Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Der chaotische Hauptfaden

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Propeller
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Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von Propeller »

Moin,
ich habe dieses Solarmmodul geschenkt bekommen:

Bild

Bild

BildI

Gestern Abend habe ich es in die tief stehende Sonne gehalten und noch eine Leerlaufspannung von 31V und einen Strom (kurz geschlossen) von 5A gemessen. Für meine Springbrunnenpumpe mehr als ausreichend.
Wie man sieht ist das Glas gesplittert und dazu meine erste Frage: Kann ich das Ganze einfach mit klarem Epoxidharz zuschmieren oder geht dann die Leistung in die Knie, weil z.B. wichtige Teile des Lichtspektrums nicht mehr durch kommen? (Wäre generell man interessant, welchen Spektralbereich die Dinger überhaupt nutzen)

Die nächste Frage betrifft meine Pumpe: Sie ist für 24V= ausgelegt und läßt sich über ein Steuerteil bis 80W regeln. Momentan habe ich ein kleines Billigmodul dran, das gerade mal 12V liefert. Damit läuft sie bis ca. 35W problemlos. Stelle ich die Leistung höher, geht das Steuerteil auf Störung.
Wenn die Versorgungsspannung z.B. durch eine Wolke abrupt weg ist und halbwegs schnell wieder kommt läuft die Pumpe problemlos an. Erfolgt das langsam, wie z.B. über Nacht, dann geht das Steuerteil wieder auf Störung.
Wie bekomme ich das möglichst mit einer fertigen Lösung steuerungstechnisch in den Griff? Die Pumpe müßte ab dem Moment, wo belastbare 12V anliegen zugeschaltet und beim Unterschreiten des Wertes wieder abgeschaltet werden. Und die Spannung muß auf 24V begrenzt werden. Das ganze vorläufig möglichst ohne Akku...

Danke und beste Grüße
Peter
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Desinfector
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von Desinfector »

Plexiglas (Scheibe aus einem Flachbild-TV??) davor halten und schauen was dann noch raus kommt.
wenns gut bleibt, mit Siggilon - äh silicon rundrum verkleben.
in Montageposition unten ein Luftloch lassen.
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Mino
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von Mino »

Ich habe auch so ein "Mosaikmodul". Ich habe versucht es nach reichlich reinigen und entfetten mit PU Lack zu versiegeln. Hat genau einen Sommer gehalten.
Meine Tipp: Lass es so wie es ist...bei dem Geld...pff, oder dann mal bei Gelegenheit nach einem schauen das nicht gesplittert ist.

Mino
plottermeier
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von plottermeier »

Hallo,
hab auch so ein zerbröseltes Modul. Ich hab es einfach so gelassen. Ist schon seit 7 Jahren im Einsatz und funktioniert prima.
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Heaterman
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von Heaterman »

Ich würde da aus heutiger Kenntnis nichts machen.

Kann im Laufe der Zeit dazu mutieren:
P1080402.jpg
Beim Trocknen schafft das womöglich Platz für eindringendes Wasser?
mastamx
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von mastamx »

Was spricht denn gegen eine Klebefolie?
Aber wahrscheinlich ist ne Rolle Folie teurer als ein gebrauchtes Modul...
plottermeier
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von plottermeier »

Was spricht dafür? Alles was man aufbringt wird Licht schlucken und irgendwann Ärger machen.
ando
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von ando »

Moin,

ich habe auch so ein Modul.
Hat allerdings einen stärkeren Imppact vom nem Stapler.

Ihr wisst ja, "New Kids und der Fernseher".....

So lassen? Das wäre ja mir am liebsten. Wenig Arbeit!

Flach hinlegen und 2K Epoxi Transparent drübergiessen? -> Uv-Problem. Epoxi mit UV Blocker , wir wollen ja energetische Strahlung einfangen Geht auch nich

Pu Lack?

Gibts neue erkenntnisse dazu?
https://www.youtube.com/watch?v=EFoBdx4ueZ0

So wie stefan es gemacht hat, sieht es gut aus.

Ich plane einen Einsatz an der Fassade, weitgehend trocken, jedoch ist Schlagregen möglich.

Ando
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Bastelbruder
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von Bastelbruder »

Ich denke daß der UV-Blocker nicht wirklich störend in Erscheinung tritt. Silizium-Fotodioden kümmern sich nämlich nicht um UV, schon der (im durch die Atmosphäre gefilterte Sonnenspektrum bereits abnehmende) Blauanteil des Lichts hat kaum nennenswerten Anteil an der Stromerzeugung.
Ich hab mal die beispielhafte Empfindlichkeitskurve der BPW34 rausgesucht. Ja, es soll tatsächlich schon mehrschichtige so laare Zellen geben die in der Richtung verbessert wurden, in Satelliten sind die schon seit mehreren Jahren Usus.
BPW34_Spektrum.png
NIR rulez!
sirell
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von sirell »

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 11:34 Ich hab mal die beispielhafte Empfindlichkeitskurve der BPW34 rausgesucht.
Die BPW21 habe ich auch schon in kommerziellen Pyranometer auf PD-Basis gesehen.
Vielleicht weil die mehr UV erfassen oder einfach wegen der versiegelten Bauform ?
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Bastelbruder
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von Bastelbruder »

Ich befürchte daß man der BPW21 bloß einen Filter verpaßt hat der das NIR-Spektrum (Maximum der Dämpfung bei etwa 900 nm) aussperrt "Angepaßt an die Augenempfindlichkeit (Vλ)". Ab 1000 nm ist dann die normale Steilheit sichtbar ...
Und in Richtung UV geht die Kurve auch nicht weiter als bei Standard-Silizium. Eine logarithmische Darstellung der Amplitude würde den Beschiß verdeutlichen.
sirell
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von sirell »

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 13:51 "Angepaßt an die Augenempfindlichkeit (Vλ)".
Klar, jetzt wo ich es hier lese, stehts auch im datenblatt ;) "peak 550nm".
ando
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von ando »

Na top:
Da in der Beschreibung jedoch nichts von UV Beständigkeit geschrieben wurde (das war lediglich meine Hoffnung) und sich das Produkt an sich sehr gut verarbeiten lässt, gebe ich hier zwei Sterne. Wer ein dickflüssiges Epoxidharz sucht und dabei nicht auf Optik angewiesen ist, kann hier zugreifen.
Allen anderen und eigentlich auch den Erstgenannten empfehle ich aufgrund Preis-Leistung sich nach Alternativen umzusehen.
Das steht als Rezension unter dem Produkt von Bresto, welches wiederum hier im Regal steht. Grmpf- also muss ich wohl UV Beständiges Gelumpe besorgen.

Ando

Ach guck, was Edith gefunden hat:
https://www.amazon.de/Epoxidharz-UV-Sta ... 14&sr=8-26

UV Zusatz

Nur bin ich zwischenzeitlich auf einen Mengenrechner gestoßen, der besagt, ich brauche mindestens 1 Kg.

Ich bin mal von Abmessungen 100x 200 cm ausgegangen und eine Schichtdicke von ca 0,5 mm . Ist das realistisch?
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Alexander470815
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von Alexander470815 »

Dennoch könnte einiges der Leistung der PV panels von dem kurzwelligen Zeug kommen.
Immerhin wird da ein Großteil der Leistung übertragen im Gegensatz zum nahen Infraroten.
https://photovoltaiksolarstrom.com/phys ... strahlung/ ganz unten.

Unter 400nm kann man wohl verschmerzen so wie das aussieht.
Über 1100nm passiert auch nichts mehr.

Die Frage ist wie Langzeitstabil das Epoxy ist, ob sich der Aufwand am Ende lohnt?
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Bastelbruder
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn ich die Spektren anseh, kommt da doch etwas mehr Blau vom Himmel als Einem oft vorgelogen wird. Bloß funktioniert das Silizium auf Kurzwelle nicht mehr so gut. Irgendwie sind die amorph aufgedampften Billigzellen in dieser Richtung doch besser. Egal.

Das Epoxy-Angebot "wird oft zusammen gekauft" ein Kilo für 16,66 ist wirklich preiswert, noch vor 10 Jahren hatte ich schon 20..25 Goldranddollar pro Kilo im Kopf.
Allerdings erzeugt der Begriff "Profi-Qualität" wiederum Skepsis, da müßte man doch mal das Datenblatt genau ansehen.

100 x 200 x 0,05 cm ist exakt 1000 cm³, auch 2 m² x 0,5 mm ergibt 1/1000 m³ = 1 Liter. Die Rechnung ist nicht falsch, bloß ist die Kombination vielleicht etwas ungewohnt.
PlusistMinus
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von PlusistMinus »

Die Glasscheibe stellt doch etwa 3/4 der Festigkeit der Modulfläche zur Verfügung, und überdimensioniert sind die im Originalzustand nicht. Aufgeständert auf dem Flachdach würde sich so ein Modul bei Windböen enorm durchbiegen und irgendwann auseinanderfliegen. Ich würde es deshalb gut vor Lasten schützen (z.B. senkrecht montieren), evtl. irgendeinen Materialabfall oder Streben dahinterbauen und mehr nicht machen. Neue 400W- Solarmodule kosten in Kleinmenge 200€, wie viel mag man in das mechanisch seines Rückgrats beraubte Modul noch hineinstecken?
Auch wenn es natürlich wurmt, etwas mal nicht reparieren zu können! :(
ando
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von ando »

Jaja, das stimmt.

Bei mir ist es der Wurm, etwas nicht zu reparieren.
Mir ist vollkommen klar, das ich in der Zeit, wo ich das Modul repariere, auch arbeiten gehn könnte und mir dafür ein Modul neu kaufen.

Deshalb frage ich ja.

Ich denke, ich werde die 30 Euro in Epoxy investieren.

Ando
Derkiki
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von Derkiki »

Mich würde es eher wurmen, da jetzt x kg Epoxi rauf zu tun, von dem ich weiß, dass es maximal 3 Jahre hält und anschließend in der Umwelt bzw. der Müllverbrennung landet...
Da ist der Reparaturgedanke zwar nett aber in Summe wohl eher eine Last für unseren Planeten.
Ich interessiere mich natürlich dennoch für den Ausgang des Experiments :mrgreen:
ando
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von ando »

.. da hast du recht.

Deshalb hätte ich ja gerne das Gelumpe, das hier sowieso schon rumoxidiert genommen.

Ok, dann wirds nun Variante 1, die auch von Plottermier empfohlen wurde:

Dat Ding kommt an die Wand, unter einen Dachüberstand. Und dann mal sehn, wie lange es Strom macht.

Ando
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Gobi
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von Gobi »

kann das Glas nicht runter?
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sukram
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von sukram »

Und dann? Schlabbern die Kristalle und die Rückseitenfolie an der Luft herum... Das Glas ist alles, was das Modul zusammen hält.
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uxlaxel
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von uxlaxel »

warum nicht irgend eine platte (zur not sogar bieberkotze) rückseitig flächig dagegen kleben, um das ganze zu stabilisieren? oder aller 30cm ne dachlatte?
PlusistMinus
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von PlusistMinus »

Ein denkbares Mittel zum Füllen der Risse im Glas ist der Auftrag von Xylol, danach Xylol-Canadabalsam-Gemisch. Das Xylol dringt pur gut ein und gas Canadabalsam aus dem Gemisch wandert langsam hinterher. So kann man verkttete Linsengruppen die delaminiert sind reparieren (klappt nicht immer). Ich habe vor einigen Jahren das Glas der Uhr meiner Frau repariert, noch einmal nachgearbeitet und hält prima. Und Armbanduhr bei meiner Frau ist ein echter Scheißjob....

Diese Method auf 1,75 m² anzuwenden ist aber eine andere Nummer, auch was die Kosten angeht.

Was auch recht gut spaltfüllend ist ist LOCA TP 2500, zäh aushärtender UV-Kleber zum Anbringen von Handy-Schutzscheiben. Das Zeug ist auch superklar, Luftblasen verschwinden, erstklassiges Aussehen. Vermutlich ein Metacrylatkleber und damit augengefährlich.
ando
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Re: Solarmodul Rettung und Regelungsfrage

Beitrag von ando »

Moin,

mal ein Update zum Modul.

Das hängt an der Wand und bekommt durch einen Dachüberstand keinen Regen ab.

Strom produziert es. Ich habe keinen direkten Vergleich, aber es läuft ganz gut. ( Heute kann ich es erst messen)

Allerdings: Grade ist Regenwetter und es ist feucht.
Durch die Kapiliarwirkung zeiht es Feuchtigkeit ins Modul durch die Risse im Glas.
Ich sehe "Wölkchen" im Modul. Ausserdem erscheint die Oberfläche glatter.

Das is natürlich nix. Im Winter friert das dann auf. Im Sommer habe ich dann ständig Wasser rein und wenn die Sonne scheint, Wasser wieder raus.

Also irgendwie muss es doch versiegelt werden.


Ando
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