Abgastester DIY

Der chaotische Hauptfaden

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ch_ris
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Abgastester DIY

Beitrag von ch_ris »

Der Tester hat 2 pumpen zum mischen von Abgas und Frischluft weil der sensor nur bis 1000ppm, oder so, kann.
IMG_20200229_125905_1.jpg
hab gestern rumprobiert,
und hatte den Effekt das plötzlich der Wert unplausibel anstieg auf 2-3volt.
(Typische Werte:
reine Luft-0.2volt
Honda Stromer 1.5v
Honda moped 0.4v)
Als ich die Sonde aus dem Auspuff raus genommen hab, ist der Wert zwar gefallen aber auf einem zu hohen niveau stehn geblieben, ca 1volt.
Heute konnte ich das nicht in dem Maß nachstellen, der Effekt ist vorhanden aber schwach. ohne abgas so etwa 0.4 volt dann.
ich hatte den Sensor in Verdacht, aber wenn ich die Abgaspumpe abschalte fällt der wert sofort auf 0.2v, also normal.
Es muss also an dem Abgaskreis liegen. Gestern hatte ich auch lange den choke vom stromer drin.

in dem Alu röhrchen oben im bild sind Aktivkohle (zigaretten)drehfilter drin.
Vermutung: in dem filzanteil puffert sich kondensat zwischen, was dann irgendwann den messwert erhöht, bzw. nach rausnehmen der sonde noch reste abgibt.
im Hanfzubehör gibts reine aktivkohlefilter in patronenform, die hab ich bestellt.
da steht in den faq das bei kälte evtl. kondensat entsteht und den filter verstopft.
ne ähnliche situation hab ich ja auch, im heisen abgas ist auch wasser enthalten...

ideal wäre womöglich den Filter zu beheizen und vorher oder nachher das wasser zu entfernen.
So richtig :idea: macht's noch nicht bei mir, ist eher so ein :?:
wie sind kommerzielle Geräte aufgebaut?
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Nicki
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von Nicki »

Ich würde Molekularsiebe (gibts billig beim Chinesen) nehmen, die sind deutlich selektiver als Aktivkohle. Du willst ja (je nach Sensor) nur das Wasser herausfiltern, nicht aber die Kohlenwasserstoffe.
Robby_DG0ROB
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Dieses Granulat kann man auch problemlos durch Ausheizen (Backröhre oder Klimascharank) wieder regenerieren.
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BernhardS
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von BernhardS »

Absorber arbeiten selten spezifisch für nur ein Gas. Was soll denn entfernt werden und was soll unverändert durchkommen?
Was misst denn der Sensor - CO ?
ch_ris
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von ch_ris »

co, alkohol, alles was oxidiert.
ich such das morgen mal raus.
ch_ris
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von ch_ris »

Soooo...
der Sensor ist ein MiCS-5524 https://cdn-shop.adafruit.com/product-f ... S-5524.pdf
Detectable gases
• Carbon monoxide CO 1 – 1000ppm
• Ethanol C 2 H 5 OH 10 – 500ppm
• Hydrogen H 2 1 – 1000ppm
• Ammonia NH 3 1 – 500ppm
• Methane CH 4 >1000ppm

in einer Bosch bedienungsanleitung fand ich:
...blabla...Öl im abgas...
Die Ablagerungen haben eine HC-Konzentrationsanzeige (Rest-
wertanzeige) zur Folge, auch wenn keine Abgasmessung durchge-
führt wird, d.h. bei einer HC-Messung wird der tatsächliche Wert
um diesen Restwert verfälscht (vergrößert).
Dieser Effekt, in Fachkreisen als "Hang-up" bezeichnet, tritt bei
allen Abgasmeßgeräten auf und ist nicht fabrikatsbezogen. Nur bei
Geräten mit HC-Messung wird er sichtbar.
Die Ablagerungen können durch den Einsatz von Aktivkohlefiltern
weitgehendst verhindert werden........... Sie sind an der
Sonde nach dem Grobfilter in den Gasweg einzusetzen.
Nach dem Aktivkohlefilter können Ablagerungen in kleinen Men-
gen an der Schlauchwandung auftreten. Sie müssen entfernt
werden.
Zuletzt geändert von ch_ris am Mo 13. Apr 2020, 08:12, insgesamt 1-mal geändert.
ch_ris
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von ch_ris »

Also wäre ein Design Vorteil schon mal, die Filter direkt nach der Sonde einzubauen.
Dann wäre ein versotten auch unwahrscheinlicher weil heißer.
bleibt das Wasserproblem, ob so ein mini 1/4" wasserabscheider hier funktioniert?
Molekularsieb guck ich mal, danke
die zeitliche Verzögerung muss so kurz wie möglich bleiben, und damit das Volumen der Abgaskette, quasi.

noch zum tester:
der soll im wesentlichen zum abgleich von mehrvergasern oder einspritzern dienen.
dazu ist erforderlich das er wenigstens über die Messung nicht driftet.
von der Empfindlichkeit her, bringt der das, hab ein gutes Gefühl.

edit:
wenn ich den WP aktikel Molekularsieb richtig deute, würde ich 3A Porenweite nehmen?
TDI
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von TDI »

Moin,
mir wurde mal erzählt, dass einer der Gründe für den hohen Preis einer AU sei, dass die teuren Sensoren des Messgerätes recht häufig gewechselt werden müssen.
Da findet demnach irgendein Verschleiß, Verstopfung oder Verbrauch statt.
Vermutlich passiert bei Dir ähnliches?
Wie und mit was für Sensoren arbeiten denn professionelle Geräte?
Ein Bekannter von mir stellt Vergaser nur nach Kerzenbild ein. Die Motoren laufen anschließend richtig gut.
ch_ris
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von ch_ris »

Im Pro Bereich ist Eichbarkeit ein wichtiges Kriterium.
hochgenaue reproduzierbarkeit ist mir nicht so wichtig, ich mach ja keine ASU mehr.
wenn der billige Mems hopp geht? so what, kommt n neuer rein.
Trotzdem soll er natürlich so gut es geht geschützt werden, Abgas ist fieses zeug.
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Nicki
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von Nicki »

ch_ris hat geschrieben: Mo 13. Apr 2020, 08:10 wenn ich den WP aktikel Molekularsieb richtig deute, würde ich 3A Porenweite nehmen?
Genau.
TDI hat geschrieben: Mo 13. Apr 2020, 10:00 mir wurde mal erzählt, dass einer der Gründe für den hohen Preis einer AU sei, dass die teuren Sensoren des Messgerätes recht häufig gewechselt werden müssen.
Da findet demnach irgendein Verschleiß, Verstopfung oder Verbrauch statt.
Dann steht da aber auch ein definierter Verwendungszeitraum drauf.
Ich habe schon öfter überlegt, den Sauerstoffgehalt mit einer Breitbandlambdasonde zu messen, die Auswertung ist halt Fummelskram oder aber teuer.
Gary
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von Gary »

An meinem Motorrad habe ich mal neue Kolben eingebaut. Erster Testlauf ohne Krümmer.

Da sieht man optisch schön ob alle vier Zylinder arbeiten und kleine blaue Flammen speien. Habe so auch einen Zylinder korrigiert.

Aber absolut langweilig, null wissenschaftliche Herangehensweise, kein Mikrokontroller..
ch_ris
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von ch_ris »

Das Wozu, wollte ich nicht zur Diskussion stellen, mein Fehler :roll:
Man kann damit auch eine durchblasende Kopfdichtung feststellen übrigens.
Oder einen Alco Test for fun.
sei's drum.

@TDI, Kerzenbild glaub ich nicht, ich nehme an du meinst ColorTune, Glas-Zünd-Kerzen.
Ja, geht aber nicht bei jedem Motor, je nach Einbausituation.
Die sind aber auch nicht billig, da gibt's heute andere Möglichkeiten.

@Gary, beim Brainstorming ist alles erlaubt, im Werkstatt Alltag hat sich die Methode bisher nicht durchgesetzt. ;)
Schade eigentlich, denn beim Prinzip, so einfach wie Möglich, stimme ich dir zu.
Meine Nachbarn und ich sind aber, aus unterschiedlichen Gründen, der Meinung, das Krümmer abbauen im Rahmen einer Wartung, gänzlich un-langweilig ist.

@Nicki, mit der neusten Sonden Generation, Bosch LSU ADV, mit 5ms Reaktionszeit, wäre ein Zylinder-selektives messen möglich, im Endrohr.
trotzdem sind die Gase ja vermischt, ob eine schnelle, einmalige Einstellung möglich ist, oder man mehrere Durchgänge braucht bleibt die Frage.
Trotzdem sehr interessant.

soviel zu OT.
T ist für mich hier jetzt erstmal hauptsächlich wie ich das Prüfgas getrocknet bekomme,
bzw. ob das den gewünschten Effekt hat, ist ja auch noch nicht raus.
Bei dem Molsieb frag ich mich wie klein das Volumen sein darf und wo ich das in diesen Mengen bekomme.
Ne Filmdose wäre schon zu viel, nehme ich an, wegen der Reaktionszeit.
Die gepumpte Gasmenge ist halt gering, schätze < 1l/m.
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BernhardS
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von BernhardS »

o.k. Im Motorabgas misst der also praktisch CO. Für Kohlenwasserstoffe ist er anscheinend nicht soooo empfindlich.

Nun, trocknen wäre erst einmal kühlen.
Da der Sensor bis 85°C arbeiten kann, gibt es die einfache Möglichkeit das Meßgas auf Umgebungstemperatur abzukühlen,
das Wasser abzuscheiden und dann wieder auf beispielsweise 50°C zu erwärmen. Dann ist es für den Sensor "trocken".
Oder mit Eis, Kühlschrank, sonstwie auf ein paar Grad runterkühlen und wieder auf die im Datenblatt gewünschten 23°C erwärmen.

Wenn doch Nachtrocknen - warum einfach, wenn kompliziert auch möglich ist:
Molsieb ist für die Anwendung überzogen. Normales "do not eat" Silikagel reicht völlig aus.
ch_ris
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von ch_ris »

:D
do not eat hab ich vorhin bestellt. und einen mini Wasserabscheider, der taugt dann auch noch für was anderes wenns nix bringt.
an ein Peltier hab ich auch schon gedacht, wird mir aber eigentlich schon wieder zu kompliziert.
Bis jetzt ist das eine sehr einfache Vorrichtung, wär schön wenns so bleibt.
schlaue Geräte mit Selbsttest etc. gibts schließlich zu kaufen.

gestern hab ich mit Spiritus-geschwägerter Luft probiert.
es bilden sich sehr schnell Tropfen im Schlauch, ab dann wird die Anzeige zunehmend unsinnig.
Da scheint das Problem zu liegen, in der "Verschmutzung" des Gaswegs.
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BernhardS
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von BernhardS »

Spiritusgeschwängert ist vielleicht ein wenig zu satt. Das sind ja mehrere Prozent Alkohol, also zig-tausend Volumen-ppm. Bei reinem Alkohol wären es bei 20°C 58000 ppm
Im Datenblatt des Sensors geht die Ethanolkurve bis 300 ppm.
Auch wenn man die weiterzieht, was im doppelt Logarithmischen möglicherweise nicht so sinnvoll ist, so kommt man auch nur bis ein paar tausend.

Normalerweise baut man ein Kämmerchen mit bekanntem Volumen, einem Lüfter drin (früher mit Uhrwerk und alles aus Messing wegen der Funken)
und appliziert eine abgemessene oder abgewogene Menge Lösungsmittel. Gaaaanz wenig.

Oder Du nimmst mit einer Einmalspritze die Luft oben aus der Spiritusflaschen und injizierst diese in einen größeren Behälter.
Die 58000 von oben stimmen natürlich für Spiritus nicht, wegen dem Wasser. Aber nehmen wir sie trotzdem. Dann ist 1 zu 100 immer noch 580 und außerhalb des Arbeitsbereichs. Also 1:1000. 10ml in 10 Liter. Nur um mal die Größenordnung zurecht zu rücken.
ch_ris
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von ch_ris »

ja klar. das gas wird aber, mit unbekanntem verhältnis, verdünnt. ganz so schlimm ists also nicht. mehr als 1v hat der sensor nicht ausgespuckt. war aber eh nur ein "probieren". glaub nicht das sich damit vergleiche zu abgas ziehen lassen. die donoteat zumindest, scheinen den alk auch gern anzunehmen, scheint mir. ich warte noch auf die aktivkohle dann gehts wieder raus in den garten.
ch_ris
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von ch_ris »

Ich bin ein blöder Hund.
Aktivkohle etc. hat alles keinen wesentlichen Unterschied gemacht.
der Wert driftet nach oben, teilweise hat rumwackeln am Gerät was geändert.
Aufgemacht-> der Wert fällt dahin wo er soll. :oops:
Im inneren waren Schlauchverbindungen undicht.
Die Zuluft holt's auch von innen.
:lol: Nun nicht mehr.

Wasserabscheider bringt nix.
Das Kondenswasser scheint aber erstmal nicht so problematisch, die Messung dauert ja nicht ewig.
schön wärs ohne, mal schauen.

Danke für die Tips, nochmal.
ch_ris
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Re: Abgastester DIY

Beitrag von ch_ris »

jetzt hats den defekt gegeben.
hab vergessen filter rein zu machen, während der Messung ist der Wert unplausibel abgefallen.
war aber nicht der Sensor, die Pumpe war verkottert.
weil der Akku auch platt war, vergessen auszuschalten, hab ichs neu/umgebaut.
simpler, kleiner, neues mischrohr, richtiges drosselventil.
Gehäuse ist ein aal von xanakind, danke nochmal.
Dateianhänge
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