Amtliche Abkantbank frickeln

Der chaotische Hauptfaden

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Propeller
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Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Mahlzeit!
Ich habe einen schönen Auftrag reinbekommen, wo ich eine Menge Millimeterblech auf einer Länge bis 1,50m zu kanten habe. Leider habe ich nur meine kleine Tischabkantbank und die geht nur bis 600mm.
Das Ganze hier in irgendeiner Schlosserei zu kanten kann ich leider vergessen und wer weiß, wie lange man überhaupt noch vom Hof darf.
Also habe ich mich gestern wild entschlossen daran gemacht, eine massive Abkantbank mit 2m Arbeitsbreite zu frickeln.
Zunächst habe ich die Scharniere angefertigt. Als Scharnierbolzen verwende ich 28mm dickes, verchromtes Vollmaterial von einem Hydraulikzylinder. Das sollte halten.
Hauptsächlich werde ich es mit Millimeterblech zu tun haben. Wenn ich 3mm damit schaffen würde wäre es natürlich toll, aber ich habe meine Zweifel, ob ich das Ganze steif genug hinbekomme.

Bild

Zum Kanten nehme ich zwei 180er U-Träger:

Bild

Bild

Weiter bin ich noch nicht. Nachher schweiße ich erstmal die Füße und die Scharniere zusammen. Wie ich den Niederhalter gestalte weiß ich noch nicht.
Irgendwelche Ideen?

Danke schonmal,
Peter
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Toddybaer
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Toddybaer »

Als Niederhalter vielleicht ein amtlichen doppel T ?

Obwohl, du brauchst ja eine schön gerade Kannte. Vielleicht ein weiteres L oder U

Vielleicht noch ein paar Streben in die L-Winkel, damit die in der Mitte nicht so schnell weg wollen
Azze
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Azze »

nochmal so ein C-Profil aufrecht gestellt mit der offenen Seite zur Biegekante hin. Um ein wenig überbiegen zu können, kann der Obergurt etwas eingekürzt werden. Auf der Rückseite kannst du dann Toggleclamps anbauen, m das Werkstück zu halten
bastelbjoern
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von bastelbjoern »

evtl solltest du dir mal das Video von Colin Furze angucken : https://www.youtube.com/watch?v=Ggy1DHwAh_0
der legt ein Winkel drauf...
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Daran, einen Träger mit der offenen Seite nach vorn zu verwenden habe ich auch gedacht. Das Problem ist nur, daß die Kanten da so sehr rund sind. Vielleicht einen Doppel-T- oder auch C- Träger stehend und an der Kante ein kleines Winkeleisen anschweißen?
MSG
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von MSG »

In den Scharnieren würde ich noch ein Schmiernippel vorsehen.

Die zwei Wangen und der Niederhalter müssen auf jeden Fall gegen Durchbiegen stabilisiert werden.

Der Russe(?) hier hat immer eine recht amtliche Konstruktion am start, evtl lässt sich da noch was abschauen. Sieht reichlich selbstgefrickelt aus.... :)

https://youtu.be/iXb6HYNFjqc?t=9
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Gobi
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Gobi »

Propeller hat geschrieben: Sa 21. Mär 2020, 15:38 Daran, einen Träger mit der offenen Seite nach vorn zu verwenden habe ich auch gedacht. Das Problem ist nur, daß die Kanten da so sehr rund sind. Vielleicht einen Doppel-T- oder auch C- Träger stehend und an der Kante ein kleines Winkeleisen anschweißen?
Ist glaube ich nicht so gut, selbst wenn Du nur 90°biegen willst, musst du etwas überbiegen können! EIn massiver aber angeschliffener Flachstahl, der übersteht könnte reichen. An meiner uralt Kantbank ist der übrigens auch nicht gehärtet.
Frage ist ja auch, wie kommt der Druck um das Blech zu halten, vorallem in der Mitte. (Edit: wie wäre es den Niederhalter krumm zu machen, so daß er vorallem in der Mitte drückt? Habe ich zwar noch nie gesehen, könnte ich mir aber vorstellen)

Zum 1,5mm auf die Länge kanten wirds schon einen langen Hebel brauchen - und einen festen Punkt...
Azze
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Azze »

Propeller hat geschrieben: Sa 21. Mär 2020, 15:38 Daran, einen Träger mit der offenen Seite nach vorn zu verwenden habe ich auch gedacht. Das Problem ist nur, daß die Kanten da so sehr rund sind.
Ich weiß ja nicht, wie präzise das werden muss, aber auch die Biegekante ließe sich ja ggf etwas einkürzen und sich somit eine schöne "scharfe" Kante erzeugen. DIe kann dann auch weniger als 90° haben. Das könnte mit der Flex und einer Führung direkt auf dem Träger erfolgen
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reutron
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von reutron »

Zellix hatte eine Blechabkantgerät Vorgeschlagen das das Blech auf beiden Seiten festspannt und somit keine Gelenke benötigt sowie kein Durchbiegeproblem hat.
biegegr.jpg
Bild von ehemaligen zellix . de zur verdeutlichung entliehen
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Toddybaer
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Toddybaer »

Weis ja nicht was das kosten darf.
Guck mal nach Schürfleiste, das ist die Kannte vorne an Frontladerschaufeln. Die ist gehärtet und vor allem scharfkanntig. Kann man dann an den Doppel T anschweissen.

Der Spalt ist bei den gekaufen Kanntbänken einstellbar. Wegen unterschiedlicher Materialstärke. Also der Spalt am Knick.
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Raider
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Raider »

Propeller hat geschrieben: Sa 21. Mär 2020, 15:38 Vielleicht einen Doppel-T- oder auch C- Träger stehend und an der Kante ein kleines Winkeleisen anschweißen?
Von der Idee würde ich das auch so machen (10° Luft am Träger freibrennen wegen überbiegen), aber am besten wäre wohl wenn man einfach ein Stück Flachmaterial unter den Träger mit 2-3 Senkschrauben schraubt(die müssen das Flach ja nur in Position halten). Das kann man dann auch noch mal austauschen wenn man vielleicht etwas Radius braucht(Alublech!).

Edit sagt: Vielleicht wäre sogar Vierkantrohr als Träger besser. Durch die Länge könnte sich der schon etwas tordieren, und geschlossene Profile sind ja bekanntermaßen etwas torsionssteifer.
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Roehricht
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
sowas zu bauen artet in eien heavy metal Party aus. Die Biegeelemente müssen in der Mitte gegen Durchbiegen verstärkt werden. Bei den meisten Maschinen sind die Biegekanten aus Guss.

Hier gibts ne Biegemaschien bei kleinanzeigen:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 44-84-1329
oder die hier:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-an ... 4-84-2578

Nicht das da nachher das verbaute Material mehr kostet als son Gebrauchtteil. :mrgreen:

Ich hab sone Maschine in ein Meter Breite. Da kann man die Materialstärke einstellen. Die gabs mal bei ner Auflösung einer BFW Werkstatt.

73
Wolfgang
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Nee, nee. Das Material ist bis jetzt zu 100% recycelter Kram aus dem Messykabinett. Manche von den Trägern lagen schon seit meiner Kindheit herum, wenn nicht sogar vorher.
Kann sich jemand einen Reim auf den Hersteller bzw. das Herstellerjahr machen? Die 18 bezieht sich meiner Meinung nach darauf, daß es ein 180er Träger ist. Trotzdem vermute ich vor 1945.

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Das mit der Schürfleiste ist ja mal eine geniale Idee! Das verfolge ich am Montag mal.

Schmiernippel waren von Anfang an vorgesehen und sind inzwischen drin.

Um die einzelnen Träger bastle ich noch ein paar stabile Dreiecke, deren Vorspannung sich mittels Schrauben einstellen läßt, so daß sich das Durchbiegen normalerweise unter Kontrolle bringen lassen sollte. Natürlich habe ich auch nach gebrauchten Geräten geguckt, aber alles, was in 2m Breite ordentlich ist kostet auch empfindliches Geld. Und man kann momentan auch nicht mal so einfach durch drei Bundesländer fahren, um es abzuholen. Ich denke schon, daß es sich lohnt, das Ding selbst zu bauen.

Heute Nachmittag habe ich mich weiter mit Zuschnitten beschäftigt und vorhin das Ding schonmal grob zusammengestellt:

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reutron
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von reutron »

Darf ich mal fragen wo die Kraft zum Biegen herkommen soll, das schafft man bei der Große ohne Unterstützung doch nicht mehr oder?
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Chemnitzsurfer
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Wir hatten bis vor 2 Jahren eine Schwenkbiegemaschine aus Adolfs Zeiten (Weber Werke Siegen ) in der Firma, die konnte 2m abkanten und war rein muskelbetrieben. Ging dank sehr großen Gegengewicht zu Zweit ganz gut, leider ist nach >80 Jahren Benutzung der Guss gebrochen.
War fast Baugleich mit der hier https://www.ebay.de/itm/RAS-Schwenkbieg ... 4078567265
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Toddybaer
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Toddybaer »

Machen die Schmiernippel nach unten nicht mehr sinn?
Weil dann kannst das Konstruckt platt zusammenfalten. So begrenzen doch die Schmiernippel den Weg irgendwann
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reutron
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von reutron »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: So 22. Mär 2020, 07:36 Wir hatten bis vor 2 Jahren eine Schwenkbiegemaschine aus Adolfs Zeiten (Weber Werke Siegen ) in der Firma, die konnte 2m abkanten und war rein muskelbetrieben. Ging dank sehr großen Gegengewicht zu Zweit ganz gut, leider ist nach >80 Jahren Benutzung der Guss gebrochen.
War fast Baugleich mit der hier https://www.ebay.de/itm/RAS-Schwenkbieg ... 4078567265
Daher meine Frage......Mechanik ist nicht so meins aber für ein Gegengewicht müsste der Schwerpunkt doch Mittig liegen damit die Füße nicht immer unter "Spannung" stehen. (ich hoffe ihr versteht was ich meine)
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Gestern habe ich wieder ein Bißchen daran weiter gearbeitet. Als Niederhalter nehme ich zwei miteinander verschweißte 140er Doppel-T-Träger. An die Enden schweiße ich dann "Ösen" aus U-Trägern, durch die ich das Ganze dann mit 18er Gewindestangen festschrauben kann. Hinten sind dann noch 2 Einstellschrauben vorgesehen, mit denen man den Abstand des Niederhalters von der Biegekante auf die entsprechende Blechstärke einstellen kann. Links und rechts kommen jeweils starke Federn hin, die den Niederhalter hoch drücken, wenn die Befestigungsschrauben gelöst werden.
Unter die beiden Träger kommt noch so eine Schürfleiste.

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Raider
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Raider »

Wie willst du sicherstellen dass der Niederhalter immer wieder parallel ist zur Biegeachse? Die Flächen von den U Stahl Stücken bieten sich natürlich an da irgendwas zu führen.

Aber echt geil massiv, ich denke mal das Teil wird mehr können als 1mm 8-)
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Durango
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Durango »

Hab mir das projekt angeschaut. Wenn mehr als Alufolie durchgehen soll, müssen die langen Strecken der Konstruktion mit einer Sichel verstärkt werden.(orthogonal anpunkten , mit einer Schweißnaht kann der Träger krumm wie eine Banane werden )
Eine Variablität hinsichtlich der Blechstärke oder dem Biegeradius erfolgt durch verstellbakeit des Abstandes.

Nützliches Zubehör habe bei unseren Polen gesehen : Ein Schneidrad kann Blech sauber Zuschneiden, wie eine Schneidbank.

So kann das zur Universalmaschine werden, mit Spenglerarbeit kennst du dich aus ?

73 Manfred
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Ich habe noch vor, Spannvorrichtungen zu bauen, mit denen man die Träger vorspannen kann.

Der gestrige Tag war jedenfalls ein totaler Reinfall.

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Meine liebevoll gedrehten Scharniere sind aus einem Material, das nicht schweißbar zu sein scheint. Obwohl sich das Zeug völlig problemlos spanend bearbeiten ließ, platzten die Schweißnähte einfach ab. Ungefähr so, als ob man an einem Kugellagerring schweißt. Beim Versuch, da durch extra breite Nähte doch noch Halt reinzubringen habe ich mir natürlich solchen Verzug eingehandelt, daß die Scharniere bombenfest geklemmt haben. Mist! Also nochmal von vorn.
Erstmal habe ich die Ausschnitte in den Trägern, wo die Scharniere saßen wieder zu gemacht.

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Jetzt ist die Frage, wie ich die Scharniere konstruiere.
Ich habe noch solche Flanschlager rumzuliegen, bin mir aber nicht sicher, ob die Gehäuse das aushalten. Das ist bloß Grauguß, oder?

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Gobi
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Gobi »

Verdammt! Ähnliches ist mir aber auch schon passiert, so ist das mit unbekanntem Material.
Ich fand die Art, wie du die Lager gemacht hast, aber eigentlich grundsätzlich richtig, der Durchmesser könnte größer sein, selbst an meiner uralten 1 Meter Bank ist er größer.
Diese verstellbaren Lager würde ich eigentlich für was anderes aufheben, aber das deine gedrehten und verschweisten Lager festgehen ist natürlich eine große Gefahr... alles nicht so einfach!
(Lager heften, Bolzen ziehen, fertig schweißen und dann noch mal reiben wäre mein Vorschlag - Material?)
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Na, für was anderes aufheben brauche ich die Lager nicht, die sind im Einkauf recht billig. Die Frage ist, ob sie bzw. die Gehäuse das aushalten. Der große Vorteil davon wäre, daß sie eine eventuelle Desachsierung problemlos wegstecken.
ch_ris
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von ch_ris »

ich meine die werden zu weich sein bzw. zu viel spiel entwickeln.
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Nächster Versuch:
Nun habe ich zwei kurze Scharnierbolzen mit 70mm Durchmesser gedreht und aus Stahlplatten die passenden Gegenstücke angefertigt.
Der Hintergedanke ist, daß die kurze tragende Fläche besser mit eventueller Desachsierung durch Verzug beim Schweißen klar kommen müßte. Auch hier habe ich wieder Schmiernippel vorgesehen. Der Kanal zeigt im eingebauten Zustand 45° nach vorn-unten, wo ich mit der höchsten Belastung rechne.
Mal sehen, ob das jetzt was wird.

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Finger
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Finger »

Diese verstellbaren Lager würde ich eig ... aufheben,

Wie verstellt man die? Also das Lager in seinem Sitz? Per Schlag auf den Lagerring?
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Joschie
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Joschie »

Die Lager stecken in einer Art "Halbkugel" und lassen sich im Gussblock in dem das Gegenstück ist verdrehen.
Schlag brauchts da keinen, Welle durchstecken und vielleicht 15-20 cm Hebel reichen vollkommen.

Grüße
Josef
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Finger
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Finger »

OK, das probiere ich mal....
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Joschie
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Joschie »

Das dient aber hald nur dazu um dezente Fluchtungsfehler korrigieren zu können.
Große Ungenauigkeiten würde ich damit nicht ausgleichen.
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Hightech
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Hightech »

Falls es jemand interessiert, ich hatte mal aus Stahlresten eine Biegevorrichtung gebastelt.
Auch die biegt sich schon in der Mitte ordentlich bei 3mm Stahl. Arbeitsbreite müsste so 30cm sein.

Lager sind da keine dran, nur einfache Bolzen im Loch.
Ein Gegenhalter Hintendran, einstellbar über die Schrauben hinten, gewährleisten einen einstellbaren Biegeradius.
Der Niederhalter ist abnehmbar.
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Gestern ging es noch ein wenig weiter. Die Lagerung habe ich nun (nach sehr viel Theater beim Ausrichten) einigermaßen genau und leichtgängig hinbekommen. Natürlich habe ich die Schmiernippel genau entgegengesetzt der Krafteinleitung plaziert. :roll: Also muß ich mir da irgendwann nochmal was einfallen lassen.
An die Grundplatte habe ich ein Dreieck aus 16er Rundmaterial gebraten, um ihr eine einstellbare Vorspannung zu geben. Das scheint auf den ersten Blick schonmal ganz gut hinzuhauen.
Nachher ist dann die Verstelleinrichtung für die Blechstärke und die Federmimik für den Niederhalter dran. Ich hoffe, das Ding heute noch testen zu können.

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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Zwar fehlt mir noch die Schürfleiste, aber ich habe das Ding zunächst mal getestet, indem ich einfach um den Niederhalter ohne die Leiste herumgekantet habe.
Doch zuerst kamen die Federn drunter und die Verstellung dran:

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Der erste Versuch wurde mit 1mm- Blech gemacht. Beim ersten Mal war der Radius in der Mitte deutlich größer als am Rand. Die Ursache war der Fuß, der sich unter der Last durchbog. Nachdem ich die Mutter unten im Dreieck etwas weiter vorgespannt hatte klappte es prima. Wenn die Schürfleiste da ist werden die Kantungen sicher ordentlich aussehen.

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Nächster Schritt: 3mm.
Auch hier klappte es relativ problemlos. Irgendwelche, auch elastische Verformungen an der Abkantbank konnte ich nicht feststellen. Nur der Kraftaufwand ist natürlich beträchtlich. Sehr viel mehr als einen Meter wird man allein beim 3mm- Blech nicht schaffen. Reicht aber auch, glaube ich.
Morgen dann noch anmalen und auf die Schürfleiste warten.

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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Gobi »

Wenn Du 1 Meter in 3mm schaffst würde ich echt staunen! Aber immerhin, die Resultate sind schon mal gut! Bisschen rund noch- mal sehen, was die scharfe Kante bringt. Wirklich nicht schlecht und ganz schön flott gebaut! (und dank Baustahl ständig verbesserbar - das finde ich besonders gut)
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

So. Fertig.
Da von der Klinikpackung Russengrün noch reichlich übrig war habe ich das Gerät damit auch behandelt. Dummerweise mußte ich nachträglich noch ein paar Kleinigkeiten Schweißen, aber das pinsele ich noch über.
Auf jeden Fall war der Tipp mit der Schürfleiste eine super Idee, danke nochmal! Da das Ding aus Messerstahl besteht hatte ich allerdings sehr viel Spaß dabei, da die 10er Löcher reinzubekommen und das Ganze anzusenken. Aber es hat sich gelohnt.
Der Niederhalter ruht auf 4 Federn, die ihn ungefähr 4mm anheben.

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Zum Einstellen der Blechstärke mußte ich nochmal Klötze von 20 x 20mm drunterschweißen.

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Arbeitsbreite 2020mm. Bis auf Schürfleiste, Schrauben, Muttern und das 16er Rundmaterial ist alles Recyclingmaterial. :)

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andreas6
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von andreas6 »

Prima! Jetzt fehlt Dir noch ein Gegengewicht, was das Anheben des drehbaren Teils erleichtert. Die großeren Kantbänke haben so etwas angebaut. Damit kann man auch besser Schwung holen, falls das Material etwas dicker ist.

MfG. Andreas
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Stimmt. Ich habe sogar noch einen Haufen Gewichte von einer Hantelbank, die ich eigentlich als Unterlegscheiben beim Zusammenspannen unserer Scheune nehmen wollte. Da werde ich noch was basteln.
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Hightech
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Hightech »

Ist das genial!! Super Teil!
ando
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von ando »

Moin!

Auch von mir ein großes Lob! Sieht sehr gut aus und scheint auch sehr funktional.

Wie hast du die Löcher in die Messerleiste denn nun reinbekommen? Ich hab hier noch Hobelmesser, die natürlich auch gehärtet sind.
Da bräuchte ich 2 zusätzliche Löcher, damit die beiu mir passen. Mit bohren war es nicht zu schaffen...

Ando
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Danke!
Ich habe normale Hartmetallbohrer für Stein umgeschliffen und ganz vorsichtig gebohrt. Dabei mußte ich nach jedem Loch neu schleifen und habe 3 Bohrer getötet, weil es anfing zu rattern und dabei die HM-Plättchen zerbrochen sind.
Zum Senken habe ich ein Stück Rundmaterial geschlitzt und 2 von den dreieckigen DDR-Wendeplatten, zu denen ich keinen Halter habe, eingelötet. Die Konstruktion ging genau in dem Moment, als ich fertig war kaputt.
Wenn das ganze Theater mit der Seuche vorbei ist kaufe ich mir mal einen Satz VHM-Bohrer. Kommt ja doch öfter vor, daß ich mal gehärtetes Zeug bohren muß.

EDITH: Da sich die Quer"schneide" natürlich nicht vernünftig ins Material drückt habe ich sie von hinten ein Bißchen "ausgespitzt".
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RMK
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von RMK »

wären Kobaltbohrer eine Option gewesen? ich wollte mal eine Zange lochen, mit
normalen HSS ging da so rein gar nix, Kobalt (HSS-E) ging durch wie nix...
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Raider
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Raider »

Also das Hardoxzeug kann man zur Not auch gut mit HSS bohren. Wenig Drehzahl, viel Druck und natürlich Schneidöl. Vollhartmetallbohrer ist natürlich die beste Wahl, aber etwas doof im Akkuschrauber oder Standbohrmascheng :lol:
daruel
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von daruel »

Raider hat geschrieben: Di 7. Apr 2020, 09:15 aber etwas doof im Akkuschrauber
Ohja. Hatte es mal probiert, ging gut für 0,1 sek :D
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Wieso kann man denn einen VHM-Bohrer nicht in der Ständerbohrmaschine nutzen?
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RMK
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von RMK »

hab ich mich auch gefragt, aber es ist wohl besser mit Spannzange anstatt Dreibackenfutter...
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Raider
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Raider »

Propeller hat geschrieben: Di 7. Apr 2020, 10:58 Wieso kann man denn einen VHM-Bohrer nicht in der Ständerbohrmaschine nutzen?
Weil du den schnell stumpf machst oder abbrichst wenn du keinen konstanten Vorschub fahren kannst. Aber machbar ist es :lol: Ist halt ein Bohrer der super bohrt, aber absolut "spröde" ist.
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Gobi
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Gobi »

Was zum Geier ist eigentlich einen Schürfleiste? Ich weiß nur eins: brauche ich auch! :roll:
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Propeller
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Propeller »

Das ist das Verschleißteil vorne an Schiebeschildern bzw. Radladermulden, was auf dem Boden "schürft".
radixdelta
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von radixdelta »

Ein breiter Flachstahl aus Hardox, wird vorne in Frontladerschaufeln und Baggerlöffeln eingeschweißt, damit die Kante nicht so schnell verschleißt.
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Sven
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Registriert: Fr 28. Jun 2013, 12:52
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Re: Amtliche Abkantbank frickeln

Beitrag von Sven »

Respekt. Ich erblasse vor Neid :)
Wenn ich nur den Platz hätte, würde ich so ein Ding ja auch haben wollen :D
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