Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Der chaotische Hauptfaden

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Chefbastler
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Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Chefbastler »

Aus dem Corona Rechenthread extrahiert:
Skymaxdriver hat geschrieben: So 22. Mär 2020, 23:49 Passt vielleicht ganz gut zum Thema...
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 87601.html
Finger hat geschrieben: Mo 23. Mär 2020, 01:08 Haben wir das erforderliche Personal hier in der Mannschaft? Bitte melden und ggf. ein neues Thema dazu aufmachen! Da sollten wir mitmachen!!!
Ich meine dass wir da was machen könnten.

Mehr Info zu dem Projekt:

https://www.mghfoundation.com/en/news/c ... challenge/
https://www.agorize.com/en/challenges/c ... n0uUJpmVUg

Wir haben hier:

Elektroniker(einzelne haben Erfahrung mit Medizinelektronik),
Mechaniker(CNC, 3-Druck, Laser),
Physiker und Chemiker,
Sicherheitszertifizierungen berechtigter Techniker oder Ingenieur?(SIL Normen, etc?)
Arzt?

Natürlich muss auch erst noch spezifikationen gefunden werden wass es genau können muss bzw. was wirklich gebraucht wird.

Witere Infos Funktionsweise/Anwendung:

http://marc-hanefeld.de/beatmung-ein-beispiel/

Ähnliche Projekte:

https://e-vent.mit.edu/
Zuletzt geändert von Chefbastler am Mo 23. Mär 2020, 02:00, insgesamt 1-mal geändert.
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RMK
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von RMK »

Specs gibts schon...

https://cdn.fs.agorize.com/iiw25RXxSkuSKzIVNVQQ

(PDF-File..)

da hätten wir auch schon den benötigten Beatmungsdruck, 0,04 Bar...

am sinnvollsten dürfte es tatsächlich sein, einen handelsüblichen Beatmungsbeutel
mechanisch zu betätigen und dabei zu überwachen.
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zauberkopf
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von zauberkopf »

Also als ehemaliger Sicherheitsbeauftragter Medizintechnik kriege ich bei der ganzen Diskussion heftigste Kopfschmerzen.
am sinnvollsten dürfte es tatsächlich sein, einen handelsüblichen Beatmungsbeutel
mechanisch zu betätigen und dabei zu überwachen.
Und zwar per Hand !!!
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RMK
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von RMK »

das ist einerseits richtig, aber die werden den Aufruf nicht zum Spass machen...
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Alexander470815
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Alexander470815 »

Also 40mbar klingt nach einer Prima Aufgabe für so einen Miniatur SKV der mit 24V läuft, der muss dann nicht einmal Vollgas fahren.
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zauberkopf
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von zauberkopf »

das ist einerseits richtig, aber die werden den Aufruf nicht zum Spass machen...
Nackte Panik hilft da nicht weiter...

Auch muss man beachten, das über dem Teich noch strengere Vorschriften für ME Produkte gibt.
UL.
Die Verlangen, das man das komplette Gerät re-zertifizieren muss, wenn man nur einen Widerstand statt von Hersteller A von Hersteller B kauft.
Das ganze macht schon Sinn... aber verteuert die Geräte in der Entwicklung und auch etwas in der Produktion, was sich auch auf den Stückpreis niederschlägt.
Da wurde schon eine Serie aufgegeben, weil ein Veraltetes Platinenmaterial oder Bauteil nicht mehr auf dem Markt verfügbar war.
Weil es bei uns etwas laxer gehandhabt wird, werden Produkte gerne mal erst in Europa zugelassen, und dann erst auf dem Amerikanischen Markt zugelassen und geschmissen.
Wobei .. Kanada wenn ich mich recht erinnere.. noch harmlos war..

Aber mit etwas mehr "flexibilität" wäre es für einen Hersteller sicherlich kein Problem mal eben ein paar tausend "B-Ware" Geräte herzustellen.
z.B. heute wird ja viel über Auftragsfertigung gemacht. Wenn so ein grosser Auftragsfertiger ein paar neue Prioritäten setzt.. etc...
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Hightech
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Hightech »

RMK hat geschrieben: Mo 23. Mär 2020, 01:59 am sinnvollsten dürfte es tatsächlich sein, einen handelsüblichen Beatmungsbeutel
mechanisch zu betätigen und dabei zu überwachen.
3 Wochen lang 24h ?
Ein Beatmungsbeutel taugt nur zur Überbrückung von wenigen Minuten.
Eine Beatmungsbeuteldrückmaschine dürfe noch viel aufwändiger und anfälliger sein als eine SKV oder Lüfter- Ventilkombination.
Bettenmonitore gibt es sicher genügend, falls es mit dem Gerät dann tatsächlich ein Problem gibt.
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Hansele
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Hansele »

Ich denke man müsste das Rad nicht neu erfinden.

Sondern eher die bestehenden Produkte in höheren Stückzahlen herstellen,
was dazu fehlt kann gezielt produziert werden und ggf. Personal zur Montage geschult werden.
Kleine Einzelteile oder Baugruppen können mit den Zeichnungen doch von vielen Firmen produziert werden?

Die Lowcost und Lowtech Variante in ehren, aber solche Gerätschaften haben nicht ohne Grund
einen solchen Zertifizierungsprozess hinter sich. Dort gibt es schlichtweg keinen 2ten Versuch,
wenn die Mühle abraucht, oder nur ohne Qualm kaputt geht.

Grüßle
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Desinfector
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Desinfector »

wenns mich im Krankheitsfalle rettet,
wäre ich mit einer Notlösung eher einverstanden, als wenn es GARNICHTS gäbe das mir hilft.
Da wären mir irgendwelche hochsicherheits-Specs scheiss egal.

wenn die grösste Gefahr mal nicht beim Intubieren selbst besteht.
Ich möcht nicht wissen, wievielen Leuten schon der Magen aufgepumpt wurde.
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Finger
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Finger »

Das oben verlinkte Dokument ist schon ehr erhellend. Wie machen das professionelle Geräte? Hat da jemand Infos? Druckminderer und Magnetventile? Gesteuerte Proportionalventile? Wird der Sauerstoffgehalt dabei angehoben?
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RMK
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von RMK »

Hightech hat geschrieben: Mo 23. Mär 2020, 08:21
RMK hat geschrieben: Mo 23. Mär 2020, 01:59 am sinnvollsten dürfte es tatsächlich sein, einen handelsüblichen Beatmungsbeutel
mechanisch zu betätigen und dabei zu überwachen.
3 Wochen lang 24h ?
Ein Beatmungsbeutel taugt nur zur Überbrückung von wenigen Minuten.
Eine Beatmungsbeuteldrückmaschine dürfe noch viel aufwändiger und anfälliger sein als eine SKV oder Lüfter- Ventilkombination.
Bettenmonitore gibt es sicher genügend, falls es mit dem Gerät dann tatsächlich ein Problem gibt.
warum meinst Du die ist noch viel aufwendiger oder anfälliger?
beim Beatmungsbeutel geht es mir nur um die "Luftblase" mit bereits eingebauten Ventilen... und wenn der
aus Silikon ist sollte der auch lange genug halten.

Bei Ausfall = Abfall des Drucks soll ja eh Alarm gegeben werden....

und als Presse halt ein Scheibenwischermotor, mit einstellbarer Hubmechanik...
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Sunset
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Sunset »

Der Beatmungsbeutel ist ja auch schon im Konzept des MIT vorgesehen, weil so ein Beatmungsbeutel wohl in großer Zahl und an nahezu jedem Patientenbett verfügbar ist.

Die Idee mit dem Scheibenwischermotor mit Mechanik zur Bewegung (Zusammenpressen) des Beatmungsbeutels hatte ich auch schon, was noch fehlt ist ein Zwischenstück im Schlauch, das die Luftbewegung und den Druck im Schlauch überwacht. Sollte der Druck nicht periodisch aufgebaut werden, muss ein akustischer Alarm ertönen, damit die Maschine überprüft werden kann.
Dann braucht es noch einen Reset Knopf, um den Alarm wieder zu resetten. Der Reset muss manuell vom Pfleger oder Arzt gemacht werden.
Evtl braucht es auch noch einen Ausgang für den Alarm über ein Relais, damit ein externer Alarm im Gang oder einem anderen Zimmer (z.B. Stationszimmer o.ä.) getriggert werden kann.
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Julez
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Julez »

Ich werf mal ein paar Links rein:

3D-gedruckte Ventile:
https://hackaday.com/2020/03/16/3d-prin ... -epidemic/

Mehr dazu auf italienisch:
https://help3d.it/valvole-stampate-in-3 ... chiarezza/

Und hier so ein automatischer Beuteldrücker:
https://news.rice.edu/2019/05/01/studen ... h-of-life/
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Joschie
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Joschie »

Finger hat geschrieben: Mo 23. Mär 2020, 09:53 Wie machen das professionelle Geräte? Hat da jemand Infos? Druckminderer und Magnetventile?
Also die ganz normalen Beatmungsgeräte aus dem katastrophenmedizinischen Bereich laufen mit Sauerstoff auf Flaschen (200Atü), dahinter ein Druckminderer.

Die ganze Chose läuft über ein Timer, festes Durchflussmengenregelelement und druckgesteuertes Magnetventilsystem.
Über den Timer wir die Beatmungsfrequenz/menge eingestellt.
Über die Drucküberwachung kann in gewissen Maßen eine "Überfüllung" sowie Spontanatmung detektiert werden.
Evtl. hier mal eine Bedienungsanleitung von so einem Kistchen lesen (z.B. Medumat Easy von Weiman).


Wobei ehrlich gesagt, hätte ich da schon etwas Bauchweh sowas zu frickeln im Bezug auf entstehende körperliche Schäden durch Anwendung. Ganz besonders das MPG und findige Rechtsverdreher würde mich hiervon abhalten. Und glaubt mir, ihr wollt nicht in die Mühlen derer geraten.

Meiner Ansicht nach wäre es einen Gedanke in Richtung Kürass-Ventilator + Sauerstoffanreicherung oder noch gewaltiger Eiserne-Lunge zu werfen nicht unsinnig. Vor allem denke ich das sich hierbei die Gefahr körperlicher Schäden minimieren ließe. Auch wäre die Umsetzung mit Haushaltsmitteln denke ich einfacher zu realisieren.

Grüße
Josef
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RMK
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von RMK »

Joschie hat geschrieben: Mo 23. Mär 2020, 11:58 [...] noch gewaltiger Eiserne-Lunge zu werfen nicht unsinnig. [...]
[...] wäre die Umsetzung mit Haushaltsmitteln denke ich einfacher zu realisieren.
ok, ich könnte vermutlich eine eiserne Lunge irgendwie bauen (1-2 Ölfässer um
reinzuklettern, Halskrause aus TPU drucken usw...)

ABER WIE KRIEGE ICH DIE WIEDER AUS MEINER WERKSTATT RAUS? ;-)
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Joschie
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Joschie »

Hmm, Möglichkeiten gibt es viele, ein paar zur Auswahl:

1. Räder drunter bauen
2. Zerlegbar bauen (ich denk da gerade an einen Bajonetverschluss)
3. Größere Öffnung in die Werkstatt einbringen
4. Nicht in der Werkstatt zusammenbauen

So, jetzt wieder ernsthaft, hast du mal nach dem Kürass gegurgelt?

Ich brachte dies ja nur ein da die Eiserne Lunge während des Krieges und kurz danach als "Beatmungsgerät" diente. Auch der Aufbau war simpel und lies sich aus allem möglichen an vorhandenem realisieren.
Ich wollte nur das mal die Gedanken eventuell in andere Richtungen gehen, man quasi über den Tellerrand hinausschaut. Oft wird man bei solchen Sachen "Betriebsblind", geht mir ja selbst so.

Grüße
Josef
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Raja_Kentut
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Raja_Kentut »

Wollte eigentlich hier meinen Senf dazu geben, ist aber im Biervirus Threads gelandet...
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Sunset
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Sunset »

Ich habe die Original Seite vom MIT mal durch den Google Übersetzer laufen lassen:
https://e-vent.mit.edu/ hat geschrieben: Hintergrund & Bedarf

Wir sind eines von mehreren Teams, die die Herausforderungen italienischer Ärzte erkannt haben und daran arbeiten, eine Lösung für den erwarteten globalen Mangel an Beatmungsgeräten zu finden. Allein in den USA kann die COVID-19-Pandemie zu einem Mangel an Beatmungsgeräten in der Größenordnung von 300.000 bis 700.000 Einheiten führen (CDC Pandemic Response Plans). Diese könnten sich innerhalb weniger Wochen auf nationaler Ebene präsentieren und sind in bestimmten Bereichen bereits zu spüren. Eine Steigerung der konventionellen Beatmungsgeräteproduktion ist sehr wahrscheinlich zu kurz und mit erheblichen damit verbundenen Kosten verbunden (Paywall-Warnung).

Fast jedes Bett in einem Krankenhaus verfügt über einen manuellen Beatmungsbeutel (Ambu-Bag) in der Nähe, der für den Fall einer schnellen Reaktion oder eines Codes verfügbar ist, bei dem Mitarbeiter des Gesundheitswesens die Sauerstoffversorgung durch Drücken des Beutels aufrechterhalten. Dies zu automatisieren scheint die einfachste Strategie zu sein, die den Bedarf an kostengünstiger mechanischer Beatmung befriedigt und in großen Mengen schnell hergestellt werden kann. Dies sicher zu tun ist jedoch nicht trivial.

Die Verwendung einer Beutelventilmaske (BVM) in Notsituationen ist kein neues Konzept. Ein tragbares Beatmungsgerät mit Ambu-Bag wurde 2010 von einem Schülerteam in der MIT-Klasse 2.75 Medical Device Design (Originalpapier hier und Nachrichten hier) eingeführt, kam aber nicht über die Prototypenphase hinaus. Etwa zur gleichen Zeit entwickelte ein Team aus Stanford ein kostengünstigeres Beatmungsgerät für Notvorräte und Entwicklungsländer. Es ähnelt einem modernen Intensivbeatmungsgerät (Onebreath), aber „die Produktion für US-Krankenhäuser würde [in] etwa 11 Monaten beginnen“, was es zu einer „Lösung der zweiten Welle“ macht (MIT Tech Review Article). Letztes Jahr wurde das AMBU® Bag-Konzept von zwei Studententeams erneut besucht, eines von der Rice University (hier und hier) und ein weiteres Team aus Boston, das den MIT Sloan Healthcare-Preis (MIT News: Umbilizer) gewann. Weitere Teams, die derzeit an dieser Herausforderung arbeiten, finden Sie auf unserer Seite „Zusätzliche Ressourcen“.

Schlüsselforschungsfrage

Wir haben ein Notfallforschungsprojekt mit einem Team von MIT-Ingenieuren und amerikanischen Klinikern gestartet, um die Frage zu beantworten:

Ist es möglich, einen COVID-19-Patienten durch automatische Betätigung eines manuellen Beatmungsgeräts sicher zu beatmen?

Unser Prozess bei der Bewältigung dieser Frage besteht darin, zunächst die Mindestanforderungen für ein kostengünstiges Beatmungsgerät zu ermitteln, basierend auf der kollektiven Weisheit vieler Kliniker, diese Anforderungen zu erfüllen, sofortige Tests durchzuführen, die Ergebnisse zu melden, zu iterieren und die Diskussion zu erleichtern.

Die manuelle Beatmung mit einem Ambu-Beutel ist eine kurzfristige Lösung in einer Intensivpflegeumgebung, ohne dass offensichtliche klinische Beweise für die Sicherheit der Langzeitanwendung (Tage-Wochen) vorliegen. Es gibt mehrere Szenarien, in denen eine Unterstützung der Atemwege erforderlich sein könnte: Patienten können wach oder schlafend sein, sediert oder sediert und gelähmt sein, spontan atmen, sich von einer Entlüftung entwöhnen usw. Darüber hinaus erfordern wechselnde klinische Präsentationen mit ARDS eine Verschiebung der Minutenbeatmung (Atemzugvolumen) x Atemfrequenz) zu „Lungenschutz“ -Strategien, bei denen der Patient einem Risiko für Dinge wie Auto-PEEP ausgesetzt ist. Einige dieser Situationen sind einfacher als andere, wobei die einfachste die Beatmung eines sedierten, gelähmten Patienten ist und zumindest ein sicheres Notfallbeatmungsgerät in einer solchen Situation verwendet werden könnte, um ein herkömmliches Beatmungsgerät freizugeben.

Jede Lösung sollte nur im Gesundheitswesen mit direkter Überwachung durch einen klinischen Fachmann verwendet werden. Obwohl das MIT E-Vent ein von der FDA zugelassenes Beatmungsgerät auf der Intensivstation in Bezug auf Funktionalität, Flexibilität und klinische Wirksamkeit nicht ersetzen kann, wird davon ausgegangen, dass es bei der Freigabe bestehender Versorgung oder in Lebens- oder Todessituationen hilfreich ist, wenn es keine gibt andere Option.

Darüber hinaus muss jedes kostengünstige Beatmungssystem große Sorgfalt darauf verwenden, den Klinikern die Möglichkeit zu geben, das Atemzugvolumen, den Inspirationsdruck, die BPM und das I / E-Verhältnis genau zu steuern und zu überwachen und zusätzliche Unterstützung in Form von PEEP bereitzustellen. PIP-Überwachung, Filtration und Anpassung an einzelne Patientenparameter. Wir sind uns bewusst und möchten für jeden, der ein kostengünstiges Notfallbeatmungsgerät herstellen möchte, darauf hinweisen, dass die Nichtbeachtung dieser Faktoren zu schweren Langzeitverletzungen oder zum Tod führen kann.

Open Source Design

Derzeit produzieren wir vier Materialgruppen, die wir auf dieser Website als Open-Source-Version veröffentlichen und aktualisieren werden:
  • Minimale Funktionalität für sichere Beatmungsgeräte basierend auf klinischen Anleitungen
  • Referenzhardware-Design zur Erfüllung klinischer Mindestanforderungen
  • Referenzsteuerungsstrategien und Elektronikdesigns sowie unterstützende Erkenntnisse
  • Ergebnisse aus Tierversuchen
Wir veröffentlichen dieses Material mit der Absicht, denjenigen die Möglichkeit zu geben, Beatmungsgeräte herzustellen oder herzustellen, die dazu erforderlichen Werkzeuge, um die Patientensicherheit zu gewährleisten. Kliniker, die diese Website besuchen, können Input und Fachwissen bereitstellen und über ihre Bemühungen berichten, ihren Patienten zu helfen.

Wie bei jeder Forschung, die vom Design bis zur Herstellung reicht, haben wir erwartet, dass es viele Probleme geben wird, und es ist unser Ziel, diese Website als Werkzeug bereitzustellen, um den Kreis zu schließen und Feedback zu erhalten. Wir werden auch unser Bestes tun, um die relevantesten Informationen im Diskussionsforum für alle sichtbar zu veröffentlichen.

Wir laden alle Interessierten ein, diese Arbeit zu verfolgen.

Das Kommentieren wird moderiert und der Zugriff auf Kommentare wird basierend auf Fachwissen und Qualität des Kommentars gewährt. Dies soll sicherstellen, dass die Diskussion konstruktiv ist und sich auf die Sicherheit konzentriert.

Haftungsausschluss & Copyright

Für das Material auf dieser Website werden keine ausdrücklichen oder stillschweigenden Garantien bereitgestellt
Kein Material auf dieser Website soll medizinischen Rat geben. Alle Entwürfe sind nur für Untersuchungszwecke bestimmt
Das MIT E-Vent wurde der US-amerikanischen FDA zur Überprüfung durch die EUA-Behörde (Emergency Use Authorization) vorgelegt
Das Ministerium für Gesundheit und menschliche Dienste (DHHS) hat die Haftungsimmunität für medizinische Gegenmaßnahmen gegen COVID-19 erklärt

Diese Website enthält keine offiziellen Richtlinien oder Verfahren des Massachusetts Institute of Technology.

Creative Commons License
Diese Arbeit unterliegt den Bestimmungen einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International-Lizenz
Ressourcen

Offizielle Informationen und Empfehlungen zur Reaktion auf COVID-19 finden Sie in den folgenden Ressourcen:

Weltgesundheitsverband
FEMA
CDC
Commonwealth von Massachusetts

Informationen zur internen Reaktion und zu den Ressourcen des MIT finden Sie hier.

Das MIT hat zusammen mit Schulen im ganzen Land uns alle gebeten, von zu Hause aus zu arbeiten. Die Krise hat eine einzigartige Gelegenheit geschaffen, im Online- / Fernunterricht zu experimentieren, und wir lernen alle zusammen.
Unterstützen Sie den Kampf gegen COVID-19

Wenn Sie den Menschen helfen möchten, die hart arbeiten, um die von COVID-19 Betroffenen zu versorgen, sollten Sie eine Spende an eine seriöse Organisation in Ihrer Gemeinde in Betracht ziehen. Wir ermutigen alle Personen, an Ihre älteren oder behinderten Nachbarn zu denken, die möglicherweise Unterstützung benötigen. Weitere Optionen, die Sie in Betracht ziehen sollten, wenn Sie helfen möchten:

National bittet das Amerikanische Rote Kreuz um Blutspenden.
Die WHO hat einen Reaktionsfonds eingerichtet.

Helfen Sie mit, das MIT-Team zu unterstützen

Wenn Sie das freiwillige MIT-Team unterstützen möchten, sollten Sie eine Spende in Betracht ziehen. Spenden an das MIT sind steuerlich absetzbar. Wir arbeiten lange, verbringen schnell und da dieses Projekt in weniger als einer Woche gestartet wurde, sind wir kein finanziertes Forschungsprojekt. Sie können direkt unten spenden. Für große Spenden wenden Sie sich an das Team.

Letzte Aktualisierung

FDA veröffentlicht Schreiben zu Beatmungsgeräten
22. März 2020
Die FDA veröffentlichte Informationen zur Versorgung mit Beatmungsgeräten und Strategien für Gesundheitsdienstleister, die hier zu finden sind: https://www.fda.gov/medical-devices/let ... ies-letter -Gesundheitsdienstleister Wir verarbeiten diese Informationen aktiv und stellen die Sicherheit des Patienten weiterhin über alles.
So wie ich das verstehe, hat das amerikanische Gesundheitsministerium eine Haftungsimmunität für dieses Gerät für die Nutzung bei COVID-19 erklärt. Es haftet also niemand, es gibt Immunität für die Konstrukteure des Geräts.
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Sunset
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Sunset »

Anforderungen hat geschrieben:BELÜFTUNGSLEISTUNG
  1. Druckgesteuert
    1. Inspirationsdruck bis zu 40 cmH2O
    2. Expirationsdruck bis zu 20 cm H2O
    3. Atemfrequenz von 5-40 Atemzügen pro Minute
    4. Messung des Atemzugvolumens am Y-Stück
  2. FiO2 von 20% bis 100% in diskreten Schritten von 10%
  3. Auslösen - zeitgesteuert oder durch Patientenanstrengung ausgelöst
  4. An Standardmasken und -schläuche anschließen
  5. An Standard-Sauerstoffanschlüsse anschließen
  6. Genauigkeit (<10% für Volumen und Druck, 1 Atemzug pro Minute für Rate
  7. Kann an der internen Batterie arbeiten für> 180 min
  8. SauerstoffkonzentrationNicht obligatorisch, empfohlen
PATIENTEN SICHERHEITSHINWEISE ODER GRENZWERTE
  1. Minute Beatmung (niedrig / hoch) Alarm
  2. Spitzendruck, niedriger Ausatmungsdruck und / oder Trennungsalarm
  3. Niedriger Ausatmungsdruck
  4. Sauerstoffkonzentration
  5. Nicht-Rückatmungsventile
GERÄTSICHERHEIT
  1. Elektrische Sicherheitsanforderungen
  2. Feuersicherheit (dh reines O2 fließt)
INFEKTIONSKONTROLLE
  1. HEPA-gefilterter Einlass und Auslass
  2. Einfach zu reinigende Oberflächen
DESIGNANFORDERUNGEN BENUTZERINTERAKTION
  1. Einfach zu verwenden - erfordert keine spezielle Schulung
  2. Modular, wi Das bekannte Fehlerpotential für jede Komponente.
  3. Einfache Wartung (in Bezug auf die Modularität).
  4. Einstellungen ab 1 m lesbar.
  5. Strömungsrichtungen klar.
MATERIAL UND HERSTELLBARKEIT
  1. 3D-bedruckbare Filamente, Kunststoff- / Metallbleche)
  2. Kann lokal mit einfachen Werkzeugen oder Rapid Prototyping (z. B. 3D-Druck, CNC usw.) hergestellt werden.
  3. Nur zulässiges Material zulässig (siehe Liste zum Ausschluss).
BETRIEBSANFORDERUNGEN
1.Beide 110 V und 220VTEST-,

KALIBRIERUNGS- UND WARTUNGSANFORDERUNGEN
  1. Tests zur Kalibrierung und Validierung der Volumen- und Druckeinstellungen
  2. Tests zur Überprüfung von Grenzwerten und Alarmen
  3. Illustriertes und übersichtliches Diagramm zum sicheren Zerlegen, Ersetzen und Wiederherstellen des Geräts
REFERENZEN
  1. Norm ISO 80601-2-12: 2020 für medizinische elektrische Geräte - Teil 2-1
  2. Besondere Anforderungen an die grundlegende Sicherheit und die wesentliche Leistung von Beatmungsgeräten für die Intensivpflege
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Bastel-Onkel
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Bastel-Onkel »

Bei den Anforderungen ist so eine Entwicklung weder schnell noch einfach zu bewerkstelligen. Viele würden wohl irgend etwas herstellen/improvisieren können, was irgendwie funktionieren würde. Aber das, was denen da vorschwebt, ist vielleicht auf Anhieb auch etwas viel verlangt. Ich orakle mal, daß die Lösung so (nach unserem Verständnis, nicht gemessen an Medizinprodukt-Maßstäben) nicht allzu einfach und günstig ausfallen wird. Wenn ich jetzt dringend so ein Gerät brauchen würde, würde ich anders an die Sache herangehen und erst mal etwas bauen, das irgendwie funktioniert und das dann nach und nach um die "Wunschliste" der sogenannten Anforderungen erweitern. Die Logik dahinter ist einfach: Hat man einen akuten Notfall und man hat nichts was irgendwie funktioniert, weil man sich mit der Entwicklung in den Details verzettelt hat, dann stirbt schlimmstenfalls deswegen der Patient. Hat man etwas, das funktioniert aber nicht jede Anforderung erfüllt (z.B. Einstellungen nicht ab 1m lesbar :roll: oder Volumen-Genauigkeit nicht <10%), dann ist natürlich etwas Risiko dabei, aber es gibt auch eine Chance. Eine Notmaßnahme heißt ja deshalb so, weil sie dann zur Anwendung kommt, wenn die perfekte Lösung blöderweise nicht zur Verfügung steht.
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zauberkopf
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von zauberkopf »

Hat man einen akuten Notfall und man hat nichts was irgendwie funktioniert, weil man sich mit der Entwicklung in den Details verzettelt hat, dann stirbt schlimmstenfalls deswegen der Patient.
In der Risikoanlyse heist das : Ein NICHT HINNEHMBARES RISIKO !
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Gobi
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Gobi »

ich bin jetzt gar nicht vom Fach, aber die Diskussion finde ich etwas seltsam, oder ich verstehe den Punkt nicht.

Das einzig sinnvolle wäre doch im Moment die Blaupausen der benötigten Ersatzteile oder ganzer Geräte offen zu legen, dann kann man schauen was geht?
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Trax
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Trax »

Das MIT E-Vent sieht schon mal doch ganz viel versprechend aus.

Ich weiß nicht wie viel so eine Eiserne-Lunge taugt, die ist ja doch eher für Leute gedacht ohne Verschleimte Lunge,
bei COVID-19 braucht man wohl etwas mehr Wumps so zu sage.

Wobei andererseits ist das sicher weniger Traumstich als intubiert zu werden, hmm... alles nicht so einfach.

Was sich mir jetzt aber eher noch als frage stellt, solche Dinger sind doch auch abseits von einer Pandemie doch auch ganz praktisch, wieso gibt es da allgemein so wenig Low Cost, meinetwegen High Risk Designs für die Dritte-Welt?
imho wäre das besser als nichts, haben die für den Altag am ende genug teures zeug oder wieso gibt es weltweit kein billig Sektor für "Getto Medizin"?
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Chefbastler »

Die suchen ja nach der "Besten" Lösung für den Notfall und wollen dafür ne Handvoll Vorschläge haben.

Mit Rechtsverdrehern ist sowas immer ne heikle Sache wenn es um Menschenleben geht. Andererseits für andere Leute evtl. die einzige Chance die Epidemie überleben zu können wennes für die die letzt Chance ist. Man bräuchte gefühlt schon nen Rechtsverdreher im Team der ein Dokument erstellt der alle Haftung inklusive Tot vom Patienten ausschliest und benutzung nur auf eigene Gefahr und Ermessen wenn sonnst keine Professionellen Geräte mehr zur Verfügung stehen. Und auch prüft ob die Regierung(en) ohne komische Lücken das ernst meint dass niemend Bestraft werden kann wenn doch Jemand an dem Aparillo stirbt...

Ich selbst sehe natürlich auch so dass sowas eingehenst Geprüft und Zertifiziert sein muss. Sowas dauert im Medizinbereich ewig bis es dann auf den Markt darf.

Und wen mann sowas "Improvisiert" baut dann würde ich auch nicht mit China-Makerbilligseltsamfakegeraffel zusammenkleben sondern mit gescheiten Bauteilen bedacht ran gehen. Zweikanalige Stuerung/Überwachung, sprich Controller mit Watchdog, ggf zweiten Controller die sich gegenseitig überwachen, Selbsttest und Co. wie es im Macheinenbau auch ab bestimte Performace/SIL-Level gefordert wird damit wäre auch ein Grundsatz zur gewissen Sicherheit da. Ist aber Entwicklungsaufwand wo wir eigentlch aktuell keine Zeit für haben. Quasi ähnlich Henne - Ei Problem.
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von zauberkopf »

Die suchen ja nach der "Besten" Lösung für den Notfall und wollen dafür ne Handvoll Vorschläge haben.
Okay : Mein Vorschlag :
2 Beatmungsbeutel.
Billig, leicht zu produzieren, und benötigt keinen Strom.
Defekt würde der Bediener leicht erkennen, und könnte ihn auch schnell beheben ( austausch ).
Vorteil für den Patienten : Ein Mensch ist an seiner Seite. Das kann zusätliche positive effekte haben.

Im Notfall, hätte ich keine Probleme damit, diesen für eine unbekannte Person Stundenlang zu drücken.
Auf die schnelle mit heißer Nadel gestrickter Geräte vertraue ich nicht. Nicht bei Menschenleben.

z.B. bei Dekubitus wurde früher ( heute zum teil auch noch ) der Patient alle 2 Stunden umgelagert.
Heute gibt es unterstützende Dekubitusmatratzen, und auch "Seitenlagerungssysteme". Die u.U. eine Menge arbeit ersparen können.
(und eine Menge Geld kosten.. aber auch einsparen )

Alles was die Medizintechnik bis dato erreicht hat, soll auf einmal für Nichtig erklärt werden.
Ich kann das nicht. Nicht wenn der Tot eines Patienten durch einen Defekt plötzlich hingenommen wird.
nero
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von nero »

So, mal kurz nachgedacht.

1. Ein gebastelte Beatmungsgerät ist besser als keins
2. Ein einfaches, günstiges Gerät hilft vllt auch in Zukunft in ärmeren Gebieten
3. Luftpumpen ist keine Wissenschaft

Aus zwei Blasebalgen, Wien zum Lunge füllen, einen zum leeren
https://www.hampel-auctions.com/img/auk ... 130016.jpg

Zwei (getriebe) Motoren, oder aufwändig schrittmotoren, mit exzenter kann man je nach hebellange ein definiertes luftvolumen bewegen.
füllen etwas weniger als absaugen, bei Lunge leer strömt Luft durch ein beipassventil am füllbalg vorbei.
Balg kann aus Holz Retter + (fester) plastikfolie bestehen. Ventile können aus silikon öde sogar Leder sein. Ventilgegenstuck lässt sich einfach drehen, bohren oder auch drücken, je nach Verfügbarkeit.
Ein Überdruckventil würde ich eingfachst aus einer feder bauen, am besten zei parallel zur Sicherheit.

Druckuberwachung mit einem (Wetter) luftdrucksensor. Gibt 24bit Sensoren, da reicht die Auflösung selbst bei 100hz Abtastrate.
aus dem aufgezeichneten druck kann man einiges auswerten.
aus 2 solcher Sensoren vor und nach einer blende könnte man auch das Volumen überwachen, wobei es durch die balgbewegung eh vorgegeben ist. Bringt auch noch redundante druckmessung.

2 Motoren, ein arduino, 2 Transistoren, Plastiktüten, silikon, kunstoffplatten/ holzbretter, rund arterial Kunststoff/metall
Kosten niedrig, man findet das alles notfalls auf einem Schrottplatz in Caracas.


Und übrigens: Auch bei uns können die Beatmungsgeräte knapp werden. Es gibt schon Leute die rennen und versuchen mehr zu beschaffen.
Robby_DG0ROB
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Würde man in DL ein Not-Laz oder was auch immer für ein Provisorium errichten, würde das sicher wie BER enden. Da stellt dann ein Inspektor fest, dass eine Fluchtwegleuchte schief hängt oder ein Feuerlöscher schwergängig ist und hunderten Menschen kann nicht geholfen werden.
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Sunset
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Sunset »

Ich bitte vorab für die folgenden klaren Worte an die Bedenkenträger um Verständnis:

Die Ausgangslage ist anders:

Es geht bei diesem Projekt nicht darum, ob vielleicht Menschen sterben, wenn dieses neue, noch zu konstruierende Gerät kaputt geht und ausfällt.

Es geht darum, das ganz sicher Menschen sterben werden, weil es dieses Gerät noch nicht gibt.

Es handelt sich um eine Ausnahmesituation, ein weltweiter Notfall.


Bitte lest die ersten Sätze des Hilferufs noch einmal langsam und genau durch.

Aufgrund der zu erwartenden Krankheitszahlen, werden ganz sicher alleine in USA 300.000 bis 700.000 solcher Geräte fehlen.
Es ist nicht möglich, in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit so viele Geräte konventioneller Konstruktion zu bauen und zu verteilen, von den Kosten mal ganz abgesehen.

Ein Beispiel:
Der deutsche Produzent Dräger hat einen Auftrag über 10.000 Beatmungsgeräte von der Bundesregierung erhalten, geschätzte Kosten 200 Millionen Euro, (200.000.000 / 10.000 = 2.000€ / Gerät).
Das ist der größte Auftrag in der Geschichte der Firma Dräger, nach eigenen Angaben ist die Produktion bis Ende des Jahres damit ausgelastet (10.000 Geräte / 9 Monate = 1.111 Geräte / Monat = 1.111 / 30 = 37 Geräte / Tag)
Dräger produziert jedes einzelne Gerät in Handarbeit und fährt gerade die Produktion von 1-Schicht Betrieb auf 3-Schicht Betrieb hoch, d.h. dir aktuelle Produktionsrate heute wird bei ca. 1/3 oder geschätzt 12 Geräten/Tag liegen.

Bei unseren Nachbarn auf der anderen Seite der Alpen in Italien ist dieses Problem bereits real, dort stirbt jetzt gerade alle 2 1/2 Minuten ein Mensch (ca. 600 Menschen jeden Tag), weil es so ein Gerät nicht gibt.
Mit anderen Worten: Während Ihr diese Zeilen liest, stirbt in Italien ein Mensch, weil es dort keine Beatmungsgeräte mehr gibt. Alle vorhandenen Geräte sind im Einsatz, es gibt mehr Kranke, die ein Beatmungsgerät brauchen als Beatmungsgeräte. Medizinisches Personal ist ebenfalls krank und braucht dieses Gerät.

In England gibt es heute 8.175 Beatmungsgeräte an Intensivbetten, die Belegungsrate der Betten liegt derzeit bei über 80%, d.h. 20% = 1635 Beatmungsgeräte sind aktuell verfügbar, der Rest ist bereits mit anderweitig erkrankten Patienten belegt.
Lt. WHO geht man davon aus, das ca. 15% aller Erkrankungen Intensivmedizinisch behandelt werden müssen, davon benötigt etwa die Hälfte ein Beatmungsgerät.
England hat , Stand 23.03.2020 ca. 6.000 Erkrankungen gemeldet, 15% davon entsprechen 900 Fällen, davon 50% sind 450 Beatmungsgeräte in Benutzung, bleiben noch 1.185 Geräte frei.
Es ist eine Frage der Zeit, bis auch dort das letzte freie Gerät vergeben ist und trotzdem weiterer Bedarf besteht.

Nachfolgende Grafik veranschaulicht, das die USA und Deutschland mit am besten aufgestellt sind mit Intensivbetten in Krankenhäusern:
960x0[1].jpg
Quelle: Forbes.com

Sehr interessante und beeindruckende,täglich aktualisierte Daten liefert die John Hopkins Universität: Coronavirus COVID-19 Global Cases by the Center for Systems Science and Engineering (CSSE) at Johns Hopkins University (JHU)

Bitte denkt auch daran: Es sind häufig die älteren Menschen, bei denen der Krankheitsverlauf schwieriger ist.
Wer sind die älteren Menschen?
Für einige von uns sind das die Großeltern, Oma und Opa, für andere vielleicht auch schon die eigenen Eltern, Mütter und Väter!
Bitte lasst uns den Müttern und Vätern, den Omas und Opas auf dieser Welt helfen!

Auch wenn ich jetzt selbst ein wenig abgeschweift bin, meine persönliche Bitte an Euch:

Bitte diskutiert in diesem Faden nicht über das moralische dafür und dagegen, diese Diskussion bitte im Faden Bier-Virus (Corona)

Bitte reserviert diesen Faden für die rein technische Diskussion über die Entwicklung eines Low-Cost-Beatmungsgerätes.

Lasst uns hier Ideen sammeln und kreativ sein, lasst uns hier also genau das machen, was dieses Forum so gut kann und so außergewöhnlich macht!

Danke!
Sir_Death
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Sir_Death »

Danke.
Mirqua
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Mirqua »

Besser ein selbstgebasteltes Beatmungsgerät als .............. nix;
Sehe ich genauso.
Aber wie überall in D, wir sind ein Land der Bedenkenträger geworden was sich
auch durch alle Fertigungsstufen bei mir zieht.
Immer erst überprüfen ob auch alle Gesetze und Regularien eingehalten wurden.

Um mal zur Hauptsache zurückzukehren, welcher manuelle Atembeutel würde denn
geignet sein und vor allem wie lange bleiben die Billigen einsatzbereit?
Ein Manueller bietet aus meiner Sicht den Vorteil das man bei Ausfall der Technik
eben per Hand weitermachen kann. Raus aus der Halterung und weiter gehts.

MfG
Andreas
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Desinfector
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Desinfector »

Sunset hat geschrieben: Di 24. Mär 2020, 05:05 Es geht darum, das ganz sicher Menschen sterben werden, weil es dieses Gerät noch nicht gibt.

nanana

Halt mal den Ball flach.

lass das man nicht so wirken, als würden ausschliesslich WIR die Welt retten können.
Gary
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Gary »

Warum eigentlich immer Beutel ?

Ein durchweg laufender Membran Kompressor wie ein Thomas aus einem Anti Schnarch Gerät kann mehrere Personen versorgen. Dann bräuchte man eine Verteilung auf mehrere Patienten, Überwachung von Druck und Luftmenge.
Das ginge wie im Auto der Luftmassenmesser, oder vielleicht per Ultraschall.
Kuehnetec
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Kuehnetec »

Hier ist was aus Polen mit Video:
https://www.youtube.com/watch?time_cont ... e=emb_logo
Mfg Andreas
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Sunset
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Sunset »

Gary hat geschrieben: Di 24. Mär 2020, 10:32 ...Ein durchweg laufender Membran Kompressor wie ein Thomas aus einem Anti Schnarch Gerät kann mehrere Personen versorgen. Dann bräuchte man eine Verteilung auf mehrere Patienten...
Das ist eine Frage der Risikobewertung.
1 Gerät = 1 Person ist die Anforderung.

Vielleicht fehlt ja auch schlicht das Personal, wenn 1 Gerät ausfällt dann 5, 10 oder x Personen gleichzeitig in kürzester Zeit zu versorgen?
radixdelta
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von radixdelta »

Die vernünftigste Lösung wäre eigentlich ein Hersteller wie Dräger gibt die kompletten Pläne und CAD-Dateien für ein älteres Bulletproof-Basismodell aus den 90ern oder so zur allgemeinen Nutzung frei und die Autokonzerne legen da mal eine kleine Serie von paar millionen auf. Die können das mit ihrem Netzwerk von Zulieferern sehr schnell umsetzen, weil die Zulieferer eh eigene Entwicklungsabteilungen haben müssen und so die evtl. nötige Detailentwicklung und Anpassung an die Serienfertigung sehr schnell geht. Und dann können die Klotzen. Wenn es nur wenige Modelle gibt, gut wäre nur eins, dann ist auch die Ersatzteilversorgung und die Wartung kein Problem mehr.

Leider kann ich zum Topic nur wenig input liefern. Aber mal drei Dinge:

1. Kann so ein Beatmungsbeutel auch Axial zusammengepresst werden? Das klingt für mich viel einfacher als radial zu drücken. Dann ist man ggf. bei Linearführungen und Motoren wie sie bei den tausendfach erhältlichen Billig-CNC zu finden sind, und damit bei Industrie-Standard-Teilen die es überall gibt. Adapter auf die Regional erhältlichen (und zumindest in den regionalen Märkten wahrscheinlich irgendwie genormten) Beutel könnten 3D-Drucker liefern.

2. Ich bin auch sonst, aber hier Speziell ein Freund von Modularität und Schnittstellen. Man kann die gesamte Sensorik und Regelungstechnik als Modul ausgliedern. Dann ist es auch egal was da später die Luft macht, ob ein Verdichter oder ein Beutel oder eine Drucksauerstoffflasche die per Venturi-Effekt Luft mitreißt im richtigen Verhältnis oder eine Membranpumpe aus der Aquaristik...

3. Wie viel Druck bringt so ein Sauerstoffkonzentrator? Wie viel Luft wird überhaupt benötigt? Kann ein Sauerstoffkonzentrator theoretisch die benötigte Luftmenge und Druck erzeugen? Gibt es geeignete Geräte massenhaft? Als Volumenspeicher könnte ein Beatmungsbeutel mit entsprechendem Gewicht beschwert dienen, der den Druck von 40mbar über die Atemzüge aufrecht hält, so kann die Luftpumpe kontinuierlich arbeiten und kann kleiner ausfallen.
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Trax
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Trax »

Das Design: https://hackaday.io/project/170507-cosv ... ventilator
finde ich Murks, ich würde auf die elastischen Eigenschaften eines per FDM gedruckten teils nichts geben.

Ich denke wir brauchen Designs die mit starren Teilen arbeiten das ist glaube ich deutlich robuster.

@radixdelta
Klingt gut, nur mir stellt sich die frage wie viel Vorlauf da so die Autokonzerne brauchen damit die Produktion anläuft, imho konnte das zu lange sein.
Die können zwar Stückzahlen wie sonst was raus werfen aber nur nach Schema F.
Also ich kann mir vorstellen das die erst Werkzeuge fertigen müssen, etc... könnte man sicher alles priorisieren auch bei den Werkzeugmachern.
Aber dennoch die haben irgendwie viel zu verflochtene und kleinteilige Lieferketten, also ich hätte da sorgen das das Management overhead bis das alles läuft zu viel zeit vernichtet.

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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von RMK »

Trax hat geschrieben: Di 24. Mär 2020, 13:04 Das Design: https://hackaday.io/project/170507-cosv ... ventilator
finde ich Murks, ich würde auf die elastischen Eigenschaften eines per FDM gedruckten teils nichts geben.
äh. welches elastische Teil ist da FDM-gedruckt? *verwirrt_ist*

da finde ich eher die nicht einstellbare Luftmenge ein Problem.
Zuletzt geändert von RMK am Di 24. Mär 2020, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von RMK »

Kuehnetec hat geschrieben: Di 24. Mär 2020, 10:41 Hier ist was aus Polen mit Video:
https://www.youtube.com/watch?time_cont ... e=emb_logo
Mfg Andreas
hm, im ersten Moment gefiel mir das, aber das braucht ausser dem speziellen Luftbalg auch noch
Pressluft - zusätzlich zum Strom...
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von kellerassel »

Hallo zusammen,

melde mich mal wieder nach vielen Jahren passiver Beobachtung ;)

Soweit ich die Sache verstehe geht es darum, die Lunge durch moderaten Überdruck (+ 5-10 mBar) 'offen' zu halten. Die Modulation des Drucks ist nicht notwendig solange die Patienten genug Sauerstoff ins Blut bekommen.
Eine erhöhte Sauerstoffkonzentration ist schwer von Vorteil um bei verminderter Lungenleistung die Sauerstoffsättigung im Blut nach oben zu bekommen.

Intubieren fällt im Amateurbereich aus - dazu sollte man sich schon besser auskennen. Es geht also um nichtinvasive Beatrmung über eine Mund-Nasen Maske.
Aus meiner Sicht 'besser wie nix' wäre da schonmal ein konstanter Überdruck von etwa 5mBar was man ja ganz einfach über ein Tauchrohr das 5cm unter eine Wasseroberfläche endet (Abluft) hinbekommen kann.

Eine Kombination aus Gebläse, Sauerstoffkonzentrator und Überdruckregler (Tauchrohr?) halte ich für wesentlich besser als die über Hebel gepumpten Beatmungsbeutel der vermutlich mehr schadet als nützt. Wenn Beatmungsbeutel, dann unbedingt mit PEEP Ventil!

Ein spannender Punkt ist der Umgang mit der Abluft. Eine erkrankte Person ist ja eine Virenschleuder und da ist die Frage, wie man die Abluft desinfiziert. UV-Desinfektion im Durchflussprinzip fällt vermutlich aus - für Inaktivierung von Coronaviren ist von 30 Minuten Bestrahlung mit 260nm UV die Rede. Mein Ansatz wäre die kurzfristige Erhitzung der Abluft auf +200°C - sofern das zur sicheren Deaktivierung genügt. Das Abluft-Management scheint aktuell auch ein großes Problem in (provisorischen) Krankenhäusern zu sein.

Stichworte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Positiver ... cher_Druck
https://de.wikipedia.org/wiki/CPAP-Beatmung
https://de.wikipedia.org/wiki/PPS-Beatmung

PPS-Ist die quasi die Servolenkung für die eigenständige Spontanatmung. Die Lunge immer auf (geringem) Überdruck zu halten scheint sehr essentiell zu sein.

Soweit mal meine Rechercheergebnisse zum Thema....
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Desinfector
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Desinfector »

für Inaktivierung von Coronaviren ist von 30 Minuten Bestrahlung mit 260nm UV die Rede. Mein Ansatz wäre die kurzfristige Erhitzung der Abluft auf +200°C
Der Virologe im NDR-Info Podcast sagte was von 70°C.
mach daraus 80°C und man sollte safe sein.
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von radixdelta »

Trax hat geschrieben: Di 24. Mär 2020, 13:04 Aber dennoch die haben irgendwie viel zu verflochtene und kleinteilige Lieferketten, also ich hätte da sorgen das das Management overhead bis das alles läuft zu viel zeit vernichtet
Ich denke eher daß das ein enormer Vorteil ist. Denn da sind ausgewiesene Spezialisten am Werk, während die Konzerne wissen bzw. abschätzen können was ihre Zulieferer Leisten können. Das könnte dazu führen daß ein Bauteil sehr sehr schnell in Serien gehen kann, weil eben genau der Spezialist für genau diese Fertigungsmethode in den Entwicklungsabteilungen sitzt. Das gute ist ja daß jede Fertigungstechnik heute bis an die Machbarkeitsgrenzen ausgereizt werden, wenn man nun innerhalb der guten alten Daumenwerte bleibt kann sehr gut vorher abgeschätzt werden wie das funktioniert. Ich denke so schwerfällig sind die Strukturen nicht, wenn es drauf ankommt. Entwicklung von Null würde wohl zu lange dauern, wenn das Produkt aber entwickelt ist und nur die Einzelteile auf die jeweiligen Maschinenparks angepasst werden müssten, wäre das glaube innerhalb weniger Tage am laufen. Wie lange braucht man für die Werkzeugherstellung? Muss ja nicht perfekt sein, die Standzeiten sind egal, man kann nach Anlauf der Produktion parallel neue Werkzeuge herstellen.
kellerassel hat geschrieben: Di 24. Mär 2020, 13:21 für Inaktivierung von Coronaviren ist von 30 Minuten Bestrahlung mit 260nm UV die Rede
Hast du da Quellen für? Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen.

Ist das Ausatmen gegen Druck ein Problem bei Lungenentzüdnung? Sonst gäb es ja eine verfügbare Lösung: Überdruckmasken bzw. deren Lungenautomaten. Die lagern zu tausenden bei den Feuerwehren und eine Rationalisierung wäre durchaus verkraftbar ohne die Einsatzbereitschaft in der Fläche akut zu gefährden.
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von kellerassel »

Zur Temperaturbeständigkeit und UV-Dosis:

https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-asso ... lit%C3%A4t

Ich denke das Ausatmen mit Gegendruck ist genau der Schlüssel zum Erfolg. Das Problem ist nicht die Atemmuskulatur sondern das 'Zusammenbatschen' der Lunge die dadurch die Fähigkeit zum Gasaustausch verliert.

Bei der Ausatmung die Luft abzusaugen wäre das Schlimmste was man machen könnte. Da wäre dann wohl ein Gewicht auf dem Brustkorb oder Bauchlage des Patienten die sinvollere Massnahme. Mechanischer Druck auf den Brustkorb von aussen beim Ausatment kann die Atemmuskulatur unterstützen.

Ich habe eine Anästhesistin in der Familie die mir da ein bischen Nachhilfe geben konnte. Der Ansatz des Bastlers mit 'Luft rein und raus - alles gut' scheint da deutlich zu Kurz gedacht.

Man sieht in Aufnahmen von Notaufnahmen Patienten mit einer ballonartigen Glocke aus Folie über dem Kopf.

Das Abluftmanagement ist aber vermutlich sehr wichtig sofern man sich nicht als Eremit fernab der Zivilisation mit seiner Apparatur selbst therapiert und andere Personen in der Nähe sind.

Man beobachtet viele und schwere Verläufe bei medizinischem Personal in jungem Alter und ohne Vorerkrankungen. Eine hohe Virenlast und Infektionen die tief in der Lunge und nicht im Rachen starten scheinen da die Gefahr von schweren Verläufen signifikant zu erhöhen.

Mein aktueller Stand:
- geregelter Überdruck (5-8 mBar)
- SpO² Überwachung (Pullsoximeter - da taugen schon die einfachen Fingerclips)
- wenn möglich höherer Sauerstoffgehalt
- Abluftmanagement
- i-Tüpfelchen modulierter Druckverlauf in Abhängigkeit von gemessenem Flow. (quasi Servolenkung für die eigenständige Autarkatmung)

Beim eventuell notwendigen Absaugen von Lungensekret wird es dann aber auch für den ambitionierten Bastler schon sportlich und selbstverständlich ist Fachleuten sofern möglich immer Vortritt zu lassen.
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BernhardS
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von BernhardS »

Joschie hat geschrieben: Mo 23. Mär 2020, 11:58.... laufen mit Sauerstoff auf Flaschen .....
Aber mit reinem Sauerstoff kann man jemanden maximal ein paar Tage beatmen. Die Lunge ist für ~20% gebaut.
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Sunset
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Sunset »

kellerassel hat geschrieben: Di 24. Mär 2020, 13:21 Intubieren fällt im Amateurbereich aus - dazu sollte man sich schon besser auskennen. Es geht also um nichtinvasive Beatrmung über eine Mund-Nasen Maske.
Nach meinem Verständnis ist nach wie vor die Anwendung durch Fachpersonal vorgesehen, einzig und alleine die Anzahl der zur Verfügung stehenden Geräte übersteigt den voraussichtlichen Bedarf.

Nur die Konstruktion soll aus der Community kommen, die Eignung der Konstruktion soll dann noch von Fachleuten geprüft werden vor einem massenweisem Einsatz, quasi eine Qualitätskontrolle und Zulassung per vereinfachtem Verfahren.
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Arndt
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Arndt »

Ich will nun auch einmal eine Idee Broadcasten undabhängig von emotionalen Regungen, einfach nur auf der Sachebene ;-)

Wie wäre es mit einem Subwoofer?
Über einen laaaaangsamen Sinus (oder sagen wir direkt DC) angesteuert, macht das Ding hinriechend Volumen bzw Druck und beides ist suber einstellbar.
Verstärker dran, Arduine dran fertig ist der Lack.
Die Technik ist primitiv, mit jeder Menge Sensoren drumherum kann man alle Zustände erfassen, das lässt sich leicht reinigen und reinen Sauerstoff kann man damit auch vermutlich verabreichen.
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RMK
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von RMK »

Arndt hat geschrieben: Di 24. Mär 2020, 23:56 Wie wäre es mit einem Subwoofer?
Über einen laaaaangsamen Sinus (oder sagen wir direkt DC) angesteuert, macht das Ding hinriechend Volumen
bzw Druck und beides ist suber einstellbar.
hm. der Druck ist weniger das Problem, maximal 0,04bar ist nun wirklich.. also das pustet *jeder* :)

Volumen - wieviel schafft denn so ein (tragbarer!) Lautsprecher? und ich weiss nicht wie luftdicht man die
Dinger kriegt, wenn sie sich *langsam* bewegen. Auch Luft hat eine gewisse Trägheit bei schnellen Bewegungen...
also 1-1,5 Liter sollten schon drin sein (durchschnittliches Lungenvolumen 3,5l lt. Wikipedia, Residialvolumen 1,5 Liter,
und man macht ja nicht sooo tiefe Atem"züge" bei Beatmung...)
das lässt sich leicht reinigen
hm. wie beständig ist so eine (Papp?)Membran? kann man die mit Alkohol tränken oder gar auskochen? ;-)
(ein Silikon-Ambubeutel verträgt das...)
und reinen Sauerstoff kann man damit auch vermutlich verabreichen.
naja, alles was man da in den Ansaugtrakt sprüht wird verabreicht. :-)
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von radixdelta »

Das Volumen ist erheblich kleiner. Man setzt bei Lungenentzündung auf kleine Volumina von weniger als 6ml/kg Körpergewicht. Das bewegt sich also im Rahmen von 500-750ml, jedenfalls unter 1l.
https://link.springer.com/article/10.10 ... 20-00674-3

Zu dem UV-Licht: Da steht daß 60min sicher ausreichen. Das bedeutet nicht daß weniger nicht auch ausreicht, das klingt nicht so als wäre das näher untersucht worden.
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Gobi
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von Gobi »

Ich finde die Lautsprecher Idee erstmal gar nicht schlecht! Membranen gibt es durchaus auch aus Kunsstoff usw.
Der Weg den so eine Membran macht, wird wohl leider zu kurz sein um Volumen aufzubauen.
Aber mal adaptiert: Gummimembran an der ein langer Magnet festgemacht ist, in einer Spule o.ä. für einen langen Weg.
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Re: Beatmungsgerät Notentwicklung Machbar?

Beitrag von ferdimh »

Die "Abluft" sollte sich doch relativ einfach durch Zusatz von Gaaaaas und Lichtbogen desinifzieren lassen...
Da sehe ich nur das kleinste Problem, Boris entwickelt da sicher gerne was.
Die großen Herausforderungen sehe ich in Regelung und Betriebssicherheit - zumindest bis zu dem Punkt, dass ein Fehler zumindest bemerkt wird und eine ernsthafte Piezotröte lostritt.
Dafür müsste man aber vor Allem wissen, wie das überhaupt funktioniert.
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