Altes Haus, neuer Faden

Der chaotische Hauptfaden

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ZBPDT4MWM
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von ZBPDT4MWM »

Die Sumpfkalkfarbe von Kreidezeit färbt so gut wie nicht ab, Tapete hat natürlich Vorteile, wenn die Kinder mal abfärben :lol:
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

ah okay danke für den tipp, dann wird das wohl maßgeblich verarbeitet und wenn es nicht gefällt, gibts „wandtattoos“ und poster mit reißzwecken 😆
ZBPDT4MWM
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von ZBPDT4MWM »

Du kannst die Sumpfkalkfarbe auch mit Pigmenten abtönen, allerdings müssen die Pigmente ausdrücklich als kalkfest deklariert sein. Kreidezeit bietet die natürlich auch an!
abneustadt
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von abneustadt »

Moin Axel,
Ich schreibe es noch einmal:
Eine gute kalk-kassein-farbe färbt nicht ab, kreidet nicht und ist abwischbar! Kreiden tut der klassische Kalkanstrich im Stall.

Auch Papiertapete behindert die Wasseraufnahme des Lehm. Papier im Zusammenspiel mit Kleister ist weniger diffusionsoffen als man denkt.
Kreidezeit hat gute Produkte, war uns aber zu teuer. Kremer-pigmente war unser Lieferant für Pigmente und die Kasseinfarbe benötigt nur Kalk, Quark, Sportplatzkreide und Wasser.
Gruß André
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Sterne
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Sterne »

Also bei mir wird seit 10 Jahren alles mit Sumpfkalkfarbe von Kreidezeit gestrichen. Küche, Schlafzimmer, Arbeitszimmer einfach alles. Die Farben sind mechanisch genau so fest wie Dispersionsfarbe. Das Märchen vom „Kreiden“ ist eine Werbelüge.
Im Keller habe ich einige Wände mit aus Weißkalkhydrat selbst zusammengerührter Farbe gestrichen. Die kreidet minimal, insbesondre wenn man die Wand zu wenig vornässt. Daher die Empfehlung den frischen/feuchten Putz zu streichen. Spätestens wenn man Kasein dazu mischt, hat der Spuk auch ein Ende.
Das gilt natürlich alles nur solange niemand deine Wände mit Haftgrund, Dispersionsfarbe, Latex oder ähnlichem Mist „veredelt“ hat. Dann weigert sich Kalkfarbe an der Wand zu bleiben. ;)
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

so, neues thema.
im EG gibt es einen raum, der noch über eine dielung als fußboden verfügt. da kein keller unterm haus ist, liegt die dielung im dreck. der vorbesitzer hat vor rund 20 jahren einfach spanplatte drüber gelegt und dann war "aus dem auge, aus dem sinn". diese lösung hat ihn ja auch überdauert.
nun habe ich aber einen total verfaulten dielenboden, partiell so mürbe, dass die ameisen dort ein neues zu hause gefunden haben. (keine angst, es gibt keinerlei anschluss aus holz, wo sie weiter krabbeln können, das EG ist komplett aus ziegelmauerwerk)
also alles raus, fußboden neu aufbauen.
ein befreundetert architekt hat mir folgendes empfohlen:

(von unten nach oben)
* bis zum fundament frei schaufeln bzw, nur so weit wie nötig
* 80mm wasserfeste dämmung einbauen
* folie
* 25cm bewährten beton einbauen (hart bis an die außenwand, dass das fundament nicht durch das erdreich verschoben werden kann)
* schweißbahn
* dämmung
* gussestrich bzw, fußbodenaufbau wie dielung o.ä.

ist das übertrieben oder geht das auch etwas "schlanker"?
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Bastelbruder
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Bastelbruder »

Ich würde 10 cm ausputzen, mit Styropor füllen und denselben Aufbau wie vorher durchführen.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

naja styropor saugt sich schon mal voll mit wasser, das dürfte denkbar ungeeignet sein. punktuelle belastung durch die querhölzer (die bisher auf dem sand lagen) führen auch zum einsinken in belasteten bereichen.
es soll schon so werden, dass ich für immer ruhe habe, es muss aber auch keine luxuriöse grundsanierung werden (brauche keine fußbodenheizung und bodenstrahler)
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Toddybaer
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Toddybaer »

Naja, die Holzböden verfaulen meistens, weil die feucht werden.
Und warum werden die feucht? Weil man die Belüftung nicht beachtet hat.
Also im Winter wegen der kalten Fuße die Belüftung zu und im Sommer wieder auf.

Ich würde mal auf die Antwort von Kuddel warten, ich denke der hat da Erfahrung in dem Bereich
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Bastelbruder
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Bastelbruder »

Dann eben noch eine Teichfolie drunter. Dielen scheinen für mich nicht notwendig, ich hab Spanplatte gelesen, die direkt aufs Styropor und der Druck verteilt sich gleichmäßig. Wichtig ist die thermische Dämmung gegen den immer kalten Boden, und der Luftabschluß damit kein Schwitzwasser am Holz entsteht.
manuel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von manuel »

Ich wurde folgenden Aufbau wählen: Geovlies, 20-30cm Glasschaumschotter, 3cm Rolljet, PE Folie, Betonestrich mit Fußbodenheizung. Hab das so in meinem Haus, bin heilfroh das so gemacht zu haben.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

mein architekt meinte, die massive bodenplatte wäre unumgänglich, da durch das abschachten sonst das fundament nach innen rutschen könnte und würde. sprich wenn man etwas nach unten geht, brauchen die wände einen "anschlag" nach innen, dass sie nicht sich unkontrolliert bewegen. das erdreich außen würde schließlich drücken (durch frost und befahrenen hof durchaus vorstellbar) und wenn man da innen 30---50cm runter schachtet, wäre der halt auf dauer weg. das leuchtet mir ein. was mir nicht einleuchtet, warum ich unter die bodenplatte noch mal en dämmung drunter packen soll, die wände stehen ja auch nur im dreck. 25cm stärke bewährt scheint mir auch relativ dick, weil immerhin keinerlei wände von oben drauf drücken und ich auch keine hebebühne im esszimmer / flur / küche aufstellen möchte.
berlinerbaer
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von berlinerbaer »

Naja, was Dir Dein Architekt so erzählt, dafür muss er auch zehn Jahre haften.

Von daher wirst Du von ihm eher konservative Lösungen zu hören bekommen.

25cm Stahlbeton, das ist schon "ne Hausnummer, aber Aussteifung des Fundaments hört sich vernünftig an.

Auch wichtig ist wasserdicht, ansonsten gibt es wirklich sehr reichhaltig Auswahl, wie man das im Einzelnen gestaltet.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

"meinen" architekten kenne ich privat und das hat er mir so am telefon erzählt. er haftet nicht dafür, weil er auch kein geld von mir bekommt. prinzipell hört sich die bodenplatte sinnvoll an, aber eben etwas dünner und nur einmal dämmung wäre meine vorstellung. ist halt schwer zu sagen, was man wirklich braucht und wieviel hundert prozent reserve man einrechnen muss.
manuel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von manuel »

Ui. Dann muss das Fundament aber arg morsch sein. Kellerwände drückt es ja in der Regel auch nich ein.
Aber wenn du den Architekten kennst und der dein Haus kennt, dann mach am besten wie der sagt.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

manuel hat geschrieben: Fr 26. Jun 2020, 00:02 Ui. Dann muss das Fundament aber arg morsch sein. Kellerwände drückt es ja in der Regel auch nich ein.
Aber wenn du den Architekten kennst und der dein Haus kennt, dann mach am besten wie der sagt.
das haus ist baujahr 1870 und das "streifenfundament" ist eine sandsteinmauer, ca. 1m hoch zur hälfte nur im erdreich. ich werde die grundmauer mal an den ecken jetzt ausbuddeln und ausloten, wie tief sie wirklich ist. einen keller gibt es nicht, das grundwasser (sohle des nahen baches) ist nur 1m oder etwas tiefer
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Smily
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Smily »

Buddel doch kleinere löcher, setze 2 bis 3 betonpfeiler.
Den restlichen untergrund einfach 20cm abgraben und stumof beton rein.
Dann verrutscht da auch nix.
Darauf dann der normale Bodenaufbau.
Lüftungslöcher mot egmaschingem lochblech nach außen (Mäuse) dass es ablüften kann und ruhe ist.
So solltest du dir locker 50% Material und arbeit sparen!

Bei uns hier gibts ganze werkzeubauhallen die auf betonpfosten im magsch stehen.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

meine überlegung war, das fundament mit dem mauerwerk evt. zu verstiften. also aller meter einen edelstahlstab in den sandstein stecken oder kleben, der dann mit im beton steckt. mein arichitekt meinte, das könnte funktionieren. der vorteil wäre aus meiner sicht, dass das ganze eine ordentliche einheit abgibt, also bodenplatte zum mauerwerk in der höhe nicht arbeiten / verrutschen kann und damit sich gegenseitig stabilisiert.
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Hansele
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Hansele »

Ein Stab je Meter dürfte deutlich zu wenig sein.

Die Stäbe würde ich einkleben, dafür gibt es Produkte von Fischer, Hilti etc. das Zeug ist geil,
hat aber seinen Preis!

Bei Fischer gibt es eine Software zur Berechnung des Bewehrungsanschlusses, vielleicht ist das für dich interessant:

https://www.fischer.de/de-de/bewehrungsanschluss
Jerry
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Jerry »

Hab es bei mir so gemacht - auf Anraten eines Maurermeisters. Die Dielung samt Unterbau war vorher in ähnlich desolatem Zustand....

OK Fertigfußboden bestimmt

Von da ab nach unten:
- 1cm Belag (Fliesen)
- 10cm faserarmierter Estrich, zusätzlich mit Matten armiert
- Folie
- 10cm Styropor quer verlegt
- 5cm Styropor längs verlegt
- Schweißbahn
- 10cm Unterbeton
- 10cm Rollkies als kapillarbrechende Schicht
- Erdboden

Die freigelegten Wände wurden sauber gemacht, Dichtschlämme aufgetragen und mit Bitumenanstrich versehen - bis Höhe spätere OK Estrich. Soweit wurde dann auch die Schweißbahn hochgeklebt.
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Kuddel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Kuddel »

Glasschaumschotter kann ich absolut empfehlen. Isoliert, hält Feuchtigkeit ab, diffusionsoffen und Belastbar. Geiles Zeug.
Blechei
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Blechei »

Kuddel hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 09:32 Glasschaumschotter kann ich absolut empfehlen. Isoliert, hält Feuchtigkeit ab, diffusionsoffen und Belastbar. Geiles Zeug.
Dem schließe ich mich an. Und mit Dampfsperren aller Art wäre ich ganz vorsichtig, Wasser hat einen spitzen Kopf.Und kann nicht lesen!
Kommts von der falschen Seite merkt man es erst wenn Schäden entstanden sind.
Bei so alten Häusern sollte man auch nicht auf Deibel komm raus "moderne" EN Werte anstreben. Die Statik muß natürlich stimmen.
manuel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von manuel »

Ohne jetzt den Faden kapern zu wollen. Aber wozu sind die Schweißbahnen auf Unterbeton gut ? Kann man damit ernsthaft drückendes Wasser fernhalten ? Und wenn kein drückendes Wasser vorhanden ist, ist das nicht arg kontraproduktiv wenn man mal nen Wasserschaden hat ? Letztendlich, warum macht man sowas ?
Genauso frag ich mich oft warum Mauern im Obergeschoss auf Dachpappe gemauert werden. Letztens erst bei nem Neubau gesehen.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von radixdelta »

Es gibt eine große Sorge vor aufsteigendem Wasser.
Wenn die kapillarbrechende Schicht funktioniert, woher sollte dann noch Feuchtigkeit aufsteigen?

Ich würde noch Porenleichtbeton bzw. Schaumbeton als Stichwort einwerfen. Auch Bodenaufbau mit Trockenschüttungen sollte man sich mal anschauen.
Wenn da wieder Diele rein soll könnte man auch an der Wand entlang ein Streifenfundament gießen als Balkenauflager.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

manuel hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 13:44 Ohne jetzt den Faden kapern zu wollen. Aber wozu sind die Schweißbahnen auf Unterbeton gut ? Kann man damit ernsthaft drückendes Wasser fernhalten ? Und wenn kein drückendes Wasser vorhanden ist, ist das nicht arg kontraproduktiv wenn man mal nen Wasserschaden hat ? Letztendlich, warum macht man sowas ?
Genauso frag ich mich oft warum Mauern im Obergeschoss auf Dachpappe gemauert werden. Letztens erst bei nem Neubau gesehen.
die schweißbahn oben auf der bodenplatte ist maßgeblich dazu, die baufeuchte (welche wohl bis zu zwei jahre braucht, bis sie raus ist), aus dem wohnraum fern zu halten und sie eher nach unten abzuleiten.

warum man im obergeschoss noch mal dachpappe einarbeitet, ergibt für mich auch keinen sinn. im EG ist es halt gegen aufsteigendes wasser.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

radixdelta hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 14:41 Es gibt eine große Sorge vor aufsteigendem Wasser.
Wenn die kapillarbrechende Schicht funktioniert, woher sollte dann noch Feuchtigkeit aufsteigen?

Ich würde noch Porenleichtbeton bzw. Schaumbeton als Stichwort einwerfen. Auch Bodenaufbau mit Trockenschüttungen sollte man sich mal anschauen.
Wenn da wieder Diele rein soll könnte man auch an der Wand entlang ein Streifenfundament gießen als Balkenauflager.
bei mir steigt die feuchtigkeit auch über die außenwand hoch, dort sind sandsteine gemauert und die letzten zwei reihen ragen in den wohnraum herein.
das mit dem streifenfundament wäre auch eine idee. ich werde aber wohl auf die dämmung dick OSB (eine lage) und darauf eine lage dielen packen. würde gerne eben den charakter des altbauhauses nicht durch "pvc-boden" oder "baumarktfliesen" versauen. immerhin sind die geilen alten türen im EG noch vorhanden, wenn auch mit sicherheitsschlössern verschandelt. das lässt sich aber alles aufarbeiten.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von radixdelta »

uxlaxel hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 15:50 bei mir steigt die feuchtigkeit auch über die außenwand hoch
Über die Innenwände nicht? Das wäre für mich ein deutliches Signal daß es eben keine aufsteigende Feuchte ist sondern von außen kommt. Meistens ist es immer Regen.
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Sunset
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Sunset »

Wenn Du schon den persönlichen Rat eines befreundeten Arichitekten bekommst, dann würde ich zehnmal überlegen, da was anderes zu machen oder mit meinem Kumpel Klartext reden und sagen dass ich eine günsigere Lösung als Alternative brauche.

Stell Dir umgekehrt mal vor, ein Freund fragt Dich als Fachmann Elektriker, welches Kabel er in der Wand verlegen soll.
Du schaust Dir das an, un empfiehlst dann als Freund, da soll ein 4 mm² Kabel rein.
Dein Freund kommt dann an und sagt, Du, ich mach da aber jetzt 2,5 mm² rein, weil das billiger ist und die Maschine trotzdem läuft.
Was würdest Du sagen, wäre das eine gute Entscheidung von Deinem Freund?

Das ist nur als gutgemeinte Anregung zum Nachdenken gedacht, die Entscheidung muss Du treffen.
Bedenke auch, Du möchtest das jetzt einmal machen und dann 50 Jahre Ruhe haben.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Gary »

Also mir sind 25cm Beton zu viel, in dem Zimmer soll doch kein LKW wenden.
25cm für eine Bodenplatte die so groß ist wie das Haus - OK, mit der Größe ändern sich die Kräfte.
Wie groß ist der Raum ?

Aber wir können ja erklären warum 4mm Kabel nötig ist, das kann der Freund von Axel doch auch. Dann kann man auch gleich fragen ob verbinden mit dem Mauerwerk gut ist, mein Gefühl sagt da nein.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

mein architekt ist auf neubau spezialisiert bzw. hat mit historischer bausubstanz kaum erfahrung. er zitiert galt paar normen, die ich hier nicht anwenden kann.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Gary »

Wie groß ist das Zimmer ? Ist ja nicht unbedeutend.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

3x4m etwa.
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Sunset
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Sunset »

3m x 4m x 1/4 m = 3 cbm Beton.
Beton ist nicht teuer, 1 cbm Beton C16/20/25 kostet ca. 80€. Damit bist Du bei ca. 240€ Materialpreis für den Beton.
Ehrlich? Ich würde den da rein kippen und dann hast Du Ruhe und die Gewissheit, das ist richtig gemacht, nach Norm und Empfehlung des Fachmanns.

Du legst doch auf Arbeit auch größten Wert darauf, nach Norm und Fachwissen zu arbeiten.
Warum dann nicht auch zu Hause, gerade wenn es ein Boden werden soll, den Du nie wieder anfassen willst?
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

okay, wenn der wirklich nur so teuer / billig ist, brauche ich nicht zu geizen. ich muss halt ein eisenschwein bestellen, dass mir den bringt
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Kuddel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Kuddel »

Das Gewicht des Betons ist nicht zu vernachlässigen. Beim Altbau kann sowas Probleme mit sich bringen.

Meine Werkstatt sollte auch laut Architekt über 25 cm dick sein, die Maurer haben gelacht und sie von sich aus auf unter 20 cm reduziert.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Gary »

Manuel hat einen Betonsturz 25cm x 25cm x 3,5m betoniert, natürlich mit etwas mehr Eisen. Da drauf soll dann eine gemauerte Ziegelwand. Mal zum zeigen was 25cm Beton hält.

Welche Kräfte sollen da wie entstehen das 25cm Beton in einem 3x4m Zimmer nötig sein soll ?

Da wäre das Haus doch längst eingestürzt wenn da solche Kräfte entstehen.

Mach doch mal eine Skizze, wie hoch ist der "drückende Boden" außen, wie der Aufbau innen. Je mehr Beton, je tiefer musst du auch ausgraben was das Fundament erst mal schwächt. Wenn du wirklich bis zum Fundament runter kommst, dann muss da wohl auch "Gewicht" rein.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von radixdelta »

Im Prinzip ist ja alles Spekulatius bis da nicht sondiert wurde. Sprich Holz raus und an einer Außenwand sowie einer Innenwand mal ein Loch machen und gucken was da überhaupt los ist. Vor allem wenn die Wände teilweise feucht sind.
Ist da erstmal Beton drin kommt man da nicht mehr dran.

Sind die Außenwände/Fundamente nass kommt man auch nicht umhin irgendwann von Außen was zu tun.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

... außen wird eh noch alles einmal aufgebuddelt, weil die drainage teilweise fehlerhaft (laienhaft) eingebaut wurde und regenwasser, welches an der fassade abläuft, sich hinter der noppenbahn statt im ablaufrohr sammelt.


was ganz anderes. einige verbliebende fachwerkwände (innenwände) müssen nun saniert werden, da der untere querbalken durch ist. hätte man damals nur eiche genommen....
kann man ausfachungen auch mit porenbetonsteinen und kalkmörtel wieder einbauen oder verträgt sich der porenbeton (ytong) nicht mit holz?

lg axel

p.s. habe gerade das gefunden:
http://www.fachwerkhaus.de/fachwerkgefa ... beton.html
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gafu
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von gafu »

würde ich ohne bedenken so machen.
wichtiger ist hier sicher, einen zum fachwerk passenden mörtel zum ausmauern zu verwenden, also keinen portlandzementhaltigen

wobei bei innenwändern außerhalb der nassräume das sicher alles nicht so wild ist.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

moin, freudigerweise ist ja jetzt eine bodenplatte in meinem haus, so dass ich darauf sinnvoll aufbauen kann.
da zwischen mauerwerk (sandstein) und beton eine folie liegt, hat sich an einigen stellen, besonders im bereich von senkrechten mauerfugen etwas hohlraum gebildet. bevor ich die horizontalsperre einbaue, würde ich gerne all diese löcher ebenfalls verschlossen haben. da diese direkt an sandstein alle münden, macht sich dort zement bzw. zementmörtel / estrichbeton eher ungünstig. ich hatte jetzt an kalkmörtel gedacht, 3 teile sand und 1 teil weißkalkhydrat. macht das sinn? danke axel
radixdelta
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von radixdelta »

Weißkalkhydrat muss frisch sein, dann kannst du das einen Tag vorher in Wasser einrühren und dann wie Sumpfkalk verwenden und die Rezepte für Sumpfkalk sollten dann problemlos funktioneren.

Ich habe mit Weißkalkhydrat das einen Tag lang gesumpft hat sehr erfolgreich gestrichen, da kreidet nichts, auch ohne Kasein oder andere Zusätze. Ein Jahr später war mit demselben Sack nix mehr los, da habe ich wieder einen Tag vorher eingesumpft und die Farbe war anschließend nichts als weißes Pulver auf der Wand, konnte man einfach wieder abfegen. Auch noch längeres Sumpfen brachte keinen Erfolg. Das Zeug geht offenbar recht schnell kaputt auch ohne dabei klumpig zu werden wie Zement. Der nächste Sack wird gleich komplett eingesumpft, dann sollte daran nichts mehr passieren.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

ah interessant! das erklärt auch, warum der gefundene kalk, den meine mutter ausprobiert hat, nicht funktioniert hat. der stand wohl einige jahre schon rum im halboffenem plastefass.
ich habe einen frischen sack hier, vor zwei wochen gekauft. da ich wohl viel damit noch zu tun habe, wird er wohl nicht alt werden. danke für den heißen tipp!
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Hightech
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Hightech »

Das ist ganz normal.
Das Zeug ist super hygroskopisch und bindet dann mit CO2 aus der Luft ab.
Man könnte den eintuppern, dann sollte er unbegrenzt lagerfähig sein.
radixdelta
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von radixdelta »

Eintuppern ist eine gute Idee, aber in letzter Zeit gibt es nur drei Sorten Weithalsfässer: Teuer oder weit weg oder (meistens) beides. Auch die 30l Eimer mit Deckel gibt es fast nicht mehr gebraucht. Ich weiß nicht was da los ist. Das Einsumpfen hat aber auch einen Nachteil: Man bekommt danach das Fass praktisch nicht mehr bewegt. Möglicherweise ist das Praktikabelste den Sack einfach in eine stabile Mülltüte zu stellen und regelmäßig im Stall und Garten zu verklappen.
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Bastelbruder
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Bastelbruder »

Aber auch eingesumpft sollte man die Kalkbrühe vor dem Zutritt der Luft schützen. Ein nettes Musterbeispiel ist Natronlauge, da sieht man wie das kaputte Material ausfällt und sich eventuell am Boden absetzt.
ando
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von ando »

Na, ich hab da zweifel.

Frisches weißkalkhydrat- kann gehen, muss aber nicht.

Versuche doch, den ungelöschten Kalk zu besorgen und den im Fass abzulöschen. Und dann wie beschrieben, 1:3 Mischen. Gerne auch noch ne Kelle Zement dazu (auf eine Speisbütte), dann bindet es schneller ab.
Wenn es farblich nicht drauf ankommt, geht normaler, wenns weiß werden soll, Weißzement.

So nen Fass Sumpfkalk wirst du sicher noch brauchen, in deiner Lehmbude- je älter, desto besser. Also fang früh an. Solltest du damit auch Wände striechen wollen, mindestens 3 Monate alte und zwischendurch ab und zu mal durchrühren.

Wenn du noch mehr wissen willst, ruf mich mal an!

Ando
radixdelta
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von radixdelta »

Wenn Branntkalk eingesumpft wird entsteht Kalkhydrat. Wenn Kalkhydrat frisch ist und noch nicht teilweise carbonatisiert ist, dann sollte das technisch dasselbe sein.
Branntkalk bekommt man wohl beim Landhandel, der ist aber eher unrein und gräulich, ungelöschter Weißkalk dürfte schwerer zu beschaffen sein, wahrscheinlich über den Baustoffhandel, womöglich als Bestellware. Weißkalkhydrat gibt es (bis auf Toom :roll: ) bei jeden Baumarkt. Herstelldatum müsste drauf stehen.

Und wie gesagt, wir haben unseren Kamin damit gestrichen, das kreidet absolut null. Das kann also so schlecht nicht sein.
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Toddybaer
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Toddybaer »

Kalkhydrat gibs im Landhandel zum Wände streichen.
Besonders im Frühjahr, weil da das Fiehzeuch raus kommt und die Ställe leer sind.
Im Herbst können die Säcke schon einige Zeit liegen
radixdelta
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von radixdelta »

Ich mache grad Beton und verklappe da meinen alten Kalk drin, da habe ich mal auf den Sack geschaut.
Herstelldatum ist aufgedruckt (mit Uhrzeit). Zur Lagerfähigkeit gibt der Hersteller 6 Monate trocken auf Palette an.
Auf dem Sack sind Mischungsverhältnisse und Rezepte angegeben für verschiedenste Zwecke. Mauermörtel wird mit 4:1 in Raumteilen angegeben.
manuel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von manuel »

Alten Kalk oder Zement würde ich niemals in Mörtel oder Beton beimischen, weil für reines Mehlkorn braucht man brutal viel Binder, das heißt bei zuviel Mehlkorn ist die Festigkeit sehr schnell ganz schlecht. Die Gesamtoberfläche vom Mehlkorn ist einfach zu groß. Hab das auch mal gemacht, war ne sau blöde Idee. Deswegen ist im Beton ja nur wenig Mehlkorn.
Alten Zement oder Kalk besser zum Bauschutt, oder als Fehlboden Füllung Zuschlag.
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