Motorenrätsel

Der chaotische Hauptfaden

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Bastelbruder
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Bastelbruder »

Und nicht erschrecken: mit zunehmendem Feld(Strom) wird der Motor langsamer. Aber das Drehmoment steigt, nochmal Glück gehabt. :lol:
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Gobi
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

:mrgreen: gut wenn man mir so was sagt!
bastl_r
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von bastl_r »

Gobi hat geschrieben: So 24. Mai 2020, 20:26 Und was kann der Kollege damit anfangen. Warum macht man 220V Gleichstrommotoren? Um die zu regeln?
Nähmaschine vielleciht?
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Alexander470815
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Alexander470815 »

In Zeiten von Thyristoren war es eben nicht ganz einfach einen Frequenzumrichter zu bauen.
Ein gesteuerter Gleichrichter ging aber ohne Probleme, deswegen gab es früher so viele Gleichstromantriebe.
Heutzutage ist das natürlich überholt.
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Bastelbruder
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Bastelbruder »

Ich kann mich noch an eine Führung (1977?) durch's Siemens-Hauptgebäude in Stuttgart erinnern. Besonders hervorgehoben wurde das unglaublich unmerkbar sanfte Anfahren und Abbremsen der Aufzüge. Damals nur möglich mit Gleichstrommotoren. Und im Ammiland alleiniger Grund für das lange Bestehen der Edisonschen Gleichstromnetze. Die angeblich allerletzte Gleichstromversorgung wurde erst 2007 durch den gefährlichen Tesla-Strom ersetzt.

Mit der Verfügbarkeit relativ verlustarmer Umrichter rückt der Gleichstrom allerdings wieder in den Vordergrund. Bei einer ernsthaften Fernübertragung scheinen der Wegfall dielektrischer Verluste und des Skineffekts irgendwann lukrativ zu werden. Warten wir's ab, da lauern noch ein paar andere physikalische Theorien.
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ferdimh
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

Heutzutage ist das natürlich überholt.
Ich störe mich an dem Wort "natürlich". Man hat heute leistungsfähige Umrichter aller Leistungsklassen. Bei der Leistungsdichte (pro Gewicht und aufgrund der Serienfertigung auch pro Geld) sind diese Antriebe unschlagbar. An der Haltbarkeit und den Kosten bei Kleinserien entstehen bei mir aber Zweifel - die dann gerne mal statt einem Bewertungsversuch mit "Das ist natürlich überholt" oder mit "Willst du lärmende Flexmotoren überall einbauen" erstickt werden.
Matt
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Matt »

Kannst du mich Anwendung von Kollektorsmotor in Industrie nennen, wo man HEUTE noch Vorteil draus hat.

Ich kenne jedensfalls nicht Vorteil.(ausser hohe Drehzahl, das konnte man auch mit Umrichter schaffen)
Ich habe Maschine mit sowas letztemal vor 10j gesehen, ne Flachbahn-Schleifmaschine mit S5 SPS aus 1980er. Nebenschlussmotor treibt Schleifscheiben, bis zu 4500u/min


Glockenankermotor ist einzige Kollektormotor, der wirklich in Industrie genutzt, als hochdynamische Antrieb. Aber das ist Spezialbauart..
Zuletzt geändert von Matt am Mo 25. Mai 2020, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
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ferdimh
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

Der Vorteil ist im Wesentlichen die massiv reduzierte Komplexität in der Steuerung, bei in vielen Fällen problemlos zu akzeptierenden Nachteilen (insbesondere dann, wenn die Antriebsleistung als solche uninteressant ist).
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Alexander470815
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Alexander470815 »

ferdimh hat geschrieben: Mo 25. Mai 2020, 12:20 die dann gerne mal statt einem Bewertungsversuch mit "Das ist natürlich überholt" oder mit "Willst du lärmende Flexmotoren überall einbauen" erstickt werden.
Das war in der Tat etwas drastisch ausgedrückt.
Ich meinte jetzt im Bereich Industrie Antriebe, da ist das wie Matt schon geschrieben hat quasi kein Thema mehr, nur noch ganz wenige Ausnahmen.
Für den Consumer schrott sieht das natürlich anders aus, aber auch Waschmaschinen haben z.B. immer öfter bürstenlose Motoren(sei es direkt angetrieben oder über Riemen).
Bei einem 10€ Mixer wird uns diese Technik aber noch einen Moment erhalten bleiben :D Der neue Thermomix hat einen Synchron Reluktanz Motor, das ist mal was!
Ich habe nichts dagegen, ich finde so alte Antriebe auch schön aber Zeitgemäß ist das nicht mehr.
Wie zuverlässig sowas ist kommt natürlich auch darauf an wie sehr das auf Preis optimiert wurde, da ist dann alles dabei.
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Selbst im Konsumerbereich (Hausgeräte) ist der Einsatz vom Kollektormotoren rückläufig. Einzig Waschmaschinen der untersten Preisklasse haben nach wie vor die Serienschlußmotoren mit Wenderelais und Phasenanschnitt. Bessere Akku-Schrauber haben auch längst "Drehstrommotoren". Selbst Staubsauger gibt es mittlerweile mit BLDC-Antrieben. Ich sehe aber den erheblichen Mehrkosten gegenüber keinen Vorteil, außer dem Fehlen vom Kohlestaub in der Abluft.
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Gobi
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

perfekt! Läuft bei 20V schon probremlos. Wie hat man die dann füher geregelt, mit einem Stelltrafo?

Und dann käme ich zu guter Letzt (den Buch und Holm kann man schlicht vergessen_ zu klein) gerne noch mal zum Kondesatormotor, bei richtigem licht habe ich jetzt doch Klemmbezeichnungen gefunden:

W2 U2 V2
U1 V1 W1

Bild
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Chemnitzsurfer
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Chemnitzsurfer »

dann wäre es laut Klemmbezeichnung ein normaler Drehstrommotor mit Steinmetzschaltung
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ferdimh
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

perfekt! Läuft bei 20V schon probremlos. Wie hat man die dann füher geregelt, mit einem Stelltrafo?
Stelltrafo, rotierender Umformer, oder (später) Thyristorsteller.
Ich meinte jetzt im Bereich Industrie Antriebe, da ist das wie Matt schon geschrieben hat quasi kein Thema mehr, nur noch ganz wenige Ausnahmen.
Un genau das ist der Punkt, der mich an der Disskussion so aufregt. Die Argumentation, die Dinger einzusetzen, ist dass sie eingesetzt werden.
Dass sie überall eingesetzt werden, weiß ich sehr gut, weil keine Woche vergeht, wo ich nicht meine Arbeit unterbrechen und Fehler in irgendeinem fehlkonstruierten Umrichterantrieb suchen darf - meistens an Stellen, wo die Vorteile nicht ansatzweise genutzt werden (Was in der Industrietechnik auch schwierig wird, da man sich da selten für die Leistungsdichte interessiert).

Und dann halte ich es für dringend erforderlich, die Frage zu stellen, ob man im Jahre 2018 für einen manuell zu steuernden drehzahlvariablen Antrieb mit einer elektrischen Leistung von 40W nicht vielleicht doch besser einen Stelltrafo und einen Gleichstrommotor genommen hätte,
Aber das ist ja nicht mehr zeitgemäß, man macht das heute anders:
Jetzt hat es einen Umrichter mit CAN, der in alle Welt (und sogar in seinen eigenen CAN-Bus) stört. Natürlich tut er das, weil er nicht korrekt entstört wurde, weil ein Automatisierungstechniker kein Voodoopriester ist. Am Ende tuts dann doch irgendwie und alle sind glücklich, ein großes Problem gemeistert zu haben, das gar keins gewesen wäre.

Es macht keinen Sinn, hier pauschele Verteuflung zu betreiben. Aber die aktuell durchgeführte Glorifizierung, die sich sehr stark von technischen Argumenten löst, muss nicht hier auch noch bei jeder Gelegenheit sein, finde ich.

Bei Großserienprodukten hat man wenigstens den Entwicklungsaufwand nur einmal. Da muss man es EINMAL richtig machen, dann gehts. Da gelingt es dann auch, dicke Leistungselektronik ohne Ableitstromprobleme störungsarm und manchmal sogar zuverlässig zu kriegen.
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Kainit »

Hier muss ich ferdimh mal vollständig und uneingeschränkt Recht geben. Die Probleme mit FU und CAN-Störungen kenne ich auch.
Allgemein kann man sagen: Je mehr Technik zur Verfügung steht desto komplizierter werden die Lösungen.

Was die Elektronik angeht: Die meisten Sachen werden in hochautomatisierten Fabriken
in Billiglohnländern gebaut(zB. China und Nachbarländer).
Andernfalls würde man kaum so massiv mit Leistungelektronik um sich werfen...

mfg

Frank
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Alexander470815
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Alexander470815 »

ferdimh hat geschrieben: Mo 25. Mai 2020, 20:46 Es macht keinen Sinn, hier pauschele Verteuflung zu betreiben. Aber die aktuell durchgeführte Glorifizierung, die sich sehr stark von technischen Argumenten löst, muss nicht hier auch noch bei jeder Gelegenheit sein, finde ich.
...

ferdimh hat geschrieben: Mo 25. Mai 2020, 20:46 Dass sie überall eingesetzt werden, weiß ich sehr gut, weil keine Woche vergeht, wo ich nicht meine Arbeit unterbrechen und Fehler in irgendeinem fehlkonstruierten Umrichterantrieb suchen darf - meistens an Stellen, wo die Vorteile nicht ansatzweise genutzt werden (Was in der Industrietechnik auch schwierig wird, da man sich da selten für die Leistungsdichte interessiert).
ferdimh hat geschrieben: Mo 25. Mai 2020, 20:46 Jetzt hat es einen Umrichter mit CAN, der in alle Welt (und sogar in seinen eigenen CAN-Bus) stört. Natürlich tut er das, weil er nicht korrekt entstört wurde, weil ein Automatisierungstechniker kein Voodoopriester ist. Am Ende tuts dann doch irgendwie und alle sind glücklich, ein großes Problem gemeistert zu haben, das gar keins gewesen wäre.
Eh ja sollte man nicht pauschal verteufeln, stimme ich dir zu.

Negativbeispiele gibt es immer.
Ich selber finde alte Maschinen absolut Klasse, ich habe auch nichts dagegen sowas Zuhause einzusetzen.
Aber in sehr vielen Situationen sehe ich da ganz deutliche Nachteile gegenüber Drehstrom Maschinen, so schön die Kollektoren und Bürsten auch sein mögen.
Man setzt sowas auch ganz sicher nicht ohne Grund nicht mehr ein, ich denke nicht das es eine Geheime Vereinigung zur Unterdrückung der Gleichstrommaschine gibt.
Es wird einfach zu teuer sein und es gibt in Sachen Maschinen zumindest bessere.
Bei der Leistungselektronik dazu ist das auch wieder sowas, ein Umformer, absolut genial finde ich super, aber wirtschaftlich ist das nicht mehr.
So weit von einem Stromrichter ist ein Frequenzumrichter jetzt auch nicht mehr entfernt, das Argument mit einfacherem Aufbau lasse ich nicht zählen, der Teile Umfang ist fast gleich.
Wenn man so traurig ist Thyristoren gehen zu sehen gibt es ja immer noch die Stromzwischenkreis Umrichter, die arbeiten immer noch mit Thyristoren, in Verbindung mit Drehstrom Maschinen.
Natürlich bringt das schalten mit hohen Frequenzen und schnellen Flanken neue Probleme mit sich,
da wo früher die Maschine Ansprüche gestellt hat ist es jetzt die Leistungselektronik die richtig verwendet werden will.

Der ideale Antrieb wurde leider noch nicht erfunden.
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ferdimh
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

Eh ja sollte man nicht pauschal verteufeln, stimme ich dir zu.
Habe ich auch nicht. Ich stelle lediglich fest, dass es offensichtlich kompliziert ist, und es Leute gibt, die das nicht auf die Reihe kriegen, am Beispiel der letzten Woche.
Man setzt sowas auch ganz sicher nicht ohne Grund nicht mehr ein, ich denke nicht das es eine Geheime Vereinigung zur Unterdrückung der Gleichstrommaschine gibt.
Es gibt diese geheime Vereinigung nicht, aber es gibt die Menschen, die eine Gleichstrommaschine nicht erwähnen können, ohne ihre Überholtheit zu betonen. Und das führt dazu, dass Leute, die entsprechende Entscheidungen fällen müssen (und das meistens auch noch schnell), nicht alle Optionen auf dem Tisch haben. Das widerum führt dazu, dass bestimmte Varianten bevorzugt eingesetzt werden, und dass die Theorie der Überholtheit durch Nichteinsatz bestätigt wird. Das Problem betrifft nicht nur diesen Fall, sondern z.B. auch "Kauf dir ein neues Auto, dann sparste Sprit" o.Ä.
Und immer wenn man dann fragt, höre ich nur "Man macht das heute aber so", gefolgt von Begründungen über Leistungsfähigkeit, die in der konkreten Anwendung nicht benötigt wurde - und in anderen Fällen auch zumindest in Frage zu stellen ist.
Ich bin bereit zu akzeptieren, wenn jemand mal eine VERNÜNFTIGE Gegenüberstellung für den gegebenen Anwendungsfall liefert. Da ergeben sich auch viele Fälle, wos kaum anders geht. Wassergekühlte Hochleistungsfrässpindeln in entsprechenden Maschinen wären so das prominenteste Beispiel. Die Dinger gehen mir auch ständig aufn Sack, nutzen aber immerhin die Leistungsfähigkeit des Antriebs auch tatsächlich aus.
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Gobi
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Mo 25. Mai 2020, 18:33 dann wäre es laut Klemmbezeichnung ein normaler Drehstrommotor mit Steinmetzschaltung
Das sieht im ersten Moment so aus, aber ich habe ja nur 2 Wicklungen und vermutlich auch wieder einen Termoschalter!?

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ferdimh
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

Die Wicklungen sprechen sehr für Kondensatormotor mit Thermoschalter. Zur Sicherheit könntest du mal die Brücke lösen, nicht dass die Strippen DOCH irgendwie mit dem Klemmbrett verbunden sind...
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von sysconsol »

ferdimh hat geschrieben: Mo 25. Mai 2020, 20:46 Jetzt hat es einen Umrichter mit CAN, der in alle Welt (und sogar in seinen eigenen CAN-Bus) stört. Natürlich tut er das, weil er nicht korrekt entstört wurde, weil ein Automatisierungstechniker kein Voodoopriester ist.
Das Problem beginnt durchaus schon beim Programmierer, der die Firmware für den Umrichter gebaut hat.
Der muss nämlich bei der Ansteuerung der Endstufe mitdenken, sonst wird die Störerei aufgrund der Stromimpulse unnötig groß.
Was bei entsprechener Leistung noch zu ganz anderen Problemen führt.

Oder stört hier nur der CAN-Bus selbst?
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ferdimh
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

Da kommen ein paar Probleme zusammen:
a) Man kann die Schaltflanken geschickter anordnen oder auch nicht, im oberen Frequenzbereich hat das wenig Einfluß. Da zählt am Ende nur die Steilheit der Flanke.
b) Wenn man ein geschirmtes Motorkabel verwendet UND die Schirmung korrekt anschließt, begrenzt man den Müll immerhin auf das Stromnetz (der Strom, der durch steile Flanken kapazitiv gegen Schirm/PE geht, fließt am anderen Ende durchs Netz bzw durch begrenzt große Kondensatoren im Netzfilter)
c) CAN kann die üblichen Normen zur Störfestigkeit (Im Wesentlichen: 30Vpp über 150Ω eingekoppelt) nicht erfüllen, wenn es als ungeschirmte Zweidrahtleitung verlegt wird. Die Kombination aus etwas fragwürdigen Pegeln und beschränktem Gleichtaktbereich der Empfänger (und noch mehr der Sender, die auch noch bei einem rezessiven Symbol hochohmig werden) lässt das Gesamtergebnis eher traurig aussehen. Gegen Einzelspitzen (Burst/Surge) hilft die Prüfsumme, gegen dauerhaft anliegende Störspannung (die einfach einen signifikanten Anteil der Pakete zerstört) nicht.

Die Summe aus dem Ganzen führte dazu, dass eine Maschine unzuverlässig arbeitet und natürlich auch noch ein hoher Voodoofaktor dabei ist. Die hier verschwendete Ingenieurszeit hätte eine ganze Menge Kupfer, Eisen und Hammerschlaglack finanzieren können.

Klar, WENN man alles ordentlich gemacht hätte, wäre das auf Anhieb gelaufen. Aber genau das ist der Punkt: Es ist komplex und es verzeiht wenig Fehler, und die, die dann auftreten sind dann auch noch wenig offensichtlich.
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Freak
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Freak »

Mal kurz mein Mostrich dazu: In der Glashütte wo ich meine Ausbildung gemacht habe laufen Gleichstrommotoren seit 1970 in den analogen FTS, das System hält bis heute. Die auf neue Technik umgerüsteten Schlepper haben von Anfang an Macken an Steuerung, Beschleunigungskurven, der kabellosen Anbindung usw. gehabt und nach 2 Jahren die ersten Probleme mit der Ersatzteilversorgung. Für die Originalsteuerung hätten sie sogar noch Vorlagen um neue Platinen zu ätzen.
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Gobi
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

ferdimh hat geschrieben: Fr 29. Mai 2020, 10:22 Die Wicklungen sprechen sehr für Kondensatormotor mit Thermoschalter. Zur Sicherheit könntest du mal die Brücke lösen, nicht dass die Strippen DOCH irgendwie mit dem Klemmbrett verbunden sind...
Ähm, auch dann weiß ich immer noch nicht, wie anschließen.
Was wirklich fehlt ist eine Seite, auf der man alle möglichen Motorenmodelle inclusive ihrer Wicklungen gezeichnet findet - ih jedenfalls finde nichts, was mich erhellen würde.
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ferdimh
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

Wenn das ein Kondensatormotor ist: Eine Wicklung an Netz, eine über Kondensator an Netz. Wenn beide Wicklungen 19Ω haben, sind sie vermutlich gleich, also ist egal, welche davon ans Netz kommt.
Der Thermoschalter kommt mit dem ganzen Gebilde in Reihe (oder auch nicht, dann hast du halt keinen Übertemperaturschutz).
Jetzt musst du nur noch rauskriegen, was für ein Kondensator da dran muss. Ich würde mal bei 30µF/kW anfangen zu experimentieren.
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Gobi
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

Super, hat so funktioniert! Danke!
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von xanakind »

Ups, falsches Thema :oops:
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

So, jetzt habt ihr meinen Kumpel dermaßen beeindruckt ("nicht mal ein Elektro-Meister konnte mir die anschließen"), daß er noch 2 Problemfälle nachgelegt hat:
aussenlaeufer.jpg
Ein hübscher Aussenläufer, Stern/Dreieck - soweit klar. Nur was macht das graue Kabel auf der Brücke??
stromstossrelais.jpg
Das scheint mir ein Stromstoßrelais? Der Motor der dran hängt läuft, wenn man es manuel betätigt. Dran hängt ein Taster mit Umschaltkontakt( an/aus), der scheint falsch angeschlossen - Durchgänge hat er? (graue Kabel) Kann man den Bezeichnungen entnehmen, wo er hingehört?
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ferdimh
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

Naja, da wollte wohl wer unbedingt den N anschließen (oder ihn abzweigen, um irgendwas zusätzlich zu betreiben. Das findet sich z.B. in unserer Firma in einem Bandschleifer: Da wird der Motor mit L1, L2, L3 verbunden, aber die Haltewicklung vom Hauptschalter ist eine 230V-Variante, die dann gegen den (im Motor erzeugten) N geschaltet ist. Für kleine Leistugen kann man sowas machen.
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von sysconsol »

Für den ersten Problemfall gibt es doch zumindest Hersteller und Bezeichnung.
Steht sicher beides drauf, nur kann ich es im Foto nicht erkennen.
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

noch zwei....
IMG_4233.JPG
Wieder ein Aussenläufer, drei Wicklungen, 380V, so weit alles klar, lief auch sofort. Ich habe mich gefragt, kann ich eigentlich die Wicklungen auch verkertrum anschließen - so, daß die aus der Phase sind? Der Besitzer meinte, er würde ungewöhnlich warm?
IMG_4231.JPG
Bei dem weiß ich nicht, was tun. Der hat zwar ein normales Klemmbrett, aber keine Brücken. Und in der Mitte ist nur ein Draht angeschlossen? Durchmessen habe ich vergessen, liefere ich nach...
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Alexander470815
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Alexander470815 »

Gobi hat geschrieben: Do 17. Dez 2020, 23:46 kann ich eigentlich die Wicklungen auch verkertrum anschließen - so, daß die aus der Phase sind?
Ja kann man, das läuft dann gar nicht so gut und wird ziemlich warm.
Anfang und Ende müssen schon richtig verbunden sein.
Gobi hat geschrieben: Do 17. Dez 2020, 23:46 Bei dem weiß ich nicht, was tun. Der hat zwar ein normales Klemmbrett, aber keine Brücken.
Wird wohl auch wieder eine Haupt und eine Hilfswicklung sein.
Deswegen insgesamt vier Anschlüsse.
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

Verpolte Wicklungen kann man bei Sternschaltung finden, indem man AUSSNAHMSWEISE! den N anschließt und dann eine Phase (oder, wenn man eine Drecksau ist, sogar zwei Phasen). Der Motor läuft dann weiter und erzeugt auf den unangeschlossenen Phasen die Spannung, die er dort gerne hätte.

Der Zweite Motor ist auch deswegen seltsam, weil 2250 U/min nicht knapp unter einem Teiler von 50 Hz ist. Entweder ist das ein sehr verlustbehafteter Asynchronmotor, oder irgedwas ganz anderes. Die Angabe "cos phi 0,98" neben dem Kondensator legt nahe, dass es hier nicht um einen Betriebskondensator, sondern um einen Kompensationskondensator handelt.
Dann könnte das auch ein Repulsionsmotor oder ein ganz normaler Universalmotor sein. Hat das DIng Bürsten?
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Gobi
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

ich glaube nicht, ich schaue mir den mogen noch mal genauer an....
Verpolte Wicklungen kann man bei Sternschaltung finden, indem man AUSSNAHMSWEISE! den N anschließt und dann eine Phase (oder, wenn man eine Drecksau ist, sogar zwei Phasen). Der Motor läuft dann weiter und erzeugt auf den unangeschlossenen Phasen die Spannung, die er dort gerne hätte.
das verstehe ich nicht und traue ich mir vermutlich auch nicht zu..
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von bastl_r »

Der Motor mit N am Sternpunkt läuft, wenn das Startmoment nur gering sein muss auch mit zwei Phasen noch Sicher an.

Der graue Motor könnte auch ein Kondensatormotor sein. Da ist ein großer Schlupf mitunter nicht ungewöhnlich. Der Wirkungsgrad ist da bei den kleinen Motoren eh unterirdisch.

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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Joschie »

Wie sieht denn der Gschropp weiter aus?

Mir kommt der nämlich irgendwie bekannt vor, sowas ähnliches werkelt in meinem Schweißgerät für den Drahtvorschub.
Und da ist es ein einfacher Universalmotor der via Stelltrafo in seiner Drehzahl geregelt wird.

Grüße
Josef
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

IMG_4260.JPG
IMG_4259.JPG
Also es sind schlicht zwei Wicklungen mit Mittelanzapfung. Die anderen 2 Anschlüsse haben keinen Durchgang ??
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von uxlaxel »

Gobi hat geschrieben: So 20. Dez 2020, 16:09 IMG_4260.JPGIMG_4259.JPG
Also es sind schlicht zwei Wicklungen mit Mittelanzapfung. Die anderen 2 Anschlüsse haben keinen Durchgang ??
es ist ein wechselstrommotor mit hilfswicklung. ich kann auf dem typenschild schemenhaft "7µF" erkennen. das heißt, zwischen den äußeren beiden klemmen kommt ein kondensator, einer bekommt L und in die mitte kommt der N
wenn die wicklungen identisch sind, kann man durch "von links nach rechts umschalten" der klemmen die drehrichtung ändern.
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Die beiden Klemmen ohne Durchgang können u.U. ein Fliehkraftschalter sein, der allerdings meist als Öffner geschaltet ist, um einen zusätzlichen Anlaufkondensator nach dem Hochlauf wegzuschalten. Ein Temperaturschalter wäre ebenso denkbar. Da es aber nur Hilfskontakte sind, wäre eine Invertierung der Funktion über Relais das kleinere Problem - sofern es sich um einen Schaltkontakt handelt und dieser noch funktionsfähig ist.
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von uxlaxel »

ich tippe eher auf thermokontakt, welcher möglicherweise defekt ist oder so hochohmig, dass das meßgerät außerhalb des bereiches war (1....10kΩ)
kondensatormotoren (welches wahrscheinlich hier einer ist), laufen im betrieb immer mit C. dass der C weggeschaltet wird, kenne ich nur von älteren motoren aus den 70ern....
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gafu
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von gafu »

Gobi hat geschrieben: Di 9. Jun 2020, 08:34 So, jetzt habt ihr meinen Kumpel dermaßen beeindruckt ("nicht mal ein Elektro-Meister konnte mir die anschließen")
Man muss sich eben immer vor augen halten, das ein meister auch nur ein normaler/guter/schlechter elektriker ist, der eine zusatzausbildung zur betriebsführung genommen hat, also kalkulation, wirtschaftsdinge, lehrlingsausbildung, menschenführung.
Der muss fachlich nicht besser sein als jeder andere elektrikergeselle.
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gafu
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von gafu »

uxlaxel hat geschrieben: So 20. Dez 2020, 17:48 kondensatormotoren (welches wahrscheinlich hier einer ist), laufen im betrieb immer mit C. dass der C weggeschaltet wird, kenne ich nur von älteren motoren aus den 70ern....
Das ist ein europäisches dings, übern teich drüben sind fliehkraftschalter und anlaufkondensator üblich.
Wenn also der motor aus einer importmaschine aus dem fortschrittlichsten land der welt kommt, muss man durchaus mit so gedöns rechnen.
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Robby_DG0ROB »

uxlaxel hat geschrieben: So 20. Dez 2020, 17:48kondensatormotoren (welches wahrscheinlich hier einer ist), laufen im betrieb immer mit C. dass der C weggeschaltet wird, kenne ich nur von älteren motoren aus den 70ern....
Der Betriebskondensator bleibt ja dauerhaft in Betrieb; der Anlaufkondensator wird nur für ein höheres Anlaufmoment benötigt und über Zeitrelais oder besagte Fliehkraftschalter parallel zum Betriebskondensator während des Hochlaufens geschaltet. Eine Hilfswicklung ist ja auch dauerhaft in Betrieb, während reine Anlaufwicklungen nur für den Start sind (z.B. die bifilare Widerstandswicklung bei Hermetikverdichtern).
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Gobi
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

ich hatte jetzt nur einen 25uF da, damit lief der Motor, wurde aber sehr schnell warm - also erstmal den richtigen Wert auftreiben
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ferdimh
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

Es gibt auch - sehr vereinzelt - Kondensatormotoren, bei denen die beiden Wicklungen in Reihe geschaltet werden, und eine wird mit einem Kondensator überbrückt. Das habe ich genau einmal an der Kühlmittelpumpe einer japanischen Drehbank gesehen. Ich würde das hier aber erstmal nicht erwarten.

Einen Anlaufschalter würde ich hier nicht erwarten, auch wenn derartige Technik in Spezialanwendungen immer mal wieder über den Teich schwappt und mit einer von Induktionsmotoren völlig unbekannten Zuverlässigkeit (Pro Maschinenbetriebsjahr ein Ausfall) glänzt.
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von sysconsol »

So oft sind die Vakuumpumpen nicht ausgefallen.
Kann bei Gelegenheit mal nach dem Typ schauen.
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Gobi
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

Hier wieder einer;
signal-2022-12-12-180720_002.jpeg
signal-2022-12-12-180735_002.jpeg
was soll das heißen, 2 Phasen und zwei mal Null???
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Chemnitzsurfer
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Der Motor braucht für die Erregerwicklung 200V
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Alexander470815
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Alexander470815 »

Das ist ein Gleichstrom Nebenschlussmotor.
Das Feld bekommt 200V Gleichspannung, der Anker 220V.
Könnte eine Compound Maschine sein die noch eine zweite Feldwicklung hat die mit dem Ankerstrom durchflossen wird, damit lässt sich eine sehr konstante belastungsunabhängige Drehzahl erzeugen.
Für eine Wendepolwicklung halte ich die Maschine für zu klein.
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Dazu mal noch etwas Lesestoff aus nem alten DDR Lehrbuch "rotierende elektrische Maschinen"
Gescanntes Dokument.pdf
(2.53 MiB) 57-mal heruntergeladen
PS wer was über alle möglichen Motoren wissen will, dem sein das Lehrbuch echt empfohlen. Bekommt man auf Flohmärkten oder auf entsprechenden Seiten im Internet immer mal wieder
https://shop.ddrbuch.de/rotierende-elek ... schinen-4/
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Gobi
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von Gobi »

Phu, das ist ja doch ziemlich speziell.. Vielen Dank Euch!
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ferdimh
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Re: Motorenrätsel

Beitrag von ferdimh »

Der Motor hat ganz sicher keine Wendepolwicklung. Abgesehen davon, dass sie G-H bezeichnet wäre, dürfte sie bei Drehrichtungswechsel nicht mit umgepolt werden.

Im Übrigen ist der Motor eine Compoundmaschine, keine Gegencompoundmaschine. Die Polarität der Reihenschlußwicklung (E-F) und der Nebenschlußwicklung (I-K) sind gleich (Minus an F, Minus an K). Damit wird Drehzahlstabilität gegen höheres Moment beim Anlauf getauscht. Andersrum gepolt würde eine erhöhte Belastung zu einem Drehzahlanstieg führen, der bei richtiger Auslegung den Drehzahlverlust durch Belastung genau kompensiert.

In jedem Fall sollte das Ding laufen, wenn man nur N1 und P1 anschließt und gefühlvoll aufdreht (10% der Nennspannung oder so). Über N2 und P2 kann mehr oder weniger eine Drehzahlbegrenzung realisiert werden.
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