Dehzahlsensor ohne Magnet

Der chaotische Hauptfaden

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pfuscher
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Re: Dehzahlsensor ohne Magnet

Beitrag von pfuscher »

Robby_DG0ROB hat geschrieben: Do 12. Mär 2020, 23:08
pfuscher hat geschrieben: Do 12. Mär 2020, 00:09Die KW dreht mit ungefähr 4,2 facher Raddrehzahl, man hätte also eine höhere Auflösung und die gemessene Wegstrecke wäre unabhängig von Kurven etc.
Bei alten Fahrzeugen wurde der größte Gang oft als "direkter Gang" bezeichnet, weil die Drehzahl am Getriebeausgang 1:1 der Eingangsdrehzahl von der Kurbelwelle entsprach. Die erwähnten 4,2:1 können gut und gern im Achsgetriebe untersetzt werden.
JA, ich hatte mit KW die Kardanwelle gemeint. Der Achsenantrieb ist ungefähr 4,2 untersetzt, genau hab ich's nicht mehr im Kopf

Ich weiß leider nicht, wie der Original-Sensor funktionierte. er war halt mit einem Blech sehr nah an den "Schlauchschellen-Zahnkranz" herangeführt worden. Wir haben damals, als das Auto frisch mit Französischem TÜV vom Deutschen ein Niet bekam, erstmal alles, was "wir nicht kennen und was da nicht hingehört", rausgeschmissen. Die Elektronik war in einem Blechgehäuse mit professionell aufgebauter Platine, sah wie eine Einzelanfertigung/Miniserie aus. Gebaut hatte das ein französischer Spezialbetrieb für behindertengerechte Autos. Echt genial, was die da praktisch ohne Eingriffe in die Originalsubstanz hingebaut hatten.
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MatthiasK
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Re: Dehzahlsensor ohne Magnet

Beitrag von MatthiasK »

Jannyboy hat geschrieben: Do 12. Mär 2020, 23:16
Später Gast hat geschrieben: Mi 11. Mär 2020, 00:52 Ich hab mal versucht, die Wechselspannung von nem Nabendynamo zum Auslesen der Geschwindigkeit zu verwenden.
In jedes gute Projekt gehört ein Microcontroller gespaxt. z.B. PIC10F320 und ein bisschen Spannungsregler. Der Nabendynamo versorgt den MCU mit Strom und zählt dessen Frequenz. Jetzt braucht man noch nicht mal rechnen. Sondern gibt nur noch jeden x ten Impuls (entspricht einer Umdrehung) einen Impuls in Richtung Fahrradcomputer.
Viel zu kompliziert, wozu der Fahrradcomputer? Die Dinger taugen doch nichts.

Der µC zählt die Frequenz der Wechselspannung mit einer festen Zeitbasis (abhängig von der Radgröße) und gibt sie direkt auf ein Display aus.
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MatthiasK
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Re: Dehzahlsensor ohne Magnet

Beitrag von MatthiasK »

Später Gast hat geschrieben: Do 12. Mär 2020, 23:51
Joa, ich hatte damals nen Schieberegister-IC besorgt, dass ich als Teiler verwenden wollte, die Stromversorgung dafür zu basteln war mir dann aber doch zu blöd (lies ich war zu blöd dafür ;) ) und ich hab wieder nen klassischen Speichenmagnet am Vorderrad verbaut.
Nimm einfach ein Counter-IC. Das zählt die Wechselspannungsperioden hoch. Nach einer festen Zeitbasis wird der Zählwert in ein Latch geschoben und der Zähler bekommt danach einen Reset. Der Wert aus dem Latch wird über einen 7-Segment-Decoder auf einfache LED-Anzeigen (z.B. die grüne Pest) dargestellt.

Spannungsversorgung ist auch einfach, Einweggleichrichtung (nur eine Diode) + reichlich Stützkondensator + 7805 sollte laufen. Wenn dein Tacho erst bei zu hoher Geschwindigkeit aktiviert wird, einen Spannungverdoppler vor schalten.

Später Gast hat geschrieben: Do 12. Mär 2020, 23:51 Falls das Rad irgendwann mal nen Dynamo-Harvester bekommt, gewinnt das wieder an Attraktivität, bis dahin bleibt das aber in der Schublade. Eine anständige Wandlerlösung am Nabendynamo selberbauen ist leider nicht ganz einfach, und wenn ich mit sowas anfange, hab ich auch Ansprüche, das muss dann schon was können, sonst bringts ja nix. :roll: Werd also was kaufen, wenn ichs mal brauchen sollte, bis dahin bleibts so, hab genug Projekte laufen. ;)
Was ist für dich eine anständige Wandlerlösung? Was soll das können?

Später Gast hat geschrieben: Do 12. Mär 2020, 23:51 Microcontroller wär aber schon interessant, zumal ich damit langsam warm werde. Dann mach ich aber gleich den ganzen Tacho mitsamt OLED Display selber. Wär schon cool, nie wieder ne Batterie am Fahrradtacho wechseln zu müssen und den auch im Dunkeln gut ablesen zu können. 8-)
Wenn mit µC, dann sollte man auch noch gleich einen Beschleunigungssensor mit drauf packen. Damit kann man dann die Anzeige passend zur Vibration des Lenkers blinken lassen und so gut ablesbar halten.
Jannyboy
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Re: Dehzahlsensor ohne Magnet

Beitrag von Jannyboy »

MatthiasK hat geschrieben: Sa 14. Mär 2020, 09:54 Viel zu kompliziert, wozu der Fahrradcomputer? Die Dinger taugen doch nichts.

Der µC zählt die Frequenz der Wechselspannung mit einer festen Zeitbasis (abhängig von der Radgröße) und gibt sie direkt auf ein Display aus.
Ganz einfach weil die ursprüngliche Fragestellung war wie man die Drehzahl der Bremstrommel auf einen Fahrradcomputer dargestellt bekommt.
Und nicht wie bekomme ich die Drehzahl auf einen beliebigen Display dargestellt. Daher ;)

Grüße Jan
Maschinist
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Re: Dehzahlsensor ohne Magnet

Beitrag von Maschinist »

Hallo,

bin grade hier drüber gestolpert... also das gleiche Problem (daß ein alter Tacho nicht korrekt anzeigt) hatte ich an meinem Motorrad (EMW) auch. Ich habe mir damals eine kleine Platine gemacht, die in das entkernte Tachogehäuse passt, über einen Hall auf der Rückseite das Magnetfeld des orginalen Rotors aufnimmt (so wie jemand weiter vorn schonmal geschrieben hatte) und die Geschwindigkeit wie gehabt per Zeiger anzeigt: jetzt aber von einem kleinen Schrittmotor bewegt.
Das geht sehr gut (erstaunlicherweise machen dem Stepper die doch erheblichen Vibrationen der EMW seit 10 Jahren nichts aus), und man braucht seinen Oldtimer nicht mit Fahrradcomputern oder Displays zu verschandeln...
Der Kilometerzähler funktioniert weiterhin mechanisch.

Bild

Sowas geht natürlich nur, wenn der Tacho nach dem Wirbelstrom-Prinzip arbeitet (Magnet dreht sich in Metallglocke) und die Mechanik bis zum Tacho noch gut ist...


Grüße
Thomas
ohu
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Re: Dehzahlsensor ohne Magnet

Beitrag von ohu »

Zum Ursprungsproblem, wie das wohl mit den Schlauchschellen gehen soll: (ja ich weiß, dass ich spät dran bin)

Ganz banal ein Induktiver Näherungssensor. Wasserdicht, robust, billiger als der meiste Automotivekram, funktioniert ausreichend schnell.
Induktiver Sensor an den Kardanwellenschrauben ist eigentlich Standard bei vielen Rallyeautos für die Wegstreckenmessung.
Daffid
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Re: Dehzahlsensor ohne Magnet

Beitrag von Daffid »

ohu hat geschrieben: So 18. Okt 2020, 22:31 Zum Ursprungsproblem, wie das wohl mit den Schlauchschellen gehen soll: (ja ich weiß, dass ich spät dran bin)

Ganz banal ein Induktiver Näherungssensor. Wasserdicht, robust, billiger als der meiste Automotivekram, funktioniert ausreichend schnell.
Induktiver Sensor an den Kardanwellenschrauben ist eigentlich Standard bei vielen Rallyeautos für die Wegstreckenmessung.
Korrigiere mich wenn ich es falsch verstanden habe.
Wenn die bei Ralleyautos an der Kardanwelle den Weg messen, kommst du doch auf ein vielfaches der eigentlichen Strecke. Die fahren doch jede Kurve mit sehr viel Schlupf an den Rädern.
jodurino
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Re: Dehzahlsensor ohne Magnet

Beitrag von jodurino »

Maschinist hat geschrieben: So 18. Okt 2020, 22:22 Hallo,

bin grade hier drüber gestolpert... also das gleiche Problem (daß ein alter Tacho nicht korrekt anzeigt) hatte ich an meinem Motorrad (EMW) auch. Ich habe mir damals eine kleine Platine gemacht, die in das entkernte Tachogehäuse passt, über einen Hall auf der Rückseite das Magnetfeld des orginalen Rotors aufnimmt (so wie jemand weiter vorn schonmal geschrieben hatte) und die Geschwindigkeit wie gehabt per Zeiger anzeigt: jetzt aber von einem kleinen Schrittmotor bewegt.
Das geht sehr gut (erstaunlicherweise machen dem Stepper die doch erheblichen Vibrationen der EMW seit 10 Jahren nichts aus), und man braucht seinen Oldtimer nicht mit Fahrradcomputern oder Displays zu verschandeln...
Der Kilometerzähler funktioniert weiterhin mechanisch.
........

Sowas geht natürlich nur, wenn der Tacho nach dem Wirbelstrom-Prinzip arbeitet (Magnet dreht sich in Metallglocke) und die Mechanik bis zum Tacho noch gut ist...


Grüße
Thomas
Hi Superlösung,
wie erkenne ich so einen Tacho?

Wir haben das relativ simpel und Schmucklos so gemacht.

Beifahrer hat Handy mit GPS APP und sagt immer die 10er Geschwindigkeit 50.....50....50 der Fahrer versucht diese Geschwindigkeit zu halten und sagt den Tachostand
70.....70...70....Beifahrer notiert die Tachostände.
bis 130.

So "Eichfahrt" beendet, Tacho zerlegt und zum LABEL_Printer gegriffen, auf 9mm Klebeband ausgedruckt und schön Sauber als neue SKALA aufgeklebt.

TÜV hat der Wagen erst mal so bekommen aber für die Zukunft wäre es gut eine Lösung in der Schublade zu haben, ich weiß ja nicht wie lange die Klebis so halten.

cu
jodurino
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Re: Dehzahlsensor ohne Magnet

Beitrag von ohu »

Daffid hat geschrieben: Mo 19. Okt 2020, 10:48
Ganz banal ein Induktiver Näherungssensor. Wasserdicht, robust, billiger als der meiste Automotivekram, funktioniert ausreichend schnell.
Induktiver Sensor an den Kardanwellenschrauben ist eigentlich Standard bei vielen Rallyeautos für die Wegstreckenmessung.
Korrigiere mich wenn ich es falsch verstanden habe.
Wenn die bei Ralleyautos an der Kardanwelle den Weg messen, kommst du doch auf ein vielfaches der eigentlichen Strecke. Die fahren doch jede Kurve mit sehr viel Schlupf an den Rädern.
Jo klar, das gibt auch ordentliche Abweichungen im Vergleich zur GPS-gemessenen Strecke. Aber bei der Erstellung des Roadbooks wurde auch mit Schlupf gefahren. Die Differenz zwischen Schlupf bei der Erstellung und Schlupf bei der Wertungsprüfung einschätzen zu können zeichnet einen guten Beifahrer aus.
GPS ist dafür meist zu langsam/ bzw zu träge, bei dichter Bewaldung auch zu ungenau.
bulle
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Re: Dehzahlsensor ohne Magnet

Beitrag von bulle »

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