislich etwas exclusiver ist.

Ich weiß aber nicht welchen Sinn die Spannungsregelung hat, da wird also aufgedreht, beobachtet, aufgedreht - oh der Stroom ist zu hoch - wieder etzwas zurück - etwas gewartet - unter Beobachtung des Amperemeters wieder hoch - wieder Warten - ... bis die Tausend Volt erreicht sind. Dort läßt man das Teil stehen bis der eventuell vorhandene Formierungsstrom unter - unter welchen Wert eigentlich? - abgefallen ist, um die Sache abzuschalten und die kontrollierte Entladung einzuleiten.

Das Leuchtobst ist Blödsinn, den Zweck erfüllt der Originalkondensator vom Küchenradar auf der Sekundärseite des Trafos ohne übermäßige Wärmeentwicklung. Mit einem Konstantstrom von (geschätzt) 300 mA könnte man einschalten und warten bis die Spannung automatisch schonend hochgelaufen ist. Wahrscheinlich geht sogar 100 mA, dann dauert das bloß etwas länger. Es muß niemand dabei bleiben und Meßgeräte beobachten, irgendwann ist die Spannung erreicht, die Entscheidung trifft vielleicht ein TL431 mit 10mal 100 Kiloohm zum Plus und 2,5 Kiloohm zum Minus. Der TL schmeißt die Selbsthaltemimik raus, die zum Anfang mittels Tastendruck gestartet wurde. Der anschließende schleichende Spannungsabfall ist ein viel besseres Entscheidungsmerkmal ob die Formierung noch etwas fortgesetzt werden muß, als der Ladestrom. Ich denke dabei auch an solche Dreckeffekte wie "soaking" - der deutsche Begriff fehlt mir aktuell.

Achja, Labornetzteil: Da war mal eine Bauanleitung von Jim Williams - das ist ein ernsthaftes Labornetzteil, aber hier vollkommen übertrieben.
tom
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Re: 1000V 1A

Beitrag von tom »

Hallo Bastelbruder,
erstmal Danke für Deine fachliche Hilfe.
Ich hab von einem 4µF Kondensator als Mikrowellenkondensator gelesen. Kann das richtig sein, und ist das bei zwei Trafos auch genügend Kapazität ?
Die 1000V abschaltung mit TL431 habe ich noch nicht so ganz verstanden, habe sie mal so eingezeichnet, wie ich mir das vorstelle. Die 0V des Ausgangs habe ich mit der minusseite der Hilfsspannung verbunden. Sollte ich da evtl lieber einen Optokoppler verwenden ?

M.f.G.
tom
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Bastelbruder
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Re: 1000V 1A

Beitrag von Bastelbruder »

Die 4 µF aus der Wikipedia kann ich zumindest für normale Küchenradars nicht bestätigen, da sind immer ca. 1 µF drin. Der Trafo dürfte ziemlich genau 1:10 übersetzt sein, wenn man zwei solche primär in Reihe schaltet sollten hinten parallelgeschaltet 1150 ACV entsprechend 1620 Vs rauskommen, damit können die mitgelieferten Kondensatoren problemlos im Dauerkurzschluß arbeiten. Ich hab jetzt mal eine Schaltung zusammengeklickt, weil kein TL431 vorhanden ist hab ich Q1 und R2 geändert, damit ist die Überwachung funktionsfähig aber nicht ganz so genau und auch nicht temperaturstabil. C3 ist bloß drin damit die Simulation irgendwann fertig wird:
Schaltung
Schaltung
Nicht gezeichnet ist der Primärzweig, dort sollte ein gewöhnlicher Lichttaster als Starter ausreichen, vielleicht in Reihe mit 22 Ohm 10 Watt und einer Sicherung 4AT. Parallel zu den in Reihe geschalteten Trafos kommt noch ein Kleiner mit 18 Volt, dahinter ein Brückengleichrichter und ein Ladeelko mit vielleicht 220 µF. Dieses Hilfsspannungsnetzteil versorgt ein Relais (der 300 Ohm-Widerstand ganz links), das die Tastermimik überbrückt. Das Relais könnte vielleicht noch eine Diode vertragen, aber besser ist eine Zenerdiode mit 56 Volt parallel zum FET, dann kann das Relais schneller abfallen. Ein VDR parallel zu den Trafowicklungen könnte den Relaiskontakt schützen.
Das OK von der Hochspannungsseite wird per Impulsspannung übertragen, damit sind die besonders beliebten Ausfälle diverser Optokoppler abgefangen.
Auf der Sekundärseite ist erstmal der Brückengleichrichter aus gewöhnlichen 1N4007, in dessen Minusleitung sich noch ein paar Dioden befinden an denen die Betriebsspannung der Überwachung abgeleitet wird. Links davon ein Ladekondensator mit Widerstand - nur für Testzwecke. Ohne Ladestrom kriegt nämlich die ganze Mimik keinen Saft und das Relais kann nicht anziehen. Mit Kondensator zieht das Relais und versorgt die Mimik, bis irgendwann der TL431 dem Optókoppler den Strom klaut und die ganze Mimik ausschaltet.
Die Spannungsmessung hat einen klitzekleinen Fehler von knapp 4 Volt, das ist der Spannungsabfall an der Diodenkette.
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