Altes Haus, neuer Faden

Der chaotische Hauptfaden

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manuel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von manuel »

Mal wieder was zum Thema altes Haus.

Eine Lehmwickel/Stakendecke will ich aufbereiten weil Mäusenester drin sind. Laut Papierschnipsel war wohl vor ziemlich genau 100 Jahren die Hölle los. Der Lehm und Mäusedreck lässt sich gut trennen, und den Lehm will ich wieder einbauen, um nicht irrsinnig viel Material zu bewegen. Jetzt habe ich einen Test gemacht, alte Staken wieder eingesetzt (sehr hartes Holz), und von oben angefeuchtetes Lehmstrohgemisch vin oben draufgeknetet. Wegen Schimmelangst hab ich etwas Kalkhydrat reingestreut, sonst nix außer den alten Lehm mit Stroh. Das hat sehr stark nach Salmiak Geist gestunken. Hab mal gehört das man früher in den Lehm gepisst hat, etwa deswegen ? Vielleicht hat jemand sowas schon mal gemacht und kann fehlendes Wissen dazu geben. Vielen Dank.

Außerdem hab ich ja jetzt nur Lehm von oben auf die Staken. Die decke darunter ist noch vorhanden und verhindert das ablüften, deswegen hab ich das so mir gedacht. Ist das sehr nachteilig ?

Vielen Dank für Erfahrungen.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

könnte der pisse-gestank von den mäusen noch herrühren?

nach dem ich ja weiße schimmelflecken auf dem (viel zu) nassen lehm hatte, habe ich ja ganz viele lüfter aufgestellt.gestern nach nur einem viertel jahr habe ich die letzten zwei ausgemacht. der lehm ist augenscheinlich völlig durchgetrocknet. ich werde die nächsten tage mal die restfeuchte mit bestehenden feldern vergleichen. aber das aktive lüften hat mir absolut das weiterschimmeln erspart.

kalk reinrühren oder aufstreuen hätte ich auch machen können, bin aber nicht selbst drauf gekommen.
manuel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von manuel »

Ich habe ein Stück lehm nass gemacht, das riecht nur nach nasser Erde. Es scheint also schon mit dem Kalk was zu tun zu haben.
Der Geruch von den Mäusenestern ist auch anders.
Demnächst werde ich den kalk allein und mit Stroh testen ob und was da reagiert.
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MatthiasK
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von MatthiasK »

Früher hat man Lehm oft mit Kuhscheiße gemischt, soll sich dann leichter verarbeiten lassen oder so.
manuel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von manuel »

Hab den Lehmscheiss komplett entfernt. Meine Güte war da viel Mäusescheisse, zum Glück hab ich alles raus. Als würden Mäuse jede ihrer Lebensekunden maximal scheissen, pissen und nagen. Würde das nie wieder anders machen. Einige nicht tauschbare Hölzer hab ich mit Absaugung abhobelt/geschliffen zur Sicherheit.

Das Lehm Stroh Gemisch ging nur als Restmüll weg bei der Deponie, obwohl getrennt vom sonstigen Nest Schnippseldreck. Auch interessant.
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gafu
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von gafu »

das hätte man auch gut einfach im garten verteilen können. vorgedüngt war es ja schon :)
manuel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von manuel »

Im Garten verteilen, hab ich auch erst gedacht. Nicht bei den Mengen. Und wer weiß wie viel Rattengift dabei war.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

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So, mal eine Zwischenmeldung.
Im Laufe des Jahres ging die Motivation etwas flöten, dann war noch das Sprunggelenk lädiert und so ging es nur mäßig voran.
Jetzt ist das Sichtmauerwerk fast komplett fertig. Das ist irrsinnig aufwändig, das habe ich total unterschätzt. Etwa 11m mal Raumhöhe, angefangen haben wir vergangenes Weihnachten. Man muss brauchbare Steine besorgen, putzen und dabei etwa 1/3 wieder aussortieren. Bisschen schick soll es ja doch werden. Das behauen (danke noch mal für den Tipp mit dem breiten Meißel!) erfordert recht viel Übung und macht auch gerade am Anfang viel Ausschuss. Inzwischen hab ich den Dreh raus, aber es muss an anderen Baustellen weiter gehen.
Als nächstes kommen die Heizungsrohre und die Wasserleitungen auf den Rohfussboden, dass die Wandsockel saniert werden können und anschließend die Dämmung und die Trockenestrichplatten auf den Boden.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

achja, die mauerfugen werden natürlich alle noch schick gemacht! 🙃

es ist auch noch etliches anderes zwischendurch passiert, aber ein thema musste jetzt endlich mal beendet werden, dass die 2 tonnen mauersteine wieder zurück in die scheune können 😀
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gafu
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von gafu »

uxlaxel hat geschrieben: So 21. Nov 2021, 17:23 Das behauen (danke noch mal für den Tipp mit dem breiten Meißel!) erfordert recht viel Übung und macht auch gerade am Anfang viel Ausschuss
Eigentlich nimmt man da einen berliner hammer, und schlägt den stein von allen seiten entlang der gewünschten bruchkante an, während man ihn in der hand hält. Danach noch 1..3 mal von einer seite her, bis er bricht.
Aber wenn ich deine präzisen schrägen kanten sehe, ist da erhöhter anspruch.. Das hat doch kein maurer so genau gemacht, jedenfalls bis zum aufkommen der steinsägen mit diamantblättern.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

wenn ein "berliner hammer" ein klassischer maurerhammer ist, dann funktioniert das lange nicht so sauber, wie mit dem meißel. seiten, die nicht sichtbar blieben, wurden ausnahmslos mit dem maurerhammer bearbeitet. das geht recht gut. eine definierte bruchkante auf weniger als 5mm hinzubekommen, scheint mir, zumindest mit diesen bunt gemischten steinen, annähernd unmöglich. bei den hart gebrannten klinkern mit luftkammern drin, funktionierte das tatsächlich reltaiv gut.
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gafu
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von gafu »

Ein klassischer mauer beim mauern von ziegelmauerwerk.. und die maßeineit millimeter. in einem satz^^
Das macht der mörtel. Wie gesagt, so übergenau...

wo bleibt denn da der charakter? ^^
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Hightech
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Hightech »

Der Tischler arbeitet mit dem Millimeter,
Dem Zimmermann der Zentimeter reicht,
Beim Maurer ist man froh, wenn er auf dem Grundstück bleibt.
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Sunset
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Sunset »

Die chinesiche Mauer ist erdbebensicher und steht schon so lange, weil der Mörtel einen geheimen Bestandteil hat.

Analysen haben ergeben, dass die alten Chinesen wohl Reis mit in dem Mörtel gemischt haben: Klebreis für die chinesische Mauer

Ich hab's ja erst für einen Scherz gehalten, aber Bestandteile aus dem Reis scheinen da tatsächlich eine Wirkung zu haben. :o
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Hightech
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Hightech »

Sunset hat geschrieben: Mo 22. Nov 2021, 23:59 Ich hab's ja erst für einen Scherz gehalten, aber Bestandteile aus dem Reis scheinen da tatsächlich eine Wirkung zu haben. :o
Werf mal ein Paket Zucker in den Betonmischer.

Damit bindet der nicht, oder extrem langsam ab.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von ando »

Interressant , das mit dem Reis.

Heutzutage ist das ja perfektioniert: Mache Hersteller schreiben Kalkmörtel drauf, aber es ist nur ein Bruchteil Kalk drinne.

Daher habe ich meinen selbst gemacht und auch mit Zuschlagstoffen experimentiert:
Zb Haare und später Zellulose.
Letzteres brachte cremigkeit und bessere Glättbarkeit. Dazu einfach 2 Packungen Tempo auflösen, ind er Küchenmaschine shreddern und unterheben.
Sollte ich nochmal verputzen, versuche ich das mit dem Reis!

Ando
Azze
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Azze »

Hightech hat geschrieben: Mo 22. Nov 2021, 23:08 Der Tischler arbeitet mit dem Millimeter,
Dem Zimmermann der Zentimeter reicht,
Beim Maurer ist man froh, wenn er auf dem Grundstück bleibt.
Und beim Baggerfahrer ist es bereits ein Erfolg, wenn er im richtigen Baugebiet arbeitet.
Leidvolle Erfahrung
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PowerAM
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von PowerAM »

Azze hat geschrieben: Di 23. Nov 2021, 10:25Und beim Baggerfahrer ist es bereits ein Erfolg, wenn er im richtigen Baugebiet arbeitet. Leidvolle Erfahrung
Baggerfahrer können auf wenige Zentimeter genau arbeiten!
Wie schafft man es sonst, nur wenige Zentimeter dicke Kabel präzise zu erfassen und zu eliminieren?
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

gafu hat geschrieben: Mo 22. Nov 2021, 22:32 Ein klassischer mauer beim mauern von ziegelmauerwerk.. und die maßeineit millimeter. in einem satz^^
deswegen ja auf 5mm genau. es sieht schon arg komisch aus, wenn die eine fuge 8mm hat (die 8er fugenkelle drücke ich immer dazwischen) und die nächste 20. ich werde den rest meines lebens diese mauer direkt im blickfeld haben! nicht aus 20m entfernung, sondern direkt vor der nase.

zum charakter, die steine haben annähernd alle irgendwelche fehlstellen, sind nicht richtig gerade (teilweise 1/2cm durchgebogen) und auch irgendwie jeder hat nen anderes maß. die höhe schwankt zwischen 62 und 70mm, so ich das grob vermessen habe. die breite schwankt zwischen 230 und knapp 260mm. ich weiß nicht, aus wieviel ziegelbuden die zusammen gewürfelt haben, aber es waren wohl etliche. und nein, altes reichsformat ist es nicht, die habe ich gleich aussortiert :)
und ja, ich bin kein maurer und denke daher in millimeter.

gui, du bist gerne eingeladen, mal den baufortschritt zu begutachten ;)
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

Jungs, ich bin mir mal wieder unsicher, wie ich am wenigsten falsch mache.
Ich möchte Dielen (also Holzbretter mit Nut und Feder) verlegen. Diese sollen direkt auf den Balken geschraubt werden. Mache ich zwischen Balken und Diele etwas Holzleim dazwischen? Aus meiner Sicht dürfte das nicht schaden.
Sollte man auch etwas auf die Feder machen? In wiefern schaded das der Ausdehnung quer zur Faser und würde ggf. zum Abreißen der Feder führen? Vom Gefühl her würde ich da nichts dran machen, aber eben ein Kleks an die Kreuzungspunkte zwischen Dielen und Balken / Unterkonstruktion.

Danke schon mal,
Grüße Axel

P.S. Sind allgemein Bilder erwünscht? In letzter Zeit wurde eine Zimmerdecke komplett erneuert und eine Türöffnung (Zimmertür) verrückt und vergrößert.
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sukram
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von sukram »

Sind die Dielen neu aus dem Sägewerk oder schon >10Jahre abgelagert? Wenn neu, dann so verlegen, dass du die in ein paar Jahren nach dem durchtrocknen noch mal nachsetzen kannst - es werden sich die Fugen durch das schrumpfen beim Trocknen öffnen. Deshalb ist Leim keine gute Idee - das reißt dann möglicherweise dort, wo keine Fuge war...
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Jan-DIY
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Jan-DIY »

Ich kann nur von meiner Ruine berichten.
Dort haben wir Rauspund auf die Sparren genagelt.
Scheinbar war das Zeug noch Nass oder die Luftfeuchtigkeit hat sich verschoben.
Habe dann den Belag wieder abgetragen und die Dielen zusätzlich verschraubt.
Jetzt knarzt es nur noch dezent.
Quietscht aber nicht mehr.
duese
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von duese »

Bilder sind immer erwünscht.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Bastelbruder »

Quietschen tun nur die Nägel. Inzwischen gibts doch Spax mit doppeltem Gewinde speziell für Parkett.
Vielleicht haben die Schräublinge auch einen speziellen Namen
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sukram
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von sukram »

Justierschrauben (Teilgewinde mit Rippen im hinteren 1/4) oder Terrassendielenschrauben (die können mit einer Führungslehre sogar verdeckt eingebaut werden - diagonal durch die Nut in den Balken)

Hier einmal Werbung: https://www.spax.com/de/themen/news/die ... rschraube/
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

ein großes rudel dielenschrauben hat den weg schon zu mir gefunden. die werde ich schräg über der feder einschrauben.
dass das holz noch etwas schrumpft, ist naheliegend. daher hatte ich überlegt, eben nut und feder nicht zu verleimen.

bilder folgen später
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MatthiasK
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von MatthiasK »

uxlaxel hat geschrieben: Fr 22. Apr 2022, 17:50 Jungs, ich bin mir mal wieder unsicher, wie ich am wenigsten falsch mache.
Ich möchte Dielen (also Holzbretter mit Nut und Feder) verlegen. Diese sollen direkt auf den Balken geschraubt werden. Mache ich zwischen Balken und Diele etwas Holzleim dazwischen? Aus meiner Sicht dürfte das nicht schaden.

Lege die Dielen in Silikon statt Weißleim. Das kann federn, hilft gegen Knarzen, aber es lässt sich im Fall des Falles wieder öffnen.
uxlaxel hat geschrieben: Fr 22. Apr 2022, 17:50 Sollte man auch etwas auf die Feder machen? In wiefern schaded das der Ausdehnung quer zur Faser und würde ggf. zum Abreißen der Feder führen? Vom Gefühl her würde ich da nichts dran machen, aber eben ein Kleks an die Kreuzungspunkte zwischen Dielen und Balken / Unterkonstruktion.

Auch hier kann man Silikon drauf machen, damit es nicht knarzt. Aber keinen Weißleim, sonst ist es später fest und reißt ab.
uxlaxel hat geschrieben: Fr 22. Apr 2022, 17:50 P.S. Sind allgemein Bilder erwünscht? In letzter Zeit wurde eine Zimmerdecke komplett erneuert und eine Türöffnung (Zimmertür) verrückt und vergrößert.

Bilder gehen immer.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

sorry, die fotos sind total durcheinander. einige sind auf dem tablet, andere auf dem schlaufon usw.


kurze erklärung, das alte fenster ziert jetzt die gefundene wandöffnung zwischen küche und wohnzimmer. das war wohl mal vom kachelofen (vermutlich, dass der aus der küche geheizt werden konnte, gegen dreck in der guten stube)
das wird jetzt eine durchreiche für geschirr und speisen. es wird noch entlackt und geölt, wie es beim rahmen schon passierte.

im kinderzimmer wurde die sehr marode (durch den wurm zerfressene) decke ausgebaut, die balken gesäubert und (oben 18er OSB, dann miwo und gipskarton) neu aufgebaut. die ganzen löcher nehmen zukünftig LED-strahler mit 3W auf. über den löchern habe ich je einen kleinen koffer genaut. (aus blechschiene und restern GK)
beim fussboden wurde 1962 wohl ziemlich minderwertiges holz verbaut, zumindest sind fast alle dielen längs aufgerissen und sehr viele federn und nuten waren ausgebrochen, sowie starke frassspuren.
der wurm konnte vermutlich auch dort lange zeit wüten, da der raum erst mit dem einbau der zentralheizung erstmals beheizbar wurde, jedoch schon immer als schlafraum bzw, kinderzimmer diente. damit war wohl die restfeuchte im holz immer relativ groß.
im bereich des fußbodens fehlte der fehlboden, obwohl der ursprünglich mal existierte. unter den neuen fehlboden habe ich dünn miwo gelegt, auf den neuen fehlboden kommt auch wieder etwas miwo und lauter gehwegplatten als trittschalldämmung.

die zu sehende türöffnung war ursprünglich nur ca. 175x70cm, da habe ich mir paar mal den kopf gestoßen. also 1/2m nach rechts gerückt und das fachwerk angepasst.
links am bildrand sieht man auch die erste streppenstufe. so tritt man von der zimmertür auch nicht gleich in die tiefe, wenn man es etwas eilig hat.
es wird dann noch mit yong ausgemauert und mit lehmputz an den rest angepasst.

neu verputzte wände sing jetzt nicht so spektakulär, daher verschone ich euch mit fotos darüber. hätte aber nicht gedacht, wie schnell man sich das aneignen kann und auch spaß an der arbeit findet.
auf alle fälle sind unwahrscheinlich viele kleinigkeiten, die unvorhersehbar die arbeiten deutlich ausbremsen.

ich denke aber, dass wir jetzt deutlich über den zenit mit den arbeiten hinweg sind.


perspektivisch wäre ein kleines regionales arbeitstreffen cool, vielleicht könnte man ja mal nen wochenende alle zusammen mal was machen bzw. für interessierte eine hausführung machen. ich bin nicht weit weg von hermsdorf und jena, nahe der A9 und A4.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

die idee mit dem silikon klingt erstmal gar nicht schlecht. allerdings bin ich der auffassung, dass das zeugs nicht so hält, wie es halten soll. auf holz hält es eh nicht sonderlich gut.
wenn man die fugen / nut & feder vollständig damit schließt, kann das holz nicht mehr arbeiten. lässt man es immer mal frei und macht nur punktuell was drauf, dürfte das nicht so wirklich halt bringen.
wahrscheinlich werde ich zwischen den balken auf der hälfte einfach noch ein kleines kantholz zusätzlich einlegen und ebenfalls mit den dielen verschrauben, um die fläche etwas zu stabilisieren. so wären nur rund 30…35cm zu überbrücken. da sollte dann auch genügend stabilität rein kommen.
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gafu
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von gafu »

das silikon soll auch nicht kleben, sondern als trennschicht zwischen dem querholz der dielen und dem längsholz der balken das knarzen verhindern.
Zum befestigen sind schließlich die schrauben (oder früher nägel, weil schrauben so teuer waren)

rechne mal mit mindestens 4-5mm quellen/schwinden pro meter holz quer zur faser, bei einem delta von ~40% relF bei 20 grad.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

ob das sinn macht, jetzt beim verlegen streichhölzer als abstandshalter kurz drin zu lassen, falls die noch mal etwas aufquellen bzw. sich verwinden? (ähnlich wie fugenkreuze bei fliesen)
kpwn
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von kpwn »

Von Silikon gegen knarzen halte ich nicht viel. Wenn schon Echtholz dann nimm gegen das knarzen Filz
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Torpert
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Torpert »

Ich kann das System hier empfehlen: https://www.elastilon.com/de/elastilon
Simpel und effektiv. Leider nicht ganz billig.

Ich habe bisher die Varianten "Basic" und "Removable" verarbeitet, jedes hat genauso funktioniert wie versprochen. Die Removable Version hatte ich für Eiche-Massivholzdielen direkt auf Fliesen, das war in meinen Firmenräumen. Als ich die Firma aufgegeben habe, habe ich die Dielen wieder abgebaut und im Wohnhaus auf Estrich verlegt. Dann auf Basic.

[Edit] Lese gerade, dass du auf Balken montieren willst, da hilft meine Variante doch nicht 😐
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Toddybaer
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Toddybaer »

Also, hierzu meine Erfahrungen als/Elektriker im modernen Holzrahmenbau.

Fußbodendielen sind NIE trocken. Auch wenn man die wohnraumtrocken kauf. Die schwinden IMMER.

Holz war damals entweder Lärche. Oder billig helles Nadelholz. Kiefer oder Tanne oder sowas.
Oder ganz billig Rauspund.
Auf die UK Hölzer kam Filz. Dazwischen Mineralwolle.
Die Bretter wurden mit dem Schussaparat in der Nut nur geheftet.
Wenn möglich wurden 2 oder 3 Bretter in dem Wohnraum geparkt.
Nach 3 ? Jahren oder so waren die Bretter soweit zusammengetrocknet, das der Boden komplett neu musste. Also Heftungen los, und dann Dreck aus dee Nut/Feder Verbindung. Die Bretter zusammengeschoben. Neu vernagelt. Und meist passte dann auch ein oder zwei Bretter mehr hinein.
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Toddybaer
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Toddybaer »

Ich meine bei Buche war das meine ich nicht so ein Problem.
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Azze »

Toddybaer hat geschrieben: Sa 23. Apr 2022, 08:48 Ich meine bei Buche war das meine ich nicht so ein Problem.
Da täusche dich mal nicht. Klar ist das bei Hartholz nicht so ausgeprägt, aber wenn ich bei mir im Gästezimmer (UG) die Fußbodenheizung schwiegermuttergerecht an habe, dann sind Ende des Winters zwischen allen Holzriemchen parallel zur Faser (Breite 25mm, ist ein Buchemosaik auf Matte) jeweils 2 mm Spalten. Das ist ganz ordentlich dafür, dass das auf dem Untergrund flächig verklebt ist.
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eisapc
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von eisapc »

kpwn hat geschrieben: Fr 22. Apr 2022, 23:45 Von Silikon gegen knarzen halte ich nicht viel. Wenn schon Echtholz dann nimm gegen das knarzen Filz
Gegen Knarzen hilft auch Bienenwachs oder Neutralseife ganz gut.

Ich gucke immer wieder gerne in diesen Faden, da ich selber eine ganz ähnliche Baustelle habe.
Gerade erst habe ich die Schüttung des alten Fussbodens aus dem Natursteinkeller entfernt.
Diesen Sommer soll dann nach x Jahren endlich eine neue Decke eingezogen werden.
Warmwasser, Heizung, Elektrik und Fenster sind neben einem undichten Dach weitere aktuelle Themen.
Burnie
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Burnie »

gafu hat geschrieben: Fr 22. Apr 2022, 23:16 das silikon soll auch nicht kleben, sondern als trennschicht zwischen dem querholz der dielen und dem längsholz der balken das knarzen verhindern.
Zum befestigen sind schließlich die schrauben (oder früher nägel, weil schrauben so teuer waren)

rechne mal mit mindestens 4-5mm quellen/schwinden pro meter holz quer zur faser, bei einem delta von ~40% relF bei 20 grad.
Als Trennlage zwischen Balken und UK/ Dielen eignet sich auch Holzfaserplatten(Reste). Früher™ und evtl noch heute, waren die HWF- Paletten oft mit 5-6mm dicker HWF geschützt, ideal für Auflager. Falls Schallschutz auch wichtig ist, dann kann man da noch mehr machen...
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

als schallschutz habe ich heute auf den neuen fehlboden (15er OSB) 5cm miwo gelegt und darauf locker verteilt (also nicht ganz dicht, damit es nicht klappert) alte gehwegplatten, rasenborde u.ä.

den unterschied hört man sogar schon, wenn man von balken zu balken hüpft, dass das jetzt bedämpft ist
Azze
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Azze »

uxlaxel hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 19:00 als schallschutz habe ich heute auf den neuen fehlboden (15er OSB) 5cm miwo gelegt und darauf locker verteilt (also nicht ganz dicht, damit es nicht klappert) alte gehwegplatten, rasenborde u.ä.

den unterschied hört man sogar schon, wenn man von balken zu balken hüpft, dass das jetzt bedämpft ist
Die Zwischenräume/Fugen könnte man dann noch mit Perlite auffüllen
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

die idee gefällt mir. ob es notwendig ist, weiß ich nicht.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

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weil fragen (P.N.) aufkamen: die gewichte zur dämpfung liegen zwischen den balken, auf dem fehlboden.

die dielung oben drüber hat keinen kontakt zum beton bzw. dem bauschutt
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Finger
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Finger »

Macht man das so? *staun*
andreas6
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von andreas6 »

Das macht man so. In die Decke muss Gewicht rein, nur das dämpft Geräusche. Bei Axel mit Luxus, üblich war Bauschutt aller Art incl. Ziegel und Dachziegel, alles was weg musste und schwer war.

MfG. Andreas
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Hansele
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Hansele »

Das habe ich lange auch nicht gewusst,
bis ich mal an einer Baustelle vorbei kam.

Dort war der Hof gepflastert und sah eigentlich noch gut aus,
dennoch standen x-Paletten 2te Wahl Knochensteine da.

Als ich verdutzt fragte hieß es nur, die werden im Haus gelegt,
doofer Blick meinerseits --> schaus dir halt an.

Ahh ok war ganz anders als ich dachte ;-).

Mir war dann anfangs immer etwas mulmig, was da alles auf den Holzplatten lastet.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von uxlaxel »

Sand, Hochofenschlacke, (feuchter) Lehm, Schotter uvm. wurde da so reingeschüttet.
Die Rasenborde und die Gehwegplatten sind alle verschlissen bzw. mal ausgebaut worden und effektiv nur noch Bauschutt.
Warum Eddi das messimäßig aufgehoben hat, kann er mir nicht mehr sagen. War sogar mit Blech abgedeckt...
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Hightech
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von Hightech »

andreas6 hat geschrieben: Do 28. Apr 2022, 20:14 Das macht man so. In die Decke muss Gewicht rein, nur das dämpft Geräusche. Bei Axel mit Luxus, üblich war Bauschutt aller Art incl. Ziegel und Dachziegel, alles was weg musste und schwer war.
MfG. Andreas
Was für eine Scheiße.
Der Dreck rieselt dann schön überall herum.
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gafu
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Re: Altes Haus, neuer Faden

Beitrag von gafu »

Unter den dreck macht man heutzutage einen rieselschutz aus kraftpapier oder folie, wie bei allen anderen arten von trockenschüttung auch.
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