Tischdrehmaschine?

Der chaotische Hauptfaden

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RMK
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von RMK »

Hansele hat geschrieben: Fr 15. Mai 2020, 12:33
Zum Thema elektrische Leitspindel, dass klingt spannend/interessant ist das für mich als DAU überhaupt machbar?
Was für mich eher interessant wäre, ist das Thema elektronische Maßanzeige, was aber auch ziemlich teuer aussieht,
oder gibt es da einen preiswerten Bausatz aus Fernost?
warum Fernost? :-)

https://www.rocketronics.de/shop/de/ele ... basic.html

ich schleiche da auch schon eine Weile drumrum... vielleicht sollt ich einfach zuschlagen. :)
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Alexander470815
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Alexander470815 »

Also mit der Platten Konfiguration die du zur Zeit hast sollten sich eigentlich brauchbare Ergebnisse erzielen lassen.
Die Platte ist die richtige für einen SEL Halter die da drin ist. Ist halt nur nicht so praktisch wenn die Rechtsbündig ist aber sonst dürfte das keinerlei Einfluss haben.

Einen "richtigen" Halter gibt es Meiner Meinung nach nicht für die Maschine.
Wenn man ein Gewinde gegen eine rechte Schulter schneiden will ist man mit dem SEL Halter gut bedient, das kommt natürlich selten vor.
Deswegen ist der SER Halter mit dem man nah an eine Linke Schulter schneiden kann gängiger, richtiger ist er aber nicht.
Die Platten Art ist in Sachen Spanbrecher, Freiwinkel etc. gleich, nur ist sie eben gedreht. Beide sind aber für Außengewinde.
Sprich daran liegt es nicht das das Gewinde eher schlecht geworden ist.

Zum Gewinde schneiden würde ich mir mal das hier anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=Lb_BURLuI70
Ist lustig gemacht und erklärt genau das mit dem zustellen.
Hansele hat geschrieben: Fr 15. Mai 2020, 12:33 Zum Thema elektrische Leitspindel, dass klingt spannend/interessant ist das für mich als DAU überhaupt machbar?
Sicher kann man das selber bauen, aber wenn das ganze komfortabel funktionieren soll muss man schon einiges an Überlegung in die Software stecken.
Ein elektronisches Getriebe geht da noch relativ leicht, möchte man aber das das ganze von alleine anhält und wieder anläuft wirds schon aufwändiger.
Ich habe bei mir die alte Version hier von verbaut: https://www.rocketronics.de/shop/de/ele ... basic.html
Dazu braucht es dann eben einen Encoder an der Spindel der Maschine und einen Schrittmotor an der Leitspindel.
Sieht dann so aus: https://www.youtube.com/watch?v=srzgXvACC1Q
Also ich kann es nur empfehlen, klar bei der Emco kann man auch so alle möglichen Steigungen einstellen aber viele Zoll Steigungen die ich oft brauche eben nicht so leicht.
Von daher ist das schon eine lohnenswerte Anschaffung, finde ich zumindest.
Hansele hat geschrieben: Fr 15. Mai 2020, 12:33 Was für mich eher interessant wäre, ist das Thema elektronische Maßanzeige, was aber auch ziemlich teuer aussieht,
oder gibt es da einen preiswerten Bausatz aus Fernost?
Das kommt jetzt drauf an was noch unter Preiswert fällt.
Ich habe an der Fräsmaschine ein Set von Ditron montiert, keinerlei Probleme damit.
Aber auch die anderen Hersteller funktionieren eigentlich alle, ist ein bisschen persönlicher Geschmack.
Eventuelle Aufpreise gibt es wenn man Glasmessstäbe haben möchte die besonders klein sind, die die Standard mäßig dabei sind sind recht klobig.
Mit allem drum und dran landet man da wohl bei 200€ bis 500€, jendachdem was man halt so haben möchte.
MSG
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von MSG »

Zu der elektronischen Leitspindel von Rocket Elektronik gibt's in der Zerspanungsbude ein riesen Thread. Der Hersteller ist dort auch aktiv.
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Harley
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Harley »

Vom Chinesen gibts das Zeug massenhaft für billiges Geld.
Sogar Glasmassstäbe...
https://www.ebay.de/itm/DRO-Anzeige-2-3 ... PPmWTicg_A

oder du spaxt einfach billige digitale Messschieber dran mit Datenausgang.
https://www.ebay.de/itm/1pc-LCD-Digital ... 54bb02092c
Wie man die ausliest und mit Arduino anzeigt hab ich in der Finger Postille vor 2 Jahren beschrieben.

Gruß,
Harley
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Hansele
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Hansele »

Uihhh, da brauche ich ja bestimmt wieder ein paar Tage um das alles zu lesen bzw. weiter zu googeln,
aber so soll es ja sein, insbesondere das Messsystem ist ganz interessant für mich.

Mit den Handrädern und deren Ableserei habe ich es noch nicht so, oder hatte es auch nie gelernt bzw. verstanden.

Gewinde Versuch 2:

Nach dem anritzen die Steigung kontrolliert, passt:
Bild

Nach vielen Durchgängen hat es dann so ausgesehen:
Bild

Meine Mutter die ich zum testen hingelegt hatte, wollte nicht draufgehen:
Bild

andere M10 zum Vergleich:
Bild

Damit bin ich schon ganz zufrieden:
Bild

Kein Vergleich zum kläglichen Versuch von gestern (hier in der Mitte zu sehen):
Bild

Nachdem die Mutter nicht passen wollte, habe ich aufgehört, leider war die Mutter kaputt,
eine andere ging locker drauf und hat jetzt etwas Spiel:
Bild
Gehe ich Richtig in der Annahme, dass ich einfach zu tief geschnitten habe und das ganze
deshalb etwas Spiel hat?


Danke und Gruß
Pascal
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Raider
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Raider »

Ja, der Flankendurchmesser bestimmt das Spiel. Aber die meisten Dreher machen Gewinde zu stramm, also alles gut :lol:
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Hansele
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

leider bin ich die Tage nicht viel zum spielen mit der Maschine gekommen,
liegt auch ein bisschen daran, dass ich auf den Multifix warte.
Es ist jetzt die Größe AS von Pewe geworden, dieser müsste direkt ohne Umbau an Maschine
oder Werkzeugträger auf meine Maschine passen.
4er Block weg und einlagern, Multifix drauf und ausrichten --> fertig (wir werden sehen).

Dennoch will ich vielleicht für den Vatertag noch eine Kleinigkeit herstellen,
damit habe ich gestern noch kurz angefangen.

Bild

Mit der Oberfläche bin ich echt zufrieden, ist ohne Längsvorschub gedreht,
der ist mit der 1,5er Steigung oder auch 0,75er deutlich zu schnell.

Das mit dem abstechen ist wohl doch nicht so einfach wie es schien,
gestern ist die Platte gebrochen und den Halter (ist ja vorne recht dünn) der offenbar weich ist,
hat es gleich mit verbogen bzw. verformt.

Ich denke mit einem ordentlichen Halter hätte es die Platte geköpft und fertig oder?

Macht es denn Sinn direkt auf einen solchen Multifixeinsatz zu wechseln?
https://pewetools.de/produkt/abstechhal ... ss-klinge/

Ob jetzt HSS oder ein passender guter Halter für eine Wendeplatte lasse ich mal offen.


Wovon ich ja noch keine Ahnung habe, ist das richtige reinigen der Maschine und auch die Intervalle fehlen mir.
Bisher gehe ich halt mit einem Pinsel für die Führungen und Co. und schiebe alles in die Spänewanne,
ein bisschen Bettbahnöl drauf und fertig.

Ich habe gelesen, dass z.B. Bremsenreiniger nicht geeignet ist um die Maschine zu reinigen,
was kann man da nehmen, was das alte Öl (das ja auch mal mit Schleifstaub versaut sein kann) zu entfernen?
Lampenöl?

Wie geht ihr bei der Maschinenreinigung vor und wie oft wir das Teil gewienert?

Grüßle Pascal
Phyro
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Phyro »

Lösungsmittel sollten eigentlich nicht an die Maschine zum Reinigen.
Wenn irgendwas mal total verharzt ist, nehme ich WD40 zum auflösen.
Ansonsten ist das schon richtig was du machst. Zu den Intervallen: Gute Frage. Ist eher Geschmackssache, als es da ne Regel gibt.
Manch einer macht die Maschine nach jedem drehen quasi steril, bei mir bleiben die Späne in der Wanne so lange, bis sie voll ist und ich Bock habe, zu entsorgen.
Für den feinen Späne-Kram nehme ich sehr gerne den Werkstattsauger her. Da schiebt man die Späne nicht in Ritzen oder unter Dichtungen, sondern die sind weg.
Dann einmal mit Öl über die wichtigsten Flächen und dann ist auch gut.
Anse
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Anse »

Hansele hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 08:36 Mit der Oberfläche bin ich echt zufrieden, ist ohne Längsvorschub gedreht,
der ist mit der 1,5er Steigung oder auch 0,75er deutlich zu schnell.
Eine tolle Oberfläche bei Stahl ist für mich mittlerweile sogar eine Alarmsignal. Das kommt in den meisten Fällen von eher festen Stählen, die einem bei der nächst besten Gelegenheit ein Werkzeug abreisen. Wie Du gemerkt hast.
Tipp für Einsteiger, investiert in etwas verlässliches Rohmaterial um wenigstens eine Variable raus zu haben. Bei Stahl ist S235 oder 16MnCr5 gut. Letzterer ist eher fest, lässt sich aber sehr gut Zerspanen. 16MnCr5 ist auch gut geeignet für hoch belastete Bauteile ohne Wärmebehandlung.
Der Vollständigkeitshalber sei noch Automatenstahl genannt. Erkennbar an dem S und Pb im Namen, welche für Schwefel und Blei steht. Die sorgen für einen guten Spanbruch. Das ist wiederum für Drehautomaten wichtig. Mechanisch ist Automatenstahl aber mittelmäßig. Typischer Vertreter seiner Art ist 11SMnPb30.
Bei Alu ist es relativ einfach: Finger weg von Si-haltigen Legierungen. Die fressen Wendeschneidplatten und geben elend lange Späne. Das sind oft Legierungen wie sie in extrudierten Profilen zu finden sind. Also Alu Rundmaterial aus dem Baumarkt ist ungeeignet und teuer.
Gut zerspanbare Alu Legierung enthalten neben Al auch Mg, Pb und Cu. Typischer Vertreter ist 3.1645
Hansele hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 08:36 Wie geht ihr bei der Maschinenreinigung vor und wie oft wir das Teil gewienert?
Was tabu ist: Bremsenreiniger und Druckluft. Lösungsmittel zerstören den Schmierfilm und Druckluft bläst die Späne in die Führungen. Beides sehr schlecht. Was gut geht ist Pinsel und Lappen fürs Grobe und Staubsauger fürs Feine. Nach der Arbeit sollte man Bettbahnöl auf alle Führungen geben. Ab und zu mal die Backen aus dem Backenfutter nehmen und die Späne aus den Nuten pinseln ist auch gut. Allerdings sollte es zu der Maschine eine Wartungsanleitung geben.
MSG
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von MSG »

Hansele hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 08:36.... ist ohne Längsvorschub gedreht,
der ist mit der 1,5er Steigung oder auch 0,75er deutlich zu schnell.
....
Wie geht ihr bei der Maschinenreinigung vor und wie oft wir das Teil gewienert?
Zum Vorchub: Meine Maximat Standard aus den '60ern hat keine Zuspindel. Mit der Leistpindel kann man über einen extra Keilriemen zwei verschiedene Vorschübe einstellen: 0,04 mm/Umdrehung zum Schlichten und 0,12 mm/Umdrehung zum Schruppen.
Von üblichen Gewindesteigungen wie 0,75 mm/U oder 1,5 mm/U bist du da schon noch ein ganzes Stück weg.

Zum Wienern: Ich pinsel alles Gelegentlich ab. Wenn feiner Dreck auf den Führungen ist: Sauberer Lappen und hinterher einölen. Mein Motto: Was mit Öl eingeschmiert ist (egal ob schmutzig oder nicht) rostet nicht... :)
Phyro hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 11:10 Lösungsmittel sollten eigentlich nicht an die Maschine zum Reinigen. Wenn irgendwas mal total verharzt ist, nehme ich WD40 zum auflösen.
+1 ..... Diesel oder Petroleum geht auch gut.
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Taunusbär
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Taunusbär »

Bettbahnöl auf die Führungen ist eigentlich nicht so optimal.
Am Bettschlitten gibt's öler die man nutzen sollte.
Das dort reingedrückte Öl spült auch den Dreck raus.
Okay, beim Reitstock geht's nicht anders.
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Geoschreiner
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Geoschreiner »

Hi,

eine gute Oberfläche bekomme ich auf meiner Spielzeugdrehmaschine (PD400) auch hin, dafür muss man keine Meißel köpfen. ;-)

Automatenstahl kann ich sehr empfehlen, Automatenalu auch. Sowas gibts z.T. als Reststücke.
C45 (1.1730) und weicher Silberstahl (1.2210) eignen sich auch gut und lassen auch sich ggf. auch für unbedarfte/unerfahrene halbwegs gut härten (z.B. für Bohrbuchsen). Baustahl kann sehr inhomogen sein und macht keinen Spaß; das Abdrehen von Bohrerschäften ist dagegen ein Spaziergang.

Was das Abstechen betrifft, waren diverse Diskussionen und Erfahrungen in der CNC-Ecke recht hilfreich. Unterm Strich scheint mangelnde Steifigkeit das Hauptproblem zu sein. Deren Gründe liegen aber wohl häufig nicht direkt in der Konstruktion der Maschine (die ist natürlich auch limitierend), sondern bei Hobbymaschinen gerne auch in der Verarbeitung (Passung/Tragbilder der Führungen und Mängel an der Hauptspindellagerung). Bei meiner Kleinstdrehe lasse ich das inzwischen bleiben, nur Nuten für Segerringe steche ich noch ein.

Ansonsten: Ölen und Putzen wie beschrieben und bei Schleifarbeiten die Maschine großflächig abdecken.

Wenn Du Dich mal ein wenig "versauen" magst: Schau Dir mal die Drehmaschinen von Rümema an oder einen Bericht dazu in einem englischsprachigen Forum: https://www.practicalmachinist.com/vb/d ... ma-318515/

Gruß und viel Spaß beim Sabbern...
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Hansele
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Hansele »

Taunusbär hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 18:26 Bettbahnöl auf die Führungen ist eigentlich nicht so optimal.
Am Bettschlitten gibt's öler die man nutzen sollte.
Das dort reingedrückte Öl spült auch den Dreck raus.
Okay, beim Reitstock geht's nicht anders.
Das ist ein gutes Stichwort, kann hier jemand ein brauchbares Ölkännchen empfehlen,
dass es auch schafft dort Öl reinzubekommen?

Das mitgelieferte etwas, tropft und pisst aus allen Ecken, gefühlt bekommt das Teil
kein Öl durch die Öler gedrückt.

Dann wirklich solange Öl rein bis es wieder rausläuft oder nur 1-2 Hübe?


Danke für eure Erfahrungen und Tipps, da meine Maschine nochmals umgesetzt wird,
wird diese davor auch gleich gründlich gereinigt, solange wird sie nun erstmal nur benutzt.

Abstechen muss eigentlich auch nicht wirklich sein, ich habe genug andere Möglichkeiten um
die Teile auseinander zu bekommen. Das ganze hat halt den Charme das man alles auf einer Maschine machen kann.



Heute habe ich noch am Drehteil weitergemacht:
Bild

Steigung wollte ich 2,5mm haben, daher umbauen, war in 5 Minuten erledigt
und eine Lage Papier sorgt bei niedrigeren Drehzahlen für ein ruhiges Laufgeräusch:
Bild

Keine Fehler machen, also so erstmal grob die Steigung kontrolliert:
Bild

OK:
Bild

Zwischenstand: (der Freistich am Backenfutter habe ich noch größer gemacht, wegen dem falschen Gewindemeißel)
Merke, lasse die Teile etwas länger und sowas bleibt einem erspart.
Bild

Endergebnis, die Mutter passt nicht drauf:
Bild
Morgen werde ich mal versuchen, dass Gewinde nochmals etwas nachzudrehen.


Gruß Pascal
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Alexander470815
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Alexander470815 »

Hansele hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 20:01 kann hier jemand ein brauchbares Ölkännchen empfehlen,
dass es auch schafft dort Öl reinzubekommen?
Das Stichwort lautet Ölpresse.
Die sind genau für sowas gedacht.

Eigentlich haben gar keine Späne auf den Führungen etwas verloren, also direkt weg machen.
Für größere Ansammlungen halte ich Druckluft für nicht verwerflich, natürlich nicht so halten das man es unter den Schlitten etc. drückt.
Wenn da so ein Spalt drunter ist das die Späne sowieso schon da rein fliegen hat man ein ganz anderes Problem.
Also grob abpusten oder abfegen und dann eben Führungen mit einem Lappen(trocken, später wird der schon ölig) putzen und danach neu einölen.
Absaugen funktioniert natürlich auch aber größere Spänenester oder Fließspäne verstopfen das ganze gerne.
Gerade feine Krümelspäne setzen sich gerne mal in das Backenfutter, dann heißt es Backen raus und sauber machen.

S235 kann ich überhaupt nicht empfehlen, das bearbeitet sich einfach nur mies.
Dann lieber etwas mehr ausgeben für S355, der ist bedeutend gleichmäßiger und man bekommt auch brauchbare Oberflächen hin.
Die ganzen Automatenlegierungen sind zwar schön und gut aber wenn das Teil später geschweißt werden soll hat man damit schlechte Karten.
Das gilt sowohl für Stahl als auch für Alu, welches mit Blei drin lässt sich super zerspanen aber nicht schweißen und ist auch oft recht Korrosionsanfällig.
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Hightech
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Hightech »

Ich hab mein Bett und die Führungen versucht mit Ventilschleifpaste ein wenig einzuschleifen.
Aber das hilft nicht die abgenutzten Stellen auszugleichen.
Im alten Arbeitsbereich hab ich halt Spiel und außerhalb klemmt es.
So ist das eben wenn man eine wirklich gebrauchte Maschine kauft.
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Hansele
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Hansele »

Hmm, ich müsste das erstmal prüfen wie es bei meiner Maschine aussieht.

Gefühlt kurbelt es sich an einer Stelle schon schwerer was für eine nicht ganz passende Führung spricht.

Darf man mit Tuschblau an eine solche Führung?
Oder wie identifiziert man die Stelle an der ggf. zuviel Material ist?

Grüßle Pascal
Phyro
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Phyro »

Natürlich darf Blau an die Bahnen. Am besten hat man ein Tuschierlineal, aber das hat nicht jeder, um die Ebenheit und Geradheit zu prüfen.
Wenns nur ein bisschen Klemmt: Lass so. Das läuft sich ein. Ist halt im Endeffekt nur eine China-Drehe.
Sollte wirklich Material runter müssen: Schaben heisst das Stickwort. Damit bekommt man (naja, kann bekommen, wenn man es beherrscht) absolut plane und gerade Flächen in Handarbeit hin.
Setz natürlich das Vorhandensein eines passenden Normalmaßes vorraus.
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Anse »

Hansele hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 08:08 Gefühlt kurbelt es sich an einer Stelle schon schwerer was für eine nicht ganz passende Führung spricht.
Das kann auch von was anderem kommen z.B. Gewindespindel.
Hansele hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 20:01 Endergebnis, die Mutter passt nicht drauf:
Hab ich was verpasst, kann ja nicht passen. Oder ist das so ein geteiltes Puzzle, wo die Mutter gefangen wir?
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Taunusbär
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Taunusbär »

Hightech hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 07:24 Ich hab mein Bett und die Führungen versucht mit Ventilschleifpaste ein wenig einzuschleifen.
Aber das hilft nicht die abgenutzten Stellen auszugleichen.
Im alten Arbeitsbereich hab ich halt Spiel und außerhalb klemmt es.
So ist das eben wenn man eine wirklich gebrauchte Maschine kauft.
Das ist jetzt ein Scherz, oder ?
Es gibt Schleifkorn das bettet sich im Guss ein und schleift noch sehr lange.
Ausserdem will man keine 2 komplett glatte Gleitflächen aufeinander.

Eine Ölpresse mit Spitzmundstück geht, eine Reilang Ölkanne mit Doppelpumpwerk geht auch.
Pressol ist leider Schrott...
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Hansele
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Hansele »

Anse hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 12:05
Hansele hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 08:08 Gefühlt kurbelt es sich an einer Stelle schon schwerer was für eine nicht ganz passende Führung spricht.
Das kann auch von was anderem kommen z.B. Gewindespindel.
Hansele hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 20:01 Endergebnis, die Mutter passt nicht drauf:
Hab ich was verpasst, kann ja nicht passen. Oder ist das so ein geteiltes Puzzle, wo die Mutter gefangen wir?

Ja ist ein Puzzle, heute nochmals etwas nachgeschnitten,
dass ging ohne Probleme, nach 3 Versuchen ist die Mutter an der richtigen Stelle eingerastet:
Bild

Hier mal zerlegt:
Bild

Das Endprodukt (hier noch nicht angefast und gebürstet, also doch nicht 100% fertig):
Bild


Vor dem nachschneiden konnte man die Trennstelle nicht sehen,
jetzt schon, wenn man weiß nach was man schauen muss:
Bild



Wegen der Ölkanne, diese hier habe ich noch gehabt und gerichtet,
leider muss diese noch gelötet werden, dass Mistding ist undicht:

Bild

Geht die Kanne mit meinen Kugelölern?
Bild

Alternativ kann mir jemand ein genaues Modell nennen das bei euch gut funktioniert?
Die Kannen sind ja nicht gerade billig, daher lieber gleich die richtige ordern.


Grüßle Pascal
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Harley
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Harley »

Ich verwende zum Gewindeschneiden auch solche Teile:

zum Innengewindeschneiden, wird auf eine Bohrstange aufgeschraubt:
P1060383.JPG
oder den hier, da ist rechts oder links egal:
P1060387.JPG
oder einfach einen 60Grad Drehstahl:
P1060386.JPG
oder einen Gewindestrehler, wenn man den leicht schräg einspannt, kann man das
Gewinde in einem Rutsch schneiden:
P1060382.JPG
den gibts auch noch, für Innengewinde:
P1060389.JPG
Zuletzt geändert von Harley am Mi 20. Mai 2020, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Taunusbär
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Taunusbär »

Sie müsste halt überkopf funktionieren.
Entweder das Rohr so biegen das die Spitze horizontal steht oder so eine verwenden https://schmiertechnik-wagner.de/Reilan ... 1f5921adef
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Hansele
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

@Harley hast du mir eine Bezeichnung für die Platten und die passende Bohrtsange?
Das sieht jedenfalls extrem interessant aus.

Auch der Gewindestrehler ist spannend, dazu finde ich aber kaum was,
da landet man ruckzuck beim drechseln.

Später mal YT durchforsten, da muss es doch was geben :-).


Völlig überraschend war heute ein Päckchen vor der Tür,
damit hatte ich noch nicht gerechnet:
Bild

Mein Multifix ist da:
Bild

Erstmal die Halter ausgepackt:
Bild

Bild

Wie eine kleine Armee warten diese auf ihren Einsatz:
Bild

Nun noch der Grundkörper:
Bild

Bild

Das Ding ist minimal kleiner als meine Musterschablone:
Bild

Hier mal der 4-Fachhalter im Vergleich:
Bild

Die Hülse hier sollte auf dem Bolzen gleiten bzw. sich aufstecken lassen,
dass war nicht der Fall:
Bild

Da nur minimal was gefehlt hat, habe ich den Bolzen etwas ageschmirgelt:
Bild

Und gleich mal das Werkzeug eingespannt, wo ich meine, dass ich es öfter brauche:
Bild

Mit der Zentrierspitze wurden noch die Werkzeuge eingestellt, wie genau sollte das eigentlich sein?
Bild


Und hier noch von oben final montiert, passt jedenfalls von der Größe wie angegeossen:
Bild


Grüßle Pascal
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Alexander470815
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Alexander470815 »

Harley hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 18:44 oder einen Gewindestrehler, wenn man den leicht schräg einspannt, kann man das
Gewinde in einem Rutsch schneiden:
Das hat aber ein paar Nachteile, einmal braucht man für jede Steigung eine bestimmte Platte.
Dann muss die Maschine auch den Schnittdruck von so viel Eingriff erstmal aushalten.
Und wenn man das ganze leicht schräg einspannt hat man eben kein 60° Gewinde mehr sondern irgendwas krummes, damit ist das Gewinde wenn man so will unbrauchbar.
Das ganze braucht dann auch sehr viel Auslauf damit das Gewinde bis zum Ende voll durchgeschnitten wird.

Problematisch bei den Drehmeißeln mit aufgelöteten HM Stückchen finde ich eben das man auch eine Möglichkeit haben muss diese Akkurat nachzuschleifen.
Bei Wendeschneidplatten macht man einfach eine neue rein und ist fertig, die gibt es auch für andere Flankenwinkel wenn man z.B. BSP Gewinde schneiden will.
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Anse »

Alexander470815 hat geschrieben: Sa 23. Mai 2020, 12:17 Mit der Zentrierspitze wurden noch die Werkzeuge eingestellt, wie genau sollte das eigentlich sein?
Einstellen über die Zentrierspize ist in den meisten Fällen ausreichen. Bei Werkzeugen, die zum Plandrehen verwendet werden können, sollte es aber genauer sein. Sonst kann beim Plandrehen ein Rest stehen bleiben, oder die Schneidkante wird beschädigt. Da mach ich es einfach durch ausprobieren und Einstellen. Es gibt auch Leute, die sich einen Block hergestellt habe, mit genau der Höhe von Führung bis Mitte Spindel. Zum Einstellen wir der Block auf die Führung vor den Meißel gestellt und die Schneide auf Oberkante Block eingestellt. Funktioniert ganz gut.
Tendenziell sollte man aber eher unter Spizenhöhe einstellen als über. Wenn die Höhe darüber eingestellt wird, fängt die Freifläche des Meißel an am Teil Zu reiben-->Schlechte Oberfläche und hoher Verschleiß. Bei Abstechwerkzeugen merkt man das schnell, weil sie dann sehr schwer ins Material gehen und gegen Ende sogar die schneide brechen kann.
Wenn man etwas unter der Mitte einstellt macht das eher weniger aus. Es verkleinert nur etwas den Spanwinkel. Nicht ideal, aber es passier dem Werkzeug nicht sofort was.
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MichelH
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von MichelH »

In der Zeit wo ich noch als Zerpaner gearbeitet hatte habe ich mir ein Ausrichthilfe gebaut.
Ein geschliffener Flachstahl der auf dem Bett aufliegt, dann ein Flachstahl orthogonal nach oben und da eine kleine Messuhr mit Messteller dran. Damit kann man dann wenn man will den Drehstahl auf wenige hunderstell genau einstellen. Aber eben auch wiederholgenau zb. die Schneide unter drehmitte einstellen (hat beim längsdrehen von alu und kustoffen manchmal vorteile)
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Taunusbär
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Taunusbär »

Glückwunsch zum Multifix.
Eine kleine Modifikation gibts noch, den Steckschlüssel für die Vierkantschrauben innen auszubohren, so das er über die Höheneinstellschraube
passt um die Kontermutter anzuziehen.
Da haben die Chinesen irgendwann das Loch weggelassen und der Anbieter verkauft das jetzt als Feature :lol:
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Hansele
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Hansele »

Ja das mit dem Vierkantschlüssel ist schon komisch, wäre ja so auch viel praktischer,
aber das kann ich ja selbst mal optimieren.

Heute habe ich mal wieder etwas gespielt, Ziel war ein M8 Gewinde,
daher musste soviel Material weg:
Bild

Nicht mit der Drehbank geschnitten, kurz mit dem Schneideisen draufgeprügelt:
Bild

Passt, fragt mich nicht warum aber der Kegel wurde irgendwann mal abgesägt
und mit einem Gewinde im Kopf versehen, ich war daran beteiligt, habe aber keinen Plan mehr was das sollte:
Bild

Ganz ungewohnt, wenn man so einen Trümmer auf der Maschine hat,
wenn man sonst nur an Miniteilen rumprobiert:
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Nicht ganz so schön wie erhofft, eigentlich müsste das Material nochmals 10mm größer im Durchmesser sein:
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Aber das war halt gerade da ;-).

Grüßle
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Taunusbär
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Taunusbär »

Hansele hat geschrieben: Di 26. Mai 2020, 20:18 Ja das mit dem Vierkantschlüssel ist schon komisch, wäre ja so auch viel praktischer,
aber das kann ich ja selbst mal optimieren.
Dabei ist das doch nur zu unserem Schutz... :roll:
https://www.youtube.com/watch?v=VmIkU4n11ts
:D
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Hansele
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Hansele »

Lange nichts mehr geschrieben hier.

Was soll ich sagen, ich hoffe alle meine Werkzeuge aus China und die Schneidplatten sind nun da,
bei den Preisen kann man sich kaum beherrschen.

Die Schnellwechselhalter reichen nun also schon wieder nicht, aber das wird bis Ende Jahr (Geburtstag & Weihnachten)
auch so bleiben, dann habe ich endlich mal was einfaches auf der Wunschliste.


Ansonsten habe ich hier und da, mal eine Hülse gedreht oder Teile für mich passend gemacht,
aber nichts spektakuläres, die Maschine hat sich gut integriert und leistet mir gute Dienste.

Die Schwiegermama ist auch begeistert, als wir PE-Fäden gemacht haben,
ok in Wahrheit ist es ein Schieber für einen Fleischwolf:

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Auf den Kegel oben habe ich verzichtet, da dieser ausdrücklich nicht gewünscht war,
vielleicht auch gut so, Kegeldrehen habe ich noch nicht getestet.

Grüßle Pascal
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Raider
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Re: Tischdrehmaschine?

Beitrag von Raider »

Hansele hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 20:18
vielleicht auch gut so, Kegeldrehen habe ich noch nicht getestet.


Wenn du es mitm schräggestellten Oberschlitten machst ist das wirklich problemlos, da braucht man nicht viel Respekt vor haben.
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