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Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 17:21
von Schneewittchen
Ist mir grade aufgefallen daß identische Lithiumakkus für Werkzeuge (Akkuschrauber etc.) in D z.B mit 18V, in USA aber mit 20V beschriftet sind. Innen sind jeweils fünf 18650er Zellen.
Waum?

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 17:29
von duese
Was außen drauf steht kommt vom Marketing. Hat nur begrenzt mit der Technik zu tun.

Nennspannung: 3,7V * 5 = 18,5V
Ladeschlussspannung: 4,2 * 5 = 21 V oder 4,1 * 5 = 20,5 V

Such Dir was aus. Die Zellen dürften identisch sein.

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 17:33
von Stitch
liegt daran das der eine die zellen mit 3,6v (nominal stromspannung) bemisst und der andere die zellen mit 4,2v (volle zellen) und 20v klingt nach mehr als 18v

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 17:34
von Stitch
ach duese war schneller xD

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 18:06
von tom
...und 3.7V klingt mehr als 3,6V.

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 19:11
von Harry02
20V schreibt man hierzulande doch auch drauf, aktuell bei den "Systemgeräten" (Ein Akku für alle E-Werkzeuge).

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 19:13
von Stitch
was ich mich allerdings frage

was macht mehr sinn

ein 64v rasenmäher mit 2Ah oder ein rasenmäher mit 21v aber mehr kapazität kp 10Ah

(die amper sind jetzt nur so ausm himmel gegriffen) mir gehts generell zu volt =/≠ amp

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 19:16
von Hightech
Nimm Volt mal Ah dann hast du die gespeichert Energie.
60Vx10Ah 600Wh= 0,6kWh

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 19:39
von Stitch
ich nehme dann mal an , das ein akku mit 64v und 2Ah = 21v 8Ah den gleichen wert dann haben, bleibt nur die frage

was verschleisst mehr ein 5 zellen akku mit paralelen zellen oder einer mit vielen in serie (viel balancing?)

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 19:41
von Virtex7
Ich bin fast immer für die höhere Spannung, weil Widerstand bei niedriger Spannung und damit großem Strom schnell zu Verlusten führt. (P = R*I²)..
und wir wissen, wie gern an Kabeln gespart wird..

für den reinen Akkupreis sollte man in der Tat nach der Energie gehen (Wh).

ah, und weil das ja immer wieder auf den Tisch kommt: ich hab bisher noch keinen Maschinenakku mit Balancer gesehen.
Überwachung, ja. Balancer nein.

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 19:47
von Stitch
aber rein physisch betrachtet

ich belaste eine kette von akkus , eine der zellen von denen ist schwach auf der brust und köchelt sich tot

während eine kleine kette mit vielen paralel zellen weniger die chance hat das ein zellenstrang überlastet wird


oder bin ich da jetzt irgendwie falsch gepeilt

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Do 16. Jan 2020, 06:23
von Schneewittchen
Virtex7 hat geschrieben: Mi 15. Jan 2020, 19:41 ah, und weil das ja immer wieder auf den Tisch kommt: ich hab bisher noch keinen Maschinenakku mit Balancer gesehen.
Überwachung, ja. Balancer nein.
Was ist das hier?

Akku.jpg

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Do 16. Jan 2020, 11:15
von Virtex7
Hallo!

das ist ein Protector.
dreh es mal um und schau ob da Balancerwiderstände sind... Wenn nein...

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Do 16. Jan 2020, 11:24
von Julez
Stitch hat geschrieben: Mi 15. Jan 2020, 19:47 aber rein physisch betrachtet

ich belaste eine kette von akkus , eine der zellen von denen ist schwach auf der brust und köchelt sich tot

während eine kleine kette mit vielen paralel zellen weniger die chance hat das ein zellenstrang überlastet wird


oder bin ich da jetzt irgendwie falsch gepeilt
Ein bisschen. Der Vorteil höherer Systemspannung ist, dass bei gleicher Leistung weniger Strom fließt, die Zellen also auch weniger belastet werden. Insofern ist die Zellenbelastung bei gleicher Systemleistung und Zellenanzahl erstmal auch gleich, unabhängig von der Verschaltung der Zellen und der daraus resultierenden Gesamtstrombelastung.
Aber Systeme mit höheren Spannungen arbeiten halt ein kleines bisschen effizienter. Dafür sind Batterien mit vielen Einzelzellen schwieriger zu managen. Das eine Zelle aus einen Gesamtverbund sich dramatisch anders entwickelt als die anderen, habe ich bei gebalancten Akkus noch nicht erlebt. Bei ungebalancten Akkus kann dies dann schon vorkommen, hier würde es aber einen Parallel-Zellverbund genauso treffen wie eine Einzelzelle, aber wohl kaum eine Einzelzelle aus einem 'Parallel-Verbund. Es ist aber plausibel, dass sich die Fertigungstoleranzen innerhalb eines Parallel-Verbunds ausgleichen, und somit Packs mit Parallelzellen beständiger als solche mit einzelnen.
Tja.
Also ich würde halt in jeden Li-Akku, bei dem es möglich ist, einen Active Equalizer einbauen und damit schon mal das Problem der auseinanderlaufenden Zellen eliminieren.

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Do 16. Jan 2020, 15:51
von uxlaxel
Stitch hat geschrieben: Mi 15. Jan 2020, 19:47 aber rein physisch betrachtet

ich belaste eine kette von akkus , eine der zellen von denen ist schwach auf der brust und köchelt sich tot

während eine kleine kette mit vielen paralel zellen weniger die chance hat das ein zellenstrang überlastet wird


oder bin ich da jetzt irgendwie falsch gepeilt
Diese Auffassung würde ich mit dir teilen.
Mit etwas Schutzbeschaltung (Diode antiparallel über den Zellen) könnte eine lange reihenschaltung die bessere lösung sein, so man wirklich den akkupack gnadenlos leernuckeln will

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Do 16. Jan 2020, 23:23
von Jannyboy
Virtex7 hat geschrieben: Do 16. Jan 2020, 11:15 Hallo!

das ist ein Protector.
dreh es mal um und schau ob da Balancerwiderstände sind... Wenn nein...
Die denke die dazu gehörige Balancer-Schaltung befindet sich im Ladegerät.

Grüße
Jan

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Fr 17. Jan 2020, 07:48
von Schneewittchen
Wie ladet und balanciert man 5 Akkus mit nur 4 Kontakten?

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Fr 17. Jan 2020, 08:36
von Bastelbruder
Hyper! Hyper! Ich krieg Schnappatmung.
Balancer sind vollkommen überbewertet!

Allein wichtig bei Power-Werkzeugen ist die rechtzeitige Abschaltung. Bevor die erste Zelle auf unter zwei Volt (unter Last) entladen ist. Dieses "Die eine Schraube geht noch" hat auch die meisten NiCd-Akkus vorzeitig abgemurxt.

Zu den Zahlenwerten: aus Amerika kam die verkaufsfördernde Idee mit der 99, BWL haben uns die führenden und die Blödzeitung die folgenden Nullen beschert. Aktuell hat man wohl ein Rundungsproblem.

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Fr 17. Jan 2020, 08:42
von Schneewittchen
Bastelbruder hat geschrieben: Fr 17. Jan 2020, 08:36 Zu den Zahlenwerten: aus Amerika kam die verkaufsfördernde Idee mit der 99
Es ist an der Zeit die 1 € Münze durch eine 99ct Münze zu ersetzen :mrgreen:

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Fr 17. Jan 2020, 16:32
von Julez
Bastelbruder hat geschrieben: Fr 17. Jan 2020, 08:36 Hyper! Hyper! Ich krieg Schnappatmung.
Balancer sind vollkommen überbewertet!

Allein wichtig bei Power-Werkzeugen ist die rechtzeitige Abschaltung. Bevor die erste Zelle auf unter zwei Volt (unter Last) entladen ist. Dieses "Die eine Schraube geht noch" hat auch die meisten NiCd-Akkus vorzeitig abgemurxt.[]
Eine rechtzeitige Abschaltung hat durchaus unbestreitbare Vorteile, und ist einer langen Akkulebensdauer sicherlich zuträglich.

Balancing ist allerdings auch wichtig. Denn die nutzbare Gesamtkapazität eines Akkus ist nunmal "Zellkapazität - (größte Ladezustandsdifferenz zwischen 2 Zellen)".

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Fr 17. Jan 2020, 22:57
von ferdimh
Denn die nutzbare Gesamtkapazität eines Akkus ist nunmal "Zellkapazität - (größte Ladezustandsdifferenz zwischen 2 Zellen)".
Dann bleibst du nur noch die Erklärung für die URSACHE einer signifikanten Ladezustandsdifferenz schuldig...
Dafür müssten die Zellen eine signifikante Differenz in der Selbstentladung haben - und sie haben noch nicht mal wirklich messbare Selbstentladung, wenn sie nicht kaputt sind.

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Fr 17. Jan 2020, 23:19
von unlock
Stitch hat geschrieben: Mi 15. Jan 2020, 19:47 aber rein physisch betrachtet

ich belaste eine kette von akkus , eine der zellen von denen ist schwach auf der brust und köchelt sich tot

während eine kleine kette mit vielen paralel zellen weniger die chance hat das ein zellenstrang überlastet wird


oder bin ich da jetzt irgendwie falsch gepeilt
Ja, denn in einer Reihenschaltung stirbt die schwächste Zelle und die Kette versagt, in einer Parallelschaltung stirbt die stärkste Zelle, da auf ihr der ganze Strom lastet, somit sterben die schwachen auch irgendann.
Alle andere Schaltungen sind Mischschaltungen...

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Sa 18. Jan 2020, 00:20
von Julez
ferdimh hat geschrieben: Fr 17. Jan 2020, 22:57
Denn die nutzbare Gesamtkapazität eines Akkus ist nunmal "Zellkapazität - (größte Ladezustandsdifferenz zwischen 2 Zellen)".
Dann bleibst du nur noch die Erklärung für die URSACHE einer signifikanten Ladezustandsdifferenz schuldig...
Dafür müssten die Zellen eine signifikante Differenz in der Selbstentladung haben - und sie haben noch nicht mal wirklich messbare Selbstentladung, wenn sie nicht kaputt sind.
Die Ursache ist mir dabei relativ egal. Ich hab schon so viele debalancierte Packs gesehen, das reicht für mehrere Leben. Egal ob Werkzeug- oder Laptopakkus: Praktisch immer ist eine Zellgruppe tiefentladen, und die anderen ziemlich gut in Ordnung. Warum sollten 100% aller Modellbauladegeräte Balanceranschlüsse haben, wenn dies nicht notwendig ist?

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Sa 18. Jan 2020, 00:24
von ferdimh
Ich habe beim Notebookakkuknacken auch einen Haufen Packen gesehen, die aus der Balance geraten waren, aber dank Abschaltung nie tiefentladen waren.
Da war dann halt eine Zelle mit messbarer Selbstentladung drin, die nach 10 weiteren Zyklen völlig ausgefallen ist.
Warum sollten 100% aller Modellbauladegeräte Balanceranschlüsse haben, wenn dies nicht notwendig ist?
Weil es fast 10 Jahre gedauert hat, um zu merken, dass die Balancer in Notebookakkus garnicht existieren und überall steht, dass man das braucht?
Gekauft wird nicht, was man braucht, sondern, was der Käufer glaubt zu brauchen.
Außerdem müsste der Lader die Anschlüsse in jedem Fall haben - um das Ladeende zellenweise zu erkennen.

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Sa 18. Jan 2020, 18:00
von Julez
Nun, das gute ist ja, dass ein jeder es so halten kann wie er möchte. Keiner wird gezwungen zu balancen. Wer es lieber nicht machen möchte, lässt es halt bleiben. :)

Re: Unterschiedliche Spannungsangaben D + USA

Verfasst: Sa 18. Jan 2020, 18:20
von E_Tobi
Zellen unter hoher Strombelastung laufen weg.
Ich habe vor ein paar Jahren einen Balancer entwickelt, mit sehr genauer Spannungsmessung je Zelle, und habe beim entwickeln des Balancingalgorithmuses (Ladungsumverteilung) Akkupacks gestresst. Fakt ist, wenn man den Pack balanciert, relaxieren lässt, mit ordentlich Strom einmal entlädt, wieder lädt, relaxieren lässt, sind die Zellen meistens nicht mehr gleich. Je höher der Strom desto schlimmer.
Ursache dafür ist nicht die Selbstentladung, sondern die chemischen Vorgänge in der Zelle. Das Lithium bleibt nicht wo es ist, auch werden beim entladen andere Stoffe gelöst, bleiben teilweise gelöst, scheiden sich aber auch zum Teil wieder ab, aber an unterschiedlichen Orten. Aktives Lithium kann in inaktive Zonen der Elektroden wandern, kann unter Umständen auch wieder zurück in die aktive Zone kommen, wodurch sich die Kapazitäten auch ständig ändern, und noch viel mehr....was da genau passiert weiß ich leider nicht, dafür waren damals andere Leute zuständig.