1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Der chaotische Hauptfaden

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Amper
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1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Moin,

die meisten wissen ja inzwischen von meinen Wasserkraftausflügen, aber immer nur in der Telegramgruppe ist nicht sinnvoll.

kurze Zusammenfassung der Situation:
Wohnhaus alte Mühle, 20kW Francis Baujahr 1926, in den 80ern von Vater und Großvater das alte Kammrad gegen ein Tyssen Getriebe (70->1000) und einen Schorch Asynchrongenerator ersetzt. Das lief nun einige Jahrzehnte wunderbar, allerdings wurde vor zwei Jahren die untere Wellendichtung des Getriebes undicht, um zu verhindern, dass die 60l (biologisch abbaubaren) Öles in den Fluss laufen wurde das Ganze dann vorerst stillgelegt. Nachdem dann die Wasserrechtliche Genehmigung zeitgleich erneuerung brauchte war der Stillstand auch unabhängig von der Technik länger unumgänglich.

Durch die quarantäne hatten wir jetzt vor ein paar Wochen Zeit mal das Getriebe abzubauen (auch zwei tage Arbeit...) und Ersatzteile zu bestellen.
An sich könnten wir jetzt alles einfach wieder zusammenbauen und ans Netz gehen, aber die Bürokratie sagt leider nein und bis wieder ein Einspeisebetrieb erlaubt ist wird es sicher nohmal zwei Jahre dauern. Deshalb ist jetztd die Überlegung die Anlage dauerhaft mit wenig Wasser drehen zu lassen um sie funktionsfähig zu halten und nebenbei mit der nötigen Bremslast etwas Strom im Inselbetrieb zur Verfügung zu haben. Das schließt nur leider das große Getriebe und die großen Generatoren aus, Verschleiß, Geräusch und Wirkungsgrad sind ein Problem.


Jetzt ist nur die Frage, wie kann man bei 70rpm mit einem relativ einfachen Aufbau 1-2kW in Strom umwandeln?
Überlegungen und Probleme bisher:


Flachriemen, Synchrongenerator:
Nachdem Riemenscheiben und Generator schon von früher vorhanden sind könnte das relativ einfach machbar sein, die große Scheibe hat dann aber schon 1,5m Durchmesser und man braucht eine Zwischenwelle um die Motorlager zu entlasten. technisch einfach, aber trotzdem viel Arbeit weil alles riesig ist und der Raum dann abgesperrt werden muss.

Hydraulik:
Schlechter Wirkungsgard, vermutlich auch nicht die beste Lebensdauer und wieder Öl über Wasser.

Scheibengenerator:
Verhältnismäßig einfach zu bauen für die Leistung (40-50cm Durchmesser aus gelaserten Stahlplatten, nur Luftspulen, also kein Blechpacket) aber 500€ magnete, einiges an Arbeit, Umrchter usw. Vorteil wäre, dass man den später auch mal als motor für andere Schandtaten nutzen könnte, oder an windradbastler verkaufen kann.

Großer Synchrongenerator (direktantrieb):
Die aufwändigste Variante, die aber möglicherweise auch für die große Leistung später statt des Getriebes installiert werden soll. Groß, wirklich teuer, viel Risiko.

Am liebsten wär mir ein einfacher Bastel zwischenweg um mal 1-2 jahre lang 1-2kW erzeugen zu können aber mir fällt bei der Drehzahl einfach kein simpler Weg ein.
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OnOff
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von OnOff »

Was wäre denn wenn man mit einem anderen deutlich kleinerem Getriebe die Drehzahl sinnvoll erhöht ?
So wie zb beim Zapfwellengenerator ?
Ich hab hier noch eins von einer Vakuumpumpe liegen, das kann einige KW ab.
Kannst ja am Eingang eine Flachriemenscheibe machen.

Gruß Sebastian
Blueloop
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Blueloop »

Schau Dir mal http://www.daswindrad.de/forum/viewtopic.php?f=8&t=859 an, ich halte das für praktikabler als diese Versuche mit Scheibengeneratoren.

Die generierte Spannung ist heutztage ja auch fast egal, ich würde das gleichrichten und dann mit einen MPP gesteuerten Regler auf die richtige Spannung transferieren und dabei schauen das die Drehzahl in einem sinnvollen Bereich bleibt.
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Ja, an so einen Motor habe ich auch schon gedacht, nur ist der für die drehzahl halt zu klein und für "einfach mal ein paar mehr nehmen" sind die dann doch zu teuer/selten. eine Möglchkeit wäre vielleicht, eine schwächere Riemenübersetzung davor zu schalten, da muss ich mal sehen was man so mit machen könnte.

Zapfwellengenerator ist eine gute idee, wie lange lebt sowas aber? Ich will ja ca. 16000h zuverlässigen dauerbetrieb bei 1-2kW.

So stelle ih mir den Scheibengen vor:

https://www.youtube.com/watch?v=XEdecCbXvGQ

Nur mit nutzung unseer estehenden lagerung.
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Desinfector
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Desinfector »

für eine Direct-Drive Lösung darf man gerne (wenn man mal so eine Waschmaschine im Schrott findet)
die Rückwand an der Trommel mitnehmen, also raus sägen/-flexen.
Sonst muss man sich selbst was konstruieren und man zentriert sich nen Wolf.

bei bis zu 2KW muss man aber schon so einige solcher Motoren über'nander stapeln
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Jop. Hat eigentlich schonmal wer einen normalen asynchroner mit dauermagneten umgebaut? Das hatte ich mal überlegt, vielleicht ist das eine einfache lösung, muss man halt n großen stator haben.
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Joschie
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Joschie »

Was denkbar wäre, wäre ja das man die Übersetzung via Riemen nicht einstufig sondern zweistufig ausführt.
Also mit Zwischenwelle.

Sprich ich fahre per Flachriemen auf die Zwischenwelle mit Übersetzungsverhältnis 1:5 und dann per Keilriemen nochmal mit 1:5 weiter.
Setzt natürlich einen vierpoligen Generator voraus.

Mit dem Flachriemen müsste es sich auch realisieren lassen das man eine halbe Schränkung hinbekommt und so von Vertikal auf Horizontal kommt was die Konstruktionen massiv vereinfacht.

Beim Generator kommt hald die Frage, einphasige oder dreiphasige Maschine?
Asynchron oder Synchron Maschine?
Induktiv oder Schleifringläufer?

Grüße
Josef

Nachtrag, Keilrippenriemen wäre effekiver als Keilriemen.
Nochn Nachtrag, Was auch denkbar wäre, wäre eine 24V Lima ausm Bus (teilweise bis zu 400 Ampere) zu nehmen und via Wechselrichter zu fahren, dann müsste aber die Übersetzung auf jeden Fall 2-3 Stufig ausfallen um die Lima auf ca. 3-4kUpM zu bringen. Braucht aber auch dann zwei Bleiaquarien um Spitzen aufzugangen (der Regler ist nicht sooo schnell in der Lima).

Nachtrag zum Nachtrag, was du bräuchtest wäre ein Gleichstrommotor den man als Generator nutzt und die Erregung extern steuert plus Wechselrichter.

Weiterer Gedanke, ich glaube das du um den Riemen nicht rumkommen wirst, ein passendes Getriebe zu finden ist in meinen Augen ziemlich schwierig. Vor allem sind die dann entwederns zu groß oder zu klein.
Vor allem lässt sich das mit Riemen noch halbwegs kostengünstig realisieren.
Zuletzt geändert von Joschie am Do 7. Mai 2020, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Desinfector
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Desinfector »

Amper hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 14:12 Jop. Hat eigentlich schonmal wer einen normalen asynchroner mit dauermagneten umgebaut? Das hatte ich mal überlegt, vielleicht ist das eine einfache lösung, muss man halt n großen stator haben.
ich meine, dass Scheffe schon mal was gemacht hatte.
da kamen aber auch keine grossen Leistungsumsätze bei rum
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Wenn du da Infos zu hättest würds mich interessieren ^^

@Josef:

Ja, da hast du schon vollkommen Recht, du siehst das alles mit mehr vernunft als wir :D

Zweistufig geht sicher einfach, braucht aber halt dann wieder ein paar lagerböcke, Rahmen und zwei flachriemenscheiben nebeneinander, was schon alles wieder relativ groß wird, man sieht ja im gif, dass da nicht unbeding viel platz ist. Generatoren haben wir haufenweise in allen Geschmacksrichtungen rumliegen, das wird nicht das Problem sein, soll auf jeden Fall Inselbetriebsfähig sein (wir wollen der EnBW, bzw. dem für uns zuständigen druck machen und dazu müssen wir die Möglichkeit haben auch mal eine weile ohne Stromanschluss von außen zu leben). Davon abgesehen ist das bei uns Grundsatz, auch die große Anlage mit 560kVA haben wir aus Prinzip inselfähig gebaut.
Ja, Rippenriemen ist eine Möglichkeit um es kompakter zu bauen, nur liegen Flachriemenscheben halt noch rum und die große Scheibe muss min. 30-40cm Durchmesser haben, das wird teuer. Betrifft ja dann auch die Lima Lösung, lieber einen synchon bei falscher Drehzahl betreiben und im nachgang nochmal umrichtern, dazu würde ja dann ein normaler FU reichen.
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Joschie
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Joschie »

Die große Flachriemenscheibe sehe ich nicht mal als das große Problem an, zur Not hat man sowas früher aus Holz auch fertigen können.

Bei den Keilriemenscheiben würde ich zu einfachen Scheiben mit Tapperspansatz greifen, Preislich ist das m.A.n. alles noch im Rahmen.
Mädler kennst du?

Mehr als einen Flachriemen würde ich da nicht haben wollen da die Flachriemen gepflegt werden wollen und auch kleinste Fluchtungsfehler nicht so verzeihen wie Keilriemen.

Wenn du Stahlflachriemenscheiben hast, die COM-Spannsätze kennst du auch? (Aber Vorsicht, damit hab ich schon ein Gusschwungrad gesprengt bekommen).

Man kann das ganze Triebwerk aber auch mit 4 oder 5 Stufen bauen. Lagerböcke kosten nicht viel, etwas mehr Welle und gut ist.
Ab der 2. Stufe wird das ganze ja Kompakt, bei 3kW sollte dir ein gottiger 17er Keilriemen reichen, wenn du mit mehr Sicherheit bauen willst dann nimm zwei 13er Keilriemchen.

Grüße
Josef

p.s. und was heist hier mit mehr Vernunft?
Ich bin hald schon öfters auf die Schn***e gefallen.
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Ja, ist mir alles bekannt ^^

Die große Flachriemenscheibe existiert sogar irgendwo, passend fü die Welle. Bevor das Getriebe da hingeommen ist (zur hausbauzeit) lief da ein 5kVA Synchron mit großer riemenscheibe und spannrolle. Ist aber halt auf dauer nicht optimal und wie gesagt, alles offen mit Lagerplatz außenrum, das müsste da alles weg, eine Stahlkonstruktion für die Lagerung hin und dann abgesperrt. Einfach unpraktisch zu machen. Keilrippenriemenscheibe mit Taperbuchse für eine 130m welle ist halt nicht gerade billig, dann lieber flachriemen zweistufig.
Hier haben wir auch einen ähnlichen Aufbau, aber das war nur 1:2, die Riemenscheiben haben irgendwo um die 400€ gekostet für 15kW bei 1500 auf einer 60mm Welle.
https://youtu.be/Ijt6CDgwbs4
(Der 120kVA generator ist im Video nur Schwungmasse, ein 15kVA steht rechts am riemen als Baustromversorgung)

EDIT: Die Vernunft, dass du die erprobten Riemenscheiben einem eigenbau Generator vorziehst ;)
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Geoschreiner
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Geoschreiner »

Erstmal Glückwunsch zu so einer Anlage! Sowas würde mich arg reizen...

Was die Asynchron-Genos betrifft: Manchmal finden sich entsprechende Motoren als vielpolige (6 / 8 / 10) Ausführungen ziemlich günstig gebraucht. Neue Kugellager rein, dann sollte das lange laufen - evtl. eine Möglichkeit, die Übersetzung kleiner zu bekommen.
Das Gestell für diese Zwischenlösung und das Riemengetriebe sollte sich mit etwas Vernunft auch aus Holz (Balken + Beplankung) herstellen lassen. Damit wäre das Riemengetriebe auch relativ schnell verkleidet und der Raum weiter nutzbar. Riemenscheiben aus Holz lassen sich auch gut aus Multiplex (mit Alu/Stahlnabe) machen, allerdings sollte man da für vernünftigen Rundlauf sorgen - da steckt schon Aufwand drin.

Ich würde in dem Fall auch zur erprobten Lösung tendieren, weil du ja eine relativ wartungsfrei laufende Variante für ~zwei Jahre möchtest und keine Dauerbaustelle mit nicht wirklich abzusehenden Unwägbarkeiten.

Falls es nur weitere Bild/Videomaterial aus Deinen/Euren Anlagen oder vielleicht sogar mal die Möglichkeit einer kleinen Besichtigung gibt - da wäre sicher nicht nur ich daran interessiert.
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Bastelbruder
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Bastelbruder »

Da war doch ein altes Getriebe und ein alter Generator. Der Wirkungsgrad dürfte nicht schlecht gewesen sein, auch wenn die Berechnungen mit unterirdiascher Genauigkeit grafisch oder durch mechanisches Addieren von Logarithmen durchgeführt wurden.
Vielleicht waren da noch Zahnräder mit auswechselbaren Holzzähnen drin. Läßt sich diese bewährte Technik nicht irgendwie wiederherstellen? Auch auf die Gefahr daß die Kinder der Generation vor der wir immer gewarnt wurden, diesen Schauplatz zur Touristenattraktion werden lassen?
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Danke! Ja, macht auf jeden Fall viel Spass sowas.
Mit bildern/videos/besichtigungen sind wir vorsichtig, an sich hätte ich hier im forum keine großen Probleme, aber es gibt doch auch ab und zu mal leute denen ich nicht genügend vertraue, außenrum ist ein haufen teures werkzeug und ganz ungefährlich isses manchmal auch nicht. Sollte jemand eh da sein aber natürlch gerne, Bilder gibts auch schon ein paar online, ich kann ja vielleicht mal getrennt von diesem Thread etwas mehr schreiben ^^

Vor dem Umbau in den 80ern war dort garkein Generator, nur ein großes kammrad das die transmission der Mühle angetrieben hat. Das alles hat leider der Vorbesitzer mit aller gewalt rausgerissen und in stücken an einen Schrotthändler verkauft. Er hat sogar die 130mm Turbinenwelle leicht verbogen beim Versuch sie mit Stammholzwinden aus dem "Boden" zu reißen. Dafür kahmen dann "hübsche" poorenbetonwände vor das Fachwerk und den Naturstein. 80er halt...

Davon abgesehen, Kammrad (sogar noch vorhanden minus Holzzähne) wäre deutlich zu laut auch mit den tonnen an Quarzsand in der Zwischendecke zum Wohnbereich.
Matt
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Matt »

Wie wäre, wenn du Hintenachsdiffential aus Auto (hat oft um 4:1 Untersetzung) über Riemen antreibst. Vorher wird Diffentialräder zugeschweisst.
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Mh, lustige idee :D da könnte man vermutlich sogar zwei in reihe schalten.
Anse
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Anse »

Wieso hat noch niemand AC Servomotor vorgeschlagen?
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Roehricht
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
op. Hat eigentlich schonmal wer einen normalen asynchroner mit dauermagneten umgebaut? Das hatte ich mal überlegt, vielleicht ist das eine einfache lösung, muss man halt n großen stator haben.
Ja so einen umgebauten Motor habe ich. Den hat ein alter Kumpel mir überlassen, nachdem er sein Basteldomiziel aufgegeben hat um mit seiner Trulla zusammenzuziehen. Der Motor ist ein 3kW Flanschmotor , 4-polig 380/660V . Mit den Dauermagneten als Läufer kann man mit der Hand gedrehten Welle ne 12V Blinkerbirne fast zerstören. Er wollte damit eine Windkraftanlage stricken.

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Wolfgang
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Weist du wie viel leistung das ding bringen könnte?
@Anse: Was genau meinst du damit?
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Anse »

Amper hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 19:34 @Anse: Was genau meinst du damit?
AC Servomotoren können schon bei kleinen Drehzahlen ordentliche Ströme und Spannungen raus tun. Das liegt an den starken permanent Magneten im Rotor.
Der User Lüsterklemme hat so weit ich weiß einen in ein Windrad verbaut.
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Naja, das sind ganz normale PMSM Motoren, wie der oben erwähnte Waschmaschinenmotor. Leider ist "viel" drehmoment hier halt relativ. Nur mal für die Perspektive: Bei meiner Drehzahl brauche ich pro kW 136Nm, vergleiche das mal mit den Angaben von käuflichen Servos ^^

EDIT:
nur als Beispiel einer von Ali mit 5,5kW nenn, der macht 27Nm, damit hätte ich dann 200W.
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ferdimh
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von ferdimh »

Wäre nicht vielleicht auch der Antrieb einer konventionellen Waschmaschine brauchbar?

Ansonsten: Was spricht denn dagegen, den "großen" Generator in Betrieb zu lassen? Entweder indem man ihn doch aufs Netz aufschaltet und so regelt, dass nicht zurückgespeist wird - oder indem man ihn mittels großer Kondensatoren erregt?
Letzteres bringt Drehzahlregelungsprobleme mit sich, die jeder andere Generator aber auch in ähnlicher Intensität hätte.
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Desinfector
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Desinfector »

Ein Waschmaschinenmotor macht so 400 watt.
Als LeistungsAUFnahme. Als Generator... kommen da auch 400W zustande?
Anse
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Anse »

Amper hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 21:10 Naja, das sind ganz normale PMSM Motoren, wie der oben erwähnte Waschmaschinenmotor. Leider ist "viel" drehmoment hier halt relativ. Nur mal für die Perspektive: Bei meiner Drehzahl brauche ich pro kW 136Nm, vergleiche das mal mit den Angaben von käuflichen Servos ^^
Das Problem wirst Du immer haben. Hohe Leistung bei kleiner Drehzahl bedeutet hohes Drehmoment. Hohes Drehmoment bedeutet hoher Strom in den Generatorwindungen. Das führt wieder rum zu hohen Verlusten weil Pverlust = R*I²
Hat schon ein Grund, warum die typischen Generatoren eher schnell drehend sind.

Ohne eine Übersetzung wird das nichts. Kenne selber einen Kernkraftwerkbesitzer mit zwei Maschinen zu je 30 kW. Da ist die Sache recht einfach gelöst. Die Welle der Francis Läufer stehen senkrecht. Auf der Welle befindet sich eine Flachriemenscheibe. Der Generator steht auch Senkrecht. Die Übersetzung beträgt geschätzt 1:10. Hab leider keine Bilder davon.
So würde ich aber in diesem Fall auch vor gehen. Eine möglichst große Riemenscheibe auf die Welle. Von dort mit einem Riemen der Wahl auf eine Generator. Entweder Asynchron gekoppelt ans Netzt und eine Regelung oder Synchron als Insel.
Wie sähe es da mit einem Generator aus einem Notstromer aus?
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ferdimh
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von ferdimh »

Ein Waschmaschinenmotor macht so 400 watt.
Als LeistungsAUFnahme. Als Generator... kommen da auch 400W zustande?
Also ich habe da schon 2kW elektrisch rausgeholt... danach ging der Diesel in die Knie. Durch das breite Drehzahlband ist die erzielbare Leistung unter Optimalbedingungen deutlich höher als an den beiden Extrema "Waschen" und "Schleudern auf 11".
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von berlinerbaer »

Amper hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 11:08 An sich könnten wir jetzt alles einfach wieder zusammenbauen und ans Netz gehen, aber die Bürokratie sagt leider nein und bis wieder ein Einspeisebetrieb erlaubt ist wird es sicher nohmal zwei Jahre dauern. Deshalb ist jetztd die Überlegung die Anlage dauerhaft mit wenig Wasser drehen zu lassen um sie funktionsfähig zu halten und nebenbei mit der nötigen Bremslast etwas Strom im Inselbetrieb zur Verfügung zu haben. Das schließt nur leider das große Getriebe und die großen Generatoren aus, Verschleiß, Geräusch und Wirkungsgrad sind ein Problem.
Zunächst mal, sei auch meines Neides auf ein kleines Wasserkraftwerk versichert :-).

Ein paar Verständnisfragen:

Bedürfte, jenseits der Welle, nicht auch der Rest der Anlage, also Getriebe und Generator, der regelmäßigen Bewegung, damit da nichts festgammelt?

Inwiefern ist Verschleiß ein Problem, das Ganze ist doch auf Dauerbetrieb ausgelegt?
Wartungskosten vs. Strom-Erlös?

Lässt sich der große Generator in den von Dir angepeilten Leistungsbereich überhaupt runterregeln und macht er auch dann noch so viel Rabbatz?
Bisher habt Ihr damit ja offenbar auch Jahrzehnte lang gelebt...

Auch der Wirkungsgrad kann Dir doch eigentlich relativ egal sein, es geht doch primär darum, die Anlage betriebsfähig zu halten?

Komplett absurd finde ich, daß es zwei Jahre dauern soll, bis ein bereits vormals genehmigtes Wasserkraftwerk wieder ans Netz gehen kann.
Magst Du mal erklären, wie das kommt und ob es keine Möglichkeiten politischer Einflußnahme gibt, um das erheblich zu beschleunigen?
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Die Waschmaschinen-Motoren sind auch nicht auf Dauerleistung ausgelegt. Das Schleudern dauert eine bestimmte Zeit und der Motor kann in der Zeit die benötigte Leistung umsetzen. Heute sind da aber auch Leistungen > 1 kW üblich.
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

@Anse:
Dass viel leistung auch viel drehmoment bedeutet ist mir schon bewusst, ich kenne diese anlage mein gesamtes leben lang und habe eine ganz gte Vorstellung davon :P Das mit dem hohen Strom ist alerdings nicht richtig, das hängt komplett von der Motorgeometrie ab und ein Servo ist nunmal ein Innenläufer und damit das glatte Gegenteil von dem was ich hier brauche. Die Wicklung interessiert nur, wie schnell der Magnet an ihr vorbei läuft, wie groß der Umfang und die Drehzahl dabebei sind ist irrelevant so lange das Verhältnis der beiden stimmt.
Lies doch bitte erstmal das bisher geschriebene, wir haben schon über Flachriemen geredet und, dass wir nicht ans Netz gehen dürfen. Aggregat Generator bringt mir erst recht nichts, der dreht mit 3000, wie auch schon erwähnt habeb wir generatoren in allen Geschmacksrichtungen auf Lager, da gibts keinen Grund zum improvisieren.

@ferimh:
Ist leider nicht gut mit so wenig last, das fängt alles an im spiel zu klappern, die Planschverluste im Getriebeöl sind riesig und davon abgesehen verschleißt das auch bei der Leistung fast genauso schnell wie bei 20kW. Es steht sogar ein Synchrongenerator direkt hinter dem großen asynchron, mit Getriebe könnte die Anlage schon Insel.

@berlinerbaer:
Danke :D

Nein, die Teile oben brauchen keinen Auslauf, die können auch jahrzehnte konserviert rumstehen, es geht in erster Linie darum, dass die Turbine nicht verschlammt und versandet, nicht korrodiert und die ganze Verstellmechanik unterwasser fit bleibt. Da ist ein ganzer Haufen Hebelei unterwasser, der sich nicht mit gammel und getier zusetzen sollte, wenn man es vermeiden kann.

Ja, Wartung/überholung zu stromkosten. Da sind etwa 10 Wälzlager unterschiedlichster größe, eine spezielle Schnecke, 3 große wellendichtringe, eine Kupplung usw. Davon abgesehen klapperts halt wie gesagt unter last weil das Turbinendrehmoment wohl nicht 100% konstant ist. Das ist auf Dauer nicht gut. Sicher würde es schon irgendwie gehen, aber nachdem das zeug eh "kaputt" und ausgebaut ist lohnt das aktuell nicht.



Zur kompletten Inbetriebnahme muss ein feinerer Rechen eingebaut werden (der jetzige hat 4mm breite bleche mit 20mm Abstand dazwischen, der neue hat den halben Abstand) Da gibt es dann verschiedene Möglichkeiten den Durchfluss zu erhalten, schmalere Bleche, die gehen kaputt wenn etwas größeres (treibholz) ankommt, ein Grobrechen davor muss irgendwo festgemacht werden und braucht einen eigenen Reiniger, platztechnisch sehr schwierig hier. andere Variante ist, den rechen diagonal ins Wasser zu stellen, dann ist er länger -> mehr fläche, gleicher durchfluss, dazu muss aber haufenweise betonstruktur umgebaut werden an einer stelle an der kein Baufahrzeug hinkommt. Wird aber trotzdem die Variante sein, die wir nehmen müssen. Weiteres Problem: Rechenreiniger muss umgebaut werden so, dass das Rechengut in Wasser bleibt. Bisher wurde es nach oben rausgehoben und dann wieder unterhalb reingespült. Dummerweise sagt das wasserrecht nur, dass wir es wenn es das wasser verlassen hat auch entsorgen müssen -> es müsste jeden Monat ein volle 7m³ Mulde voll moderndem Flussabfall mit Wasserleichen abtransportiert und zwischenzeitlich bei uns schimmelnd gelagert werden. -> keine option weil eh kein Platz und keine Zufahrt.

Davon abgesehen wird verlangt, dass diverse Lockströmungen für Fische eingebaut werden und eine Scharte ins wehr geschnitten wird damit Fische, die es bei uns nicht gibt dort hohschwimmen können (obwohl es eine neue, große Fischumgehung gibt)

Alles in allem Behördenirrsinn, definitv nicht wirtschaftlich und nicht in unter 2-3 jahren zu schaffen.
Das läuft leider seit den 80ern hier so, dass Wasserkraft systematisch (das sage ich jetzt nicht nur als Wort der Aufregung, es steckt wirklich System dahinter) abgebaut wird. Das Argument sind aale, die durch manche rechen passen und die Turbine nicht überleben. Relaistisch ist das aber bei heutigen Anlagen nichtmehr, das war früher mal ein problem, 1926 als noch niemenad an soetwas gedacht hat. Der Schutz wäre auch noch verständlich, aber der Rest ist nurnoch bizarr. In unserem anderen Kraftwerk gibt es *aus gründen* keinen einzigen Fisch (bergbach). Wir müssen trotzdem jedes Jahr unterhalb des Kraftwerks Fische einsetzen als kompensationsmaßnahme und am oberen Ende der 1km langen Rohrleitung einen Feinrechen gegen Fische haben, es könnte ja ein einzelnes tier den gesamten Berg hochschwimmen und sich oben (wo das Wasser genau 5m Tageslicht sieht nachdem es aus einem Felsen gesprudelt ist) in die Rohrleitung stürzen. Aber Gesetz ist Gesetz und da muss man sich dran halten, sont wäre ja anarche, wenn man logisch denken würde...


Du siehst, das Thema triggert mich hart und damit war es das mit Politik für heute :D


EDIT:
@Robby_DG0ROB Ja und wie gesat, ich habe Generatoren für 750rpm, da muss ich mir nicht die Arbeit machen das mit viel Aufwand auf 10000 zu bringen nur um es dann auch nochmal umrichten zu müssen ^^
berlinerbaer
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von berlinerbaer »

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Der Neidfaktor hat da echt voll einen in die Fresse gekriegt, das ist ja wirklich super-ärgerlich, vor allem wenn da statt sinnvoller Maßnahmen stupide Paragraphenhuberei betrieben wird.

Dann mögen Dir zügig kosteneffektive Lösungen einfallen, um erfolgreich die ganzen administrativen Klippen zu umschiffen und das Ding zügig wieder ans Netz zu bringen.

Da ja offensichtlich ohne Netzeinspeisung der status quo ok ist, kannst Du Dir ja auch ein paar racks billige, ältere krypto-miner hinstellen und so Dein Geld verdienen ;-).
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von TDI »

Ließe sich nicht ein PKW Schaltgetriebe zur Drehzahlanpassung verwenden?
radixdelta
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von radixdelta »

Ich war vor etwa 20 Jahren mal mit dem Thema Savonius unterwegs, da hatten wir so einen Stahl-Industrieschornstein auf dem Platz liegen und ein kurzer Ausflug durch die Materialberge hatte ergeben daß alles nötige da war. Autokran zum Aufstellen, Bagger für die Fundamente etc. auch alles da... da kann man schon mal genauer überlegen ob man das umsetzen kann. :D

Ich weiß noch daß ich mir einen Schleifringläufer besorgen sollte, wegen der niedrigen Drehzahlen und großen Drehmomente... hatte mir ein alter Elektriker der viel mit Motoren gemacht hatte geraten.
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Auch schon überlegt, die dinger sind nur immer so fürchterlich unförmig und die große Welle ist senkrecht, das mögen Ölwannen nicht so unedingt. Matts Idee mit dem Diff fand ich da nett, das löst das Lageproblem gleich mit.

@berlinerbaer: dankedanke ^^
Leider gehen die 1-2kW halt nur weil wir argumentieren können, dass das halt "technisch nötig" ist, es geht schon am ende darum, dass wir nahezu kein Wasser nutzen dürfen, Leistung ist also raus... Aber die Idee mit den minern hatten wir nach dem Brand im großen auch, als die 20kV auf sich warten ließ, da hätten wir ein paar Monate 500kW in einen mining container drücken können, wollte uns aber keiner einen für so kurze Zeit ausleihen ^^
Name vergessen
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Name vergessen »

Wie wäre es mit einer Reibrad-Konstruktion? Mit drei im Dreieck angeordneten Einphasenmotoren / Generatoren könnte man ja auch sowas Ähnliches wie Drehstrom erzeugen, hätte aber die Lagerkräfte verkleinert. Der Antrieb könnte dann nicht über laute Zahnräder, sondern über Reibräder aus Hartgummi gemacht werden, evtl. gehen dafür sogar Autoreifen auf Felgen, die ja auch einiges an Drehmoment übertragen können müssen. Die Motoren müßten dazu natürlich senkrecht stehen, wären aber kleiner und könnten so dichter beienander und an der Hauptwelle stehen. OK, damit das mit dem Drehstrom auch langfristig noch paßt, müßten die schon sehr schlupffrei sein. :(
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Julez
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Julez »

[]An sich könnten wir jetzt alles einfach wieder zusammenbauen und ans Netz gehen, aber die Bürokratie sagt leider nein und bis wieder ein Einspeisebetrieb erlaubt ist wird es sicher nohmal zwei Jahre dauern. Deshalb ist jetztd die Überlegung die Anlage dauerhaft mit wenig Wasser drehen zu lassen um sie funktionsfähig zu halten und nebenbei mit der nötigen Bremslast etwas Strom im Inselbetrieb zur Verfügung zu haben.[]
Also an sich könnte das gesamte Gewerk durchaus mit Nennleistung laufen, das Problem ist aber, das du den Strom nicht wegbekommst?
Nun ja, du musst ihn ja nicht unbedingt einspeisen.
Verbrenn ihn doch einfach in Crypto-Minern. ;)
Mit diesen kannst du nebenbei noch die Hütte heizen.
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von berlinerbaer »

Amper hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 23:14 @berlinerbaer: dankedanke ^^
Leider gehen die 1-2kW halt nur weil wir argumentieren können, dass das halt "technisch nötig" ist, es geht schon am ende darum, dass wir nahezu kein Wasser nutzen dürfen, Leistung ist also raus... Aber die Idee mit den minern hatten wir nach dem Brand im großen auch, als die 20kV auf sich warten ließ, da hätten wir ein paar Monate 500kW in einen mining container drücken können, wollte uns aber keiner einen für so kurze Zeit ausleihen ^^
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Roehricht
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
ne Ballastregelung ist doch in solchen Anlagen durchaus gängig gewesen. Ein Paar Durchlauferhitzer oder große Bauheizlüften. Das Licht Lässt man als Grundlast immer und überall eingeschaltet. Natürlich mit richtigem Leuchtobst.
Dann sieht der Antrieb immer Last.

Schönes Projekt. Alles heavy metal.

Umweltschutz gibts nur auf Papier. Wenn um reale Projekte gehen wird einem das erschwert oder unmöglich gemacht. Ist hauptsächlich dazu da um Kohle zu machen. Die Energieversorgen wollen teuren Kohlestrom verhökern. Da ist man als kleiner Einspeiser nur lästig.:(

An meiner Solaranblage läuft zur Zeit ein kleiner 1kW Heizlüfter weil die sonst die Spannung am Laderegler Eingang zu hoch wird.

73
Wolfgang
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von radixdelta »

Wenn das in Richtung Achse geht: Manche Nutzfahrzeuge haben einen Planetensatz in der Nabe, das könnte sehr Platzsparend die nötige Übersetzung bringen. Schlepperachse, Baumaschinen, ... große Räder, langsam und viel Kraft wäre wohl das Suchfeld für große Achsübersetzungen.
Und wie sähe es aus mit dem Getriebe eines Einachsers oder Motorhacke? Keine Ahnung ob man die Dicht bekommt wenn man die seitlich lagert, aber bisweilen sind die mit Motorschaden billig zu haben.
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Ach leute, is ja wie im eev blog wo nach einer seite alles nurnoch aus hinweisen auf bereits gegebene antworten besteht... Man kann ja gerne mal was übersehen oder jemandes aussage untermauern, aber immer wieder das gleiche zu sagen obweohl es schon 5 posts höher steht...

@radixdelta
Danke für den Tipp, garnicht dran gedacht. Irgendwelches Gartenwerkzeug würde ich nicht nehmen, das ist ja miestens maximalbillige konstruktion, aber sone traktorachse, falls man sie klein genug optimiert bekommt klingt gut.
bastl_r
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von bastl_r »

radixdelta hat geschrieben: Fr 8. Mai 2020, 15:21 Und wie sähe es aus mit dem Getriebe eines Einachsers oder Motorhacke? Keine Ahnung ob man die Dicht bekommt wenn man die seitlich lagert, aber bisweilen sind die mit Motorschaden billig zu haben.
Das Hackgetriebe einer Agria Baby oder 2100 wird ungeeignet sein.
Das hat nahezu Null Unterscheid der Speise- zur Abgangsdrehzahl. Das dient hauptsächlich der Umlenkung um 90°. Bei den Größeren wird's ähnlich sein.
bastelbjoern
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von bastelbjoern »

lüsterklemme2000
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von lüsterklemme2000 »

Amper hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 21:10 Naja, das sind ganz normale PMSM Motoren, wie der oben erwähnte Waschmaschinenmotor. Leider ist "viel" drehmoment hier halt relativ. Nur mal für die Perspektive: Bei meiner Drehzahl brauche ich pro kW 136Nm, vergleiche das mal mit den Angaben von käuflichen Servos ^^

EDIT:
nur als Beispiel einer von Ali mit 5,5kW nenn, der macht 27Nm, damit hätte ich dann 200W.
Die Servomotoren gibt es praktischerweise gleich mit angeflanschtem Planetengetriebe, das macht sie denke ich hier durchaus attraktiv. Ich habe für ein Windrad einen Servomotor 2,2 kw mit 10:1 Planetengetriebe bei ebay für 40€ geschossen, hin und wieder gibt es die da durchaus günstig. Am besten wäre natürlich ein Servo mitsamt Getriebe bei einer Ausgangsdrehzahl von ~70 U/min. Sowas z.B. nur mit mehr Leisung:
https://www.ebay.de/itm/Lenze-MDSKSRS05 ... Swg6VehIGu
Das könnte man dann irgendwie auf die Welle flanschen und müsste nicht mit Riemen rumfriemeln.
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Danke für den tipp, der könnte vielleicht wirklich funktionieren, ich fürchte nur die spannung wird ohne neuwicklung nicht passen.

http://motoranalysis.com/index/toyota_p ... ation/0-42

400Nm sind in meinem Fall fast 3kW, wobei der motor dabei halt auch maximal belastet ist und maximale widerstandsverlste hat. Spannungstechnisch komme ich bei meiner drehzahl auf 6V 500A, das wird knapp :D Aber immerhin besser als der 35kW bmw motor den ich da habe, der würde nur 1V 500A produzieren bei der drehzahl.

@lüsterklemme2000
Ich dachte immer, die haben keine gute Lebensdauer im Dauerbetrieb, aber 2-3 jahre sollten wohl drin sein.
motorfreak
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von motorfreak »

habe nicht alle Beiträge gelesen, evt. wurde mein Vorschlag schon gemacht, dann einfach ignoriren.
Ich habe vor Jahren mal 2 Mühlenbesitzern einen günstigen SIEMENS Gleichstromgenerator (8kW) verkauft, diesen haben sie über das Getriebe eines Zementmischwerks von einem Schrott-LKW angetrieben (1:700, max. 400kW oder so) und mit einem Solarstromwandler ihre Mühle versorgt, funktioniert wohl heute noch.
Evt. ne Lösung ?
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Was für ein Motor ist das dann? Mit industrie Gleichstromern kenne ich mich leider nicht so aus.
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ferdimh
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von ferdimh »

Das sind eigentlich immer Gleichstromnebenschlussmotoren. Die Vorteile die Reihenschlussmotoren in Verbindung mit einer elektronischen Steuerung hätten bringen können, wurden vom Drehstrom überrannt.
Jedenfalls wird daraus durch Parallelklemmen von Anker und Feld ein Generator, wenn man in das Feld noch einen Regler einschleift, sogar ein regelbarer Generator.
Damit das Ganze in Fahrt kommt, muss aber erstmal relativ viel Drehzahl her - so 1000 U/min oder so. Und dann sind wir vermutlich wieder ungefähr so schlau wie vorher.
Das Getriebe von einem Betonmischer klingt aber interessant...
motorfreak
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von motorfreak »

ferdimh war schneller...
Es war der Antriebsmotor einer Kabelproduktion inkl. Drehzahlsensor u. Magnetpulverbremse, von SIEMES generalüberholt, dann eingelagert. Der Antrieb wurde auf Drehstrommotor umgebaut, der Gleichstrommotor konnte weg, umgeschaltet auf Generator. die Bremse demontiert u. via ebay KA verkauft. Solche Motoren dürften auch heute noch günstig zu bekommen sein u. sind eigentlich für die Ewigkeit gebaut 100% ED ! (allerdings recht schwer u. die Kohlen müssen nach einigen 1000 Betriebsstunden getauscht werden, eine unkomplizierte Aktion.).
Vorteil der Gleichspannung : Nur die Spannung (Leistung) ist drehzahlabhängig u. der Wechselricher mit seinem großen Eingangsbereich macht Dir immer 230V 50Hz bzw. 400V 50Hz. Damit sparst Du Dir die aufwändige Drehzahlregelung.
Schwieriger war die Beschaffung vom Getriebe, ein Schrottplatz für Nutzfahrzeuge wäre hier die Fundgrube, zur Demontage Panzerwerkzeugkiste u. mind. 2. Mann mitnehmen, Gabelstapler bereitstellen, das Ding ist sperrig u. wiegt ! Grosse Brechstange nicht vergessen. Viel Spass !
Überholte Solarwechselrichter gibt´s bei ibäh.
Amper
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von Amper »

Mhm ja, aber wenn das ding mehr als 750rpm will kann ich auch eine normale synchronmaschine an das getriebe bauen und mir den umrichter spaaren.
Ja, betonmischergetriebe ist ne gute idee, ich dache immer das wären hydraulikmotoren.
derrdaniel
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von derrdaniel »

Wie viel Geld ist denn drin in den zwei Jahren Betrieb? Und wie viel würdest du ausgeben um ggf. Neumaterial zu kaufen?
Ist Kette möglich? Diese Zahnräder sehen eigentlich schön anflanschbar aus:
https://www.zahnriemen24.de/a/41324-ket ... quantity=1
Die Riemenscheiben sind schon wieder eine Ecke teurer auch wenn das vielleicht die bessere Lösung wäre.

Leider wird man auch hier mit einer Stufe nicht über 500U/min hinauskommen. Du hast ja ca. 300Nm an deiner Turbinenwelle, oder? Das ist ja schon in der Größenordnung die bei Motorrädern am Hinterrad ankommen.
Vorteil ggü. einem Hinterachgetriebe: ein Ketten- oder Riemenantrieb dürfte lageunabhängig funktionieren.
motorfreak
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von motorfreak »

tja, Amper, kannst Du machen - aber : Du brauchst hier 50Hz u. die mußt Du immer konstant halten egal unter welcher Last ! Daher die aufwändigen Drehzahlregelungen in Stromaggregaten, die neueren Invertergeräte verzichten auf Wechselstromerzeugung u. wandeln elektronisch den erzeugten DC in AC um, genau wie der Solarladeregler, warum wohl ?
Zuletzt geändert von motorfreak am So 10. Mai 2020, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 1-2kW EL aus 70rpm generieren?

Beitrag von motorfreak »

Betonmischergetriebe waren früher Planetengetriebe mit unheimlicher Untersetzung, kannst Dir ja vorstellen, was so ne Ladung Beton wiegt und welches DM nötig ist um die in Drehung zu versetzen.
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