Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Der chaotische Hauptfaden

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ch_ris
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von ch_ris »

Hunger ist ein Gefühl.
Bei sowas ist es eher eine Mischung aus Sensorik, Erfahrung und Gehirn.
Auch mit Drehmomentschlüssel.
Also, ja kann man (der Sensorik Anteil ist halt knifflig), aber ich würd's mit der Hand nachziehen.
duese
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von duese »

ch_ris hat geschrieben: So 20. Sep 2020, 10:27 Hunger ist ein Gefühl.
Bei sowas ist es eher eine Mischung aus Sensorik, Erfahrung und Gehirn.
Auch mit Drehmomentschlüssel.
Also, ja kann man (der Sensorik Anteil ist halt knifflig), aber ich würd's mit der Hand nachziehen.
Das hatte ich mit Gefühl schon gemeint.

Erfahrung: braucht Zeit bzw. viele Verschraubungen.

Sensorik: Auf was achten? Kann ich in der Hand das Drehmoment erahnen? Hört man was sinnvolles? Ist es sinnvoll auf den Drehwinkel unter Schlag zu achten und den als Anhaltspunkt nehmen.

Hirn: auch klar. Mitdenken ist notwendig und Verschraubungen sind auch unterschiedlich.

Aber auf was kann ich achten? Lasst einen Schlagschrauberneuling nicht dumm sterben (btw. helft mir bitte die Experimentierphase etwas verkürzen durch Erfahrung von Euch).
Matt
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von Matt »

sobald es "rattern" anfängt, sofort aufhören und per Hand nachziehen.

"rattern", da fängt Schlagschrauber ihre Funktion zu nutzen: Schlagen.

Grüss
Matt
enebk
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von enebk »

An "normalen" Fährrädern ist ein Drehmomentschlüssel auch überflüssig, das bezieht sich eher auf die modernen (Leichtbau) Varianten. Alu und Carbon verzeihen eine zu hohe Belastung einfach nicht, bei den überdimensionierten, günstigen Stahlfahrrädern ist das alles etwas einfacher.

Generell gehe ich bei Verschraubungen vom Sicherheitsaspekt her vor, dann alles was mehr Arbeit verursachen könnte.

1) Bremsen, Räder usw. werden von Hand und dann mit dem Drehmomentschlüssel festgezogen. Wenn der Hersteller ein Drehmoment angibt (KFZ Motor,...) wird das auch genutzt.
2) Alles, was bei kaputtem Gewinde mehr Aufwand beim Austausch macht, wo es aber nicht auf ein genaues Drehmoment ankommt, wird per Hand angezogen (z.B.angeschweißte Bolzen/Muttern, teure Teile mit Innengewinde,...).
3) Wenn es nur irgendeine einfache Verschraubung ist, bei der es egal ist ob die Streckgrenze leicht überschritten wird, darf der Schlagschrauber kurz rattern und gut (bezieht sich auch Schrauben ab M10 und größer). Bei der ersten Schraube von Hand überprüfen, danach bekommt man das halbwegs gleich fest.

Oder einfach mal eine kleine Testreihe mit deinem Gerät machen. Also Schraube/Müttern in den Schraubstock und mit dem Schlagschrauber abreißen bzw. so stark anziehen, bis das Gewinde beschädigt wird. Parallel mit dem Drehmomentschlüssel vergleichen. Ich glaube das kann man dann Erfahrung nennen.
ch_ris
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von ch_ris »

naja
ich lass lass meinen Luftschrauber 2-3 Schläge unter Zug noch machen, dann mit der Hand.
bei einer Radschraube, ne 5er ist dann schon ab, vermutlich.
wie dein Werkzeug sich verhält?
vom Drehwinkel je Schlag auf das Moment zu schließen ist reine Spekulation.
Dafür gibt's dann Impuls-Schrauber mit Messfunktion.
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Hightech
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von Hightech »

Und niemals die Schrauben mit der Maschine ansetzen. Wenn das nicht absolut gerade sitzt, haut man sich mit der Maschine (Akkuschrauber, Schlagschrauber) das Gewinde kaputt.
Ganz besonders Nienichttun gilt bei Ekelstahl!
Das Gewinde frisst sehr schnell und die Schrauben reißen ab.
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Bastelbruder
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von Bastelbruder »

Es gibt dann auch noch den Unterschied zwischen Baumarkt- Hobby- Profi- Handwerker- und Industrie-"Qualität". (Ich meine das ist eine Verunglimpfung des Worts und der deutschen Sprache). Und nicht bloß bei Werkzeugen aka Inbus- Gabel- Ring-schlüssel, 6- und 12kant-Nüssen und "Bits", sondern auch bei den Schrauben und Muttern. Mit nicht exakt passendem oder gar weichem Werkzeug macht man sich die einzig Kraft übertragenden Sechskant-Ecken von Werkzeug und Material kaputt, irgendwann hilft dann bloß spanendes Werkzeug. Besonders beliebt ist der doppelt gekröpfte 5mm-Inbus des etwas anderen Möbelhauses, solche hab ich immer in meiner Werkzeugkiste weil die sich ohne nennenswerten Werkzeugverschleiß für Sonderanwendungen umfrickeln lassen. Einen ernsthaften 5er Inbusschlüssel absägen kostet mindestens ein Sägeblatt. Festsitzende Schrauben lösen geht mit dem Ikea-Preßling natürlich nicht.
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gafu
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von gafu »

sind 4er beim möbelhaus
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Zummmsel
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von Zummmsel »

Hey. Schönere Inbuskurbeln gibts nicht :mrgreen:
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Julez
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von Julez »

Ja, wenn die durchrutschen ist eine ordentliche Schraube zumindest noch weitgehend unbeschädigt. ;)

Zu Schlagschraubern: Für sicherheitsrelevante oder halbwegs feine Endmontagearbeiten halte ich die für einigermaßen ungeeignet.
Losschrauben ist natürlich kein Problem, und festschrauben auch nicht, solange man sich sicher ist, dass man die Verschraubung keinesfalls überdreht und nachher sowieso noch manuell nachgezogen wird.
Eine Ausnahme sind Holzschrauben, weil man die selten überdreht und nicht nach Drehmoment festzieht, sondern bis sie bündig mit der Oberfläche sind. Hierfür sind Schlagschrauber echt außerordentlich gut.
space24
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von space24 »

Ich hab den Bosch GDS 18 V-LI HT Professional super teil. Hab bisher alles gelöst bekommen was ich wollte.
E_Tobi
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von E_Tobi »

Project Farm auf YT hat ein paar Schlagschrauber gegeneinander getestet...würde ich empfehlen :)
duese
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Re: Makita Schlagschrauber zum Reifenwechsel

Beitrag von duese »

So, Rückmeldung nach dem ersten Radwechsel mit Fakita Schlagschrauber:

Aufbocken mit dem elektrifizierten Wagenheber. (Deutlich schneller als mit der Kurbel)
Lösen mit dem Schlagschrauber. Dauert schon einige Sekunden, ich nehme aber an, dass das normal ist. Dafür kaum Kraftaufwand. Ist natürlich lauter als mit der Ratsche. (Der WAF hat ob des Sonntag etwas gekippelt. Die Nachbarn kamen dann auch noch zufällig vorbei. Ihr wäre es wohl auch zu laut, er meinte "Welcher Krach? Ich hätt's genauso gemacht.")
Ansetzen der Schrauben mit der Hand, 3 Sekunden mit dem Schlagschrauber drauf.
Abbocken mit dem elektrifizierten Wagenheber.
Zum Schluss anziehen mit dem Drehmomentschlüssel. Musste in etwa so viel nachziehen, wie wenn ich früher die Radschrauben erst mit der Ratsche festgemacht hab.

Die Schrauben waren nach dem lösen ein paar Mal in der Nuss geklemmt. War aber auch keine Schlagschraubernuss, mindestens 30 Jahre alt und mit Sicherheit kein Profiwerkzeug und die 17er Nuss ist wahrscheinlich die am meisten genutzte Nuss aus dem Kasten. Hab noch einen Satz Schlagschraubernüsse geordert (https://www.ebay.de/itm/Kraft-Schlagsch ... 2749.l2649).

Erfahrung in Summe: Sehr angenehm, weniger anstrengend als ohne Elektrowerkzeug. Nötig? Nein. Empfehlenswert (besonders, wenn man eh schon Makitaakkus hat): Ja.
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