Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Der chaotische Hauptfaden

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käferthias
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Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von käferthias »

Moin!

Ich habe hier ein etwas grösseres Problem, das ich nicht so recht einordnen kann.
Ich habe ein Haus gekauft, bei dem mir ein, wie sich jetzt langsam rausstellt, Wasserschaden verheimlicht wurde. Es ist ein Haus aus den 50ern, das in den 80ern erweitert und aufgestockt wurde. Holzbalkendecken im Haupthaus.
Es gibt einen Anbau, bestehend aus ein paar Räumen mit Flachdach. Die Räume sind eigentlich nur Kellerräume, Sauna, ein seltsames Bad, für all das habe ich eigentlich keine Verwendung. Nun ist es so, dass das Flachdach (aus den 80ern) undicht geworden ist, weil der (verstorbene) Vorbesitzer dachte, es sei eine gute Idee, einen hübschen Garten mit Teichen (!) auf das Dach zu pflanzen. Das Schilfgras, bzw. dessen Wurzeln haben einen Weg unter die Butumenbahnen gefunden und haben sich in der darunter befindlichen Isolierung (so ein schaumartiges Material) ausgebreitet. Diese Isolierung ist jetzt voll Wasser gesogen und das Wasser kam dann irgendwann im Hausflur an der ehemaligen Aussenwand runtergelaufen.
Leider hat sich im laufe der Jahre das Wasser auch in der Hauswand ausgebreitet und mindestens einen Deckenbalken morsch werden lassen.
Jetzt sind wir mit dem Vorbesitzern am verhandeln, wer da was bezahlt. Denn die haben den Schaden imho gekannt und auch versucht zurechtzupfuschen. Was nach hinten losgegangen ist. Blöderweise habe ich den Schaden erst eine Woche nach Übergabe gefunden. (Die hatten den Flur schön frisch gestrichen und auf der anderen Wandseite tapeziert...)
MorscherBalken.JPG
Auf dem Bild sieht man den Balken. Ich konnte etwa einen Zentimeter rundum mit dem Schraubenzieher abpopeln, ohne Widerstand. Innen wird es wieder fester. Ich schätze, der Balken hat noch einen festen Kern, ist aber schon ein wenig abgesunken.

Jetzt kämpfe ich mit mir, was ich in dem Fall machen soll. Also vom technischen her. Das Dach muss abgedichtet werden, das ist klar. Im Prinzip habe ich die Vorbesitzer so weit, dass die das auf jeden Fall bezahlen. Ich würde den Teich abräumen. Der Dachdecker macht mir dann für 10-12k eine neue Eindeckung.
Mir macht aber der morsche Balken sorgen. Ich überlege, von denen Geld zu verlangen und die Reparatur dann selbst durchzuführen. Ich würde ein Stück der Wand neben dem alten Balken raus nehmen und einen zweiten Balken daneben einbetonieren und mit einem Meter überlapp seitlich am alten Balken mit mehreren durchgehenden Bolzen und Unterlagsplatten verschrauben. Das betroffene Zimmer ist ein Bad, das ich eh komplett rausreissen wollte.
Macht das Sinn? Was würde so eine Reparatur wohl kosten, wenn sie ein Fachmann macht? Hat da jemand Erfahrung?

Ich frage mich auch, wie weit sich so ein Wasserschaden in der Wand ausbreiten kann. Seitlich... Ich glaube, ich brauche ein Messgerät für Wandfeuchtemessung.
Blechei
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Re: Probleme mit Feuchter Wand - Tragbalken morsch.

Beitrag von Blechei »

Dem morschen Balken würde ich U-Stahl mit der Tragfähigkeit des intakten Balkens beilegen, Rücken zum Holz.
Verschrauben mit Gewindestange und einseitigen Gekadübeln zwischen U-Stahl und Balken.
Grober Richtwert: höhe U etwa höhe Balken. Kann je nach Resttragfähigkeit auch einseitig reichen.
Eine gute Einschätzung der Resttragfähigkeit kann ein Zimmerermeister vornehmen. Kommt ein Statiker ins Spiel
könnts offiziell (und damit teurer) werden.
Das erstmal alles austrocknen muß sollte eh klar sein.
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käferthias
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von käferthias »

Das ist auch noch so ein Punkt, in dem ich unsicher bin. Das trocknen. Da kann ich vermutlich Bautrockner aufstellen und ein paar Wochen rennen lassen. Oder kann man das evtl einfach "ablüften" lassen? Hängt vermutlich vom Feuchtegrad ab.
Zuletzt geändert von käferthias am Mi 4. Mär 2020, 11:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Desinfector
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von Desinfector »

ist schon der Schwamm drin?

wenn es sich nur auf den Anbau bezieht, würde ich Nägel mit Köpfen machen.
Niederlegen und neu machen. Sofern man den Anbau wirklich benötigt.
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käferthias
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von käferthias »

Der Anbau ist gemauert/betoniert mit Betondecke. Die Abdichtung dieser Betondecke ist am alten Haus angeschlossen und da läuft jetzt das Wasser zwischen "neuer" Betondecke und alter Aussenwand runter. Und eben auch durch den alten Putz in diese alte Wand rein. Und da ist auch dieser Balken.
Den alten Aussenputz (der jetzt innen im "neuen" Hausflur liegt) werde ich die Tage abschlagen. Der ist komplett durchfeuchtet und stellenweise sehr bröselig. Dann will ich es erst mal so eine Weile trocknen lassen. Im Sommer kann ich es dann hoffentlich frisch verputzen.

Einen Pilzbefall konnte ich zum Glück bisher nicht finden. Kann aber natürlich noch kommen. :roll:
Obwohl das Holz ohne Pilz ja nicht verrottet wäre? Na, jedenfalls habe ich keinen schwammartigen Bewuchs gesehen. Das Holz ist nur nicht ganz trocken (richtig feucht ist es auch nicht!) und bröselig.

PS: Das "flachlegen" des "Betonbunkers" kann ich mir nicht leisten. Wäre auch übertrieben, denke ich.
radixdelta
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von radixdelta »

Wenn der Balken nicht komplett raus kann, dann kann man den abschneiden und wieder verlängern. Dafür gibt es entsprechende Methoden, z.B. beidseitig mit kräftigen Bohlen aufdoppeln, auf möglichst großer Länge und mit voller Balkenhöhe und ordentlicher Stärke. Dazu wird mit Baustützen die Decke abgefangen, der morsche Teil großzügig entfernt und ersetzt.

Bei der Suchmaschine deines Vertrauens mal "Balken verlängern", "Balken verbinden" oder "Balken Längsverbindung" eingeben und ein wenig inspirieren lassen. Seitlich Bolzen finde ich vom Gefühl her nicht so gut, die Krafteinleitung dürfte besser sein wenn mit vielen Holzschrauben gearbeitet wird oder sogar genagelt wird.

Zum Trocknen wäre erstmal wichtig neues Wasser auszusperren, bevor das nicht wenigstens provisorisch dicht ist braucht man da mit eigentlich nicht groß anfangen. Und nicht vergessen viele viele Bilder. Jedes Detail. War grad erst vor Gericht wegen Zeugenaussage, da kann man nur mit dem Kopf schütteln wie viele Details man da genau wissen muss damit man überhaupt als Glaubwürdig eingestuft wird. Ich weiß jetzt, man kann gar nicht genug Bilder machen, auch von offenkundig völlig unwichtigen Details.

Und überleg dir wie du das Dach machen willst. Ich würde kein Bitumen-Flachdach machen, da muss man immer wieder bei. Pultdach: Sparren drauf, Dämmung drüber, Eindecken. Dann ist für mindestens eine Ewigkeit Ruhe.
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käferthias
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von käferthias »

Pultdach geht leider aus verschiedenen Gründen nicht. Es wird ein Flachdach bleiben müssen.

Nägel und Schrauben sind besser als Bolzen? Ok. Ist ja dann einfacher. Ich könnte natürlich vom alten Balken einen Meter abschneiden, einen neuen Meter in das alte Loch einsetzen und dann beidseitig aufdoppeln, mit einem Meter Überstand. Die Dicke der Aufdopplung würde ich dann auf die halbe Balkendicke auslegen. Und Zimmermannsnägel verwenden. Weil hab ich viele davon.
Dass man die Decke solang abstützen muss, ist klar.
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BigJim
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von BigJim »

Den Balken belassen und idealerweise beidseitig mit neuem auf der Wand aufliegenden Balkenstück mit durchgehenden Schrauben verschrauben.
Beim Flachdach lautet das Zauberwort: Elastomerbitumenbahn. Aus eigener Erfahrung: Diese Dachbahn lässt sich absolut nicht reißen. Ich habe auf ein Flachdach gebaut, das 10 Jahre zuvor mit Styropordämmung und eben dieser Bahn abgedichtet wurde. Die Dämmung wollte ich unter meinem Fußboden erhalten. Da man Wände aber nicht auf Styropor stellen kann, haben wir am Rand die vorhandene Dachbahn mit dem Brenner erhitzt, ein Stück hochgezogen, das Styropor darunter herausgeschnitten und die Dachbahn mit etwas frischem Bitumen auf den nun freien Streifen Deckenbeton wieder heruntergeklebt. Damit war das Dach während der ganzen Bauphase dicht und kein Tropfen Wasser hat den Weg ins Untergeschoß gefunden. So was geht nur mit dieser speziellen Dachbahn. Die dann ein Stockwerk höher aufgebrachte Dachbahn hält jetzt auch schon 35 Jahre ohne Probleme.
radixdelta
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von radixdelta »

käferthias hat geschrieben: Mi 4. Mär 2020, 12:13 Nägel und Schrauben sind besser als Bolzen?
Vom Gefühl her ja. Ein Bolzen Quer führt ja dazu daß der Balkenteil unter den Bolzen fast nicht mehr mitträgt, weil Holz eben sehr schnell spaltet. Verteilte Schrauben sorgen dafür daß man den Effekt mindern kann und die Kraft wird nicht so Punktuell eingeleitet.
In der Theorie würde man versuchen die Kraft durch Kraftschluss einzuleiten, aber bei alten Balken die teilweise rund sind ist das nicht so einfach oder auch schlicht unmöglich. Früher hat man aber Balken trotzdem verbolzt, da gab es aber auch keine 200er Spax zu kaufen... ob das der Grund ist? Ich habe das mal beim Abbruch eines uralten Dachstuhls gesehen, da ist das Holz dann beim Abbruch im Bereich der Bolzenlöcher längs aufgespalten. Man könnte aber auch anmerken, bis zum Einsatz des Baggers hat das viele Jahrzehnte gehalten. Man macht sich ja oft genug unbegründete Sorgen.
Wir haben ein Schuppendach, da sind die Sparren einfach unter der Traufe an die Sparren eines anderen Daches mit Gewindebolzen seitlich angeschraubt. Und das sind keine übermäßig dicken Sparren und in dem Bereich wurden die Sparren sogar noch angeschrägt. Das hält auch schon 50 Jahre. Ich würde das allerdings niemals so bauen. German Angst?
TDI
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von TDI »

@ BigJim: ist das das Material, das auch als EPDM Bahn bekannt ist? Das soll auch ausgezeichnete Eigenschaften und Langlebigkeit besitzen.

Wenn der Vorbesitzer für den Schaden aufkommen muss, würde ich einen Gutachter einschalten, der sich mit sowas auskennt. Ihr wollt doch eine dauerhafte Lösung ohne neue versteckte oder unerkannte Mängel.
Azze
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von Azze »

Gutachter wäre auch mein Tipp und auch fachkundige Reparatur durch einen Zimmerer. Den Preis kannst du ja mal unverbindlich anfragen und sicherheitshalber 50% drauf rechnen, dann hast du schon mal einen Anhaltswert. Selbstverständlich gehört das alles in das Gesamtpaket, das der Verkäufer zu tragen hat. Und falls du Skrupel hast: Natürlich kostet das alles Geld und natürlich möchte man sicherlich den finanziellen Schaden für den Verkäufer so niedrig wie möglich halten. Allerdings lässt die verpfuschte Ausbesserung sehr stark vermuten, dass der dich nur allzu gerne auf dem Schaden hätte sitzen lassen, wenn du nicht früh genug dahinter gekommen wärst. Insofern hätte ich an der Stelle nun relativ wenig Mitleid. Schmälert halt seinen Profit aus der Bude.
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BigJim
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von BigJim »

TDI hat geschrieben: Mi 4. Mär 2020, 16:12 @ BigJim: ist das das Material, das auch als EPDM Bahn bekannt ist? Das soll auch ausgezeichnete Eigenschaften und Langlebigkeit besitzen.

Wenn der Vorbesitzer für den Schaden aufkommen muss, würde ich einen Gutachter einschalten, der sich mit sowas auskennt. Ihr wollt doch eine dauerhafte Lösung ohne neue versteckte oder unerkannte Mängel.
Nein, EPDM-Bahn wird verschweißt wie Teichfolie. Das was ich meine wird vollflächig entweder als Schweißbahn mit bereits aufgebrachten Bitumen, oder mit Flüssigbitumen vollflächig verklebt, so wie die gute alte Dachpappe, die aber nix ausgehalten hat. Der Vorteil der Vollverklebungng liegt darin, dass falls dochmal ein Leck entstehen sollte man das auch findet. Bei einer lose verlegten Dachhaut ist das nahezu unmöglich.
bulle
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von bulle »

Azze hat geschrieben: Mi 4. Mär 2020, 16:36 Gutachter wäre auch mein Tipp und auch fachkundige Reparatur durch einen Zimmerer. Den Preis kannst du ja mal unverbindlich anfragen und sicherheitshalber 50% drauf rechnen, dann hast du schon mal einen Anhaltswert. Selbstverständlich gehört das alles in das Gesamtpaket, das der Verkäufer zu tragen hat. Und falls du Skrupel hast: Natürlich kostet das alles Geld und natürlich möchte man sicherlich den finanziellen Schaden für den Verkäufer so niedrig wie möglich halten. Allerdings lässt die verpfuschte Ausbesserung sehr stark vermuten, dass der dich nur allzu gerne auf dem Schaden hätte sitzen lassen, wenn du nicht früh genug dahinter gekommen wärst. Insofern hätte ich an der Stelle nun relativ wenig Mitleid. Schmälert halt seinen Profit aus der Bude.
Wenn das man nicht absichtliche Täuschung, sprich Betrug ist, Ich hätte da keine Skrupel den Vorbesitzer zum Schadenersatz heranzuziehen. Und die Option einer Betrugsanzeige würde ich mir auch vorbehalten, sollte der VK komisch werden.
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Joschie
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von Joschie »

Ich würde es mir sehr gut überlegen ob ich nicht einen Sachverständigen hinzu ziehe und das ganze dokumentieren ließe.
Wenn das schnell zu gepfuscht wurde ist das Betrug und gehört richtig geregelt.

Zum Trocknen, miete dir einen ordentlichen Bautrockner und lass den rumpeln (und nicht auf den Stromzähler achten :lol: ).

Grüße
Josef
poolizei
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von poolizei »

Zum Thema trocknen,

hatte selbst einen ähnlichen Fall, ich bin dann eine Trocknungsfirma (großes Unternehmen) herangetreten also die Lokale Niederlassung und der Leiter hat sich die Sache angesehen die haben VIEL Erfahrung...

Er hat mir dann das Material für die Trocknung Geräte Schläuche alles vorbereitet ich mir das abgeholt...

Die Montage ist ja keine Wissenschaft

Bezahlt habe ich wirklich einen Überschaubaren Obulus ind die lokale Kaffee Kasse
Das Geld verdienen die mit den Versicherungen...
manuel
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von manuel »

Die Belastung vom Balken in der Nähe vom Auflager ist ja am geringsten. Aber dennoch würde ich eine Reparatur nicht einfach so machen mit spaxschrauben. Entweder mit Gewindestangen oder Holzdübel verbinden. Schrauben brechen viel eher wie Nägel. Ein erfahrener Zimmermann oder Statiker kann dir da bestimmt ein Rezept geben.
Wenn der Holzbalken kein neues Wasser abbekommt und gut belüftet ist dann ist der bestimmt bald trocken.
Beton in Kontakt mit Holz muss gut trocken gehalten werden, weil Beton leider schlecht trocknet. Deshalb sind Balkenauflager oft aus Ziegel.

Edit: den YouTube Kanal von Matthias Burger kann ich sehr empfehlen, die videos zu Dachreparatur und Fachwerk.
Zuletzt geändert von manuel am Do 5. Mär 2020, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
ando
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von ando »

Moin,

ich klink mich hier mal ein und zeig euch mal den Link hier:

https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... mm#p176986

Ich hab diese Sache schon mehrfach hinter mir.
Ich bin zwar kein Sachverständiger für Holz, aber mitlerweile ein "Sacherfahrener" in Sachen Morsche Balken und Hausschwamm.

Wegen der German Angst: Ich würde keinen Sachverständigen / Gutachter hinzuziehen. Dann bekommst du nämlich ganz shcnell mit Behörden zu tun, Bauamt, Gesundheitsamt etc und musst später NAchweise bringen, das der Schaden durch eine "zugelassene Fachfirma" ( Zulassung der Firma kostet Lizenzgebühr, ausgeführt wird es dann von normalen Arbeitern) behoben wurde.

Für mehr Infos, Klärung des Befalls les mal in dem Altbau Renovierungsthread.
Gerne schreib mir ne PN, wir können auch mal telefonieren.
Ich hab auch noch das normalerweise nicht für jedermann erhältliche Schwammsperrmittel auf Borsalzbasis hier, das ich (hoffentlich ) nie mehr brauche, und es dir vermachen könnte.
So zur Sicherheit und wegen der "German Angst".

Ansosnten ist schon viel richtiges gesagt worden:

Balken mindestens einen Meter ÜBER den Befall abschneiden und verbrennen.

Balken dann verlängern.
Denkbar ist eine Holzverbindung ( Überplattung, Hakenblatt)
Auch ein Anschienen von beiden Seiten mit Holz oder U-Stahl ist denkbar. Hierbei am besten im Abstand von ca 15- 20 cm längs des Balkens Löcher bohren und mind M10 (M12) Gewindestäbe durch und mit Karosseriescheiben verschrauben. Kraftschluss herstellen. Sollte die Balkenoberfläche nicht in der Fläche plan sein, dann dafür sorgen ( abhobeln).

73

Ando
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flenders
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von flenders »

käferthias hat geschrieben: Mi 4. Mär 2020, 11:17 Das ist auch noch so ein Punkt, in dem ich unsicher bin. Das trocknen. Da kann ich vermutlich Bautrockner aufstellen und ein paar Wochen rennen lassen. Oder kann man das evtl einfach "ablüften" lassen? Hängt vermutlich vom Feuchtegrad ab.
Wenn es offen ist könnte es ja gut trocknen. Je nachdem wie groß der Schaden ist kann man das natürlich trocknen lassen. Oder man bedient sich eines Infrarottrockners. Raumklima überwachen und regelmäßig lüften.

(für "selfmade" geht auch so eine elektrische (Infrarot-) Wärmewellenheizung)

Jetzt ist dann nur die Frage, wo kommt die Feuchtigkeit her.
Zuletzt geändert von flenders am Di 10. Mär 2020, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Smily
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von Smily »

Ich weiß nicht wie lang der balken ist, aber wäre es eine option die decke mit baustützen abzufangen und dann einen "neuen" gut abgelagerten einzusetzen?
Dann wäre das thema auf alle fälle gelöst, ohne das du ständig drüber nachsinnieren musst, ob das jetzt so trägt...
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käferthias
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von käferthias »

Ich hab mir jetzt ein Feuchtemessgerät gekauft. Die Sorte mit den zwei Spitzen zum Einstechen. Damit renne ich dann später mal durchs Haus und messe.
Allerdings hab ich noch keine Ahnung, was ich da eigentlich messe und welche Werte was bedeuten.

Der Balken ist mindestens 5 Meter lang, aber ich weiss es natürlich nicht. Das Zimmer (Bad) ist vielleicht 3 Meter breit, dann kommt die Flurwand. Ich würde vermuten, dass sich der Balken aber bis zur anderen Seite des Hauses durchzieht und nur auf den Flurwänden aufliegt. Die Flurdecke will ich allerdings nicht aufreissen. Erst mal nur das Bad.

Was das Trocknen an geht: Infrarot ist ne super Idee. Andererseits sind an der betroffenen Wand auf beiden Seiten Heizkörper von der Zentralheizung. Die könnten vielleicht auch reichen? Lüften ist insofern ein Problem, als dass ich nicht in dem Haus wohne. Ich hab ne halbe Stunde Anfahrt und das Haus steht im Moment leer...
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von manuel »

Mal nicht Panik verfallen. Solange das Holz nicht wieder beregnet wird und a weng a Luftzug vorhanden ist trocknet das. Oberflachlicher Schimmel am Balken ist auch keine Katastrophe. Aber nicht übertreiben mit erwärmen, besser langsam trocknen anstatt mit Aktionismus das Haus abfackeln. Bei Altbau würde ich niemals ein unbeaufsichtigtes Elektrogerät mit mehr als 1KW an eine Steckdose hängen wo ich nicht weiß was für Kabel und Klemmen dort hin führen. Das würde mir aus meiner Erfahrung mehr Sorgen machen als ein feuchter Balken welcher kein neues Wasser abbekommt. Hab beides schon gehabt (nasse Deckenbalken und brutzelnde Kabel und Klemmen).
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flenders
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von flenders »

käferthias hat geschrieben: Fr 6. Mär 2020, 09:51 Ich hab mir jetzt ein Feuchtemessgerät gekauft. Die Sorte mit den zwei Spitzen zum Einstechen. Damit renne ich dann später mal durchs Haus und messe.
Allerdings hab ich noch keine Ahnung, was ich da eigentlich messe und welche Werte was bedeuten.

Der Balken ist mindestens 5 Meter lang, aber ich weiss es natürlich nicht. Das Zimmer (Bad) ist vielleicht 3 Meter breit, dann kommt die Flurwand. Ich würde vermuten, dass sich der Balken aber bis zur anderen Seite des Hauses durchzieht und nur auf den Flurwänden aufliegt. Die Flurdecke will ich allerdings nicht aufreissen. Erst mal nur das Bad.

Was das Trocknen an geht: Infrarot ist ne super Idee. Andererseits sind an der betroffenen Wand auf beiden Seiten Heizkörper von der Zentralheizung. Die könnten vielleicht auch reichen? Lüften ist insofern ein Problem, als dass ich nicht in dem Haus wohne. Ich hab ne halbe Stunde Anfahrt und das Haus steht im Moment leer...
Wäre interessant, wenn du mal die Werte des Feuchtemessgeräts veröffentlichen könntest!
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von ange12lo »

BigJim hat geschrieben: Mi 4. Mär 2020, 12:32 Beim Flachdach lautet das Zauberwort: Elastomerbitumenbahn. Aus eigener Erfahrung: Diese Dachbahn lässt sich absolut nicht reißen.
Ich bin ja auch gerade am Bauen. Soviel ich weis sind diese Bitumenbahnen heute der Standard, oder gibt es tatsächlich noch die alten Bitumenbahnen ohne Verstärkungs Flies und sonstige zusätze? Muss mal mit dem Dachdecker reden, er soll mir die Produkte angeben die er verwenden will.
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reutron
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von reutron »

Ich kenne das ja eigentlich so das die Unterbahn vom Flachdach ein paar cm an der Wand hochgeklebt wird, da dann eine Blechkante rüber kommt und Ober eine Fuge Dichtmasse drauf, dann wird die gesandete Deckbahn an der Blechkante hochgeklebt. Somit hast du einen wasserdichten Wandanschluss zum Flachdach. Alles was anders aussieht ist halt einfach nur pfusch...... :x
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von fischi »

manuel hat geschrieben: Do 5. Mär 2020, 13:04 Die Belastung vom Balken in der Nähe vom Auflager ist ja am geringsten. Aber dennoch würde ich eine Reparatur nicht einfach so machen mit spaxschrauben....
Es sind genau solche Aussagen, die mir als Statiker immer Angst machen und weswegen die Hinweise, man möge sich bitte Fachleute hinzuziehen, wirklich ernst zu nehmen sind.
Balkenmitte = maximales Biegemoment, Auflagernähe = maximale Querkraft. Bei 5 m Balkenlänge kann da schonmal die eine oder andere Tonne an Last ins Mauerwerk müssen.

Also: Du brauchst hier keinen hochbezahlten Gutachter, auch keinen unterbezahlten Bauinschinör. Ein möglichst gutes Verhältnis zu ortsnahen Handwerkern ist aber schonmal nicht ganz verkehrt, man eine alte Bude herrichten will.
Das nötige Fachwissen gibt es am besten in so altmodischen Büchern. Mit Formeln, die man auch halbwegs mit Mathe Klasse 10 kapiert.
Heißer Tip: Mönck, Holzbau.
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/W ... mjanlptqmk
manuel
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von manuel »

@fischi: Die Aussage das Balken an den Enden weniger aushalten müssen hab ich nicht erfunden, diese kam von einem Sachverständigen. Auch in dem Statikbericht von meinem Dach finde ich nur Aussagen zu Biegemomente. Ich ging deshalb davon aus dass wenigstens Stahl und Holzbalken üblicherweise eher beim Biegemoment als bei Querkräften an ihre Grenzen stoßen. Ist das jetzt falsch ? Soll ich mir nen anderen Statiker suchen ? Es sprengt vielleicht a weng den Rahmen von diesem thread, aber gibts vielleicht ein Beispiel wo der Biegemoment nicht das ko Kriterium ist ? Danke schon mal.
fischi
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Re: Probleme mit feuchter Wand - Deckenbalken morsch.

Beitrag von fischi »

Es liest wirklich wie die Aussage eines Laien. Ein "weniger aushalten" ist schon sehr volkstümlich formuliert. Es gibt: Biegemoment, Querkraft, Auflagerpressung und und und.
Daß bei längeren Balken meistens in der MItte die höchsten Biegespannungen aus dem Biegemoment auftreten, ist schon richtig. Aber eben eine solche Balkenkopfverstärkung muß nach der Auflagerkraft bemessen werden, das ist was anderes, da ist das Feldmoment unwichtig. Am Auflager ist der Balken halt anders beansprucht (Querkraft und Auflagerpressung), nur darf das nicht im Sinne von "weniger aushalten" so verstanden werden, daß hier alles ganz locker zu basteln ist.
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